Das anhaltende Sommerwetter in Europa durchkreuzt offenbar die Pläne von Zalando. Eine Gewinnwarnung schickt die Aktie des Online-Modehändlers bachab.
Zum zweiten Mal in sechs Wochen streicht Zalando – grösste Online-Modehändler Europas – seine Umsatz- und Gewinnerwartungen zusammen.
«Ich bin damit nicht glücklich», sagt Zalando-Geschäftsleiter Rubin Ritter am Dienstag zu Journalisten.
An der Börse rauschte die Aktie nach der Prognosesenkung in den Keller und brach zum Handelsstart zeitweise um über 20 Prozent auf 33,47 Euro ein. Dies war der tiefste Stand seit August 2016.
IMAGE-ERROR (Image)Damit hielt der Konzern, der gerade sein zehnjähriges Bestehen feiert, mit grossem Abstand die rote Laterne im Börsenindex MDax.
Rückschlag für erfolgsverwöhnten KonzernAnalyst Andreas Inderst von Macquarie sprach angesichts der Umsatz- und Gewinnwarnung von einem Rückschlag, aber einer intakten langfristigen Wachstumsgeschichte. Ein Händler zielte auf die unterschiedliche Höhe der Anpassungen bei Gewinn und Umsatz ab und sprach von einem Profitabilitätsproblem.
Im Sog von Zalando gerieten auch die Titel von Kinnevik unter die Räder. Sie fielen in Stockholm um knapp acht Prozent - so stark wie zuletzt vor gut zwei Jahren. Die Beteiligungsfirma hält nach Reuters-Daten gut 31 Prozent an Zalando.
Hohe Temperaturen, zu viele RabatteRitter begründete die schlechteren Geschäfte mit den hohen Temperaturen, die auch im September andauerten, und damit verbundenen umfangreichen Rabattaktionen. Der Start der umsatzstärkeren Herbst- und Wintersaison werde sich «signifikant» nach hinten verschieben. Das sei ein Problem für die gesamte Modeindustrie.
«Um langfristig zu wachsen, investieren wir trotzdem weiter», sagt Ritter. Seit dem zweiten Quartal ist Zalando auch in Irland und Tschechien präsent. Zudem verkauft das Unternehmen inzwischen Kosmetik und steckt weiterhin viel Geld in den Ausbau der Logistik und der Lager, um schnellere Auslieferungen möglich zu machen.
Zalando noch pessimistischerDas Unternehmen rechnet im Gesamtjahr damit, nur noch ein Umsatzplus am unteren Ende der angestrebten 20 bis 25 Prozent erzielen zu können. Nach der letzten Prognosesenkung Anfang August war Zalando noch davon ausgegangen, in der unteren Hälfte der Spanne landen zu können.
Vor allem beim bereinigten Betriebsgewinn (EBIT) ist das Unternehmen pessimistischer als vor einigen Wochen: Hier traut sich Zalando nur noch 150 bis 190 Millionen Euro zu, nachdem der Konzern zuletzt noch das untere Ende der bisher gesteckten Prognose von 220 bis 270 Millionen Euro angepeilt hatte.
Für das dritte Quartal erwartet Zalando einen Gewinn und Umsatz unter denn Analystenschätzungen. Details will das Berliner Unternehmen mit inzwischen 15.600 Mitarbeitern am 6. November veröffentlichen.
Es soll keine Gewinnwarnungen mehr gebenBeim langfristigen Ziel, das Geschäft bis 2020 zu verdoppeln, machte Zalando keine Abstriche. «Wir wachsen weiterhin stärker als der Markt und wollen dies beibehalten», sagt Ritter. Dabei geht es vor allem darum, aufstrebende Konkurrenten wie Asos und Boohoo aus Grossbritannien aber auch Amazon auf Abstand zu halten.
Damit es künftig nicht mehr zu Gewinnwarnungen kommt, will Ritter beim Einkauf der Waren flexibler werden und das Partnerprogramm ausbauen, bei dem Modefirmen ihre Kleidung auf eigenen Markenseiten anbieten und einspringen, wenn bei Zalando selbst bestimmte Kleidungsstücke ausverkauft sind. «Das läuft gut», sagt Ritter.
Zalando ist nicht die einzige deutsche Modefirma, die mit der Sommerhitze kämpft. Auch beim Herrenausstatter Ahlers laufen die Geschäfte schleppend.
Die Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate liegt nach jüngsten Firmenangaben am unteren Rand der Erwartungen. Bei dem ohnehin wegen der Onlinekonkurrenz unter Druck geratenen Damenmodehersteller Gerry Weber mit seiner Tochter Hallhuber gingen Umsatz und Gewinn zurück. (SDA/uro)
BASEL - BS - Die fünf Nominierten für den Schweizer Buchpreis 2018 sind bekannt. Es handelt sich um die Schriftsteller Heinz Helle, Gianna Molinari, Peter Stamm, Vincenzo Todisco und Julia von Lucadou.
Selten sei die Wahl so schwer gewesen, sagte Manfred Papst, Sprecher der diesjährigen Jury, laut einem Communiqué vom Dienstag. «Wir hatten mit einem Embarras de Richesse zu kämpfen.» 85 Titel aus den verschiedensten Generationen, Genres und Verlagen seien geprüft worden.
Die Auswahl fiel auf «Die Überwindung der Schwerkraft» von Heinz Helle, eine Geschichte zweier Halbbrüder, die laut Jury «durch Dringlichkeit und Sprachkraft» besticht. Gianna Molinari, die es mit ihrem Erstling «Hier ist noch alles möglich» schon auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2018 geschafft hatte, ist ebenfalls nominiert.
Im Weiteren dürfen Peter Stamm mit «Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt», Vincenzo Todisco mit «Das Eidechsenkind» sowie Julia von Lucadou mit ihrer beklemmenden Dystopie «Die Hochhausspringerin» auf den Schweizer Buchpreis hoffen.
Die öffentliche Preisverleihung findet am 11. November im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel im Theater Basel statt. Der Gewinner erhält 30'000 Franken, die vier anderen Nominierten je 3000 Franken.
Murat Yakin übernimmt den FC Sion – es wird spannend im Wallis! Ein Kommentar von BLICK-Reporter Alain Kunz.
Endlich, bin ich geneigt zu sagen. Endlich macht Christian Constantin bei der Wahl seines Trainers das, was er bei der Rekrutierung seiner Spieler immer versucht, und was er beim Trainer fast nie tat: Den Besten und Stärksten zu holen!
Nichts gegen Maurizio Jacobacci, Murat Yakins Vorgänger. Er rettete die Mannschaft, die sich in einem desolaten Zustand befand, souverän vor dem Abstieg, den auch CC in seinem geistigen Auge schon kommen sehen hatte. Doch CC hatte Jacobacci, den U21-Coach, als Feuerwehrmann geholt und wollte ihm in seinem Innersten für die neue Saison gar keinen Vertrag geben.
