Die Mitte ist «skeptisch», die Rechte aufgebracht, und die Linke wittert eine Verschwörung: Beim Uno-Migrationspakt überschlagen sich die Ereignisse. Die SVP erhält plötzlich Schützenhilfe von CVP und FDP.
Knall unter der Bundeshauskuppel: Der Bundesrat soll den umstrittenen Uno-Migrationspakt nicht unterschreiben. Das beschloss die Staatspolitische Kommission (SPK) des Nationalrats gestern überraschend. Und dies nicht zu knapp: Mit 15 zu 9 Stimmen sagte sie Nein zum Pakt.
Zünglein an der Waage spielten dabei FDP und CVP. Die beiden Parteien hatten sich bisher nicht gegen das Migrationspapier gestellt. Doch jetzt sagt der Präsident der SPK, FDP-Nationalrat Kurt Fluri (63), zu BLICK: «Ich habe diese Nein-Empfehlung kommen sehen. Auch wenn der Pakt rechtlich nicht bindend ist: Die Schweiz würde ihn musterschülerhaft umsetzen.» Andere Länder würden den Vertrag einfach unter den Tisch fallen lassen.
CVP-Pfister: «Es sind zu viele Punkte ungeklärt»CVP-Präsident und SPK-Mitglied Gerhard Pfister (56) war bei der Abstimmung nicht anwesend. Der Zuger Nationalrat lässt einzig verlauten, dass er dem Pakt «skeptisch» gegenüberstehe. «Es sind zu viele Punkte ungeklärt. Die Souveränität der Schweiz darf nicht eingeschränkt werden.»
Da wird FDP-Mann Fluri deutlicher: Besonders störend sei in den Augen des Freisinns, dass der Pakt die Migration noch fördern wolle. «Zudem sollen Medien bestraft werden, die sich kritisch zur Migration äussern. Das darf die Schweiz nicht unterschreiben», sagt der Solothurner.
Worum geht es überhaupt? Ziel des Uno-Pakts ist eine bessere internationale Zusammenarbeit in der Migrationspolitik. Man will einheitliche Standards im Umgang mit Flüchtlingen. Eine Massnahme ist beispielsweise, Daten von Migranten zu erfassen und ihnen Ausweisdokumente auszustellen, sofern sie keine besitzen.
Die Staaten beabsichtigen zudem, gegen die Diskriminierung von Zuwanderern zu kämpfen und sich insbesondere um die Lage von Frauen und Kindern zu kümmern.
Die Schweiz hat aktiv an der Ausarbeitung mitgewirkt. Doch je näher das Unterzeichnungsdatum rückt, desto mehr Staaten stellen sich dagegen. Am 10. und 11. Dezember soll der Pakt bei einer ausserordentlichen Konferenz im marokkanischen Marrakesch besiegelt werden.
Folgt die Schweiz auf Österreich?Bereits die Unterschrift verweigert haben die USA, Ungarn und Australien. Am Mittwoch folgte Österreich: Man befürchte den Verlust nationaler Souveränität, begründete Regierungschef Sebastian Kurz (32).
So hoffte die SVP, die sich als einzige Partei von Anfang an gegen den Pakt auflehnte, auf eine Signalwirkung. «In Staaten mit einer Mitte-rechts-Regierung wie Italien, Dänemark oder Polen, aber auch in Grossbritannien dürfte der Widerstand massiv zunehmen», sagte SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (39) noch am Mittwoch.
Und so freut sich jetzt SPK-Mitglied und SVP-Nationalrat Heinz Brand (63), dass er die Kommission überzeugen konnte. «Die Erwartung ist, dass der Bundesrat merkt, dass man nie hinter einer Unterzeichnung stehen kann und wird», sagt der Bündner. «Plötzlich wird der Pakt entgegen aller Zusagen bindend und künftige Gesetze müssen darauf abgestimmt werden.»
SP-Wermuth findet es «blamabel»Bei der Ratslinken ist man ob des Meinungsumschwungs in Bern konsterniert. «Ich verstehe die Hysterie nicht. Das ist keine migrationspolitische Revolution! Die Umsetzung bleibt bei den Nationalstaaten», so SP-Nationalrat Cédric Wermuth (32).
Es sei «blamabel, wie der Freisinn und die CVP auf die Schaumschlägerei der Rechten Seite hereingefallen sind!» Die Schweiz stelle sich mit einem Nein auf die gleiche Stufe wie die «rechtsextreme FPÖ» in der Regierung von Österreich. «Wer diesen Pakt nicht will, will das Migrationsproblem nicht lösen, sondern damit Politik machen. Das ist nur noch zynisch», so Wermuth.
Und auch Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli (46) ist aufgebracht: «Die Gegner schüren mit falschen Behauptungen die Angst vor dem Pakt», sagt der Zürcher. Die Staaten könnten weiterhin die Definition von legaler oder illegaler Migration souverän entscheiden. Die SVP koche das Thema hoch, um daraus Kapital zu schlagen. «Was ich nicht verstehe ist, warum CVP- und FDP-Vertreter hier hintendrein spazieren», sagt Glättli.
Kurz vor der Unterzeichnerkonferenz werde sich laut Fluri der Nationalrat zum Pakt äussern können. Auch dort werden die kalten Füsse der CVP und FDP entscheidend sein.
Als Vorbereitung auf die Vendée Globe segelt der Genfer Alan Roura bei der «Route du Rhum» alleine über den Atlantik.
Der Genfer Segler Alan Roura (25) nimmt 2020 an der Solo-Weltumseglungsregatta Vendée Globe teil. Auf dieses rund 100-tägige Mega-Abenteuer hintrainieren? Geht eigentlich nicht. Nichts ist vergleichbar mit dem «Mount Everest der Weltmeere».
Aber Roura will sein neues Boot trotzdem im Wettkampfmodus testen. Deshalb fährt er als jüngster Teilnehmer beim Transatlantikrennen «Route du Rhum» mit. Am Sonntag wird die Segler-Meute in Saint-Malo (Fr) auf die Reise geschickt. Das Ziel ist in Pointe-a-Pitre auf Guadeloupe in der Karibik.
