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Updated: 1 hour 24 min ago

Ab 2019 treibt Serafe die Gebühren ein: So sieht die neue Billag-Rechnung aus

Mon, 10/15/2018 - 01:01

FEHRALTORF ZH / FREIBURG - Die Swisscom-Tochter Billag ist am Ende, es übernimmt die private Serafe. Das hat – rein finanziell gesehen – für den Konsumenten mehr Vor- als Nachteile. BLICK erklärt die Details.

Statt von der Billag erhalten die Schweizer Haushalte ihre Rechnungen für die Fernseh- und Radio-Abgaben ab Januar erstmals von der privaten Serafe. Damit tritt diese erstmals in den Vordergrund. Die Weichen für diese Neuerung wurden aber schon fast zwei Jahre zuvor gestellt.

Die Nachricht kam um acht Uhr morgens: Am 10. März 2017 erhielt die private Serafe AG aus Fehraltorf ZH ein Telefon vom Bakom. Man habe die Ausschreibung um das Mandat für die Abgaben-Erhebung bis 2025 gewonnen. Zehn Minuten später schellte das Telefon in Freiburg bei der Billag: Sorry, Sie haben das Mandat per 1. Januar 2019 verloren.

Die Auflösung der Billag AG wird aber erst ab Oktober 2019 erfolgen, weil sich bis dann noch zwei Dutzend Mitarbeiter mittels Betreibungen um die noch offenen Forderungen kümmern. Die Billag wird dafür vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) entschädigt. Ihre Hauptaufgaben stellt sie aber schon per 31. Dezember 2018 ein.

Keine Dividenden mehr an Bund

Damit endet die 84-jährige Ära des Gebühreneintreibens durch Unternehmen unter staatlicher Kontrolle. Zwischen 1935 und 1997 zog die damalige PTT die Gebühren ein, danach die Billag – eine Tochter der Swisscom, die zu 51 Prozent dem Bund gehört. Ab 1999 musste die Billag ihr Mandat dafür jeweils an Ausschreibungen gewinnen.

Auf der einen Seite schmerzt die jetzige Vollprivatisierung der Aufgabe den Steuerzahler, beziehungsweise den Bund: Denn die Billag lieferte ihre Gewinne jeweils teilweise der Swisscom ab, diese ihre dann wieder in Form von Dividenden unter anderen dem Bund. Diese Gelder fliessen nun in die Taschen der Aktionäre Serafe-Mutter Secon AG. Wie hoch die Billag-Gewinne waren, ist nicht transparent. Man weiss bloss von einem 3,5-Millionen-Gewinn im Jahr 2010.

Trotzdem viel billiger

Andererseits, und dies fällt viel stärker ins Gewicht, ist die Serafe viel billiger für die Konsumenten als die Billag. Diese durfte nämlich im Jahr 2017 von den eingezogenen Gebühren über knapp 1,4 Milliarden Franken 62 Millionen behalten. Die Serafe erhält pro Jahr nur noch gut 20 Millionen, um den Betrieb zu finanzieren.

Zwar wäre auch die Billag mit dem neuen RTVG-System der Haushaltsabgabe billiger geworden. Doch BLICK weiss, dass sie in ihrer Bewerbung immer noch geplant hätte, ein Vielfaches der Angestellten der Serafe zu beschäftigen. Also war ihr Angebot deutlich teurer. Der Preis wurde in der Bakom-Ausschreibung mit 40 Prozent gewichtet, beim Rest ging es um die Qualität des Angebots.

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Innerhalb von 5 Monaten verlobt und getrennt: Ariana Grande ist wieder Single

Mon, 10/15/2018 - 00:53

Ariana Grande und Pete Davidson haben sich getrennt. Die Beziehung des verlobten Paares hielt nur fünf Monate. Gut möglich, dass der Tod von Grandes Ex-Freund Mac Miller der Anfang vom Ende der neuen Liebe war.

Ariana Grande ist wieder Single. Die 25-Jährige hat sich von ihrem Verlobten, dem Schauspieler Pete Davidson, getrennt, berichtet das Promi-Portal «TMZ» am Sonntag. Die beiden seien im Guten auseinandergegangen, sollen aber keine romantischen Gefühle mehr füreinander haben, werden ungenannte Quellen zitiert. 

Grande und Davidson waren lediglich fünf Monate ein Paar. Bereits nach wenigen Dates hielt Davidson um Arianas Hand an, mit einem 93'000 Dollar teuren Ring in Perlenform (BLICK berichtete). Danach blieb die Öffentlichkeit stets über ihre glückliche Beziehung informiert, auf Social Media wurden gegenseitig Liebesbekunden und Schnappschüsse ausgetauscht. Der Höhepunkt war der Kauf eines gemeinsamen Apartments für fast 16 Millionen Franken, Amor schien schnell und mitten ins Herz getroffen zu haben. 

Tod des Liebsten und Manchester-Attentat

Doch genau so schnell ist das Märchen auch wieder zu Ende. Gut möglich, dass der Tod von Grandes Ex-Freund Mac Miller das Ende der Beziehung beschleunigt hat. Seit der Rapper Anfang September an einer Überdosis starb, soll die Sängerin kaum mehr Freude am Leben gefunden haben, berichten Quellen. Sie fühlte sich für seinen Tod mitverantwortlich, weil sie ihm nicht helfen konnte, wie sie ihren Fans vor wenigen Wochen mitteilte. 

Im Mai 2017 starben zudem bei einem ihrer Konzerte 23 Menschen wegen eines Selbstmordattentäters. Als ob das nicht genug Schicksalsschläge wären, wurde sie vor kurzem bei der Trauerfeier von Soul-Legende Aretha Franklin vor der Weltöffentlichkeit von einem Pfarrer begrabscht. Da kann es wohl schon einmal vorkommen, dass man sich Hals über Kopf in ein Liebesabenteuer stürzt, um nach all den Negativerlebnissen wieder etwas Glück zu verspüren. (vof)

 

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Wer wird neuer CVP-Bundesrat? Amherd im Spital, Würth winkt ab

Mon, 10/15/2018 - 00:01

Wer folgt auf Doris Leuthard (55) und Johann Schneider-Ammann (66) in den Bundesrat? Als Favoritin für die Nachfolge von Leuthard wird Viola Amherd gehandelt. Nun wird bekannt: Die Walliser CVP-Nationalrätin liegt im Spital.

An diesen drei Buchstaben kommt niemand vorbei: KKS – so wird Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (54) im Berner Politbetrieb genannt. Die ehemalige St. Galler Regierungsrätin ist die Kronfavoritin der FDP für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66).

Doch wer wagt sich im Schlagschatten von Dominatorin KKS aufs Kandidaten-Karussell der Freisinnigen? Bis jetzt kaum jemand. «FDP-Männer, die das Format zum Bundesrat hätten, haben zwei Probleme. Entweder sind sie der Lady-Killer oder eine Witzfigur mit Alibi-Kandidatur», so ein einflussreicher FDP-Exponent zu BLICK.

FDP-Männer haben schlechte Karten

Der Druck, nach 30 Jahren männlich dominiertem Freisinn eine Frau in die Landesregierung zu schicken, ist gross. FDP-Frauenpräsidentin Doris Fiala (61) forderte schon letztes Jahr nach der Wahl von Ignazio Cassis (57) – und der Nicht-Wahl von Isabelle Moret (47) –, dass ihre Partei ein reines Frauenticket bringen müsse. Denn Frauen seien bisher nur gewählt worden, wenn das männlich dominierte Parlament keinen Mann zur Auswahl gehabt habe.

Doch Fiala gehen die Kandidatinnen aus. Die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (60) nahm sich früh aus dem Rennen. Auch Nationalrätin Daniela Schneeberger (51, BL) steht nicht zur Verfügung, wie sie BLICK mitteilt. Die Baselbieterin will zwar wie Fiala eine FDP-Bundesrätin, «aber ich finde ein Doppelfrauenticket nicht zwingend. Wir haben auch gute Männer».

Männer halten sich bedeckt

Einer davon war der Zürcher Ständerat Ruedi Noser (57). Der Ständerat sagte nun aber ab. Er meinte zudem: «Dem Freisinn stünde es gut an, nach 30 Jahren endlich eine Frau im Bundesrat zu haben.»

Der Appenzeller Ständerat Andrea Caroni (38) sagte auch ab, er können nicht «gleichzeitig ein guter Vater und Bundesrat sein.» Noch im Rennen ist der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (54). Er hätte den Regionenvorteil: Die Innerschweiz meldet einen Bundesrats-Anspruch an.

Regine Sauter hat nichts zu verlieren

Noch am Studieren ist die Zürcher Nationalrätin Regine Sauter (52). Die Direktorin der Zürcher Handelskammer politisiert erst seit 2015 im Nationalrat und hat Ambitionen fürs Stöckli. «Da könnte ihr eine Bundesratskandidatur helfen, sich etwas bekannter zu machen», so ein FDP-Stratege. Zumal ihr eine Niederlage gegen KKS niemand ankreiden würde.

Und die Kantone? Dort wurde der Schwyzer Regierungsrat Kaspar Michel (48) als Kandidat gehandelt, er will aber nicht. Der Shaffhauser Amtskollege Christian Amsler (54) überlegt sich eine Kandidatur. Und auch die scheidende Waadtländer Regierungsrätin Jacqueline de Quattro (58) liebäugelt mit einem Sprung nach Bern. Die Judokämpferin wollte schon den Sitz von Didier Burkhalter (58) erben. Doch damals hätte sie einen Welschen ersetzt. Dass das Parlament mit de Quattro abermals eine Romande wählt, ist unwahrscheinlich.

Nachdenkliche CVPler

Bei der CVP füllt sich das Kandidaten-Karrussel derweil schnell: So überlegt sich die Aargauer Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel (61), ob sie ins Rennen steigen soll. Doch genau wie bei der FDP hält sich mit Viola Amherd (56) die Kronfavoritin bedeckt.

Aus der Innerschweiz hört man, dieie Luzerner Nationalrätin Andrea Gmür-Schönenberger (54) rechne sich Chancen aus. 

Ist der CVP-Sitz auf immer deutschsprachig?

Aus dem Stöckli hegt Pirmin Bischof (59) Ambitionen – noch hält der Solothurner sich bedeckt. Die Nordwestschweiz wäre auch mit Elisabeth Schneider-Schneiter (54) vertreten. Auch sie studiert, ob sie antreten soll.

Von einflussreichen CVPlern gefördert wird Nationalrat Guillaume Barazzone (36), der seit 2012 in der Stadtgenfer Regierung sitzt. Begehrlichkeiten der welschen CVP sind da, seit Joseph Deiss (72) war kein frankophoner Christdemokrat mehr in der Regierung.

Candinas sagt ab

Die Ostschweiz hält sich derweil zurück: Der Bündner Martin Candinas (38) schliesst eine Kandidatur aus, wie er BLICK mitteilt. Aber: Der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth (50) überlegt sich, sein Dossier einzureichen. Der Präsident der ­Konferenz der Kantonsregierungen ist in Bern gut vernetzt. Da er aus dem gleichen Kanton kommt wie KKS, könnte er sie verhindern.

Bis am 25. Oktober können CVP-Kandidaten ihre Ambitionen kundtun, einen Tag vorher will die FDP die Bewerbungen auf dem Tisch haben. Rund drei Wochen lang können die Kandidaten dann für sich weibeln: Am 16. und 17. November entscheiden die Bundeshausfraktionen der FDP und CVP, wen sie am 5. Dezember zur Wahl stellen wollen.

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Weltanschauung mit Giuseppe Gracia: Welche Elite wollen wir?

Mon, 10/15/2018 - 00:00

Die Elite ist in Verruf geraten, weil deren Vertreter sich zu moralischen Autoritäten aufspielen. Sie wollen das Volk bekehren und bevormunden.