Er tat es dennoch, fast schon widerwillig, und schwächte damit die Position des Coaches derart, dass dessen Ende schon vor dem ersten Spiel absehbar war. Und CC verlängerte vor allem deshalb, weil es mit Yakin im Sommer nicht klappte. Damals hatte der Basler immer noch seinen Vertrag mit GC.
Nun konnte das Problem gelöst werden. Und Yakin ist in Sion. Und damit ein Coach, der einerseits mit derart viel Selbstvertrauen ausgestattet ist, das er sich sagt: Ich packe das in diesem Irrenhaus! Und der sich auch sagt: Spannend, in diesem mehr als speziellen Umfeld zu arbeiten. Beides dachten andere vor Yakin auch. Aber keiner mit derart viel Charisma und derart viel innerer Überzeugung wie Yakin.
Am Ende des Tages wird es trotz aller positiven Vorzeichen allerdings nicht anders sein als für die rund 50 Vorgänger von Yakin auf der Trainerbank des FC Sion in der Ära CC: Die Resultate werden darüber entscheiden, wie lange er bleibt. Und wann es zum grossen Knatsch kommt, dessen Ende unweigerlich die Entlassung sein wird.
Doch auch das weiss Yakin ganz genau. Er sagt es selber, mit einem Schmunzeln. Es ist nicht nur sein Selbstbewusstsein, sondern auch dieses Bewusstsein, diese coole «Was solls»-Attitüde, die ihn enorm stark macht.
Ein starker Coach und Dickschädel CC. Es wird spannend im Wallis!
LOS ANGELES - Bei den Emmy-Awards zeigten sich zahlreiche Stars in eleganten Roben. Manche der Schönen und Reichen griffen bei der Preisverleihung mit ihrem Outfit daneben.
Im Microsoft Theater in Los Angeles versammelte sich Hollywood gestern zur 70. Verleihung der Emmy Awards. Auf dem roten Teppich gab es zahlreiche Hingucker: Stars wie Jessica Biel (36), Scarlett Johansson (33), Kristen Bell (38), Penelope Cruz (44) setzten auf elegante Roben in Weiss.
Im Schlabber-Pulli auf dem roten TeppichManche Stars traten mit ihren Looks ins Modefettnäpfchen. US-Schauspielerin Tracee Ellis Ross (45) zog in ihrem pinken XXL-Kleid von Valentino alle Blicke auf sich. Auch «Stranger Things»-Star Millie Bobby Brown (14) setzte in Calvin Klein auf ein üppiges Kleid. «Queer Eye»-Star Jonathan Van Ness (31) kam im transparenten Rollkragen. Schauspielerin Tina Lifford (52) war für den glamourösen Anlass zu locker gekleidet und schritt im Schlabber-Pulli und Turnschuhen über den Teppich.
«Game of Thrones»-Star Emilia Clarke (31) griff mit ihrem Spitzen-Kleid im Folklore-Stil von Dior Haute Couture daneben. Das bunte Tüll-Kleid von Komikerin Tiffany Haddish (38) spaltete die Gemüter und erinnerte ein bisschen an ein Schwungtuch aus dem Turnunterricht.
Alex Borstein trug ihr HochzeitskleidSchauspielerin Alex Borstein (47), die mit der 50er-Jahre-Serie «The Marvelous Mrs. Maisel» abräumte, erschien in ihrem Hochzeitskleid. Auf der Bühne sagte sie: «Die Ehe hat nicht gehalten, aber das Kleid. Ich wollte dem Kleid ein neues Leben geben, und jetzt ist es meine Emmy-Robe.»
Den kuriosesten Auftritt des Abends legte wohl Donald Glover (34) hin: Der Schauspieler und Musiker verwandelte sich während der Preisverleihung angeblich zur Figur Teddy Perkins, die er in der US-Serie «Atlanta» spielte. Dafür trug Glover eine gruselige Maske, Perücke und weisses Make-up. (kad)
ZÜRICH - ZH - Die Ökonomen der Credit Suisse (CS) erwarten für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent in der Schweiz, für 2019 noch 1,7 Prozent. Der Wermutstropfen: Die Löhne steigen weniger stark, als die Wirtschaft wächst.
Der hohe Wachstumswert ist allerdings vor allem eine Folge günstiger Umstände, die sich in den kommenden Jahren nicht wiederholen werden.
Dazu gehört laut Credit Suisse einerseits der Umstand, dass im laufenden Jahr besonders viele grosse Sportanlässe durchgeführt wurden. So fanden neben den jährlich organisierten diversen Weltmeisterschaften auch olympische Winterspiele und die Fussball-WM statt.
Fussball-WM kurbelt Schweizer Wirtschaft anKonkret: Die Gelder zum Beispiel für Lizenzen, die in einem WM-Jahr in die Kasse der Fifa fliessen lassen die Wirtschaft in der Schweiz wachsen, das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) ansteigen. Gleiches gilt für olympische Spiele oder andere Sport-Mega-Events, wenn der Verband seinen Sitz in der Schweiz hat.
Löhne steigen um 0,3 ProzentMit dem rasanten Wachstum der Wirtschaft können die Löhne nicht mithalten. Das hat diverse Gründe, wie die Ökonomen der CS schreiben. Ganz generell lässt sich beobachten, dass seit der Finanzkrise die Bereitschaft der Firmen, die Löhne in grossem Stil und möglichst viele Angestellte anzuheben, deutlich gesunken ist. Auch vom Arbeitsmarkt kommt zu wenig Druck, um die Löhne anzuheben. Denn trotz tiefer Arbeitslosigkeit steigen die Löhne nicht.
Kommt hinzu, dass die Teuerung in den letzten Jahren kein grosses Thema war, entsprechend gering fielen die diesbezüglichen Anpassungen aus. Nun kommt die Teuerung zurück und dürfte im nächsten Jahr einen guten Teil der kleinen Lohnerhöhungen gleich wieder auffressen. Konkret rechnen die CS-Experten mit einem Nominal-Lohnwachstum von 1 Prozent, abzüglich Teuerung ergibt das ein reales Lohnwachstum von 0,3 Prozent. Also bleibt uns 2019 nicht viel mehr Geld im Portemonnaie.
Wirtschaft wächst stärker als LöhneTrotzdem wird die Wirtschaft stärker wachsen als die Löhne. Die Credit Suisse prognostiziert für 2019 ein Wachstum von mit 1,7 Prozent. Ein weiterer Grund dafür ist die nicht mehr ganz so vorteilhafte Ausgangslage für den Exportsektor.
