LONDON - Die grosse politische und juristische Mobilisation hat in letzter Minute gefruchtet. Kurz vor der geplanten Deportation von Kweku Adoboli nach Ghana morgen vertagte das britische Innenministerium die Abschiebung.
Um 4 Uhr in der Früh hätte morgen Dienstag ein Charterflieger den gefallenen Ex-UBS-Händler Kweku Adoboli von London in sein Ursprungsland Ghana ausschaffen sollen. Das teilte am Morgen seine Anwältin dem BLICK mit. Später hiess es dann, es könne auch 22.30 Uhr werden.
Am Abend dann die gute Nachricht: Das britische Innenministerium liess einen erneuten Antrag für eine juristische Überprüfung der Deportation überraschend zu. Laut Adobolis Anwältin Jacqui McKenzie kann Adoboli bis die Überprüfung abgeschlossen ist, in Grossbritannien bleiben. Die nächsten fünf bis zehn Tage soll der ehemalige UBS-Händler zu seinen Freunden und Partnerin Alice nach Schottland zurückkehren können.
«Im Unterstützungs-Team von Kweku fliessen Freudetränen», freute sich McKenzie. Die letzten Tage befand sich Adoboli in einem Immigrationszentrum nahe London Heathrow, nachdem er zuvor in Schottland in einem Ausschaffungszentrum festgehalten wurde.
Beachtliche MobilisationIn den letzten Wochen und Monaten ist dem 38-Jährigen und seiner Anwältin eine beachtliche Mobilisation gelungen trotz immer neuen Tiefschlägen.
Am letzten Freitag hatte das britische Innenministerium bereits einem erneuten Antrag auf juristische Überprüfung eine Absage erteilt. Zuvor hatten 75'000 Menschen eine Petition gegen die Ausschaffung unterzeichnet. Zudem brachte Adobolis Anwältin McKenzie 132 Parlamentarier dazu, einen offenen Brief an das Innenministerium gegen Adobolis Deportation zu unterschrieben.
Breitseite gegen Oswald GrübelSeit Adoboli wegen 2015 guter Führung frei kam, hielt er Vorträge über die Gefahren des Finanzsystems. Vor zwei Wochen referierte er noch auf Einladung der britischen Armee.
In einem Interview mit Radio BBC sagte Adoboli kürzlich, dass die UBS und ihr damaliger Chef Oswald Grübel (74) ihn und seine Arbeitskollegen dazu angetrieben hätten, immer höhere Handelsrisiken einzugehen.
Er sieht sich als BriteAdoboli hatte im Jahr 2011 bei der UBS mit seinen Handelsgeschäften einen Schaden von 2,3 Milliarden Dollar angerichtet. Er lebte seit seinem zwölften Lebensjahr in Grossbritannien und sieht sich als Brite, obwohl er in Ghana geboren wurde. Allerdings hat er sich nie um die britische Staatsbürgerschaft bemüht.
Das britische Innenministerium kann Menschen aus dem Ausland, die zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt wurden, automatisch abschieben. Adoboli wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Zum Beispiel in der Winzerei Zur Metzg im Zürcher Weinland. Wo Tausendsassa Patrick Thalmann gar Wein mit Box-Handschuhen trinkt...
Winzerei? Welch vergammeltes Wort. Zur Metzg? Gammelfleisch? Gammelwein? Fragen über Fragen. Und Antworten.
Also. So genannt hat Thalmann sein Weinprojekt deshalb, weil er sein Projekt Garagenwein in der… elterlichen Doppelgarage lancierte. «Blauäugig», sagt Patrick heute – und grinst. «Einige Freunde und ich hatten die verrückte Idee, gleich im ersten Jahr einen Topwein zu machen. Das wars dann nicht. Gut zu einem Plättli war der Tropfen, mehr nicht…». Nach einem Jahr gings in eine ausgediente Metzgerei in Ossingen im Zürcher Weinland. «Wo die Kühlräume wunderbar funktionierten», erinnert sich Patrick. Dazu muss man wissen: Thalmann ist eigentlich Banker. Wein begann der Weinfreak nebenbei zu machen. Die ersten Barriques standen in jenen Kühlräumen. Gefüllt mit Pinot Noir. Die Resultate der Tastings mit Freunden waren ermutigend. Auch wenn der erste Wein sprichwörtlich… «borstig» war, wie Patrick sagt. Und gleich einem seiner Pinots den Namen «Borstig Kerl» gab. Aber das Ding funktionierte, auch das Spontanvergären, das Burgunderfan Patrick so liebt, und so löste der Beruf des Winzers jenen des Bankers ab. Nadisna.
Und Winzerei? Der Name war der Grösse des Startups geschuldet. «Der Begriff Weingut wäre damals völlig unpassend gewesen», sagt Patrick. Wie wahr bei… sechs Barriques im ersten Jahr. Mittlerweile macht der Tausendsassa ein paar Barriques mehr. Ein Hektar seines Reblandes bewirtschaftet er als Pächter selber. 2,3 Hektar stammen von Winzern, die ihm zuliefern. «Auch da achte ich natürlich extrem auf die Qualität», sagt Thalmann.. «Von zwanzig angebotenen Parzellen schafft es vielleicht eine ins Portfolio. Und wenn einer nach ein paar Jahren das gewünschte Ergebnis nicht liefert, nehme ich seine Trauben nicht.» Wer aber gut arbeitet, der kriegt von Patrick 5.50 bis 6.50 Franken pro Kilo. Ein Spitzenpreis im Weinland.
Mittlerweile hat Patrick das, was man durchaus unter dem Begriff Weingut subsumieren könnte: Einen richtigen Weinkeller in Marthalen. Nahe beim Rheinfall, im Zürcher Weinland. Einer beinahe vergessen gegangene und verschlafene Region nahe der Grenze zu Deutschland. «Eine vergessene Schönheit mit einer einzigarteigen Naturkulisse», nennt es der Winzer. Bezug war dieses Jahr. Herzstück ist die sieben Meter lange Marmorbar, die Patrick unter grösstem Aufwand vom Kongresshaus in Zürich, das derzeit total umgebaut wird, nach Marthalen verfrachten liess. Samstags können seine Weine dort ab 13 Uhr degustiert werden. «Ich probiere das Weinland zu entwickeln und zu positionieren», so der umtriebige Winzerneuling.
Zum einen ist da die Akribie, mit welcher Patrick bei seinen Weinen ans Werk geht, die ihn zum Shooting-Star der Region machten. Zum anderen aber auch sein Vermarktungsgenie. Das beginnt mit den Kult-Etiketten mit den gekreuzten Metzgerbeilen oder dem Schwein mit Beschreibung der Fleischstücke. Und geht über Präsenz an vielen Weinmessen der Welt wie der Prowein in Düsseldorf, der grössten europäischen Weinmesse, die ihn seine Weine bereits nach San Francisco und Tokio exportieren lassen. Ohnehin exportiert Thalmann 20 Prozent seiner Weine, der schweizerische Schnitt liegt bei gut einem Prozent… Oder die Anlässe verschiedenster Art und Couleur. Bestes Beispiel: Die Winzerbattle gegen Österreichs Kultwinzer Johann Schwarz im Hotel Kameha Grand in Zürich. Der ehemalige Metzger Schwarz gegen den Mann mit der Metzger-Vermarktung.
«In Österreich», sagt Schwarz, könne man sowas kaum machen, weil da jeder Winzer sich selber ins Schaufenster stellen wolle. «In der Schweiz machen die Winzer hingegen sowas. Es braucht immer jemanden, der spinnerte Weine macht, und Spinner, die ihn trinken…» Der Mann, der die Weine macht, ist Thalmann. Und die Spinner lassen sich bei uns auch ganz einfach finden, offenbar, dann Patrick macht mittlerweile über 3o 000 Flaschen. Die getrunken werden. Beachtlich! «Das ist viel! Aber wir achteten auch zuletzt brutal auf die Qualität unserer Weine», sagt Thalmann.
Hilfreich sind da natürlich Erfolge an renommierten Degustationen und hohe Punktzahlen von berühmten Verkostern. So gewann der zu hundert Prozent in Barriques ausgebaute Müller-Thurgau die Riesling-Silvaner-Trophy von Falstaff in der Sonderkategorie «Experimentelle Weine» mit beachtlichen 91 Punkten. Der Sauvignon Blanc 2015 notierte an der Prowein mit hervorragenden 93 Punkten. Der Pinot Noir *WZM* 2014 (was unspektakulär für Winzerei zur Metzg steht…) erhielt 92 Punkte.
Wo steht Thalmann heute? «Wir versuchen anspruchsvolle Weisse und einige Pinots für die Ewigkeit zu machen. Weine, die länger brauchen, bis sie zugänglich sind. Terroirbezogen. Das Zürcher Weinland repräsentierend.» Das gelingt sehr gut. Und so ist auch der Winzer selber in kürzester Zeit selber zu einem Aushängeschild der Region geworden. Als Banker hätte er das nicht geschafft.
