In Freiburg (D) sollen bis zu 15 Männer eine 18-Jährige vor einem Club stundenlang vergewaltigt haben. Der syrische Haupttäter war der Polizei schon lange bekannt. Unter anderem, weil er einen Behinderten mit einem Baseballschläger verprügelt hatte.
In den frühen Morgenstunden des 14. Oktober passiert der Horror in Freiburg (D). Bis zu 15 Männer sollen eine 18-Jährige Frau in einem Gebüsch mehrere Stunden lang vergewaltigt haben. Der mutmassliche Haupttäter ist der Syrer Majd H. (21). Er soll dem Teenager Drogen gegeben und sich als Erster an ihr vergangen haben, bevor er seine Freunde herbeirief (BLICK berichtete).
Nun stellt sich heraus: Der 21-Jährige war der Polizei längst bekannt. Und schon seit dem 10. Oktober lag ihr ein gültiger Haftbefehl gegen ihn vor, wie die «Bild»-Zeitung berichtet. Er hätte zum Zeitpunkt der Tat längst im Gefängnis sitzen können, dem Opfer wäre die Schreckensnacht so erspart geblieben. Aber die zuständigen Behörden wollten den Haftbefehl aus «ermittlungstaktischen Gründen» noch nicht vollstrecken.
Verprügelte Behinderten mit einem BaseballschlägerDie Liste der Vorwürfe an H. ist lang. Er wurde seit seiner Flucht aus Syrien immer wieder straffällig, vor allem wegen Gewalt- und Sexualdelikten. So verprügelte er im Mai dieses Jahres vor dem Freibad in Freiburg einen Behinderten mit einem Baseballschläger.
Kurz darauf schlug er gemeinsam mit vier Freunden einen seiner Mitbewohner brutal zusammen und bedrohte seinen Vermieter. Im August soll der 21-Jährige dann in der Wohnung eines minderjährigen Mädchens onaniert haben und später sogar noch weiter gegangen sein. Nachdem er Pornos geschaut hatte, soll er eine andere Minderjährige genötigt haben, seinen steifen Penis anzufassen.
Er sollte erst am 23. Oktober verhaftet werdenDie zuständige Staatsanwaltschaft beantragte deswegen Anfang Oktober einen Haftbefehl gegen H. Unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, körperlicher Misshandlung und versuchter sexueller Nötigung. Am 10. Oktober, drei Tage vor der schrecklichen Gruppenvergewaltigung, wurde der Haftbefehl erlassen und an die Polizei weitergeleitet.
Aber Majd H. wurde nicht aufgegriffen. Warum genau, ist noch unklar. Aus Polizeikreisen heisst es gegenüber «Bild», dass die Vollstreckung «zeitnah» vorgesehen gewesen sei. Der Syrer sollte erst am 23. Oktober gemeinsam mit weiteren Straftätern wegen Drogendelikten festgenommen werden. (krj)
Köln – In reichen Industriestaaten hängt der Bildungserfolg von Kindern stark vom familiären Hintergrund ab. Dieser sei «ein entscheidender Faktor» für die Bildungschancen, heisst es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Uno-Kinderhilfswerks Unicef.
In vielen europäischen Staaten gingen etwa Söhne und Töchter ärmerer Familien seltener in die Kita. Auch die Chance auf den Besuch einer weiterführenden Schule sei geringer.
Für die Studie untersuchte das Unicef-Forschungszentrum Innocenti die Situation in insgesamt 41 Ländern der EU und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Lettland steht demnach an der Spitze mit der geringsten Bildungsungleichheit zwischen Kindern. Es folgen Irland, Spanien und Dänemark.
Bulgarien, Malta, Israel und Frankreich stehen am Ende der Liste. Die Schweiz liegt auf Rang 18. Deutschland gehört mit Platz 23 zum unteren Mittelfeld.
Der Analyse zufolge sind die sozial bedingten Unterschiede zwischen Kindern in verschiedenen Altersstufen unterschiedlich stark ausgeprägt.
«Der internationale Vergleich zeigt, dass Länder Kindern sowohl ein hohes Bildungsniveau als auch mehr Chancengerechtigkeit ermöglichen können», erklärte die Innocenti-Leiterin Priscilla Idele. Aber alle Industrieländer könnten und müssten benachteiligte Kinder besser fördern, denn diese blieben am häufigsten zurück.
Ein Föhnsturm und heftige Regenfälle haben in Österreich zu erheblichen Problemen geführt. Viele Strassen vor allem im Süden des Landes waren am Dienstag wegen umgestürzter Bäume nicht passierbar. Mehrere Flüsse traten über die Ufer.
Nicht nur in der Schweiz und Italien tobt das Unwetter. Auch in Österreich sorgen ein Föhnsturm und heftige Regenfälle für Chaos.
Viele Strassen vor allem im Süden des Landes waren am Dienstag nach Angaben der Behörden wegen umgestürzter Bäume nicht passierbar. Mehrere Flüsse traten über die Ufer.
Der Bahnverkehr auf einzelnen Strecken musste eingestellt werden. In Kärnten waren rund 10'000 Haushalte ohne Strom. Besonders betroffen war auch Salzburg. Hier wurden laut Feuerwehr Teile des Daches der Festung Hohensalzburg abgedeckt. Im Stadtgebiet stürzten Bäume und Kamine um.
Meteorologen erwarteten aber ein schnelles Abflauen des Sturms. «Der Höhepunkt wurde bereits erreicht", sagte ein Sprecher der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. (SDA)
ZÜRICH - Der Wirtschaftsaufschwung in der Schweiz dürfte nun ein gemächlicheres Tempo einschlagen. Das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich ist im Oktober gesunken.
Das Barometer nahm gegenüber dem minimal nach oben revidierten Vormonatswert um 2,2 Punkte auf 100,1 Zähler ab, wie die KOF am Dienstag mitteilte. Der ausgewiesene Wert liegt am unteren Rand der Erwartungen.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es handelt sich um einen Sammelindikator, der sich neuerdings aus 345 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Breit abgestütztSeit dem Mai schwanke das Konjunkturbarometer um seinen langfristigen Durchschnittswert, schrieb die KOF weiter. Die Schweizer Wirtschaft dürfte daher laut den Experten in den kommenden Monaten mit durchschnittlichen Raten weiter wachsen.
Bemerkenswert sei, dass der Rückgang im Berichtsmonat recht breit gewesen sei. Besonders markant war er laut den Angaben in den Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe. Aber auch bei den Indikatoren für das Baugewerbe, das Bank- und Versicherungsgewerbe sowie bei den Indikatoren für den Konsum und bei den Exportperspektiven sei das Minus sichtbar gewesen. Nur wenig verändert hätten sich dagegen die Indikatorenwerte für den Dienstleistungsbereich und das Gastgewerbe.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes führten laut den Angaben der Bereich Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Bereich Chemie, Pharma, Kunststoffe die Abwärtsentwicklung an. (SDA)
Nach dem Rauswurf von Trainer Julen Lopetegui (52) macht sich bei Real Madrid Unsicherheit und Verwirrung breit.
Am Montagabend macht Real fix, was schon seit Wochen gemunkelt wird: Trainer Julen Lopetegui (52) muss seinen Posten räumen. Die 1:5-Blamage im Clasico gegen Barcelona war der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte.
Lopeteguis Scheitern ist in Expertenkreisen keine Überraschung. Besonders die Kaderplanung im Sommer löste bei Fans Kopfschütteln aus. Präsident Florentino Perez kriegt sein Fett ab: keine Verjüngung, keine Blutauffrischung und kein Ersatz für den zu Juve abgewanderten Cristiano Ronaldo.