Die Idee einer gesellschaftlichen Elite, die leitende Aufgaben wahrnimmt, hat für viele etwas Negatives. «Die Reichen und Mächtigen da oben gegen uns Machtlose hier unten.» Das ist ein beliebtes Narrativ von Populisten, die sich als Stimme des Volkes ausgeben. Und doch brauchen wir eine gute, leistungsfähige Elite. Wir brauchen Menschen, die aufgrund besonderer Talente für die Allgemeinheit eine Führungsrolle übernehmen.

Wenn die Elite heute dennoch in Verruf gerät, dann vielleicht deshalb, weil deren Vertreter ihre gesellschaftliche Rolle mit moralischer Autorität gegenüber dem Volk verwechseln. Beispiele sind der Regierungsstil oder der mediale Mainstream in Ländern wie Deutschland und Schweden.

«Wir schaffen das»

Doch es gibt auch in der Schweiz genug Stars aus dem politisch-kulturellen Leben, die wie eine moralische Instanz auftreten, wie Heilpädagogen des sozialen Zusammenhalts. Solche Leute sind nicht Teil einer Elite, die der Allgemeinheit dient, sondern einer Elite, die sich über uns erhebt und für uns alle das gute Leben kennt.

«Die Welt ist im Umbruch, aber wir schaffen das. Wir erleben grosse Herausforderungen, aber wir haben keine Angst vor den offenen Grenzen unserer Solidarität.» Das sind typische Botschaften dieser Elite. «Populisten werden uns nicht verführen. Terroristen und Rechtsextreme können unseren Lebensstil nicht kaputt machen. Wir kämpfen gegen Ausgrenzung, Fake News und Hate Crime.»

Glaubensbekenntnisse statt Argumente

Das sind keine politischen Argumente mehr, die sich dem Wettbewerb der Ansichten und Ideen stellen, sondern im Grunde Glaubensbekenntnisse, zu denen man sich als guter Mensch bekehren muss.

Was wir im Gegensatz dazu brauchen ist eine Elite, die sich bewusst ist: Es geht nicht darum, Menschen zu bevormunden. Sogar dann, wenn ich mich ganz besonders dumm oder desinteressiert anstelle, habe ich ein Recht darauf, selber zu bestimmen, was ich für richtig oder falsch halte.

Weg mit dem Moralin!

Die Gestaltung der Freiheit ist keine Führungsaufgabe der Elite, sondern Aufgabe des Einzelnen. Und die politische Auseinandersetzung sollte möglichst frei bleiben von Moralin und Selbstgerechtigkeit. Denn wie schon der Dichter Oscar Wilde sagte: «Es gibt zwei Klassen von Menschen, die Gerechten und die Ungerechten. Die Einteilung wird von den Gerechten vorgenommen.»

Giuseppe Gracia (51) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Soeben ist sein Buch «Das therapeutische Kalifat» (Fontis Verlag, Basel) erschienen. In seiner BLICK-Kolumne, die jeden zweiten Montag erscheint, äussert er persönliche Ansichten.

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Mehrheit knapp verteidigt: Dreier-Koalition siegt in Luxemburg

Sun, 10/14/2018 - 23:21

Luxemburgs Dreier-Koalition von Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen kann weiterregieren. Bei der Parlamentswahl am Sonntag hat das seit 2013 regierende Bündnis seine Mehrheit in der Abgeordnetenkammer knapp verteidigt.

Luxemburgs Dreier-Koalition von Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen kann weiterregieren. Bei der Parlamentswahl am Sonntag hat das seit 2013 regierende Bündnis seine Mehrheit in der Abgeordnetenkammer knapp verteidigt.

«Die Mehrheit ist nicht abgewählt», sagte Regierungschef Xavier Bettel (45) und liess sich von seinen Parteifreunden feiern. Es sei «ein fantastisches Resultat».

Nach Angaben des Wahlleiters kommt das Bündnis auf 31 der insgesamt 60 Sitze im Parlament des Grossherzogtums. Bettels liberale Demokratische Partei (DP) verlor im Vergleich zu 2013 einen Sitz und errang 12 Mandate. Die Sozialdemokraten kamen auf zehn Sitze, drei weniger als zuvor. Grosser Gewinner der Regierungsparteien waren die Grünen, die mit 9 Mandaten drei dazugewinnen konnten.

Bettel betonte, es habe noch keine offiziellen Gespräche über eine Neuauflage der Dreier-Koalition gegeben. Vor der Wahl hatte er aber immer wieder betont, das Bündnis fortsetzen zu wollen.

Die Christlich Soziale Volkspartei verfehlte ihr erklärtes Wahlziel, eine erneute Mehrheit der Regierungskoalition zu verhindern. Mit 21 Sitzen wurde sie aber wieder stärkste Partei, obwohl sie zwei Mandate im Vergleich zu 2013 verlor. In Luxemburg waren am Sonntag rund 257'000 Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen.

Vor fünf Jahren hatten jedoch Liberale (13 Sitze), Sozialdemokraten (13) und Grüne (6) eine Mehrheit gegen die Christsozialen (23 Sitze) bilden können. Damals wurde der seit 18 Jahren amtierende CSV-Premierminister Jean-Claude Juncker wegen einer Geheimdienstaffäre um illegale Abhöraktionen abgestraft.

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Ironman-Queen Badmann ehrt Ryf: «Im Vergleich zu Daniela bin ich eine Softie»

Sun, 10/14/2018 - 23:02

Quallen quälen Daniela Ryf (31) beim Schwimmen, doch dann triumphiert sie zum 4. Mal auf Hawaii. Eine Würdigung von Legende Natascha Badmann (51).

Der Mythos Hawaii hat schon viele Helden und viele Heldinnen geboren. Nach diesem historischen Rennen aber sage ich: Daniela Ryf ist das Mass aller Dinge im Triathlon. Wahrhaftig auf dem Weg zur Legende!
Sie weiss es selbst, das habe ich gespürt, als ich ihr im Ziel gratuliert habe. Sie war so stolz, strahlte eine enorme Energie aus und riesige Freude. Der grösste Moment in ihrer Karriere, der wertvollste Sieg, einer der denkwürdigsten in der Ironman-Geschichte.

Streckenrekord. Radrekord. Schnellste Ironman-Zeit. Man wird lange, lange warten müssen, bis man wieder eine solche Leistung sieht. Dieser Vorsprung, unfassbar, sie könnte zwischendurch auch mal duschen gehen! Ich habe immer knapp gewonnen. Ich war «Miss closest victory», Daniela ist «Miss superior victory».

Nach Quallen-Hölle öffnet sich der Himmel

Ihr Triumph ist umso wertvoller, als er ihr schwerfiel. Sie erlebte im Schwimmen die Quallen-Hölle, bevor sich ihr auf dem Rad der Himmel öffnete. Leichte Siege sind toll, schwierige bleiben haften. Krisen meistern, sich selbst überwinden – das zeichnet wahre Champions aus.

Ich bewundere Daniela. Ihren Biss, ihre Seriosität, die Intensität ihres Trainings. Sie finisht an einem Tag über die olympische Distanz, am nächsten einen Ironman. Das hätte ich weder physisch noch mental geschafft. Ich war 14 Tage leer nach einem Ironman, brachte meine Füsse kaum mehr in die Schuhe.

Sie trägt den gleichen Helm wie ich, wir sind beide Schweizerinnen – aber sonst haben wir wenig gemeinsam. Ich war eine Softie, sie ist eine Hardlinerin. Ich verschob Grenzen mental, Daniela trainiert länger, härter. Ich wäre daran zerbrochen.

Daniela kann elfmal gewinnen

Jeder Sieg auf Hawaii war für mich einzigartig. Jedes Training, jedes Rennen hatte eine eigene Geschichte, vielleicht konnte ich deshalb bis 50 auf Hawaii starten. Daniela hingegen fokussiert auf Rekorde. Ich war 36, als ich auf Hawaii zum vierten Mal gewann, sie ist 31! Sie kann elfmal gewinnen, alle Legenden in den Schatten stellen. Das muss sie reizen. Denn unerhört ist die Wertschätzung, die Legenden auf Hawaii erfahren, wichtiger als alles Geld.

Daniela spürt aber auch, dass ihre All-in-Philosophie auf Dauer heikel ist. Sie sucht sachte neue Wege. Sie macht Pausen. Plant langfristig. Trainiert mit Männern. Experimentiert mit der Aerodynamik. Vor allem aber will sie mehr als Frau wahrgenommen werden, gerne zeigt sie sich feminin. All dies könnte ihr helfen, die Hawaii-Krone noch lange zu tragen.

 

Triathlon hat sich verändert und die Athleten mit ihm. Zu meiner Zeit galten wir als «Spinner». Ging ich joggen, forderten mich Bäuerinnen auf, besser Energie zu sparen und beim Heuen zu helfen. Unsere Resultate machten keine grossen Schlagzeilen. Für den ersten Hawaii-Sieg erhielt ich 20'000 Dollar, minus 35 Prozent Steuern! Das änderte sich mit meinen jahrelangen Erfolgen. Zuletzt bekam ich 120'000 Dollar.

Daniela ist Profi, ein Medien-Star, Millionärin. Mit dem Finish rast ihre Story um die Welt. Gleichwohl möchte ich nicht mit ihr tauschen. Wobei, eine Million nähme ich gerne ...

Ob sie aber die enormen Glücksgefühle eines Hawaii-Sieges so lange und intensiv auskosten kann wie ich damals? Ich wünsche es ihr von Herzen.

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So gefährlich sind Quallen-Attacken

Der Tag beginnt schlecht für Daniela Ryf. Beim Schwimmen im 26 Grad warmen Meer attackieren sie Quallen. In der Achselhöhle. Ryf hat höllische Schmerzen, kann den Arm kaum mehr bewegen, denkt ans Aufhören – und verliert über zehn Minuten! Dank mentaler Stärke überwindet sie die Krise und beginnt auf dem Rad ihre Aufholjagd, die mit dem 4. Triumph auf Hawaii endet.

Was Ryf bei ihrer Parforce-Leistung widerfuhr, erleben jährlich auch Tausende Touristen: Quallen-Attacken. Die Viecher sind eine Plage, oft aber harmlos. Die Haut färbt sich nach einer Attacke rot. Es juckt, es brennt – mit Rasierschaum oder Essig kann man den Schmerz behandeln.

Quallen-Attacken können aber auch bös enden. Etliche der 1000 bekannten Quallen-Arten lösen Krämpfe, Brechreiz und Atembeschwerden aus. Schlimmstenfalls können ihre Attacken töten.

Zu den giftigsten Sorten gehören Würfelquallen. Keine Bange: Sie finden sich kaum in Europas Meeren, aber vor Australien und Thailand – dort wurde 2015 eine Touristin von einer Seewespe getötet. Deren Tentakel sind meterlang – sie zu berühren, ist verheerend. Das Gift vermag 200 Menschen zu töten.

In Asien werden Quallen aber auch gegessen. Sie gelten als gesund, sind fettfrei und haben Spuren-elemente wie Natrium oder Magnesium.

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Last-Minute-Sieg in Polen: Biraghi rettet Italien in letzter Minute

Sun, 10/14/2018 - 22:49

Es läuft bereits die 92. Spielminute zwischen Italien und Polen, dann fällt die Entscheidung. Biraghi sichert der «Squadra Azzurra» den ersten Sieg in der Nations League. Kosovo bleibt ungeschlagen.

Liga A

Gruppe 3

Polen – Italien 0:1
Am 28. Mai geschiehts, im Kybunpark St. Gallen: Italien schlägt Saudi-Arabien 2:1. Der Start in die Ära Roberto Mancini ists. «Mancio», einst ein brillanter Kicker und später Meistertrainer bei Inter und ManCity,  soll die Squadra Azzurra zu altem Glanz führen. Bislang allerdings war der Sieg in der Ostschweiz eine Rarität: In den verbleibenden vier Partien gabs nicht einen Triumph, dafür je zwei Remis und zwei Pleiten.

