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Updated: 10 hours 15 min ago

Knapper Erfolg gegen Lausanne: ZSC feiert fünften Sieg in Serie

Sun, 10/14/2018 - 18:02

Die ZSC Lions sind aktuell nicht zu bremsen und grüssen neu von Rang 3. Lausanne kassiert indes die fünfte Niederlage in Folge.

ZSC Lions – Lausanne 2:1 (0:0, 1:0, 1:1)

Das Spiel: 31 Minuten und 12 Sekunden müssen sich die Fans im Hallenstadion gedulden, dann fällt endlich das erste Tor. Es ist Roman Wick, der im neunten Spiel zum ersten Mal trifft. Am Ende kassiert Lausanne die fünfte Pleite in Serie.

Die Premiere: Ex-Ambri-Stürmer Cory Emmerton, der zuletzt für Sibir Nowosibirsk in der KHL spielte, gibt gegen die ZSC Lions seinen Einstand.

Die Trikots: Die ZSC Lions erklären das Duell gegen Lausanne zum Retro-Spiel, treten in den Shirts aus dem Jahre 1967 an – und erinnern an die New York Rangers.

Der Beste: Jérôme Bachofner (ZSC Lions): Unglaublich, was der 22-jährige Topskorer zeigt. Trifft zum dritten Mal in Folge – und entscheidet nach 46 Minuten das Spiel. Nach einem Laserpass von Severin Blindenbacher zieht Bachofner los – und vernascht Lausanne-Goalie Luca Boltshauser.

Die Pflaume: Etienne Froidevaux (Lausanne): Der Captain verschuldet die Strafe, die Bachofner zum Sieg verwertet. Froidevaux reklamiert solange bei Ref Stefan Eichmann, bis dieser gar nicht mehr anders kann, als den Stürmer in die Kühlbox zu schicken.

Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1040:18242. Bern1029:14203. ZSC Lions919:16184. SCL Tigers1028:17185. Zug1030:25186. Genf1121:26157. Fribourg1022:25158. Ambri924:27139. Lugano926:251210. Lausanne1021:261011. Davos1019:37912. Lakers109:323

 

Categories: Swiss News

Wie lebt es sich als junger Erwachsener im Zeitalter von Instagram, Snapchat und Co.? Robin (15) im Social-Stress

Sun, 10/14/2018 - 17:09

Mindestens 80 Nachrichten pro Tag und bis zu sechs Stunden im Netz. Robin mag es, dass er sein Leben mit Freunden teilt. Doch es hat auch seine Schattenseiten.

Mein Handy ist mein Wecker, logo. Gleich nach dem Aufwachen schau ich nach, wer mir über Nacht geschrieben hat. Und dann verschick ich einen Morgensnap an meine Streaks. Das sagt den meisten Erwachsenen vermut­lich gar nichts. Also: Einen Streak erhält man, wenn zwei sich drei Tage in Folge ei­nen Snap schicken. Dann erscheint neben dem Namen ein Flämmli-­Emoji. Das behält man, solange man sich weiterhin jeden Tag gegenseitig eine Nachricht schickt. Neben dem Namen steht die Anzahl Tage, die man so in Kontakt ist. Mit einer Kollegin habe ich bereits 430 Streaks. Wir haben uns also schon mehr als ein Jahr jeden Tag gegensei­tig mindestens einen Snap geschickt.

Zur­zeit habe ich etwa 40 solche Streaks mit Kollegen und Bekannten. Meinen Morgen­-Snap, meistens sind das nur die Worte «Guete Morgä», schicke ich also an all diese Leute. Wenn meine Eltern und meine klei­nen Schwestern nicht zu Hause sind und ich alleine früh­stücke, scrolle ich durch den Instagram-­Feed. Das ist aber mehr ein Zeitvertreib, ich poste dort selber nicht viel. Facebook ist eh out, da ist niemand mehr wirklich aktiv in meinem Alter.

Welt ohne Internet?

Nach der Berufsschule oder dem Morgen im Büro schaue ich am Mittag als Erstes wieder, wer geschrieben hat. Ich öffne jene App zuerst, bei der am meisten ungelesene Nachrichten aufpoppen. Meist plane ich dann mit Kollegen über Whatsapp, was wir am Abend machen. Wir schreiben dort meist in Gruppenchats, reine Dialoge führe ich kaum.

Ich denke oft, dass eine Welt ohne Internet so viel einfacher wäre. Ich hätte weniger Stress, und wir würden verbindli­cher abmachen. Ich weiss schon, dass ich mir diesen ganzen Druck selber mache. Aber es ist eben schön, so eng in Kontakt zu bleiben mit Freunden. Wir schicken uns diese Lebenszeichen, um uns zu sagen, dass wir uns nicht vergessen. Das gefällt mir.

Netflix, Snapchat und Fortnite

Wenn mein Mami was besonders Feines gekocht hat oder ich an einem krassen Ort esse, zum Beispiel auf einem Boot in den Ferien, snape ich ein Bild vom Zmittag. Wenn ich das verschicke, erwarte ich nicht unbedingt eine Antwort. Snaps sind mehr dazu da, andere zu unterhalten und lustige Erlebnisse zu teilen. Oft ist es eine Art Be­weis, dass man wirklich an einem Ort war. Zum Beispiel an einem geilen Konzert oder eben auf einem Boot mit 200 PS.

Wenn ich nach Feierabend nichts vor­ habe, gucke ich meistens Serien auf Netflix. Ab und zu game ich «Fortnite». Aber da rege ich mich meistens zu fest auf, deshalb sind Serien chilliger. Oft chatte ich neben­ bei noch ein bisschen oder lerne für die Schule.

Es nervt, wenn Eltern den Kindern im Internet followen

Ich finde es übrigens peinlich, wenn Eltern ihren Kindern in den sozi­alen Medien followen. Und Konten sperren bringt schon gar nichts. Wir finden immer wieder einen Weg, uns anzumelden. Ich rede mit meinen Eltern sehr offen über die sozialen Medien und habe zum Beispiel in der Sek an einem Eltern­abend mal einen Vortrag über Instagram und Snapchat gemacht. Schon krass, wie wenig die Erwach­senen wissen. Vielleicht machen sie sich deshalb zu grosse Sorgen.

Als wir in den Sommerferien waren, hatten wir kein WLAN in der Wohnung. Das war der Horror. Es nervt mich, wenn ich keinen Kontakt haben kann, und ich habe Angst, etwas zu verpassen. Des­halb bin ich nach dem Nachtessen jeweils noch in die Strandbar, wo es WiFi gab. Wenn hinter einem Streak ein Sanduhr-­Emoji er­scheint, hat man noch vier Stunden Zeit, sich zu schreiben. Sonst verliert man das Flämmli. Vor dem Einschlafen verschicke ich deshalb allen noch «Night».»

Categories: Swiss News

Zwei Frauen und ein Kind sterben: Cessna kracht in Hessen (D) in Menschengruppe

Sun, 10/14/2018 - 16:52

Eine Cessna ist in Hessen (D) hat auf einem Flugplatz keinen Auftrieb bekommen und eine Schranke durchbrochen. Anschliessend raste die Maschine in eine Menschengruppe. Drei Personen sind gestorben.

Auf dem Berg Wasserkuppe in Hessen (D) kam es am Sonntag um 15.45 Uhr zu einem Unglück auf einem Flugplatz. Eine Cessna ist in eine Fussgängergruppe gerast. Laut Polizei Osthessen gibt es mindestens drei Todesopfer - zwei erwachsene Frauen und einen etwa zehnjährigen Jungen, wie «Bild.de» berichtet. Acht weitere Menschen seien verletzt. Vier Flugzeuginsassen kamen zur Kontrolle ins Spital. Eine Augenzeugin erlitt einen schweren Schock. Der Pilot blieb unverletzt.

Die Sportmaschine von Typ Cessna F172N hatte die Landebahn zunächst nicht richtig getroffen und wollte darum nochmal starten. Als das Flugzeug abheben wollte, bekam es keinen Auftrieb mehr, durchbrach eine Schranke und erfasste in Folge die Menschen, sagte ein Polizeisprecherin. Die Gruppe habe zum Unglückszeitpukt am Rande des Flugplatzes gestanden. (man)

+++ Update folgt...

Categories: Swiss News

Bald ist der Super-Bergsommer vorbei: Letzter Ansturm vor dem Winter

Sun, 10/14/2018 - 16:37

Heute geht in vielen Berghütten eine Rekordsaison zu Ende, die ihresgleichen sucht. Nach diesem Wochenende atmen viele Hüttenwarte erst mal tief durch.

Simone Landolt steht in der Küche, die Pfannen scheppern, Suppe und Spätzli stehen auf der Speisekarte. «Heute komme ich nicht vom Herd weg», sagt die Hüttenwartin der ­Leglerhütte im Glarner Kärpfgebiet. Das Haus auf 2273 Metern über Meer ist auch dieses Wochenende ausgebucht, dazu kommen die Tagesausflügler.

Der Ausnahmesommer sorgte in den Bergen für Ausnahmezustände. «Mehr als füllen kann man nicht», sagt Landolt. Bis Ende Oktober ist ihre Hütte noch offen, «danach freue ich mich auf die Ferien, mal wieder daheim sein und nichts müssen», sagt sie und verabschiedet sich eilig.

Das gleiche Bild ein paar Gipfel weiter in der Glärnischhütte (1990 Meter über Meer), ebenfalls im Kanton Glarus. «Heute kommen noch mal richtig viele Besucher», sagt Roman Zehnder, der an diesem Wochenende aushilft. Auch er vermeldet: «Eigentlich sind wir voll.»

Es purzelten Rekorde

Heute Sonntag geht in den meisten Berghütten die Saison zu Ende, neue Besucherrekorde werden in Erinnerung bleiben.

Wie in der Grialetschhütte (2542 Meter über Meer) in Graubünden: «Es war eine sehr strenge Saison, wir arbeiteten monatelang von morgens bis abends ohne Pause», sagt Cécile Reiss, die mit ihrem Mann die Hütte führt. In anderen Jahren habe es zwischendurch zwei oder drei Tage ohne Besucher gegeben, wo Zeit blieb für andere Arbeiten.

Holz hacken etwa oder die Kläranlage auspumpen. Dieses Jahr sei das nicht möglich gewesen, weil sie nonstop Gäste hatten. «Wir sind schon viele Jahre hier, aber so etwas habe ich noch nie erlebt», sagt Cé­cile Reiss.

Wenn das Holz gehackt, die Anlage geleert ist, dann ist auch hier Schluss, denn mit dem Winter rückt die Fliegerabwehr an, die Gegend wird zum Sperrgebiet der Armee.

