Von Freitag bis Sonntag bestreitet das Schweizer Davis-Cup-Team in Biel sein Abstiegs-Playoff gegen Schweden. Für Henri Laaksonen ist es eine besondere Partie.
Schweiz gegen Schweden – dieses Sportjahr ist aus unserer Sicht zum Vergessen! Im Eishockey vermiesen die Skandinavier uns im Penaltyschiessen den WM-Titel. Im Fussball wirft Schweden die Schweiz im Achtelfinal aus der WM. Hoffen wir also auf unsere Tennis-Nati, die ab heute beim Davis Cup gegen die Gelb-Blauen um den Verbleib in der Weltgruppe kämpft.
0:6 steht es im Vergleich der beiden Nationen. Federer und Wawrinka sind nicht dabei. Dafür haben wir den Finnen-Joker, dem der Siegesdrang gegen die Schweden durch die Adern fliesst: Henri Laaksonen. «Die Finnen wollen immer gegen die Schweden gewinnen!», erklärt der schweizerisch-finnische Tennis-Crack anlässlich der Auslosung in Biel das Gesetz seines Geburtslandes.
Die grosse Konkurrenz spiele sich unter den Nordländern im Eishockey ab. Auf die Frage, wer denn gesamthaft im Sport die Nase vorn hat, reagiert der introvertierte Mann plötzlich sehr temperamentvoll: «Finnland!»
Ob dies eine eher subjektive Wahrnehmung ist? Tatsache ist: Als 17-Jähriger spielte Henri 2009 seine erste Davis-Cup-Partie für Finnland – seitdem aber schon neunmal für die Schweiz. Seine 7:6-Bilanz im Einzel lässt sich sehen. Und in drei Playoff-Siegen seit 2015 steuerte die heutige Nummer 120 der Welt wichtige Punkte bei.
«Henry ist klar unsere Nummer 1», begründet Captain Severin Lüthi seine erste Wahl nicht lange. «Er ist am längsten dabei, hat die beste Klassierung.»
Mehr nachdenken musste er bei der Nomination des zweiten Einzelspielers. Aus der jungen Nachwuchs-Garde entschied er sich für den 22-jährigen Marc-Andrea Hüsler (ATP 368). Lüthi gefällt nicht nur das Tennis, besonders auch die Einstellung des Zürchers. «Er ist interessiert, will wirklich was bringen.» Wie der Finne gegen den Schweden.
Davis Cup Schweiz vs. Schweden, AbstiegsrundeFreitag, 14.9.
13 Uhr Marc-Andrea Hüsler vs. Markus Eriksson
Im Anschluss: Henri Laaksonen vs. Jonathan Mridha
Die Partien gibts live auf SRF2.
Samstag, 15.9.
13 Uhr *Antoine Bellier/Luca Margaroli vs. Markus Eriksson/Robert Lindstedt
Die Partie gibts live auf SRF2.
Sonntag, 16.9.
13.00 Uhr *Henri Laaksonen vs. Markus Eriksonn
Im Anschluss: *Marc-Andrea Hüsler vs. Jonathan Mridha
SRF2 live, wenn noch nicht entschieden.
*Kann bis eine Stunde vorher geändert werden
Lilly Becker war als Ehrengast im Europa-Park Rust eingeladen, um Taufpatin der neuen Achterbahn zu sein. Ihre Begründung, warum sie den Termin nicht wahrnehmen konnte, stösst ihren Fans sauer auf.
Lilly Becker (42) hat ihre Fans im Europa-Park in Rust (D) bitter enttäuscht. Eigentlich hätte sie am Mittwoch die neue Achterbahn-Attraktion im Freizeitpark eröffnen sollen. Sie wäre dafür extra aus London angereist.
Doch Becker kam nicht. «Mir tut es unendlich leid, dass ich heute früh im Londoner ‹Traffic Jam› gesteckt habe und das Flugzeug verpasste», entschuldigt sich Lilly auf ihrem Instagram-Account. Der Strassenverkehr in London habe sie zudem so aufgewühlt, dass sie nun «keine gute Taufpatin mehr für die neue Superachterbahn wäre».
«Peinlich und unprofessionell»Dass Lilly keine spätere Maschine nehmen wollte, können ihre Fans überhaupt nicht verstehen. «Unzuverlässigkeit geht ja mal gar nicht. Und der Grund dafür auch noch absolut lächerlich», motzt ein User. «Um die Situation im Londoner Verkehr weiss man. Da fährt man früher los. Dieser Text hingegen ist peinlich und sagt nur: Ihr seid mir nicht wirklich wichtig», regt sich ein anderer Follower auf. Lillys Verhalten sei peinlich und unprofessionell. «Mich wühlt der Verkehr zur Arbeit auch auf, trotzdem muss ich hin.»
Die Eröffnung der neuen Achterbahn im Europa-Park Rust fand trotzdem mit einem gigantischen Feuerwerk statt. (paf)
Paris – Frankreich hat erstmals eingestanden, dass unter seiner Vorherrschaft während des Algerienkrieges ein System zur Folter politischer Gegner eingerichtet wurde. Präsident Emmanuel Macron öffnete am Donnerstag die Öffnung der Archive an.
In einer am Donnerstag in Paris veröffentlichten Erklärung des Elysée-Palastes ist die Rede von einem «legal eingesetzten System, das (...) Folter zu politischen Zwecken ermöglicht hat».
Die Archive werden geöffnet, um die Schicksale zahlreicher Verschwundener zu untersuchen. «Die Folter war zwar nach dem Gesetz weiter ein Verbrechen», erklärte Macron mit Blick auf den algerischen Unabhängigkeitskrieg von 1954 bis 1962. «Aber sie hat sich entwickelt, weil sie straflos blieb.»
Im Namen Frankreichs bat Macron um Entschuldigung für den Tod des 1957 verschwundenen Kommunisten Maurice Audin. Dieser sei «von Militärangehörigen gefoltert und danach hingerichtet oder zu Tode gefoltert worden», erklärte der Präsident.
Audins Witwe Josette sagte bei einem Treffen mit Macron in ihrem Haus östlich von Paris: «Ich habe niemals geglaubt, dass das passieren könnte.» Ihr Mann war im Juni 1957 in Algier verhaftet worden. Dem Mathematiker wurde vorgeworfen, die Nationale Befreiungsfront FLN zu unterstützen, die seit 1954 für die Unabhängigkeit Algeriens kämpfte. Später verlor sich jede Spur von ihm.
Frankreich tut sich bis heute schwer bei der Aufarbeitung des Kolonialkriegs, lange war nur von den «Ereignissen in Algerien» die Rede.