Nun die Erlösung! Fiorentina-Verteidiger Cristiano Biraghi trifft nach einer Ecke – in der 92. Minute!  Die Italiener liegen sich in den Armen, Mancini mittendrin. Die geprügelten Azzurri feiern den ersten Sieg im dritten Spiel der Nationls League. 

Er ist mehr als berechtigt. Die Italiener machen das Spiel und kratzen schon vor der Pause mehrfach an der Führung.  Zweimal scheppert gar die Latte: Jorginho und Insigne sind die Unglücksschützen. Zwischendurch hext Juvents-Goalie Wojciech Szczesny im Polen-Tor.

Nach der Pause allerdings werden die Polen zu ernst­haften Widersachern – mit einer erstklassigen Doppelchance: Erst scheitert Grosicki an Donnarumma, dann schmettert Milik den Abpraller übers Tor. Als alles auf ein 0:0 hinauszulaufen scheint, schlägt Biraghis Stunde. Polen ist nach der Niederlage bereits abgestiegen. (mis)

Liga B

Gruppe 2

Russland – Türkei 2:0

Liga C

Gruppe 1

Israel – Albanien 2:0

Gruppe 4

Rumänien – Serbien 0:0

Litauen – Montenegro 1:4

Liga D

Gruppe 3

Aserbaidschan – Malta 1:1

Färöer Inseln – Kosovo 1:1

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Auch Fans wegen Ferres-Foto aus dem Häuschen: «Superweib» findet sich selbst «toll»

Sun, 10/14/2018 - 21:53

Veronica Ferres ist selbstentzückt, Heidi Klum übt Selbstzensur und Harald Glööckler stöckelt selbstsicher durchs Bild. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!

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Student entwickelt Anti-Ammoniak-Verfahren: Er macht die Gülle grün

Sun, 10/14/2018 - 21:52

Die Gülle von Bauern schadet der Umwelt und verdreckt unser Trinkwasser. Jetzt hat ein Student ein Verfahren entwickelt, das die Schadstoffe herausfiltert.

Frühmorgens, irgendwo im Mittelland. Knatternd spuckt ein Güllenfass eine braune, stinkende Masse auf den Boden. Mit den nährstoffreichen Hinterlassenschaften seiner Nutztiere bringt der Bauer das Gemüse zum Gedeihen.

Doch die Bschütti hat nicht nur gute Effekte. Einerseits entweicht beim Düngen schädliches Ammoniak in die Luft. Andererseits wandelt sich dieses im Boden in mehr Nitrat um, als die Pflanzen aufnehmen können. Das schadet Natur und Mensch.

Jetzt will ein Wirtschaftsstudent aus Wangen ZH das Güllenproblem lösen. Als Start-up PuraSystem hat Raphael Iten (24) zusammen mit Biologen, Agronomen und Ingenieuren eine Maschine entwickelt, die mit einem Wärmeverfahren das Ammo­niak in der Schweine-Bschütti der Bauern um bis zu 90 Prozent reduziert. «Damit wollen wir dazu beitragen, dass die Landwirtschaft nachhaltiger wird», sagt Iten.

Gülle-Filter macht die Runde

Vier Jahre lang haben er und sein Team an der Technologie getüftelt, jetzt sei sie ausgereift. «Die Wirkung wurde wissenschaftlich bestätigt.» Jetzt will Iten ausbauen: «Ziel ist, dass alle Schweizer Bauern durch unser System eine Reduktion des Ammoniakgehalts in ihrer Gülle erreichen können.» In einem weiteren Schritt soll auch die Gülle anderer Nutztiere gefiltert werden können.

Deshalb sammelt das Start-up seit diesem Freitag Geld via die Internet-Crowdfunding-Plattform Wemakeit. Handlungsbedarf gibt es genug. «Der übermässige Eintrag von Nitrat wird für den Verlust an Biodiversität in der Schweiz mitverant­wortlich gemacht», sagt etwa Rebekka Reichlin vom Bundesamt für Umwelt (Bafu).

Zudem gelangt Nitrat durch den Boden ins Grundwasser – und somit in unser Trinkwasser. Ab einer gewissen Menge kann das vor allem für Kleinkinder gesundheitsschädigend sein. Das Bafu verzeichnete an drei Prozent seiner Messstellen eine Überschreitung des Grenzwerts. ­

Weniger Schäden, weniger Kosten

Einige Trinkwasserfassungen mussten wegen zu hoher Nitratgehalte in der Vergangenheit aufgegeben und ersetzt werden. Das kostet. In Ita­lien sei das Wasser an vielen Orten gar untrinkbar, sagt Raphael Iten. Hinzu kommt: Nitrat wird durch die Gewässer ins Meer geschwemmt, wo es zur Bildung von sauerstofffreien Tiefenwasserzonen beiträgt – regelrechte Todeszonen.

«Eine Verkleinerung der Ammoniak-Emissionen wäre für die Reduktion der Nitrateinträge ins Meer eine wichtige Massnahme und würde helfen, die Überdüngung von empfindlichen Ökosystemen zu reduzieren», sagt Ruth Badertscher vom Bundesamt für Landwirtschaft. Raphael Iten und sein entwickeltes Verfahren könnten dabei helfen.

 

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Josua Schütz: Auf der Suche nach dem Zauberpilz

Sun, 10/14/2018 - 21:10

Der selbständige Unternehmer Josua Schütz gönnt sich einmal im Jahr einen Pilzrausch. Wir haben ihn in den Berner Jura begleitet.

Pilze machen drei Mal glücklich: beim Suchen, beim Finden und beim Essen. Josua Schütz findet den Spruch in einem Fall besonders treffend – nämlich dann, wenn der Spitzkegelige Kahlkopf gemeint ist. Denn dieser ist durchaus etwas Besonderes. Deswegen kniet Schütz gerade neben einem Kuhfladen und sucht den Boden ab. Das Schwämmchen spriesst überall in Europa. Kurz hinter Tramelan, auf den Wiesen des Berner Juras, wächst er zahlreich, dieser Zauberpilz. Nach ihm sucht der grosse, sportliche 40-Jährige, der mittlerweile aufgestanden ist und über einen Stacheldrahtzaun zur nächsten Weide klettert. Es gibt das Klischee der verpeilten Kiffer und der liebenswürdigen Hippies, die magischen Pilzen nachsteigen.

Und dann gibt es die Ruhelosen, die Zauberpilze als Hilfsmittel zum Entschleunigen brauchen. So wie er gerade über die Wiese trabt – federnd, leicht gebückt, die Gräser streichelnd –, um noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang einen Spitzkegeligen Kahlkopf präsentieren zu können, gehört Josua Schütz eindeutig zur zweiten Sorte. Schaut er einem in die Augen, blinzelt er wenig: «Ich will fokussiert, hellwach und gesund sein im Leben.» Alkohol trinkt er kaum. Keine Zigaretten, keine Joints. Mit 18 gründete der Berner seine erste Firma, eine Informatikschule. Daraus wurde Online-Marketing; und irgendwann lief der Laden so gut, dass er zehn Angestellte hatte. «Bis ich merkte, dass mir das Chefsein gar nicht gefällt.» Er rüstete ab. Selbständiger Unternehmer ist er geblieben, zu seinen Kunden gehören auch Grossbanken. Er habe beruflich wie privat ein glückliches und erfolgreiches Leben, sagt der Vater zweier Kinder.

Einmal im Jahr die Lebensqualität steigern

Darum will er Aufklärungsarbeit leisten, den Ruf von Pilzen und deren Konsumenten verbessern, damit sich die Öffentlichkeit weniger vor dem Naturheilmittel fürchtet. Seit über zwanzig Jahren, einmal pro Jahr im Herbst, steigere er damit seine Lebensqualität. Auf verschiedenen Ebenen, er erkenne Zusammenhänge, Verhalten, Muster, Stärken, Fähigkeiten ... Auch gelange er zu mehr Verständnis für andere Menschen. Die Liste ginge noch weiter. Kurz: Wer sich im Hamsterrad der Gesellschaft verloren habe, sehne sich nach einer Aussensicht. «Pilze können diese liefern.»

Doch zuerst müsste man die Dinger finden. So klein wie ein Daumennagel ist das Objekt der Begierde. Hier passt der Kegel nicht, dort ist der Stiel nicht krumm genug, verwirrend viele Pilze gleichen sich. Auf allen vieren werden Feld, Wald, Wiese untersucht. Vorne kauern die Pilzler, im Hintergrund radelt eine Familie heimwärts, zwei Reiter galoppieren vorbei. Sachen, die man im Jura eben so treibt. «Wenn der erste gefunden und gegessen ist, zeigen sich die anderen», sagt Josua Schütz. Und dann ist es tatsächlich so weit. Ein einsamer Kahlkopf reckt seinen spitzen Kegel in die Höhe. Man könnte ihn jetzt pflücken und in den Mund stecken. «Er würde nussig schmecken.» Zauberpilze fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, wer sie sammelt und konsumiert, macht sich strafbar. Es bleibt beim Anschauen.

Ein Trip zurück in eine kindliche Welt

Von September bis November wachsen diese magischen Pilze. «Es gibt kein Argument dagegen, in die Zauberkiste zu greifen, die der liebe Gott bereithält», sagt Schütz. Er wählt dafür ein Wochenende unter Freunden, mit Caquelon und Musik, Wandern und Schlafen im Freien. Wichtig ist, dass die Umstände stimmen, denn die Wirkung habe viel mit dem Setting zu tun. «Am besten tut man es mit den engsten Freunden.» Zehn Zauberpilze erzeugen eine leichte Wirkung, zwanzig eine bessere, achtzig einen starken Rausch, so seine Erfahrung. Die Wirkung der halluzinogenen Substanz Psilocybin ähnelt der Droge LSD, Farben und Formen ändern sich. «Es rücken Themen in den Vordergrund, die man verdrängt hat. Es wird aufgegriffen, was im Unterbewusstsein schlummert.» Im Leben lege man sich Filter auf, und diese würden mit Zauberpilzen für ein paar Stunden beiseitegelegt. «Man ist zurück in einer kindlichen Welt.» Solche Momente sieht er als Wegweiser, und die versucht er über den Trip hinaus mitzunehmen.

Studien kommen zum Schluss, dass Zauberpilze weder abhängig machen noch der Gesundheit schaden. Risiken gibt es trotzdem. Etwa kann man sie mit Pilzen verwechseln, die zu Vergiftungen führen können. Psilocybin kann bei unsachgemässem Konsum Horrorvisionen und Angstzustände auslösen. Einmal hat Schütz einen leichten Horrortrip bewusst herbeigeführt, indem er trotz Unwohlsein konsumierte. Wer sich für Zauberpilze interessiere, solle sich damit auseinandersetzen, findet er. Empfehlen könne er nichts, zur Nachahmung will er niemanden anstiften. Und dann sieht er einen weiteren Kahlkopf im Gras. Suchen, finden, essen. Er bückt sich freudig zum Schwamm runter. «Ich brauche keine Pilze, um glücklich zu sein.»

 

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Josua Schütz: Auf der Suche nach dem Zauberpilz

Sun, 10/14/2018 - 21:10

Der selbständige Unternehmer Josua Schütz gönnt sich einmal im Jahr einen Pilzrausch. Wir haben ihn in den Berner Jura begleitet.

Pilze machen drei Mal glücklich: beim Suchen, beim Finden und beim Essen. Josua Schütz findet den Spruch in einem Fall besonders treffend – nämlich dann, wenn der Spitzkegelige Kahlkopf gemeint ist. Denn dieser ist durchaus etwas Besonderes. Deswegen kniet Schütz gerade neben einem Kuhfladen und sucht den Boden ab. Das Schwämmchen spriesst überall in Europa. Kurz hinter Tramelan, auf den Wiesen des Berner Juras, wächst er zahlreich, dieser Zauberpilz. Nach ihm sucht der grosse, sportliche 40-Jährige, der mittlerweile aufgestanden ist und über einen Stacheldrahtzaun zur nächsten Weide klettert. Es gibt das Klischee der verpeilten Kiffer und der liebenswürdigen Hippies, die magischen Pilzen nachsteigen.