So gehen die Ökonomen der Credit Suisse davon aus, dass 2019 sowohl Exporte wie auch Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen nicht mehr ganz so stark wachsen wie in diesem Jahr. Ebenfalls eine schwächere Zunahme erwarten sie bei den Bauinvestitionen und beim privaten Konsum.
Das treibt die TeuerungMit der Voraussage für das Wirtschaftswachstum hebt die CS auch die Teuerungsprognose für das laufende Jahr an. Neu erwarten die Ökonomen der Bank eine Jahresteuerung von 1,0 Prozent. Im Juni gingen sie noch von einer Inflation von 0,8 Prozent aus.
Knapp die Hälfte dieses Anstiegs ist laut CS auf höhere Ölpreise zurückzuführen, der Rest auf Preisveränderungen in anderen Bereichen. So habe sich beispielsweise das Preisniveau bei den Telekom-Dienstleistungen nach mehreren Jahren mit fallenden Preisen stabilisiert. Ein ähnlicher Trend zeichne sich zudem im Möbel- und Haushaltswarensektor ab. Für 2019 soll sich dann die Inflation auf 0,7 Prozent zurückbilden.
Zinsen steigen erst im Herbst 2019Revidiert hat die CS auch ihre Prognose, wann die Schweizerische Nationalbank erstmals die Zinsen anhebt. Neu erwartet die Grossbank einen ersten Zinsschritt nicht mehr «frühestens im Frühling 2019» sondern im Herbst 2019. Diese Prognoserevision begründet die Bank mit dem nach wie vor starken Franken.
Die SNB dürfte in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung am 20. September äusserst vorsichtig vorgehen, um keinen zusätzlichen Aufwertungsdruck auf den Franken auszulösen, glauben die Ökonomen der Credit Suisse.
Nachdem der SonntagsBlick über das Theaterstück mit nationalistischen Elementen an einer St. Galler Schule berichtet hatte, war nun das Parlament am Zug.
Die Bilder sorgten für Aufruhr: Kinder spielten auf einer Bühne in Uttwil TG Krieg. Sie halten Gewehre, schreien Parolen fürs türkische Vaterland, stellen sich tot, werden mit Fahnen zugedeckt. Kurz: Sie müssen im nationalistischen Theaterstück den Märtyrertod für die türkische Nation glorifizieren – und das im Rahmen des Unterrichts in Heimatlicher Sprache und Kultur (HSK).
Das sorgte nun für ein Nachspiel im St. Galler Parlament. «Wollen wir zum verlängerten Arm des türkischen Präsidenten Erdogan mutieren?» Diese Frage stellte SVP-Kantonsrat Sandro Wasserfallen laut «St. Galler Tagblatt» gestern in den Raum.
Regierung verfasst BerichtEr hatte mit seinem Partei- und Parlamentskollegen Erwin Böhi eine Motion nach dem Bericht von SonntagsBlick über das Theaterstück eingereicht. Sie trägt den Titel: «Keine ausländische Staatspropaganda in der Volksschule und im schulischen Umfeld.» Sie wollen die rechtlichen Grundlagen schaffen, damit der Kanton Aufsicht über den ausserhalb der Schule stattfindenden Unterricht HSK habe.
Die Regierung unterstützte den Vorstoss – allerdings mit geändertem Wortlaut. Statt einer Gesetzesänderung wollte sie einen Bericht zum Thema der ergänzenden Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund verfassen. Bisher sei kein Missbrauch des Unterrichts für politische Propaganda bekannt. (neo)
ZÜRICH - ZH - Die Schweiz ist dem Online-Händler Galaxus zu klein geworden. Bald gehts deshalb nach Deutschland. Der Chef fürs neue Geschäft ist gefunden und der Hauptsitz auch.
Das Online-Warenhaus Galaxus will noch in diesem Jahr in Deutschland expandieren. Dazu hat die Gesellschaft vor kurzem Frank Hasselmann zum Chef der deutschen Tochtergesellschaft ernannt.
Dieser arbeitete die letzten fünf Jahre für den Industriekonzern Linde, wie die Migros-Tochter am Dienstag mitteilte.
Damit scheint das Unternehmen den Ausbau des Geschäfts in Deutschland forcierter anzupacken als ursprünglich geplant. In einem Interview im Mai hatte Firmenchef Florian Teuteberg noch erklärt, dass das Unternehmen im nördlichen Nachbarland eine zurückhaltende Expansion verfolge.
Start mit ElektronikNun heisst es in der Mitteilung, dass der Aufbau der Büro- und Logistikinfrastruktur sowie die Rekrutierung des Teams weit fortgeschritten sei. In wenigen Wochen werde der Hauptsitz in Hamburg bezogen, und die Webseite sei zudem grösstenteils bereit für den Start. Im vierten Quartals solls losgehen, heisst es in der Mitteilung von Galaxus. Auch ein eigenes Lager für Deutschland ist geplant.
Dabei will Galaxus bewusst mit einem überschaubaren Elektronik-Sortiment beginnen. Erst nach und nach soll das Online-Warenhaus für weitere Produktsegmente geöffnet werden.
«Obwohl wir ambitionierte Pläne für den deutschen Markt haben, starten wir klein und wollen in einem ersten Schritt verstehen, was die deutschen Kunden über unser Angebot denken», wurde in der Mittelung Frank Hasselmann zitiert.
Effekt für Schweizer KundenLaut dem Deutschland-Chef sollen auch Schweizer von der Expansion profitieren. Deutsche Händler würden via den EU-Hub in Weil am Rhein in die Schweiz importieren können. Die Folge: ein breiteres Sortiment und günstigere Preise. (SDA/jfr)
BLICK-Eishockeyreporter nimmt die Schweizer Goalies unter die Lupe und erkennt: Die Millenials ticken anders als noch die Generation Seger.
Die Höchststrafe für die Stammgoalie-Aspiranten Gilles Senn und Joren Van Pottelberghe: vier Tage vor dem ersten Ernstkampf kommt der Neue. Eine ausländische Fachkraft noch dazu, der den Klub eine Feldspielerposition kostet. Das ging plötzlich ruckzuck. Der HCD zieht damit als erster Klub die Reissleine, andere werden – aus verschiedenen Gründen – folgen (müssen).
Der Markt für Schweizer Torhüter ist so trocken wie eine Beduinensandale, doch wer die feindlichen Horden besiegen will, bekommt das ohne erstklassigen Torhüter unmöglich hin. Gegen diese Binsenweisheit ist kein Kraut gewachsen, wer sich trotzdem widersetzt, riskiert neben allerlei anderem Ungemach auch noch eine handfeste Meuterei in der Garderobe.