Ex-Real-Präsident Ramon Calderon (67) hält sich nicht zurück: «Ronaldo zu transferieren war ein historischer Fehler, für den wir jetzt bitter bezahlen.» Auch Lopeteguis Vater Jose Antonio findet in der Zeitung «El Mundo» deutliche Worte: «Meinem Sohn wurden 50 Tore gestohlen! Cristiano Ronaldo wird in Madrid vermisst. Es hat jetzt keinen herausragenden Torschützen mehr. Nicht einen», tobt Papa Lopetegui.
«Der Verfasser ist ein Sadist»Die spanischen Medien befürworten die Entlassung des 52-jährigen Basken, verurteilen aber deren Art und Weise. Besonders der dritte Paragraph des offiziellen Communiques gerät in die Kritik. Dort steht: «Der Vorstand erkennt eine grossen Unterschied zwischen der Qualität im Team und seinen Resultaten.»
Die «Marca» – die grösste Sportzeitung Spaniens – deutet den Satz als «einen Schlag in Lopeteguis Hintern». Es sei «geschmacklos und etwas, das ein schlechtes Licht auf Real Madrid wirft». «In den letzten Wochen hat der Klub den Trainer nie in der Öffentlichkeit exponiert, aber an seinem letzten Arbeitstag wurde er mit einem beispiellosen Statement gedemütigt.» Und: «Real Madrid braucht nicht nur einen Trainer, sondern auch einen Human-Ressources-Experten, denn der intellektuelle Verfasser der Stellungnahme ist ein Sadist.»
Zumindest was die Trainerposition angeht, hat Real bereits gehandelt. Santiago Solari (42) übernimmt für die kommenden zwei Wochen das Zepter interimistisch. Je nach Zusammenarbeit mit der Mannschaft könnte der Ex-Real-Spieler (2000 bis 2005) das Traineramt auch dauerhaft erben.
Übernimmt Guti – oder bleibt Solari?Aber was gibt der Markt eigentlich sonst her? Der Name des Italieners Antonio Conte (49) machte nach dem Clasico die Runde in den spanischen Medien. Sein Umfeld gab zu verstehen, dass Real noch keinen Kontakt mit dem Ex-Chelsea-Coach aufgenommen habe. Wie käme der aufbrausende Exzentriker in der Garderobe der verwöhnten Real-Stars an?
Captain Sergio Ramos hob bereits den Mahnfinger: «Respekt muss man sich verdienen, man kann ihn nicht diktieren. Weder durch einen Namen noch einen anderen Weg.» Real-Experte Josep Pedrerol erklärt: «Ramos will einen unauffälligen Trainer, der die Spieler in Ruhe lässt.»
Guti (41) wurde bereits als Zidane-Nachfolger gehandelt. Die Real-Ikone trainiert aktuell Besiktas Instanbul. Einem Ruf aus der spanischen Hauptstadt würde er wohl trotzdem folgen. Die englische «Sun» bringt Tottenham-Übungsleiter Mauricio Pochettino wieder aufs Parkett. Dass der Argentinier London während der Saison den Rücken kehrt, ist allerdings höchst unwahrscheinlich.
Probleme bleiben bestehenAnsonsten dreht sich das Trainerkarussell wie schon nach Zidanes Rücktritt Ende Mai wie wild. Und die Namen sind dieselben: Roberto Martinez, Roberto Mancini, Arsène Wenger, Michael Laudrup, Fabio Capello oder Fernando Hierro.
Unabhängig davon, wer in Zukunft an der Seitenlinie des Bernabeu stehen wird: Die Probleme verschwinden nicht. Zumindest bis das Winter-Transferfenster öffnet. Dann wären Perez und Co gut beraten, die Fühler nach einem treffsicheren Stürmer auszustrecken. Wenn nicht, herrscht das Chaos in Madrid noch länger.
Heute zeigt Apple in New York neue Gadgets. Erwartet werden unter anderem ein randloses iPad ohne Home-Knopf und neue Macs. BLICK berichtet ab 15 Uhr über alle News.
Nicht in Cupertino (Kalifornien) am Firmensitz stellt Apple-Chef Tim Cook (57) heute neue Gadgets vor, sondern in New York, genauer gesagt in der Brooklyn Academy of Music im Howard Gilman Opera House. Das tönt nach Kunst und Kultur – und das gibt auch Hinweise darauf, was der US-Konzern heute vorstellen wird.
So dürfte es primär um Pro-Produkte gehen, die noch stärker auf die Bedürfnisse von Anwendern ausgerichtet werden, die täglich und intensiv damit arbeiten. Dafür aber auch bereit sind, viel Geld auszugeben. Und das erwarten wir von der Keynote, die um 15 Uhr Schweizer Zeit startet – BLICK berichtet natürlich an dieser Stelle über alle News.
Neues Randlos-iPad hat keinen Home-Button mehrEigentlich ist es ein logischer Schritt: Nachdem alle neuen iPhones keinen Knopf und keinen Fingerabdruck-Scanner mehr haben, dürfte auch das iPad diesen verlieren. Im ersten Schritt mal das neue iPad Pro, das heute Nachmittag Premiere feiert. Es bekommt abgerundete Ecken, deutlich dünnere Ränder um den Screen – aber keinen Notch.
Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch ideal für die Gestensteuerung und für eine optimale Nutzung des Platzes. Neu kann man die Gesichtserkennung nicht nur hochkant nutzen wie beim iPhone, sondern auch im Querformat. Das ist besonders wichtig, da man ja ein Tablet sehr oft so nutzt.
Weitere Verbesserungen im neuen iPad: Ein A12X-Prozessor, der noch besser ist als in den aktuellen iPhones. Ein Apple Pencil mit neuen Funktionen wie einer Gestensteuerung. Und eventuell nutzt Apple erstmals USB-C statt Lightning, um das iPad zu laden und Zubehör anzustecken – so wäre erstmals ein externer Monitor möglich.
Neues Einsteiger-MacBook ersetzt das MacBook AirZwar wird das MacBook Air noch verkauft, hat aber seit Jahren kein richtiges Update mehr bekommen. Es wird Zeit für eine Neuauflage. Darauf hoffen alle, die nicht bereit sind, 2000 Franken und mehr für einen portablen Computer auszugeben.
Gerechnet wird damit, dass das neue MacBook ähnlich aussieht wie das bisherige 12-Zoll-MacBook. Der Neuling zu Preisen ab knapp über 1000 Franken kommt erstmals mit Retina-Display und USB-C-Anschlüssen.
Neue Rechner für die Mac-FansÜber das Update zum iMac ist noch nicht viel bekannt, eventuell gibts es deutlich weniger Ränder beim Display – dieses Thema würde sich dann bei allen neuen Apple-Produkten durchziehen.
Wie das MacBook Air ist auch der Mac Mini ein vernachlässigtes Produkt, das ein Update verdient – oder dann endgültig aus dem Sortiment gestrichen werden sollte. Der kleine Computer hat aber durchaus Fans. Eventuell wird das bisherige Einsteiger-Modell zu einem Pro. Sprich: ein kleines Gehäuse mit voller Rechenpower.
Gerüchte über neue AirPods und mehrWie immer wird auch über weitere neue Produkte spekuliert, etwa neue AirPods, die schon lange angekündigte Ladematte für iPhone, Apple Watch und Airpods sowie eine Erneuerung des iPad mini. Ab 15 Uhr Schweizer Zeit werden wir es genauer wissen.