Und dann gibt es die Ruhelosen, die Zauberpilze als Hilfsmittel zum Entschleunigen brauchen. So wie er gerade über die Wiese trabt – federnd, leicht gebückt, die Gräser streichelnd –, um noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang einen Spitzkegeligen Kahlkopf präsentieren zu können, gehört Josua Schütz eindeutig zur zweiten Sorte. Schaut er einem in die Augen, blinzelt er wenig: «Ich will fokussiert, hellwach und gesund sein im Leben.» Alkohol trinkt er kaum. Keine Zigaretten, keine Joints. Mit 18 gründete der Berner seine erste Firma, eine Informatikschule. Daraus wurde Online-Marketing; und irgendwann lief der Laden so gut, dass er zehn Angestellte hatte. «Bis ich merkte, dass mir das Chefsein gar nicht gefällt.» Er rüstete ab. Selbständiger Unternehmer ist er geblieben, zu seinen Kunden gehören auch Grossbanken. Er habe beruflich wie privat ein glückliches und erfolgreiches Leben, sagt der Vater zweier Kinder.

Einmal im Jahr die Lebensqualität steigern

Darum will er Aufklärungsarbeit leisten, den Ruf von Pilzen und deren Konsumenten verbessern, damit sich die Öffentlichkeit weniger vor dem Naturheilmittel fürchtet. Seit über zwanzig Jahren, einmal pro Jahr im Herbst, steigere er damit seine Lebensqualität. Auf verschiedenen Ebenen, er erkenne Zusammenhänge, Verhalten, Muster, Stärken, Fähigkeiten ... Auch gelange er zu mehr Verständnis für andere Menschen. Die Liste ginge noch weiter. Kurz: Wer sich im Hamsterrad der Gesellschaft verloren habe, sehne sich nach einer Aussensicht. «Pilze können diese liefern.»

Doch zuerst müsste man die Dinger finden. So klein wie ein Daumennagel ist das Objekt der Begierde. Hier passt der Kegel nicht, dort ist der Stiel nicht krumm genug, verwirrend viele Pilze gleichen sich. Auf allen vieren werden Feld, Wald, Wiese untersucht. Vorne kauern die Pilzler, im Hintergrund radelt eine Familie heimwärts, zwei Reiter galoppieren vorbei. Sachen, die man im Jura eben so treibt. «Wenn der erste gefunden und gegessen ist, zeigen sich die anderen», sagt Josua Schütz. Und dann ist es tatsächlich so weit. Ein einsamer Kahlkopf reckt seinen spitzen Kegel in die Höhe. Man könnte ihn jetzt pflücken und in den Mund stecken. «Er würde nussig schmecken.» Zauberpilze fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, wer sie sammelt und konsumiert, macht sich strafbar. Es bleibt beim Anschauen.

Ein Trip zurück in eine kindliche Welt

Von September bis November wachsen diese magischen Pilze. «Es gibt kein Argument dagegen, in die Zauberkiste zu greifen, die der liebe Gott bereithält», sagt Schütz. Er wählt dafür ein Wochenende unter Freunden, mit Caquelon und Musik, Wandern und Schlafen im Freien. Wichtig ist, dass die Umstände stimmen, denn die Wirkung habe viel mit dem Setting zu tun. «Am besten tut man es mit den engsten Freunden.» Zehn Zauberpilze erzeugen eine leichte Wirkung, zwanzig eine bessere, achtzig einen starken Rausch, so seine Erfahrung. Die Wirkung der halluzinogenen Substanz Psilocybin ähnelt der Droge LSD, Farben und Formen ändern sich. «Es rücken Themen in den Vordergrund, die man verdrängt hat. Es wird aufgegriffen, was im Unterbewusstsein schlummert.» Im Leben lege man sich Filter auf, und diese würden mit Zauberpilzen für ein paar Stunden beiseitegelegt. «Man ist zurück in einer kindlichen Welt.» Solche Momente sieht er als Wegweiser, und die versucht er über den Trip hinaus mitzunehmen.

Studien kommen zum Schluss, dass Zauberpilze weder abhängig machen noch der Gesundheit schaden. Risiken gibt es trotzdem. Etwa kann man sie mit Pilzen verwechseln, die zu Vergiftungen führen können. Psilocybin kann bei unsachgemässem Konsum Horrorvisionen und Angstzustände auslösen. Einmal hat Schütz einen leichten Horrortrip bewusst herbeigeführt, indem er trotz Unwohlsein konsumierte. Wer sich für Zauberpilze interessiere, solle sich damit auseinandersetzen, findet er. Empfehlen könne er nichts, zur Nachahmung will er niemanden anstiften. Und dann sieht er einen weiteren Kahlkopf im Gras. Suchen, finden, essen. Er bückt sich freudig zum Schwamm runter. «Ich brauche keine Pilze, um glücklich zu sein.»

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In dramatischem Showdown: Jesko Raffin ist vorzeitig Europameister

Sun, 10/14/2018 - 21:08

Das Wetter in Albacete spielt verrückt – aber Jesko Raffin letztlich auch in die Karten. Der 22-Jährige sichert sich vorzeitig den Titel in der Moto2-Europameisterschaft.

Chaos pur in Albacete. In der spanischen Stadt stehen zwei Rennen auf dem Programm, doch das Wetter macht beiden einen Strich durch die Rechnung.

Noch vor der Aufwärmrunde des ersten Rennens gehts los: Starker Regen setzt ein, der Bewerb muss auf 13 Runden verkürzt werden. Jesko Raffin trotzt den Verhältnissen dennoch. Er wird zwar leicht zurückgereicht, kommt am Ende aber als guter Fünfter ins Ziel.

Bei Rennen Nummer zwei, drei Stunden später, haben die Veranstalter noch mehr Pech. Wieder Platzregen. Diesmal so stark, dass sich die Rennleitung gezwungen sieht, nach neun Runden abzubrechen. Raffin (erneut Fünfter) und Co. müssen warten. Fast eine ganze Stunde – dann kommt sie, die erlösende Nachricht: Das Rennen wird nicht neu gestartet. Heisst: Raffin ist vorzeitig Europameister!

Es ist der zweite EM-Titel für den 22-Jährigen, der nach der frohen Botschaft der Rennleitung überglücklich verlauten lässt: «Wow, einfach nur wow! Ich bin überwältigt, kann es noch gar nicht wirklich fassen.»

Und zum Wetter-Trubel in Albacete sagt Raffin: «Das war wohl der längste und chaotischste Renntag, den ich je erlebt habe.» Nun freue er sich auf die nächsten Aufgaben: «Jetzt kann ich mich voll und ganz auf die kommenden Übersee-Rennen der Weltmeisterschaft konzentrieren.» (mpe)

EM-Zwischenstand nach dem Rennwochenende in Albacete (Punkte des zweiten Rennens wurden wegen vorzeitigem Abbruch nur halb gezählt):
1. Jesko Raffin (Swiss Innovative I.J) 187 Punkte, vorzeitiger Europameister
2. Edgar Pons (Sp/AGR Team) 140.5 Punkte
3. Augusto Fernandez (Sp/Easyrace) 104 Punkte

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Zu Besuch bei ESC-Gewinnerin Netta in Tel Aviv: «Ich fühle mich wie Superman»

Sun, 10/14/2018 - 21:08

Die Welt feiert die dicke, schrille Israelin. Dabei nahm Netta nur wegen Geldnot am Eurovision Song Contest teil und fand dort nach ihrem Sieg die Rolle ihres Lebens.

No Smoking» steht an der Wand. Der Raum kennt nur die Dunkelheit. Um die Bar herum sitzen die Jungen mit ihrem Bier, stossen mit Araq-Shots auf das Leben an, rauchen. Manchmal riecht man Gras. Der Barkeeper ist der Freund aller, und die kleine Bühne im Hintergrund wartet darauf, mit Stimme und Klang gefüllt zu werden. Es gibt Dutzende solche Bars in Tel Aviv, und sie alle waren einst das Zuhause von Netta Barzilai.

Seitdem die 25-Jährige am 12. Mai 2018 den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen hat, sind all diese kleinen Bühnen im Hintergrund noch weiter nach hinten gerückt. Stattdessen ruft heute ein Publikum von Tausenden auf der ganzen Welt ihren Namen, wenn sie ins Scheinwerferlicht tritt. Aus den Gesichtern der rauchenden und Araq-trinkenden Jungen ist heute eine schreiende, anonyme internationale Masse geworden. Wie oft sie ihren Siegersong «Toy» bereits gesungen hat, kann sie nicht mehr zählen. Ob sie diesen Erfolg wollte? Sie sagt: «Nie.»

Während die meisten in der Schweiz den ESC mit mässigem Interesse verfolgen oder gar nicht, gehört dieses Musik-Ereignis in Israel zu den Unterhaltungs-Highlights des Jahres. Die Vorauswahl wird zur Primetime in Form einer Casting-Show ausgestrahlt. Wer in Israel von der grossen Bühne träumt, geht dahin. Netta suchte nicht die grosse Bühne, sie brauchte Geld. Wie sie die nächste Miete bezahlen sollte, wusste sie zu dem Zeitpunkt nicht. Ihre kleinen Auftritte in Nachtclubs wurden in Form von Bier honoriert, und ihre bezahlten Auftritte als Hochzeitssängerin wurden immer weniger.

Erst nachdem ihre Eltern ihr geraten hatten, zurück zu ihnen in ihre Heimatstadt Hod Hasharon zu ziehen, wagte sie den Schritt ins Fernsehen, wohl wissend, dass man sie in der Künstlerszene Tel Avivs für ihre Teilnahme an einer Reality-Show belächeln könnte. Und auch wohl wissend, dass sie mit ihrer dicken Statur nicht dem Schönheitsideal entspricht, das man sonst im Fernsehen sucht. «Hast du Angst, dass man dich dick nennen wird?», fragten die Produzenten der Casting-Sendung, als sie fast einen Rückzieher gemacht hätte. «Nennt man dich nicht etwa jetzt schon so?»

Vom Alpha-Kind zur Aussenseiterin

Netta lebte als Kind vier Jahre lang in Nigeria. Ihr Vater war dort als Unternehmer tätig. «Ich war während meiner Kindheit in Nigeria, wie alle anderen Kinder», erinnert sich Netta. «Auf der International School war jeder anders. Als dickes Mädchen aus Israel war ich Teil dieser heterogenen Gruppe und fiel als Exotin nicht auf. Ich war eine andere unter vielen.»

Erst mit sechs Jahren, als ihre Familie zurück nach Hod Hasharon zog, wurde sie wegen ihres Übergewichts zur Aussenseiterin. «Du bist schön», hat ihr ihre Mutter immer gesagt, wenn sie traurig war. «Du bist schön.» Netta hat es ihr nie geglaubt. Und so wurde das Mädchen, das in Nigeria als lustiges Alpha-Kind gefeiert wurde, in die Ecke gedrängt. Und von der Ecke aus beobachtete sie die Gesellschaft, in der sie lebte, und verstand schon früh, dass Schlanksein alleine nicht glücklich macht. So entschied sie sich, sich aus diesen gesellschaftlichen Schönheitsidealen und den damit verbundenen Zwängen zu befreien.

Bei Regen und Gedichten weinte sie

Um sich endgültig entfalten zu können, zog sie in die Grossstadt Tel Aviv, wo Diversität in allen Bereichen gefeiert wird. In der Ano­nymität der Masse fiel es ihr leichter, sich auf sich selbst und ihre Musik zu konzentrieren. «Heute sehe ich bei meinen Konzerten dicke Frauen in der ersten Reihe, die mich feiern, und ich sehe, wie sie weinen», sagt sie. Und Netta versteht, weshalb sie weinen.

