Deutschland weist per Ende Januar den türkischen Regierungskritiker und Journalisten Adil Yigit aus. Er hatte für die Freiheit von Journalisten protestiert.
Er führt die Entscheidung auf seine prominente Protestaktion während einer Pressekonferenz des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und Kanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt Ende September zurück.
Damals trug der in Hamburg lebende Journalist ein weisses T-Shirt mit der Aufschrift «Gazetecilere Özgürlük - Freiheit für Journalisten in der Türkei». Als es zu Unruhe kam, griffen deutsche Sicherheitskräfte ein und brachten Yigit aus dem Saal. Erdogan lächelte.
«Das hängt zusammen, anders kann es gar nicht sein"» sagte Yigit, der nach eigenen Angaben seit 36 Jahren in Deutschland lebt. Schon im vergangenen Jahr lag bereits einmal ein entsprechender Bescheid vor. Aber der Chef der Hamburger Ausländerbehörde habe ihm versprochen, man werde schon eine Lösung finden.
«In der Türkei werden Journalisten zum Schweigen gebracht»Nun werde nur einen Monat nach seiner Protestaktion im Kanzleramt die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung abgelehnt, sagte Yigit. Er müsse jetzt bis 22. Januar 2019 das Land verlassen haben oder er werde abgeschoben.
Zuerst hatte die «taz» über die Ausweisung berichtet. Yigit schreibt für sie als Kolumnist. In dem Artikel heisst es, als Gründe für die Ausweisung gebe die Behörde an, dass er nicht erwerbstätig sei und nicht bei seinen Kindern lebe.
Yigit gibt in Deutschland die regierungskritische Onlinezeitung «Avrupa Postasi» heraus. «Natürlich fürchte ich mich, wenn ich abgeschoben werde», sagte er. «In der Türkei werden Journalisten zum Schweigen gebracht.»
Nach dem Putschversuch von 2016 hat die türkische Regierung Zehntausende angebliche Staatsfeinde, darunter Journalisten, Akademiker und Menschenrechtler, festnehmen lassen und viele Medienhäuser geschlossen oder auf Regierungslinie gebracht. (SDA)
BERN - Fachärzte verdienen in der Schweiz mehr als vermutet. Der Medianlohn beträgt 219'000 Franken. Selbständig tätige Ärzte verdienen sogar deutlich mehr.
Dass Ärzte zu den Topverdienern gehören, ist kein Geheimnis. Doch jetzt zeigt eine neue Studie im Auftrag des Bundesamts für Gesundheitswesen (BAG): Ärzte verdienen noch viel mehr als bisher vermutet!
Der jährliche Medianlohn der gesamten Ärzteschaft liegt bei 219'000 Franken. Das heisst: Die eine Hälfte der Ärzte verdient mehr, die andere Hälfte weniger.
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen Selbständigen und Angestellten: Selbständig tätige Fachärzte verfügen demnach über ein jährliches Medianeinkommen von 257'000 Franken. Bei den angestellten Fachärzten beträgt der Medianlohn hingegen nur 197'000 Franken.
Beträchtliche Unterschiede nach FachgebietenAuch nach Arbeitsgebieten gibt es beträchtliche Differenzen, wie folgende Grafik zeigt:
Schaut man sich die einzelnen Fachgebiete an, geht die Schere noch weiter auseinander. Hier einige Beispiele, wie viel die Ärzte insgesamt verdienen (in Klammer: nur selbständige Ärzte), jeweils bezogen auf den Medianlohn 2014:
Deutlich höher als die Medianeinkommen sind übrigens die Durchschnittseinkommen: Insgesamt lag es bei 266'000 Franken. Selbständig erwerbende Ärzte verdienen im Schnitt 320'000 Franken, wobei die Neurochirurgen mit 818'000 Franken an der Spitze liegen. Bei den angestellten Ärzten sind es im Schnitt 227'000 Franken, wobei der höchste Durchschnittslohn mit 355'000 Franken in der Herz- und thorakalen Gefässchirurgie erzielt wird.
Und während die Durchschnittseinkommen der Selbständigen zwischen 2009 und 2014 um 2,5 Prozent gestiegen sind, sind jene der Angestellten um fünf Prozent gesunken.
Frauen verdienen wenigerWas zudem auffällt: Frauen verdienen deutlich weniger als Männer. Das BAG spricht von «systematischen Einkommensunterschieden». Die Einkommen der Ärzte liegen mit plus 29 Prozent substanziell über denjenigen der Ärztinnen. «Dieser Unterschied bleibt auch bestehen, wenn Berufserfahrung, Fachgebiet und Tätigkeitssektor berücksichtigt werden», so das BAG.
Auch die traumhafte Hochzeit von Prinz Harry und seiner Meghan war nicht perfekt. Denn der Bräutigam soll, kurz bevor er vor den Altar trat, zusammengebrochen sein.
Ein Millionenpublikum schaute zu, als Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37) sich am 19. Mai dieses Jahres das Jawort gaben. Doch was weder die 600 geladenen Gäste noch die TV-Zuschauer sahen: Beinahe wäre die Traumhochzeit auf Schloss Windsor geplatzt. Das behauptet ein neues Buch über die Royals.
In seiner Royal-Biografie schreibt Journalist Robert Jobson (54), der die Königsfamilie 18 Monate lang begleitete, dass es hinter den Kulissen des Events ziemlich turbulent zu- und herging. Bräutigam Harry soll kurz vor dem Gang vor den Altar beinahe kalte Füsse bekommen und einen Zusammenbruch erlitten haben.
Prinz Charles wollte Hochzeit mit Prinzessin Diana abblasenWie es dazu kam, ist allerdings noch nicht genauer bekannt. Das Buch soll am 14. November, am Geburtstag von Prinz Charles (69), herauskommen. Die neue Biografie soll noch mehr gut gehütete Geheimnisse der Royals enthüllen. So soll Prinz Charles laut der britischen «Daily Mail» gegenüber Jobson zugegeben haben, dass er seine Hochzeit mit Prinzessin Diana (†36) beinahe abgesagt hätte. Charles soll gewusst haben, dass die Ehe zum Scheitern verurteilt war.
Er soll sich jedoch machtlos gefühlt haben. «Das Abbrechen der Verlobung wäre katastrophal gewesen», verrät der britische Thronfolger im Buch. Bisher war nur bekannt, dass Prinzessin Diana nicht heiraten wollte. (euc)
ST. GALLEN - Nach einem Crash in St. Gallen ist ein Renault schrottreif. Dem Lenker des Unfall-Autos musste das Billett umgehend abgenommen werden.
Die Front des Autos ist demoliert, die Motorhaube eingedrückt und zerbeult. Der silbergraue Renault ist nach einem heftigen Crash schrottreif.
Passiert ist es am Sonntag kurz nach 19.30 Uhr in St. Gallen bei der Kreuzung Rorschacher Strasse und Splügenstrasse. Der Fahrer kracht bei einem Selbstunfall mit seinem Kombi frontal gegen den Masten einer Verkehrsinsel.
Bei dem Crash wird niemand verletzt, es entstand aber ein Sachschaden von mehreren Tausend Franken.