Bei dem von beiden Seiten mit ausserordentlicher Grausamkeit geführten Krieg wurden rund eine halbe Million Algerier und 30'000 Franzosen getötet, mindestens die Hälfte der algerischen Opfer waren Zivilisten. Der Krieg endete 1962 mit der Unabhängigkeit Algeriens.
«Le Monde» verglich den Schritt Macrons mit einer berühmten Rede seines Amtsvorgängers Jacques Chirac: Dieser hatte 1995 die Beteiligung des französischen Staates an der Massenverhaftung von Juden während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg anerkannt.
Der Basler M. F.* (24) klagt an. Er sei von Unbekannten grundlos attackiert und verletzt worden. Linksautonome finden das gut. Weil der Mann laut ihrer Auffassung ein Rechtsradikaler sei.
Der Zorn von M. F.* (24) richtete sich ursprünglich gegen die Kantonspolizei Basel-Stadt. Er sei am 19. August am linksautonomen Wasserstrassenfest zusammengeschlagen und verletzt worden. Doch die alarmierte Patrouille weigerte sich, den angeblichen Täter unter den Partygästen ausfindig zu machen und zu verhaften.
Nach Medienberichten über den Zwischenfall melden sich nun einige Bewohner der Wasserstrasse in einem anonymen Schreiben – und rechtfertigen die Gewalttat. Der Grund: F.s angebliche Gesinnung.
Die Linksautonomen bezeichnen den Basler in dem E-Mail als «Neonazi» und «feige». «Es darf nicht sein, dass Neonazis und andere Menschenfeind*innen ihre lebensverachtende Ideologie öffentlich zur Schau stellen können, ohne dadurch Probleme zu bekommen. Weder in der Wasserstrasse noch anderswo», schreiben sie.
«Rechtsradikale müssen bekämpft werden»Für die Linksradikalen ist Gewalt offensichtlich die Lösung. «Rechtsradikale sind keine Gesprächspartner*innen, sondern Gegner*innen, die bekämpft werden müssen», heisst es im Schreiben.
Konkrete Angaben zum Vorfall am Wasserstrassenfest machen die Linksautonomen allerdings nicht. «Falls sich der Angriff ereignet hat, begrüssen wir es, dass Festbesucher den Neonazi als solchen erkannt und in Eigenverantwortung konsequent aus der Strasse vertrieben haben», heisst es nur.
Prügelopfer wehrt sich gegen Neonazi-VorwurfLaut eigenen Angaben ist F. ein sogenannter Gabber, ein Anhänger der extremen Musikrichtung Hardcore. In jener verhängnisvollen Sommernacht sei der Glatzenträger oben ohne unterwegs gewesen, wie er erklärt. Sein «Liber-Helvetius»-Tattoo auf den Schulterblättern sei gut sichtbar gewesen. F. sagt von sich selber, er sei ein Patriot, aber kein Neonazi.
«Irgendwelchen anonymen Linksradikalen sollte man keinen Glauben schenken», sagt der Basler über das Schreiben der angeblichen Wasserstrasse-Bewohner zum BLICK. «Ich bin ganz klar gegen Neonazis. Trotzdem: Nur weil jemand eine andere Einstellung hat, rechtfertigt das noch lange keine Gewalt.» (noo)
In der Beziehung von mir (31) und meiner Freundin (37) läuft es leider sehr schlecht. Wir haben kaum mehr Sex, und ich habe bemerkt, dass sie mit anderen Typen flirtet. Sie hat vor ein paar Monaten gesagt, dass ihr Sex sehr wichtig sei. Ich sagte damals, dass es mir auch wichtig ist, aber auch nicht das Wichtigste. War das falsch? Egal was ich mache, ich bekomme Ablehnung. Dabei passe ich auch auf ihren Sohn auf, um sie zu entlasten. Ich will sie auf keinen Fall verlieren, und sie sagt, dass sie ihr Leben mit mir teilen will. Aber es fühlt sich überhaupt nicht so an. Chris
Lieber Chris
Es kommt sehr selten vor, dass die Antwort auf eine einzige Frage ein Beziehungsgefüge zusammenbrechen lässt. Wenn du dir also den Kopf darüber zerbrichst, was du deiner Freundin damals in Bezug auf eure Sexualität gesagt hast, dann fokussierst du dich ziemlich sicher zu stark auf ein Einzelereignis und verlierst damit den Blick aufs Ganze.
Du scheinst deiner Freundin momentan unbedingt beweisen zu wollen, dass du ihr ein guter Partner bist. Leider scheinst du sie damit nicht nur nicht zu erreichen, sie distanziert sich offenbar sogar noch mehr dir. Gib ihr Raum und fokussiere dich stärker auf dich selbst. Es geht nicht darum, dass du beginnst, Spielchen zu spielen. Aber es bringt nichts, wenn du aus Verlustangst an deiner Freundin klebst.
Werde dir klar, wie diese Partnerschaft aussehen müsste, damit du dich wohlfühlst. Lade deine Freundin dann ein, das auch zu tun, und gleicht eure Visionen dann ab. Baut darauf auf, dass ihr grundsätzlich beide diese Beziehung wollt. Jetzt ist es Zeit, dass ihr das beide dadurch beweist, dass ihr konkret auf eure jeweiligen Bedürfnisse eingeht und anfängt, mit Distanz und Nähe zu spielen, statt darauf zu warten, dass sich das richtige Mass von allein ergibt.
Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?
Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.
Seit 27 Jahren ist Aniello Fontana (71) Schaffhausen-Präsident. Jetzt kommt im Cup mit YB erstmals eine Champions-League-Mannschaft ins neue Stadion.
BLICK: Herr Fontana, wie will Schaffhausen Meister YB aus dem Cup werfen?
Aniello Fontana: Der Cup ist immer für eine Überraschung gut. Ich weiss, wovon ich spreche. Schaffhausen kam ja zweimal in den Final. Ich sehe Marco Filomenos Schuss noch heute vor mir, wie er 1988 im Halbfinal in Bern gegen YB trifft. 1994 haben wir im Halbfinal in Basel im Penaltyschiessen den FCB geschlagen.
Aber YB scheint trotz Probleme in der ersten Runde gegen Biel übermächtig.
Natürlich ist YB klarer Favorit. Wir freuen uns aber riesig auf das Spiel, dass wir für einmal im Schaufenster stehen und uns gegen den Schweizer Meister zeigen dürfen. Wir wollen Nadelstiche setzen und schauen dann, was herauskommt.
Ist der erste Cup-Hit in ihrem neuen Lipo-Park ausverkauft?