Auf Roura und seine Rivalen warten 6559 km Einsamkeit auf dem Ozean. «Das ist ein Sprint», sagt der Genfer und meint es im Vergleich mit den rund 45000 km der Vendée Globe ernst. Was bringt dem Abenteurer dieser rund 12-tägige Atlantik-Sprint für die Weltumseglung? «Es ist eine gute Simulation. Denn das Härteste sind immer die ersten zwei Wochen. So lange dauert es, bis man alles vom Land wirklich hinter sich gelassen hat.»
Mit seinem in Lorient (Fr) beheimateten La-Fabrique-Team hat Roura sein neues Boot auf die Solo-Rennen abgestimmt. Zudem will er die neuen «Foils» testen – das sind Tragflächen am Rumpf, auf denen das Boot mit bis 60 km/h über das Wasser fliegen kann! «Damit will ich in die Top-Ten», sagt er.
LIMPACH BE - Das Züchter-Duo aus Limpach BE rettete Anfang Juni fünf Husky-Welpen vor dem Ertrinken. Nun mussten die Hunde wieder gerettet werden – und zwar vom Veterinärdienst.
Zuerst vor den Fluten gerettet, dann an Gift erkrankt. Die Husky-Welpen von Claudia Stettler (37) und Andres Bieri (43) mussten schon viel durchmachen (BLICK berichtete). Doch ihr Leidensweg ist noch nicht zu Ende: Erneut mussten die Hunde gerettet werden. Dieses Mal vor ihren Haltern!
Schon seit längerem hat der Veterinärdienst das Züchter-Duo aus Limpach BE im Visier. Nun griffen die Behörden ein. Letzte Woche werden mehrere Tiere mitgenommen. «Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Küken wurden beschlagnahmt», sagt Kantonstierarzt Reto Wyss zu BLICK.
Züchter sind sauerGrund für die Massnahme: «Die verfügte Frist zur Reduktion des Tierbestandes wurde nicht eingehalten.» Das Züchter-Duo hat zu viele Tiere. Das Verfahren sei aber noch nicht abgeschlossen. Wie viele Tiere tatsächlich beschlagnahmt wurden, kann Wyss nicht sagen. Nur so viel: «Sie wurden an geeigneten Orten untergebracht.»
Wo genau, weiss nicht mal das Züchter-Duo. Das Paar ist sauer. «Der Veterinärdienst hat sich einfach das Recht rausgenommen, die Welpen und andere Tiere mitzunehmen. Die denken, sie können machen was sie wollen», sagt Bieri zu BLICK. So ein Vorgehen sei nicht rechtens. Wie viele Tiere man als Privatperson halte, sei gesetzlich nicht geregelt, so Bieri.
Kein Limit für HaustiereEs stimmt: Bei der Haltung von Haustieren gibt es für Privatpersonen theoretisch kein Limit. Aber der Veterinärdienst entscheidet im Einzelfall, mit wie vielen Tieren der Halter klarkommt.
Mit dieser Erklärung will sich das Züchter-Duo nicht zufriedengeben. Es wird sich gegen die Beschlagnahmung wehren. Denn für sie ist klar: Die Tiere müssen wieder zurück zu ihnen – und zwar so schnell wie möglich.
Ausserdem seien manche der Hunde schon verkauft und gar nicht mehr in ihrem Besitz. Das weiss auch der Kantonstierarzt und beruhigt: «Wenn die neuen Besitzer nachweisen können, dass die Tiere ihnen gehören und wenn sie diese tierschutzkonform halten können, übergeben wir die Tiere», sagt Wyss.
Über alles andere würden nun Gerichte entscheiden. Das Drama um die Husky-Welpen – es ist noch nicht vorbei.
Im Weltcup und an der Weltmeisterschaft will Andri Ragettli diese Saison abräumen. Abseits der Skipiste hat der Bündner Freeski-Profi zwei Tennis-Stars im Auge.
Ein Internet-Star ist er schon: Mehr als einmal hat Andri Ragettli (20) mit seinen spektakulären Videos auf Instagram und Youtube in den letzten Monaten für Aufsehen gesorgt. Zu den Millionen von Klicks kommen prominente Fans: Zuletzt stellte Tennis-Star Novak Djokovic, ab Montag wieder die Nummer 1 der Weltrangliste, eine Filmsequenz online, in der er an einem von Ragettlis mittlerweile berühmt-berüchtigten Trainingsparcours scheitert.
Und sportlich ist der Bündner ebenfalls auf Kurs – eigentlich. Letzte Saison holte er sich den Sieg im Slopestyle-Weltcup. Einzig bei Olympia in Pyeongchang versagten ihm die Nerven, der Saisondominator musste unter bitteren Tränen mit Platz 7 im Gepäck wieder aus Südkorea abreisen.
Doch unterkriegen lässt er sich davon nicht. «Ich hatte letzte Saison ein gutes Jahr, die Olympia-Enttäuschung habe ich längst überwunden. Ich war ja danach auch wieder vorne dabei. Es war halt einfach der Wettkampf, bei dem die ganze Schweiz zuschaute.»
Hohe SaisonzieleJetzt will er mehr. Seit dem Sommer hat Ragettli die Matur in der Tasche und kann erstmal voll auf den Sport setzen. In Neuseeland hat er im September den ersten Big Air der Saison bereits gewonnen. Am Wochenende in Modena (Ita) will er auf europäischem Boden nachlegen. Die beiden grossen Ziele in dieser Saison: «Ich will beide Weltcups gewinnen – im Slopstyle und im Big Air. Und bei der WM in Park City im Februar will ich aufs Podest!»
Und dann sind da noch die viralen Videos und die prominenten Fans. «Djokovic würde ich sofort eine Trainingslektion geben, wenn er es noch einmal versuchen will», sagt Ragettli. Im Winter sei sein Terminplan zwar dicht gedrängt. «Aber für Djokovic finde ich immer Zeit», sagt er lachend.
Gegen ein Treffen mit einem anderen Tennis-Star hätte er ebenfalls nichts einzuwenden. «Das wird Djokovic jetzt vielleicht nicht freuen – aber Roger Federer würde ich gerne mal treffen. Er muss dafür auch keinen Parcours absolvieren, versprochen.»