Wie die St. Galler Polizei in einer Mitteilung schreibt, wurde der Fahrer als fahrunfähig beurteilt. Er habe eine Blut- und Urinprobe abgeben müssen. Zudem sei ihm der Führerausweis abgenommen worden. (cat)
WARSCHAU (POLEN) - Daimler will nach den Worten von Vorstandschef Dieter Zetsche keine Tesla-Aktien kaufen, schliesst eine Zusammenarbeit mit dem US-Elektroautopionier aber nicht aus.
In einem Interview mit der polnischen Tageszeitung «Rzeczpospolita» (Montagsausgabe) sagte Zetsche, er habe den Verkauf von Tesla-Aktien vor vier Jahren nie bereut. «Das schliesst eine Kooperation in der Zukunft nicht aus», fügte er hinzu.
Daimler hatte 2014 seinen vierprozentigen Anteil an Tesla für 780 Millionen Dollar verkauft. Eine Finanzbeteiligung sei nicht mehr notwendig, um die Kooperation mit Tesla fortzuführen, hatte der Konzern den Schritt damals begründet. Die Stuttgarter wollen mit dem EQC als erstem vollelektrischen SUV aus dem Hause Daimler Tesla das Wasser abgraben, die im Luxussegment den Markt beherrschen.
Mehr Geld für Tesla?Teslas grösster Einzelaktionär Baillie Gifford & Co teilte derweil mit, zu einer Finanzspritze für den US-Elektroautobauer bereit zu sein. «Wenn er (Tesla-Chef Elon Musk) mehr Kapital benötigt, wären wir bereit, ihm zu helfen», zitierte die «Times» Nick Thomas, Partner von Baillie Gifford aus Edinburgh. Die Investment-Firma ist der drittgrösste Aktionär von Tesla mit einem Anteil von 7,72 Prozent hinter Musk mit etwa 20 Prozent und T.Rowe Price Associates mit rund zehn Prozent.
Tesla hatte zuletzt den ersten Quartalsgewinn seit zwei Jahren verkündet. Dank der anziehenden Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 stieg das Nettoergebnis im dritten Quartal auf 311,5 Millionen Dollar. Allerdings ermittelt laut «Wall Street Journal» das FBI, ob Tesla falsche Angaben zur Produktion seines Model 3 gemacht hat. Die Behörde habe ihre schon seit längerem laufenden Untersuchungen ausgeweitet, schrieb das Blatt unter Berufung auf Insider. Tesla erklärte, keine Vorladung erhalten zu haben.
Der Konzern versucht seit einiger Zeit verstärkt, mehr Augenmerk auf die Reduzierung der Kosten und die Erhöhung des Umsatzes zu legen. Es geht auch darum, um die Aufnahme frischen Kapitals herumzukommen. (SDA)
AUGSBURG (D) - Der deutsche Roboterhersteller Kuka hat wegen eingetrübter Aussichten in der Autobranche seine Jahresprognose gesenkt.
Zu einer schlechteren Entwicklung im Geschäft mit Autos kämen Unwägbarkeiten im chinesischen Automatisierungsmarkt hinzu, teilte Kuka bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal am Montag in Augsburg mit. Die Aktie des bayerischen Unternehmens verlor kurz nach Handelsstart fast 8 Prozent an Wert und fiel damit auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Für das Gesamtjahr erwartet das zum chinesischen Midea-Konzern gehörende Unternehmen nun einen Umsatz in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von rund 4,5 Prozent. Zuvor hatte Kuka noch Erlöse von mehr 3,5 Milliarden Euro angepeilt, von denen 5,5 Prozent als bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) übrig bleiben sollten.
Vor Kuka hatten bereits eine ganze Reihe von Zulieferern und Fahrzeugherstellern aufgrund des schwächelnden chinesischen Automarkts ihre Jahresziele gekappt.
Im dritten Quartal schrumpften die Neuaufträge bei Kuka im Jahresvergleich um knapp 7 Prozent auf 750,1 Millionen Euro. Der Umsatz legte zwar um fast 7 Prozent auf 851 Millionen Euro zu. Der um Sondereffekte wie Kosten für Konzernumbau und Investitionen bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern sank aber um fast ein Fünftel auf 35,6 Millionen Euro. Dementsprechend fiel die Ebit-Marge mit 4,2 Prozent deutlich niedriger aus als noch ein Jahr zuvor. Unter dem Strich blieb dank des Verkaufs von Unternehmensteilen ein Gewinn von 23 Millionen Euro. Das war ein Fünftel mehr als im Vorjahr. (SDA)
Erst Bayern, nun Verluste in Hessen. Die ehemalige Volkspartei CDU ist im Abwärtsstrudel. Nun will Merkel nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren.
Angela Merkel (64) wird auf dem CDU-Parteitag im Dezember in Hamburg nicht erneut für den Parteivorsitz kandidieren. Zudem werde sie bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr als Kanzlerkandidatin antreten.
Kanzlerin will Angela Merkel in der aktuellen Wahlperiode zwar bleiben, danach wolle sie aber auch das Kanzleramt abgeben. «2021 werde ich nicht mehr als Bundeskanzlerin und nicht mehr für den Bundestag kandidieren», sagte Angela Merkel.
Die Entscheidung habe sie schon vor der CDU-Wahlschlappe in Hessen getroffen, sagte die Kanzlerin bei einer Pressekonferenz am Montag. «Ich habe mir immer gewünscht, meine staats- und parteipolitischen Ämter in Würde zu tragen und in Würde zu verlassen.»
Abschied auf Raten?Die Nachfolge an der CDU-Parteispitze könnte schon auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg geregelt werden. Angela Merkel ist seit 18 Jahren Vorsitzende der Christdemokraten. Seit 2005 ist sie Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Bisher hatte sie immer betont, dass für sie Parteivorsitz und Kanzlerschaft zusammengehören.
Bei der Buchvorstellung der Biografie ihres Vorgängers, Gerhard Schröder (SPD), hatte Merkel gesagt: Sie habe es nicht richtig gefunden, dass er den Parteivorsitz vor dem Ende seiner Kanzlerschaft aufgegeben habe. Und sich gedacht, dass das Konsequenzen haben könnte. Der Ausgang ist bekannt: 2005 verlor Gerhard Schröder in vorgezogenen Neuwahlen gegen Angela Merkel.
Schwere Verluste für die Union in Bayern und HessenWie zuvor schon in Bayern die Schwesterpartei CSU fuhr am Sonntag auch die CDU in Hessen zweistellige Verluste ein. In der CDU wurde danach der Ruf nach personellen Konsequenzen laut. Im Laufe des Tages wollen die Parteigremien in Wiesbaden und Berlin über Konsequenzen aus dem Ergebnis beraten.
«Die nackten Zahlen sind überaus enttäuschend. Sie sind bitter», sagte Merkel am Montagmittag. Die CDU habe die Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend überzeugen können. «Ich wünsche mir, den gestrigen Wahltag als Zäsur zu nehmen», sagte Merkel weiter. Dann könnte so eine Zäsur auch eine Chance sein.