Trotz der Zurückweisungen während ihrer Kindheit sagt Netta von sich, dass sie ein glückliches Mädchen war. Glücklich und dramatisch. «Drama-Netta» hatte man sie genannt. Das Künstlerherz schlug bereits damals in der kleinen Brust. Wenn es regnete, erinnert sie sich, weinte sie. Wenn die Klasse Gedichte las, weinte sie. Ihr Herz war wie ein Schmetterlingsflügel, der auf jeden Reiz sensibel reagierte.

Nettas Körper ist im Laufe der letzten Monate Teil des öffentlichen Interesses geworden. Wo sie auch hingeht, wer auch mit ihr redet, es geht immer um ihr Dicksein. Darum, sich trotz des Dickseins wohl und schön zu fühlen. Eine Rolle, die Netta angenommen hat. Auf der einen Seite erkennt sie die Notwendigkeit, öffentlich über diesen oberflächlichen Druck zu sprechen. Sie selbst hätte sich ein solches Vorbild während ihrer Teenagertage gewünscht. Damals, als alle ihre Freundinnen Freunde hatten und nur sie nicht. Diese kurze Liebelei, die im Versteckten stattfand, weil ihr damaliger Schulschatz sich für sie schämte, sei keine Beziehung gewesen.

Heute fühle sie sich wie Superman, sagt sie. «Sucht sich Superman seine Herausforderungen aus? Nein. Er wird gerufen.» Als feststand, dass sie als Siegerin der Casting-Show Israel am ESC repräsentieren würde, wurde sie sich ­ihrer Superpower bewusst. Und plötzlich wollte sie die damit verbundene Verantwortung wahrnehmen. Sie wollte und will noch immer etwas verändern. Menschen ermutigen, anders zu sein oder anders zu bleiben. Sie sieht sich als Botschafterin, und das macht sie stolz.

Netta ist aber nicht nur dick. Sie ist auch schrill, bunt, verrückt und fühlt sich dennoch sexy und weiblich. Sie will demonstrativ anders sein, um zu zeigen, dass man in keine Schublade passen muss. Für ihre Mission verkleidet sich Netta nicht. Sie trägt lediglich ihr extremstes Ich als Bühnenkostüm. Als sie beim ESC gewann, schrie sie ins Mikrofon: «Vielen Dank, dass ihr Diversität gewählt habt! Vielen Dank, dass ihr Unterschiede akzeptiert! Danke, dass ihr Vielfalt feiert!»
Heute ist bei Netta alles gross: die Bühnen, die Outfits, die weltweite Aufmerksamkeit. Fast jeden Morgen wird sie von einem Maskenbildner für ihre Termine zurechtgemacht. Sie schläft in Hotels, entdeckt die Welt und wird die Welt im Mai 2019 zu sich nach Tel Aviv holen, wo der ESC dann stattfindet. Die beiden Mitbewohner ihrer kleinen Wohnung im Zentrum Tel Avivs sieht sie nur noch selten. Manchmal schläft sie monatelang nicht in ihrem Bett.

Ruhm ist vergänglich. Und das ist gut so

Dass der Ruhm des ESC bald verblassen wird, weiss sie. Und irgendwie kommt man nicht um den Eindruck herum, dass sie insgeheim darauf wartet, bis sich nicht mehr so viele Augen auf sie richten. «Ich wollte bei der Vorausscheidung zum ESC eigentlich nie gewinnen», verrät sie. «Ich wollte einen guten dritten oder vierten Platz belegen, um etwas Aufmerksamkeit zu erhalten und vermehrt gebucht zu werden. Dann hätte ich von der Casting-Show profitieren und dennoch mein eigenes Ding durchziehen können.» Womöglich kann Netta deshalb den riesigen Trubel um ihre Person so geniessen, weil sie weiss, dass er zeitlich begrenzt ist. Doch wie früher wird ihr Leben auch nach dem nächsten ESC nicht sein, denn wer ihn für Israel einmal gewonnen hat, bleibt hier auf Lebzeiten ein Held.

Dennoch freut sich Netta auf die Zeit danach. Wenn die kleinen, dunklen Bars wieder die Scheinwerfer auf sie richten. Wenn sie nach ihren Auftritten mit dem Publikum auf Augen­höhe anstossen kann. Die grosse Welt ist für sie heute ein Abenteuer. Ihr Zuhause ist jedoch die kleine Welt, in der sie sich am wohlsten fühlt. Und sie freut sich, wieder in diese zurückzukehren. l

Netta tritt am 13. November im Plaza in Zürich auf.

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Beim Abschlusstraining in Reykjavik: SFV-General provoziert «Bartli» Shaqiri

Sun, 10/14/2018 - 20:37

Erster Auftritt des neuen SFV-Generalsekretärs Robert Breiter: Der Miescher-Nachfolger trägt eine Wintermütze mit Everton-Emblem.

Abschlusstraining der Schweizer am Sonntagabend im Reykjaviker Laugardalsvöllur-Stadion. Der gegen Belgien (1:2) angeschlagene Manuel Akanji ist mit dabei. Ob es reicht bis zum Nations-Leauge-Spiel vom Montag in Island?

Erstmals dabei in neuer Funktion ist auch Robert Breiter: Der ehemalige Chef-Jurist des Schweizerischen Fussball-Verbandes ist neu der Nachfolger von Alex Miescher als General-Sekretär.

Wollmütze mit Everton-Logo

Der neue General trägt eine Wollmütze mit einem aufgestickten Klub-Logo des Everton Football Club. Damit provoziert Breiter – wir nehmen mal an unbewusst – Nati-Star Xherdan Shaqiri. Denn der spielt seit dieser Saison bei Evertons Erz-Rivalen Liverpool.

Shaqiri hat das Everton-Logo noch nicht erspäht. Er überrascht dafür mit einem neuen Aussehen. «Ich liess mir einen Bart wachsen, wegen der Kälte», sagt der Liverpooler.

Das sagen Shaqiri, Petkovic und Rodriguez an der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Island:

 

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Die Black-Power-Spiele in Mexiko: Zwei schwarze Fäuste wecken die weisse Welt

Sun, 10/14/2018 - 20:28

Mexiko City, 1968: Die Black-Power-Spiele vor 50 Jahren haben den Sport und die Welt verändert. Oder doch nicht? Jedenfalls wurde gestritten, um Medaillen und um Menschenrechte. Zwei ballten die Fäuste wie Muhammad Ali. Sogar ein Weisser war mutig.

Der weisse Mann auf dem Foto sieht auf den ersten Blick aus, als ob er nur da ist, um seine Medaille abzuholen. Er steht links auf dem Podest, Silber hat er gewonnen, und als die US-Hymne ertönt, dreht er sich um und schaut hinüber zu den Flaggen. Was die zwei Schwarzen in seinem Rücken tun, sieht er nicht. Aber er weiss es.

Peter Norman ist Australier, und bequem könnte er sich heraushalten aus dem, was da hinter ihm passiert. Aber da war, vor der Siegerehrung, diese Frage der beiden anderen: «Glaubst du an Gott? Glaubst du an die Menschenrechte?»

Der Weisse hat genickt. Er ist daheim in Melbourne in einer tief religiösen Familie aufgewachsen, und er weiss alles über die Unterdrückung der Aborigines und die «stolen generation» – so nennt man noch in jenen 1960ern die austra­lischen Kinder, die den Ureinwohnern weggenommen und von weissen Familien adoptiert werden. «Ich stehe an eurer Seite», sagt Norman.

Weiss und Schwarz im Protest vereint

So steht er nun also mit Tommie Smith und John Carlos auf dem Podium an jenem 16. Oktober 1968 in Mexiko City. Es ist einer der bedeutendsten Tage in der sozialen und politischen Geschichte des Sports, denn Weiss und Schwarz sind im stillen Protest vereint: Der Australier trägt an der Brust eine Plakette der Black-Power-Bewegung «Olympia für Menschenrechte», während die beiden Amerikaner mit gesenkten Köpfen die geballte Faust in den Himmel hauen, Smith die rechte, Carlos die linke.

Tommie Smith hat gerade den Weltrekord über 200 Meter auf 19,83 Sekunden verbessert, und nach der Zeremonie sagt er: «Wenn ich siege, bin ich Amerikaner. Wenn nicht, nennen sie mich Neger. Das schwarze Amerika versteht, was wir heute gemacht haben.» Aber auch der Rest der Welt wird den Tag nicht ver­gessen.

Eine ganze Woche ist aus diesem Tag schliesslich geworden, damals bei den Olympischen Spielen in Mexiko. Einem Black-Power-Gruss folgte der nächste, und spätestens beim Weitsprung fragten sich viele: Sind die 8,90 Meter von Bob Beamon noch Sport oder eher ein Wutausbruch? Es sind Dinge passiert, die in eine normale Woche gar nicht hineinpassen, und der Wahnsinn war vollends komplett, als George Foreman am Ende alles wieder rückgängig machte und mit seiner Goldmedaille und einem US-Fähnchen in der Hand durch den Boxring tänzelte. «Was ich damals von Politik wusste», entschuldigte er sich später, «hätte auf den Kopf einer Stecknadel gepasst.»

 

Als «Uncle Tom’s Nigger» hat ihn dafür im fernen Amerika Muhammad Ali beschimpft – und ihn als Judas sechs Jahre später im «Kampf des Jahrhunderts» verdroschen.

Aber fangen wir vorne an, bei Smith und Carlos. Letzterer hat in seinem Buch «Der Sportmoment, der die Welt veränderte» den Hymnen-Protest so beschrieben: «Es wurde so still im Stadion, dass man hätte hören können, wie ein Frosch auf Baumwolle pisst.» 50 000 schwiegen. Dann folgten die Buhrufe. Viele im Publikum sangen die US-Hymne. Carlos: «Es war, als ob sie sagten: Ihr antiamerikanischen Hurensöhne!» Sofort verbannte das IOC sie aus dem Olymp – wegen Missbrauchs des Sports. Er habe, sagt Carlos, den Überbringern der Botschaft wie ein strammer Soldat erklärt: «Falls ihr auch unsere Medaillen wollt, müsst ihr mit der Miliz kommen.»

Der Sprung des Jarhunderts

Zwei Tage später, am 18. Oktober, war Bob Beamon an der Reihe. Die Nacht zuvor hatte er mit seiner Freundin Gloria verbracht, mit viel Tequila und Sex. Er selbst nennt es «Kardinalssünde», er stand voll neben sich. Hat er deshalb beim ersten Sprung seine schwarzen Socken vergessen, die er hochziehen wollte bis unters Knie? Jedenfalls hat er dann den «Sprung des Jahrhunderts» in den Sand gesetzt. Der dürre Kerl mit den endlosen Beinen machte 19 Schritte, sprang ab, katapultierte sich zwei Meter hoch, ruderte da oben, als ob er in die Pedale tritt, flog «wie ein grosser, prähistorischer Vogel» (so ein Augenzeuge) – und irgendwann, erzählt Beamon seither gerne, «habe ich dann auf die Uhr geschaut und gedacht: Es ist Zeit zu landen.»

 

Die elektronische Messanlage kapitulierte. Man holte in der Not ein altes Massband. 8,90 Meter. 55 Zentimeter mehr als der alte Rekord? Beamon brach zusammen. Totalkollaps. Er fiel auf die Knie und weinte. Nur einmal ist er noch gesprungen – in seinen schwarzen Socken. Und bei der Siegerehrung zog er die Hose hoch und zeigte sie der Welt nochmal, diese schwarzen, wunderbaren Socken. Hinter ihm zog sich der Dritte, Ralph Boston, die Schuhe aus. Black is beautiful.