DIE WEINE DER WINZEREI ZUR METZG
Secco Swiss Sparkling (Schaumwein nach der Prosecco-Methode gekeltert): Leicht vegetal, Fenchel, Hefe, Power, Frische, schöne Perlage, füllig, mittleres Finish. Sehr süffig! Score: 16/20 (CHF 18.50 ab Weingut)
Sauvignon Blanc Metzgermeisters Private Reserve 2016 (Foto, 6 Monate in Barriques ausgebaut): Dezente Rhabarber-Noten, Schmelz, ruhig, Power, Säure, Stachelbeere, Agrumen, schöne Struktur, Fülle, Mineralität, knackige Säure, Frische, tolle Länge. Den Wein habe ich im Rahmen eines grossen Weisswein-Tastings blind verkostet… Score: 17,5/20 (CHF 32.50)
Müller-Thurgau Bunter Hund 2015 (15 Monate Barriques): Enorm ausladende Nase, Ananas, Vanille, Kräuter, Druck, Toast- und Brotnoten, Länge – toll! Score: 17/20 (CHF 21.— für Jahrgang 2016)
Räuschling Borstig Kerl 2015 (20 Monate Barriques): Ausladende kräftige Nase, Würze und Kräuter, Vermouth, Harz, leichtes Aceton, Heu, exotische Noten, Schmelz, Power, dezente Säure, trinkig easy, mittellanger Abgang. Score: 16,5/20 (CHF 45.-- ab Weingut)
No I Cuvée weiss 2016 (Gewürztraminer, Blanc de Noir, also Pinot Noir, Pinot Blanc, Viognier, Muscat): Sehr schöne exotische Nase, Äpfel, Kräuter, Power, Agrumen, nasser Schweiss, leichte Fenchelnoten, brutal süss, CO2, mittellang. Score: 15,5/20 (CHF 19.90 für Jahrgang 2017)
Pinot Noir Borstig Kerl 2015 (Foto): Wunderschöne, sehr kräuterige Nase, komplex, rote und schwarze Früchte, Zedernholz, Chriesi, Druck, mächtiger Pinot, würzig, frisch, minzig, gute Länge. Score: 17,5/20 (CHF 55.--für Jahrgang 2016)
Pinot Noir *WZM* 2015: Frische, typische Pinot-nase, kirschig, schöne Säure, mineralisch, reife Tannine, viel Frucht, Johannisbeeren, Rosenblüten, minziges mittellanges Finale, trinkig. Score: 17/20 (CHF 37.50 ab Weingut für Jahrgang 2014, der ebenfalls mit 17/20 notierte)
Pinot Noir Kirschberg 2015: Süssraspel-Nase, wirkt zu Beginn etwas künstlich, Gin, schlank, dennoch viel Kraft, schöne Frucht, rote Chriesi, reife Tannine, tolle Länge. Super! Score: 18/20 (CHF 85.--)
Pinot Noir *R* 2015: Tolle ausladende Nase, zältlig, fruchtig, ätherisch, minzig, Erdbeere, dezente Power, schlank, hoch elegant, harmonisch, Frische, Eukalyptus, wunderbare Länge. Score: 18/20 (dieselbe Wertung für den 2011er! Im Moment nicht erhältlich.)
Pinot Noir Junior 2015 (Foto, 10 bis 15 Jahre jüngere Reben der Borstig-Kerl-Lagen): Wunderschöne hoch typische Pinot-Noir-Nase, Chriesi, Kräuter, Kalk, Erdbeeren, tolle Textur, Schmelz, samten, etwas Parfüm, Frische, Eleganz, filigran, schöne Länge. Score: 17,5/20 (CHF 29.— für die Jahrgänge 2014 und 2016)
(Die Weine der Winzerei zur Metzg gibt es bei gerstl.ch)
SCHWARZ, MANN! DIE NEUEN JAHRGÄNGE
Und wenn wir es schon von der Winzerbattle Schwarz vs. Thalmann hatten, dann hier auch die neuen Jahrgänge der österreichischen Gemütsmohre aus dem Burgenland. Johann Schwarz habe ich an dieser Stelle bereits detailliert vorgestellt.
Kumarod weiss 2017 (Scheurebe, Sauvignon Blanc, Chardonnay): Dezent, fruchtig, Birnen, mineralisch, floral, aromatisch, Schmelz, knackig, enorm trinkig, ein eleganter Spasswein, füllig, mittellang. Score: 17/20 (CHF 15.50)
Schwarz Weiss 2016 (Chardonnay, Grüner Veltliner): Rauchig, Holz, exotische Frucht, Mango, Lychees, Ananas, Schmelz, Power. Eleganz, Würze, Druck, Fülle, tolle Länge, toller Wein! Score: 18,5/20 (CHF 39.80)
The Butcher Cuvée 2016 (Foto, Merlot, Cabernet Sauvignon und Franc): Würzig, rotbeerig, Kräuter, ätherische Frische, flüchtige Aromen, Power, Druck, Fülle, rechtes Finish und hohe Trinkigkeit. Score: 17/20 (CHF 31.--)
Schwarz Cuvée 2016 (Merlot, Cabernet Sauvignon und Franc, Zweigelt): Wunderbar fruchtig, Würze, Kraft, Eukalyptus, Lakritze, Frische, Druck, Eleganz, trinkig, schöne Länge, wunderbar! Score: 16,5/20 (CHF 31.--)
Schwarz Rot 2016 (Foto, Zweigelt): Frisch, ausladend, komplex, dunkle Früchte, dazu ein Hauch Rotbeeren, eukalyptisch, Thymian, Volumen, tol Fluss, reife Tannine, Fülle, trinkig, Superlänge. Score: 17,5/20 (CHF 59.--)
(Die Weine von Johann Schwarz gibts bei ullrich.ch)
WEIN DER WOCHE: ÉO BLANC STATSKELLEREI ZÜRICH
Wenn wir schon im Zürcher Weinland sind, dann ab in die Staatskellerei Zürich in Rheinau. Dort werden in der Regel Weine für den Massengeschmack gekeltert. «Als Mövenpick-Tochter sind wir verpflichtet, Weine zu machen, die ein breites Publikum ansprechen. Nicht selten begeistern wir so neue Leute für den hiesigen Wein», sagt Geschäftsführer Christoph Schwegler in «Falstaff». So ist ein bisschen Restsüsse bei ganz vielen Staatskellerei-Weinen Programm.
Nicht so beim ÉO Blanc, einem Hundert-Prozent-Chardonnay, dessen Trauben spät gelesen werden und in einjährigen Barriques ein Jahr lang auf der Feinhefe reifen. Ein kleines Meisterwerk von Kellermeister Fabio Montalbano. Der Jahrgang 2017 kommt buttrig daher, ist mineralisch, Bananen schwirren herum, die Nase ist kräftig, frisch. Im Gaumen Eleganz, erstaunliche Leichtfüssigkeit, dezente Säure, dennoch knackig-herb, voluminös, Power, schöne Länge. Score: 17,5/20 (CHF 29.80. Die Weine der Staatskellerei gibts bei moevenpick-wein.com)
DIE WEINE VOM RHEINFALL
Nochmals das Zürcher Weinland. «Artisans-Vignerons» nennen sich Nadine und Cédric Besson-Strasser in Uhwiesen. Das Weingut am Rheinfall arbeitet biologisch-dynamisch, ist seit 2013 biozertifiziert. Kompromisslos nach den Demeter-Richtlinien, deren Label das Gut bereits seit 2012 tragen darf. Die Weine? Sehr beachtlich der Fumé und der Müller-Thurgau. Die Details:
Müller-Thurgau 2017: Schöne fruchtige Nase, Ananas, floral, knackig, Schmelz, Frische, Zitrone, Power, mittleres Finale. Sehr trinkig. Score: 16,5/20 (CHF 16.--)
Räuschling vom Reinfall: 16/20 (CHF 20.--)
Fumé 2016 (Foto, Chardonnay/Räuschling): Dezente, leicht rauchige Nase, mineralisch, Holznoten, Fülle, Frische, Schmelz, recht lang. Score: 16,5/20 (CHF 26.--)
Pinot Noir vom Rheinfall: 15,5/20 (CHF 18.--)
Zweigelt vom Rheinfall: 16/20 (CHF 20.--)
Malbec vom Rheinfall: 16/20 (CHF 30.--)
(Die Weine des Winzerkellers Strasser gibts unter wein.ch)
20 JAHRE RICO LÜTHI: FASZINIERENDE PINOT-VERTIKALE
Nicht im Weinland, aber auch im Kanton Zürich zuhause ist Rico Lüthi. An den Stäfner Toplagen am See Ueriker Risi, Sternenhalde und Lattenberg wachsen die Trauben für die Weine der Lüthis, Rico und Susan. Zwei Hektaren bewirtschaftet das Powerduo. Wenig, was Rico erlaubt, alle Arbeitsschritte in sorgfältiger Handarbeit auszuführen.
1998 brachten die Lüthis die ersten Weine auf den Markt. «Wir hatten damals das Glück, Reben im besten Alter zu pachten», erinnert sich Lüthi. Sein Credo: «Die Trauben so lange am Stock zu lassen, bis sie physiologisch reif sind. Denn ich will langlebige Weine mit viel Extraktion kreieren. Aber auch mit Frische und Struktur. Dafür vergiesse ich meine Schweisstropfen.»