Mehr als die Hälfte der afghanischen Delegation ist nach Ende der Schlussfeier der «Invictus Games» verschwunden. Sie wollen in Australien Asyl beantragen, glaubt ein Betreuer.
Vergangene Woche gingen in Sydney (Australien) die «Invictus Games» zu Ende, eine Art Olympia für Soldaten, die im Einsatz verwundet wurden. Mitgründer ist der britische Prinz Harry der mit Gattin Meghan Markle vor allem deshalb einige Tage in Australien verweilte, bevor das royale Paar weiterflog (BLICK berichtete).
Weiterfliegen wollte auch die afghanische Nationalmannschaft, nachdem die Spiele am 27. Oktober beendet wurden. Doch bei der Besammlung am Flughafen fehlten fünf Athleten und ein Betreuer, mehr als die Hälfte der Delegation!
«Zum ersten Mal in einer sicheren Umgebung»Mirwais Ramaki, ein freiwilliger Helfer, der die Afghanen während der Spiele betreute, glaubt, dass die Leute vermutlich Asyl in Australien beantragen wollen: «Einer von ihnen sagte, dass er das erste Mal aus seinem Land gekommen sei. Und zum ersten Mal das Gefühl habe, in einer sicheren Umgebung zu sein», berichtete der Helfer der britischen Zeitung «Mirror».
Ramaki glaubt nicht, dass es von Beginn an der Plan der Sportler gewesen sei, in Australien zu bleiben. Doch «diese zehn Tage haben ihre Sichtweise verändert».
Die sechs Personen werden offiziell seit Ende der Schlussfeier vergangenen Samstag vermisst. Durch ihre Visa können sie noch bis Ende November legal in Australien bleiben, sagt das Australische Innenministerium zur Situation. Wie es weitergeht, sollten die Afghanen nicht fristgerecht ausreisen, ist nicht bekannt. (vof)
JAKARTA (INDONESIEN) - Nach dem Absturz einer Lion-Air-Maschine in Indonesien bei dem 189 Menschen ums Leben kamen, ist es im Zuge der Bergungsarbeiten zu einer weiteren Tragödie gekommen. Ein 48-jähriger Taucher verlor dabei sein Leben.
Bei den Bergungsarbeiten nach dem Absturz einer indonesischen Passagiermaschine mit 189 Menschen an Bord ist am Freitag ein Taucher ums Leben gekommen.
Der 48-jährige Syachrul Anto war nach Angaben der indonesischen Marine als Freiwilliger an der Bergung von Leichenteilen aus dem Meer beteiligt. Er starb demnach vermutlich an Dekompression.
Anto hatte sich zuvor unter anderem an dem Rettungseinsatz nach dem Erdbeben und dem Tsunami im September beteiligt. Ausserdem half er vor vier Jahren bei der Evakuierung eines abgestürzten Air-Asia-Fliegers.
Die Lion-Air-Maschine war am Montag kurz nach dem Start in Jakarta ins Meer gestürzt. Bislang wurden 73 Behältnisse mit Körperteilen von Todesopfern aus dem Meer geholt. Nur vier der Opfer konnten bisher identifiziert werden. (SDA/rad)
Sascha Ruefer (46), der heute (SRF 1, 20.10 Uhr) den «Superzehnkampf» moderiert, kümmert sich auch sehr um seine Familie. Im Interview spricht er über seine Rolle als Familienvater und warnt vor sozialen Medien.
Kurz vor dem «Superzehnkampf» (heute SRF 1, 20.10 Uhr) treffen wir Sascha Ruefer (46) am Leutschenbach. Er hat sich von den WM-Strapazen, die ihm etwas zugesetzt haben, erholt und spricht munter über das, was ihm am wichtigsten ist: seine Familie.
BLICK: Sascha Ruefer, vor Jahren liessen Sie sich für den «Superzehnkampf» als James Bond vom Dach des Zürcher Hallenstadions abseilen. Würden Sie das heute noch schaffen?
Sascha Ruefer: Vermutlich schon. Es war nicht so eine grosse physische Leistung.
Aber kann es sein, dass Sie ein wenig an Gewicht zugelegt haben
Nein, mir passen noch die Hosen vom letzten Jahr. Der Eindruck kommt wohl daher, dass ich vor ein paar Jahren mal dem Diätwahn verfallen bin. Das war eine dumme Episode. Ich steuere langsam auf die 50 zu, da muss ich kein Modell-Athlet mehr sein. Ich stehe nicht mehr jeden Tag auf die Waage.
Und wo schlagen Sie mal über die Stränge?
Ich bin ein Genussmensch. Ich habe einen Gasgrill und ein Keramik-Ei, darauf grilliere ich das ganze Jahr, auch im Winter. Ein feines Rindsfilet, nieder gegart, und dazu ein gutes Glas Wein – herrlich!
Am «Superzehnkampf» gibt es viel Action. Auch Sie sind umkämpft. Man liebt oder hasst Sie. Wie gehen Sie damit um?
Als ich vor 20 Jahren beim Fernsehen anfing, hat es mich belastet. Wirklich. Das ist vorbei. Ich muss eine Meinung haben als Kommentator, das passt nicht allen. Okay, damit kann ich leben. Allerdings habe ich mich aus Facebook zurückgezogen. Mich im Netz beschimpfen zu lassen, wurde mir einfach zu blöd.
Sie finden also: Soziale Medien sind ein Teufelszeug?
Die Grundidee von Social Media finde ich toll, sie werden aber oft als Hassventil missbraucht. Sie können krank machen. Ich habe es satt, 200 Kommentare zu lesen, viele davon unter der Gürtellinie. Eigentlich müssten wir von asozialen Medien sprechen. Es braucht sie nicht, sie bringen mir keine Erleuchtung.
Sie haben einen bald fünfjährigen Sohn. Spielt er schon Games auf dem Handy?
Nein, Matti Petter schaut sich Zeichentrickfilme auf dem iPad an. Aber meine Partnerin Vera und ich achten darauf, was er konsumiert. Wir haben alle die Verpflichtung, unsere Kinder durch den Dschungel von Technologien zu führen. Medienpädagogik wird auch zuhause immer wichtiger.
Wie kamen Sie zum Namen Matti Petter?