Das HCD-Duo hat den mentalen Crashtest nicht bestanden, Talent hin, zwei Jahre Bewährungsfrist her. Und wer hat da Schuld? Keiner. Im Leistungssport lässt sich mittels Statistiken mittlerweile (fast) alles nachweisen – aber vor den Launen der Sportfreunde kapituliert immer noch jede Zahlenkolonne. Wie ein Talent unter den verschiedenen Anforderungen des Profigeschäfts reagiert, kann kein Algorithmus vorhersagen.
Nicht nur in einem Ferienort im Landwassertal stellen erfahrene Branchen-Insider allerdings fest: die Millenials ticken anders als noch die Generation Seger. Zurückhaltende Gemüter berichten von «angepassten Gewohnheiten». Andere greifen da schon zu weitaus drastischeren Tönen, da ist dann von mental wenig robusten Gurkensaftschlürfern die Rede, die schon von der nationalen Leistungskultur in die Knie gehen, aber zeitgleich das Lebensziel «NHL» an die grosse Glocke hängen. NHL? Vor allem da geht nichts ohne ein dicht gestricktes Nervenkostüm.
Unternehmen sollen ausländische Bussen und Geldstrafen unter bestimmten Bedingungen von den Steuern abziehen dürfen. Das will der Nationalrat. Der Bundesrat und der Ständerat hatten anders entschieden.
Im Nationalrat konnten die SVP und die FDP am Dienstag ihre Mehrheit ausspielen, mit ein paar Stimmen aus der Mitte. Der Rat beschloss mit 94 zu 88 Stimmen bei 2 Enthaltungen, der Mehrheit seiner Kommission zu folgen.
Demnach sollen inländische Sanktionen und Bussen nicht steuerlich abzugsfähig sein. Ausländische dagegen schon, sofern sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Dann nämlich, wenn sie gegen den schweizerischen Ordre public verstossen, wenn sie eine Handlung sanktionieren, die in der Schweiz nicht sanktionierbar wäre und wenn sie das Höchstmass übersteigen, welches das schweizerische Recht für den betreffenden Rechtsverstoss verhängt. Weiter dehnte der Rat die Abzugsfähigkeit für Schadenersatzleistungen aus.
«Wirtschaftskrieg»Die Befürworterinnen und Befürworter dieser Regelung wollen damit dem Umstand Rechnung tragen, dass im Ausland gesprochene Bussen auch willkürliche und politisch motivierte Komponenten enthalten können. Mit dieser Regelung stärke die Politik der Schweiz und ihren Unternehmen den Rücken, sagte Thomas Matter (SVP/ZH).
Christian Lüscher (FDP/GE) gab zu bedenken, dass sich die Unternehmen im Ausland exponierten. Hans-Peter Portmann (FDP/ZH) sprach von einem «Wirtschaftskrieg», der auch mit dem Mittel der Busse geführt werde.
SP, CVP und BDP sprachen sich für die Version des Ständerates und des Bundesrates aus. Unternehmen sollen Bussen und Sanktionen mit Strafzweck demnach nicht von den Steuern abziehen dürfen - und zwar unabhängig davon, ob sie in der Schweiz oder im Ausland verhängt wurden.
Die betroffenen Unternehmen müssten bereit sein, für im Ausland eingegangene Risiken die Verantwortung zu übernehmen statt sie der Allgemeinheit anzulasten, argumentierten die Befürworterinnen und Befürworter dieser Lösung.
Schweizer Banken hätten sich rechtswidrig verhalten und Millionenbussen aufgebrummt bekommen, stellte Susanne Leutenegger Oberholzer (SP/BL) fest. «Sollen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dafür bluten? Fragen Sie mal Ihre Wählerinnen und Wähler.»
Die Kommission schlage eine «perverse» Regelung vor, die rechtlich und moralisch nicht haltbar sei. Ada Marra (SP/VD) stellte fest, die Mehrheit der Kommission wolle ein Gesetz erlassen nach dem Prinzip «Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren».
«Das geht nicht»Finanzminister Ueli Maurer warnte, die nationalrätliche Regelung sei nicht praktikabel. Sie übersteige die Möglichkeiten der Steuerbehörden. Diese müssten ausländisches Recht analysieren und mit inländischem vergleichen. Zudem könnte die Regelung zu internationalen Problemen führen, weil unterschiedliches Recht angewendet werde für inländische und ausländische Bussen.
Doch der Rat folgte nur in einem Punkt dem Bundesrat und der Kommissionsminderheit. Er verzichtete auf die Streichung der Klausel, wonach Aufwendungen zur Ermöglichung von Straftaten oder als Gegenleistung für die Begehung von Straftaten nicht abgezogen werden können.
Leo Müller (CVP/LU) warnte, ohne die Klausel könnten Löhne an Verbrecher und Mittel zur Terrorismusfinanzierung von den Steuern abgezogen werden. «Das geht gar nicht.»
Die Mehrheit der Kommission, welche die Klausel streichen wollte, argumentierte, die Bestimmung sei schlicht nicht nötig. Nachdem Finanzminister Ueli Maurer dem widersprochen hatte, sprach sich der Rat aber mit 182 zu 0 Stimmen für die Klausel aus. Ein paar Unentschlossene wechselten beim Abstimmen im letzten Moment von «grün» auf «rot». Die Vorlage geht nun zurück an den Ständerat.
Heute ist nicht explizit geregelt, ob Unternehmen Bussen, Geldstrafen und finanzielle Verwaltungssanktionen mit Strafzweck von den Steuern abziehen dürfen oder nicht. Zudem ist die Praxis in den Kantonen unterschiedlich.
Um die Rechtsunsicherheiten zu beseitigen, beauftragte das Parlament den Bundesrat, eine gesetzliche Regelung auszuarbeiten. Inzwischen liegt auch ein Bundesgerichtsurteil vor. Das Gericht entschied im Fall einer europäischen Wettbewerbsbusse, dass finanzielle Sanktionen mit Strafzweck nach geltendem Recht steuerlich nicht abzugsfähig sind. (SDA)
Audi hat sein erstes Elektro-Modell enthüllt. Der SUV E-Tron schafft 400 Kilometer und kostet 90'000 Franken.
Endlich! Der E-Tron, der erste rein elektrische Audi, ist da! Ein Geheimnis war es nicht. Schon seit Monaten läuft die Werbe-Kampagne für den Elektro-SUV aus Ingolstadt auf Hochtouren wie ein klassischer Verbrennungsmotor auf der Autobahn. Schon während des Genfer Autosalons ist der E-Tron getarnt durch die Stadt gefahren und nach unzähligen Ankündigungen hat Audi ihn nun endlich enthüllt.