BERN - In der Schweiz kämpfen immer mehr Menschen gegen Fettleibigkeit. Gleichzeitig ist die Bevölkerung körperlich aktiver und raucht weniger.
Die Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich insgesamt gesünder. Rund 85 Prozent der Befragten in der jüngsten Gesundheitsbefragung 2017 des Bundesamtes für Statistik (BFS) gaben an, ihr gesundheitliches Wohlbefinden sei gut bis sehr gut. Bei der letzten Befragung 2012 waren es 83 Prozent. Sogar noch gesünder fühlen sich Junge.
Allerdings werden immer mehr Menschen hierzulande durch Fettleibigkeit belastet. Das erhöht ihr Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Anteil der Bevölkerung, die übergewichtig oder adipös sind, nahm insgesamt von 41 (2012) auf 42 Prozent zu. Das BFS schreibt von einer Stabilisierung.
Als übergewichtig gelten nach internationaler Definition Personen über 15 Jahren mit einem Body-Mass-Index (BMI) 25 oder mehr.
Weniger KettenraucherAber in den vergangenen 20 Jahren verdoppelte sich der Anteil fettleibiger Personen (BMI über 30). Heute sind 12 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen von Adipositas betroffen. Damit ist der Anteil der Fettleibigen in den letzten Jahren weiter gestiegen.
Wie das BFS am Dienstag weiter mitteilte, reduzierte sich die Menge des konsumierten Tabaks deutlich. Zwischen 1992 und 2017 hat sich der Anteil der Rauchenden, die mehr als 20 oder mehr Zigaretten pro Tag rauchen halbiert.
War im Jahr 1997 jeder Dritte Raucher oder Raucherin, stagnierte der Anteil der Raucher zudem die letzten Jahre bei 27 Prozent. Der Rückgang bei den Jungen ist ausgeprägter als bei älteren Menschen
Deutlicher verändert als der Tabak- habe sich der Alkoholkonsum, sagt BFS-Bereichsleiter Marco Storni. Die Bevölkerung trinke generell weniger Alkohol. Täglich griffen 2017 nur noch 11 Prozent zu Wein, Bier etc, . Im Jahr 1992 waren es noch 20 Prozent.
Aber bei einzelnen Gelegenheiten werde mehr getrunken, sagt Storni. Gaben 2007 noch 19 Prozent an mindestens einmal pro Monat dem Rauschtrinken zu frönen, sind es neu 24 Prozent. Als Rauschtrinken gilt der Konsum von vier Gläsern innerhalb weniger Stunden bei Frauen und 5 Gläsern Alkoholischen bei Männern.
Besonders bei den jungen Frauen von 15 bis 24 Jahren habe sich die rate in diesem Zeitraum auf 24 Prozent verdoppelt.
Ein Fünf-Jahres-VergleichDie Schweizerische Gesundheitsbefragung wird seit 1992 alle fünf Jahre durch das Bundesamt für Statistik (BfS) durchgeführt. 2017 hat die sechste Befragung, die Teil des Erhebungsprogramms der schweizerischen Volkszählung ist, stattgefunden.
ZÜRICH - Das schwedische Möbelhaus Ikea hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in der Schweiz einen Umsatz von 1,1 Milliarden Franken erzielt. Grund für das Wachstum trotz wachsender Konkurrenz seien Investitionen in die «digitale Befähigung der Mitarbeitenden».
Die Möbelbranche räumt auf, Ikea räumt ab: Das Möbelhaus hat im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende August) in der Schweiz einen Umsatz von 1,097 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies trotz neuer Konkurrenz von XXXLutz in der Schweiz und Onlinehändlern wie Home24.ch.
«In einem schwierigen Umfeld konnten wir unsere Verkäufe in den Einrichtungshäusern minim steigern, während wir vor allem im Onlinebereich und bei den Services weiterhin stark wachsen», kommentiert Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia (59) die Zahlen.
Wachstumstreiber Internet: Die Bereiche Onlinegeschäft (73,5 Millionen Franken Umsatz) wuchsen um 21 Prozent und Services (33 Millionen Franken) um zwölf Prozent. Allerdings beträgt der Anteil Onlineverkäufe am Gesamtergebnis lediglich 7.7 Prozent. Scarpaleggia erklärt sich dennoch zuversichtlich. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und sehen, dass sich unsere Investitionen in die digitale Befähigung unserer Mitarbeitenden, in Services und ins Onlinegeschäft auszahlen», so die Ikea-Chefin.
Ikea will vermehrt in die StädteAuch mit dem Gastro-Geschäft ist sie zufrieden. Der Bereich Food erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 2,4 Prozent auf 71 Millionen Franken. «Zehn Prozent der Hotdogs, die wir für einen Franken verkaufen, sind bereits vegetarisch.» Das sei eine sehr schnelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse. «Normalerweise dauert es viel länger, um so einen Wechsel zu erzielen.»
Wie sieht die Zukunft von Ikea aus? «Weg von den grossen Möbelmärkten auf den ehemaligen Kartoffeläckern hin zu den Kunden in die Stadtzentren. Da werden Sie in den nächsten Jahren noch viel mehr von Ikea sehen», sagt Scarpaleggia zu BLICK.
Sechs Personen wurden am Montagabend in verschiedenen Teilen der Schweiz von Autos erfasst. Sie alle wurden verletzt, teils tödlich.
Ein 17-Jähriger wurde am Montagabend in Uznach SG auf einem Fussgängerstreifen angefahren. Der Teenager wollte nach dem Bahnübergang die Strasse in Richtung Bahnhof überqueren, als ein 52-jähriger Lenker mit seinem Auto auf der Grynaustrasse in Richtung Tuggen fuhr. Der Fussgänger wurde erfasst und zu Boden geschleudert. Der Jugendliche verletzte sich dabei und musste vom Rettungsdienst ins Spital gebracht werden, teilt die Kantonspolizei St. Gallen mit.
Zwei Mädchen (14 und 16) im Aargau angefahrenAuch im Kanton Aargau kam es am Montagabend zu zwei ähnlichen Unfällen. Eine 16-Jährige wurde auf dem Fussgängerstreifen in der Luzernerstrasse in Sins AG um 18.30 Uhr von einem Nissan erfasst. Der 31-jährige Lenker kam aus Richtung Zug und bemerkte das Mädchen zu spät, teilt die Kantonspolizei Aargau mit. Der Teenager wurde zu Boden geworfen und leicht verletzt. Die 16-Jährige musste ins Spital.
Um 19 Uhr wurde eine 14-Jährige in Wohlen AG vom Renault einer 50-Jährigen touchiert. Der Unfall passierte an der Zentralstrasse auf Höhe des Subways. Die Schülerin erlitt eine Schürfwunde am Knie.
In Dietikon ZH wurde eine 58-Jährige nach einer Kollision schwer verletzt. Eine 30-jährige Frau fuhr um 18 Uhr mit ihrem Auto auf der Steinmürlistrasse Richtung Spreitenbach. Auf Höhe der Einmündung Radackerstrasse kam es zur Kollision mit der Fussgängerin, die die Steinmürlistrasse auf dem Fussgängerstreifen überquerte. Die 58-jährige Frau wurde vom Fahrzeug erfasst und zu Boden geschleudert. Sie wurde schwer verletzt.
Unfall in Burgdorf BE endet tödlichIn Neuenkirch LU wurde ebenfalls eine Fussgängerin auf der Luzernstrasse angefahren. Sie wurde aufs Trottoir geschleudert und erheblich verletzt.