Bei der Wahl verlor die CDU mit Ministerpräsident Volker Bouffier an der Spitze nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 11,3 Punkte im Vergleich zur Wahl 2013 und kam auf 27,0 Prozent. Die SPD mit Thorsten Schäfer-Gümbel an der Spitze erzielte 19,8 Prozent (minus 10,9). Grosser Wahlgewinner wurden die Grünen mit ebenfalls 19,8 Prozent (plus 8,7).
Einen potenziellen Nachfolger für den Parteivorsitz will Angela Merkel offenbar nicht selbst bestimmen. «Alle Versuche, dass diejenigen, die heute oder in der Vergangenheit tätig waren, ihre Nachfolge bestimmen wollen, sind immer total schiefgegangen. Und das ist auch richtig so», sagte sie dem «Hessischen Rundfunk» kurz vor der schicksalsträchtigen Wahl in Hessen.
In Position für den Parteivorsitz bringt sich seit kurzem unter anderem der hessische Unternehmer Andreas Ritzenhoff. Der 61-jährige ist zwar erst seit Jahresbeginn Parteimitglied, will mit seiner Kandidatur aber ein Signal setzen, dass sich die CDU von innen heraus erneuern müsse.
Wer wird Merkel-Nachfolger?Insgesamt liegen bereits drei Bewerbungen für das CDU-Präsidium vor. Chancen werden ihnen jedoch nicht ausgerechnet. Als hoffnungsvollere Anwärter gelten die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. Zudem will laut verschiedenen Quellen offenbar der frühere Chef der Unions-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, für den Parteivorsitz kandidieren.
SPD-Parteichefin Andrea Nahles wollte Merkels Verzicht am Montagmorgen laut «Spiegel Online» nicht kommentieren. Eigene personelle Konsequenzen schloss sie aus. «Eine personelle Aufstellung ist nicht in Rede in der SPD», sagte Nahles, deren Partei mit der Unionsfraktion die Regierung bildet.
Gnadenloser kommentierte Christian Lindner den Rückzug der Kanzlerin vom Parteivorsitz. «Frau Merkel gibt das falsche Amt ab», sagte der FDP-Chef laut «Welt» am Montag. Er fordere die Union auf, wenn es schon einen Wechsel beim Parteivorsitz gebe, «dann sollte die CDU auch den Weg frei machen für einen neuen Anfang in der Regierung oder eine neue Wahl in Deutschland». Das «Siechtum der grossen Koalition» werde so nur verlängert. (kin)
Fünf Menschen verlieren beim Helikopter-Unglück im englischen Leicester tragisch ihr Leben. Doch wer waren die Personen neben Vichai Srivaddhanaprabha (†60), dem Präsidenten des Fussballklubs.
Aus einem Meer von Champagner und Konfetti wird ein Meer aus Tränen und Blumen. Zwei Jahre nach dem sensationellen Meistertitel 2016 stehen die Fahnen bei Leicester City, dem Klub aus den englischen Midlands, auf Halbmast.
Am Samstag nach dem 1:1-Remis gegen West Ham hebt um 19.45 Uhr wie so oft ein Helikopter von der Mitte des Platzes im King Power Stadium ab. Es ist der Heli des thailändischen Klubbesitzers und Milliardär Vichai Srivaddhanaprabha (†60).
Nur rund 180 Meter ausserhalb des Stadions nimmt die Tragödie ihren Lauf, der Heli kommt ins Trudeln und stürzt ab. Die Insassen – es sind insgesamt deren fünf – haben keine Chance in der Feuer-Hölle. Alle lassen ihr Leben.
Am Sonntag folgt die Bestätigung, dass sich Srivaddhanaprabha an Bord befand. Bei den vier weiteren Opfer handelt es sich laut englischen Medien um den Piloten Eric Swaffer (53), dessen Co-Pilotin und Freundin Izabela Roza Lechowicz (46) und zwei Mitarbeiter Srivaddhanaprabhas. Der eine war seine rechte Hand, Kaveporn Punpare, genannt «Golf».
Auch Miss Thailand unter den OpfernDie fünfte Person war die thailändische Schönheitskönigin Nusara Suknamai (33), die ebenfalls in Diensten des Milliardärs stand – und sich auch immer wieder mit den Stars der «Foxes» ablichten liess. Suknamai wurde 2005 Zweite bei der Wahl zur Miss-Thailand-Universe und trug den Titel der «Miss Thailand Intercontinental», war grosser Fussball-Fan und postete immer wieder Fotos und Videos davon auf ihren sozialen Netzwerken.
Die genaue Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Offenbar soll der Heck-Rotor ausgestiegen sein, wodurch Pilot Swaffer, der 20 Jahre Erfahrung hatte und auch schon die Royal Family oder den Dalai Lama beförderte, die Kontrolle verloren haben soll.
«Hätte noch viel schlimmer kommen können»Noch während der Match-Analyse auf dem Sender «BT Sports» ist der Helikopter-Start zu hören. Genauso wie der Absturz nur Sekunden später. Ein Augenzeuge, der gleich daneben auf einem Parkplatz stand, beschreibt gegenüber der «Sun»: «Der Pilot war heldenhaft! Der Heli hätte ins Stadion oder das Medien-Gelände stürzen können, wo die TV-Leute ihre Sachen zusammenpackten. Oder auf den Parkplatz, wo ich stand. Aber er crashte dort, wo niemand war. Es hätte alles noch viel schlimmer sein können, hätte der Pilot nicht so reagiert.»
Swaffer und seine Freundin Lechowicz arbeiteten seit längerem zusammen, bezeichneten das gemeinsame Fliegen als «permanente Ferien». Eine Freundin erzählt: «Nur wenige Menschen haben das Privileg, mit ihrem Seelenverwandten zu arbeiten und zu reisen. Es wird es für viele, die die beiden kannten, tröstend sein, dass sie ein aussergewöhnliches und glückliches Leben führten.»
Die Polizei ermittelt weiter nach der genauen Ursache. Zudem seien Flug-Experten der Flugverkehrsbehörde AAIB zur Untersuchung des Unglücks eingeschaltet worden.
Vichai Srivaddhanaprabha, dessen Vermögen auf 4,9 Milliarden geschätzt wird, hat Leicester City im Jahr 2010 gekauft. Sein Engagement ermöglichte den Aufstieg in die Premier League. In der Saison 2015/16 gewannen die «Foxes» sensationell die englische Meisterschaft.
Enten gegen Haie? In der Tierwelt eigentlich klar, wer dieses Duell gewinnen sollte. Auf dem NHL-Eis allerdings ists eine knappe Sache – dank Timo Meier aber jubelt letztlich San Jose.
Traumabend für Timo Meier (22) von den San Jose Sharks!
Der Appenzeller NHL-Angreifer beschert seinem Team einen 4:3-Sieg in der Verlängerung im innerkalifornischen Duell gegen die Anaheim Ducks.
Erst liefert Meier den zweiten Assist zum 2:1 von Chartrier. Dann erzielt er mit einem satten Schuss durch die Beine von Ducks-Goalie Gibson das 3:1. Weil die Haie aber im letzten Drittel noch den Ausgleich kassieren, muss das Spiel in die Verlängerung.
Und auch dort ist wieder Timo-Time! Meier leitet erst den Angriff selber ein, stürzt, steht auf, und stochert den Puck zum 4:3-Overtime-Sieg über die Linie!