20 Jahre Lüthi. Das Jubiläum bietet sich geradezu an für eine Rückblende in Form einer Werkschau. Des Lüthischen Pinot Noirs. «Meine Liebe gehört den Weissweinen», sagt Lüthi. «Aber meine Passion ist der Pinot Noir.» Hier die Resultate der grossen Vertikale:
1998: 15,5/20 (nicht in Barriques sondern in 800-Liter-Fässern ausgebaut)
1999: 16/20 (nicht in Barriques sondern in 800-Liter-Fässern ausgebaut)
2000: 17,5/20 (Foto, nicht in Barriques sondern in 800-Liter-Fässern ausgebaut): Tolle Nase, irgendwo zwischen Frucht und Reifenoten, floral, etwas spitze Säure, sortentypisch, kräuterig, Power, trinkig, Mundfülle, Länge. Wunderbar!
2001: 16/20 (ab dann in Barriques ausgebaut)
2002: 16,5/20
2003: 17/20
2004: 16,5/20
2005: 16,5/20
2006: 17/20
2007: 17/20 (mit diesem Wein hat Lüthi am Swiss Wine Tasting 2017 den Swiss Vintage Award gekriegt, wofür der Wein von einem Profipannel mit mindestens 17 Punkten bewertet werden musste. Er erhielt 17,5/20)
2008: 17/20
2009: 16,5/20
2010: 16,5/20
2011: 17/20
2012: 16/20
2013: 17/20
2014: 16/20
2015: 17/20
2016: 17,5/20: Johannisbeeren, Schmelz, elegant, sortentypisch, kräuterig, knackige Säure, nervig, spannend, rechtes Finale (CHF 27.--).
Spannend auch die Mini-Vertikale der Scheurebe. Der Jahrgang 2007 (Foto) ist knackig, Honig, füllig, Muskat, spannend: 16/20. Der 13er: Schmelz, vegetal, Fruchtsüsse, Bittermandeln, Power, Siegellack, mittellang: 16,5/20. 2015: Dezente Nase, floral, Blütenhonig, stringent, Druck, dennoch leichtgewichtig, mittellang: 16/20. Und der aktuelle Jahrgang, 2017? Floral, eher zurückhaltend, etwas Frucht, knackige Säure, Agrumen, nervig, trinkig, minime Bittermandeln, mittellang. 16,5/20 (CHF 23.--). Lüthi sagt zu der in der Schweiz eher selten kultivierten Rebsorte Scheurebe: «Das ist schön und lustig zu degustieren. Aber praktisch niemand trinkt es. Trank es. Seit ich die Scheurebe trocken ausbaue, hat sich das geändert.»
LÜTHIS WEITERE WEINE
Räuschling R3 2017 (zusammen mit den Weingütern Rütihof in Ürikon und Schwarzenbach in Meilen gekeltert): Mineralisch, Wachs, Walderdbeeren, Power, Fruchtsüsse, herbe Säure, Schmelz, süffig, Struktur, gute Länge. 17/20 (CHF 28.--)
Riesling x Madeleine Royale 2017 (Foto): 16,5/20 (CHF 16.--)
Pinot Gris 2016: 15,5/20 (CHF 23.— für Jahrgang 2017)
Federweiss 2017: 15/20 (CHF 17.--)
Pinot Noir (Fassausbau) 2016: Recht üppig, alkoholisch, Trauben- und Chriesinoten, ausladend, saftig, reife Tannine, elegant, schlank, kräuterig, recht lang: 17/20 (CHF 19.--)
Cabernet Cubin 2013: 16,5/20 (CHF 24.--)
(Die Weine gibts unter luethiweinbau.ch)
ERICH MEIER: EIN DIOLINOIR BESSER ALS AUS DEM WALLIS
Einzelne Weine von Erich Meier habe ich an dieser Stelle bereits vorgestellt. Hier die im Juni degustierten Weine des Topwinzers aus Uetikon am See.
Chardonnay 2016 (Foto): Markante Barriquenoten, Vanille, Butter, Rauch, Exotik, Mango, leichte Mineralität, Schmelz, Säure, wunderbare Struktur, knackig, feingliedrig, lang. Score: 17,5/20 (CHF 29.--)
Räuschling 2017: 16/20 (CHF 27.—. Ausverkauft)
Pinot Gris 2017: 16,5/20 (CHF 27.--)
Viognier 2016: 16,5/20 (CHF 26.--. Ausverkauft)
Pinot Noir Barrique 2016: Dunkel, rauchig-teerig, floral, beerig, Schmelz, hoch elegant, schlank, Süssholznoten, Frische, knackige Säure, Tannine, rechtes Finale. Sehr schön! Score: 17,5/20 (CHF 34.—für Jahrgang 2014)
Plural 2015 (Foto, 90% Diolinoir, 10% Pinot Noir): Dunkle, tiefe Nase, würzig, spannend, dicht, Power, schwarze Beeren, unglaublich konzentriert, frisch, ätherisch, trinkig, super Länge. Score: 18/20 (zweimal unabhängig degustiert, zweimal dasselbe Score! CHF 33.— für Jahrgang 2016)
(Die Weine von Erich Meier gibts bei vinothek-brancaia.ch)
URS PIRCHER: RÄTSEL UM PINOT NOIR 2015
In Eglisau direkt am Rhein keltert Urs Pircher, den ich auch bereits gross vorgestellt habe. Hier die neueren Jahrgänge, die uns Pircher im Sommer vorgestellt hat, als die Zürcher Winzer von den (kleinen) Bergen stiegen und downtown gingen, um im Kreuzgang des Fraumünsters ihre Weine der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen:
Riesling 2017: 15,5/20 (CHF 25.--)
Pinot Gris 2017: 16,5/20 (CHF 21.--)
Federweiss 2017: 15,5/20 (CHF 16.--)
Blauburgunder 2016 (Foto unten): 16,5/20 (CHF 16.50 für Jahrgang 2017)
Pinot Noir 2015 (Foto): 17/20: ich weiss, ich weiss, ich habe den Wein im September 2017 zum Wein der Woche gemacht und ihn nach der Degustation im Juni 2017 mit 18,5 Punkten hoch dekoriert. Und nun diese Abwertung? Tja, der Wein lässt mich etwas ratlos zurück. Einmal, am grossen Tasting der Mémoire des Vins Suisses, einer Vereinigung von vielen der besten Winzer des Landes, in der Urs Mitglied ist, notierte ich gerade noch 16,5. Dasselbe Resultat in einem grossen Blindtasting. Warum? Weil er eine unglaubliche Fruchtsüsse aufwies, dadurch fast zältlig-klebrig wurde. Zuletzt also wieder ein halber Punkt mehr: Rauchig, ausladend, komplex, Espresso, mineralisch, recht süss, opulent, Säure, beerig, frisch, recht lang.
Pinot Noir 2016: 17,5/20: Beerige, zurückhaltende Nase, etwas Rauch, im Gaumen rotfruchtig, Schmelz, Himbeeren, enorm frisch, Fülle, leichtes Aceton, gute Länge. Der 16er ist deutlich frischer und schlanker als der 15er, was auch dem Jahrgang geschuldet ist. Diese Schlankheit steht dem Wein sehr gut an!
Und hier noch drei ältere Herren:
Pinot Noir 2007: Eher dezente Nase, leichte Chriesi, Kraft, Fülle, fast schon mächtig, dennoch elegant bleibend, frisch, würzig, Super-Länge! 17,5/20. Mit diesem Wein eroberte Urs 2017 den Swiss Vintage Award, weil er von einem Profipannel mit mindestens 17 Punkten bewertet wurde. Konkret: Mit 17,5/20.
Pinot Noir 2008: 17,5/20
Pinot Noir 2011: 18/20
(Die Weine von Urs Pircher gibt unter weingut-pircher.ch)
«AM PULS DER ERNTE»: SPIELEN SIE WINZER!
Wollten Sie schon immer mal einen Tag als Winzer verbringen? Im Wallis haben Sie nun die Gelegenheit dazu. Am 22. September schlüpfen Sie für einen Tag in die Haut des Weinbauern, machen bei der Weinlese mit, greifen dem Winzer mit der Rebschere unter die Arme. Danach wird getrunken, gegessen, gefeiert. «Wir wollten die Arbeit des Winzers und die Qualität der Trauben als wesentliche Elemente unserer Weine würdigen», erläutert Gérard-Philippe Mabillard, Direktor des Walliser Wein-Branchenverbands, die Beweggründe für die Geburt des Tages mit dem Namen «Am Puls der Ernte». 34 Produzenten machen bei der Première mit. Vom ganz Kleinen bis zum Grössten, der Genossenschaft Provins. Die Idee stösst auf Begeisterung. In Chamoson wurde der Tag gleich zum Anlass für ein Weinerntefest ab Mittag genommen. Anmelden kann man sich unter www.ampulsderernte.ch.