In Burgdorf BE endete der Unfall sogar tödlich! Ein Mann wollte kurz vor 17.30 Uhr die Heimiswilstrasse auf der Einmündung des Fischermätteliweges überqueren. Diese stelle war nicht mit einem Fussgängerstreifen signalisiert, teilt die Kantonspolizei Bern mit. Gleichzeitig näherte sich ein Auto. Aus noch zu klärenden Gründen wurde der Fussgänger frontal vom Auto erfasst und dabei schwer verletzt. Der 78-jährige Schweizer aus dem Kanton verstarb kurze Zeit später im Spital.
Die Schwergewichte Amazon und Alphabet – Googles Mutterkonzern – taumeln. Der Oktober dürfte zum schlechtesten US-Börsenmonat seit der Finanzkrise 2009 werden.
Der Oktober 2018 wird wohl als schlechtester US-Börsenmonat seit der Finanzkrise von 2009 in die Geschichte eingehen. Vor allem der Tech-Sektor leidet. Nach den enttäuschenden Zahlen von Amazon, Google und Snap von vergangener Woche ging der Ausverkauf an der Technologie-Börse Nasdaq am Montag weiter: Der Index schloss mit 1,6 Prozent im Minus.
Hauptverliererin ist Amazon: Noch Ende September war eine Aktie über 2000 Franken wert. Seither hat der Online-Gigant knapp 25 Prozent (!) eingebüsst. Am Montag verlor Amazon über sechs Prozent. Der Grund für den heftigen Taucher ist die niedriger als erwartete Umsatzschätzung für das vierte Quartal, das die traditionellen Weihnachtseinkäufe beinhaltet.
Weil auch Googles Mutterkonzern Alphabet schwache Quartalszahlen präsentierte, ist die Lage an der Wall Street höchst angespannt. Die beiden Konzerne sind Schwergewichtige im Tech-Sektor und standen in den vergangenen Jahren stellvertretend für den Aufschwung der Branche. Dazu kommt: Der Sektor steht seit fast einem Monat unter Druck. Die enttäuschenden Zahlen kommen also zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.
Lässt Trump den Handelsstreit vollends eskalieren?Doch nicht nur für den Tech-Sektor wird der diesjährige Oktober zu einem Horror-Monat. Auch der S&P 500-Index, der die Aktien von 500 der grössten börsennotierten US-Unternehmen umfasst, hat beinahe zehn Prozent eingebüsst. Die satten Gewinne vom ersten Halbjahr sind somit wieder komplett ausradiert.
Am Montagnachmittag (Ortszeit) sorgte eine Nachricht von «Bloomberg» für zusätzliche Unsicherheit an der Wall Street. Der Sender berichtete, dass die US-Administration Zölle auf weitere Importgüter aus China erheben wird, sollte Donald Trump (72) und der chinesische Staatschef Xi Jinping (65) keine wesentlichen Fortschritte bei der Beilegung des Handelsstreits im nächsten Monat machen.
Könnte der Oktober 2018 gar den Anfang einer neuen Finanzkrise markieren? US-Börsenexperte Jay Ritter von der «University of Florida» winkt ab: «Das kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen. Es ist zwar die stärkste Korrektur seit dem Tiefpunkt im März 2009, aber die US-Wirtschaft ist nach wie vor grundsätzlich stark.»
SMI ohne HöhenflugAn der Schweizer Börse läuft es wenigstens aktuell etwas besser. Am Montag schloss der SMI bei 8760 Punkten, 1,1 Prozent im Plus. Über die letzten 30 Tage gesehen, gab der Schweizer Leitindex aber mit -4 Prozent ebenfalls kräftig ab.
Im Unterschied zu den US-Börsen läuft es in der Schweiz aber schon seit Längerem nicht besonders. So ist denn auch der aktuelle Stand des SMI tiefer als zum Jahresende 2017. Und in den vergangenen drei Monaten blieben nur gerade fünf Titel im grünen Bereich.
Wegen der schweren Unwetter in Italien gab es im ganzen Land grosse Schäden. Zehn Menschen starben. In Venedig stieg das Hochwasser auf 156 Zentimeter.
In Italien tobte ein heftiges Unwetter. Am Montag legte eine Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturmböen praktisch das ganz Land lahm. Vom Südtirol bis nach Neapel wurden Schäden gemeldet. Viele Schulen blieben geschlossen.
Schwer getroffen wurde Venedig. Die Lagunenstadt meldete eine der schlimmsten Überschwemmungen der jüngeren Geschichte. Der Wasserpegel stieg in der Altstadt auf 156 Zentimeter. Mehr als 70 Prozent der Altstadt standen zwischenzeitlich unter Wasser. Bürgermeister Luigi Brugnaro rief die Bewohner auf, zu Hause zu bleiben.
Touristen waten durch das HochwasserDer Markusplatz konnte nicht mehr trockenen Fusses überquert werden. Die dafür extra gebauten Holzstege reichten nicht mehr aus, um die Sicherheit der Passanten zu garantieren. Der Platz wurde bis auf Weiteres gesperrt. Trotzdem wollte sich viele Besucher die touristischen Schätze der Stadt nicht entgehen lasssen. Dafür waren sie bereit, durch knietiefes Wasser zu waten. Auch einige Restaurants blieben offen.
Es war erst das sechste Mal, dass ein Hochwasser in Venedig die 1.50 Meter-Marke überschritt. In der Stadt wurden Erinnerungen an die verheerenden Überschwemmungen im November 1966 wach, als der Pegel auf 194 Zentimeter anstieg. Damals starben in der Stadt drei Personen.
Ligurien: 22'000 Haushalt ohne StromAuch die Region Ligurien ist stark betroffen. Die Häfen mussten deswegen geschlossen werden und die Schiffe vor der Küste auf ein Ende des Sturms warten. Das teilte der Regionalpräsident Giovanni Totti am Montagabend in Genua mit.
Acht bis zehn Meter hohe Wellen brachen sich an der ligurischen Küste, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Im Küstenort Rapallo, rund 30 Kilometer südöstlich von Genua, riss der Sturm mehrere Luxusjachten aus ihren Vertäuungen und liess sie aufs Ufer krachen. In ganz Ligurien waren 22'000 Haushalte ohne Strom.
Alle Flüge in Genua gestrichenAuch der internationale Flughafen Cristoforo Colombo in Genua war am Dienstagmorgen dicht. Alle Flüge seien gestrichen worden, meldete Ansa.
Im Hafen von Savona westlich von Genua wurde das Auto-Terminal überflutet. Nach einem Kurzschluss in zwei Lagerhallen brach Feuer aus. Einige Hundert Autos - die meisten der Luxusmarke Maserati -, die für den Export in den Nahen Osten bestimmt waren, seien zerstört worden, meldete Ansa. Der berühmte Küstenort Portofino vorläufig nur noch über das Meer erreichbar. Die einzige Strasse, die der Küste entlang in das Dorf führt, wurde von heftigen Wellen zerstört.
Auch in Venetien blieb die Lage angespannt. In Venedig war am Montag das Hochwasser auf 156 Zentimeter über dem Meeresspiegel gestiegen, 70 Prozent der Altstadt standen unter Wasser. Am Dienstag besserte sich die Lage dort etwas, die Behörden erwarteten einen Wasserstand von noch 110 Zentimetern.
Zehn Tote und ein Vermisster
Die Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturmböen lähmt seit Tagen weite Teile Italiens. Insgesamt zehn Menschen sind gestorben, meldet der italienische Katastrophenschutz. Am Montag wurden sieben Personen identifiziert, am Dienstag drei weitere.