Es ist bereits das achte Saisontor für den Schweizer Flügel der Sharks, der sich eine Plus-4-Bilanz notieren lässt und mit diesem starken Auftritt auch zum besten Spieler des Abends gewählt wird.
Meier freuts: «Das ist ein Mega-Sieg für uns! Wir hatten einen harten Spielplan letzte Woche. Aber wir blieben stets dran, blieben positiv – und holten uns hier zwei riesige Punkte.»
Meier ist der einzige Schweizer in der Nacht auf Montag, der auf dem NHL-Eis zum Einsatz kommt. Luca Sbisa steht beim 2:1-Sieg der New York Islanders gegen Carolina nicht im Aufgebot. (wst)
Die Resultate der NHL-Nacht:
Los Angeles Kings - New York Rangers 4:3
Detroit Red Wings - Dallas Stars 4:2
Carolina Hurricanes - New York Islanders 1:2
Chicago Blackhawks - Edmonton Oilers 1:2 n.V.
Vegas Golden Knights - Ottawa Senators 4:3 n.V.
Anaheim Ducks - San Jose Sharks 3:4 n.V.
Er ist einer der grössten Rockstars unserer Zeit. Lange war es still um Jon Bon Jovi. Nun meldet er sich zurück. 2019 gehen Bon Jovi auf Europa-Tour. Mit «This House Is Not for Sale» kommt er am 10. Juli ins Stadion Letzigrund nach Zürich.
New York, 42. Stock des Luxushotels Dominick mitten in Manhattan. Bodentiefe Fenster zeigen ein atemberaubendes Panorama auf den Hudson River. Jon Bon Jovi (56) schlurft in seiner Suite zu einem Tischchen, auf dem Getränke und Früchte stehen. Der Hardrocker schnappt sich ein Wasser und setzt sich auf ein riesiges Sofa.
BLICK: Nächstes Jahr gehen Sie wieder auf Europa-Tournee. Was ist anders als vor 20 Jahren?
Jon Bon Jovi: Nichts. Wir waren immer stolz darauf, eine tolle Liveband zu sein, und das ist die Messlatte, an die ich mich halte. Wenn ich meine persönlichen Helden, die Rolling Stones, anschaue, dann will ich so gut sein wie sie. Ich will aber auch gut sein, weil die Leute ihr hart verdientes Geld für uns ausgeben. Ich nehme das alles sehr ernst.
Hat sich das Publikum in all den Jahren verändert?
Nein. Heute kommen noch immer die gleichen Leute wie vor 20 Jahren. Viele Fans sind in meinem Alter. Dazu kommen aber auch einige, die uns noch nie gesehen haben, weil ihnen ihre Eltern von uns erzählt haben.
Fühlen Sie nie einen Druck, die Fans mit etwas Neuem zu überraschen?
Nicht wirklich. Ich nehme wieder die Stones als Beispiel. Wie sie haben auch wir einen Katalog an Songs, den die Fans kennen. Wir wären blöd, wenn bei uns plötzlich ein DJ auf der Bühne rumtanzen würde. Oder ein Rapper. Das würde so aussehen, als wolle ich etwas versuchen zu machen, was ich nicht bin. Die Leute müssen wissen: Ich bin verlässlich. Ich komme pünktlich auf die Bühne. Ich spiele lange und ich spiele Songs, welche die Leute kennen. Das ist es, was das Publikum will.
Sie gingen durch schwere Zeiten. Sie hatten Krach mit Ihrer Plattenfirma. Ihr Gitarrist Richie Sambora verliess 2013 die Band. Ein Jahr lang spielten Sie keine Gitarre. 2016 sagten Sie, dass Sie nur einen Schritt vom Abgrund gestanden haben. Wie fühlen Sie sich heute?
Die Zukunft strahlt heute so hell, dass ich eine Sonnenbrille tragen sollte (lacht). Als 2016 unser Album «This House Is Not for Sale» herauskam, konnte ich endlich ein Licht am Ende des Tunnels sehen. Die folgende Tour war sehr heilsam. Heute kann ich auf diese Zeit zurückschauen und sagen: Ich bin durch einen Tunnel gegangen und zum Glück heil herausgekommen. Diese dunkle Zeit war wie ein Erwachen. Es war nicht angenehm, aber es war der Anfang von etwas Grossen.
Im April 2018 wurden Sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Warum hat das so lange gedauert?
Jon Bon Jovi zeigt mit einem grinsenden Zahnpasta-Lächeln seinen Mittelfinger.
Okay. Wie hat es sich angefühlt, Teil der Rock and Roll Hall of Fame zu werden?
Pure Freude. Dort befinden sich die 150 grössten Bands aller Zeiten. Mit den Architekten dieser Art von Musik in einem Atemzug genannt zu werden, ist schlicht grossartig.
Was wäre passiert, wenn Sie mit Rockmusik keinen Erfolg gehabt hätten?
Gute Frage. Ich war damals so verdammt jung mit meinem Traum. Zu jung, um Angst zu haben. Ich war zwanzig, als ich «Runaway» schrieb, mit 21 hatte ich den Plattenvertrag. So läuft das nun seit 35 Jahren. Die Naivität war mein Benzin. Ich hatte Glück, ich musste mir nie anderweitig Gedanken machen.
Ihr Sohn Jesse hat gerade einen Roséwein herausgebracht. Sie unterstützen ihn dabei. Wäre das etwas gewesen?
Der Rockstar zeigt sein iPhone und scrollt durch einige Fotos. Vorgestern waren wir in Frankreich und haben Trauben geerntet. Hier sind die Fässer. Oh und hier probieren wir den Saft, bevor er zu Alkohol wird. Jesse kam zu mir mit dieser Vision vom eigenen Wein. Ich war zuversichtlich, dass es funktionierte. Und das tat es auch. Wir fanden einen Winzer, der unsere Leidenschaft teilt.
Sie betreiben auch ein Restaurant, das Soul Kitchen.
Das ist ein Restaurant für Bedürftige. Im Soul Kitchen zahlt jeder Gast nur das, was er kann – oder arbeitet sein Essen ab. Das Modell funktioniert. In den vergangenen Jahren haben wir weit mehr als 80'000 Essen verkauft. Wir werden weitere Restaurants eröffnen.
Neben Jesse haben Sie noch drei weitere Kinder. Sie sind seit 1989 mit Ihrer Jugendliebe Dorothea verheiratet. Heutzutage versuchen viele Menschen, Liebe über Tinder zu finden.
Ich habe keine Ahnung davon! Diese neuen sozialen Medien sind Segen und Fluch zugleich, finde ich. Ein Beispiel. Die Chancen eines nächsten Bob Dylan wären bei einer grossen Plattenfirma heute gleich null. Wie soll sich so ein einfacher Folksänger neben Jennifer Lopez und Beyoncé oder Eminem durchsetzen? Durch Social Media hingegen kann er seine Musik öffentlich machen. Das ist ein Segen. Der Fluch ist aber: Die ganze Welt weiss dann sofort, was du zum Frühstück, zu Mittag oder zu Abend gegessen hast. Wie anstrengend!
Werden Sie in zwanzig Jahren noch auf der Bühne stehen?