Aber das war noch nicht alles an diesem 18. Oktober. Lee Evans siegte über 400 Meter vor Larry James und Ron Freeman. Bei der Siegerehrung trugen die drei US-Helden schwarze Barette, das Erkennungszeichen der Black-Panther-Bewegung. Als die Hymne ertönte, nahmen sie lachend den Kopfschmuck ab, und Evans sagte hinterher: «Ich dachte, sie werden auf dem Podest keinen erschiessen, der so fröhlich ist.»

Danach hatte die Welt nur noch eine Frage: Was macht George Foreman bei seinem Kampf um Gold? In seiner Biografie «By George» hat der Boxer später erzählt, dass er im olympischen Dorf in jenen Tagen John Carlos erlebt hat, «und John sah traurig aus, trauriger als traurig, als hätte er seine Mutter verloren». Kurz vor dem Kampf habe dann noch jemand zu ihm gesagt: «John lässt dir ausrichten: Mach dein Ding. Hol Gold.»

«Ich hatte die Sache verraten»

Foreman tat es, am 23. Oktober. Und vor Freude wedelte er im Ring mit einem US-Fähnchen. Ein paar Tage später lobte ihn Richard Nixon bei einer Wahlkampfrede in New York als Patrioten, seine schwarzen Brüder schauten ihn dafür schräg an. Und Foreman begriff, was sie dachten: «Ich hatte die Sache verraten.» Sechs Jahre später gegen Muhammad Ali, beim «Rumble in the Jungle» in Zaire, brüllte das ganze Stadion: «Ali, boma ye!» Schlag ihn tot! Foreman fiel in Runde acht.

Mit John Carlos hat er nie gesprochen. Nur 1984, bei den Olympischen Spielen in Los Angeles, habe er ihn erlebt, erzählt Foreman süffisant: «Da sass er und hat für Carl Lewis gejubelt, als der nach seinem Gold mit der US-Flagge auf Ehrenrunde ging.»

Morddrohungen haben Smith und Carlos vom weissen Amerika erhalten nach ihrer Heimkehr als schwarze Schafe. Erfolglos haben sie sich als Footballer versucht, ehe sie als Lehrer und Trainer später wieder Boden unter die Füsse bekamen. Von Präsident Obama wurden sie sogar im Weissen Haus empfangen. Da sah es so aus, als hätte sich alles gelohnt. Heute? «Alles ist wieder beim Alten», sagte Carlos dieser Tage.

Gelegentlich heisst es in den Nachrichten, dass ihr Denkmal beschmiert wurde. 2006 wurde es vor der Universität im kalifornischen San Jose enthüllt, und auch Peter Norman war da. Die Bronzestatue ist dem Podium der Siegerehrung von 1968 nachempfunden, aber Platz 2 ist leer. Norman fehlt. «Das war sein Wunsch», hat John Carlos erklärt. «Jeder soll sich auf diesen Platz stellen und seinen Protest mit uns teilen.»

 

Ein paar Wochen später ist Peter Norman gestorben, beim Rasenmähen, das Herz. Smith und Carlos flogen nach Melbourne, um den Sarg zu tragen. «Er hat in Mexiko nicht die Faust gehoben», sagt Tommie Smith, «aber er hat uns die Hand gereicht.»

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Das will Black Power

Erst Mitte der 1960er-Jahre erkämpften die Afroamerikaner die Aufhebung der Rassentrennung und den Zugang zu den Wahlurnen. Trotzdem blieben die Schwarzen in vielen Bereichen der Gesellschaft weiter diskriminiert. Die symbolisch geballte Faust im schwarzen Handschuh der Black-

Power-Bewegung symbolisierte Distanzierung von der weissen Gesellschaft. Ihr Wortführer Malcolm X predigte aktiven Widerstand. Ganz im Gegensatz zum prominentesten Bürgerrechtler Martin Luther King, der eine gewaltlose

Integration forderte. Black Power stand aber auch für ein neues Selbstbewusstsein, für den Stolz der Afroamerikaner auf ihre Wurzeln. «Black is beautiful!» war der Slogan der Zeit.

Malcolm X und Martin Luther King wurden beide erschossen. Die sozialen Differenzen zwischen Schwarz und Weiss bestehen nach wie vor.

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Ein Knie spaltet die USA

Der US-Präsident war ausser sich. «Diese Hurensöhne gehören vom Feld», tobte Donald Trump. «Feuern» müsse man diese Typen, welche «die US-Flagge nicht respektieren!» Was war passiert? Im August 2016 blieb der Footballstar Colin Kaepernick, damals Quarterback der San Francisco 49ers, während des Abspielens der US-Nationalhymne vor NFL-Spielen auf der Bank sitzen – als Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Nach ein paar Wochen änderte er seine Körperhaltung: Er wolle fortan knien, um zu zeigen, dass sein Protest nicht als Respektlosigkeit gegenüber Flagge und US-Militär zu verstehen sei.

 

Reihenweise schlossen sich die Sportkollegen Kaepernick an. So richtig angekommen ist die Botschaft allerdings nicht: Der konservative Teil der USA ärgert sich noch immer über die undankbaren Sport-Millionäre. Die Folge: Kaepernick, mittlerweile 30-jährig, ist seit Frühjahr 2017 ohne Job – obwohl er sportlich das Zeug für die NFL hätte. Mittlerweile versucht er, rechtlich gegen die Liga vorzugehen. Darben muss er dennoch nicht: Seit kurzem ist er das Gesicht einer Nike-Kampagne.

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Spannung in Swiss Drone League: FloFPV siegt in Bern nach Foto-Finish

Sun, 10/14/2018 - 19:57

Florian Gluska, der unter dem Namen FloFPV antritt, triumphiert im zweiten Rennen der Swiss Drone League in Bern. In einem ultraknappen Final setzt er sich durch – und übernimmt damit auch die Gesamtführung.

«Mein Ziel war es, in den Final zu kommen, das habe ich erreicht. Ich konnte befreit fliegen und habe gar nicht gemerkt, wie knapp es am Schluss war», meint Sieger Florian Gluska zu BLICK. Ganz knapp hat er den österreichischen Piloten Jürgen hinter sich gelassen und gewinnt somit das zweite Rennen der Swiss Drone League. Gleichzeitig übernimmt der Pilot aus dem Jura die Führung im Gesamtklassement.

Favoriten tun sich in Bern schwer

Es war nicht der Tag der Finalisten von Lausanne. Alle vier sind nacheinander rausgefallen – oder besser gesagt: im Sicherheitsnetz steckengeblieben. Überraschend viele Drohnen fanden sich im Netz wieder, auch die des Siegers FloFPV: «In der Qualifikation wollte ich die beste Zeit erreichen und habe zu viel riskiert. Darum musste ich meinen Racecopter oft aus dem Netz fischen. Beim Rennen habe ich immer geschaut, dass ich einen Sicherheitsabstand habe, was mir am Ende auch zum Sieg verholfen hat.»

 

Nicht um die Olma-, aber um die Swiss-Drone-League-Wurst geht es dann am 18. November an der Automesse in St. Gallen im dritten und letzten Rennen. BLICK ist live dabei und überträgt den Final ab 15.30 Uhr.

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In Taft (USA): Vier Tote durch Schüsse bei Kindergeburtstag

Sun, 10/14/2018 - 19:12

Beim Geburtstagsfest eins Einjährigen bekamen sich Mitglieder zweier Familien in die Haare. Dabei wurden vier Männer erschossen. Ein fünfter Mann liegt verletzt im Spital.

Ein Streit bei einer Kinder-Geburtstagsfeier ist in den USA in eine Schiesserei mit vier Todesopfern ausgeartet. Nach Polizeiangaben vom Sonntag gerieten Mitglieder zweier Familien am Samstagabend (Ortszeit) bei der Feier zum ersten Geburtstag eines Jungen in der texanischen Kleinstadt Taft aneinander.

Vier Männer wurden erschossen, ein fünfter kam mit Schussverletzungen ins Spital.

Was den tödlichen Streit ausgelöst hatte, war zunächst unklar. Die Polizei nahm Ermittlungen auf. Die Waffengesetze in Texas gelten als besonders locker. So dürfen Texaner beispielsweise in der Öffentlichkeit verdeckt Schusswaffen tragen. (SDA)

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Psychiater will Depressionen mit Drogenpilzen behandeln: «Wir schicken die Leute auf einen guten Trip»

Sun, 10/14/2018 - 18:58

Der Psychiater Franz Xaver Vollenweider (64) will Depressive mit halluzinogenen Drogen behandeln. Der Wirkstoff Psilocybin aus den Magic Mushrooms soll ihre Stimmung heben. Langfristig. In der Forschung gibt es einen Hype um Psychedelika.

Herr Vollenweider, Sie wollen Depressiven den psychoaktiven Stoff Psilocybin geben?
Franz Xaver Vollenweider: Ja, wir wollen in einer Studie testen, ob der Wirkstoff Psilocybin als Medikament ­gegen Depressionen taugt. In den letzten Jahren sahen wir in Studien mit Gesunden, dass Psilocybin auf eine ganz spezielle Art die Emotionsverarbeitung verändert. Im positiven Sinn. Es fördert positive Reize und schwächt negative ab.

Der Stoff versetzt depressive Menschen in bessere Stimmung?Depressive Menschen werden vermehrt von negativen Gedanken und Gefühlen angezogen. Dabei ziehen sie sich oft zurück, sind in Negativspiralen gefangen. Das Psilocybin kann diese Negativspirale durchbrechen, indem es die Grenze zwischen dem Selbst und der Umwelt lockert, teilweise auflöst.

Klingt wirklich psychedelisch.
Depressive leiden oft an einer erhöhten Selbstzentriertheit. Das Psilocybin hilft, den Fokus auf sich selbst abzuschwächen, und begünstigt, dass man sich mehr mit der Umwelt verbindet. Man wird empathischer. Diese Wirkung ist interessant und neu. Klassische Antidepressiva machen einfach die Stimmung besser, stellen aber nicht diese Verbundenheit her.

Sie schreiben, es gebe Bedarf nach alternativen Behandlungen zu Antidepressiva.
Weltweit leiden circa 350 Millionen Menschen an Depressionen. Aktuelle Zahlen zeigen: Jeder Sechste in der Schweiz ist in seinem Leben einmal depressiv. Aber nur 30 bis 40 Prozent sprechen auf gängige Antidepressiva an.

Wie läuft ein begleiteter Trip ab?
Die Patienten müssen bestimmte Kriterien erfüllen und ansonsten gesund sein. Während zwei Wochen bereiten wir sie in mehreren Sitzungen unter anderem mit Entspannungsübungen vor. Danach kommen sie an einem bestimmten Tag um neun Uhr morgens in die Klinik. Legen sich hier nebenan auf ein Sofa, hören via Kopfhörer standardisierte Musik, damit alle gleich durch den Trip gehen.

Alle liegen da zusammen?
Nein, einzeln, stets von einer Fachperson begleitet. Wenn man die Kapsel schluckt, dauert es etwa eine Stunde, bis die volle Wirkung eintritt. Der Höhepunkt der Bewusstseinsveränderung dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden. Dann flacht die Wirkung schnell ab. Nach sechs Stunden ist alles wieder verebbt. Wir wissen aus vielen Studien, dass die Leute dann das Bedürfnis haben zu erzählen, was sie erlebten.

Was erleben sie?
Gesunde beschreiben so einen Rausch zumeist als «fantastisch beglückend». Bei depressiven Patienten können aber wegen ihrer Leidensgeschichte auch negative Erinnerungen aufkommen. Es ist auch das Ziel, dass sie diese im geschützten Rahmen wiedererleben und neu bewerten.

Haben die Patienten ­Halluzinationen?
Nein. Sie können Pseudohalluzinationen haben, aber keine echten. Dafür ist die Dosis, die wir verabreichen, zu niedrig. Wir geben eine mittlere Dosis, etwa 15 bis 20 Milligramm. Hoch wäre ab 25. Ab dieser Dosierung können echte visuelle Sinnestäuschungen auftreten, das heisst, man sieht Dinge, die es gar nicht gibt. Aber das wollen wir gar nicht. Das ist wichtig. Wir schicken die Leute auf einen guten Trip.