In St. Martin in Thurn in Südtirol wurde am Montagabend ein freiwilliger Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen. Ebenfalls von einem Baum erschlagen wurde der Student Davide Natale (†21) in Neapel. Am Dienstag wurden die Leichen einer Frau in Dimaro gefunden, eines Matrosen in Catanzaro und eines 63-jährigen Mannes in Marignano. Er wurde beim Kitesurfen von starken Winden erfasst und gegen die Felsen geschleudert, schreibt «Repubblica».
Eine 88-jährige Frau wurde in der ligurischen Hafenstadt Savona durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen. Eine Person wird noch vermisst. Zwei Personen sind verletzt, darunter ein Mädchen, das in Schlanders ins Spital musste, nachdem es von einem Stein getroffen worden war. Auch eine Autofahrerin wurde von einem Felsbrocken getroffen und verletzt.
Die Bahnstrecke zum Brennerpass war am Dienstagmorgen unterbrochen, die Brennerautobahn einspurig befahrbar. In Dimaro in der Provinz Trient trat ein Wildbach über die Ufer, 200 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. (SDA)
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Nach einer Partynacht wurde in Freiburg (D) eine 18-jährige Frau von mindestens acht Männern sexuell missbraucht. Der Fall hat in ganz Deutschland für Aufregung gesorgt. Im Breisgau gingen am Montagabend AfD-Anhänger und Gegner auf die Strasse.
Nach der mutmasslichen Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau haben am Montagabend zwischen 300 und 500 Sympathisanten der AfD in Freiburg im Breisgau demonstriert. Nach Angaben eines Polizeisprechers traf die von der rechtspopulistischen Partei angemeldete Kundgebung vor dem Rathaus auf rund 1500 Gegendemonstranten. Mehr als hundert Polizisten waren demnach im Einsatz, die Kundgebungen verliefen weitgehend friedlich.
Die AfD-Anhänger zogen laut Polizei ab 18.30 Uhr vom Martinstor durch die Freiburger Innenstadt bis zum Rathausplatz. Sie wurden dabei mehrmals durch Gegendemonstranten kurzzeitig aufgehalten, die Polizei machte die Strecke für die Demonstration aber wieder frei.
Obwohl Gegendemonstranten teilweise zur Seite abgedrängt wurden, kam es zu keinen schwerwiegenden Zusammenstössen, wie die Polizei erklärte. In einem Fall musste demnach Pfefferspray eingesetzt werden.
Auf dem Rathausplatz begann laut Polizei gegen 18.45 Uhr die Abschlusskundgebung der AfD. Viele Gegendemonstranten hielten sich währenddessen in den angrenzenden Strassen auf. Gegen 21 Uhr verliessen die AfD-Anhänger nach Beendigung ihrer Kundgebung den Rathausplatz. Wege, die von Gegendemonstranten besetzt waren, machte die Polizei nach eigenen Angaben frei.
Die mutmassliche Gruppenvergewaltigung erschüttert Freiburg seit Tagen. Eine Gruppe von Männern soll Mitte Oktober eine 18-Jährige nach einem Diskobesuch vergewaltigt haben. Möglicherweise wurden der jungen Frau zuvor «berauschende Mittel» verabreicht.
Die Ermittler nahmen bisher acht Verdächtige fest, sieben Syrer und einen deutschen Staatsangehörigen. Fast alle von ihnen waren demnach polizeilich bereits in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen gehen weiter. Unter anderem schliesst die Polizei nicht aus, dass noch mehr Männer an der Tat beteiligt waren. (SDA)
Mexiko-Stadt – US-Präsident Donald Trump schickt 5200 Soldaten an die Grenze nach Mexiko. Sie sollen Migranten aus Honduras und Guatemala stoppen. Doch zur Übernahme von direkten Grenzschutzaufgaben sind die Soldaten gar nicht berechtigt.
US-Präsident Donald Trump will mit allen Mitteln verhindern, dass Tausende Migranten aus Honduras und Guatemala in die USA gelangen. Das Pentagon werde deshalb zum Ende der Woche mehr als 5200 Soldaten an die mexikanische Grenze entsenden, sagte Luftwaffen-General Terrence O'Shaughnessy am Montag.
Die Soldaten sollen demnach zunächst die Grenzübergänge und deren nähere Umgebung sichern. Dafür würden vorübergehend Zäune errichtet, sagte O'Shaughnessy.
Überdies werde das Pentagon drei Helikopter-Einheiten entsenden, deren Maschinen mit Hightech-Sensoren und Nachtsichtfunktionen ausgestattet seien.
Sie sollen die Soldaten am Boden laut O'Shaughnessy während eines möglichen Einsatzes lotsen. Auch Militärpolizisten sollen demnach an der mexikanischen Grenze stationiert werden.
Zur Übernahme von direkten Grenzschutzaufgaben sind die Soldaten jedoch gar nicht berechtigt. Illegal über die Grenze kommende Menschen dürfen sie nicht kontrollieren und festnehmen. Ihnen kommt nach Regierungsangaben vorwiegend eine Unterstützungsfunktion zu.
Die Karawane der Flüchtlinge aus Zentralamerika setzt ihren Weg durch Mexiko in Richtung USA fort. Tausende vorwiegend aus Honduras stammende Migranten brachen am Montag in dem Ort Tapanatepec im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca auf. Sie hatten dort am Sonntag eine Pause eingelegt. Ihr nächstes Ziel ist die rund 56 Kilometer entfernte Stadt Niltepec.
Viele der Flüchtlinge machten sich nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP an Bord von Fahrzeugen auf den Weg. Die ursprünglich aus rund 7000 Migranten bestehende Karawane hatte sich am 13. Oktober von Honduras aus auf den Marsch in Richtung USA gemacht.
Mittlerweile besteht sie laut der Hilfsorganisation Pueblos Sin Fronteras noch aus rund 4000 Menschen, da viele Teilnehmer wieder den Heimweg angetreten sind und rund 1700 sich zum Bleiben in Mexiko entschieden haben.
BERLIN - «Cicero»-Chefredaktor Christoph Schwennicke begleitet seit Jahren die Politik und Amtsführung der Bundeskanzlerin. Er prophezeit ein schnelles Ende der Ära Merkel.
Sie wollte es immer anders machen: selbstbestimmt gehen – und nun kommt es doch so, wie es immer kommt, wenn Patriarchen oder Matriarchen zu lange an der Macht festhalten. Ihre eigene Partei hat ihr erst die Fraktion entrungen, indem sie nicht mehr Merkels Vasallen Volker Kauder zur ihrem Vorsitzenden machte, sondern den bis dahin weithin unbekannten Ralph Brinkhaus. Nun, nach Merkels Waterloo in Hessen drängen sie ihre Gegner auch dazu, den Parteivorsitz aufzugeben. Dass sie so tut, als geschehe das aus freien Stücken ist ein Versuch, die Offensichtlichkeit ihres Machtverlustes zu kaschieren.
Sie hat das Land gespaltenAngela Merkel hat vor drei Jahren in der Flüchtlingskrise einen Fehler gemacht, der beispiellos ist in der Geschichte der deutschen Kanzler. Die bedingungslose und unkontrollierte Aufgabe der Grenzen hat die CDU gespalten, hat Deutschland gespalten, hat Europa gespalten. An den Folgen dieses Vorgangs werden alle drei, die CDU, Deutschland und Europa, noch lange zu tragen haben.
Aber die CDU hat nun das politische Ende der Angela Merkel eingeläutet. Die Partei hat erkannt, dass ihr Merkel nicht mehr guttut, sondern massiv schadet. Weil die Folgen ihres Fehlers immer sichtbarer wurden, glich die Bundestagswahl vor einem Jahr schon einer faktischen Abwahl. Stur und starrsinnig hielt sie aber an der verlorenen Macht fest, hangelte sich über quälende Monate in eine ebenso quälende abermalige Grosse Koalition. Hessen hat diese Qualen beendet, und das ist gut: Gut für die CDU, gut für Deutschland und gut für Europa.