BERLIN - Ringier-Publizist Frank A. Meyer (74) geht in seinen Kommentaren nicht zimperlich um mit der deutschen Politik. Dennoch – oder gerade deswegen – hat ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (62, SPD) das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Grosse Ehre für Ringier-Publizist Frank A. Meyer! In Berlin wurde «FAM» heute mit dem «Bundesverdienstkreuz am Bande» für sein länderübergreifendes journalistisches Engagement ausgezeichnet. Der Entscheid für die Verleihung lag beim deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier persönlich, überreicht wurde das Verdienstkreuz durch Michelle Müntefering (38, SPD), Staatsministerin im Auswärtigen Amt.
Frank A. Meyer hat sich in der Schweiz und in Deutschland durch seine pointierten Kolumnen einen Namen geschaffen. Immer wieder ist die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (64) Thema in seinen kritischen Texten und Video-Kolumnen. So schrieb FAM im Zusammenhang mit der Willkommenspolitik in einer seiner regelmässigen Kolumnen im SonntagsBlick: «Es war der Höhepunkt der autoritär zugerichteten Demokratie, in der nicht einmal mehr das Parlament etwas sagen durfte zum bewussten Grenz-Kontrollverzicht, den man anschliessend zum ‹Kontrollverlust› umdeutete.»
«Grosses journalistisches Engagement»Und dieser Merkel-kritische Schweizer Autor soll mit einer deutschen Ehrung ausgezeichnet werden? Das Auswärtige Amt, das die Auszeichnung beim Bundespräsidenten beantragt hatte, begründet den Entscheid mit: gerade deswegen!
«Durch seine mediale Präsenz in Deutschland und der Schweiz und durch seine regelmässigen Kolumnen in Zeitschriften beider Länder ist Frank A. Meyer eine viel beachtete Stimme im deutschsprachigen Raum, die sich mit grossem journalistischem Engagement aktuellen, z. T. auch kontroversen, grenzübergreifenden Themen widmet und so einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Probleme und der Herausforderungen der jeweiligen Nachbarländer und im gesamteuropäischen Kontext leistet», heisst es in der Würdigung.
Gibt es ein schöneres Lob für einen Politjournalisten?
«Aussergewöhnliches Profil»Frank A. Meyer arbeitet seit 1972 für das Medienhaus Ringier, zu dem die Blick-Gruppe gehört. Zuerst als Bundeshausjournalist für die Schweizer Illustrierte, heute als Kolumnist im SonntagsBlick und als Videokolumnist in «frank & frei». 1985 wurde er Mitglied der Ringier-Konzernleitung.
Verleger Michael Ringier (69) gratuliert FAM zu dessen Ehrung in Berlin: «Die am stärksten beachteten Publizisten opponieren dem Zeitgeist, den sie dabei zugleich repräsentieren. Frank A. Meyer ist einer von ihnen. Zu einem aussergewöhnlichen Profil im Journalismus gehört es zudem, zu polarisieren. Frank A. Meyer scheut nie das Risiko, zwischen Stuhl und Bank zu geraten. Entschlossen verteidigt er seinen Standpunkt und prägt so seit einem halben Jahrhundert auch den Schweizer Journalismus. Seine Kolumnen im SonntagsBlick und im Cicero-Magazin sind bis heute immer wieder aufs Neue ein Ereignis.»
Einflussreichster PolitjournalistFrank A. Meyer wurde 1944 in Biel geboren. Er wuchs in einer Uhrmacher-Familie auf und absolvierte eine Lehre als Schriftsetzer. Von 1968 bis 1980 war er Partner im Bieler Medienunternehmen «Büro Cortesi». Von 1972 bis 1980 gestaltete Frank A. Meyer als Präsident der «Freien Bieler Bürger» Lokalpolitik, von 1976 bis 1980 war er Mitglied des Bieler Stadtparlaments. 1978 war er Mitbegründer der zweisprachigen Wochenzeitung «Biel-Bienne» und schrieb als Kolumnist für den SonntagsBlick.
Von 1970 bis in die 90er-Jahre galt Frank A. Meyer als einflussreichster politischer Journalist der Schweiz. 1989 wurde er Lehrbeauftragter für Medienkultur an der Universität St. Gallen.
Meyer war 36 Jahre lang Gastgeber der vom Schweizer Fernsehen produzierten 3sat-Sendung «Vis-à-vis». 2004 war er in Berlin Mitbegründer des Magazins für politische Kultur «Cicero». Mit seiner Kolumne verschafft er sich seither Beachtung in der politischen Szene Deutschlands.
Wichtiger OrdenSeit 1997 ist Frank A. Meyer Präsident der Hans Ringier Stiftung, zu der die Ringier Journalistenschule gehört. Auf seine Initiative vergibt die Stiftung seit 2006 den «Europapreis für politische Kultur». Seit mehr als 15 Jahren lebt Frank A. Meyer mit seiner Gattin, der Kulturjournalistin Lilith Frey, in Berlin.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, auch Bundesverdienstkreuz genannt, wird seit 1951 für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen.
Lesen Sie im nächsten SonntagsBlick: Das grosse Interview mit Frank A. Meyer.Schon der spätere französische Kaiser Napoleon III genoss in Hohenrain die Aussicht über die Ostschweiz. So stilvoll wie der heutige Turm war Napoleons «Belvédère» allerdings noch nicht.
Weit hinaus aus dem spätsommerlichen Wald ragt er, der Napoleonturm oberhalb des Weilers Hohenrain. Im Sommer 2017 wurde der 40 Meter hohe Holzturm an fast genau jener Stelle errichtet, an dem zwischen 1829 und 1855 schon einmal ein Aussichtsturm stand.
Der damalige und heutige Namensgeber war kein geringerer als Louis Napoléon, der späteres Kaiser Frankreichs, der seine Jugendjahre auf dem nahen Schloss Arenenberg verbracht hatte. Auf die Initiative des damals erst 20-jährigen Jünglings wurde das «Belvédère zu Hohenrain» errichtet.
Napoleon soll als junger Mann hier ausführliche Spaziergänge unternommen und die wunderbare Sicht auf den Säntis genossen haben, erzählt man sich. Dank der Initiative des «Vereins zum Wiederaufbau des Napoleonturms» kann man die kaiserliche Aussicht heute wieder geniessen.
Der Napoleonturm sieht man fast über die ganze OstschweizDer neue Napoleon-Turm erinnert auf den ersten Blick an einen überdimensionierten Jenga-Stapel, auf dessen Spitze eine Art Mini-Ufo thront. Entworfen hat ihn der Ermatinger Architekt Peter Dransfeld. Die Jenga-Hülle umschliesst eine spiralförmige Treppe mit 200 Stufen. Wer sie hochschreitet, kann sich schwerlich vorstellen, wie Napoleon hier mit seinen schweren Samtumhängen und dem rasselnden Kaiser-Säbel die Stufen erklommen hat.
Für heutige Ausflügler empfiehlt es sich jedenfalls, die kaiserliche Robe zuhause zu lassen. Für den luftigen Zug oben auf der Aussichtsplattform reicht eine leichte Windjacke vollkommen aus. Und statt dem rasselnden Säbel besser Kamera und Feldstecher einpacken.
Von der Aussichtsplattform herab schweift der Blick über die Ostschweizer-Alpen, nach Osten über die österreichischen Gebiete Vorarlberg und Allgäu und nach Norden über den Bodensee.
Dass den jungen Napoleon bei diesem Anblick Herrscher-Gedanken und Machtgelüste in den Kopf gestiegen sind, das mag man gerne glauben.
Tafeln vermitteln GeschichtswissenWie nichtig letztlich aber auch die Wirkungsmacht des kleinen Kaisers war, das vermitteln die 50 historischen Tafeln, die die Besucher entlang der Wendeltreppe über die Geschehnisse in der Gegend im Verlauf der vergangenen 2000 Jahre informieren.
Napoleon III. Regentschaft erhält da nicht mehr und nicht weniger Platz als etwa die Gründung der Thurgauer Kantonalbank 1871, die erste Tilsiter-Produktion im Jahre 1893 und der erste motorisierte Traktor auf dem nahen Tannenhof.
Informationen
Anreise: Zum Beispiel zu Fuss über die Napoléons-Route. Mit dem Zug bis nach Mannenbach-Salenstein, von da via das Schloss Arenenberg zum Napoleonsturm (Wanderbeschrieb auf www.napoleonturm-hohenrain.ch)
Öffnungszeiten: Der Napoleon-Turm ist täglich von 08 bis 18 Uhr geöffnet.
Preis: Zu Zeiten Napoléons kostete der Eintritt noch 6 Kreuzer (ungefähr drei Stundenlöhne). Heute ist der Aufstieg auf den Turm gratis.
Dass YB gegen ManUtd auf Plastik spielt, sorgt in England für rote Köpfe – allen voran bei José Mourinho. Auch beim Liga-Konkurrenten aus Basel macht man sich seine Gedanken.
Früher, als Marcel Koller noch Spieler war, sei ein Kunstrasen noch «ein Teppich auf Beton» gewesen, so der FCB-Trainer. Im Laufe der Jahre habe sich die Qualität zwar massiv verbessert, ein Kunstrasen-Fan ist Koller deswegen aber nicht geworden: «Ich bin ein Naturbursche!»