Wir rechnen mit 4000 bis 5000 Zuschauern. Wir sind sehr glücklich über das Los, hoffen auf viel Spektakel und ein schönes Fussballfest ohne Probleme mit den Fans oder dem Verkehr, was wegen einer Baustelle auf der nahen Autobahn eine Herausforderung wird. Und ich hoffe sehr, dass ich selber auch dabei sein kann.
Ihre Tumor-Erkrankung droht das zu verhindern?
Leider bin ich momentan nach einer längeren guten Phase wieder in Behandlung. Ich setze alles daran, am Samstag im Stadion dabei zu sein. Ich will unbedingt selber miterleben, wenn wir wieder mal tolle Stimmung im Stadion haben. Auch, weil wir mit YB ein sehr gute Zusammenarbeit pflegen.
Topskorer Miguel Castroman ist von YB ausgeliehen.
YB-Sportchef Christoph Spycher und Marco (Schwiegersohn und FCS-Sportchef Marco Truckenbrod-Fontana, d. Red.) verstehen sich ausgezeichnet. Bei YB kann man sich auf Abmachungen verlassen. Spycher ist mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben. Es macht riesige Freude zu sehen, wie die konstante Arbeit in Bern nun belohnt wird.
Sie jubeln mit YB mit?
Der ganze Schweizer Fussball profitiert, dass YB nun in der Champions League spielt. Meiner Meinung nach tut dem Schweizer Fussball die Wachablösung gut. In Basel musste man erkennen, dass eine Machtübergabe mehr Zeit braucht als gedacht.
Als letztmals eine aktuelle Champions-League-Mannschaft in Schaffhausen spielte, war das 2005 eine Super-League-Partie gegen Thun!
Daran sieht man, dass der Besuch von YB eine aussergewöhnliche Sache ist. Ich hoffe, dass wir mit Würde die Bürde tragen, der Aussenseiter zu sein. Und wer weiss, was mit etwas Glück möglich ist. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft das Spiel auch geniessen kann, egal wie es ausgeht.
Warum ist es um ihren geplanten Verkauf des FCS ruhig geworden?
Ein Klub zu verkaufen, ist eine riesige Aufgabe. Es muss sehr viel zusammenpassen. Es gibt Interesse, aber noch ist nichts spruchreif. Zuerst wollen wir das Spiel gegen YB geniessen.
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Cup: 1/16-FinalFreitag, 14. September:
Bavois (PL) – Rapperswil-Jona (ChL) 20.00 Uhr
Samstag, 15. September
Echallens (1.) – Basel 16.00 Uhr
Red Star ZH (1.) – Cham (PL) 16.00 Uhr
Servette (ChL) – Luzern 17.30 Uhr
Wohlen (PL) – Wil 17.30 Uhr
Bellinzona (PL) – Winterthur 17.30 Uhr
Breitenrain (PL) – Zürich 19.00 Uhr
Schaffhausen – YB 19.00 Uhr
Azzurri 90 Lausanne (1.) – Lugano 19.30 Uhr
Sonntag, 16. September
Moutier (2. int.) – Thun 14.00 Uhr
Nyon (PL) – GC 15.00 Uhr
Aarau – Xamax 15.30 Uhr
Fleurier (2.) – Kriens 15.30 Uhr
Klingnau (2.) – Chiasso 15.30 Uhr
Lausanne – Sion 16.00 Uhr
Muri (2. int.) – St. Gallen 16.00 Uhr (live auf SRF 2)
Super-Size-Model Tess Holliday auf dem «Cosmopolitan»-Cover: Empowerment oder Fahrlässigkeit? Und warum regt sich Kim Kardashian eigentlich über ihren Hintern auf? Über all das, Ballermann-Anekdoten und das miese Geschäft von Schauspielerin Gwyneth Paltrow sprechen die beiden Podcast-Hosts Manuel und Vanja in der siebten «Popcast»-Ausgabe.
Film, Promis, Memes – im neuen Blick-Podcast «Popcast» sprechen die People-Redaktoren Vanja Kadic und Manuel Kellerhals alle zwei Wochen über aktuelle Themen und Phänomene der Popkultur. Das sind die Themen:
01:07 Ballermann: Engel am Rollator, Schnapsleichen im Sand: Frische Geschichten aus Malle!
07:58 Tess Holliday ziert die Oktober-Ausgabe von «Cosmopolitan». Macht das Plus-Size-Model Adipositas salonfähig oder ist sie eine Body-Positivity-Heldin?
23:15 «Manuel hasst alles»: Kim Kardashian findet ihr Füdli zu gross.
28:28 Vaginal-Eier und Vampir-Spray von Gwyneth Paltrow: Die irre Welt ihres Lifestyle-Unternehmens.
38:11: «Würsch lieber?»: Für Paltrow arbeiten oder ihre Produkte verwenden?
Den BLICK-«Popcast» gibt es jetzt auch bei Spotify.
Morgen Freitag wählt die Raiffeisen-Bank ihren neuen Präsidenten: Laut der «BZ Basel» soll es Guy Lachappelle (57) werden. Er ist momentan CEO der Basler Kantonalbank.
Guy Lachappelle (57), der CEO der Basler Kantonalbank, will Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank werden. Dies berichtet die «BZ Basel». Ursprünglich wollte die Genossenschaft den Kandidaten erst am Freitag bekannt geben - nach Börsenschluss. Die Neubesetzung des Amtes ist ein wichtiger Teil der Erneuerung der ganzen Gruppe nach der Affäre um den ehemaligen Chef Pierin Vincenz. (pma)
Die neunjährige Peggy Knobloch verschwand 2001 spurlos. Vor zwei Jahren wurde ihre Leiche gefunden. Jetzt hat die Polizei eine neue Spur.
Der Fall Peggy Knobloch zählt zu den wohl rätselhaftesten Kriminalfällen der vergangenen 20 Jahre. Auf dem Nachhauseweg von der Schule in ihren Heimatort Lichtenberg (D) verschwand die damals Neunjährige im Mai 2001 spurlos. Trotz umgehend eingeleiteter Suchaktion war Peggy wie vom Erdboden verschluckt.
Erst 15 Jahre nach ihrem Verschwinden, im Sommer 2016, wurden die Überreste ihrer Leiche – Knochenteile des Skeletts – von einem Pilzsammler in einem Wald bei Rodacherbrunn (D) gefunden. Der Fundort lag nur rund 15 Kilometer von Peggys einstigem Zuhause entfernt.
Razzia wegen Verdachtsmomenten gegen Manuel S. (41)Peggys Mörder läuft noch immer frei herum. Jetzt aber könnte der Polizei ein Durchbruch gelungen sein. Ein Sondereinsatzkommando rückte am Mittwochabend zu mehreren Anwesen in Bayern aus, darunter auch das Haus von Familienvater Manuel S.* (41) in Marktleuthen (D). 17 Einsatzwagen umstellten das Gehöft des Mannes, der als Bestatter tätig ist. Er gilt laut einer Mitteilung der Polizei vom Donnerstag als Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren wegen Mordes, wie die «Bild» berichtet.