Letzte NeujahrsanspracheWas bedeutet Merkels halbe Machtabgabe für ihre Kanzlerschaft? Deren absehbares Ende. Möglicherweise hält sie noch eine Neujahrsansprache als Kanzlerin. Aber es wird die letzte sein.
Es widerspricht den politischen Gesetzmässigkeiten, dass sich jemand nach dem Verzicht auf diese Machtposition des Parteivorsitzes noch lange im Amt halten kann. Deshalb hat Merkel im Übrigen auch immer verfügt, dass in ihren Augen beides zwingend und unteilbar zusammengehört.
Merkel bei Ende der Legislatur keine Kanzlerin mehrEs gibt ein gutes Beispiel dafür, dass die Tage eines Kanzlers gezählt sind, wenn er den Parteivorsitz abgibt. Ihr Vorgänger als Bundeskanzler, Gerhard Schröder, hatte auch in einem Augenblick höchster Not den Parteivorsitz im Zuge des SPD-Streits um die Agenda 2010 abgegeben – angeblich, um seine Kanzlerschaft zu stabilisieren. Schröder hat bekanntlich das reguläre Ende seiner zweiten Amtszeit nicht mehr erlebt, flüchtete sich in vorzeitige Neuwahlen und verlor. Auch Angela Merkel wird nach diesem historischen Montag in Berlin das reguläre Ende dieser Legislaturperiode nicht mehr als Kanzlerin erleben.
Christoph Schwennicke (52) ist seit 2012 Chefredaktor der Monatszeitschrift «Cicero – Magazin für politische Kultur». Er arbeitete unter anderem als London-Korrespondent für die «Süddeutsche Zeitung» und war stellvertretender Leiter des «Spiegel»-Hauptstadtbüros in Berlin.
Sind Bastian Baker und Manuela Frey nicht von ihrer Liebe überzeugt? Oder haben sie Angst, als Nicht-mehr-Singles ihre Fans zu erzürnen, die sie solo begehrlicher fanden? Klar ist: Sie wollen ihrer Liebe den nötigen Freiraum lassen.
Popstar Bastian Baker (27) und Topmodel Manuela Frey (22) im Liebes-Hoch! Seit Monaten wird über eine Liaison des Lausanner Sängers und der Aargauer Schönheit spekuliert. Am Wochenende kam bei der Pink-Ribbon-Gala in Zürich endlich die Bestätigung: «Wir sind ein Paar», schwärmten sie bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt. Gestern Montag bezeugte Frey im BLICK ihre Liebe zu Baker nochmals, sagte aber auch: «Wir wollen nicht als das neue Traumpaar der Schweiz dargestellt werden.» Nun stellt sich die Frage: Wann ist ein Paar wirklich ein Paar?
Vier Phasen bis zum Liebes-Geständnis«Für Frey und Baker ist es offensichtlich klar: Wir lieben einander und gehören zusammen», sagt Paartherapeut Klaus Heer (74). «Wann und wie sie das nach aussen kommunizieren, ist ein ganz anderer Punkt.» Experten analysieren eine Liebesbeziehung als Phasenmodell. Nebst der Phase null unterscheiden sie die Verliebtheits-, die Vermittlungs- und die Commitment-Phase, in der die Involvierten «Ja» zueinander sagen. Paar-Beraterin Sigrid Sonnenholzer (53) spricht vom «Kreis des Liebeslebens», der die Zustände «verliebt, verstritten, versöhnt, vereint» umfasse.
«Verliebtheit hat noch nichts mit Liebe zu tun»Dumm nur, dass sich kaum je beide Beteiligten im selben Tempo bewegen und unerwartete Ereignisse – ein Nebenbuhler, eine Schwangerschaft – den Bund ins Wanken bringen. «Verliebtsein hat auch noch nichts mit Liebe zu tun», sagt Paarcoach Wolfram Zurhorst (50). «Der Begriff Liebe bedeutet, dass sich zwei wirklich trauen, sich stets wieder Zeit für sich selbst zu nehmen, sich zu verändern und sich immer wieder klarmachen: Liebe heisst Entwicklung.»
Als Singles haben Baker und Frey einen höheren MarktwertBei Baker und Frey kommt hinzu: Beide stehen an entscheidenden Punkten ihrer Karriere und haben den Kopf bis obenhin voll. Baker ist auf Welttour, Frey muss sich in New York und in der TV-Sendung «Switzerland's Next Topmodel» beweisen. Nicht zu vergessen: Beide könnten in der Öffentlichkeit an Attraktivität verlieren, wenn sie nicht mehr zu haben sind. Auch deshalb kann es verlockend sein, die Single-Illusion aufrechtzuerhalten, was andere Spät-Ja-Sager wie Katie Holmes (39) und Jamie Foxx (50), Diane Kruger (42) und Norman Reedus (49) oder Dakota Johnson (29) und Chris Martin (41) schon unter Beweis stellten.
BERN - Erst gingen die Gegner der Versicherungsdetektive wegen falscher Angaben im Bundesbüechli auf die Barrikaden – und vors Bundesgericht. Und jetzt können sie sogar lesen, dass der Bund falsche Zahlen zu den IV-Observationen bestätigt und neu berechnet!
Das wichtigste Argument für den Einsatz vom Sozialdetektiven ist, dass dank ihnen die Sozialversicherungen nicht ungerechtfertigt Millionenbeträge verpulvern. Die Befürworter des neuen Gesetzes beriefen sich dabei immer auf Zahlen der Invalidenversicherung (IV), die zwischen 2009 und 2016 Erfahrungen mit Observationen sammelte.
Laut diesen hätte die IV in dieser Zeit missbräuchliche Renten in der Höhe von fast 1,2 Milliarden eingespart. Rund 320 Millionen Franken davon dank der Versicherungsschnüffler.
Die letztgenannte Zahl ist jedoch falsch, wie Rolf Camenzind, Kommunikationschef des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV), eingesteht. Er bestätigt einen Bericht des SonntagsBlick, nachdem die kantonalen IV-Stellen viel weniger häufig observieren liessen als vom BSV berechnet. So weist die BSV-Statistik für Freiburg rund 70 Observationen aus, laut der IV-Stelle Freiburg waren es aber nur jeweils acht pro Jahr. Auch die Zahlen aus Baselland, St. Gallen oder Bern stimmen offensichtlich nicht.
Alle Zahlen verschwinden von der WebseiteDas Bundesamt hat die falschen Zahlen deshalb aus den Informationen auf ihrer Webseite entfernt. «Zudem haben wir alle IV-Stellen aufgefordert, ihre Zahlen in unserer Statistik zu überprüfen und Fehler zu korrigieren», so Camenzind. «Wir wollen, dass unsere Zahlen stimmen, etwas anderes ist nicht in unserem Sinne.» Sobald man die neuen Berechnungen habe, werde man die Zahlen publizieren.
Politisch wird die falsche Statistik dem BSV und den Befürwortern des Gesetzes aber trotzdem Probleme bereiten. Das ist sich auch Camenzind bewusst: «Immerhin waren unsere Zahlen zu hoch und nicht zu tief. Sonst hätte man uns vorgehalten, wir würden Observationen verheimlichen.»