«Es nimmt kein Ende»

Ähnlich einem Sperrgebiet ist die Situation in den höheren Lagen. Ab 2500 Metern über Meer sind die meisten Berghütten bereits verwaist und zugesperrt. Heike John, Hüttengehilfin in der tiefer gelegenen Gelmerhütte (2412 Meter über Meer) im Berner Oberland merkt das, weil sie deswegen aktuell mehr Gäste bewirtet. «Es nimmt kein Ende mit Besuchen», sagt sie.

Die Lage auch hier: komplett ausgebucht! Anfang Oktober schneite es, der Schnee ist längst wieder weg, nun beginnt die letzte Woche. «Das passt schon, wenn die Saison einmal vorbei ist», sagt die Hüttengehilfin. Bis dahin klingelt das Telefon ohne Unterlass: «Die Leute wollen wissen, ob es noch für einen Tagesausflug reicht.»

Derweil hat in der Wiwannihütte (2470 Meter über Meer) im Wallis zeitgleich mit dem Ende der Saison auch das Hütten­telefon den Geist aufgegeben. «Eigentlich wäre ab heute Sonntag zu», sagt Hüttenwart und Bergführer Egon Feller. Solange das Wetter mitspiele, habe man aber noch ein paar Tage länger offen.

Es ist eine weitere Ausnahme in dieser Ausnahmesaison.

Categories: Swiss News

Interview mit Skoda-CEO Bernhard Maier: «Das Auto ist ein Spiegelbild des Besitzers»

Sun, 10/14/2018 - 16:33

PARIS - Skoda hat den Wandel von der maroden Ostblock-Marke zum erfolgreichen, boomenden Autokonzern geschafft. CEO Bernhard Maier erklärt, wie das ging. Und wie sich das Auto der Zukunft verändern wird.

Der oberste Chef ist auch der erste Verkäufer. Und so präsentiert CEO Bernhard Maier die zwei neuen Skoda-Modelle am Pariser Autosalon gleich selbst. In einer perfekt inszenierten Show. Danach treffen wir uns zum Interview: nicht über technische Details, sondern über die grossen Fragen unserer Mobilität.

Sie haben eine Ausbildung zum Automechaniker gemacht. Was haben Sie dabei gelernt, das Ihnen heute noch nützt?
Bernhard Maier: Das Verständnis für den technischen Gesamtzusammenhang. Der hat sich trotz aller Innovationen im Automobilbau nicht grundlegend verändert. Im Gespräch mit meinen Entwicklern und Technikern, aber auch mit den Kunden hilft mir das noch heute.

Haben Sie Benzin im Blut oder hätten Sie in jeder Branche Karriere machen können?
So etwas lässt sich in der Retrospektive nie genau beantworten. Ich hatte Präferenzen: Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Meine Eltern hatten ein Autohaus, verkauften Landmaschinen und betrieben eine Tankstelle. Ich bin bereits in frühen Jahren mit dem Duft von Öl und Benzin in Berührung gekommen und hatte immer schon ein Faible für Technik. Mein Vater gab mir viele Freiheiten, forderte aber auch viel ein – das hat nicht geschadet (lacht)! Mein erster Schritt nach der Ausbildung führte mich in die IT. Danach hat es mich dann doch wieder in die Automobilbranche zurückgezogen.

Das Auto ist ein Objekt, das einen von A nach B bringt. Wieso ist es für so viele Menschen mit grossen Emotionen verbunden?
Die individuelle Mobilität war schon immer eine der Triebfedern der Gesellschaft. Und schon immer war es das grösste Glück, selber bestimmen zu können, wohin man geht und wie. Früher ging es um bessere oder schnellere Pferde, heute geht es um Autos, Flugzeuge oder den Schienenverkehr, morgen um ein multimodales Angebot mit bester digitaler Vernetzung. Die individuelle Mobilität ist wesentlicher Treiber für eine blühende Wirtschaft. Wo die Verkehrsinfrastruktur weitsichtig ausgestattet ist, geht es den Menschen besser.

Das sind die ökonomischen Gründe. Die Faszination für dieses oder jenes Modell, für starke Motoren und schönes Design hat etwas Irrationales.
Natürlich! Das sehe ich bei mir selbst. An dem guten Gefühl, wenn ich in ein schönes Auto steige.

Sie fahren selber?
Ja, mit Leidenschaft! Das Auto ist ein Stück Freiheit. Es ist ein teures Produkt, für das viele sehr lange sparen – und häufig auch ein Spiegelbild des Besitzers: Es sagt schon etwas über einen Fahrer aus, was er fährt ...

Wie wichtig ist das Design?
Was Ihnen nicht gefällt, das kaufen Sie nicht. Es gibt aber auch die alte Erkenntnis, dass alles, was man mit Liebe anschaut, schön ist.

Vor 25 Jahren war Skoda eine marode Ostblock-Marke. Wie schafft man da den Wandel?
Skoda gehört zu den ältesten Automarken der Welt: Es gibt uns seit 1895! Das Unternehmen hat alle politischen Systeme überlebt: Ursprünglich baute es Luxuswagen, im Kommunismus als Staatsbetrieb Autos für jedermann, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde Skoda von Volkswagen übernommen. Das war eine der erfolgreichsten Reprivatisierungen – nicht nur in Tschechien, sondern auch in Europa, vielleicht sogar weltweit.

Wie ging Volkswagen vor?
Skoda hat in 123 Jahren rund 20 Millionen Fahrzeuge gebaut, 75 Prozent seit der Übernahme von Volkswagen und ein Viertel allein in den vergangenen vier Jahren. Das zeigt das enorme Wachstum unter der Ägide von Volkswagen. Es war nur möglich, weil gezielt in Infrastruktur und Modernisierung investiert wurde. Und so geht es weiter: Wir bringen bis 2020 zwanzig neue Modelle auf den Markt, neun davon sind elektrisch.

Mancher frühere VW-Kunde wird sich für einen günstigeren Skoda entscheiden. Wann werden Sie dem Konzern zu erfolgreich?
Wenn der Erfolg nachhaltig ist, kann ein Unternehmen nie zu erfolgreich sein. Der VW-Konzern besteht aus Marken mit einer klaren Positionierung. Unser Wettbewerb findet definitiv nicht innerhalb der VW-Marken statt.

Wem, wenn nicht VW, schnappen Sie dann Kunden weg?
Da gibt es genügend Konkurrenz. Der Volkswagen-Konzern deckt mit seinen Marken zwölf Prozent des Weltmarktes ab. Es verbleiben also 88 Prozent Potenzial. Zudem wächst die Nachfrage nach individueller Mobilität: 2017 wurden weltweit 83,5 Millionen Autos verkauft. Experten gehen davon aus, dass wir 2025 schon bei mehr als 95 Millionen sein könnten!

In welchen Märkten wollen Sie Fuss fassen?
Wir sind soeben in Singapur gestartet, nächstes Jahr folgt voraussichtlich Südafrika. Bis 2025 wollen wir in 120 Märkten präsent sein. Viel Potenzial sehen wir zum Beispiel in Indien. Weltweit betrachtet hilft uns die SUV-Offensive, die wir vor zwei Jahren gestartet haben.

Warum wollen immer mehr Leute einen SUV, obwohl die meisten dieser Fahrzeuge nie einen Kieselstein berühren werden?
Auch das ist eine Frage des Gefühls. Der SUV gibt dem Menschen ein sicheres Fahrgefühl. Man sitzt höher, hat mehr Raum, Allradtechnologie bietet viele Einsatzmöglichkeiten, gerade in Ländern wie der Schweiz: SUVs sind ein nachhaltiger Trend.

Als Teil des VW-Konzerns ist auch Skoda vom Dieselskandal betroffen. Er hat dem Konzern aber nicht geschadet – Sie verkaufen mehr Autos denn je ...
Als Skoda-Chef kann ich nur für unser Unternehmen sprechen: Ich bin dankbar für die Loyalität unserer Kunden und dafür, dass uns immer mehr ihr Vertrauen schenken.

Auch Ihre Kunden wurden betrogen. Was sollen sie jetzt tun?
Wir haben alle betroffenen Kunden umfassend informiert. Für uns hat es oberste Priorität, dass jede Massnahme – sei es der angeordnete Rückruf oder die freiwillige Servicemassnahme – so schnell, professionell und zufriedenstellend wie möglich durchgeführt wird. Wir sind heute sehr weit in der Abarbeitung. In der Schweiz liegt die Rate bei 100 Prozent.

Ist der Diesel tot?
Der Diesel hat eine Zukunft, keine Frage. In Europa kommen wir bei Skoda heute auf einen Anteil von etwa 45 Prozent. Für die Abgasnachbehandlung müssen wir künftig sicherlich eine ganze Menge investieren, das wissen wir. Bei kleineren Fahrzeugen, also in den Einstiegssegmenten, wird der Diesel schneller von anderen Antriebskonzepten ersetzt. Deshalb bieten wir im Kleinwagen Fabia künftig keinen Diesel mehr an. Für Vielfahrer, die auf langen Strecken unterwegs sind, bleibt der Diesel eine lohnende Alternative. Auch Erdgas und bezahlbare Hybridsysteme sind interessante Alternativen.

Blicken wir in die Zukunft: Wie werden wir in 30 Jahren unterwegs sein?
Das Auto wird sich zu einem rollenden Smartphone entwickeln. Wir werden in Zukunft deutlich mehr im Auto machen können als heute – Unterhaltung, Arbeit etc. – und deshalb dort mehr Zeit verbringen.

Wir tun also alles im Auto, bloss nicht mehr selber fahren.
Der sehr langfristige Trend geht zum teilautonomen, irgendwann zum vollautonomen Fahren. Das wird in den verschiedenen Märkten unterschiedlich schnell erfolgen und in unterschiedlicher Ausprägung. In den USA beispielsweise geht es im ersten Schritt mehr Richtung autonome Taxis, in Deutschland liegt der Fokus aktuell mehr in der privaten Nutzung.

Werden die Menschen wirklich noch eigene Autos besitzen oder eher eines bestellen, wann immer sie es brauchen?
Das Teilen von Fahrzeugen wird in Zukunft zunehmen. Aber es wird auch weiterhin Menschen geben, die ihr Auto nicht teilen wollen, die ein ganz bestimmtes Modell wollen, das eben mit Emotionalität verbunden ist. Je höher das Preis-segment,desto geringer sind Wille und Bereitschaft zum Teilen.

Beim selbstfahrenden Auto sind Motorenstärke und PS-Zahl plötzlich egal.
Trotz Tempolimits findet man heute überall auf der Welt hoch motorisierte Autos. Das sollte auch in Zukunft die individuelle Entscheidung eines jeden sein. Abgesehen davon wird auch selber fahren hoch attraktiv bleiben. Es ist nun mal ein unglaublich emotionales Thema!  