Manuel S. geriet bereits kurz nach Peggys Verschwinden im Mai 2001 in den Fokus der Ermittler. Beim Fund der Leiche wurde laut Polizei «umfangreiches Spurenmaterial» gesichert und untersucht. Aufgrund der daraus resultierenden Erkenntnisse in Zusammenhang mit den vorliegenden Ermittlungsakten ergaben sich laut Polizei «Verdachtsmomente gegen den Mann».
Nach der Durchsuchung des Bauernhauses von Manuel S. wurden er und seine Frau zur Einvernahme aufs Polizeipräsidium Bayreuth mitgenommen. Laut «Bild» wurde Manuel S. stundenlang verhört, bevor er wieder auf freien Fuss gesetzt wurde. Doch bei einem Verhör blieb es nicht. Der 41-Jährige Verdächtige wurde am Donnerstag erneut von der Polizei verhört.
«Ich darf nicht sagen, was mich belasten soll»«Ich mache dazu keine Angaben. Es hat sich nichts geändert seitdem. Ich weiss nicht, was das alles soll. Die suchen halt jemanden», sagte Manuel S. zu «Focus Online». Auf die Frage, was die Polizei ihm vorwirft oder welche Beweise sie ihm vorgelegt hat, sagte der 41-Jährige: «Ich darf nicht sagen, was mich belasten soll.» Und ergänzt: «Ich kann mich gar nicht so genau erinnern, ob es schon mal ein Ermittlungsverfahren gegen mich gab.»
Tatsächlich lief 2001 gegen den 41-Jährigen bereits ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Leichenverbringung. Manuel S. soll Peggys Leichnam transportiert haben. Ist er der Mörder von Peggy? Sein Alibi für den Tatzeitpunkt ist alles andere als wasserdicht. Er gab damals lediglich an, Ferien gehabt zu haben. Am Vormittag will er beim Landwirtschaftsamt, am Nachmittag beim Finanzamt gewesen sein.
Ex-Verdächtige war geistig BehinderterIm Zusammenhang mit dem Fall Peggy hatte die Polizei bereits mehrere Verdächtige. Einer von ihnen war der geistig Behinderte Ulvi K.* (40). Er wurde im April 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Der Schuldspruch basierte allein auf Ulvi K.s Geständnis, denn die Leiche von Peggy war zum Zeitpunkt der Verurteilung noch nicht gefunden worden. Später widerrief K. sein Geständnis und wurde im Mai 2014 freigesprochen. Doch Ulvi K. hatte Manuel S., mit dem er einst befreundet war, bezüglich Peggys Verschwinden immer wieder schwer belastet.
* Namen der Redaktion bekannt
Dank der Einführung der Nations League kann selbst eine Nation wie der Kosovo von der EM 2020 träumen. Bernard Challandes ist auf bestem Weg, dort Nationalheld zu werden.
Fünf Spiele hat der Kosovo in diesem Jahr gemacht. Und keines verloren. Vier Siege – 1:0 gegen Madagaskar, 2:0 gegen Burkina Faso, 3:0 in Albanien, 2:0 gegen die Färöer. Dazu gabs ein 0:0 in Baku gegen Aserbaidschan. Die beiden letzten Spiele fanden im Rahmen der Nations League statt. Und so führt der Kosovo nun die Tabelle der Gruppe 3 der D-Liga an.
Nationaltrainer Challandes (67): «Ich habe meinen Jungs die Namen aller Mannschaften in der D-Liga aufgezählt und sie gefragt: Gibt es da eine Mannschaft, die klar stärker ist als wir?» Die Antwort der Jungs war klar.
Aber auch Routinier Challandes muss feststellen: «Mannschaften wie Georgien oder Weissrussland sind stark, haben viel mehr Erfahrung als wir. Aber das haben alle. Wir sind mit zwei Jahren immer noch ein Baby, das zwar gehen gelernt hat, dabei aber immer wieder mal umfällt. Aber nein: Da ist niemand, der klar besser ist als wir.»
Und so ist Träumen erlaubt. Träumen von der Qualifikation für die EM-Endrunde. «Nach den Nations-League-Gruppenspielen startet die reguläre EM-Qualifikation. Da haben wir im Normalfall keine Chance», so der Mann aus Le Locle VD. «Was bedeutet: Die Quali wäre eine ideale Vorbereitung auf den Nations-League-Halbfinal.»
Denn im Kosovo seien alle am Durchdrehen. «Die Euphorie ist gewaltig. Die Leute denken schon, wir könnten Europameister werden… Für das allererste Qualifikationsspiel auf kosovarischem Boden waren die 12'000 Tickets in wenigen Minuten weg. Wir hätten auch 30'000 verkaufen können.» 2:0 siegte der Kosovo in Pristina gegen die Färöer. «Dass unser Stadion renoviert wurde, dass wir nun zuhause spielen können und nicht mehr in Albanien, ist ein Meilenstein. Ebenso, dass wir nun einen geeigneten Trainingsplatz in Pristina haben und nicht 40 Kilometer nach Mitrovica fahren müssen.»
Challandes ErfolgsrezeptWas hat Challandes, der als Nati-Coach von Armenien bereits Erfahrungen mit einer ähnlichen Länderauswahl gesammelt hat, vorgekehrt, dass die Jungs derart gut spielen? «Okay, wir haben nicht gegen Deutschland oder Frankreich gespielt», sagt der Waadtländer zuerst. «Der Wille war immer da. Gepaart mit einem gewissen Patriotismus. Und einer Portion Verrücktheit und Kreativität. Damit muss ich jonglieren. Und den Jungs zeigen, dass es nur über die Defensive geht. In der Quali zur WM in Russland haben sie 24 Tore kassiert. So geht es nicht! Selbst Weltmeister Frankreich hatte an der WM zehn Mann hinten. Auch ManU oder Liverpool. Hat man den Ball, gehen acht nach vorne. Das ist die grosse Erkenntnis von Russland. Argentinien zum Beispiel arbeitete viel schlechter nach hinten, oft nur fünf Mann.»