Ich hoffe nicht.
Warum nicht?
Nochmals die Stones. Ganz ehrlich: Ich kann es nicht erwarten, wenn sie endlich aufhören. Aber sie wollen einfach nicht! Die Stones sind zwanzig Jahre älter als ich und spielen immer noch auf höchstem Niveau. Ich bin jetzt 56. Ich habe keinen Bock, das noch mit 76 zu machen.
Bon Jovi spielen am 10. Juli im Stadion Letzigrund in Zürich.
Die 12. Runde der Super League ist durch! Wer konnte dieses Wochenende brillieren? Wer landet im Flop-Team? Klicken Sie sich durch die Bildstrecke.
Nach sechs Niederlagen in Folge ist beim HC Davos nichts mehr undenkbar. Die Trainerfrage wird gestellt.
Der Stuhl ist kalt. Dafür sorgen 22 Jahre ohne Absturz und sechs Meistertitel. Branchenübliche Reflexe? Sind für Trainer Arno Del Curto ausser Kraft gesetzt. Bisher. In der tiefsten Sinnkrise des Klubs seit dem Wiederaufstieg 1993 wirkt aber selbst der charismatische Engadiner ratlos. Und was dann?
Ist Del Curto mal nicht mehr da, müsse man im sportlichen Bereich strukturelle Veränderungen vornehmen. Das sagte rund vor zehn Jahren der damalige HCD-Präsident Tarcisius Caviezel. Eine Kommission in beratender Funktion ist vor kurzem installiert worden, ein virtueller Sportchef, ein zusätzlicher Assistent für den Trainer. Bewirkt haben diese flankierenden Massnahmen bisher nichts.
Schiessbude der LigaMarc Wieser, ein auf dem Eis stets angriffslustiger, aber momentan brotloser Stürmer, fordert nach dem verheerenden Wochenende mit zwei Pleiten gegen Lugano: «Bei unserem Defensivverhalten müssen wir dringend über die Bücher.»
Die Defensive? Sie ist die Kernkompetenz des Trainers. Und der HC Davos ist mit 52 Gegentoren in 13 Spielen die Schiessbude der Liga.
Die eklatante Abwehrschwäche und die fehlende Positionsdisziplin sind allerdings keine Erkenntnisse der letzten Tage, sie fallen bereits letzte Saison als wunde Punkte auf. Damals gelingt es der schwungvollen Angriffskolonne allerdings, diese Symptome zu kaschieren.
Und jetzt? Tempofestigkeit, Präzision und Durchsetzungsvermögen – im Donnergrollen der Negativspirale versenkt. Enzo Corvi, im letzten Frühling einer der besten Mittelstürmer der WM, löst sich gerade in Einzelteile auf. Raffinesse dahin, taktisches Verantwortungsbewusstsein eine Nebensache.
Schleichender Zerfall der LeistungskulturIm Frühling 2015 verblüffte der HCD im Playoff-Final die favorisierten ZSC Lions mit einer Tempoverschärfung nach dem ersten verlorenen Spiel. Davos gewann die Meisterschaft mit vier Siegen in Folge, mit dem Messer zwischen den Zähnen wurde der Gegner dominiert, in den Couloirs rechts überholt und in der Abwehr mit knochenharter Manndeckung neutralisiert. Danach setzte der schleichende Zerfall der vorbildlichen Leistungskultur ein.
In Davos gab man sich im Schatten des übergrossen Trainers viel zu lange der Selbstüberschätzung hin. Heiligtümer gebe es in Davos keine, sagte Präsident Gaudenz Domenig vor Wochen. Da irrte er sich aber gewaltig. Natürlich gibt es in Davos ein Heiligtum, ansonsten wären die sportlichen Strukturen längst professionalisiert worden, nicht erst gestern.
In Davos wird nun die Trainerfrage gestellt. Wahrscheinlicher als eine Entlassung ist, dass sich Del Curto selbst den Stecker zieht. Oder es nochmals hinbiegen kann.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1552:32302. Bern1338:21263. Zug1338:28244. SCL Tigers1339:26245. Fribourg1534:37236. ZSC Lions1225:25217. Ambri1334:35208. Servette1430:37209. Lausanne1535:381910. Lugano1339:321811. Davos1323:52912. Lakers1314:386BERN - Wer macht die Gesetze? Antworten auf diese zentrale Frage der Debatte über die Selbstbestimmungs-Initiative der SVP gibt die Politdebatte von BLICK on tour. Beteiligen auch Sie sich: heute ab 18.30 Uhr in Suhr AG.
Der Abstimmungskampf über die Selbstbestimmungs-Initiative der SVP geht in die heisse Phase. Gemäss jüngster SRG-Umfrage hätten nur 39 Prozent der Befragten bestimmt oder eher ein Ja eingelegt. 55 Prozent sind bestimmt oder eher gegen die Volksinitiative.
Doch die Befürworter haben ihr Selbstvertrauen nicht verloren. Glasklare Argumente pro und kontra sind jetzt gefordert! BLICK konnte die wichtigsten Exponenten für eine Diskussion gewinnen. Heute Mittwoch, ab 18.30 Uhr, stehen auf dem «BLICK on tour»-Podium in Suhr AG: SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (58) und FDP-Ständerat Philipp Müller (66, AG) auf der einen Seite, die SVP-Nationalräte Hans-Ueli Vogt (48, ZH) und Magdalena Martullo-Blocher (49, GR) auf der anderen.
Diskussion mit Chefredaktor der Blick-Gruppe Christian DorerWer macht in der Schweiz die Gesetze? Welche Gerichte haben das letzte Wort? Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe, und Ringier-Publizist Hannes Britschgi diskutieren mit ihren Gästen über direkte Demokratie, Menschenrechte und fremde Richter. Oder, wenn man den Initiativgegnern glaubt, über Demokratieabbau und Rechtsunsicherheit. Es geht um viel, darin sind sich beide Seiten einig.
Unterhaltsam, ausgewogen und doch unverblümt: Das sind die Diskussionen bei «BLICK on tour». Reden auch Sie mit! Türöffnung im Zentrum Bärenmatte, Turnhalleweg 1, 5034 Suhr, ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, es gibt keine Platzreservation. Die Diskussion beginnt um 18.30 Uhr. Um 20 Uhr sind alle zum Apéro eingeladen.
Elf Airport-Fans konnten letzten Freitag den Flughafen Zürich aus einer ganz neuen Perspektive erleben. BLICK war dabei. Lesen Sie hier, welche Türen sich den Wettbewerbsgewinnern öffneten.
Stahlblauer Himmel, die Sonne strahlte, so auch Stephan Widrig. Der Chef des Flughafens Zürich öffnete am Freitagnachmittag exklusiv für elf BLICK-Leser die Türen, gewährte Einblicke hinter die Kulissen des Airports – und schickte gleich darauf ein paar Fotos über den Kurznachrichtendienst Twitter in die Welt. «Immer wieder faszinierend», so Widrig.
Seine Gäste hatten an einem Wettbewerb rund um das 70-Jahr-Jubiläum des Flughafens Anfang September teilgenommen. Und kamen jetzt dort hin, wo sonst kein Airport-Kunde Zutritt erhält.