Vorteil für YB, Herr Koller?Am Sonntag muss er auswärts im Stade de Suisse auf Plastik ran, für den Zürcher eine Umstellung: «Der Ball rollt schneller, springt immer gleich auf.»
Obs ein Vorteil für YB ist, dass sie zuhause auf Kunstrasen spielen? «Das kann ich nicht sagen, sie müssen auswärts ja auch auf Naturrasen ran.» Anders sieht dies José Mourinho, der mit Manchester United am Dienstag in der Champions League in Bern gegen YB antritt. «Das ist ein Riesenvorteil für sie», sagt der portugiesische Star-Trainer.
Die Basler Durststrecke in BernFakt für den FCB ist: Das Stade de Suisse ist für die Basler ein heisses Pflaster, von den letzten zehn Spielen gingen sieben verloren, nur zweimal geht der FCB als Sieger vom Platz. Der letzte Dreier liegt mehr als zwei Jahre zurück.
Obs am Sonntag mal wieder soweit ist? «Vielleicht», sagt Koller mit einem Schmunzeln, «bin ich nach dem Spiel plötzlich Kunstrasen-Fan!»
ZÜRICH - Erst war es die Produktion, nun die Logistik: Die Autos von Tesla kommen einfach nicht rechtzeitig zu den Kunden. Diese beschweren sich im Netz.
Tesla-Chef Elon Musk hat logistische Probleme bei der Auslieferung neuer Elektroautos eingeräumt. «Entschuldigung, wir sind von der Produktionshölle in die Auslieferungslogistik-Hölle gekommen», schrieb Musk am Sonntag in einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Wie gross die Verzögerungen sind, zeigen die jüngsten Produktionskennzahlen von Tesla: Im zweiten Quartal 2018, also von April bis Juni, gelang es dem Elektroautobauer, immerhin 53'339 Autos zu produzieren. Ausgeliefert wurden im selben Zeitraum aber nur 40'740 Fahrzeuge.
Kundin beschwert sich via TwitterMusk gibt sich zuversichtlich, dass dieses Problem leichter zu bewältigen sei. «Wir machen rasche Fortschritte. Sollte bald gelöst sein», schrieb Musk weiter in seiner Twitter-Antwort auf eine Kundenbeschwerde über Verzögerungen bei der Auslieferung von Autos.
Denn ebenfalls via Twitter hatte sich eine Kundin beim Tesla-Chef gemeldet und sich darüber beklagt, dass die Auslieferung ihres Tesla verschoben worden war. In einem Eisenbahn-Depot in Salt Lake City stünden 42 fabrikneue Tesla, einer davon sei der von ihr bestellte Wagen.
Topmanager springen abDer Kurs der Tesla-Aktie war in der Vergangenheit immer wieder durch Nicht-Einhaltung selbst gesetzter Produktionsziele unter Druck geraten. Zuletzt hatte Musk für Verwirrung bei Anlegern gesorgt, als er zunächst einen Abschied des Elektroauto-Unternehmens von der Börse ankündigte, kurz darauf aber wieder eine Kehrtwende vollzog.
Zu allem Übel springen nun auch wichtige Mitarbeiter bei Tesla ab: Nach Finanzvorstand Dave Morton, der es gerade mal einen Monat bei Tesla ausgehalten hat, will gemäss Bloomberg-Personalchefin Gaby Toledano nach einer Auszeit nicht mehr ins Unternehmen zurückkehren.
Sion-Boss Christian Constantin serviert mit Maurizio Jacobacci einen weiteren Coach ab. BLICK zeigt die Liste der CC-Vorwürfe an den Ex-Trainer.
Der programmierte Paintball-Event war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Auf die Palme gebracht hat CC im Fall Maurizio Jacobacci aber eine ganze Serie von Fehlern. Hier ist sie, die Liste der Demontage des Trainers. Im Wortlaut von Christian Constantin:
Es begann schon im ersten Spiel gegen Lugano: Wir liegen 0:1 hinten. Und er bringt für Stürmer Adryan einen defensiven Mittelfeldspieler. Ich habe ihm gesagt: Zu Hause müssen wir gewinnen. Also sind das Dinge, die kann man einfach nicht machen.
Auch in Basel gerate ich mit ihm in die Haare wegen eines Wechsels. Wir kommen zurück zum 2:2. Basel hat einen Einwurf auf der Höhe unseres Strafraums. Just dann nimmt er Bastien Toma raus, einen defensiven Mittelfeldspieler, und bringt Birama Ndoye rein. Im Moment des Wechsels fehlt mir so ein Spieler im Strafraum. Prompt kassieren wir das 2:3. Ich rege mich ein zweites Mal fürchterlich auf.
Dann GC. In der Woche davor sagt er mir, er werde Song, Carlitos und Kouassi spielen lassen. Ich sage ihm: Bist Du sicher? Die kommen alle von Verletzungen zurück. Kann man einfach so drei Spieler wechseln? Die Mannschaft war ja zuvor nicht schlecht. Wir haben in Basel gut gespielt, St. Gallen und Xamax geschlagen. Er sagte: Nein, ich bin sicher, das geht. Da sage ich ihm: Okay. Ich würde es nicht machen. Wir verlieren. Und an der Medienkonferenz sagt er dann: Song, Carlitos und Kouassi waren nicht bereit. Die arbeiten drei Wochen mit den Typen und merken nicht, dass sie nicht bereit sind? Da braucht es erst ein Meisterschaftsspiel, um das zu merken? Das ist der dritte Bruch.
Dann YB. Ich stehe hinter der Bank und spüre: Adryan ist nicht gut. Doch er ist es der sich anschickt, den Penalty zu schiessen. Es gibt Diskussionen. Aber wir haben Zeit. Ich sage noch: Wir können doch Adryan den Penalty nicht schiessen lassen! Er sagt mir: Ich habe entschieden, dass es Adryan ist. Ich sage: okay. Aber Du weisst, Du musst mindestens einen Punkt gegen YB holen, wenn Du eine Chance auf einen Verbleib haben willst.
Im Trainingscamp in Crans-Montana haben wir nicht das Cup-Spiel in Lausanne vorbereitet. Das war eher wie ein lustiger Betriebsausflug. Und dann setzt er Paintball aufs Tagesprogramm. Dieses Spiel, bei welchem man auf andere schiesst... Da besteht doch Verletzungsgefahr. Es ist nicht der Moment, um sich gegenseitig zu beschiessen. Am Abend wollte er Fondue essen gehen, wie man Fondue essen geht im November oder Januar, wenn ein Team nicht funktioniert. Kommt hinzu, dass wir am Dienstag nach Crans hinauffahren, trainieren aber am Dienstag nicht. Wir trainieren zweimal am Mittwoch. Wir trainieren nicht am Donnerstag. Und wir trainieren am Freitagmorgen, bevor wir wieder runterfahren.
Unser Videoanalyst hat eine ganze Serie stehende Bälle zusammengeschnitten. Maurizio ruft ihn an und sagt, er dürfe dies nicht herausgeben, weil das sein Privatbesitz sei. Kindergarten!
«Jetzt bin ich hässig auf ihn. Ich werfe ihm gewisse Dinge vor, die ich nicht verdaut habe. Er versteht nicht. Er denkt nicht nach, wie er sollte. Im Moment will ich nicht mit ihm sprechen.» Schlussfrage an CC: «Gibt es den Trainer, der keine Fehler macht? Die kokette Antwort: «Vielleicht nicht, Aber ganz sicher einen, der weniger Fehler macht…» Und den sucht er nun.
Heute laufen die Server heiss. Ab 19 Uhr können iPhone- und iPad-User das neue iOS 12 gratis downloaden. Das sind die zwölf wichtigsten Punkte bzw. Funktionen.
Hinter Helene Fischer liegt ein Jahr, das sie hauptsächlich auf der Bühne verbracht hat. Jetzt nimmt sich der Schlagerstar eine Auszeit. Bis zu zwei Jahre lang will sie pausieren – genug Zeit, um ein Baby zu bekommen.
Helene Fischer (34) hat am Samstag ihr letztes Konzert für dieses Jahr gegeben – nur noch die Aufzeichnung für ihr Weihnachtskonzert steht an. Ein anstrengendes Jahr für Deutschlands Schlagerkönigin, die bei den Bühnenshows ihrer Stadiontour immer alles gibt. Ein Tour-Insider verrät dem Portal «Oe24»: «Dann gibts die wohlverdiente Auszeit. 2019 stehen keine Konzerte an. Frühestens 2020 geht Helene wieder auf die Bühne.»
Ist die Tour-Auszeit eine Baby-Pause?Es ist eine Auszeit, die zu Spekulationen führt. Denn schon im Frühling 2017 verriet Fischer live auf der Bühne in München: «Kinder sind das Beste der Welt. Eines Tages werde ich Mama sein!» Dabei richtete sie sich damals direkt an ihren Freund Florian Silbereisen (37). Zudem erklärte sie laut dem Magazin «InTouch» vor kurzem: «Ich trage sehr viel Liebe in mir. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, als sie zu teilen.»