Grosser AuftrittWenig überraschend tritt der E-Tron mit fast zwei Metern Breite sehr mächtig auf, ist er doch nicht nur ein Audi, sondern auch ein SUV. Wie seine konventionellen Schwestermodelle kommt er mit einem grossen Kühlergrill daher, obwohl die beiden E-Motoren und der Akku weniger Kühlung brauchen als Verbrennungsmotoren. Die beiden Elektromotoren leisten 300 kW (408 PS) und 664 Nm. Damit beschleunigt der 4,90 Meter lange E-Tron in 5,7 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze ist bei 200 km/h abgeriegelt. Serienmässig verfügt er über 4x4 und eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern.
400 Kilometer ReichweiteAus Effizienzgründen treibt der Strom-Audi vor allem die Hinterräder an und kann die Karosserie bis zu 7,6 Zentimeter absenken. Das soll dazu beitragen, die Reichweite zu erhöhen. Laut Audi schafft der E-Tron über 400 Kilometer mit einer Ladung des im Unterboden verbauten Akkus. Bis zu 30 Prozent davon soll die Rekuperation beim Rollen und Bremsen beitragen. Um die Aerodynamik zu verbessern, was sich auch positiv auf den Verbrauch auswirkt, verfügt der E-Tron als erstes Serienauto optional über Kameras statt Aussenspiegel. Deren Bild wird an Displays im Innenraum übertragen.
Online-UpdatesIm Cockpit verfügt der E-Tron serienmässig über digitale Instrumente. Wie in allen neuen grossen Audi-Modellen gibts zwei grosse Touchscreens für die Klimaanlage und das Multimediasystem. Bei längeren Routen gibt das Navi die Ankunftszeit inklusive der notwendigen Ladezeit (bei Schnellladung rund 30 Minuten) an. Ab Mitte 2019 können Kunden auch bestimmte Funktionen wie Matrix-Licht oder Assistenzsysteme online buchen. Per Download soll auch mehr Leistung möglich sein. Die ersten Audi E-Tron werden voraussichtlich im Januar 2019 ausgeliefert. Die Preise starten bei 89'900 Franken.
BERN - Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene sollen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. In einem heute vorgestellten Bericht empfiehlt der ehemalige Sonderbotschafter für Migrationsfragen Eduard Gnesa verschiedene Massnahmen, um dieses Ziel zu erreichen.
Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Anliegen der Migrationspolitik. Ein Bericht des ehemaligen Sonderbotschafters für Migrationsfragen empfiehlt nun drei zentrale Massnahmen: Bessere Vernetzung, Potenzialabklärung mit Coaching sowie finanzielle Anreize an Arbeitgeber.
Die ersten beiden Vorschläge sind dabei nicht überraschend: Die Information und Vernetzung soll mit einer einheitlichen und schweizweiten Informationsplattform sowie Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung der Arbeitgeber verbessert werden.
Jobcoach und finanzielle AnreizeWeiter soll nach Ansicht von Gnesa das Potenzial aller arbeitsfähigen Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen durch die Kantone möglichst früh durch eine Selbstbeurteilung und einen Leitfaden des Staatssekretariat für Migration (SEM) abgeklärt werden. Ein Jobcoach soll die Betroffenen auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereiten, bei der Stellensuche unterstützen und Ansprechperson für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein.
Zündstoff bergen dürfte hingegen die dritte Empfehlung: Der Gnesa-Bericht regt an, dass das SEM und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unter Einbezug der Kantone und «gegebenenfalls der Sozialpartner» die Modalitäten von allfälligen finanziellen Anreizen für Arbeitgeber im Sinne von Einarbeitungszuschüssen oder Teillohnmodellen von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen prüfen sollen.
Kein Verdrängungseffekt auf dem Arbeitsmarkt erwartetDas Ziel ist es, finanzielle Hindernisse für die Anstellung von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen zu beseitigen. Laut dem Bericht ist generell eine «Chancen-Gleichstellung» von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen bei den Berufs- und Ausbildungsbedingungen mit Personen, die vergleichbare Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben - etwa Arbeitslosen, IV-Bezügern und Ausgesteuerten - anzustreben.
Ganz auszuschliessen seien Verdrängungseffekte durch Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene vor allem auf dem Arbeitsmarkt für wenig Qualifizierte nicht, heisst es im Bericht. Zahlenmässig könnte ein Verdrängungseffekt - wenn überhaupt - gering ausfallen, da Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene in der Schweiz knapp ein Prozent der gesamten Bevölkerung ausmachten.
Ziel: Engagement der Schweizer Wirtschaft zu fördernGnesa erstellte den Bericht im Auftrag des SEM. Gnesa sollte «einen Dialog mit Arbeitgebern initiieren», um das Engagement der Schweizer Wirtschaft bei der Arbeitsintegration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommen zu fördern.
In 55 Interviews mit Sozialpartnern, Branchenverbänden, staatlichen und kantonalen Stellen sowie Integrationsexperten zeigten sich die Arbeitgeber «meist motiviert», Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen anzustellen, wie dem Bericht zu entnehmen ist, den das SEM am Dienstag den Medien in Bern vorstellte.
Als Gründe dafür nannten die Befragten unter anderem fehlende Arbeitskräfte, unbesetzte Lehrstellen, kostengünstige Arbeitskräfte und soziale Mitverantwortung. (SDA/duc)
GRAZ (Ö) - In der österreichischen Stadt Graz ist am Dienstagmorgen ein Zug auf einem Bahnübergang in einen Linienbus gerast. Bei dem Unglück kam eine Person ums Leben.
In der südösterreichischen Stadt Graz ist es am Dienstagmorgen um zirka 8 Uhr zu einem tragischen Unglück gekommen. Auf einem unbeschrankten Bahnübergang im Westen der Stadt ist ein Regionalzug in einem Linienbus gerast. Nach Angaben der Polizei ist dabei mindestens eine Frau ums Leben gekommen und elf Personen wurden verletzt. Beim Todesopfer handelt es sich offenbar um die 34-jährige Busfahrerin.
(cat)
Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Anliegen der Migrationspolitik. Ein Bericht empfiehlt Verbesserungen bei Information und Vernetzung, in der Potenzialabklärung und im Coaching sowie die Prüfung finanzieller Anreize an Arbeitgeber.
Erstellt wurde der Bericht vom ehemaligen Sonderbotschafter für Migrationsfragen, Eduard Gnesa, im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM). Gnesa sollte «einen Dialog mit Arbeitgebern initiieren», um das Engagement der Schweizer Wirtschaft bei der Arbeitsintegration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommen zu fördern.
In 55 Interviews mit Sozialpartnern, Branchenverbänden, staatlichen und kantonalen Stellen sowie Integrationsexperten zeigten sich die Arbeitgeber «meist motiviert», Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen anzustellen, wie dem Bericht zu entnehmen ist, den das SEM am Dienstag den Medien in Bern vorstellte.