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FCZ-Palsson verlor 0:6 gegen die Nati: «Ihr könnt andere Isländer erwarten»

Sun, 10/14/2018 - 16:32

Victor Palsson und Island treffen erneut auf die Schweiz. Der FCZ-Profi verspricht einen anderen Auftritt als beim 0:6.

Jahrelang war Victor Palsson (27) kein Thema mehr für die isländische Nati. Aber dass der defensive Mittelfeldspieler beim FC Zürich Captain ist, Cupsieger wurde und in der Europa League spielt, brachte ihn zurück in den Fokus.

Islands neuer Trainer Erik Hamrén nominierte ihn nun auch für den zweiten Zusammenzug der Saison, bei dem es in der Nations League erneut gegen die Schweiz geht. Palsson: «Es ist ein grossartiges Gefühl, zurück zu sein. Bevor mich der neue Trainer aufbot, war ich letztmals vor eineinhalb Jahren dabei. Aber das war kein richtiger Zusammenzug, nur ein Camp im Januar.» Letztmals in einem isländischen Pflichtspielkader war Palsson vor dreieinhalb Jahren.

Aber von der langen Absenz spürt der Zürcher nichts. «Ich habe viele Kollegen aus der Junioren-Zeit wieder getroffen, wir sind eine grosse Familie.» Victor nennt ihn im Team aber keiner – sondern Gudlaugur. «Das ist mein erster Vorname. Victor mein zweiter. Aber den verwende ich im Ausland, weil Gudlaugur keiner aussprechen kann.»

Palssons Nati-Comeback steht beim 0:6 in St. Gallen unter keinem guten Stern, drei Tage danach kassiert Island auch noch ein 0:3 gegen Belgien. Palsson: «Natürlich waren diese Resultate nur schwer akzeptierbar. Aber es haben uns ein paar gute Spieler gefehlt, das war leider zu spüren.» Mit Augsburg-Stürmer Alfred Finnbogason und Johann Berg Gudmundsson von Burnley sind zwei Stars zurück, nur der bärtige Captain Aron Gunnarsson fehlt erneut.

Im Testspiel gegen Weltmeister Frankreich letzten Donnerstag spielt Island gross auf, führt beim 2:2 zwischenzeitlich 2:0. Palsson kommt für die letzten 20 Minuten auf den Platz.

Klar, dass sich der FCZ-Spieler nun auch in Reykjavik gegen die Schweiz einen anderen Auftritt wünscht: «Wir haben eine neue Chance, uns anders zu präsentieren. Es beginnt wieder bei 0:0. Zu Hause wollen wir alles besser machen. Der neue Trainer hat eine neue Philosophie, das braucht etwas Zeit.»

Mit dem Nati-Aufgebot steckt Palsson in der vierten englischen Woche in Serie. Mit Zürich absolvierte er 7 Partien in 22 Tagen, nun gehts in der Nati nahtlos weiter. Doch er sagt: «Ich gehe lieber zum Nationalteam statt in die Ferien!» 

Categories: Swiss News

Nobelpreisträger warnt vor Finanzkrise: «Wir könnten neue Banken gründen»

Sun, 10/14/2018 - 16:31

Paul Romer hat vergangene Woche den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten. Er weiss, wie sich Staaten und Bürger auf die nächste Finanzkrise vorbereiten sollten und wie Ländern gesund wachsen können.

Bereits vor rund 30 Jahren entwickelte er ein Modell, das den technischen Fortschritt als bedeutenden Faktor für Wirtschaftswachstum würdigt. Dafür bekommt Paul Romer jetzt den Wirtschaftsnobelpreis – und von seiner Hemdenreinigung prompt einen Strauss Blumen obendrauf. Das überraschte ihn. «Der Preis scheint viele Menschen sehr glücklich zu machen», sagt Paul Romer. Selbst der Coffeeshop in seiner New Yorker Nachbarschaft gehört zu seinen Fans. Dass ihm der Laden nach dem Gewinn einen Kaffee ausgeben wollte, sei ihm dann aber doch fast zu weit gegangen. Für ein Getränk nicht zu bezahlen, sei doch gegen die Regeln, sagt Romer am Telefon.

Sie erhalten nach Ihrem Nobelpreis gratis Kaffee – und das stört Sie, ehrlich?
Paul Romer: Ich habe ihn ja angenommen, weil mir das Personal unbedingt die Freude machen wollte. Vielleicht muss ich diesbezüglich etwas flexibler sein.

Ja, vielleicht.
Sie sind aus Zürich, richtig? Dort am Flughafen war letzthin mein Handgepäckkoffer plötzlich weg. Ich bin erschrocken, sehe ihn dann, nicht weit weg von mir, bei einem Mann und einer Frau stehen. Beide zwar leger gekleidet, aber es waren Polizisten. Sie sagten mir, ich solle besser auf meine Sachen aufpassen.

Die Regel am Flughafen: Gepäck nie unbeaufsichtigt lassen!
Ja, aber die Polizisten verwarnten mich nur. Später war es mir sehr peinlich, dass sie mir keinen Strafzettel dafür gegeben hatten. Wir profitieren doch alle von ­einem System, in dem Menschen Regeln durchsetzen.

Viele fragen sich, ob Präsident Donald Trump sich an Regeln hält. Die US-Wirtschaft boomt, und er heizt sie mit Steuerkürzungen und Ähnlichem weiter an. Übertreibt er?
Wir haben jetzt eine lange Zeit des Wachstums hinter uns. Die Frage ist: An welchem Punkt schiessen wir so über unser Potenzial hinaus, dass es gefährlich wird? Die Wirtschaft zu stimulieren, kann einen alternativen Weg des Fortschritts bedeuten. Und die dadurch gesunkene Arbeitslosigkeit ist gut, um einen verloren geglaubten Teil der Gesellschaft wieder in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Eine tiefere Arbeitslosigkeit steigert aber nicht unbedingt das Produk­tionspotenzial – das, was eine Gesellschaft mit all ihren Ressourcen gesund leisten kann. Deswegen müssen wir Ökonomen warnen: Was die Republikaner mit ihren Steuersenkungen gemacht haben, ist ein nationales Experiment.

Wenn es schiefgeht: Wären wir auf die nächste Finanzkrise vorbereitet?
Nein, wir sind alles andere als vorbereitet. Und es beunruhigt mich sehr, dies zu sagen, denn die nächste Finanzkrise kommt. Ich weiss nicht wann, aber sie kommt. Egal, wie sehr wir uns anstrengen – verhindern können wir sie nicht.

Wir könnten uns jetzt noch vorbereiten.
Es wäre eine gute Idee, jetzt da­rüber nachzudenken, welche Richtlinien wir bei der nächsten Finanzkrise in Kraft haben wollen. Ich habe mal Flugstunden genommen. Da lernt man sich auf Notfälle vorzubereiten: Was mache ich, wenn der Motor ausfällt, wo würde ich landen? Dafür hast du als Pilot vorsichtshalber immer einen Plan. Diese Einstellung brauchen wir im Finanzsektor überall auf der Welt.

Wie könnte so ein krisensicherer Plan aussehen?
Wir könnten neue Banken gründen, die im Besitz der Regierung sind. Ich stelle mir dabei Bank-Mäntel vor, die bis zu einer Krise wenig tun. Aber wenn uns die Krise trifft, können die Regierungen diesen Banken Geld geben, statt private Institute zu retten.

Die Bankenrettung hat beim letzten Mal für viel Missmut in der Bevölkerung gesorgt.
Ja, viele Menschen lehnen die Rettung von privaten Banken durch den Staat ab. Mit staatlichen Banken kann das Dilemma verhindert werden, dass viele die Bankenrettung ökonomisch richtig finden, aber moralisch ablehnen, weil die «Bösen» damit quasi belohnt werden. Nach der Krise könnte die Regierung ihre Anteile an der Bank verkaufen. Wir sollten neue Banken finanzieren, nicht die alten.

Diese Mantel-Banken wären also der Krisenplan für Staaten. Können wir auch privat vorsorgen?
Ich befürchte, da gibt es etwas, was der Einzelne tun kann: sparen. Das ist aber problematisch, wenn es zu viele machen. Finanzkrisen sind Liquiditätskrisen. Wenn Sie genügend Geld auf dem Sparbuch und Regierungsanleihen haben, können Sie Vorteile aus einer Krise ziehen. Sie müssen dann Ihre Anlagen nicht verkaufen, wenn die Preise unten sind, können aber selbst zu Niedrigpreisen kaufen. Wenn jedoch zu viele – wie dies im Augenblick der Fall ist – nur krisensicher anlegen, gibt es zu wenige Investitionen in Fabriken, Maschinen und Software.

Worin müsste vor allem investiert werden, damit ein Land gesund wachsen kann?
In Technologie und in Humankapital. Es muss dafür gesorgt werden, dass mehr Menschen Zugang zu Wissen haben. Menschen können viel lernen, auch durch Arbeit. Das heisst: Die richtige Art von Arbeit kann das Humankapital steigern – und in der Folge das Potenzial einer ganzen Wirtschaft. Wir sollten also auch unbedingt versuchen, Langzeitarbeitslose zurück in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Man darf diese Leute nicht auf-geben. Sie benötigen aber neue Fähigkeiten, um wertvollere Arbeitskräfte zu werden.

Deswegen nützt es auch nichts, einfach alte Industriejobs zurückzubringen. Welche Fähigkeiten können Maschinen nicht ersetzen?
Maschinen können heute vieles ersetzen. Wenn Sie nur schwere Dinge tragen können, reicht das nicht mehr. Selbst das klassische Rechnen in Schulen ist unnütz – das können Computer machen. Der Markt verlangt jedoch die Fähigkeit, Probleme zu lösen und mit anderen Menschen umzugehen.

Muss an Schulen anderes gelehrt werden?
Wir verschwenden Humankapital, wenn wir Menschen mit kleinen Einschränkungen nicht fördern. Oft fühlen sich Schüler mit einer Leseschwäche – so wie ich eine habe – oder einer Rechenschwäche dumm und vom Bildungssystem im Stich gelassen. Das heutige Schulsystem sorgt so dafür, dass sich zu Beginn kleine Unterschiede zwischen den guten und schlechten Schülern ausweiten. Wenn wir dagegen kleine Startnachteile durch den richtigen Unterricht ausmerzen, wäre das gut fürs Wirtschaftswachstum.

 

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Gopfried Stutz mit Claude Chatelain: Die Grossbanken sind immer noch zu gross

Sun, 10/14/2018 - 16:31

Wir können nicht ruhig schlafen, solange wir Banken haben, die zu gross zum Scheitern sind.

Dieser Tage erinnern wir uns an das düstere Jubiläum der UBS: das Zehnjährige ihrer Rettung durch die Eidgenossenschaft.