Vera und ich sahen, wie der finnische Skispringer Matti Hautamäki an der Vierschanzentournee schwer stürzte. Man fällt im Leben oft auf die Schnauze, aber er stand wieder auf. Das hat uns beeindruckt. Und Petter Northug war der beste Langläufer damals, ein Eigenbrötler, der sich nicht verbiegen liess. Auch er hat uns imponiert. Wir wollten einen Namen, damit er einmal weiss, warum er so heisst. Ich heisse zum Beispiel Sascha, weil mein Vater ein grosser Fan von Chansonnier Sacha Distel war. Auch wenn ich ihn nur von Bildern kenne, gab mir das eine Orientierung.
Spielt Ihr Sohn Fussball?
Nein, er ist kein Fussballer, muss ich leider feststellen. Das hat mich nicht gerade in eine Lebenskrise gestürzt, er spielt mit der Eisenbahn, mit Figuren. Im Sommer kommt er in den Kindergarten, vielleicht wird dort seine Liebe zum Ballsport entdeckt.
Checkt er, dass der Vater beim Fernsehen kommentiert?
Ich glaube, er registriert es nicht richtig. Er sieht einfach, dass der Papa über den Bildschirm flimmert. Manchmal machen wir ein Spiel. Wenn er schlafen gehen soll, kommentiere ich das: «Matti Petter dribbelt jetzt in sein Zimmer, zieht den Pyjama an, schiesst sich ins Bettchen.» Dann lacht er laut.
Sie sind viel auf Achse. Wie geht Ihre Frau damit um?
Sie kennt mich nur so. Aber diesen Sommer habe ich schon gemerkt, dass mir dieser WM-Marathon zusetzt. Ich fühlte mich danach müde, ausgelaugt. Und ich merke, dass ich nicht mehr mit der gleichen Motivation verreise wie früher, und dass mir die Familie wichtiger geworden ist.
Wollen Sie noch ein weiteres Kind?
Die Familienplanung kommt im Moment nicht an erster Stelle. Es ist ein Privileg, schon ein einziges Kind haben zu können. Und wenn es dann noch gesund ist, muss man dankbar sein.
Wer ist strenger – der Vater oder die Mutter?
Vera ist klar die Chefin im Hause, sie ist seine Bezugsperson. Und das ist richtig so. Ein Kind braucht Grenzen, ich kann nicht so recht durchgreifen (lacht).
Sie haben früher auch Unterhaltungssendungen moderiert. Nicht Lust, da wieder einzusteigen?
Die TV-Unterhaltung hat sich stark gewandelt. Schlagershows werden oft auch von Interpreten moderiert – Helene Fischer oder Florian Silbereisen. Mein Typ ist da nicht mehr gefragt.
New York – Der Uno-Sicherheitsrat bereitet nach Diplomatenangaben vom Freitag eine Resolution zur Aufhebung der Sanktionen gegen Eritrea vor. Darin werden unter anderem die Aufhebung des Waffenembargos und sämtlicher Reisebeschränkungen gefordert.
Gemäss dem seit Donnerstag von Grossbritannien verbreiteten Entwurf, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, sollen auch eingefrorene Vermögen wieder freigegeben werden. Der Schritt folgt auf die historische Friedensvereinbarung zwischen Eritrea und Äthiopien.
Die Sanktionen waren 2009 wegen der mutmasslichen Unterstützung Eritreas für die Terrormiliz Al-Shabab-Miliz in Somalia verhängt worden. Dem Resolutionsentwurf zufolge konnte dieser Vorwurf allerdings nie zweifelsfrei belegt werden.
Laut Diplomaten soll der Sicherheitsrat am 14. November über den Entwurf abstimmen. Es wird erwartet, dass das Uno-Gremium die Resolution durchwinkt. Zuvor hatten die USA ihren Widerstand gegen die Aufhebung der Sanktionen aufgegeben.
In dem Entwurf wird überdies gefordert, dass Eritrea Informationen zum Verbleib von Soldaten des ostafrikanischen Staats Dschibuti freigibt, mit dem es immer wieder zu Grenzkonflikten kommt. Ein Waffenembargo gegen Somalia soll dem Entwurf zufolge weiterhin aufrecht erhalten werden.
Die jahrzehntelang verfeindeten Nachbarstaaten Eritrea und Äthiopien hatten im Juli ein Friedensabkommen getroffen und dies im September offiziell unterzeichnet. Eritrea hatte sich Anfang der Neuzigerjahre nach einem drei Jahrzehnte währenden Krieg von Äthiopien abgespalten und sich 1993 für unabhängig erklärt. Danach führten beide Länder einen erbitterten Krieg um den Grenzverlauf.
LANDAU/BERLIN (D) - Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin und Kandidatin für den Parteivorsitz, hat das Armutsproblem in Deutschland als sozialen «Sprengsatz» bezeichnet. Gleichzeitig forderte sie mehr Chancengleichheit.
Die Generalsekretärin der deutschen CDU und Kandidatin für den Parteivorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, hat das Armutsproblem in Deutschland als sozialen «Sprengsatz» bezeichnet. Gleichzeitig forderte sie mehr Chancengleichheit.
Es bestehe dringender Handlungsbedarf, zumal viele Kinder von Armut betroffen seien, sagte sie bei einer Veranstaltung ihrer Partei am Freitagabend in Landau. Zu ihrer Kandidatur um den CDU-Vorsitz wollte sich Kramp-Karrenbauer nicht äussern. An einem Abend, an dem Menschen für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt werden, empfände sie dies als «Zeichen der groben Missachtung», sagte sie.
Merz laut Umfrage mit besten WertenDie 56-Jährige hatte angekündigt, dass sie sich erst kommende Woche zu ihrer Kandidatur äussern will. Sie gilt als Vertraute der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auf dem CDU-Parteitag im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren will.
Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Gesundheitsminister Jens Spahn, die ebenfalls antreten wollen, haben sich öffentlich bereits positioniert. Beide werden dem konservativen Lager zugerechnet.
Von den drei Kandidaten erhält Merz einer Umfrage zufolge aktuell die besten Werte. Nach der Erhebung des Instituts Civey im Auftrag der «Welt» trauen 49 Prozent der Bürger dem 62-Jährigen zu, die Wahlergebnisse der CDU zu verbessern; unter den Unionsanhängern sind es sogar 63 Prozent.