Als Gründe dafür nannten die Befragten unter anderem fehlende Arbeitskräfte, unbesetzte Lehrstellen, kostengünstige Arbeitskräfte und soziale Mitverantwortung.
Basierend auf den Gesprächen gibt Gnesa drei Schlüsselempfehlungen ab. Die ersten beiden Vorschläge sind dabei nicht überraschend: Die Information und Vernetzung soll mit einer einheitlichen und schweizweiten Informationsplattform sowie Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung der Arbeitgeber verbessert werden.
Weiter soll nach Ansicht von Gnesa das Potenzial aller arbeitsfähigen Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen durch die Kantone möglichst früh durch eine Selbstbeurteilung und einen Leitfaden des SEM abgeklärt werden. Ein Jobcoach soll die Betroffenen auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereiten, bei der Stellensuche unterstützen und Ansprechperson für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein.
Zündstoff bergen dürfte hingegen die dritte Empfehlung: Der Gnesa-Bericht regt an, dass das SEM und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unter Einbezug der Kantone und «gegebenenfalls der Sozialpartner» die Modalitäten von allfälligen finanziellen Anreizen für Arbeitgeber im Sinne von Einarbeitungszuschüssen oder Teillohnmodellen von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen prüfen sollen.
Das Ziel ist es, finanzielle Hindernisse für die Anstellung von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen zu beseitigen. Laut dem Bericht ist generell eine «Chancen-Gleichstellung» von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen bei den Berufs- und Ausbildungsbedingungen mit Personen, die vergleichbare Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben - etwa Arbeitslosen, IV-Bezügern und Ausgesteuerten - anzustreben.
Ganz auszuschliessen seien Verdrängungseffekte durch Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene vor allem auf dem Arbeitsmarkt für wenig Qualifizierte nicht, heisst es im Bericht. Zahlenmässig könnte ein Verdrängungseffekt - wenn überhaupt - gering ausfallen, da Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene in der Schweiz knapp ein Prozent der gesamten Bevölkerung ausmachten.
PJÖNGJANG - Es gab Zeiten, in denen sich Nord- und Südkorea bis aufs Blut bekämpften. Nun ist der südkoreanische Präsident Moon Jae In zu Gast im kommunistischen Regime. Das Treffen wird mit Spannung erwartet.
Der rote Teppich ist ausgerollt, ein grosses Willkommens-Komitee mit Flaggen und Plastikblumen in Stellung gebracht, und Machthaber Kim Jong Un steht mit seiner Frau persönlich bereit für den Empfang von Südkoreas Präsident Moon Jae In und dessen Gattin. Nichts deutet darauf hin, dass sich hier zwei einst übel verfeindete Nachbarländer gerade zum dreitägigen Gipfel in Pjöngjang treffen.
Erstmals seit elf Jahren kam mit Moon vergangene Nacht (Schweizer Zeit) wieder ein südkoreanischer Präsident zu Besuch in Nordkoreas Hauptstadt. Doch nicht nur deshalb bekommt der Gipfel besonders viel Aufmerksamkeit.
Ziel ist eine Denuklearisierung NordkoreasIm Mittelpunkt des dreitägigen Treffens stehen der Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms sowie eine dauerhafte Friedenslösung zwischen beiden Seiten, die sich seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953 völkerrechtlich noch im Kriegszustand befinden.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hatte bereits bei einem Treffen mit Moon im April im Grenzort Panmunjom sowie anschliessend mit US-Präsident Donald Trump im Juni in Singapur seine grundsätzliche Bereitschaft zur «Denuklearisierung» erklärt. Konkrete Abmachungen blieben aber bisher aus.
Begrüssung als Live-Übertragung in SüdkoreaNoch in den letzten Tagen war nicht sicher, ob Kim persönlich zur Begrüssung am Flughafen erscheinen würde. Auf Fotos ist der Machthaber nun aber sogar mit seiner Frau zu sehen. Zudem umarmten sich die Führer beider Länder bei der Begrüssung sogar herzlich.
Nordkorea hatte nur wenige ausgesuchte Journalisten zugelassen. In Südkorea war die Ankunft am Flughafen aber sogar im Fernsehen zu verfolgen. Es ist nach südkoreanischen Angaben die erste Live-Übertragung eines Gipfels in Pjöngjang in der Geschichte beider Koreas. (cat/SDA)
Postauto Schweiz kommt nicht zur Ruhe. Jetzt entbrennt ein Streit zwischen der Posttochter und der Gewerkschaft Syndicom darüber, für wie viele Jahre die Nachzahlung erfolgen muss.
Zu wenig Arbeitszeit abgerechnet, zu wenig Entschädigung für Verpflegung bezahlt: Postauto-Chauffeure haben von ihrem Arbeitgeber über Jahre keine Rückerstattung für Zulagen und Spesen erhalten. Das machte BLICK gestern publik. Postauto Schweiz bestätigte die Recherchen: Zwei Millionen Franken muss das Tochterunternehmen der Post seinen Chauffeuren zurückerstatten!
Doch es könnte sogar noch mehr werden. Dann nämlich, wenn rückwirkend Zahlungen für weitere Jahre geleistet werden müssten. Postauto fährt sich auf dem Standpunkt fest, dass maximal bis zum 1. 1. 2016 Rückzahlungen geleistet werden. Zu diesem Zeitpunkt trat der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in Kraft.
Streit um RückerstattungLaut dem Arbeitszeitgesetz und dem Obligationenrecht haben Beschäftigte jedoch Anspruch auf Rückzahlungen für die vergangenen fünf Jahre. Im aktuellen Fall ginge er bis ins Jahr 2013 zurück. Syndicom beharrt auf diesem gesetzlichen Anspruch. «Wir gehen auch von fehlerhaften Zulagen- und Spesenabrechnungen aus, die weiter zurückreichen als das Inkrafttreten des GAV», sagt Syndicom-Sprecher Christian Capacoel. Auch hier seien Rückzahlungen nicht geleistet worden.
Dem GAV sind knapp 2000 Postauto-Chauffeure unterstellt, die im Schichtbetrieb jährlich und verlässlich 155 Millionen Fahrgäste befördern. Dazu kommen etwa noch mal so viele Chauffeure von Subunternehmen.
Druck auf Chauffeure hat zugenommenLaut der Gewerkschaft hat der Druck der Postauto-Kader auf die Chauffeure in den letzten Jahren stark zugenommen. «Sie haben mit dem Argument, dass man sparen müsse, um konkurrenzfähig zu bleiben, den Gürtel immer enger schnallen müssen», weiss die Gewerkschaft.
Das bestätigen Postauto-Chauffeure, die sich nach dem BLICK-Bericht über den Spesen-Bschiss auf der Redaktion meldeten. Sie pochen auf die Nachzahlung der entgangenen Entschädigungen.