Ich will hier einen anderen Skandal in Erinnerung rufen, der ein gutes halbes Jahr vor der UBS für Schlagzeilen sorgte, im Januar 2008: Ein mit der Informatik und dem Sicherheitssystem vertrauter Händler der Société Générale setzte mit spekulativen Geschäften fünf Milliarden Euro in den Sand und brachte die zweitgrösste Bank Frankreichs an den Rand des Abgrunds.

Damals schrieb ich in einem Kommentar: Wenn man das Sicherheitssystem täuschen und fünf Milliarden unentdeckt verspekulieren könne, wären es beim nächsten Mal vielleicht 20, 30 oder gar 50 Milliarden. Selbst die Kapitalkraft einer UBS oder CS reichten nicht aus, ein 50-Milliarden-Loch zu stopfen.

«‹Too big to fail› würde es dann heissen.» Zu gross, um scheitern zu dürfen. Der Steuerzahler müsste einspringen. Und weiter: «Es wird langsam unheimlich, zwei globale Bankenmonster im Land zu wissen, für deren mangelhafte Kontrollen wir womöglich die Zeche bezahlen müssen.»

Uiuiuiui! Was musste ich mir daraufhin anhören. Es sei «billiger Populismus und Aufhetzerei, den einzelnen Steuerzahler zum letzten Retter in der Not emporzustilisieren», meinte ein Leserbriefschreiber in der «Berner Zeitung».

Am 12. Oktober 2008 bewahrheitete sich leider meine Befürchtung: Die UBS musste durch Bund und Nationalbank gerettet werden. Also mit unserem Geld. Hat mir damals jemand für meine Warnung gratuliert? Es müsste mir entgangen ein.

Nun sind unsere beiden Bankenmonster nicht mehr ganz so monströs wie vor Ausbruch der Finanzkrise und ihre Kapitaldecke nicht mehr ganz so dünn; das risikoträchtige Investmentbanking wurde heruntergefahren, zudem wurden Notfallpläne erstellt. Die sollen sicherstellen, dass bei einer erneuten Krise der systemrelevante Teil nicht mit in den Abgrund gerissen wird.

Systemrelevant sind Bereiche, die für die Volkswirtschaft unentbehrlich sind, etwa der Zahlungsverkehr und das Kreditgeschäft. Würden sie bei einer zu grossen Bank kollabieren, könnte die ganze Volkswirtschaft kollabieren.

Ob Notfallpläne im Krisenfall funktionieren, wissen wir aber erst, wenn sie den Tatbeweis erbracht haben. Ich habe da meine Zweifel: Wie will man das systemrelevante Kreditgeschäft retten, wenn es selber in die Krise gerät?

Einen tubelisicheren Plan gäbe es allerdings. Man müsste nur dafür sorgen, dass gar keine Bank so gross und mächtig wird, eben «too big to fail». Wir hätten nicht erlauben dürfen, dass Bankgesellschaft und Bankverein zur UBS fusionieren. Wird eine Bank systemrelevant, sodass wir Steuerzahler sie in der Not retten müssen, so hat der Markt versagt.

Wir können nicht ruhig schlafen, solange wir Banken haben, die «too big to fail» sind.

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Wegen vermissten Journalist Khashoggi: USA und Saudi-Arabien gehen auf Konfrontation

Sun, 10/14/2018 - 16:14

In der Affäre um den vermissten saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat sich am Wochenende der Ton zwischen Washington und Riad verschärft: Saudi-Arabien drohte im Fall möglicher Sanktionen mit Vergeltung.

Vom saudische Regierungskritiker Jamal Khashoggi fehlt seit dem 2. Oktober jede Spur. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der Regierungskritiker in der Botschaft von Saudi-Arabien in Istanbul von saudiarabischen Agenten ermordet wurde.

Nun hat US-Präsident Donald Trump gegenüber Saudi-Arabien eine «schwere Strafe» angedeutet. Riad reagierte daraufhin mit möglichen Sanktionen. Das Königreich werde «jedwede Massnahme mit einer grösseren beantworten«, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Sonntag eine amtliche Quelle. Das Königreich lehne jeglichen Versuch ab, durch Androhungen wirtschaftlicher Sanktionen oder politischen Drucks geschwächt zu werden, hiess es in Riad.

 

Westliche Unternehmen distanzieren sich

Wegen des Verdachts der Ermordung an Khashoggi waren zahlreiche westliche Unternehmen auf Distanz gegangen. Selbst Firmen, die den Reformkurs des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman unterstützen, sagte ihre Teilnahme an einem Wirtschaftsgipfel Ende Oktober ab - darunter etwa der britische Milliardär Richard Branson und der Vorstandsvorsitzende des Fahrdienstes Uber, Dara Khosrowshahi.

US-Präsident Trump deutete am Samstag an, dass er den vermissten saudiarabischen Journalisten für tot hält. Nach Khashoggis Verschwinden habe noch die Hoffnung bestanden, ein Lebenszeichen zu erhalten, sagte Trump in Washington. «Das war unsere erste Hoffnung, unsere erste Hoffnung war es, dass er nicht getötet wurde, aber vielleicht sieht es nicht allzu gut aus», fügte der Präsident hinzu.

Riad bestreitet die Vorwürfe, ist bisher aber den Beweis dafür schuldig geblieben, dass der damals 59-jährige Khashoggi das Gebäude lebend verliess.

Die Türkei warf Saudi-Arabien am Samstag vor, bei den Untersuchungen nicht ausreichend zu kooperieren. Aussenminister Mevlüt Cavusoglu forderte Riad erneut auf, türkischen Ermittlern Zugang zum Konsulat in Istanbul zu verschaffen.

Vor seinen Äusserungen im Weissen Haus hatte Trump bereits deutlich gemacht, dass aus seiner Sicht Saudi-Arabien, ein wichtiger Verbündeter der USA, für das Verschwinden Khashoggis verantwortlich sein könnte. «Könnten sie es sein? Ja», sagte Trump in der CBS-Sendung «60 Minutes». «Wir werden der Sache auf den Grund gehen und es wird eine schwere Strafe geben.»

Türkische Regierung berichtet über Folter

Laut US-Zeitung «Washington Post» informierten türkische Regierungsvertreter US-Vertreter über Audio- und Videoaufnahmen, auf denen zu sehen und zu hören sei, wie Khashoggi in dem saudiarabischen Konsulat in Istanbul verhört, gefoltert und ermordet worden sei. Anschliessend sei seine Leiche zerteilt worden, berichtete das Blatt, für das Khashoggi seit seiner Flucht aus seiner Heimat vergangenes Jahr Kolumnen geschrieben hatte.

Saudi-Arabiens Börse erlebte am Sonntag einen schlimmen Kurseinbruch. Die Aktien sackten zwischenzeitlich um sieben Prozentpunkte ab. 

Der Leitindex Tasi fiel am Mittag unter die wichtige Grenze von 7000 Punkten und machte damit alle Kursgewinne seit Jahresbeginn zunichte. Auch wenn sich die Kurse wieder etwas erholten, handelte es sich immer noch um die schlimmsten Kurseinbrüche innerhalb eines Tages seit drei Jahren. (SDA)

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Lawine zerschmettert die Körper: Neun Bergsteiger bei Unglück im Himalaja gestorben

Sun, 10/14/2018 - 15:27

Bei einem Unglück im Himalaja sind alle neun Mitglieder einer Expedition ums Leben gekommen - fünf Südkoreaner und vier Nepalesen. Wie sie starben, ist noch unklar.

Neun Bergsteiger sind am Himalaja gestorben! Ersten Erkenntnissen zufolge wurde ihr Basislager am nepalesischen Mount Gurja offenbar durch heftige Fallwinde einer Lawine so stark getroffen, dass die Körper der Männer zerschmettert wurden. Bei den Opfern handelt es sich um fünf Südkoreaner und vier Einheimische.

In dem auf 3500 Metern Höhe im Dhaulagiri-Gebirge gelegenen Basislager der Expedition stiessen Rettungskräfte auf die zerfetzten Reste von Zelten und zerschmetterte Ausrüstungsgegenstände. Die Leichen der neun Bergsteiger lagen am Boden zerstreut, sie wiesen Kopfverletzungen und Knochenbrüche auf.

 

«Offenbar gab es eine Lawine aus Gletschereis und Schnee, und der dadurch ausgelöste Fallwind hat den Zeltplatz getroffen und die Bergsteiger zu Boden geschleudert», sagte der Helfer Suraj Paudyal, der als einer der ersten am Sonntag das Lager erreichte. 

Das Basislager lag direkt neben einer engen Schlucht, in der die herabstürzenden Eismassen heftigen Wind auslösten. «Das Basislager sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert», schilderte Dan Richards vom Rettungsdienst Global Rescue.

Per Helikopter wurden die Leichen der Expeditionsteilnehmer zunächst nach Pokhara in der nepalesischen Annapurna-Region geflogen, von wo sie nach Kathmandu gebracht werden sollten.

Der Zeitpunkt des Unglücks ist unklar

Das Unglück ereignete sich vermutlich am Donnerstag oder Freitag - der genaue Zeitpunkt blieb unklar, da es keine Überlebenden gibt. Tour-Organisator Trekking Camp Nepal alarmierte am Samstagmorgen die Rettungskräfte, nachdem sich die Expeditionsteilnehmer mehr als 24 Stunden nicht gemeldet hatten. Eine Helikopterbesatzung sichtete die Leichen, konnte jedoch am Samstag wegen starken Windes zunächst nicht landen.

Die Unglücks-Expedition stand unter der Führung des erfahrenen südkoreanischen Bergsteigers Kim Chang Ho, der die 14 höchsten Berggipfel der Erde ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen hatte. Das Team hielt sich seit Anfang des Monats am 7193 hohen Mount Gurja auf. 

Die Bergsteiger wollten den Gipfel auf einer bislang noch nie genutzten Route ersteigen. Insgesamt bezwangen bislang nur 30 Menschen den Mount Gurja, der letzte erfolgreiche Gipfelsturm datiert aus dem Jahr 1996. (SDA)

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Wegen Formel-3-Triumph von Mick Schumacher: Versteckte Vorwürfe von Schumis Titelrivale!

Sun, 10/14/2018 - 15:15

Mick Schumacher ist neuer Formel-3-Europameister. Seine Wandlung mitten in der Saison zum Siegfahrer wird aber vom härtesten Gegner hinterfragt.

Die Formel-3-Saison endet mit einem erneuten Podestplatz des neuen Champions: Mick Schumacher (19) holte am Samstag in Hockenheim vorzeitig den EM-Titel und braust im letzten Saisonlauf am Sonntag auf Rang 2.

Die Zahlen sind klar: Der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher (49) holt den bisher wichtigsten Titel seiner Karriere dank einer Wahnsinns-Leistungssteigerung nach der Sommerpause.