Zum Beispiel auf das Rollfeld, als ein A380 der Emirates gerade in Position gezogen wurde. «Den Pushback des A380 so nahe zu erleben, ist wohl weltweit einzigartig», sagt Flughafenguide Heinz Gretler, der die Gewinner begleitete. Flughafen-Sprecherin Sonja Zöchling war auch dabei, auch sie twitterte Impressionen.
Zeit vergeht wie im FlugAuch die Türen zum Apron Control im Tower, der Gepäcksortierung im Untergrund des Flughafens und der edlen VIP-Lounges und -Services öffneten sich für die Leser: «Der ganze Tag war speziell, ein unglaubliches Erlebnis», sagt René Dardel. «Ich hätte gedacht, wir fahren ein wenig mit dem Bus durch den Flughafen und dann diese super Führung – ich bin begeistert.»
Beindruckend findet Leser Joe P. Stöckli die Gepäcksortierung: «Es hat mich extrem beeindruckt, wie schnell ein Flugzeug heute bereit ist, bis es starten kann, und wie viele Hände da involviert sind.»
Für die Beteiligten vergeht die Zeit wie im Flug. Und für den bereits pensionierten Flughafenguide Gretler endet mit der BLICK-Führung auch seine Tätigkeit beim Airport: «Es war eine grossartige, letzte Führung auch für mich», sagt Gretler und blickte in die Gesichter der Teilnehmer. Sie strahlten wie fünf Stunden zuvor die Sonne vom Himmel über Zürich-Kloten.
MOSOGNO TI - Im 51-Seelen-Ort mitten im Tessiner Onsernonetal fallen seit 100 Jahren in den Monaten September, Oktober und November durchschnittlich fast 700 Liter pro Quadratmeter – Schweizer Rekord!
Dicke Tropfen prasseln auf die Steindächer von Mosogno TI. Sonia Gianini (62) spannt ihren Schirm auf. Die Tessinerin macht sich auf den Weg zur Dorfkirche. Der Asphalt glänzt im grauen Licht. Die gegenüber liegende Talseite verschwindet hinter einer dichten Nebelwand. Noch ist niemand im Dorf auf der Strasse für ein kleines Schwätzchen.
«Bei schlechtem Wetter müssen wir das Kirchentor abschliessen», erklärt die Präsidentin der Pfarrgemeinde. Anweisung von oben. Nicht von ganz oben. «Der Bischof in Lugano TI meint, bei Regen gäbe es im Tessin besonders viele Einbrüche», sagt Sonia Gianini.
In Mosogno gab es sogar eine RegenkircheDoch Diebe sind in Mosogno eher selten. Dafür zählt der kleine 51-Seelen-Ort im Onsernonetal stolze fünf Kirchen. Und: Es regnet im Herbst so viel wie nirgendwo sonst in der Schweiz. Dies zeigt eine Analyse von Daten des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz von 73 Messstandorten. Über die letzten 100 Jahre fielen in den Monaten September, Oktober und November durchschnittlich 699 Liter pro Quadratmeter. Schweizer Regen-Rekord, mitten in der Sonnenstube!
Ja, starken Regen, den habe es wohl schon immer gegeben, erzählt Sonia Gianini weiter, «ich erinnere mich, dass meine Grossmutter in Prozessionen zur Regen-Kirche und zur Sonnen-Kirche im Ort pilgerte, je nach Wetterlage.» Heute habe man eher Sorgen, dass es durch die alten Dächer regnet und der Schimmel in die Wände kriecht.
Seit über 30 Jahren misst Ottavio Sartori den RegenFür Ottavio Sartori (75) und seine Ehefrau Miriam (72) sind Niederschläge Teil des Alltags. Der Rentner ist der Regenmann im Ort. Im Garten steht ein Messgerät von der Wetterstation Locarno Monti. «1978 haben wir begonnen, die Niederschläge zu messen», erzählt Ottavio Sartori. Er holt einen Blech-Zylinder hervor und einen Messbecher. Mit drei Handgriffen erklärt der Talbewohner, wie er den Regen fängt und misst.
«Jeden Tag, um 7.30 Uhr musste ich den Niederschlag prüfen und am Thermometer an unserer Hauswand die Temperatur ablesen», sagt Ottavio Sartori, «dann wurden die Daten übers Telefon nach Locarno und Zürich durchgeben.» Seit einem Jahr allerdings macht das der Computer. Der alte Blech-Zylinder hat ausgedient.
Wasser schiesst wie im Sturzbach durch die GassenIn den Kaminen der drei Gästezimmer knistert bereits das Brennholz. Bücher und Comics laden zum Schmökern. Und wenn die Gäste doch ins Freie wollen, drückt die Wirtin des «B&B Mosogno» ihnen einen ihrer bunten Regenbogen-Schirme in die Hand oder ein paar Gummistiefel. Seit 30 Jahren lebt Beate Planta in Mosogno. Vor zehn Jahren zauberte sie aus dem 200 Jahre alten Pfarrhaus ein schmuckes B&B.
Jetzt beginnt der Hebst-Tourismus. «Eine gute Saison für uns», sagt Beate Planta (52), «wir haben eigentlich immer Gäste trotz des wechselhaften Wetters.» Einen Tag strahle die Sonne. An einem anderen regne es wie aus Kübeln. «Dann schiesst schon mal das Wasser wie im Sturzbach durch die Gassen und die Treppen hinab», erzählt die gebürtige Deutsche, «ein tolles Natur-Spektakel.»
Trotz Regen kommen die GästeDie Leute kommen trotzdem. «Sie gehen Pilze sammeln, oder Kastanien, die wir dann am offenen Feuer rösten», erzählt Beate Planta, «oft stört der Regen gar nicht. Im Gegenteil. Die meisten Gäste wollen einfach nur Ruhe.»
Wird Mosogno seinen Regen-Rekord halten? Ottavio Sartori bezweifelt es. Der Ort würde auch den Klimawandel spüren. «In den letzten Jahren gab es weniger Niederschläge als früher», sagt der Tessiner. Dann muss der Regenmann wohl endgültig in Rente gehen.
Grosse Panne zum Wochenstart: In der SBB-App und an neueren Automaten konnten Zugreisende keine Tickets lösen. Da blieb nur noch der Schalter – oder das Zugpersonal.
Am Montagmorgen war es für Pendler besonders schwierig, in der Schweiz ein Zugbillett zu kaufen. Sowohl die SBB-App, als auch Ticketautomaten und der Schalter traten um 5.30 Uhr in den Streik. Grund war laut SBB eine gestörte Verbindung zur Datenbank.
Das Problem konnte um 8.35 Uhr behoben werden, sagt SBB-Sprecher Reto-Schärli zu BLICK. Er merkt an, dass nicht alle Funktionen völlig ausgefallen seien: «Ein wichtiger der Teil der Verbindungen ist lokal auf den Billettautomaten gespeichert und auch im Fall einer solchen Störung verfügbar.» Ganz ausgefallen seien hingegen die Online-Verkaufskanäle der App und im Webshop.