Postauto Schweiz ist dabei, die Sache aufzuarbeiten, heisst es auf Nachfrage. Es gebe Einzelfälle, wo auch die Fünfjahresregel zur Geltung komme. Bei der grossen Mehrheit halte man aber an der Rückzahlung bis maximal Januar 2016 fest.
Genf – Die Vertreibung und Ermordung vieler Rohingya aus Myanmar erfüllt nach Einschätzung einer Uno-Kommission die Kriterien eines beabsichtigten Völkermords. Die Streitkräfte des überwiegend buddhistischen Landes hätten die Muslime gefoltert und gemordet.
Sie hätten dabei auch Zivilisten angegriffen, Geiseln genommen und Menschen ohne Verfahren hingerichtet, heisst es in dem Bericht der so genannten Fakten-Findungs-Kommission des Uno-Menschenrechtskommissars, der am Dienstag in Genf vorgelegt werden soll.
Es sei zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zu Kriegsverbrechen gekommen. «Es ist nun Aufgabe von Strafverfolgungsbehörden und Gerichten, die Fälle genauer zu untersuchen und Verfahren gegen Beschuldigte einzuleiten, um ihre individuelle Schuld festzustellen», hiess es weiter.
Vor wenigen Wochen hatte das südostasiatische Land eine Untersuchung der Verbrechen gegen Zehntausende muslimische Rohingya durch den Internationalen Strafgerichtshof bereits abgelehnt. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte sich zuvor für die strafrechtliche Verfolgung für zuständig erklärt, weil viele Opfer ins benachbarte Bangladesch geflohen seien, das das Statut des Gerichts anerkannt hat.
Mehr als 700'000 meist muslimische Rohingya haben seit August 2017 ihre Heimat in Myanmar verlassen und sind nach Bangladesch geflüchtet. Viele berichten von Vergewaltigungen, Brandstiftungen, Tötungen und weiteren schweren Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte Myanmars.
Der Bund fördert weiterhin die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen. Nach dem Nationalrat hat sich auch der Ständerat dafür ausgesprochen, das Impulsprogramm um weitere vier Jahre zu verlängern. SVP und FDP stemmten sich - wie schon in der grossen Kammer - dagegen.
Mit 27 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung folgte die kleine Kammer am Dienstag ihrer Bildungskommission, welche sich für eine Verlängerung des Verpflichtungskredits in Höhe von 124,5 Millionen Franken ausgesprochen hatte. Damit ist die Vorlage bereit für die Schlussabstimmung.
Die Mehrheit argumentierte, vielerorts fehle es weiterhin an Betreuungsplätzen. Die Investitionen zahlten sich aus, nichts tun sei kostspieliger.
Mitte-Links-Politiker stellten fest, ohne die Bundesgelder wäre die Schweiz noch mehr im Hintertreffen, was die Unterstützung für Familien betreffe. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei wichtig, den Worten müssten Taten folgen.
Eine Minderheit aus SVP- und FDP-Vertretern lehnte die Weiterführung der Finanzhilfen für die familienergänzende Kinderbetreuung ab. Die Gegnerinnen und Gegner vertraten die Meinung, dass es vor allem in Städten und Agglomerationen keine weiteren finanziellen Anreize brauche. Der Bund habe sich zur Genüge für die Krippenförderung engagiert.
Ein Impulsprogramm müsse befristet sein, befand Joachim Eder (FDP/ZG). Es sei nicht ehrlich, es immer wieder zu verlängern. Zuständig seien die Kantone und Gemeinden. «Wir sind daran, ein Impulsprogramm in einen dauerhaften Subventionsartikel zu verwandeln», kritisierte Hannes Germann (SVP/SH).
Der Bundesrat sprach sich ebenfalls dagegen aus, das Programm zum dritten Mal zu verlängern. Primär die Kantone und Gemeinden sollten für ein bedarfsgerechtes Angebots sorgen, sagte Sozialminister Alain Berset. Dem Bund komme lediglich eine subsidiäre Rolle zu.
Das Bundesgesetz über Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung trat am 1. Februar 2003 in Kraft und wäre ohne Verlängerung Ende Januar 2019 ausgelaufen. Mit dem Impulsprogramm unterstützte der Bund seit 2003 die Schaffung von rund 57'400 neuen Betreuungsplätzen.
Die Kosten beliefen sich bisher auf gut 350 Millionen Franken. Jeder neue Platz in einer Kindertagesstätte wird während zweier Jahre mit 5000 Franken unterstützt. Bei Einrichtungen für die schulergänzende Betreuung sind es 3000 Franken während dreier Jahre. Unterstützt werden auch Strukturen für die Koordination der Betreuung in Tagesfamilien.
Auf Initiative des Bundesrats hat das Parlament vor kurzem zwei neue Instrumente zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen. Diese wurden auf den 1. Juli 2018 in Kraft gesetzt.
Zum einen gewährt der Bund künftig Finanzhilfen für Kantone und Gemeinden, die ihre Subventionen für die familienergänzende Kinderbetreuung erhöhen, um die Drittbetreuungskosten der Eltern zu senken. Zum anderen finanziert er kantonale, regionale und kommunale Projekte, die das Betreuungsangebot besser auf die Bedürfnisse der Eltern abstimmen.
YB-Überflieger Kevin Mbabu verbrachte auf der Insel einst einen ganzen Tag mit Manchester-Superstar Paul Pogba. Der Franzose, damals 17, war Betreuer des Schweizers, damals 15.
Kevin Mbabu (23) betritt wie die gesamte YB-Mannschaft mit dem ersten Champions-League-Match gegen Weltklub Manchester United Neuland. Und doch: Pogba (25), der Superstar der Milliardentruppe aus dem Theater der Träume, kennt den Schweizer bereits. Die Frage ist nur: Weiss er das noch? Noch besser wäre es: Er erinnert sich nach dem Spiel ganz genau an den Genfer.
Die Geschichte geht so: Der hoch talentierte Servette-Junior Mbabu wird 2010 eingeladen, ein einwöchiges Testcamp im Trafford Training Centre zu bestreiten. «Nur schon dieses Gelände zu betreten, war unglaublich», erinnert sich Mbabu.
Trainiert habe man, so der Rastaman, mit der U18 und den Reserven. Dazu gabs Ende Woche ein Freundschaftsspiel. Aber vor allem: «Als ich dort ankam, wurden uns die Spieler vorgestellt, die da waren. Die erste Mannschaft war in die Staaten abgeflogen für eine Tournee. Paul Pogba blieb hier, weil er noch mit der U17 oder U21 war. Man hat ihn mir vorgestellt, weil er Französisch sprach. Er hat sich um mich gekümmert, hat mir die Einrichtung gezeigt.» Pogba war also Mbabus persönlicher Betreuer für einen Tag!