Gegner kritisieren die IV-Zahlen noch aus anderem GrundDie Gegner des neuen Überwachungsartikels bemängelten die Zahlen des BSV schon zuvor – wegen der Hochrechnungen: Fliegt zum Beispiel ein Betrüger mit 25 Jahren auf, rechnet die IV, dass sie ungerechtfertigte Renten über 40 Jahre verhindert hat. Gegner kritisieren, dass so vor allem junge Betrüger ins Gewicht fallen, obschon es unwahrscheinlich sei, dass jemand die IV so lange belügen könne. Zudem führten medizinische Fortschritte und neue Gesetze dazu, dass die Rentenansprüche sich veränderten.
Laut BSV-Sprecher Camenzind läuft diese Kritik jedoch ins Leere. «Bei den Hochrechnungen haben wir Korrekturfaktoren angewendet, die genau solche Entwicklungen berücksichtigen.» So werde zum Beispiel einkalkuliert, dass IV-Rentner teils schon vor dem 65. Altersjahr sterben.
Sie haben genug: Die oberste Schweizer Ärztin Adelheid Schneider-Gilg fordert ihre Kolleginnen auf, Lohngleichheit einzuklagen. Mit Rückendeckung von Politikerinnen von links bis rechts.
Sie ist die Galionsfigur der Schweizer Medizinerinnen im Kampf gegen Frauendiskriminierung. Die Berner Anästhesistin Natalie Urwyler (44) verklagte mit Erfolg das Berner Inselspital wegen Verletzung des Gleichstellungsgesetzes. Unter anderem wurde ihr gekündigt, weil sie nach der Geburt ihrer Tochter nicht mehr zu 100 Prozent arbeiten konnte. Zuvor hatte sie während einer Nachtschicht eine Fehlgeburt erlitten – und trotzdem weitergearbeitet, bis ihre Schicht zu Ende war.
Oberste Ärztin Schneider-Gilg fordert zu Klagen aufHeute sagt die Mutter einer fünfjährigen Tochter: «Ich bin aufgestanden. Ich hoffe, ich habe nur den Anfang gemacht.» Jetzt bestätigt ausgerechnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Urwyler in ihrem Kampf. Denn die BAG-Lohnstudie kommt zum Schluss: Schweizer Ärztinnen verdienen rund 29 Prozent weniger als Ärzte. Das BAG schreibt von «systematischen Einkommensunterschieden».
29 Prozent! Diese Zahl sei «ein Weckruf», so Adelheid Schneider-Gilg (66), Präsidentin von «Ärztinnen Schweiz», zu BLICK. Gemeinsam mit Natalie Urwyler sagt die oberste Schweizer Ärztin darum: «Wir fordern unsere Kolleginnen auf: Werdet laut und wehrt euch. Wir dürfen diesen Missstand nicht länger akzeptieren.» Zudem müssten Spitäler sich für Lohngleichheit zertifizieren lassen.
Doch wieso verdienen Ärztinnen derart massiv weniger? Zum Vergleich: Über alle Branchen gerechnet werden Frauen in der Schweiz mit 18 Prozent weniger entlöhnt.
Werdende Väter stellen selbstverständlich Lohnforderungen«Frauen haben als Mädchen nicht gelernt, ihr Recht einzufordern», meint Natalie Urwyler. Männliche Arbeitskollegen würden beispielsweise mehr Lohn fordern, wenn sie Väter würden. «Mich fragte man verdutzt, warum ich denn mehr Geld brauche. Ich hätte doch einen Mann, der verdiene.»
Auch Adelheid Schneider-Gilg wurde einst diskriminiert. Im Spital hätte sie schlicht nicht bemerkt, dass sie weniger verdiente. Erst als sie eine eigene Praxis gründete, sei es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen. «Wir Frauen treiben das Geld einfach schlechter ein. Wir nutzen nicht alle Möglichkeiten.» Es habe sie eigentlich nicht gestört, da sie «nach bestem Wissen und Gewissen» die Rechnungen schrieb. «Aber angesichts dieser Studie dürfen Ärztinnen nicht mehr so weitermachen.»
Die Machokultur in der MedizinUnterstützung erhalten die Medizinerinnen aus der Politik. SP-Gesundheitspolitikerin Yvonne Feri (52, AG): «Ärztinnen müssen jetzt laut werden, wie Frau Urwyler das gemacht hat. Wenn die Analyse ergibt, dass gleiche Pensen verglichen werden und auch die gleiche Art der Anstellung, dann sollen die Frauen klagen.»
Feris Parteikollegin Bea Heim (77, SO) musste einst ihr Medizinstudium eineinhalb Jahre vor dem Staatsexamen aufgeben, weil sie schwanger wurde. Heute kenne sie mehrere Ärztinnen, «die am eigenen Leib erfahren mussten, wie hart die gläserne Decke in der Spitalwelt ist». In der Medizin herrsche eine Macho-Kultur. «Die Folgen sind unter anderem Lohndifferenzen und Karrierebremsen.»
SVP-Nationalrätin Yvette Estermann (51, LU) hat einst Medizin studiert und sagt heute: «Hier werden auf dem Buckel der Frauen Kosten gespart.» Es werde subtil an die soziale Ader von Ärztinnen appelliert. «Wir Frauen sind leider eher bereit, für weniger Geld zu arbeiten. Diese Studie zeigt, dass damit endlich Schluss sein muss.»
Zur Klage rät auch FDP-Gesundheitspolitikerin Isabel Moret (47, VD): «Eine Lohndiskrepanz von rund 30 Prozent ist nicht akzeptabel und sendet ein falsches Signal an die vielen Medizinstudentinnen.»
Ein gutes Signal könnte Anästhesistin Urwyler am Freitag erhalten: Sie ist für den «Prix Courage» der Zeitschrift «Beobachter» nominiert.
BUSSWIL TG - Anonyme Lärmklagen bescherten Wirtin Bernadette Ackermann eine Busse von 100 Franken. Weil sie diese nicht bezahlen will, wird sie demnächst für einen Tag im Gefängnis einsitzen.
Seit fast einem Vierteljahrhundert schmeisst Bernadette Ackermann (51) das Restaurant Sonne in Busswil TG. Mit Erfolg, wie viele treue Stammgäste beweisen. Demnächst wandert die leidenschaftliche Gastgeberin allerdings wegen ihres Berufs in den Knast.
Für einen Tag zumindest. Ihr Delikt: Störung der Nachtruhe. «Für mich war sofort klar: Das bezahle ich nicht. Mir geht es hier ums Prinzip und ich will ein Zeichen für mehr Toleranz setzen», sagt Ackermann.
Für dunkle Wolken in der Sonne sorgt ausgerechnet der lauschige Sommer: Schon am ersten Tag, an dem Gäste in der Gartenlaube sitzen, beklagt sich jemand wegen des Lärms bei der Polizei. Dieses Spiel wiederholt sich in den nächsten Wochen vier weitere Male. Die Gesetzeshüter werden unfreiwillig zu Dauergästen.
Immer wieder musste die Polizei vorbeischauen«Das war jeweils ein Tisch mit vier, fünf Gästen, die sich nach zehn Uhr abends draussen noch ein wenig unterhielten», erklärt Ackermann. «Als die Polizisten kamen, waren alle schon in der Wirtsstube drinnen – oder bereits zu Hause!»
Zu beanstanden gibt es deshalb bei der Wirtin, die erst um Mitternacht Sperrstunde hat, nichts mehr. Zum Verhängnis wird ihr schliesslich der 19. Juli. An diesem Abend feiert Bernadette Ackermann den Geburtstag ihres Lebenspartners.