Das Ergebnis? Der Kosovo hat in den fünf Spielen des Jahres 2018 noch… kein Gegentor kassiert! Und das mit Schweizer Tugenden, wie Challandes sagt. Sechs Spieler in seinem Team haben Wurzeln bei uns oder spielen aktuell in der Super League:
· Fidan Aliti (Skenderbeu, in Basel aufgewachsen)
· Hekuran Kryeziu (FC Zürich, geboren in Küssnacht SZ)
· Bejamni Kololli (FCZ, geboren in Aigle VD)
· Jetmir Krasniqi (Lugano, im Waadtland aufgewachsen)
· Idriz Voca (FC Luzern, geboren in Stans NW)
· Arbenit Xhemajli (Xamax, geboren in Brugg AG)
Weitere wie Mirlind Kryeziu vom FCZ könnten folgen. Der spielt aber für die U21 der Schweiz. Challandes: «Ich habe mit Verbandspräsident Peter Gilliéron gesprochen. Wir haben uns schnell gefunden. Kryeziu steht auf meiner Liste, klar. Aber ich versuche niemanden zu überreden. Erst wenn einer zum Schluss kommt, dass er es nicht für die Schweiz probieren will, soll er zu uns kommen. Und er muss zuerst auch noch lieber für den Kosovo spielen wollen, denn jeder kann auch für Albanien spielen. Für mich zählt nur eines: Was der Spieler will.»
Und diejenigen, die ja zum Kosovo gesagt haben, wollen nun eines: An die EM-Endrunde 2020. Das Unterfangen ist gestartet. Das Ziel ist realistisch!
ZÜRICH - Die ETH Zürich leitet gegen einen Architektur-Professor eine Disziplinaruntersuchung ein. Damit sollen Vorwürfe der sexuellen Belästigung von Studentinnen abgeklärt werden
Ein ETH-Professor soll seinen Studentinnen Oben-ohne-Fotos geschickt haben. Die jungen Frauen fühlten sich sexuell belästigt (BLICK berichtete). Jetzt hat der Präsident der ETH Zürich entschieden, eine Disziplinaruntersuchung gegen ihn einzuleiten. Damit sollen die Vorwürfe gegen den Professor abgeklärt werden.
Beim Beschuldigten handelt es sich um einen Professor im Departement Architektur. Er soll eine junge Frauen über Facebook kontaktiert und sie zu einem Drink eingeladen haben. Sie schlug einen unverfänglichen Kaffee vor, die beiden trafen sich.
Professor freigestelltSpäter soll der Professor sie gefragt haben, ob sie sich gegenseitig Porträtfotos zur Erkennung schicken würden. Sie lehnte ab. Trotzdem schickte er ihr ein Bild, und zwar oben-ohne.
Das sei kein Einzelfall, bestätigten mehrere Architekturstudentinnen (BLICK berichtete). Dass sich der renommierte Professor offensiv an Studentinnen ranmache, sei ein offenes Geheimnis am Departement.
Für die Dauer der Untersuchung, ist der Professor nun freigestellt. Geleitet wird sie von einem externen und unabhängigen Untersuchungsführer, schreibt die ETH in einer Mitteilung. (hah)
Otar Kakabadze ist der neue Mann in der FCL-Verteidigung. Mit Georgien zeigte der 23-Jährige einen guten Start in der Nations League.
Just vor Transferschluss hat sich der FC Luzern Ende August die Dienste von Rechtsverteidiger Otar Kakabadze gesichert. Rund 570'000 Franken sollen die Innerschweizer für den 23-jährigen Georgier an Tarragona in die zweite Liga Spanien überwiesen haben.
Doch Kakabadze könnte sich noch als echtes Schnäppchen entpuppen. «Er ist noch jung und hungrig», erklärte FCL-Sportchef Remo Meyer nach Transferbekanntgabe.
Und vor allem bringt der 1,85 m grosse Abwehrmann schon viel Erfahrung mit. 19 Länderspiele hat Kakabadze bereits für Georgien absolviert. Seit einem Jahr gehört er zur Nati-Stammelf. Dabei hat er sich beispielsweise schon gegen Superstar Gareth Bale mit Wales (1:1, Oktober 2017) bewährt.
Auch aktuell zeigt der neue Luzerner erfolgreichen Fussball mit der Nationalmannschaft. Georgien siegte in den letzten Tagen in der Nations League sowohl gegen Kasachstan (2:0) als auch gegen Lettland (1:0). Kakabadze spielte beide Partien durch.
Kommenden Samstag im Cup gegen Servette (17.30 Uhr) dürfte er sein Debüt für Luzern geben – und sein Können auch im FCL-Dress unter Beweis stellen.
COURTELARY BE - Warum der kleine Motorsegler nahe dem Nufenenpass abstürzte und in Flammen aufging, ist noch immer ein Rätsel.
Trauer auf dem Flugplatz von Courtelary BE. Hier hat Stéphane M.* (49) sein zweites Zuhause. Fast jedes Wochenende steigt der kaufmännische Angestellte aus Saint-Imier BE diesen Sommer in das zweisitzige Motorsegelflugzeug IS-28M/GR. Er ist einer der drei Besitzer und sehr stolz darauf.
Auch am Dienstag will Stéphane M. einen Rundflug machen. Alleine, ohne seine Kollegen. Er startet von Courtelary, will ins Tessin. Es wird sein letzter Flug. Nach 120 Kilometern in der Luft fliegt das Kleinflugzeug den Nufenenpass an. Gegen 16.30 Uhr passiert es: Der Motorsegler stürzt bei 2400 Metern Höhe in die Tiefe, zerschellt im Bedrettotal, nur etwa 200 Meter von der Kantonsstrasse entfernt.
«Er war ein guter Freund»Die IS-28M/GR geht in Flammen auf. Stéphane M. ist schwer verletzt. Er hat keine Chance. Als Polizei, Feuerwehr, Notrettung und Rega eintreffen, können sie nichts mehr für ihn tun. Der Hobby-Pilot ist tot – gestorben bei der Ausübung seiner Leidenschaft. Die Kantonspolizei wartet auf das DNA-Ergebnis, um die Identität von Stéphane M. auch offiziell zu bestätigen. Stéphane M. ist Vater von drei Kindern.
«Er war ein guter Freund», sagt Kollege Jérôme Maeder zu BLICK, «wir werden ihn sehr vermissen.» Maeder und Stéphane M. sind seit Jahren im Komitee der Segelfluggruppe von Courtelary, haben zusammen das Flugzeug gekauft. Stéphane M. sei ein erfahrener Pilot gewesen, sagt Maeder, «er flog die Maschine seit zehn Jahren regelmässig.» Wie es zum Unfall kam, sei allen ein Rätsel. Das Flugzeug wurde vor dem Abflug kontrolliert. Das Wetter war gut. Was also führte zum tödlichen Absturz?
Wieder das BedrettotalSicher ist: Die IS-28M/GR hat nicht, wie anfänglich vermutet, frei hängende Stromleitungen touchiert. Die wahre Ursache des Unglücks wird nun die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zu klären haben.