Debatte über Ablösung des CSU-Chefs Horst Seehofer19 Prozent der Bürger schreiben am ehesten Kramp-Karrenbauer diese Fähigkeit zu, nur 6 Prozent Spahn. Etwa 22 Prozent der 5045 online Befragten trauen demnach keinem der drei zu, mehr Wähler für die CDU zu gewinnen.
Der geplante Rückzug Merkels von der CDU-Spitze hat auch die Debatte über eine Ablösung des CSU-Chefs Horst Seehofer befeuert. Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag) hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nach langem Zögern inzwischen zu erkennen gegeben, dass er bereit wäre, den Parteivorsitz zu übernehmen.
Seehofer selbst hatte angekündigt, er wolle spätestens Mitte November Vorschläge zur inhaltlichen, strategischen und personellen Zukunft der CSU vorlegen. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, verbat sich Ratschläge aus der CDU zum Rückzug Seehofers.
«Politische Heimat» für alle Wähler von der Mitte bis zur demokratisch Rechten«Wir geben der CDU keine Ratschläge zur Besetzung ihres Spitzenpersonals und erwarten umgekehrt auch das Gleiche», sagte er der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). Angesichts der Verluste für die Union bei den Landtagswahlen in Bayern und in Hessen war nicht nur in der CSU der Druck auf Seehofer gewachsen, auch mehrere CDU-Politiker haben Seehofer den Rückzug nahegelegt.
Trotz konkreter Zurückhaltung in der Führungsdiskussion der CDU warnte Dobrindt aber ganz allgemein vor einer zu starken Verengung auf die Mitte. Sie führe auf beiden Seiten links und rechts zu Wählerabwanderungen.
Die Volksparteien müssten wieder stärker ihr jeweiliges politisches Spektrum ansprechen, verlangte er. «Für die Unionsparteien heisst das, allen Wählern von der Mitte bis zur demokratisch Rechten eine politische Heimat zu bieten.» (SDA)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht die saudische Regierung für die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich. Der Befehl, Khashoggi zu töten, sei von den «höchsten Ebenen» der saudischen Regierung gekommen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht die saudische Regierung für die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich. Der Befehl, Khashoggi zu töten, sei von den «höchsten Ebenen» der saudischen Regierung gekommen.
Erdogan schrieb in einem am Freitag veröffentlichten Gastkommentar der «Washington Post», dass in dem Fall noch wichtige Fragen offen seien, etwa was mit der Leiche des Journalisten passiert sei. «Bedauerlicherweise haben die saudischen Behörden diese Fragen nicht beantwortet.»
Was geschah mit Khashoggi wirklich?Der saudische Regierungskritiker Khashoggi war am 2. Oktober in das Konsulat in Istanbul gegangen, um dort Papiere für seine geplante Hochzeit abzuholen. Danach tauchte der Journalist nicht mehr auf. Riad hatte erst Wochen später und unter massivem internationalen Druck eingeräumt, dass der 59-Jährige im Konsulat umgebracht wurde.
Die türkische Generalstaatsanwaltschaft hatte am Mittwoch erklärt, der saudische Journalist sei kurz nach Betreten des Konsulats erwürgt worden. Anschliessend sei sein Leichnam «in Stücke zerteilt» und dann «vernichtet» worden.
Netanjahu verurteilt TatRund einen Monat nach der Tat verurteilte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag die Tat. Gleichzeitig verwies er aber auch auf eine entscheidende Rolle Saudi-Arabiens im Kampf gegen den Iran. «Was im Istanbuler Konsulat geschehen ist, ist fürchterlich, und damit sollte gebührend umgegangen werden», sagte Netanjahu. Doch zur gleichen Zeit sei es «sehr wichtig für die Stabilität in der Region und der Welt, dass Saudi-Arabien stabil bleibt».
Israel und das sunnitische Königreich Saudi-Arabien sind dem schiitischen Iran gleichermassen feindlich gesinnt und wollen dessen Einfluss in der Region zurückdrängen. Netanjahu gilt als schärfster Kritiker des Atomabkommens mit dem Iran. (SDA)
Eine bislang unbekannte Dinosaurier-Art haben Forscher im Süden Argentiniens entdeckt. Die Paläontologen aus Spanien und Argentinien fanden in der Nähe der Anden die Knochenreste eines zwölf Meter langen Tieres und zweier kleinerer Exemplare.
Eine bislang unbekannte Dinosaurier-Art haben Forscher im Süden Argentiniens entdeckt. Die Paläontologen aus Spanien und Argentinien fanden in der Nähe der Anden die Knochenreste eines zwölf Meter langen Tieres und zweier kleinerer Exemplare.
Die Pflanzenfresser lebten vor 110 Millionen Jahren in einem Wüstengebiet in der heutigen Provinz Neuquén. Die neu entdeckte Art erhielt den Namen Lavocatisaurus agrioensis.
«Wir haben den grössten Teil der Schädelknochen gefunden und eine grosse Zahl von Zähnen, wodurch wir eine ziemlich vollständige Rekonstruktion erstellen konnten», sagte José Luis Carballido vom Museum Egidio Feruglio in der Stadt Trelew in Patagonien. Auch Knochen des Halses, des Rückens und des Schwanzes fanden die Forscher.
Neben dem erwachsenen Tier entdeckten sie zudem die Überreste zweier jüngerer Exemplare von sechs bis sieben Metern Länge. Den Wissenschaftlern zufolge waren die Dinosaurier in Herden unterwegs. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Acta Palaeontologica Polonica» veröffentlicht. (SDA)
MARTIGNY - VS - Im Wallis hat in der Nacht auf Samstag die Erde gebebt. Die Erschütterung bei Martigny hatte laut dem Erdbebendienst der ETH Zürich ein Stärke von 2,9 auf der Richterskala. Schäden seien keine zu erwarten.
Im Wallis hat in der Nacht auf Samstag die Erde gebebt. Die Erschütterung bei Martigny hatte laut dem Erdbebendienst der ETH Zürich ein Stärke von 2,9 auf der Richterskala. Schäden seien keine zu erwarten.