Um 22.36 Uhr schaut die Polizei erstmals vorbei, um 23.38 Uhr ein zweites Mal – mit jeweils drei Beamten. «Es war der einzige Abend in diesem Jahr, an dem wir ein Fest durchführten. Und es verlief absolut gesittet, dafür kann ich meine Hand ins Feuer legen», sagt die Wirtin, die sich keiner Schuld bewusst ist.
«Für so einen Seich bezahle ich nicht»Der unterdessen in Rechtskraft getretene Strafbefehl beschert ihr 100 Franken Busse. Oder alternativ einen Tag Ersatzfreiheitsstrafe, den sie einzuziehen gewillt ist. Ihre Devise: «Für so einen Seich bezahle ich nicht, lieber gehe ich in den Knast!»
Ackermann erfährt nicht einmal, wem sie die vielen Lärmklagen zu verdanken hat. «Die Polizisten durften es mir nicht sagen», ärgert sie sich. Und genau das sei der Grund für den Knastprotest: «Früher wurde miteinander gesprochen, wenn etwas gestört hat. Heute jagt man jemandem wie mir einfach die Polizei auf den Hals. Das ist richtig feige!»
Darüber, wer sie im Visier gehabt haben könnte, will Ackermann nicht spekulieren. Offensichtlich ist aber, dass rund um die Sonne in den letzten Jahren viele Neubauwohnungen entstanden sind. Es gibt somit deutlich mehr Nachbarn, die sich potenziell ärgern könnten.
Im Einsatz für mehr Toleranz gegenüber der GastronomieDie Restaurant-Besitzerin empfindet die anonymen Klagen als geschäftsschädigend und pure Schikane. Sie mache deswegen eine schlechte Falle gegenüber ihren Gästen. «Dazu kommt, dass genau die Leute, die sich an einem Restaurant stören, sich dann wundern, weshalb so viele Beizen schliessen müssen.»
Für ihre Mission, mehr Toleranz gegenüber der Gastronomie, wird sie volle 24 Stunden eingesperrt sein, weiss Bernadette Ackermann. Nun warte sie auf den «Marschbefehl», fügt sie mit einem Lächeln an. «Wenn es so weit ist, schreibe ich es fett an die Türe, weshalb ich an diesem einen Tag geschlossen habe.»
«Ich bin einfach nur schockiert und unendlich traurig»: Ex-Nati-Captain Gökhan Inler (34) spricht im BLICK über den tragischen Helikopter-Tod seines ehemaligen Chefs.
Es sind Tage, die Gökhan Inler (34) nie vergessen wird. Im Mai 2016 fliegt er nach Thailand, in die Heimat von Leicester-Besitzer Vichai Srivaddhanaprabha. Bei einem Abstecher nach Myanmar besucht er mit seinem Boss und den Mitspielern die Shwedagon-Pagode, den heiligen Buddha-Tempel.
Neun Tonnen Gold, mehrere Tausend Diamanten, Rubine und Saphire, ein Ritual mit den Mönchen. «Alles unvergesslich», sagt der frühere Nati-Captain zu BLICK. «Und schmerzhaft und schockierend nach den letzten Tagen.»
Vichai Srivaddhanaprabha (†60) lebt nicht mehr. Er stirbt am Samstagabend in seinem Helikopter, als er nach dem Spiel Leicester gegen West Ham vom Mittelkreis Richtung London fliegen will. 180 Meter neben dem Stadion stürzt er mit vier weiteren Insassen ab. Alle sind sofort tot.
«Ich bin traurig, die ganze Welt ist traurig», sagt Inler, der bei Basaksehir in der Türkei spielt. «Vichai war immer für uns da. Er war immer nett und freundlich. Wie ein Vater innerhalb der Leicester-Familie.»
Zum Meistertitel ein BMWInler telefonierte «sofort mit meinen ehemaligen Teamkollegen und Menschen im Staff. Vichai hatte eine tolle Harmonie mit uns, mit den Fans. Alle liebten ihn.»
Vichai Srivaddhanaprabha kaufte die «Foxes» 2010. Sechs Jahre später feierte er sensationell den Meistertitel. Jeder Spieler erhielt zum Dank einen blauen BMW i8 im Wert von 130' 000 Franken.
«Vichai ging es nicht nur ums Geld», erzählt Inlers ehemaliger Berater Dino Lamberti. «Er fragte mich bei den Vertragsverhandlungen sehr genau, was Gögi für ein Mensch ist. Und mich hat auch beeindruckt, welche Gedanken er sich um die Spieler machte. Er flog zum Beispiel auch Mönche ein, um sie und den Klub zu segnen. Er war ein extrem liebenswerter Mann.»
Für Gökhan Inler war es allerdings sportlich ein schweres Jahr. Nur fünf Spiele machte er für Leicester und verpasste deswegen die Europameisterschaft 2016 in Frankreich. «Aber menschlich habe ich viel mitgenommen von Vichai. Ruhe in Frieden, Boss!»
Meister ZSC Lions gibt sich keine Blösse und schickt Rapperswil-Jona mit 5:2 nach Hause. Für die Zürcher ist es der zweite Sieg in Folge gegen die Lakers innert 72 Stunden.
ZSC Lions – Rapperswil-Jona Lakers 5:2 (1:1, 2:1, 2:0)Das Spiel: Die ZSC Lions lassen im dritten Saisonvergleich mit den Lakers nichts anbrennen. Die Combo mit Shore und Hollenstein bringt einigen Schwung und zwei Tore ins Spiel. Die Lakers bleiben in dieser durchaus munteren Partie zwar immer dran, können ausser ein paar nachdelstichartien Angriffen aber nicht viel ausrichten. Etwas Aufregung kommt auf, als Zürichs Marti in der 29. Spielminute den anstürmenden Mosimann mit einem sauberen Check auf offenem Eis innert Sekundenbruchteilen zum absoluten Stillstand zwingt. Mosimann hatte bei seinem durchschaubaren Dribbling wohl vergessen, dass im Eishockey mit Körperkontakt gerechnet werden muss. Die Schiedsrichter leider auch – Marti fasst für die (korrekte) Aktion zwei plus zehn Strafminuten.
Rochade: Bei den ZSC Lions darf Fredrik Pettersson wieder auf dem Flügel ran, dafür wechselt Verteidiger Maxim Noreau auf die Tribüne. Noreau hatte am letzten Freitag in Rapperswil Petterssons Position übernommen.
Premiere: Der 27-jährige Lakers-Stürmer Fabian Brem schafft im 12. NL-Spiel den ersten Treffer im Oberhaus.
Verwaltungsrat: An der GV der Betriebs-AG der ZSC Lions wird bekannt gegeben, dass Lorenz Frei, der Sohn von Präsident Walter Frey, ab sofort Einsitz in den Verwaltungsrat nimmt. Frei Junior (Jahrgang 1990) war in seiner Jugend selbst im Klub aktiv.
Der Beste: Hollenstein (ZSC).
Die Pflaume: Ness (SCRJ). Klarer Bully-Verlust gegen Shore vor dem 1:2.
Tore: 3. Prassl (C. Baltisberger, Bachofner) 1:0. 8. Brem (Schmuckli) 1:1. 26. Hollenstein (Shore) 2:1. 31. Bachofner 3:1. 40. Kristo (PP2) 3:2.42. Bodenmann (Klein) 4:2. 53. Shore (Hollenstein) 5:2.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1552:32302. Bern1338:21263. Zug1338:28244. SCL Tigers1339:26245. ZSC Lions 1330:27246. Fribourg1534:37237. Ambri1334:35208. Servette1430:37209. Lausanne1535:381910. Lugano1339:321811. Davos1323:52912. Lakers1416:436