Aber ein einziger Rausch ist doch nicht nachhaltig, oder? Antidepressiva muss man auch täglich einnehmen, und zum Psychotherapeuten geht man öfter.
Neuste, kleinere Studien aus den USA und England haben gezeigt, dass die Verbesserungen der Grundstimmung und Lebensqualität bis zu sechs Monate nach der Einnahme von ein bis zwei Dosen Psilocybin anhalten.

Das ist ja krass.
Die langfristige positive Wirkung ist auch für uns das Interessanteste. Was passiert im Hirn, wenn wir ein bis zwei Dosen geben können und die positive Stimmung so lange anhält? Das wollen wir in einer Doppelblind-Studie mit 60 depressiven Patienten, wobei 30 in der Kontrollgruppe sind und Placebos erhalten, untersuchen.

Aber alle denken, sie seien auf einem Trip?
Ja, und keiner der Teilnehmenden weiss, was er kriegt. Nicht einmal die Therapeuten wissen, wer ein Scheinmedikament bekommt. Viele Leute haben grosse Erwartungen. Auch Gesunde, die Pilze oder LSD nehmen. Bei Antidepressiva gibt es einen grossen Placebo-Effekt. Etwa 40 Prozent der Leute ­reagieren auf ein Scheinmedikament. Diesen Effekt müssen wir natürlich rausrechnen. Herkömmliche Antidepressiva haben oft Nebenwirkungen. Psilocybin kaum.

Gar keine?
30 Prozent der Gesunden hatten leichtes Kopfweh am nächsten Tag und waren ein bisschen müde. Sie fühlten sich zwar frisch, aber es ist doch ein emotional eindrückliches Erlebnis, das Energie braucht.

Muss man es als Studienleiter auch nehmen?
Es ist kein Muss. Man sieht es nicht gerne, wenn Therapeuten es selber schlucken. Aber es ist schwierig, sich vorzustellen, wie die Welt mit dem Stoff verändert sein kann.

Haben Sie es geschluckt?
Ich habe vor 20 Jahren bei einer Studie mitgemacht. Als wir noch nicht wussten, welche Dosierung wir geben sollten. Daher weiss ich, wie schwierig es ist, jemandem einen Psilocybin-Trip zu erklären. In dieser Forschung gibt es viele Therapeuten, die sagen, man müsse das selber verstehen. Das hat was. Ich habe das Bedürfnis nicht, dass ich in diesem Zustand sein muss, um den Patienten zu verstehen.

Warum wird es erst jetzt ­eingesetzt?
Wir Schweizer wollen erst wissen, ob es «verhebt». Deshalb machen wir weltweit die erste Doppelblindstudie mit einer Kontrollgruppe. Dies ist heute Standard für die Entwicklung eines Medikaments. Solche Studien sind sehr teuer und aufwendig. Wir mussten erst das Psilocybin nach bestimmten Richtlinien herstellen lassen, das macht es umso teurer.

Warum genau dieser psychedelische Stoff und nicht LSD oder Ketamin?
LSD ist unberechenbarer. Es kann auch bei einer mittleren Dosis ins Negative kippen. Psilocybin ist handhabbarer, gezielter und milder. Es wirkt im Peak nur ein bis eineinhalb Stunden, LSD vier bis fünf Stunden. Ketamin hat auch eine antidepressive Wirkung, sie hält aber nicht so lange an.

Wenn man Ihnen zuhört, klingt die Droge nach Wundermittel.
Es ist kein Wundermittel, sondern eine Alternative. Es wird nicht jeder darauf ansprechen. Hoffentlich aber jene, bei denen gängige Medikamente nicht wirken. Wir brauchen überzeugende Daten mit 500 bis 1000 getesteten Patienten.

Wann wird der medizinische Nutzen von Psilocybin kommerziell?
Das ist auch eine Geldfrage. Eine Registrierung kostet Millionen! Wir rechnen mit fünf Jahren. Mehrere Forschungsgruppen aus Europa sind daran, Daten zu sammeln. Wir sind hier Pioniere. Dass andere nun auch in diese Forschung einsteigen, zeigt, dass es Hand und Fuss hat.

Ist es schwierig, so eine Studie bewilligt zu bekommen?
Erst muss die Ethikkommission sie bewilligen. Die zweite Hürde ist die Swissmedic. Die dritte Hürde das Bundesamt für Gesundheit. Psylocybin, LSD oder Ayahuasca stehen unter dem Betäubungsmittelgesetz. Was seltsam ist, sie wirken nicht betäubend. Zum Forschen braucht man eine Sonderbewilligung, die haben wir – wir forschen seit 25 Jahren mit Psychedelika.

Ist schon mal etwas passiert?
Bis heute ist nie etwas Negatives passiert. Das erwarten wir auch nicht.

Haben Sie Bedenken bei der Wirkung?
In der Forschung ist Psilocybin gerade ein Hype. Immer mehr Mediziner entdecken die halluzinogenen Substanzen für die Medizin – allen voran für psychische Leiden. Man sollte solche Stoffe auf keinen Fall bei psychotisch Veranlagten anwenden. Bei unseren Dosen sind die Leute hellwach und immer orientiert. Wir wollen die Kontrolle ­lockern, aber nicht auflösen.

Man assoziiert vor allem Negatives mit Drogen.
LSD wird negativ bewertet, da mit der Hippie-Bewegung oft unkontrollierte Dosen eingenommen wurden. Psilocybin hatte nie so eine schlechte Konnotation. Es braucht aber Aufklärungsarbeit. Schon die Azteken haben es in Ritualen verwendet. In klassischen Psychiatrie-Medizinbüchern gehören Halluzinogene zu den Stoffen, die Psychosen und Halluzinationen auslösen. Das passiert erst bei hohen Dosen, bei mittleren stehen die Emotionsveränderungen im Vordergrund. Im kontrollierten Rahmen ist es auch ganz anders als auf der Gasse.

In «Die dunkle Seite des Mondes» von Martin Suter hat der Hauptcharakter wegen Magic Mushrooms Gewaltausbrüche.(Lacht) Ich war einmal bei Albert Hofmann, da ist Martin Suter aufgetaucht. Ich weiss wirklich nicht, wie er auf diese verrückte Idee gekommen ist. Logisch, kann man auch zu viel Psilocybin schlucken. Paracelsus sagte: Die Dosis macht die Wirkung.

Soll die Rauschdroge irgendwann frei erhältlich sein?
Nein, es soll ein Medikament werden. Es ist ein vielversprechender Therapieansatz. Die Kosten würden drastisch reduziert, wenn es diese Wirkung zeigen sollte.

Besteht keine Gefahr der ­Abhängigkeit?
Psilocybin verursacht keine körperliche Abhängigkeit. Wenn man es heute nimmt und morgen wieder, spürt man keine Wirkung mehr. Man wird ganz schnell tolerant.

Psilocybin und LSD soll man ­Ihrer Meinung nach nicht legalisieren. Was ist mit Marihuana?
Das ist eine ganz andere Klasse von Substanzen. Ich denke, dass eine Entkriminalisierung nötig wäre. Amerika war wieder einmal schneller und hat es uns vorgemacht, dass das geregelt werden kann. Nikotin und Alkohol verursachen volkswirtschaftlich immer noch viel grössere Kosten als die jungen Kiffer, die meistens ein paar Jahre kiffen und dann die Finger davon lassen. Ich unterscheide stark zwischen den einzelnen Drogen, und die Legalisierung oder medizinische Anwendung muss auch unterschiedlich geregelt werden.

Was ist Ihre grösste Sorge bei der Studie?
Ich bin gelassen. Wir haben sehr viel Erfahrung mit der Substanz. Ich befürchte eher, dass Fachleute zu wenig wissen. Dass viele auch nicht wissen, dass es nicht um den Trip, also den akuten Zustand, geht, sondern um den langfristigen.

Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?
Dass wir keine Patienten finden (lacht).

Das Geld fehlt aber auch noch?
Der Grossteil der Studie ist vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert, das sind ein paar Hunderttausend Franken. Die Verkapselung des Psilocybin war aber unerwartet teuer, deswegen sammeln wir über eine Crowdfunding-Plattform noch 50'000 Franken.

Wann gehen die ersten Patienten auf einen Trip?
Wenn alles gut geht, im Dezember. Die Kapseln mit dem Psilocybin sollten jeden Moment aus England eintreffen.

Mithilfe eines Crowdfundings wollen die Zürcher Forscher um Franz X. Vollenweider weitere 50 000 Franken für die weltweit erste placebo-kontrollierte Studie mit Psilocybin sammeln. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

Categories: Swiss News

Psychiater will Depressionen mit Drogenpilzen behandeln: «Wir schicken die Leute auf einen guten Trip»

Sun, 10/14/2018 - 18:58

Der Psychiater Franz Xaver Vollenweider (64) will Depressive mit halluzinogenen Drogen behandeln. Der Wirkstoff Psilocybin aus den Magic Mushrooms soll ihre Stimmung heben. Langfristig. In der Forschung gibt es einen Hype um Psychedelika.

Herr Vollenweider, Sie wollen Depressiven den psychoaktiven Stoff Psilocybin geben?
Franz Xaver Vollenweider: Ja, wir wollen in einer Studie testen, ob der Wirkstoff Psilocybin als Medikament ­gegen Depressionen taugt. In den letzten Jahren sahen wir in Studien mit Gesunden, dass Psilocybin auf eine ganz spezielle Art die Emotionsverarbeitung verändert. Im positiven Sinn. Es fördert positive Reize und schwächt negative ab.

Der Stoff versetzt depressive Menschen in bessere Stimmung?Depressive Menschen werden vermehrt von negativen Gedanken und Gefühlen angezogen. Dabei ziehen sie sich oft zurück, sind in Negativspiralen gefangen. Das Psilocybin kann diese Negativspirale durchbrechen, indem es die Grenze zwischen dem Selbst und der Umwelt lockert, teilweise auflöst.

Klingt wirklich psychedelisch.
Depressive leiden oft an einer erhöhten Selbstzentriertheit. Das Psilocybin hilft, den Fokus auf sich selbst abzuschwächen, und begünstigt, dass man sich mehr mit der Umwelt verbindet. Man wird empathischer. Diese Wirkung ist interessant und neu. Klassische Antidepressiva machen einfach die Stimmung besser, stellen aber nicht diese Verbundenheit her.

Sie schreiben, es gebe Bedarf nach alternativen Behandlungen zu Antidepressiva.
Weltweit leiden circa 350 Millionen Menschen an Depressionen. Aktuelle Zahlen zeigen: Jeder Sechste in der Schweiz ist in seinem Leben einmal depressiv. Aber nur 30 bis 40 Prozent sprechen auf gängige Antidepressiva an.

Wie läuft ein begleiteter Trip ab?
Die Patienten müssen bestimmte Kriterien erfüllen und ansonsten gesund sein. Während zwei Wochen bereiten wir sie in mehreren Sitzungen unter anderem mit Entspannungsübungen vor. Danach kommen sie an einem bestimmten Tag um neun Uhr morgens in die Klinik. Legen sich hier nebenan auf ein Sofa, hören via Kopfhörer standardisierte Musik, damit alle gleich durch den Trip gehen.

Alle liegen da zusammen?
Nein, einzeln, stets von einer Fachperson begleitet. Wenn man die Kapsel schluckt, dauert es etwa eine Stunde, bis die volle Wirkung eintritt. Der Höhepunkt der Bewusstseinsveränderung dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden. Dann flacht die Wirkung schnell ab. Nach sechs Stunden ist alles wieder verebbt. Wir wissen aus vielen Studien, dass die Leute dann das Bedürfnis haben zu erzählen, was sie erlebten.