Nach der ersten Saisonhälfte belegte Schumi junior sieglos nur Tabellen-Rang 10. Dann startet Mick durch: Erster Saisonsieg in Spa-Francorchamps. Auf dem Nürburgring gewinnt er alle drei Läufe, die Serie baut er in Spielberg gar auf fünf Siege in Folge aus.

In der zweiten Saisonhälfte gewinnt Mick 8 von 16 Rennen. Zum Leidwesen von Dan Ticktum (19), der Brite verliert das Titelduell gegen den Deutschen. Die wundersamen Tempo-Fortschritte von Schumacher verwundern aber neben vielen Beobachter im Fahrerlager auch Ticktum.

«Mein Nachname ist nicht Schumacher»

Der unterlegene Schumi-Rivale formuliert noch vor der Titelentscheidung sogar versteckte Vorwürfe gegen Mick und dessen Prema-Team. «Prema hat etwas gefunden. Es wird schwierig sein, sie zu besiegen.» Und der Brite deutet auch an: «Leider kämpfe ich eine Schlacht, die ich nicht gewinnen kann, da mein Nachname nicht Schumacher lautet.»

Während der zweiten Saisonhälfte nennt der Brite den neuen Schumi-Speed «interessant» und meint, Micks Siegesserie komme aus dem Nichts. Konkreter wird Ticktum nicht: Er werde erst nach der Saison auspacken und habe nie gesagt, dass er etwas Illegales vermute.

Möglich ist, dass Schumis Team wie schon 2016 beim Titel mit dem heutigen Williams-F1-Fahrer Lance Stroll dank einer üppigen Finanzspritze technisch mächtig zulegen konnte.

Schumi Junior selber sagt zu seiner plötzlichen Wandlung vom Top-Ten-Pilot zum Siegesfahrer: «Wir haben uns eben im Team weiterentwickelt, während andere vielleicht an einem Punkt stehen geblieben sind!»

Dem erträumten Formel-1-Einstieg ist Mick nun jedenfalls einen Schritt näher. Nächste Saison wird er wohl Formel 2 fahren. Ob dann die Gegner auch wieder zu beissen haben?

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Live auf Facebook übertragen: Fahrer (31) und Kind (9) nach Raserfahrt in Rumänien tot

Sun, 10/14/2018 - 15:14

Ein Mann (31) rast mit 180 km/h auf einer Landstrasse in Rumänien und streamt die Fahrt live auf Facebook. Dabei kollidiert er mit einem anderen Wagen. Dort drin sitzt ein Mädchen (9). Das Kind und der 31-Jährige sind beide tot.

Bei einer Raserei, die der Fahrer live ins Internet übertrug, sind im Westen Rumäniens der Fahrer sowie ein neunjähriges Mädchen ums Leben gekommen. Vier weitere Personen, darunter ein dreijähriger Junge, erlitten bei dem schweren Unfall in der Nacht zum Samstag Verletzungen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf die Polizei.

Der 31-jährige Fahrer des Unfallautos raste demnach mit 180 Stundenkilometern über eine Landstrasse nahe der westrumänischen Stadt Timisoara. Dabei filmte er seine Fahrt und streamte sie live auf Facebook. Wegen des Handys und der dröhnend lauter Musik aus dem Autoradio war der Mann abgelenkt.

 

Der Wagen prallte schliesslich auf einen unbeleuchteten Traktor und wurde infolgedessen auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Dort stiess er mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. In diesem wurde das neunjährige Mädchen getötet. Der dreijährige Junge, der schwer verletzt wurde, hatte im Wagen des Unfallfahrers gesessen.

Immer mehr Unfälle wegen Facebook

Immer wieder verursachen Autofahrer schwere Verkehrsunfälle, weil sie anscheinend mit Fahrten bei hoher Geschwindigkeit Eindruck bei ihrer Facebook-Gefolgschaft schinden wollen. 

Erst am vergangenen Dienstag starben rumänischen Medienberichten zufolge zwei junge Rumänen auf einer Autobahn in der nordwestenglischen Grafschaft Cheshire, als sie ihre Fahrt über Facebook übertrugen und mit einem anderen Fahrzeug zusammenstiessen.

Der schwerste Unfall dieser Art ereignete sich im vergangenen Mai in Ostungarn. Der Fahrer eines Kleinbusses und alle acht Passagiere kamen ums Leben, als das Fahrzeug nahe der Ortschaft Ceglédbercel mit einem Lastwagen frontal zusammenstiess. Der Fahrer des Unglücksfahrzeugs hatte während der Fahrt die Kommentare zu seiner Facebook-Übertragung beantwortet. (SDA)

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Katholische Kirche: Papst Paul VI. heiliggesprochen

Sun, 10/14/2018 - 14:29

Rom – Vor zehntausenden Gläubigen aus aller Welt hat Papst Franziskus am Sonntag sieben katholische Selige heilig gesprochen - unter ihnen der frühere Papst Paul VI., der ermordete salvadorianische Erzbischof Óscar Romero und die deutsche Ordensfrau Maria Katharina Kasper.

«Wir erklären und bestimmen Paul VI. und Óscar Arnulfo Romero Galdamez (...) zu Heiligen», sagte der Papst bei der Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom. Lauter Beifall antwortete ihm.

Reliquien der Heiligen wurden zum Altar gebracht, darunter ein Knochensplitter Romeros und ein Hemd, das Paul VI. 1970 bei einem Messerattentat am Flughafen von Manila getragen hatte. Franziskus selbst trug während der Zeremonie die blutbefleckte Gewandkordel, die Romero bei seiner Ermordung getragen hatte, sowie das Messgewand von Paul VI.

Die beiden Geistlichen liegen dem aus Argentinien stammenden Kirchenoberhaupt wegen ihres Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und die Armen besonders am Herzen. Ihre Grossporträts prangten am Sonntag auf der Fassade des Petersdoms.

Über 60'000 Menschen nahmen nach Vatikan-Angaben an der Zeremonie teil. Zu ihnen gehörten auch die Präsidenten El Salvadors und Chiles, Salvador Sánchez Cerén und Sebastián Piñera, sowie die spanische Königin Sofía teil - zu den neuen Heiligen zählt auch eine spanische Nonne.

Benedikt XVI. dagegen blieb der Zeremonie fern, doch hatte Papst Franziskus seinem 91-jährigen Vorgänger an dessen Alterssitz in den vatikanischen Gärten zuvor einen Besuch abgestattet.

Óscar Romero war vatikanintern lange heftig umstritten. Konservativen Kreisen stiess übel auf, dass sich der Befreiungstheologe und Erzbischof von San Salvador für besitzlose Bauern einsetzte und gegen soziale Ungerechtigkeit kämpfte.

1980 wurde Romero während einer Messe zu Beginn eines blutigen Bürgerkriegs ermordet. Trotz des Widerstands der konservativen Kleriker im Vatikan sprach Franziskus den Erzbischof 2015 als Märtyrer selig.

Schon in der Nacht zum Sonntag hatten hunderte Salvadorianer in der Hauptstadt die bevorstehende Heiligsprechung Romeros gefeiert. Sie versammelten sich vor seinem Grab in der Krypta der Kathedrale sowie vor der Kapelle des Spitals La Divina Providencia, in der Romero von einem rechtsextremen Kommando ermordet wurde. Viele erinnerten daran, dass der Erzbischof vor seinem Tod Morddrohungen erhalten hatte.

Papst Paul VI., dessen bürgerlicher Name Giovanni Battista Montini lautete, stand von 1963 bis zu seinem Tod 1978 an der Spitze der katholischen Kirche. Wegen seines Verbots der Antibabypille ist er bis heute umstritten. In seine Amtszeit fiel aber auch der Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, das wichtige Reformen in der Kirche anstiess.

Paul VI. war zudem das erste katholische Kirchenoberhaupt, das - ähnlich wie Franziskus heute - den Prunk des Papsttums ablehnte. Als erster Papst hielt er wöchentliche Generalaudienzen auf dem Petersplatz ab und bereiste alle Kontinente, um mit den Gläubigen in Kontakt zu kommen.

Die deutsche Nonne Kasper (1820-1898) stammte aus Dernbach im Westerwald und gründete die Kongregation der «Armen Dienstmägde Jesu Christi», die sich um Alte und Kranke kümmert. 1978 wurde sie von Papst Paul VI. seliggesprochen.

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Fünfter Sieg in Folge winkt: Geht der ZSC-Lauf auch gegen Lausanne weiter?

Sun, 10/14/2018 - 14:28

Die ZSC Lions haben einen Lauf. Das liegt auch an der zwischenmenschlichen Stärke von Neo-Trainer Serge Aubin. Verfolgen Sie das Spiel ZSC gegen Lausanne live ab 15.45 Uhr bei BLICK!

Mental stimmt vieles bei den ZSC Lions. Nach zuletzt vier Siegen in Folge ist der Tank des Selbstvertrauens gut gefüllt. Auch am Samstag gegen den HCD: Im Landwassertal beissen die Löwen nach 0:2-Rückstand zurück und drehen die Partie noch in den regulären 60 Minuten.

Der neue Trainer Serge Aubin findet allmählich den Zugang zu seinen Spielern. Der Kanadier diese Woche zur NZZ: «Ich sehe, wie sie reagieren, wenn Widerstände auftauchen, aber auch, wenn wir erfolgreich sind. Ich spüre die Spieler besser.»

Das Gespür ist auch heute nötig. Zuhause gegen Lausanne müssen die Lions den hohen Ansprüchen des Publikums im Hallenstadion gerecht werden. Unterschätzt werden die Waadtländer bestimmt nicht: «Jeden Gegner zu respektieren, ist eine Frage der Einstellung. Daran arbeiten wir jeden Tag.»

Verfolgen Sie das National-League-Spiel zwischen den ZSC Lions und Lausanne HC ab 15.45 Uhr live!

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Absturz auf 35,5 Prozent: Schockergebnis für die CSU in Bayern

Sun, 10/14/2018 - 14:25

In Deutschland steht heute eine richtungsweisende Wahl an: Das grösste Bundesland wählt seinen Landtag. Und der bisher vorherrschenden CSU steht ein Erdbeben bevor.

In der Wählergunst ist die Regierungspartei tief gesunken, laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage des Insa-Instituts kommen die Christsozialen nur noch auf 33 Prozent. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren gab noch jeder zweite Bayer der CSU seine Stimme.

Ministerpräsident Markus Söder (51), der das Amt im März 2018 von CSU-Chef Horst Seehofer (69) übernahm, steht damit eine gigantische Wahlschlappe bevor. Die voraussichtlichen Gewinner sind hingegen die Grünen (laut Insa-Umfrage: 18 Prozent) mit ihrer Spitzenkandidatin Katharina Schulze (33) und die AfD, die zum ersten Mal in Bayern antritt. Die Rechtspopulisten liegen aktuell bei 14 Prozent.