Es ist nicht das erste Flugzeugunglück im Bedrettotal. Bereits im Mai dieses Jahres musste an der gleichen Stelle eine Cessna 152 notlanden. Grund war damals das schlechte Wetter. Die Maschine war von Lugano gestartet und wollte nach Buttwil AG. Die beiden Schweizer Insassen, ein Pilot (20) und dessen Vater (72), wurden leicht verletzt.
* Name geändert
Einen Schlag in den Rücken? Gianni Moscon beschuldigt Stefan Küng in einem Interview. Der Thurgauer wehrt sich im BLICK.
Frontalangriff auf Stefan Küng! Der Italiener Gianni Moscon bezichtigt unser Rad-Ass, ihn während des Tirreno-Adriatico im Frühling tätlich angegriffen zu haben. In der «Gazzetta dello Sport» sagt Moscon: «Küng schlug mir in den Rücken.» Er habe vorne für sein Sky-Team Führungsarbeit geleistet, als es passiert sei, so Moscon. «Ich habe den Schlag hingenommen, bin aber ruhig geblieben.»
Als Küng von Moscons verbalem Zweihänder erfährt, schüttelt er ungläubig Kopf. «Ich kann mich überhaupt nicht an einen solchen Vorfall erinnern. Es ist eine unfaire, haltlose Beschuldigung. Falls Gianni ein Problem mit mir hat, soll er mit mir reden.»
Moscon selber kein UnschuldslammLetztlich zeige Moscon mit seinen Aussagen nur, dass er nichts gelernt habe, so der Thurgauer. Was Küng meint: Moscon gilt als Rad-Rüpel schlechthin. Die Liste seiner der Verfehlungen des 23-Jährigen? Ähnlich gross wie sein unbestrittenes Talent.
Bei der Tour de Romandie 2017 beleidigte er den dunkelhäutigen Franzosen Kévin Réza rassistisch. Sky sperrte ihn für sechs Wochen. Im Herbst stiess er Sébastien Reichenbach bei 60 km/h vom Rad – offenbar ein Racheakt, weil dieser den Rassismus-Vorfall ins Rollen gebracht hatte. Für den Walliser verheerend: Bruch des Ellenbogens, Mikrorisse im Becken. «Das war Absicht, Gianni gehört bestraft», so Reichenbach.Seine Klage bei Polizei und Rad-Weltverband UCI blieb ohne Folge, zu wenig Beweise.
Der jüngste Moscon-Bock dann im letzten Juli: Bei der 15. Tour-de-France-Etappe schlug er dem Franzosen Elie Gesbert kurz nach dem Start die Faust ins Gesicht. Tour-Ausschluss.
«Mir zu blöd, mich auf solches Niveau herunterzulassen»Und nun also der angebliche Vorfall mit Küng. Der Tour-de-Suisse-Zeitfahrsieger meint: «Ellenbögeln und Wortgefechte gehören beim Radsport dazu. Aber es gibt eine Regel im Feld: Man nimmt bei Auseinandersetzungen nie eine Hand vom Lenker. Mit seiner Aussage gegen mich zeigt Gianni nur, dass er nichts gelernt hat. Wer so häufig bestraft wird, hat ein Problem. Er entschuldigt sich zwar jeweils, zeigt dann aber trotzdem mit dem Finger auf andere. Mit seiner Glaubwürdigkeit steht es nicht zum Besten.»
Küng findet, dass Moscon seine Probleme selbst lösen muss, anstatt andere anzugreifen. Sucht er nun ein klärendes Gespräch mit ihm? «Nein. Ehrlich gesagt ist es mir zu blöd, mich auf solches Niveau herunterzulassen.»
Er sorgte mit seinem Gang an die Weko und die Öffentlichkeit dafür, dass das Bündner Baukartell aufgeflogen ist. Jetzt soll Adam Quadroni dafür ausgezeichet werden.
Es war die Whistleblower-Geschichte des Jahres: Bündner Baufirmen haben über Jahrzehnte ein geheimes Kartell betrieben und illegale Preisabsprachen gemacht. Das Online-Magazin «Republik» machte den Fall publik.
Der Whistleblower war Adam Quadroni. Jetzt soll der Bündner aus Ramosch für seinen Mut ausgezeichnet werden: Die Zeitschrift «Beobachter» nominiert ihn für den Prix Courage.
Sie begründet es wie folgt: «Adam Quadroni hat das Engadiner Baukartell auffliegen lassen. Jahrzehntelang hatten die Firmen Preise abgesprochen und damit die Allgemeinheit und Private um Abermillionen betrogen.
Weko verhängte MillionenbusseDiesen Frühling wurden die beteiligten Unternehmen von der Wettbewerbskommission zu Millionenbussen verurteilt. Quadroni stieg schon 2006 aus dem Kartell aus. Kartellmitglieder schwärzten ihn in der Folge bei Kunden und Lieferanten an. Er ging in Konkurs und seine Familie verliess ihn.
2009 machte er den Fall öffentlich. Heute helfe Quadroni «für ein Taschengeld auf einem Bauernhof und kämpft dafür, seine Töchter wieder zu sich nehmen zu können», schreibt der «Beobachter».
Sieger erhält 15'000 FrankenWer den Preis erhält, entscheidet je zur Hälfte das Publikum und die Jury, die neu unter der Leitung der Aargauer alt Regierungsrätin Susanne Hochuli (53) steht. Vor ihr hat während Jahren SP-Ständerätin Pascale Bruderer (41, AG) die Jury präsidiert.
Der «Beobachter Prix Courage» ist mit 15’000 Franken dotiert. Die Preisträger werden am 2. November in feierlichem Rahmen in Zürich geehrt.
Lifetime Award für Hannes SchmidZum zweiten Mal wird zudem der mit 10’000 Franken dotierte «Beobachter Prix Courage Lifetime Award» vergeben.
Der Preisträger steht bereits fest: Der Fotograf Hannes Schmid wird für sein Engagement mit dem Entwicklungshilfe-Projekt «Smiling Gecko» in Kambodscha ausgezeichnet.
Der erste Life Time Award ging letztes Jahr an den kürzlich verstorbenen Pfarrer Ernst Sieber (†91). (vfc)
ZÜRICH - Der Preis für Heizöl liegt derzeit auf einem Höchstwert. Hausbesitzer fragen sich, ob sie den Tank sofort füllen sollen. Oder ob die Preise doch schon bald wieder sinken.
Hausbesitzer mit einem leeren Öltank dürften sich dieser Tage grün und blau ärgern! Der Grund: Der Preis für Heizöl befindet sich auf einem mehrjährigen Höchststand.