Was erleben sie?
Gesunde beschreiben so einen Rausch zumeist als «fantastisch beglückend». Bei depressiven Patienten können aber wegen ihrer Leidensgeschichte auch negative Erinnerungen aufkommen. Es ist auch das Ziel, dass sie diese im geschützten Rahmen wiedererleben und neu bewerten.

Haben die Patienten ­Halluzinationen?
Nein. Sie können Pseudohalluzinationen haben, aber keine echten. Dafür ist die Dosis, die wir verabreichen, zu niedrig. Wir geben eine mittlere Dosis, etwa 15 bis 20 Milligramm. Hoch wäre ab 25. Ab dieser Dosierung können echte visuelle Sinnestäuschungen auftreten, das heisst, man sieht Dinge, die es gar nicht gibt. Aber das wollen wir gar nicht. Das ist wichtig. Wir schicken die Leute auf einen guten Trip.

Aber ein einziger Rausch ist doch nicht nachhaltig, oder? Antidepressiva muss man auch täglich einnehmen, und zum Psychotherapeuten geht man öfter.
Neuste, kleinere Studien aus den USA und England haben gezeigt, dass die Verbesserungen der Grundstimmung und Lebensqualität bis zu sechs Monate nach der Einnahme von ein bis zwei Dosen Psilocybin anhalten.

Das ist ja krass.
Die langfristige positive Wirkung ist auch für uns das Interessanteste. Was passiert im Hirn, wenn wir ein bis zwei Dosen geben können und die positive Stimmung so lange anhält? Das wollen wir in einer Doppelblind-Studie mit 60 depressiven Patienten, wobei 30 in der Kontrollgruppe sind und Placebos erhalten, untersuchen.

Aber alle denken, sie seien auf einem Trip?
Ja, und keiner der Teilnehmenden weiss, was er kriegt. Nicht einmal die Therapeuten wissen, wer ein Scheinmedikament bekommt. Viele Leute haben grosse Erwartungen. Auch Gesunde, die Pilze oder LSD nehmen. Bei Antidepressiva gibt es einen grossen Placebo-Effekt. Etwa 40 Prozent der Leute ­reagieren auf ein Scheinmedikament. Diesen Effekt müssen wir natürlich rausrechnen. Herkömmliche Antidepressiva haben oft Nebenwirkungen. Psilocybin kaum.

Gar keine?
30 Prozent der Gesunden hatten leichtes Kopfweh am nächsten Tag und waren ein bisschen müde. Sie fühlten sich zwar frisch, aber es ist doch ein emotional eindrückliches Erlebnis, das Energie braucht.

Muss man es als Studienleiter auch nehmen?
Es ist kein Muss. Man sieht es nicht gerne, wenn Therapeuten es selber schlucken. Aber es ist schwierig, sich vorzustellen, wie die Welt mit dem Stoff verändert sein kann.

Haben Sie es geschluckt?
Ich habe vor 20 Jahren bei einer Studie mitgemacht. Als wir noch nicht wussten, welche Dosierung wir geben sollten. Daher weiss ich, wie schwierig es ist, jemandem einen Psilocybin-Trip zu erklären. In dieser Forschung gibt es viele Therapeuten, die sagen, man müsse das selber verstehen. Das hat was. Ich habe das Bedürfnis nicht, dass ich in diesem Zustand sein muss, um den Patienten zu verstehen.

Warum wird es erst jetzt ­eingesetzt?
Wir Schweizer wollen erst wissen, ob es «verhebt». Deshalb machen wir weltweit die erste Doppelblindstudie mit einer Kontrollgruppe. Dies ist heute Standard für die Entwicklung eines Medikaments. Solche Studien sind sehr teuer und aufwendig. Wir mussten erst das Psilocybin nach bestimmten Richtlinien herstellen lassen, das macht es umso teurer.

Warum genau dieser psychedelische Stoff und nicht LSD oder Ketamin?
LSD ist unberechenbarer. Es kann auch bei einer mittleren Dosis ins Negative kippen. Psilocybin ist handhabbarer, gezielter und milder. Es wirkt im Peak nur ein bis eineinhalb Stunden, LSD vier bis fünf Stunden. Ketamin hat auch eine antidepressive Wirkung, sie hält aber nicht so lange an.

Wenn man Ihnen zuhört, klingt die Droge nach Wundermittel.
Es ist kein Wundermittel, sondern eine Alternative. Es wird nicht jeder darauf ansprechen. Hoffentlich aber jene, bei denen gängige Medikamente nicht wirken. Wir brauchen überzeugende Daten mit 500 bis 1000 getesteten Patienten.

Wann wird der medizinische Nutzen von Psilocybin kommerziell?
Das ist auch eine Geldfrage. Eine Registrierung kostet Millionen! Wir rechnen mit fünf Jahren. Mehrere Forschungsgruppen aus Europa sind daran, Daten zu sammeln. Wir sind hier Pioniere. Dass andere nun auch in diese Forschung einsteigen, zeigt, dass es Hand und Fuss hat.

Ist es schwierig, so eine Studie bewilligt zu bekommen?
Erst muss die Ethikkommission sie bewilligen. Die zweite Hürde ist die Swissmedic. Die dritte Hürde das Bundesamt für Gesundheit. Psylocybin, LSD oder Ayahuasca stehen unter dem Betäubungsmittelgesetz. Was seltsam ist, sie wirken nicht betäubend. Zum Forschen braucht man eine Sonderbewilligung, die haben wir – wir forschen seit 25 Jahren mit Psychedelika.

Ist schon mal etwas passiert?
Bis heute ist nie etwas Negatives passiert. Das erwarten wir auch nicht.

Haben Sie Bedenken bei der Wirkung?
In der Forschung ist Psilocybin gerade ein Hype. Immer mehr Mediziner entdecken die halluzinogenen Substanzen für die Medizin – allen voran für psychische Leiden. Man sollte solche Stoffe auf keinen Fall bei psychotisch Veranlagten anwenden. Bei unseren Dosen sind die Leute hellwach und immer orientiert. Wir wollen die Kontrolle ­lockern, aber nicht auflösen.

Man assoziiert vor allem Negatives mit Drogen.
LSD wird negativ bewertet, da mit der Hippie-Bewegung oft unkontrollierte Dosen eingenommen wurden. Psilocybin hatte nie so eine schlechte Konnotation. Es braucht aber Aufklärungsarbeit. Schon die Azteken haben es in Ritualen verwendet. In klassischen Psychiatrie-Medizinbüchern gehören Halluzinogene zu den Stoffen, die Psychosen und Halluzinationen auslösen. Das passiert erst bei hohen Dosen, bei mittleren stehen die Emotionsveränderungen im Vordergrund. Im kontrollierten Rahmen ist es auch ganz anders als auf der Gasse.

In «Die dunkle Seite des Mondes» von Martin Suter hat der Hauptcharakter wegen Magic Mushrooms Gewaltausbrüche.(Lacht) Ich war einmal bei Albert Hofmann, da ist Martin Suter aufgetaucht. Ich weiss wirklich nicht, wie er auf diese verrückte Idee gekommen ist. Logisch, kann man auch zu viel Psilocybin schlucken. Paracelsus sagte: Die Dosis macht die Wirkung.

Soll die Rauschdroge irgendwann frei erhältlich sein?
Nein, es soll ein Medikament werden. Es ist ein vielversprechender Therapieansatz. Die Kosten würden drastisch reduziert, wenn es diese Wirkung zeigen sollte.

Besteht keine Gefahr der ­Abhängigkeit?
Psilocybin verursacht keine körperliche Abhängigkeit. Wenn man es heute nimmt und morgen wieder, spürt man keine Wirkung mehr. Man wird ganz schnell tolerant.

Psilocybin und LSD soll man ­Ihrer Meinung nach nicht legalisieren. Was ist mit Marihuana?
Das ist eine ganz andere Klasse von Substanzen. Ich denke, dass eine Entkriminalisierung nötig wäre. Amerika war wieder einmal schneller und hat es uns vorgemacht, dass das geregelt werden kann. Nikotin und Alkohol verursachen volkswirtschaftlich immer noch viel grössere Kosten als die jungen Kiffer, die meistens ein paar Jahre kiffen und dann die Finger davon lassen. Ich unterscheide stark zwischen den einzelnen Drogen, und die Legalisierung oder medizinische Anwendung muss auch unterschiedlich geregelt werden.

Was ist Ihre grösste Sorge bei der Studie?
Ich bin gelassen. Wir haben sehr viel Erfahrung mit der Substanz. Ich befürchte eher, dass Fachleute zu wenig wissen. Dass viele auch nicht wissen, dass es nicht um den Trip, also den akuten Zustand, geht, sondern um den langfristigen.

Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?
Dass wir keine Patienten finden (lacht).

Das Geld fehlt aber auch noch?
Der Grossteil der Studie ist vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert, das sind ein paar Hunderttausend Franken. Die Verkapselung des Psilocybin war aber unerwartet teuer, deswegen sammeln wir über eine Crowdfunding-Plattform noch 50'000 Franken.

Wann gehen die ersten Patienten auf einen Trip?
Wenn alles gut geht, im Dezember. Die Kapseln mit dem Psilocybin sollten jeden Moment aus England eintreffen.

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Lippenleser erkennt fiese Worte: Euengies Cousine lästerte an Royal-Hochzeit

Sun, 10/14/2018 - 18:57

Den Vergleich zwischen der Hochzeit von Eugenie und Jack zu derjenigen von Harry und Meghan zogen sogar Familienmitglieder der Royals. Mit einigen Seitenhieben.

Zwei Tage nach der stürmischen Hochzeit von Prinzessin Eugenie (28) und ihrem Gatten Jack Brooksbank (32) kommen weitere Details der turbulenten Hochzeit ans Licht. Nebst einer ganzen Reihe von Pannen und peinlichen Situationen wurde während der Feier offenbar auch ordentlich gelästert – und das sogar in den eigenen Reihen!

Ein Lippenleser hat laut dem «Mirror» erkannt, dass Eugenies Cousine Zara Tindall (37) in einem Dialog mit Prinz Harry (34) vom Leder zog: «Es ist sehr still im Vergleich zu dem Geschrei bei deiner Hochzeit», soll sie zu Harry gesagt haben. «Meine?», soll dieser verdutzt nachgefragt haben. Danach schwenkte die Kamera weg.

Tindall ätzte damit aber nicht nur gegen den hohen Lärmpegel an der Hochzeit von Harry und Meghan (37) – sondern indirekt auch gegen die Feier der eigenen Cousine. Für die dürfte es ein wunder Punkt gewesen sein, dass das Interesse an ihrer Hochzeit deutlich geringer war als an der Harry-Meghan-Vermählung. Die BBC verzichtete zudem auf eine Live-Übertragung, aus Angst vor einem Quotenflop.

«Eugenie und Jack haben so viele Freunde»

Dass hingegen in der Kirche diesmal mehr Gäste anwesend waren als noch bei Meghan und Harry, war wiederum für Eugenies Vater Andrew (58) Grund genug für einen Seitenhieb gegen seinen Neffen: 850 Menschen haben sie in die St. George’s Kapelle eingeladen. Bei Harry und Meghan waren es «nur» 600. «Heute werden noch ein paar Gäste mehr hier sein, als bei Harry und Meghan, aber das ist die Natur von Eugenie und Jack, sie haben so viele Freunde», prahlte er im britischen Sender ITV. Seine unterschwellige Botschaft: Harry und Meghan haben nicht so viele Freunde wie seine Tochter und deren Bräutigam.

Das Brautpaar liess sich von den diversen spitzen Pfeilen innerhalb der Familie nicht aus der Ruhe bringen: Beim Posieren fürs traditionelle Hochzeits-Familien-Foto nach der Trauung wirkten Prinzessin Eugenie und ihr Jack besonders locker und ungezwungen. (wyt)

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