Die SPD (12 Prozent) und die Freien Wähler (11 Prozent) bewegen sich in einer ähnlichen Grössenordnung. Die FDP hingegen muss mit 5,5 Prozent noch um den Einzug in den Landtag bangen.

 

Die CSU wird trotz des erwarteten Absturzes die stärkste Kraft im Freistaat bleiben. Als grösste Partei kommen ihr dann Besonderheiten im bayerischen Wahlsystem zugute. Denn: Bei der endgültigen Sitzverteilung im Landtag profitiert jene Partei, die besonders viele der Direktmandate aus den 91 Stimmkreisen für sich gewinnen kann. Und das dürfte nach wie vor die CSU sein.

Auch für Merkel zählt die Bayernwahl

Erst zum zweiten Mal in 60 Jahren wird die Schwesterpartei der CDU jedoch eine Koalition eingehen müssen. Der Verlust an Zustimmung könnte sich auf das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen CDU und CSU auswirken. In zwei Wochen steht zudem die Landtagswahl in Hessen an. Verliert die CDU dort ebenfalls an Stimmen, könnte das für Unruhe sorgen. Auswirken könnte sich das sogar direkt auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (64) – sie muss im Dezember ihren Parteivorsitz verteidigen.

In dem wirtschaftsstarken Freistaat lebt knapp ein Sechstel der deutschen Bevölkerung. Die Wahl gilt daher auch als ein wichtiger Stimmungstest für das ganze Land. Mit ersten Prognosen wird gleich nach Schliessung der Wahllokale um 18 Uhr gerechnet. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird zwischen 23 und 2 Uhr erwartet.

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Swiss muss mit Lufthansa «harmonisieren»: Sitzplatz-Reservationen werden teurer

Sun, 10/14/2018 - 14:23

Die Preise für Flugtickets sind im freien Fall. Dafür verlangen Airlines wie die Swiss mehr für einen Sitzplatz.

Die Tarife für Flugtickets befinden sich im freien Fall. Die durchschnittlichen Preise für Flüge nach Nordamerika sind seit 2015 um 21 Prozent gesunken.

Im Wettbewerb um Erstkunden bietet Swiss je nach Wochentag einen Flug von Zürich nach San Francisco bereits ab 222 Franken an. Abzüglich der Flughafentaxen und Kosten für den Treibstoff, bliebe der Airline nicht mehr viel übrig.

Im Gegenzug verlangen Airlines deshalb mehr für ihre Zusatzdienstleistungen. Wer etwa einen bestimmten Sitzplatz im Flieger will, muss seit kurzem tiefer in die Tasche greifen: Swiss hat ihre Preise für Sitzplatzreservationen erhöht, wie ein Sprecher der Fluggesellschaft gegenüber SonntagsBlick bestätigt. «Die Preise für Reservationen wurden über das letzte Jahr innerhalb der Lufthansa Group harmonisiert», sagt Swiss-Sprecher Stefan Vasic.

Einerseits gelten je nach Sitzplatz in der Economyclass verschiedene Tarife. So sind die beliebten Plätze über den Tragflächen teurer als solche im hinteren Teil des Flugzeugs. Zusätzlich verlangt die Airline deutlich höhere Preise für Sitzplätze mit ex­tra Beinfreiheit.

Bis zu 120 Franken pro Sitz

Für Interkontinentalflüge verlangt die Airline eine Reservationsgebühr von mindestens 30 Franken für einen bestimmten Sitz, für eine Reservation über den Tragflächen sind bis zu 55 Franken fällig. Für einen Sitz mit extra Beinfreiheit kann der Zuschlag dann auch schon einmal 120 Franken betragen. Wer auf einem Europaflug ­einen bestimmten Platz reservieren möchte, zahlt auf der Kurzstrecke einen Aufpreis von 12 bis 45 Franken.

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Schwierig, gegen Cybermobbing vorzugehen: Keine Strafe wegen Droh-Video

Sun, 10/14/2018 - 14:22

SPREITENBACH AG - Videodrohungen einer Teenagerin gegen Céline endeten vor einem Jahr im Suizid. Das Mädchen, welches Céline so weit trieb, blieb unbestraft. Auf Instagram hat sie mit einem weiteren Video abermals ein Mädchen bedroht.

Vor einem Jahr nahm sich die 13-jährige Céline aus Spreitenbach AG das Leben. Sie war von I. F.* bedroht worden. Die damals 16-jährige I.F. schockierte die Schweiz noch ein zweites Mal: Weil sie ein weiteres Mädchen quälte. In einem Instagram-Video drohte I. F. diesem zweiten Mädchen das gleiche Schicksal an wie Céline. Wörtlich sagte I. F. in dem Video: «Los mol zue du chlini Nutte, mir findet dich scho und zweitens: Du wirsch genauso sterben wie Céline, glaub mir!»

Wegen der Textnachrichten an Céline auf verschiedenen Social-Media-Plattformen wurde I. F. jetzt verurteilt. Über dieses Urteil wurden Célines Eltern lediglich mit einer lapidaren Mitteilung informiert – nicht einmal über das Strafmass und die Urteilsbegründung wurden die Eltern in Kenntnis gesetzt!

Verfahren Eingestellt

Nicht nur das: Das Verfahren wegen der Video­drohung hat die Jugendanwaltschaft Limmattal-Albis sogar eingestellt! Eine entsprechende Verfügung vom 24. September ist rechtskräftig. Aus der Begründung wird klar: Die Jugendstaatsanwaltschaft schloss die Akte wegen ­eines juristischen Details.

Das Mädchen aus dem Kanton Zürich, das im Instagram-Video beschimpft und bedroht wird, hatte zwar Anzeige gegen I. F. erstattet, jedoch explizit darauf verzichtet, eine Mittäterin anzuzeigen, die in dem Video ebenfalls auftritt. Daher befand die Jugendanwaltschaft: «Für ­einen Schuldspruch der Beschuldigten fehlt es an einer unabdingbaren Prozessvoraussetzung.» Alle einer Straftat Verdächtigen müssten zur Anzeige gebracht werden. Das Verfahren sei deshalb einzustellen.

Die Oberjugendanwaltschaft wollte dies auf Anfrage von SonntagsBlick nicht kommentieren. «Um die Persönlichkeit der Jugendlichen zu schützen, sind Jugendstrafverfahren in der Schweiz generell nicht öffentlich», so deren Sprecherin Sarah Reimann.

Schwierig gegen Cybermobbing vorzugehen

Célines Eltern können nicht verstehen, dass sie über das Urteil gegen die Mob­berin ihrer Tochter nicht vollständig informiert werden. Ebenso wütend sind sie, dass die Videodrohungen ohne strafrechtliche Konsequenzen bleiben.

Die Jugendanwaltschaft sende damit die Botschaft aus: Wer gegen Cybermobbing juristisch vorgehen will, hat es schwierig. Eine Anzeige, ist nicht immer erfolgreich. Wenn nicht alle Beteiligten angezeigt würden, bleibe eine Drohung – und sei sie noch so krass – ohne Strafe. Den Kommentar der Justiz, es bestehe kein Zusammenhang zwischen den Drohungen und dem Suizid ihrer Tochter, finden Célines Eltern geschmacklos: «Sie wurde von I. F. einen Tag vorher beschimpft und öffentlich blossgestellt.»

Weiter offen ist das Verfahren gegen einen Jugendlichen aus Dietikon ZH, der Céline genötigt haben soll. Wann in diesem Fall mit einem Abschluss zu rechnen ist, wollte die Jugendanwaltschaft nicht mitteilen.

*Namen bekannt

 

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SCB-Boss Lüthi feiert 20 Jahre in Bern: «Ich wollte aufhören, sobald wir Meister werden»

Sun, 10/14/2018 - 14:21

Er machte aus dem einst maroden SCB ein Vorzeigeunternehmen. Marc Lüthi (57) spricht im Interview über seine eitle Seite, die Hilfe eines Spielerargenten und einen Wutanfall in der Kabine.

BLICK: Herr Lüthi, wann feuern Sie Ihren Pressechef?
Marc Lüthi:
(lacht laut) Warum?

Kaum beim SCB, sagten Sie, das sei Ihr letzter Managerjob. Danach sähen Sie sich als Pressechef.
Habe ich das wirklich gesagt? Nein, nein. Chrigu (Pressechef Christian Dick, Anm. d. Red.) darf bleiben. Aber ich dachte damals wirklich, ich würde den Job bloss ein paar Jahre machen. Ich wollte aufhören, sobald wir Meister werden. Doch dann wurden wir immer grösser. Und die Aufgabe wurde immer spannender.

Etwas anderes hat Sie nie gereizt?
Doch, es gab vieles. Ich wollte eine Boulevard-Zeitung machen. Vieles waren Spinnereien. Ich habe den besten Job der Schweiz.

Zu welchem Sie 1998 zufällig kamen.
Ich wollte Geld eintreiben und kam mit einem Job nach Hause.

Was war geschehen?
Ich war Mitbesitzer der Vermarktungsfirma IMS, schrieb auch Magazine für den SCB. Wir waren der grösste Privatgläubiger.

Der SCB schuldete Ihrer damaligen Firma weit über 100'000 Franken.
Ja, aber der Klub konnte nicht zahlen. Also bot man uns die Geschäftsführung an.

Und Sie sagten sofort zu?
Nein, aber dann kamen mein Geschäftspartner Erwin Gross und ich zum Schluss, dass wir wenigstens selber Schuld sein wollen, wenn das Ganze in die Hosen geht. 1998 hat mich deutlich mehr als ein Jahr meines Lebens gekostet.

Weshalb?
Als ich kam, war von zweieinhalb Millionen Franken Schulden die Rede. Am Ende waren es über zehn Millionen Franken. Die Rettung kam erst in letzter Sekunde mit dem Verkauf an die Valora zustande. Wir waren bloss zu dritt, arbeiteten fast Tag und Nacht. Und nebenbei moderierte ich noch.

Sie arbeiteten bis 2004 noch als News-Moderator bei TeleBärn.
Jeder, der Fernsehen macht, hat eine eitle Seite und steht gerne im Schaufenster. Ich wollte immer Mäni Weber sein. Das war mein Bubentraum. Als man mir bei TeleBärn die Chance gab, die News zu moderieren, überlegte ich mir, wie ich sie präsentieren soll. Locker flockig oder zurückhaltend spartanisch? Ich habe mich für Letzteres entschieden. Die Story ist der Star, nicht der Moderator.

 

Wie sah Ihr Tag damals aus?
Um halb sieben Uhr früh war ich im Büro des SCB. Um drei Uhr hetzte ich ins Studio, schrieb die Moderationen. Dann zeichneten wir um sechs Uhr abends die Sendung auf. Und schliesslich fuhr ich wieder ins Büro.