Ein Fass der Rohölsorte Brent aus der Nordsee kostet rund 79.30 Dollar. So teuer war der Rohstoff zuletzt Ende November 2014, wie das Wirtschaftsportal cash.ch schreibt. Zum Vergleich: Anfang Jahr wurde das gleiche Fass noch mit 66.60 Dollar gehandelt.
Trump und Hurrikan sind schuldDer Anstieg hat verschiedene Gründe. So etwa das Aufkündigen des Atomdeals der USA mit dem Iran oder die Unsicherheit rund um den Steuerstreit der USA mit der EU und China. Schon steht die nächste Unsicherheit an: Der Hurrikan Florence, welcher die amerikanische Ostküste treffen und wichtige Förderanlagen zerstören könnte.
War’s das schon? Oder steigt der Heizölpreis weiter an? Die Erdölvereinigung und die Branchenorganisation Swissoil wollen sich gegenüber cash.ch nicht auf die Äste hinauslassen: «Das ist schwierig vorauszusagen», sagt David Suchet von der Erdölvereinigung.
Trockenheit verteuert Preise weiterEs deutet aber einiges darauf hin, dass Heizöl nicht so schnell wieder billiger wird. «Der Preis ist nicht nur abhängig von den Rohölpreisen, sondern auch vom Dollarkurs und den Transportkosten. Wegen der Trockenheit und der tiefen Pegelstände sind die Rheinfrachtkosten gestiegen», sagt Suchet.
Kurz: Wer einen leeren Heizöltank hat, soll ihn möglichst schnell füllen. Das ist besser, als auf einen Preistaucher zu spekulieren, der nicht in Sicht ist und dann den halben Winter lang zu schlottern. (pbe)
Der Herbst wird alles andere als trist. Mit diesen coolen Mänteln peppen wir die kühle Jahreszeit auf und halten uns modisch warm.
Alles fing mit einem Mantel an: Das Kleidungsstück mit dem nichtssagenden Namen 101 801, einer einfachen Produktionsnummer, brachte Max Mara ganz nach oben. 1981 von der damaligen Designerin des italienischen Labels, Anne Marie Beretta, entworfen, wurde der Camel Coat zum Superstar unter seinesgleichen. Es ist seine simple Silhouette, die jedem seiner Träger so sehr schmeichelt. Oder wie Ian Griffith, Creative Director des Hauses, zusammenfasste: «Das Besondere am Max-Mara-Mantel ist sein Prestige, die Art von Prestige, die Frauen Selbstvertrauen verleiht.»
Genau deshalb bleibt der ikonische Mantel des von Achille Maramotti gegründeten Brands seit seiner Erschaffung beinahe unverändert. Die Schlichtheit, kombiniert mit simpler Eleganz, macht seinen Erfolg aus – und ihn bis heute zum heiss begehrten Winterbegleiter.
Hinter unseren Überwürfen für die kühlen Tage steckt also viel mehr als nur Funktionalität. Neben dem Max-Mara-Klassiker strahlen diese Saison viele andere Hingucker. Wem der angesagte Erdton des Camel Coats zu öde ist, peppt die Herbsttage mit 90s-Karo, Animal-Print, Leder oder XXL Outerwear auf. Und bei so viel lässiger Mode ist die Traurigkeit über das Ende des Sommers schnell vergessen.
ZÜRICH - 22 Monate Haft und eine kleine Verwahrung: Das kassiert A. D. (34) für die Tötung und die Schändung seiner WG-Kollegin.
A. D.* (34) kassiert eine unbedingte Freiheitsstrafe von 22 Monaten – zudem eine stationäre Massnahme. Das Bezirksgericht Zürich verurteilte ihn wegen vorsätzlicher Tötung seiner WG-Mitbewohnerin F.M.* (†28) und der Störung des Totenfriedens.
Dem Beschuldigten wurde vorgeworfen im September 2016 seine Mitbewohnerin erwürgt und ihre Leiche geschändet zu haben. Der Beschuldigte war teilweise geständig (BLICK berichtete). Die Tat passierte kurz nach einem heftigen Streit, weil die beiden sich gegenseitig während Auseinandersetzungen gefilmt hatten. Er riss ihr das Telefon aus der Hand und ging damit in sein Zimmer. F. M. folgte ihm – sie wollte ihr Handy zurück.
Therapie wegen SchuldunfähigkeitMit einer Hand packte D. den Unterarm der Frau, seinen anderen Arm legte er ihr um den Hals und drückte zu. In Todesangst versuchte F.M., sich mit ihrem freien Arm zu wehren. Vergeblich, der Druck am Hals wurde stärker, die Blutzufuhr zum Gehirn war blockiert. M. verlor das Bewusstsein. Aber auch als sie zu Boden sank, löste D. seinen Griff um den Hals nicht. Erst als sie nach letzten Zuckungen reglos liegen blieb, liess er los.
Die Leiche zerrte er gemäss Anklage in ihr Zimmer. Dann entkleidete er sie und verging sich an ihr. Schliesslich drapierte er ein Springseil über die Leiche, den Griff legte er in ihre Hand. So versuchte er, seine Tat zu vertuschen – eine Entwürdigung der Toten.
Die Haftstrafe von 22 Monaten kassiert er für die Schändung. Weil A. D. bei der Tötung jedoch vollständig schuldunfähig war, kassiert er dafür eine stationäre therapeutische Massnahme. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es kann beim Obergericht des Kantons Zürich angefochten werden. (pma)
* Name bekannt
BASEL - BS - Das Schweizer Sportmuseum - eines der ältesten Europas - streicht die Segel wegen Geldmangels. Sein Begehlager in Münchenstein BL ist zu; die Trägerstiftung wird aufgelöst. Die umfangreiche Sammlung soll an den Sportdachverband Swiss Olympic gehen.
Was mit der grössten schweizerischen Sportsammlung passiert, ob und wie sie zugänglich bleibt, ist vorerst offen. Über den Fortbestand entscheide Swiss Olympic, teilte die Stiftung Sportmuseum Schweiz mit Sitz in Basel am Donnerstag mit. Das Sportmuseum ist eine private Institution.
Den verbliebenen vier Teilzeitangestellten mit zusammen 150 Stellenprozenten wurde per Ende August gekündigt, wie Stiftungsratspräsident Paul Engelmann sagte. Sie hätten zuletzt auf Stundenlohnbasis gearbeitet; die Kündigungsfrist laufe bis Ende Oktober. Bis dann hofft er auf den Entscheid von Swiss Olympic.
Das Sportmuseum nagt seit Jahren am Hungertuch und dribbelt dem finanziellen Abgrund entlang. Das Problem ist, dass der Bund zwar einen Beitrag zahlte, sich aber nicht verantwortlich fühlt. Und die beiden Basel waren zwar wichtige Träger des Museums, halten dieses aber für eine eigentlich nationale, nicht kantonale Angelegenheit.