Nun scheint es so, als würde sich Helene endlich die Auszeit für die Liebe gönnen – und vielleicht auch für ein Baby. Immerhin hatte das Paar in diesem Jahr kaum Zeit füreinander. Nur zehn Tage pausierte der «Atemlos»-Star wegen Krankheit und gönnte sich mit Silbereisen nur zwei kurze Ferien. Eine Bühnenpause bis 2020 könnte sehr viel Veränderung für das Paar bedeuten. (euc)
Der Bundesrat hält die geplante Lockerung für Waffenexporte nach wie vor für richtig und notwendig. Bevor er diese definitiv beschliesst, will er aber den Entscheid des Parlaments zu einer Motion abwarten.
Der Vorstoss der BDP-Fraktion will dem Bundesrat die Kompetenz entziehen, in eigener Regie über die Kriterien für Waffenexporte zu entscheiden. Die Bewilligungskriterien sollen aus der Kriegsmaterialverordnung gestrichen und ins Kriegsmaterialgesetz aufgenommen werden. Damit wäre das Parlament für Änderungen zuständig.
Bundesrat will Waffenexporte in Krisengebiete ermöglichenDer Nationalrat wird am 26. September über die Motion entscheiden, im Rahmen einer aktuellen Debatte über Waffenexporte. Sollte er den BDP-Vorstoss annehmen, muss noch der Ständerat darüber befinden. Der Bundesrat schreibt in seiner am Montag veröffentlichten Antwort, aus institutionellem Respekt sei er bereit, den Entscheid des Parlaments abzuwarten, bevor er über die Anpassung der Kriegsmaterialverordnung befinde.
Im Juni hatte der Bundesrat angekündigt, die Bestimmung zu lockern. Neu sollen Exporte in Bürgerkriegsländer bewilligt werden können, wenn kein Grund zur Annahme besteht, dass das Kriegsmaterial in diesem Konflikt eingesetzt wird. Kritiker befürchten, dass dies zum Beispiel Waffenexporte in die Türkei ermöglichen würde.
In der Antwort auf die Motion rechtfertigt der Bundesrat den umstrittenen Entscheid. Die in den Medien geäusserten Befürchtungen, Schweizer Kriegsmaterial würde in Zukunft in Bürgerkriegen eingesetzt, seien «unzutreffend», heisst es. Der Bundesrat erinnert daran, dass die Restriktion erst 2008 eingeführt worden war.
Bereits unter den früheren Bewilligungskriterien habe der Bund aber keine Ausfuhrgesuche bewilligt, wenn er davon ausgegangen sei, dass Schweizer Kriegsmaterial in einem Konflikt eingesetzt werden könnte, schreibt der Bundesrat. Zudem würden solche Gesuche auch künftig nur ausnahmsweise bewilligt.
«Es geht folglich um eine geringfügige, einzelfallbezogene Anpassung im Vollzug», schreibt der Bundesrat. Er weist auch darauf hin, dass sein Grundsatzentscheid vom Juni auf eine Initiative des Parlaments zurückgegangen sei, namentlich der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates.
An den Zuständigkeiten für die Bewilligungskriterien möchte der Bundesrat nichts ändern. Er beantragt dem Parlament deshalb, die BDP-Motion abzulehnen, die vor dem Entscheid vom Juni eingereicht worden war.
Das Wesentliche sei im Gesetz geregelt, argumentiert der Bundesrat. Demnach könne der Transfer von Kriegsmaterial bewilligt werden, wenn dies dem Völkerrecht, den internationalen Verpflichtungen und den Grundsätzen der schweizerischen Aussenpolitik nicht widerspreche. Dem Bundesrat bleibe es überlassen, auf Verordnungsstufe den Vollzug zu regeln. Das erlaube im Bedarfsfall eine «zeitnahe Anpassung» der Kriterien.
Motion der BDP will Änderung des entscheidungsprozessesDie BDP möchte, dass das Parlament über die Kriterien befinden kann. So könnte auch das Referendum ergriffen werden. Heute sei die demokratische Legitimation solcher Entscheide schlichtweg inexistent, schreibt die BDP in ihrem Vorstoss. In derart brisanten Fragestellungen sei es ratsam, die demokratische Legitimation zu erhöhen und damit die angewandte Praxis breiter abzustützen.
Mit ihrer Motion stellt sie eine weitere Forderung: Die Ausschlusskriterien des Güterkontrollgesetzes sollen denjenigen des Kriegsmaterialgesetzes angeglichen werden. Hier geht es um Güter, die sowohl zivil als auch militärisch verwendet werden können.
Der Bundesrat lehnt auch diesen Punkt ab. Es gehe beispielsweise um Werkzeugmaschinen, die auch zur Herstellung militärischer Güter verwendet werden könnten, schreibt er. Das von diesen Gütern ausgehende Risiko sei nicht vergleichbar mit Kriegsmaterial.
Schon aus diesem Grund sei eine Angleichung der Kriterien nicht zu rechtfertigen. Zudem hätte eine Angleichung grosse Auswirkungen auf die Schweizer Exportindustrie. Die Schweiz gehöre weltweit zu den grössten Exporteuren von Gütern, die für zivile und militärische Zwecke verwendbar seien.
Am 26. September wird der Nationalrat nicht nur über die BDP-Motion entscheiden, sondern auch über sieben Interpellationen zum Thema diskutieren. Die SP, die Grünen und die CVP äussern sich kritisch zur Lockerung. Die FDP-Fraktion möchte genauer wissen, welche Art von Exporten die geplante Neuerung ermögliche, die heute nicht möglich seien. Die SVP fokussiert auf die sicherheitspolitische Bedeutung der Schweizer Rüstungsindustrie. (SDA)
Der Druck auf den Bundesrat, die Regeln für Waffenexporte zu lockern, steigt: Die Rüstungsfirma Rheinmetall Air Defence droht mehr oder weniger offen mit dem Rückzug aus der Schweiz. Die Gegner der Lockerung haben viele Unterstützer gefunden.
Im Kampf um eine Lockerung der Waffenexporte wird mit immer härteren Bandagen gekämpft. In der «Nordwestschweiz» droht der Rüstungskonzern Rheinmetall Air Defence (die ehemalige Oerlikon Contraves) relativ offen mit dem Wegzug aus der Schweiz, sollte der Bundesrat die Exportpraxis für Waffenexporte nicht lockern.
Konkret: «Die Rheinmetall Air Defence AG ist in ihrem Heimmarkt auf gewisse Rahmenbedingungen angewiesen – zum Beispiel Exportfähigkeit in die Absatzmärkte», sagt Rheinmetall-Pressechef Oliver Hoffmann zur «Nordwestschweiz».
Pikant: Den Standort in Zürich Oerlikon mit rund 550 Beschäftigten will der Rüstungskonzern mittelfristig sowieso aufgeben. Zwar prüfe der Konzern derzeit, ob sich geeignete Flächen im Raum Zürich finden liessen. Nur: Sollte der Bundesrat darauf verzichten, den Waffenexport auch in Bürgerkriegsländer zu erlauben, dann ist wohl auch denkbar, dass sich im Grossraum Zürich keine geeigneten Flächen finden lassen und die Firma ins Ausland abwandert. Der Rheinmetall-Sprecher formuliert das gegenüber der «Nordwestschweiz» so: «Selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der Rheinmetall Air Defence AG intakt sind (z.B. Export).»
Gegenüber SonntagsBlick hatte Urs Loher – der Chef der Schweizer Tochter in Zürich – noch betont, dass der Mutterkonzern im Moment am Standort Schweiz festhalte – noch!
Auch die Gegner der Lockerung sind nicht untätig: Auf der Plattform der «Korrektur-Initiative» haben sich bis heute über 42'000 Unterstützer eingetragen. Diese sind bereit, je vier Unterschriften beizutragen. Macht fast 170'000 potenzielle Unterschriften – mehr als genug, damit die Initiative zustande kommt.
LUZERN - Die Luzerner Polizei hat am Samstag einen besonders rücksichtslosen Autofahrer aus dem Verkehr gezogen. Der Junglenker war zuvor durch die Stadt gerast.
Diese Raserfahrt hätte ein böses Ende nehmen können: Wie jedes Wochenende sind auch am vergangenen Samstagabend kurz vor 22 Uhr viele Leute in den Strassen der Stadt Luzern unterwegs. Einen 19-jährigen Neulenker hindert das nicht daran, in der City skrupellos aufs Gaspedal zu drücken und mit seinem Auto über den Asphalt zu blochen.
In der Luzernerstrasse geht der Mann schliesslich der Polizei ins Netz. Er ist mit 122 Sachen unterwegs – erlaubt wären gerade einmal 50 km/h!
Die Einsatzkräfte nehmen den Raser umgehend fest und beschlagnahmen dessen Fahrzeug. Dabei stellt sich heraus: Der Teenager war mit dem Mercedes seines Vaters unterwegs.
Wie die Luzerner Polizei auf Anfrage von BLICK weiter bestätigt, handelt es sich beim Auto-Rowdy um einen jungen Schweizer. Die Fahrprüfung hatte er erst vor knapp drei Monaten absolviert. Der Führerausweis wurde ihm mittlerweile abgenommen und an das Strassenverkehrsamt weitergeleitet. (cat)
Showstar Sandra Studer (59) ist derzeit auf jedem Migros-Sack zu sehen. Was ist denn da los? BLICK recherchierte zwischen den Regalen.