Eine Zeit lang mit einem Kleber des Gegners am Auto.Stimmt. Ein Videojournalist war Hardcore-Fan des HC Lugano. Er hat mir auf der Beifahrerseite unterhalb der Stossstange einen «Curva Nord»-Kleber montiert. Ich habe es erst bemerkt, als ich nach einem Monat eine Diskussion auf der Redaktion mitbekam.

Als SCB-CEO standen Sie unter Beschuss. Ihr heutiger Pressechef schrieb damals im «Bund» von Aussagen peinlicher Art. Dazu hiess es: Lüthi auf Trainersuche, das sei ungefähr so, als würde ein Buchhalter eine Herztransplantation durchführen.
Vieles war berechtigt. Nach dem Abgang von Rolf Bachmann zu Davos war ich auch Sportchef. Ich stellte eine Mannschaft zusammen und war extrem stolz, dass noch Budget übrig blieb. Doch dann merkte ich, dass ich vergessen habe, einen Trainer zu engagieren. Und so viel Geld hatte ich nicht übrig (lacht).

Es sollten 150'000 Frankengewesen sein. Deshalb kam Riccardo Fuhrer zum Zug.
(Lacht noch immer)

Die Spieler fragten, ob es keinen besseren Trainer gäbe.So war es. Aber ein Spieler, der heute in einer anderen Organisation als Sportchef arbeitet, gibt mittlerweile zu, dass Fuhrers Trainings Weltklasse waren. Im menschlichen Bereich eckte er an. Aber fachlich gehörte er zu den besten Trainern, die wir je hatten.

Das war wohl das letzte Mal, dass Sie ein Team zusammenstellten.
Nein, ich machte den Job drei Jahre lang! Wir wurden 2004 Meister! Hallo?! Aber gut, ich kann es ja jetzt zugeben: Ich habe jeden Transfer mit Gérald Métroz (Spieleragent, Anm. d. Red.) abgesprochen. Egal, ob er für den Spieler zuständig war oder nicht. Métroz war loyal, sagte auch mal: «Den musst du nicht nehmen. Der passt nicht.» Oder: «Du brauchst noch einen Rechtsschützen. Nur mit Linksschützen geht es nicht.» Mir fehlte einfach das Hockeywissen.

Kari Jalonen ist der 17. Trainer in 20 Jahren. Wenn er die nächste Saison beginnt...
... dann ist er länger im Amt als alle seine Vorgänger. Ich weiss. Ich habe alles erlebt. Es gab Trainer, da kamen die Zuschauer nicht mehr. Es gab solche, die mit dem Herzen immer in Kanada waren. Andere, die gesundheitlich angeschlagen waren. Alpo Suhonen sieht heute siebenmal besser aus als damals bei uns. Im Gegensatz zum HCD haben wir auf der Trainerposition nicht dieselbe Konstanz. Aber wir waren mindestens so erfolgreich.

Würden Sie etwas anders machen?
Mit dem Wissen von damals? Kaum. Wenn ich mehr wüsste? Vielleicht.

Was?
Schauen Sie sich das Beispiel von Antti Törmänen an. Ich schätze ihn als Mensch extrem. Aber er hat einfach das Team verloren. Aus Mangel an Erfahrung. Er ging nach Finnland. Dort passierte ihm dasselbe noch einmal. In Biel kommt das sicher nicht mehr vor. Antti ist lernfähig, ein hochintelligenter Typ.

 

Die Spieler konnten mit so viel Eigenverantwortung nicht umgehen.
Antti ist nicht mehr derselbe wie damals. Zudem machten die Schweizer in den letzten 20 Jahren Fortschritte. Beim Meistertitel 2004 rauchten zum Beispiel noch einige im Team und machten Party. Jesses Gott, was damals alles passierte!

Erzählen Sie!
Vergessen Sies!

Sie lieferten selbst zahlreiche Schlagzeilen, haben die Spieler zum Tribünenwischen aufgeboten und liessen sie morgens um drei Uhr Runden drehen.
Manchmal entstanden diese Dinge aus den Emotionen heraus. Manchmal aus Berechnung. Ich erinnere mich an eine BLICK-Schlagzeile, als ich vor Jahren gegen einen Schiedsrichter handgreiflich wurde. Heute würde man mich dafür wohl verhaften.

Sie rempelten Head Rochette an und wurden von BLICK als Rüpelmanager betitelt. Kurz vorher haben Sie mit dem Fuss eine Glasscheibe zertrümmert.
Zum Glück habe ich mir keine Schnittwunden zugezogen. Ich bin noch immer gleich emotional wie am ersten Tag. Nur gehe ich heute aus Selbstschutz auch mal früher nach Hause. Und im Moment gibt es einfach keinen Grund, schlecht drauf zu sein. Es ist die ruhigste Phase meiner Karriere.

In Biel...
...da ging es um Frustbewältigung. Sonst hätte ich wohl einen Herzinfarkt erlitten.

Das liegt zweieinhalb Jahre zurück. Sie warfen in der Kabine Gegenstände umher. Ein Getränkehalter...
Was Getränkehalter? Das war ein Fass! Und das war nicht einmal leer. Einer hatte danach eine nasse Tasche. Und ja, ich habe jemanden am Kopf getroffen.

Marc Reichert.
Er ist ein «Plauderi».

Er hat nichts gesagt. Gebracht hat die Aktion sowieso nichts.
Wieso? Wir wurden Meister.

Dann hat sich das einfach erst zwei Monate später ausbezahlt.
Als wir 2014 die Playoffs verpassten, sagte mir Captain Martin Plüss, wir hätten Meister werden können. So etwas wollte ich nicht noch einmal hören. Also fragte ich die Spieler, ob ich der Einzige sei, der daran glaubt.

Bei Jalonen würden Sie das aber nicht tun, oder?
Ich hoffe, das wird nicht nötig sein. Vor allem aber kann ich mir nicht vorstellen, dass es bei Kari soweit kommt.

Sie haben auch schon Spieler ins Büro zitiert. André Rötheli oder Tristan Scherwey.
Scherwey musste fast zwei Jahre jeden Montag zu mir kommen. Wir sprachen über alles, ausser über Eishockey. Und Roots... (lacht) Wir wurden 2004 Meister. Ich stand in Lugano hinter der Bande, als Roots in den Schlittschuhen zu mir kam und sagte: «Gib mir eine Zigarette!» Auf die Frage, ob er rauche, antwortete er mit Ja. So war Roots. Er hätte Talent gehabt, um in der NHL im ersten Sturm zu spielen. Aber er war halt nicht der Fleissigste!

 

Einmal mussten Sie einen gegnerischen Trainer beruhigen.
Dreimal können Sie raten wen.

Reden wir von einem Schweizer oder von einem Kanadier?
Von einem Kanadier.

Dann wars der Servette-Coach.
Chris McSorley tobte wie ein Schwein, beschädigte unsere Bandentüre. Als er sie zum vierten Mal zuschlug, ging ich runter.

Und das ging gut aus?
Wir haben ein gesundes, gutes Verhältnis.

Rudern Sie eigentlich noch?
Nein.

Sie waren als Steuermann Juniorenmeister. Weshalb reichte es nicht an die Spitze?
Ich merkte irgendwann, dass es nicht nur Jungs gibt (lacht). Die Interessen haben sich verschoben.

Ein ehemaliger Spieler sagt, Sie hätten dem Team auf dem Sempachersee mal zeigen wollen, wie man rudert. Doch dann kippte das Boot.
Stimmt, ich landete im Wasser.

Weshalb haben Sie eigentlich dem ZSC 2007 abgesagt?
Das habe ich vergessen.

Sie sagten, für Sie käme höchstens ein ausländischer Klub infrage.
Bern ist meine Heimat. Ich will hier nicht mehr weg. Wir haben etwas aufgebaut und sind noch lange nicht fertig. Deshalb habe ich dem ZSC abgesagt.

Wann sind Sie fertig?
Vermutlich nie.

Also streben Sie das 30-Jahr-Jubiläum an?
Vielleicht werfen sie mich irgendwann raus.

Das können die nicht.
Das sagen Sie! Man kann jeden rausschmeissen.

Wie sehen Ihre Pläne aus?
Es kam immer anders, als ich dachte. Ich nehme es, wie es kommt. Solange ich gesund bin, Spass und so tolle Leute um mich herum habe, mache ich weiter. Vielleicht mal in anderer Funktion. Vielleicht bin ich eines Tages nur noch Verwaltungsrat.

Sie wollten doch auf Ibiza einen Krimi schreiben.
Das kann ich auch mit 70 noch. Ich kann mir nicht vorstellen, pensioniert zu sein. Es muss immer was laufen.

Wo wollen Sie mit dem SCB noch hin?
Es wäre cool, irgendwann die Champions League zu gewinnen. Es wäre auch cool, mit ihr Geld zu verdienen. Zudem hätte ich gerne noch den einen oder anderen Meistertitel. Und wenn wir das nächste Mal wieder gegen so eine nordamerikanische Truppe spielen, wäre es schön, sie ohne Sieg nach Hause zu schicken.

 

Wo sehen Sie den Klub in 20 Jahren?
Das ist unmöglich vorherzusehen. Ich hoffe, es gibt den SCB dann noch.

Sie haben Zweifel?
Wir wissen nicht, ob Hockey dann noch gefragt ist. Wenn wir sauber arbeiten, stehen wir noch am selben Ort. Aber einfacher wird es nicht. Immer mehr Klubs arbeiten mit fremdem Geld.

Die Mäzene sind Ihnen ein Dorn im Auge.
Nein, ich bin gottenfroh, gibt es sie. Aber sie machen das Leben nicht leichter.

Sie sagen, der SCB kann mit gewissen Spielersalären nicht mehr mithalten.
Unmöglich! Wir müssen jeden Cent verdienen, sind zu 92 Prozent im Ticketing und zu 98 Prozent im Sponsoring ausgebucht. Es wird schwierig, noch mehr Einnahmen zu generieren.

Was muss sich ändern?
Es braucht mehr Flexibilität bei der Zusammenstellung der Teams. Und wir Klubs müssen vernünftig sein, miteinander reden. Wenn ich weiss, dass einer keine Offerte eingereicht hat, biete ich wohl etwas weniger. Die Spieler ihrerseits müssen sich bewusst sein, dass sie hier das Schlaraffenland und das Paradies gleichzeitig haben.

Reden Sie weiter.
Ich sass in meiner Funktion als Präsident der europäischen Klubs mit sieben Ligafunktionären zusammen. Als wir über die Löhne diskutierten, bekamen sie Lachkrämpfe. Es hiess, wir sollen nicht jammern. Wir seien selbst Schuld.

Mit der Erhöhung der Ausländerzahl von vier auf sechs, wie Sie es fordern, wird es nicht besser.
Klar, wird es besser.

Nein.
Doch.