Dem Erdbebendienst zufolge ereignete sich das Beben um 01.20 Uhr. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von gut neun Kilometern. Bei der ETH gingen unmittelbar nach dem Erdstoss Dutzende Meldungen von Personen aus der Region und dem angrenzenden Kanton Waadt ein, die das Beben bemerkten.
2018 biser rund 800 ErdstösseIn der Schweiz kommt es immer wieder zu meist kleineren Erdbeben. Für das laufende Jahr zählte die ETH bislang rund 800 Erdstösse. Im vergangenen Jahr wurden rund 1230 solche Erschütterungen registriert. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden pro Jahr etwa 10 bis 20 Beben.
Das schwerste Erdbeben der letzten zehn Jahre am 3. März 2017 unter dem Urnerboden hatte eine Stärke von 4,6. Die Erdbebenaktivität in der Schweiz konzentriert sich auf den Alpenraum, auf die Kantone Wallis und Graubünden. (SDA)
Twitter hat mehrere Minuten lang ihren Nutzern den Satz «Kill all Jews» als Trendthema empfohlen. Schuld waren Computer-Algorithmen. Das Unternehmen entschuldigte sich für den Fehler.
Das soziale Netzwerk Twitter musste sich am Freitag entschuldigen, dass ihre Computer-Algorithmen den Satz «Kill all Jews» (deutsch: Tötet alle Juden) als «Trendthema» empfohlen haben. Ein Twitter-Sprecher erklärte, dass dies nicht hätte passieren dürfen und man sich für den Fehler entschuldige.
Der antisemitische Satz wurde auf Twitter mehrfach verbreitet, nachdem er am Donnerstag im Treppenhaus einer New Yorker Synagoge entdeckt wurde. Die judenfeindlichen Schmierereien lösten in Amerika Empörung aus, eine dort geplante politische Veranstaltung der Sitcom-Darstellerin Ilana Glazer wurde gar annulliert.
Computer vermutete Trend-ThemaDie Berichte über den antisemitischen Vandalismus sorgten dafür, dass hunderte Twitter-User Links und Tweets über den Vorfall teilten. Computer-Algorithmen des Kurznachrichtendienstes vermuteten daher im Satz «Kill all Jews» ein Trend-Thema.
Das Unternehmen hat mittlerweile den Satz als Trendthema gesperrt. Er war laut dem Online-Portal «BuzzFeed» mehrere Minuten für Millionen Twitter-Nutzer von der Webseite empfohlen worden. (pma)
Ex-Präsident Barack Obama hat seinem Amtsnachfolger Donald Trump und den Republikanern vorgeworfen, im Wahlkampf bewusst Ängste vor Migranten zu schüren.
Ex-Präsident Barack Obama hat seinem Amtsnachfolger Donald Trump und den Republikanern vorgeworfen, im Wahlkampf bewusst Ängste vor Migranten zu schüren. «Sie erzählen Euch, dass ein Haufen armer Flüchtlinge tausende Meilen entfernt eine existentielle Bedrohung für Amerika darstellt», sagte der Demokrat am Freitag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Miami.
Es sei «politische Show», dass Trump wegen der Migranten Soldaten an die Grenze zu Mexiko schicke, fügte Obama hinzu. Es gehe den Republikanern nur darum, mit Panikmache von ihrer eigenen Regierungsbilanz abzulenken.
Noch über 1000 Kilometer entferntDerzeit sind Tausende Menschen aus Mittelamerika in mehreren Gruppen auf dem Weg durch Mexiko in Richtung der US-Grenze. Sie sind aber noch etwa 1300 Kilometer Luftlinie von den USA entfernt. Trump hat das Pentagon wegen der Migranten angewiesen, Soldaten an die Grenze zu schicken (BLICK berichtete). Sie sollen den Grenzschutz bei logistischen Aufgaben unterstützen. Migranten festnehmen dürfen sie nicht.
Trump macht mit den Migranten massiv Wahlkampf für die Kongresswahlen am kommenden Dienstag. Er bedient sich dabei einer aufwieglerischen Rhetorik und überzeichnet die Lage stark. Der US-Präsident spricht von einer «Invasion» und einer Gefahr für die nationale Sicherheit der USA. (SDA)
Die Selbstbestimmungsinitiative ist laut Umfragen bereits gescheitert. Doch die Demoskopen irren sich oft. Und die Widersacher der SVP machen Fehler. Sie haben nur noch drei Wochen Zeit ...
Die SVP hat es ihren Gegnern schon schwerer gemacht als mit der Selbstbestimmungsinitiative. Die SBI verlangt, dass Schweizer Recht immer über internationalen Vereinbarungen zu stehen hat. Eine verkopfte Sache, weit weg von den Menschen. Werden Sie gerade von fremden Richtern geplagt? Eben. Kein Wunder, verlief der Abstimmungskampf flau. Und laut SRG-Umfrage wollen 55 Prozent Nein stimmen.
Dann trafen am Mittwoch auf dem Podium von «BLICK on Tour» die wichtigsten Akteure aufeinander: die SVP-Nationalräte Hans-Ueli Vogt und Magdalena Martullo-Blocher auf der einen, Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) und Ständerat Philipp Müller (FDP) auf der anderen Seite.
Der Saal tobte, die Auseinandersetzung war hart, teilweise jenseits des Erträglichen. Die Bundesrätin kassierte Buhrufe und Beleidigungen aus dem Publikum. Kein Zweifel: Die mehr als 400 an diesem Abend in Suhr AG hätte klar Ja gestimmt.
Das ist zwar nicht repräsentativ, es zeigt aber: Die Gegner der SVP-Initiative, also alle anderen Parteien, sollten die Sprengkraft des Themas nicht unterschätzen! Wenn sie am 25. November keine Niederlage riskieren wollen, brauchen sie dringend kräftigere Argumente.
Simonetta Sommaruga sagte im Wesentlichen: «Die Initianten wissen nicht, was sie wollen. Man hört nie genau, welche Verträge sie kündigen wollen.» Obwohl ihre Widersacher zweifelsfrei klarmachten, dass künftig nachverhandelt wird, wenn internationale Abkommen im Widerspruch zum Schweizer Recht stehen. Gekündigt wird nur, wenn Verhandlungen nichts bringen. Auch ihre Warnung, die Initiative gefährde Arbeitsplätze, mag niemand mehr ernst nehmen: Man hört sie einfach zu oft.