Wer derzeit aus der Migros heimkehrt, bringt Sandra Studer (49) mit. Ihr Konterfei blitzt von jeder Tasche – mit Fabienne Louves (32) und Gigi Moto (53). Die drei wirbeln ab dem 28. September im Musical «Supermarkt Ladies» durchs Land. Studer verrät: «Ich spiele Paula, alleinerziehende Mutter und Supermarktverkäuferin. Dank unglücklichen Umständen nehme ich die Fäden in die Hand.»
Für die Moderatorin ist es eine Rückkehr. «Ich habe während der Uni an einer Migros-Kasse gearbeitet und weiss, dass der Job anspruchsvoll ist.» Das Musical will keine Werbeveranstaltung sein. «Die Migros gehört den Leuten und gibt übers Kulturprozent oder Sponsoring seit Jahrzehnten etwas an die Bevölkerung zurück», erklärt Sprecher Patrick Stöpper. «So kamen wir auf die Idee, ein Musical in einem fiktiven Supermarkt stattfinden zu lassen.» Die Umsetzung besorgten die «Ewigi Liebi»-Macher Dominik Flaschka und Roman Riklin. Die Migros ist Presenting Partner. Migros-Produkte kommen keine vor, «da es sich um einen fiktiven Supermarkt handelt. Es wird höchstens vereinzelt augenzwinkernd auf Grossverteiler angespielt», so Stöpper.
Studer findet vor allem das Konzept spannend. «Das Publikum kann mehrfach über die Geschichte abstimmen. Deshalb müssen wir etliche Versionen beherrschen.»
RICKENBACH LU - In Rickenbach LU wurde ein 7-jähriges Mädchen von einem Hund gebissen und verletzt. Vermutet wird, dass es sich um einen Shih Tzu handelt. Die Hundeführerin entfernte sich, ohne sich um das Kind zu kümmern.
In Rickenbach LU wurde ein 7-jähriges Mädchen von einem Hund gebissen und verletzt. Die Attacke geschah laut der Staatsanwaltschaft am 5. September 2018 zwischen 18 und 19 Uhr an der Moosmattstrasse in Rickenbach. Das Mädchen wurde bei den Augenbrauen gebissen. Ihre Bisswunde musste im Spital genäht werden. Beim Hund handelt es sich vermutlich um einen Shih Tzu.
Die Hundeführerin, eine Frau mit kurzen blonden Haaren, entfernte sich nach dem Vorfall, ohne sich um das Kind zu kümmern. Die Luzerner Polizei sucht nun Zeugen, die den Vorfall beobachten konnten. (pma)
RIEHEN BS - Vor sechs Jahren wurde er wegen sexueller Handlung mit einem Kind verurteilt. Jetzt gibt die katholische Pfarrei St. Franziskus in Riehen BS dem Pfarrer eine zweite Chance. Zum Frust einiger Gemeindemitglieder.
Ein Thurgauer Pfarrer (48) wurde 2012 wegen sexueller Handlung mit einem Kind zu einer bedingten Geldstrafe von 4000 Franken verurteilt. Grund: Er hatte einem 14-jährigen Jungen die Füsse massiert.
Jetzt wagt der verurteilte Geistliche ein Comeback. Er soll in der römisch-katholischen Kirche St. Franziskus in Riehen BS eine Stelle als Pfarrer antreten.
Nicht «das Delikt des Jahrhunderts»Die Riehener Pfarrwahlkommission hatte ihn für das Amt vorgeschlagen. Man wisse über seine Vergangenheit Bescheid, sagt Stefan Suter, Präsident der Kommission, zu SRF.
Die Fussmassage sei nicht besonders schlau gewesen, aber auch nicht «das Delikt des Jahrhunderts». Suter ist sich sicher: Der Pfarrer ist nicht pädophil. Drei psychiatrische Gutachten hätten ihm das bestätigt.
Auch der Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, ist mit dem Entscheid einverstanden. Man habe den Vorschlag intensiv geprüft und sehe keinen Grund für eine Absage, sagt ein Sprecher des Bistums.
Gemeindemitglieder sammeln UnterschriftenDas Image des Pfarrers mag beim Bischof keine Rolle gespielt haben. Doch die Gemeindemitglieder in Riehen sind von ihrem neuen Pfarrer wenig begeistert. Laut SRF sammeln sie bereits Unterschriften gegen den Entscheid der Pfarrwahlkommission.
Sollten sie bis zum 26. September hundert Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt haben, muss sich der Pfarrer einer offenen Wahl stellen. Ansonsten darf er Anfang November sein Amt antreten – und endlich wieder predigen. (hah)
Die Schweizer machens vor, die Europäer ziehen nach: Die Europäische Zentralbank EZB stellt neue 100- und 200-Euro-Banknoten vor. Es gilt: Anschauen ja, anfassen nein. Denn: Wann die neuen Banknoten in Umlauf kommen, ist offen.
Im Wettlauf mit Geldfälschern legen Europas Währungshüter nach: Auch die 100- und 200-Euro-Scheine sind inzwischen komplett überarbeitet und mit besseren Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Heute Montag präsentiert die Europäische Zentralbank (EZB) die neuen Banknoten erstmals der Öffentlichkeit. Dann dürfte auch ein Termin genannt werden, ab wann die Verbraucher in Europa die neuen Scheine in Händen halten können. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen dazu:
Was ist anders an den neuen Scheinen?Sie sollen schwerer zu fälschen sein, weil die Währungshüter neue Sicherheitsmerkmale ausgetüftelt haben. So ist zum Beispiel der Wert der Scheine als «Smaragd-Zahl» aufgedruckt, die ihre Farbe ändert, wenn man die Banknote etwas neigt. Das Wasserzeichen zeigt ein Porträt der griechischen Mythenfigur Europa. Sie ist die Namensgeberin der zweiten Serie von Euro-Banknoten seit Einführung des gemeinsamen Bargelds 2002: «Europa-Serie». Beim neuen Zwanzig-Euro-Schein warteten die Währungshüter zudem mit einem Novum auf: Die Banknote hat ein «Porträtfenster», das durchsichtig wird, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Dann sieht man von beiden Seiten ein Porträt der Europa. Auch der Fünfziger hat ein solches «Porträtfenster».
Sind die Scheine sogar lackiert?Die Fünfer und Zehner der zweiten Generation sind mit einer Speziallackierung überzogen, die höherwertigen Scheine nicht. Ziel ist, die kleinen Stückelungen haltbarer zu machen – denn sie wechseln besonders oft den Besitzer. Im Schnitt kostet die Produktion einer Banknote acht bis neun Cent.
Welche Scheine der neuen Euro-Banknotenserie gibt es schon?Den Anfang machte am 2. Mai 2013 der Fünfer. Am 23. September 2014 folgte der Zehner, seit dem 25. November 2015 ist der überarbeitete Zwanziger im Umlauf, und den neuen Fünfziger gibt es seit dem 4. April 2017. Die Scheine der ersten Generation bleiben gültig und werden nach und nach von den Notenbanken ausgetauscht.
Warum bekommen Verbraucher die neuen 100er und 200er nicht schon?Zunächst erhalten Banken und Einzelhändler Gelegenheit, Geräte und Personal auf den Umgang mit den Geldscheinen vorzubereiten. Auch Automaten müssen eingerichtet werden. Mit dem neuen Fünfer hatte es im Mai 2013 anfangs Probleme gegeben: An vielen Automaten in Europa konnten Verbraucher ihr Billett oder das Parkticket damit nicht bezahlen, weil die Software der Automaten nicht rechtzeitig umgestellt worden war. Bei den anderen Stückelungen lief dann aber alles reibungslos – nur in Einzelfällen hielt mancher Händler die neuen Scheine anfangs für Falschgeld.
Lohnt sich der Aufwand der Währungshüter?Gemessen an den jüngsten Falschgeldzahlen auf jeden Fall: Sowohl in Europa als auch in Deutschland sank die Zahl der Euro-Blüten. Das liegt nach Einschätzung der Währungshüter auch an den verbesserten Sicherheitsmerkmalen der neuen Scheine. Im ersten Halbjahr 2018 zogen Polizei, Handel und Banken in Europa 301'000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr – vor allem Zwanziger und Fünfziger. Das waren 17,1 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2017 und 9,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Schaden lag bei rund 17,4 Millionen Euro. In Deutschland verringerte sich die Zahl der Euro-Blüten nach Angaben der Deutschen Bundesbank gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017 um 6,2 Prozent auf gut 31'100 Scheine. Rein rechnerisch entfallen hierzulande aktuell pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10'000 Einwohner.
Jetzt fehlt in der neuen Serie nur noch der 500-Euro-Schein, oder?Eigentlich schon, allerdings hat der EZB-Rat Anfang Mai 2016 beschlossen, dass die neue «Europa-Serie» nur noch sechs statt sieben Stückelungen umfassen wird. Sie ist also mit Einführung des überarbeiteten 100- und 200-Euro-Scheins komplett. Die Ausgabe des 500-Euro-Scheins soll dem damaligen Beschluss zufolge «gegen Ende 2018» eingestellt werden. Befürworter versprechen sich davon, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. Ob das klappt, ist umstritten. Die im Umlauf befindlichen 500er bleiben gesetzliches Zahlungsmittel und sollen unbegrenzt umtauschbar sein.