Es wurde nie günstiger.
Wenn das durchkommt, haben wir vier Ausländer von der gleichen Kategorie wie heute. Hinzu käme wohl ein Torhüter, der zu 99 Prozent günstiger ist als unser Goalie jetzt.

Und der sechste Ausländer?
Wäre ein Dritt- oder Viertlinienspieler. Sie müssen wissen: In Dänemark verdient der bestbezahlte Spieler von Aalborg 80 000 Euro. In der Slowakei 100 000 Euro. Die Sozialkosten und die Versicherungen zahlt er selbst. Was, wenn diese Spieler hier 150 000 Franken brutto bekämen? Die würden in die Schweiz laufen.

Klubs wie Lausanne würden sich wohl sechs Top-Ausländer leisten. Die Kosten steigen.
Das ist doch uns egal. Funktioniert es dann? Konnte man sich schon je einen Meistertitel kaufen?

Es besteht die Gefahr, dass die besten Positionen von Ausländern eingenommen werden. Das kann nicht im Interesse des Schweizer Hockeys sein.
Das wäre bei einem oder zwei Klubs der Fall. Wenn wir einen Drittlinien-Spieler holen, spielt der kein Powerplay, weil er nicht gut genug ist und weil wir ihn nicht dafür verpflichtet haben. Wenn andere Klubs sechs Top-Ausländer haben, kommen vielleicht ihre Schweizer für etwas weniger Geld zu uns, weil sie Powerplay, Boxplay, in der ersten oder zweiten Linie spielen möchten. Ziel erreicht.

Kommen Sie damit durch?
Ich weiss es nicht. Wer vernünftig denkt und nicht endlos Geld hat, wird Ja stimmen. Hans-Peter Strebel (EVZ-Präsident, Anm. d. Red.) kann schon sagen, man sollte besser den Nachwuchs fördern. Ja, das stimmt. Aber die Talente wachsen in Gottes Namen nicht an den Bäumen. Auch in Zug nicht. Wir wollen auf dem Markt ersetzen, was uns wegfiel. Anders als vor 15 Jahren spielen nun 28 Spieler in Nordamerika.

Themawechsel: Stimmt es, dass Sie Uli Hoeness trafen?
Ja, ich wollte vom Besten lernen. Aber Bayern München ist so viel grösser, das lässt sich nicht adaptieren. Ein Beispiel: Wir haben knapp 400 Businesspartner. Bayern hatte damals 16. Vier zahlten je 50 Millionen Euro. Einer drei Millionen. Hast du weniger, kannst du als Sponsor nicht einsteigen. Für uns ist jeder Fan, jedes KMU enorm wichtig.

 

Was haben Sie für einen Bezug zum Fussball?
Während Jahren war mein Ansprechpartner nicht in Bern zuhause. Mit Bernhard Heusler (Ex-Präsident des FC Basel, Anm. d. Red.) tauschte ich mich regelmässig aus. Seit er weg ist, stehe ich dem Fussball nicht mehr sehr nah.

Was für einen Einfluss hat der Erfolg der Young Boys?
Der Goodwill gegenüber dem Sport ist in Bern gestiegen. Ich hatte Angst, als YB in die NLA aufgestiegen war. Doch dann verkauften wir 2000 Abos mehr. Und obwohl wir kürzlich gleichzeitig spielten, hatten beide tolle Zuschauerzahlen. Ich finde es cool, hat YB mal die Oberhand. Aber es wäre auch cool, hätten sie in ihrer Liga einen echten Challenge.

Sie sagen, Sie hätten in der Stadt nicht viele Freunde.
YB war immer das Lieblingskind der Berner. YB ist der Stadtklub. Unsere Fans kommen aus der Agglomeration und der ganzen Schweiz. Wir stehen im Kontrast. In Bern hat man keine grosse Klappe, man steht zurück. Wir aber sind laut. Und solange ich etwas zu sagen habe, bleibt das so.

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«Die Jugendlichen waren in Panik»: Car-Drama auf A2 – Helfer Giuseppe Gulino (53) war als Erster im Wrack

Sun, 10/14/2018 - 14:10

Am Monte Ceneri ist am Sonntagmorgen ein deutscher Car mit voller Wucht gegen einen Signalisations-Pfosten geprallt. Dabei wurden mehrere Personen schwer verletzt. Giuseppe Golino aus Locarno war als Erster vor Ort.

Tragisches Ende einer Pilgerfahrt: Auf der Autobahn A2 am Monte Ceneri prallte am Sonntagmorgen ein deutscher Reisecar vor dem Ceneri-Tunnel mit voller Wucht gegen einen Signalisations-Pfosten. Der Metallmasten schlitzte das Fahrzeug auf wie ein Messer.

Der Unfall passierte bei Sigirino TI. 15 Personen wurden verletzt, 3 davon schwer. Eine Person befindet sich in kritischem Zustand. Auch der Carchauffeur befindet sich unter den Schwerverletzten. Die Bergung war äusserst schwierig, auch Stunden nach dem Aufprall waren Passagiere noch eingeklemmt. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt.

Krankenpfleger half als Erster

Giuseppe Gulino (53) aus Locarno traf als Erster auf der Unfallstelle ein. Er war nur wenige Sekunden hinter dem Car hergefahren. Dem BLICK erzählt der Krankenpfleger: «Ich habe sofort angehalten und bin auf den Car zugerannt. Hinter den Scheiben winkten mir Jugendliche in Panik zu.»

 

Ihm gelang es, durch die Vordertür in den Car zu steigen, wo sich ihm ein furchtbares Bild bot: «Ich sah den älteren Chauffeur, der eingeklemmt war, sowie einen schwer verletzten Beifahrer. Eine junge Frau war zwischen Metallteilen eingeklemmt, auch sie war schwer verletzt.»

Da der Zugang zum hinteren Teil des Cars versperrt war, bahnte er sich mit einem Nothammer den Weg frei, damit möglichst viele aussteigen konnten. «Sie standen unter Schock, einige hatten geschlafen.»

Zwei Priester und eine Begleiterin

Nach der Rettungsaktion wurden die Passagiere von Sanität und Careteams betreut. Auf der Unfallstelle erfuhr der mutige Helfer Gulino, dass es sich bei der Reisegruppe um Jugendliche auf Pilgerfahrt handelte. Ihr Ziel war Assisi (I), die Geburtsstadt des Heiligen Franziskus.

Die jugendliche Pilgerschar wurde von einer Frau und zwei Priestern begleitet, von denen der jüngere den ersten Tag als Pfarrer im Einsatz gewesen sei. 

Golino berichtet: «Es war furchtbar. Der Schrecken sitzt mir noch tief in den Knochen.»

Busbetreiberin am Boden zerstört

Der Car gehört der Firma Jessica Delhasse in Köln. Deren Inhaberin ist am Boden zerstört. Unter Tränen sagte sie am Sonntagmittag gegenüber BLICK: «Ich weiss noch nicht einmal, was genau passiert ist. Bisher wurde ich nur von einem Passagier über den Unfall informiert.»

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Beerbt Urner Justizdirektorin Leuthard? Gipfelstürmerin Heidi Z’graggen

Sun, 10/14/2018 - 14:03

Die Urner Justizdirektorin Heidi Z’graggen gilt als heisse Nachfolgerin von Doris Leuthard. Über ihre Wahl würde sich wohl auch die SVP freuen.

Bis am 25. Oktober müssen die Kantonalparteien der CVP melden, wen sie ins Bundesratsrennen schicken wollen. Während die Ambitionen der Walliser Nationalrätin Viola Amherd (56) einen Dämpfer erhalten haben, wird im Bundeshaus ein Name immer heisser gehandelt: Heidi Z’graggen (52).

Die Primarlehrerin und promovierte Politikwissenschaftlerin amtet seit ihrer Wahl in den Urner Regierungsat vor 14 Jahren als Justizdirektorin. Nach so vielen Jahren wäre ein Jobwechsel nur das Natürlichste der Welt. Tatsächlich prüft Z’graggen eine Kandidatur, wie sie SonntagsBlick sagt.

Auch steht für die Exe-kutivfrau ausser Frage, «dass die Zentralschweiz nach 15 Jahren wieder im Bundesrat vertreten» sein müsse. Der letzte Vertreter dieser Region war der Luzerner FDP-Exponent Kaspar Villiger (77) – und der Kanton Uri hat überhaupt noch nie einen Bundesrat gestellt.

Der Slogan sitzt schon mal

Für Heidi Z’graggen ist klar: «Das Eingebundensein aller Landesteile hat Symbolkraft und ist wichtig für den Zusammenhalt unseres Landes.» Die Zentral­schweiz sei eine wirtschaftlich und kulturell reiche Region mit spezifischen Stärken und auch Herausforderungen. «Ich bin Urnerin, Zentralschweizerin und ich bin Schweizerin und mit diesem Hintergrund möchte ich auch die Landespolitik gestalten.» Wenn dies kein starker Wahl-Slogan ist!

Auch wenn Heidi Z’graggen noch nicht definitiv Ja gesagt hat – ihre Aussagen lassen sich fast nicht anders verstehen. Z’graggen sagt: «Ich bringe jahrelange Exekutiv-Erfahrung mit, was eine wichtige Voraussetzung für Mitglieder der Bundesregierung ist.»

Im Urnerland wird der lebensfrohen Chrampferin aus Erstfeld zugetraut, den grossen Schritt zu machen. Ihre Arbeit wird von allen Seiten nur gelobt. Auch Ex-FDP-Präsident Franz Steinegger (75) sagt: «Heidi Z’graggen soll sich im Rennen halten.» Man wisse nicht, wie sich die Konstella­tionen entwickeln würden.

Die Tochter aus einfachen Verhältnissen hat ein Handicap: Als Vertreterin eines kleinen Bergkantons ist sie im Bundeshaus weniger vernetzt als Parlamentarier. Die Vereinigte Bundesversammlung tut sich oft schwer, Personen von aussen in die Landesregierung zu wählen.

Im Bett mit der SVP

Ein neckisches Detail gäbe es, wenn es Z’graggen tatsächlich in die Schweizer Exekutive schaffen würde. Mit ihr würde ein klein wenig die SVP im Bundesrat Einsitz nehmen.
Die Urnerin ist nämlich mit Bruno Dobler (66) liiert. Das frühere Mitglied der Autopartei und Zürcher SVP-Kantonsrat gehört zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Rechtspartei.

Der Ex-Pilot führte als Chef die Helvetic Airways und ist heute Vizepräsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank. Auch er hat bei der möglichen Bewerbung seiner Partnerin ein Wörtchen mitzureden.

Z’graggen: «Für den Entscheid zu einer allfälligen Kandidatur sind die Einschätzung und die Unterstützung meines Partners Bruno Dobler, meiner Familie und von Freundinnen und Freunden sehr wichtig. Ich beziehe auch sie mit ein.»

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