Ausserdem geht es darum gar nicht: Die SVP hat völlig recht, wenn sie darauf verweist, dass die Schweiz unter anderem deshalb so erfolgreich ist, weil die direkte Demokratie zu besseren Entscheiden führt. Und ihre Gegner argumentieren völlig zu Recht damit, dass die Schweiz als kleines Land auch deshalb so gut wirtschaftet, weil sie dank Tausenden Verträgen eng mit dem Ausland verknüpft ist.
Selbstverständlich sind diese Abkommen demokratisch genauso legitimiert wie alle Schweizer Gesetze. Im Alltag gibt es damit auch kaum Probleme. Und falls doch, hat sich noch immer eine Lösung gefunden. Auch ohne Selbstbestimmungsinitiative. Sie ist schlicht überflüssig.
Und doch ist alles möglich. Weil die Gegner schwach sind. Weil Umfragen oft nichts taugen. Und weil der Bundesrat ausgerechnet jetzt prüft, den umstrittenen Uno-Migrationspakt zu unterschreiben. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat diese Woche das einzig Richtige getan: klipp und klar gesagt, dass sein Land diesen Pakt nicht akzeptieren wird.
Der Bundesrat sollte es ihm dringend nachtun. Sonst riskiert er, dass viele Stimmbürger am 25. November doch noch ein Ja zur Selbstbestimmungsinitiative einlegen.
Bayer gibt sich nach dem millionenschweren Urteil im ersten Glyphosat-Prozess zugunsten eines Krebspatienten kämpferisch. Der Konzern will Vergleiche mit Klägern aber nicht grundsätzlich ausschliessen.
Bayer gibt sich nach dem millionenschweren Urteil im ersten Glyphosat-Prozess zugunsten eines Krebspatienten kämpferisch. Der Konzern will Vergleiche mit Klägern aber nicht grundsätzlich ausschliessen.
«Wir werden uns mit allen Mitteln in diesem Rechtskomplex verteidigen, und zwar entschieden», sagte Bayer-Chef Werner Baumann in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Er verwies abermals auf «mehr als 800 wissenschaftliche Studien», die belegten, dass der Unkrautvernichter Glyphosat sicher sei.
Einigung wäre wirtschaftliche EntscheidungEs sei zwar vorstellbar, sich in ganz bestimmten Fällen zu einigen, wenn die Kosten für die Prozessvorbereitung und Verteidigung der nächsten Monate höher wären als die Kosten für einen Vergleich. Dies wäre dann jedoch eine rein wirtschaftliche Entscheidung, so Baumann.
Der Kläger im ersten Glyphosat-Prozess, Dewayne Johnson, führt seinen Lymphdrüsenkrebs auf seinen Umgang mit dem Unkrautvernichter während seines Jobs als Platzwart an kalifornischen Schulen zurück. Eine Geschworenen-Jury hatte Johnson im August zunächst 289 Millionen US-Dollar zugesprochen (BLICK berichtete). Infolge des Juryurteils hatten die Bayer-Aktien bis zu 30 Prozent an Wert verloren. Aktuell kosten sie noch rund ein Viertel weniger als damals. Das entspricht beim Börsenwert einem Minus von rund 20 Milliarden Euro.
Neue RechtsstrategieBayer und Monsanto fochten das Urteil zwar an, die zuständige Richterin Suzanne Ramos Bolanos senkte die Strafzahlung aber lediglich auf rund 78 Millionen Dollar. Bayer will nun in Berufung gehen und baut dabei auf eine inzwischen veränderte Rechtsstrategie.
Anders als im Fall Johnson, der vor einem Staatsgericht verhandelt wurde, landete die überwiegende Zahl der nach letztem Stand rund 8700 Fälle bei Bundesgerichten. Aufgrund der grossen Zahl wurden sie in einem Verfahren gebündelt. Dabei geben die Bundesgerichte die Fälle zunächst an ein zentral bestimmtes Gericht ab. Dort werden die Fälle vorbereitet und Unterlagen sowie Aussagen aufgenommen.
New York – Hollywood-Schauspieler und Trump-Imitator Alec Baldwin ist in New York wegen Körperverletzung festgenommen und offiziell beschuldigt worden. Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, im Streit um einen Parkplatz einen Mann ins Gesicht geschlagen zu haben.
Wie die Polizei der US-Metropole am Freitag mitteilte, sei Baldwin offiziell wegen Körperverletzung und Bedrohung beschuldigt worden und müsse am 26. November vor Gericht erscheinen.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit). Laut einer Polizeisprecherin hatte ein 49-jähriger Mann gerade seinen Wagen in Greenwich Village eingeparkt und wollte ein Ticket am Parkscheinautomaten lösen, als er mit Baldwin in Streit geriet. Der 60-Jährige soll ihm dann einen Schlag ins Gesicht versetzt haben. Der jüngere Mann sei in «stabilem» Zustand ins Krankenhaus gebracht worden, Baldwin befinde sich in Polizeigewahrsam.
Ein weiterer Polizeisprecher sagte später, Baldwin sei wegen «Körperverletzung dritten Grades» beschuldigt worden. Das ist die am wenigsten schwere Form, die mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann. Ausserdem sei er wegen Bedrohung zweiten Grades beschuldigt worden, wofür er zwei Wochen hinter Gitter kommen könnte.
Der Schauspieler ist regelmässig mit Parodien auf US-Präsident Donald Trump in der Fernsehshow «Saturday Night Live» zu sehen. 2017 gewann er dafür einen Emmy-Fernsehpreis. Baldwin parodiert Trump mit zusammengekniffenen Augen, vorgestülpten Lippen und weissblonder Haartolle - sehr zum Missfallen des US-Präsidenten.
Trump äusserte sich am Freitag wenige Minuten nach der Festnahme: «Ich wünsche ihm viel Glück», sagte er, als Journalisten ihn im Garten des Weissen Hauses darauf ansprachen.