Reisende ohne Billett mussten aber keine Strafe befürchten. «Das Zugpersonal ist in solchen Fällen informiert», sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli zu BLICK. Betroffene konnten ihre Fahrkarte ausnahmsweise unterwegs kaufen – ohne Zuschlag. (rey)
Kurz nach dem Start in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ist ein Flugzeug der Airline «Lion Air» vom Radar verschwunden. An Bord befanden sich nach ersten Informationen 189 Personen. Suchtrupps haben mittlerweile die ersten Leichen bergen können.
Kurz nach dem Start in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ist ein Flugzeug der Airline «Lion Air» abgestürzt. Die Maschine, eine Boeing 737, war auf dem Weg nach Pangkal Pinang, die grösste Stadt auf der indonesischen Insel Bangka.
Laut ersten Informationen befanden sich über 188 Personen an Bord des Flugzeugs: 178 Erwachsene, 1 Kind, 2 Babys, 2 Piloten und 5 Flugbegleiterinnen.
Die Maschine sei wenige Minuten nach dem Abheben vom internationalen Flughafen der Hauptstadt von der Radarschirmen verschwunden, sagte Yusuf Latif, ein Sprecher des nationalen Rettungsdienstes.
Suchtrupps unterwegs
Zuletzt sei die Maschine des Flugs JT610 bei Karawang in der Provinz West-Java geortet worden. Dort sei auch der Funkkontakt zu dem Flugzeug abgebrochen, berichtete die Flugleitstelle. Suchtrupps machten sich bereits auf den Weg zum vermuteten Unglücksort.
Die Maschine befand sich auf einem Inlandsflug nach Pangkal Pinang auf der Insel Bangka. Wie viele Menschen sich an Bord befanden, war zunächst nicht bekannt.
Lion Air ist eine indonesische Billigfluglinie, die 1999 gegründet wurde. Die stark expandierende Gesellschaft, die moderne Jets der Hersteller Boeing und Airbus einsetzt, fliegt hauptsächlich Ziele innerhalb Indonesiens an. Allerdings stehen auch einige wenige Auslandsziele auf dem Streckenplan von Lion Air.
Gegenwärtig umfasst die Luftflotte knapp über 100 Maschinen, vor fünf Jahren wurden bei Airbus in Frankreich 200 Mittelstrecken-Flieger in Auftrag gegeben.
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Rio de Janeiro – Die Brasilianer haben den ultrarechten Ex-Militär Jair Bolsonaro zum neuen Präsidenten gewählt. Seine Anhänger hoffen auf ein Ende der Korruption. Seine Gegner befürchten einen Angriff auf die noch junge Demokratie und eine Welle von Hassverbrechen.
Die Brasilianer haben der traditionellen Politikerkaste des Landes eine schallende Ohrfeige verpasst und den Rechtspopulisten Jair Bolsonaro zum neuen Präsidenten gewählt.
Auf den Ex-Militär entfielen am Sonntag rund 55,5 Prozent der Stimmen, sein Gegner Fernando Haddad von der linken Arbeiterpartei erhielt 44,5 Prozent. Das teilte das Wahlamt nach Auszählung von knapp 95 Prozent der Stimmen mit.
Die Wahl des ultrarechten Bolsonaro könnte einen radikalen Politikwechsel in Brasilien nach sich ziehen. Der frühere Fallschirmjäger will den Zugang zu Waffen erleichtern, wichtige Ministerien mit Militärs besetzen und möglicherweise aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen.
Noch bis vor Kurzem galt der in Anlehnung an US-Präsident Donald Trump auch «Tropen-Trump» genannte Politiker als skurriler Hinterbänkler im Parlament.
Er provozierte immer wieder mit Ausfällen gegen Frauen, Schwarze und Schwule sowie mit seiner Sympathie für die Militärdiktatur (1964-1985). Einer Abgeordneten bescheinigte er einmal, sie sei es nicht wert, vergewaltigt zu werden, weil sie «sehr hässlich» sei.
Doch das war für die meisten Brasilianer offenbar nachrangig, zu gross war der Wunsch nach einem echten Politikwechsel. Über alle Parteigrenzen hinweg sind die meisten Politiker Schmiergeldaffären verwickelt.
«Lava Jato» (Autowäsche) gilt als der grösste Korruptionsskandal Lateinamerikas und hat auch Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hinter Gitter gebracht, den politischen Ziehvater Haddads. Bolsonaro hingegen gilt als einigermassen sauber.
«Bolsonaro ist der einzige Politiker in diesem Land, der nicht in Korruption verwickelt ist», sagte seine Anhängerin Kelly Barreto vor dem Haus des Politikers in Rio de Janeiro. «Mit Bolsonaro wird sich das Bildungswesen, die Gesundheitsversorgung und die Sicherheitslage verbessern. Nur mit ihm wird sich Brasilien verändern.»
Auch die grassierende Gewalt wollen die meisten Brasilianer nicht länger hinnehmen. Bolsonaro verspricht einfache Lösungen. Er will das Waffenrecht legalisieren, das Strafmündigkeitsalter herabsetzen und die Polizei zu einem härteren Vorgehen gegen Kriminelle ermutigen.
Angesichts von über 63 000 Tötungsdelikten im vergangenen Jahr verfangen seine Rufe nach einer Politik der harten Hand. «Was mir am besten gefällt an Bolsonaro, sind seine Vorschläge zur öffentlichen Sicherheit. In Rio kann man heutzutage nicht mehr vor die Tür gehen, ohne Angst zu haben, überfallen zu werden», sagte die Wählerin Leandra Nascimento.
Unter Linken, Menschenrechtlern und Minderheiten geht jetzt die Angst um, Bolsonaros Hasstiraden könnten zu Gewalt gegen Homosexuelle, Schwarze und Indigene führen. Kurz vor der Wahl hatte der schneidige Ex-Militär angekündigt: «Es wird eine in Brasilien niemals gesehene Säuberung geben.»
Leicester – Der Besitzer von Leicester City Vichai Srivaddhanaprabha ist beim Helikopterabsturz am Stadion des englischen Fussball-Erstligisten tödlich verunglückt.
Bei dem Absturz am Samstagabend seien insgesamt fünf Menschen ums Leben gekommen, teilte der Verein am Sonntagabend per Twitter mit. «Mit tiefem Bedauern und einem kollektiven gebrochenen Herzen müssen wir mitteilen, dass unser Präsident, Vichai Srivaddhanaprabha, zu denen gehört, die ihre Leben am Samstagabend auf tragische Art verloren», hiess es in der Mitteilung. «Keiner der fünf Menschen an Bord hat überlebt.»
Bei den weiteren Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei um zwei Mitarbeiter des 60-Jährigen, den Piloten und eine weitere Passagierin. Der Helikopter des aus Thailand stammenden Milliardärs Srivaddhanaprabha zerschellte nach Angaben britischer Medien auf dem Parkplatz neben dem King Power Stadion und ging in Flammen auf.
«Die Gedanken von allen im Club gelten in erster Linie der Srivaddhanaprabha-Familie und den Familien deren, die zum Zeitpunkt dieses unerträglichen Verlusts, an Bord waren», hiess es. «Mit Srivaddhanaprabha habe die Welt »einen grossartigen Mann verloren".
Beim Sender Sky News berichteten Augenzeugen von einem riesigen Feuerball. Auf Bildern war ein Feuer auf dem Parkplatz zu sehen. Der Helikopter war nach diesen Berichten kurz zuvor im Stadion gestartet.