Laut Engelmann fiel das Sportmuseum bei Sport- wie Kulturverantwortlichen zwischen Stuhl und Bank. Schon vor Jahren habe das Schweizerische Landesmuseum abgewinkt; es wolle nicht auch noch den Sport abdecken. Ob das jetzt noch so gilt, müsse nun Swiss Olympic schauen.
Swiss Olympic stellte auf Anfrage eine eingehende Analyse in Aussicht, «was es für die Pflege und den Erhalt des Erbes des Schweizer Sport braucht». Das Thema «hat jetzt Priorität für Swiss Olympic». Beim Bundesamt für Sport (Baspo) hiess es, man sei mit Swiss Olympic «im Gespräch» über «mögliche weitere Schritte».
Das Sportmuseum stand schon 1997 vor dem Aus, als Basel-Stadt die frühere Finanzierung kappte. Auf der Suche nach neuen Wegen und Geldern ist es dank Mäzenen 2011 aus Basel in ein «Begehlager» in Münchenstein BL just an der Stadtgrenze umgezogen, eine Mischung aus Depot und Ausstellung. Grosse Werbung oder spektakuläre Shows hat es sich jedoch nicht leisten können.
Zur Sammlung gehören Kultobjekte wie etwa ein Tennisracket von Roger Federer, Marie-Theres Nadigs Sapporo-Skihelm, Ferdi Küblers Maillot Jaune und das ganze Archiv des Schweizerischen Turnverbands. Das Sportmuseum arbeitete seine laufend weiter wachsenden Bestände wissenschaftlich auf, um die Geschichte und die gesellschaftliche Bedeutung des Sports zu dokumentieren.
Das Museum lockte mit einem ordentlichen Jahresbudget von zuletzt 500'000 Franken rund 2000 Besuchende im Jahr an; dazu kam mobile Präsenz an Grossanlässen landesweit. Nötige Zuschüsse bröckelten jedoch weg. Den Liquidations-Entscheid jetzt begründet das Sportmuseum damit, dass ab 2019 Gelder des Bundesamts für Kultur und des Kantons Basel-Stadt wegfallen.
Das Sportmuseum war auch von Swiss Olympic und dem Kanton Basel-Landschaft unterstützt worden. Die bisherigen Geldgeber würden aber die Stiftung «nicht als geeignetes Gefäss zur Weiterführung» des Museums ansehen, die Auflösung empfehlen oder eine solche in Kauf nehmen, schreiben die Museumsverantwortlichen.
Laut Mitteilung könne die Stiftung das Sportmuseum so «kurz- oder langfristig» nicht mehr weiterführen. Die Liquidation und die in der Stiftungsurkunde vorgesehene Übertragung des Vermögens an Swiss Olympic sei die beste Lösung, um den Fortbestand der kostbaren Sammlung von nationaler Bedeutung zu sichern.
Das Sportmuseum Schweiz war 1945 gegründet worden. Es gilt als eines der ältesten Sportmuseen in Europa und bewahrt bis heute die grösste schweizerische Sportsammlung auf. Dazu zählen über 12'000 Objekte, 200'000 Bilder, 150 Laufmeter Aktenarchive und 11'000 Bücher, Zeitungen und Zeitschriften.
Angesichts einer Schuldenlast von rund 400'000 Franken könnte allenfalls ein Teil der Bestände verkauft werden, sagte Engelmann weiter. Man habe schon einige in Frage kommende Objekte schätzen lassen - den Wert der gesamten Sammlung bezifferte er grob auf etwa 15 bis 20 Millionen Franken.
Dass aus dem Stadtkanton kein Geld mehr fliessen wird, war im Übrigen absehbar. Zuletzt hatte dies die Regierung im Dezember in ihrer Museumsstrategie bekräftigt. Sie will das Sportmuseum nicht tragen, weil es ein nationales Haus ist - zudem suboptimal, monothematisch und auf Baselbieter Boden.
Im Juli 2017 hatte bereits der Bund angekündigt, den Geldhahn im kommenden Jahr ganz zu schliessen. Früher zahlte der Bund 150'000 Franken im Jahr, 2018 noch 105'000 Franken. 100'000 Franken von Swiss Olympic fliessen bis 2019. Baselland spendete letztmals 2017 100'000 Franken.
«Ich bin total smartphonesüchtig. Ständig nehme ich das Ding in die Hand. Was kann ich dagegen tun?», schreibt unser Leser. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Lebensfrage.
Das Problem mit diesen Geräten besteht darin, dass sie aufregender sind als praktisch alles andere in unserem Leben: Wir finden sie spannender als unsere Arbeit, als unsere Freunde, als unseren Partner, als unsere Kinder und als unser Innenleben. Es passiert schlicht mehr auf dem Display als sonst wo – zumindest an der Oberfläche, aber das scheint uns zu genügen. Zumal sich die Bedienung wesentlich einfacher gestaltet als der Umgang mit Menschen. Oder Büchern. Selbst die sind im Vergleich ja richtiggehend anstrengend geworden.
Die moderne SuchtDas Wort süchtig trifft jedenfalls zu: Jedesmal, wenn eine Nachricht auf unserem Smartphone eintrifft oder ein Foto, das wir gepostet haben, ein Like bekommt, schüttet unser Gehirn ein wenig Dopamin aus, ein Belohnungshormon. Und Dopamin ist schön. Es vermittelt uns das Gefühl, bedeutsam und gut zu sein. Auch das schaffen zwischenmenschliche Beziehungen nur, solange es zumindest einer von beiden zum Ziel hat. Und wie bei einer Drogensucht hilft nur der radikale Entzug.
Der radikale Entzug kann helfenChecken Sie Ihre Mails nur noch auf dem Computer, und deaktivieren Sie die Messenger-Benachrichtigungen mitsamt den Tönen. Die unterbrechen Sie sonst permanent bei Dingen, die wirklich wichtig sind (Arbeit, Freunde, Partner, Kinder, Zeit für sich selbst). Löschen Sie zudem all die Social-Media-Apps, die letztlich nur schlechte Energie in Ihr Bewusstsein spülen. Installieren Sie stattdessen Apps, die Sie nach festgelegten Zeiten vom Netz trennen und Ihren Smartphone-Konsum aufzeigen (ja, das ist notwendig). Und lassen Sie das blöde Ding immer wieder bewusst zu Hause liegen. Weisen Sie Ihre Verabredung darauf hin, nicht erreichbar zu sein, dann kommt die auch nicht auf die Idee, «10 min später» zu kommen. Holen Sie Ihre Macht zurück – Ihr Leben gehört Ihnen, nicht einem Apparat.