Wer entscheidet über die Banknoten im Euroraum?Die Hoheit über die Banknoten im Währungsraum mit mittlerweile 19 Mitgliedsstaaten liegt bei der EZB. In ihrem obersten Führungsgremium, dem EZB-Rat, reicht für Änderungen eine einfache Mehrheit. Vertreten sind dort die sechs Mitglieder des EZB-Direktoriums sowie die Notenbankchefs der 19 Euroländer. (SDA/koh)
BERN - Das Referendumskomitee gegen Versicherungsspione lanciert seinen Abstimmungskampf mit einer heiklen Plakatkampagne. Das bringt die Versicherer auf die Palme.
Heute eröffnet das Referendumskomitee gegen Versicherungsspione offiziell seinen Abstimmungskampf. Der Ort dafür ist bewusst gewählt: Die Medienkonferenz findet vor dem Hauptsitz der CSS-Versicherung in Luzern statt.
Online-Guerilla-Kampagne läuftDoch schon davor bringen die Referendumsführer die Versicherer auf die Palme. Seit Sonntagabend läuft eine Online-Guerilla-Kampagne mit etwas anderer Krankenkassenwerbung. «Ihr Ultraschallbild ist bald nicht mehr das einzige Bild, das wir von Ihnen haben», heisst es etwa zum Foto einer Schwangeren und dem Helsana-Schriftzug.
Oder ein verliebtes Pärchen beim Dinner: Sie fragt, ob er sich noch daran erinnere, was er ihr in der Hochzeitsnacht ins Ohr geflüstert habe. Er antwortet: «Ja. Weiss ich. Sobald ich bei der Elvia nachgefragt habe.» Und bei einem anderen Beispiel heisst es schlicht: «Wir hören nicht nur Ihr Herz ab.»
Mit diesen überzeichneten Texten macht das Referendumskomitee auf die Abstimmung vom 26. November aufmerksam. Mit den «selbstgemachten Abstimmungsplakaten aus unserer Community» wolle man eine klare Botschaft vermitteln, so das Komitee. «Wir Versicherten wollen keine willkürliche Überwachung mit Privatdetektiven, Trackern und Drohnen!»
Versicherer haben keine FreudeDie Versicherer haben bestimmt keine Freude an der Guerilla-Werbung. Zwar habe sich bisher kein Versicherer beim Referendumskomitee gemeldet, sagt Kampagnenleiter Daniel Graf zu BLICK.
Allerdings seien einige Tweets mittlerweile blockiert worden. Die Vermutung liege nahe, dass die entsprechenden Kassen aktiv geworden seien, so Graf.
Auf Twitter schreibt er jedenfalls, dass die Krankenkassen keine Freude an den Plakaten hätten.
RHEINAU ZH - Für das Experiment mit einem bedingungslosen Grundeinkommen in der Gemeinde Rheinau ZH sind genug Anmeldungen eingegangen. Jetzt muss das Vorhaben nur noch finanziert werden können.
Das Experiment mit dem bedingungslosen Grundeinkommen im zürcherischen Rheinau kommt voran: Die Anmeldezahlen liegen definitiv oberhalb der geforderten Mindestgrösse. Nun braucht es nur noch genügend Geld.
Etwa 800 Anmeldungen seien zusammengekommen, sagte Gemeindepräsident Andreas Jenni gegenüber Keystone-SDA am Montagmorgen. Im Verlaufe des Tages würde die definitive Zahl bekannt werden, da die Anmeldungen noch um fehlerhafte und doppelte Eingänge bereinigt werden muss. Diese Zahl der Bereinigungen werde aber tief ausfallen.
Jeden Monat 2500 FrankenMindestens 650 gültige Anmeldungen sind nötig, damit der nächste Schritt getan wird: Es folgt nun die Geldsammel-Aktion. Etwa drei bis fünf Millionen Franken müssten von Privaten und Stiftungen zusammenkommen, damit das Experiment durchgeführt werden kann.
Die Personen würden dann während eines Jahres ein bedingungsloses Grundeinkommen von 2500 Franken erhalten. Von den bedingungslosen 2500 Franken profitieren aber nur jene finanziell, die weniger als diesen Betrag verdienen.
Wer mehr Einkommen hat, muss das Grundeinkommen, das jeweils Anfang Monat aufs Konto kommt, zurückzahlen. Diese Teilnehmer würden zwar nicht finanziell, aber von den Erfahrungen im Dorf profitieren, sind die Verantwortlichen um Filmemacherin Rebecca Panian überzeugt. Sie wird das Projekt filmisch begleiten. (cat/SDA)
Die Gegner des Gesetzes zur Überwachung von Sozialversicherten haben am Montag in Luzern ihre Abstimmungskampagne gestartet. Mit dem Referendum wollen sie der «willkürlichen Überwachung» den Riegel schieben. Gastgeber des Anlasses war ungewollt die Krankenkasse CSS.
Die Versicherungslobby habe sich im Parlament gegen die Interessen der Versicherten durchgesetzt, schreiben die Verantwortlichen zum Auftakt der Abstimmungskampagne, die sie laut eigenen Angaben dezentral führen will. Als Ort für ihre Medienkonferenz wählten sie den Platz vor dem CSS-Hauptsitz in Luzern, der grössten Krankenkasse im Land.
Man könne das als Provokation sehen, sagte Co-Kampagnenleiter Dimitri Rougy im Vorfeld gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Veranstaltung sei aber bewilligt, Polizei und CSS seien kontaktiert worden.
Die Versicherung liess denn auch mitteilen, sie fungiere ungewollt als Gastgeber für den Anlass. Die CSS sei aber die falsche Zielscheibe der Gegner des Observationsgesetzes, denn der Heilkostenbereich, der den absolut grössten Teil ihres Geschäfts ausmache, sei gar nicht betroffen. Der Parlamentsentscheid sei für die Kasse aber nachvollziehbar.
Das «Sozialdetektiv-Gesetz» war vom Parlament in der Frühjahrssession verabschiedet worden war. Es ermöglicht Sozialversicherungen, Versicherte bei Verdacht auf Missbrauch durch Detektive observieren zu lassen. Die Regeln gelten für die Invalidenversicherung (IV), die Unfall-, die Kranken- und die Arbeitslosenversicherung.
Hinter dem Referendum steht eine parteiunabhängige Bewegung von 25'000 Personen um die Autorin Sibylle Berg. Sie kritisieren unter anderem den «Schlüsselloch»-Paragraphen, der die Überwachung von frei einsehbaren Privaträumen erlaube. Zudem könnten die Versicherungen selber entscheiden, wer durch Privatdetektive beschattet wird, was ihnen mehr Rechte gebe als der Polizei.
Das vom Parlament im beschleunigten Verfahren bewilligte Gesetz stelle die Bevölkerung unter Generalverdacht, und die Privatsphäre der Menschen werde aufs Gröbste verletzt, argumentiert die Gruppierung. Das Stimmvolk entscheidet am 25. November über die Vorlage.
Stockholm – Die angeschlagene schwedische Modekette H&M hat dank der schwachen schwedischen Krone, aber auch dank Marktanteilsgewinnen und gut laufender Räumungsverkäufe den Umsatz gesteigert.
Im dritten Quartal (bis 31. August) seien die Einnahmen ohne die anfallende Mehrwertsteuer um 9 Prozent auf 55,8 Milliarden schwedische Kronen (5,8 Milliarden Franken) gestiegen, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Angaben zum Gewinn machte Hennes & Mauritz nicht. Den ausführlichen Bericht will der Konzern erst am 27. September vorlegen. Die Schweden wiesen jedoch schon darauf hin, dass der Aufbau neuer Lieferketten in einigen wichtigen Märkten wie Belgien, Frankreich, Italien und den USA die Kosten in die Höhe getrieben habe. Mit den neuen Prozessen will H&M schneller auf Markttrends reagieren können und die Vernetzung zwischen den Filialen und dem Onlineverkauf vorantreiben.
Viele Problemzonen und starke KonkurrenzDer Konzern kämpft an mehreren Fronten. Was günstige Mode angeht, ist H&M längst nicht mehr das Mass aller Dinge. Anbieter wie Primark sind billiger. Auch bei der Umsetzung aktueller Trends sind die Schweden nicht so flott unterwegs wie etwa der spanische Textilriese Inditex, zu dessen Reich die Marken Zara, Massimo Dutti, Bershka und Pull & Bear zählen. Erschwerend hinzu kommt, dass H&M recht spät im Internet gestartet ist und nun aufholen muss.
Die H&M-Aktie hat wegen des Gegenwinds in den vergangenen Jahren rund zwei Drittel ihres Werts verloren. Der schwedische Konzern wird an der Börse nur noch mit umgerechnet knapp 20 Milliarden Euro bewertet - Inditex kommt auf mehr als das Vierfache. (SDA/koh)