Augenzeugen berichteten von einem plötzlichen Stillstand des Heckrotors. Die Maschine habe sich daraufhin wie ein Kreisel gedreht und sei unkontrolliert abgestürzt. Einer der ersten am Unglücksort sei Leicesters Torhüter Kasper Schmeichel gewesen, berichteten Augenzeugen dem Sender BBC.
Der 61 Jahre alte Srivaddhanaprabha übernahm den Verein 2010 und liess sich üblicherweise nach Heimspielen von Leicester aus dem Stadion fliegen. Der in den blau-weissen Clubfarben lackierte Helikopter landet dafür regelmässig am Mittelkreis. Leicester City hatte am Samstagabend ein Ligaspiel gegen West Ham United bestritten (1:1).
Vichai ist Eigentümer der thailändischen Duty-Free-Kette King Power. Der Milliardär hatte den damaligen Zweitligisten Leicester City 2010 für 40 Millionen Pfund (nach heutigem Wert: 51 Millionen Franken) übernommen und seither viel Geld in den Verein gepumpt. Unter seiner Führung gelang der Aufstieg in die Premier League und der sensationelle Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2016.
Jair Bolsonaro ist der neue Präsident Brasiliens. Für die Mehrheit der Wähler ist er ein Segen. Für die Demokratie Brasiliens aber ist er eine grosse Gefahr.
Jair Bolsonaro ist Brasiliens neuer Präsident. In einer Stichwahl besiegte der Kandidat der Partido Social Liberal seinen letzten verbliebenen Konkurrenten, Fernando Haddad (PT), deutlich und konnte rund 55 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Bolsonaros grosses Versprechen an die Bevölkerung: Aufzuräumen. Auf den Strassen Brasiliens, wo so viele Menschen sterben, wie sonst nur in Kriegsländern. Wo Reiche Angst haben, Essen zu gehen und die Armen in den Favellas nicht wissen, wann ihr Leben endet und als weiteres Opfer eines Bandenkriegs in die Statistik eingehen wird.
Der sehr rechts stehende Bolsonaro macht keinen Hehl daraus, wie er das Problem lösen will: «Gewalt lässt sich nur mit Gewalt bekämpfen», lautete sein Motto der letzten Monate. Bei Wahlkampfauftritten formte er passend aus Daumen und Mittelfinger eine Pistole und drückt symbolisch ab. Den Besitz von Waffen zu erleichtern soll eine seiner ersten Amtshandlungen werden.
Reaktion auf die PT-PolitikHeute jubeln die Menschen, die Bolsonaro gewählt haben. Die genug haben von den illegalen Machenschaften der Partido dos Trabalhadores (PT), die unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ein riesiges Korruptionsnetzwerk aufbaute, das nach und nach aufgedeckt wird. Daran scheiterte nicht nur Lulas Nachfolgerin Dilma Rousseff, sondern auch Bolsonaros Gegner Fernando Haddad, die letzte Hoffnung der PT.
Kommt dazu, dass Brasilien in den letzten fünf Jahren in die schwerste Rezession seiner Geschichte schlitterte. Für viele Brasilianer war klar, wer der Schuldige war: Die PT. Dabei vergassen die Leute, dass es auch die PT war, unter der Brasilien in den 0er-Jahren einen nicht für möglich gehaltenen Aufschwung erlebte: Die Armutsquote halbierte sich innerhalb einer Dekade, Millionen Brasilianer stiegen dank der Wirtschaftsreformen Lulas in den Mittelstand auf. 2009 konnte die Regierung sogar verkünden, dass sie dem Internationalen Währungsfonds (IMF) zehn Milliarden Dollar als Kredit zur Verfügung stellen werde. Wo man zuvor immer den IMF um Geld anbetteln musste.
Daran denkt heute aber kaum mehr ein Brasilianer. Wie auch nicht daran, dass erst die PT die Rechtsgrundlagen schuf, welche die Aufarbeitung der Korruptionsfälle überhaupt erst möglich machte. Vor allem aber auch nicht nicht daran, dass Boslonaro, der als «Aussenseiter» vermarktet wurde, seit 1991 in der Politik ist und von all den Korruptionsaffären rund um den Petrobras-Konzern, mit Sicherheit gewusst hat, falls er nicht selber darin verwickelt ist.
Bolsonaro ist ein RassistDie Wähler störte das nicht, wie die Resultate zeigen. Auch nicht, dass Bolsonaro eindeutig homophobes («Ich hätte lieber einen Sohn, der bei einem Unfall stirbt, als einen schwulen Sohn») und rassistisches («Es besteht keine Gefahr, dass sich meine Söhne in eine Schwarze verlieben, sie wurden gut erzogen») Gedankengut verbreitet. Viele unentschlossene Wähler, aus allen Gesellschaftsschichten, taten solche Aussagen als überbordendes Selbstvertrauen des Kandidaten ab, der als Präsident dann schon ganz anders auftreten würde.
Sogar, dass der 63-Jährige die Errungenschaften der jungen brasilianischen Demokratie zu zerstören droht, war den Wählern egal. Bolsonaro sagte im Vorfeld der Wahl, kein anderes Wahlergebnis als seinen eigenen Sieg anzuerkennen. Er spielte mit dem Gedanken, Notfalls das Militär, zu dem er als Hauptmann der Reserve eine enge Bindung hat, um Hilfe zu bitten. Seinen Gegnern drohte er erst kürzlich mit Gefängnis und Exil.
Hier liegt das grosse Problem, das nun auf das sechstgrösste Land der Erde zukommen könnte. Mit Bolsonaro ist jemand an der Macht, der keinen Hehl daraus macht, eine Militärregierung zu befürworten. Die wichtigsten Posten in der Regierung will er mit Militärs besetzen. Über die brasilianischen Militärdiktatur (von 1964 bis 1985) sagte er den bemerkenswerten Satz: «Der grosse Fehler der Diktatur war es, dass sie Menschen nur gefoltert hat. Nicht getötet.»
Das Ende vom Anfang der Demokratie?Der Wahlkampf des 63-jährigen Jair Bolsonaro hat viel gemein mit jenem Rodrigo Dutertes, der seit 2016 Präsident der Philippinen ist und beim Kampf gegen das Verbrechen mehr Blut auf den Strassen verbreitet, als es die Mafia je geschafft hat. Um seine Macht zu sichern, bedient sich Duterte immer mal wieder des Kriegsrechts. Die Philippinen sind auf gutem Weg, eine Diktatur zu werden.
Die Brasilianer können aber auch in den Norden schauen, nach Venezuela. Dort haben der demokratisch gewählte Hugo Chávez und sein Nachfolger Nicolas Maduro die demokratischen Institutionen Stück für Stück dekonstruiert und eine Diktatur installiert. Als Folge flüchten derzeit zehntausende Venezuelaner über die Grenze, suchen Zuschlupf in Kolumbien, Ecuador oder Brasilien.
Es besteht die Gefahr, dass mit Bolsonaro das Gegenteil passiert und in einigen Jahren zehntausende Brasilianer den Weg nach Venezuela nehmen wollen.