Pogba, die Legende
Der Neo-Nati-Aussenverteidiger weiter: «Ich hoffe, er erinnert sich an mich. Er war schon damals sehr sympathisch. Ich bin jedenfalls glücklich, einen Spieler kennengelernt zu haben, der so gross geworden ist. Und ich glaube nicht, dass er sich gross verändert hat.»
Vielleicht nicht als Mensch, aber als Fussballer bestimmt. Mittlerweile wurde Pogba mit Frankreich Weltmeister – und ist damit automatisch bereits eine Legende. Mit einem geschätzten Jahressalär von 25 Millionen Franken. Plus fünf Millionen Werbeeinnahmen. Ob da einer wirklich unverändert bleibt?
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«Müssen in Führung gehen»Wer ist Ihr Lieblingsspieler von ManUtd?
Kevin Mbabu: Paul Pogba.
Wie ist ManUtd zu knacken?
Wir müssen unseren Prinzipien treu bleiben und dürfen uns nicht vom Namen des Gegners einschüchtern lassen, von diesen Wetklasse-Spielern. Wir müssen an unsere Stärken glauben. Und in Führung gehen.
Was war Ihr erstes Champions-League-Erlebnis?
Das war die Belle Epoque der AC Mailand, als die die Champions League noch gewannen. Ich erinnere mich genau an das legendäre 3:3 im Final 2005 gegen Liverpool – und die Niederlage im Penaltyschiessen. Und natürlich unsere historische Qualifikation.
Wo sind Sie ausserhalb des Fussballs Champions-League-würdig?
Küche! Da bin ich nicht schlecht! Letzthin habe ich einen Nudelauflauf gekocht. Der war supergut. Champions League!
Mit nur einem Schlag konnte man das Veloschloss des Publibike überlisten. Die Firma verzeichnete deshalb Dutzende Diebstähle. In einem mühsamen Prozedere rüstete die Firma jetzt alle Schlösser nach.
Ein herber Schlag traf Mitte August den Veloverleih Publibike. Innert weniger Tage wurden in Zürich und Bern Dutzende Leihvelos gestohlen. Denn: Ihre Schlösser liessen sich kinderleicht knacken. Ein Schlag auf die richtige Stelle reichte, und die Metallverriegelung sprang auf. Die Firma musste alle Velos einziehen, um das Problem zu lösen (BLICK berichtete).
Jetzt hat Publibike den Veloschloss-Knackern endgültig das Handwerk gelegt und die Schlösser angepasst. «Wir haben die mechanischen Elemente im Schloss aufgerüstet und ein elektronisches Update gemacht», sagt Publibike-Sprecher Urs Bloch zu BLICK. Abonnenten könnten die Schlösser weiterhin mit der App oder dem Swiss Pass entriegeln.
34 Velos fehlen nochJetzt gehen in Bern und Zürich wieder 700 Velos in Betrieb. Noch immer vermisst der Verleih in der Hauptstadt 34 Velos. «Die restlichen gestohlenen sind nach und nach wieder aufgetaucht», so Bloch.
Der finanzielle Schaden, den man wegen der Sicherheitslücke davongetragen habe, lasse sich noch nicht beziffern. Bloch: «Der Ertragsausfall dürfte aber durchaus höher sein als die Kosten für die aufgerüsteten Schlösser.»
Seinen Abonnenten hat Publibike einen Gratismonat gutgeschrieben. Ab Donnerstag können sie in Bern und ab Montag in Zürich wieder durch die Stadt düsen. (hah)
ZÜRICH - Im Jahr 2025 ist es so weit: Über die Hälfte der globalen Arbeit wird von Maschinen verrichtet werden. Dank neuen Technologien entstehen aber neue Jobs, mehr als Jobs verschwinden.
Roboter verschweissen Autoteile, stecken Pipetten in Reagenzgläser oder rechnen eben mal die Zahlen der Buchhaltung durch, schnell und ohne Fehler, bis auf beliebig viele Stellen hinter dem Komma. Und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, falls gewünscht! Ferien brauchen die Maschinen auch keine, vielleicht mal einen Tropfen Öl oder ein Update der Software.
Wer so viel arbeitet, der erledigt mehr als andere, mehr als wir Menschen. Im Jahr 2017 waren die Maschinen noch etwas faul bzw. unterdotiert, erledigten gerade mal 29 Prozent aller global anfallender Aufgaben ausserhalb des Landwirtschaftssektors. 2022 werden es bereits 42 Prozent sein. Im Jahr 2025 ist dann so weit: Die Maschinen werden 58 Prozent aller Arbeiten übernehmen. Das hat mit der rasanten Entwicklung der Maschinen und vor allem der Algorithmen zu tun, also der Rechenprogramme, die den Maschinen sagen, was sie zu tun haben – oder wie sie selber dazulernen können.
Viele neue Jobs werden entstehenZu diesem Ergebnis kommt eine Studie des World Economic Forums WEF in Genf. Die Autoren haben Personalchefs und Manager aus 12 Branchen in 20 Industrie- und Schwellenländern befragt. In diesen Ländern werden rund 70 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erbracht.
Die Maschinen nehmen uns die Arbeit weg! Trotzdem hat die Studie auch noch eine gute Nachricht für die Menschheit: Die Jobs können uns die Maschinen nicht nehmen. Denn – so die WEF-Studie – der technologische Fortschritt, der die Maschinen malochen lässt, schaffe auch neue Jobs. Und das mehr als verschwinden: Netto sollen bis ins Jahr 2022 weltweit 58 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.
Ohne Umschulung und Weiterbildung geht gar nichtsAllerdings werden diese Stellen zum Teil ganz andere Anforderungsprofile verlangen, als wir es uns heute gewohnt sind. Wer sich mit Datenanalyse, Software-Entwicklung oder E-Commerce auskennt, der hat gute Chancen, dass er zu denjenigen gehört, die den Maschinen sagen werden, wo es langgeht. Auch Berufe, die «menschliche Fähigkeiten» erfordern, werden im Maschinenzeitalter nicht so schnell verschwinden, also etwa Verkaufs- und Marketingberufe, Leute die Innovation vorantreiben oder sich um andere Menschen kümmern. Routinejobs im Büro oder in der Buchhaltung dagegen werden verschwinden, schreiben die WEF-Autoren.
Der Wandel fordert Unternehmen wie Angestellte: Beide müssen für Umschulungen bereit sein. Die Angestellten für den Lernaufwand, die Unternehmen für ein vorübergehendes Absinken der Produktivität, bevor diese durch die neuen Fähigkeiten wieder ansteigt. Ein bisschen Lernen nebenher, das liegt beim Tempo der vierten industriellen Revolution nicht drin.