Alec Baldwin wurde nicht zum ersten Mal auf eine Polizeiwache mitgenommen. 2014 nahm ihn die Polizei in Gewahrsam, weil er mit seinem Fahrrad in falscher Richtung auf der Fifth Avenue in Manhattan fuhr. Dort lebt Baldwin mit seiner zweiten Ehefrau und den vier jungen Kindern.
Immer wieder fiel Baldwin mit aggressivem Verhalten auf. Ende 2013 hatte der Sender NBC eine nächtliche Chat-Show des Schauspielers eingestellt, weil er einen Fotografen vor seiner Wohnung homophob beleidigt haben soll. Am Tag des mutmasslichen Vorfalls war eine kanadische Schauspielerin ins Gefängnis gekommen, die als Stalkerin von Baldwin verurteilt worden war.
Anschliessend machte Baldwin in einem Artikel im «New York Magazine» seinem Ärger Luft und schrieb, er habe das Leben in der Öffentlichkeit satt. In New York könne seine kleine Tochter kein «normales Leben» führen. Baldwin schimpfte in dem Artikel über die Medien, über die Stadt, in der er seit 1979 wohnt, und über das Leben in der Öffentlichkeit in den USA im Allgemeinen.
Einen Skandal löste er auch 2007 aus, als er seine damals elfjährige Tochter aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Kim Basinger als «unverschämtes kleines Schwein» beschimpfte. Damals lieferte sich das Ex-Paar einen erbitterten Sorgerechtsstreit. Seit kurzem moderiert Baldwin am Sonntagabend eine Talkshow im Fernsehsender ABC.
New York – Hollywood-Schauspieler und Trump-Imitator Alec Baldwin ist in New York wegen Körperverletzung festgenommen und offiziell beschuldigt worden. Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, im Streit um einen Parkplatz einen Mann ins Gesicht geschlagen zu haben.
Wie die Polizei der US-Metropole am Freitag mitteilte, sei Baldwin offiziell wegen Körperverletzung und Bedrohung beschuldigt worden und müsse am 26. November vor Gericht erscheinen.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Freitagnachmittag (Ortszeit). Laut einer Polizeisprecherin hatte ein 49-jähriger Mann gerade seinen Wagen in Greenwich Village eingeparkt und wollte ein Ticket am Parkscheinautomaten lösen, als er mit Baldwin in Streit geriet. Der 60-Jährige soll ihm dann einen Schlag ins Gesicht versetzt haben. Der jüngere Mann sei in «stabilem» Zustand ins Krankenhaus gebracht worden, Baldwin befinde sich in Polizeigewahrsam.
Ein weiterer Polizeisprecher sagte später, Baldwin sei wegen «Körperverletzung dritten Grades» beschuldigt worden. Das ist die am wenigsten schwere Form, die mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann. Ausserdem sei er wegen Bedrohung zweiten Grades beschuldigt worden, wofür er zwei Wochen hinter Gitter kommen könnte.
Der Schauspieler ist regelmässig mit Parodien auf US-Präsident Donald Trump in der Fernsehshow «Saturday Night Live» zu sehen. 2017 gewann er dafür einen Emmy-Fernsehpreis. Baldwin parodiert Trump mit zusammengekniffenen Augen, vorgestülpten Lippen und weissblonder Haartolle - sehr zum Missfallen des US-Präsidenten.
Trump äusserte sich am Freitag wenige Minuten nach der Festnahme: «Ich wünsche ihm viel Glück», sagte er, als Journalisten ihn im Garten des Weissen Hauses darauf ansprachen.
Alec Baldwin wurde nicht zum ersten Mal auf eine Polizeiwache mitgenommen. 2014 nahm ihn die Polizei in Gewahrsam, weil er mit seinem Fahrrad in falscher Richtung auf der Fifth Avenue in Manhattan fuhr. Dort lebt Baldwin mit seiner zweiten Ehefrau und den vier jungen Kindern.
Immer wieder fiel Baldwin mit aggressivem Verhalten auf. Ende 2013 hatte der Sender NBC eine nächtliche Chat-Show des Schauspielers eingestellt, weil er einen Fotografen vor seiner Wohnung homophob beleidigt haben soll. Am Tag des mutmasslichen Vorfalls war eine kanadische Schauspielerin ins Gefängnis gekommen, die als Stalkerin von Baldwin verurteilt worden war.
Anschliessend machte Baldwin in einem Artikel im «New York Magazine» seinem Ärger Luft und schrieb, er habe das Leben in der Öffentlichkeit satt. In New York könne seine kleine Tochter kein «normales Leben» führen. Baldwin schimpfte in dem Artikel über die Medien, über die Stadt, in der er seit 1979 wohnt, und über das Leben in der Öffentlichkeit in den USA im Allgemeinen.
Einen Skandal löste er auch 2007 aus, als er seine damals elfjährige Tochter aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Kim Basinger als «unverschämtes kleines Schwein» beschimpfte. Damals lieferte sich das Ex-Paar einen erbitterten Sorgerechtsstreit. Seit kurzem moderiert Baldwin am Sonntagabend eine Talkshow im Fernsehsender ABC.
ZÜRICH - Der Schweizer Dokfilm «#Female Pleasure» darf in Deutschland nicht auf Facebook beworben werden. Der Grund ist absurd.
Es ist ein Film, der Unterdrückung über die Sexualität thematisiert: «#Female Pleasure» ist ein Schweizer Dokumentarfilm von Regisseurin Barbara Miller (48), der im November in den Schweizer und deutschen Kinos anläuft. Während hierzulande für den Film auf Facebook geworben wird, ist das in Deutschland nicht möglich. «Wir können zwar Inhalte auf Facebook hochschalten, jegliche Werbung für diese ist aber gesperrt», erklärt Marvin Slotta (30) von X Verleih Berlin, der den Film in Deutschland vertreibt.
In der Schweiz zensiert Facebook den Film nichtAls Begründung weist Facebook in einer automatischen Antwort auf die Werberichtlinien hin. «Vermutlich weil es um Sexualität geht. Dass diese jedoch in einem kritischen Kontext gezeigt wird und es um Aufklärung geht, spielt für den Social-Media-Giganten offensichtlich keine Rolle», so Slotta. Am Filmtitel könne es nicht liegen, die FB-Seite heisst «A Global Issue». Absurd: In der Schweiz zensiert Facebook den genau gleichen Film nicht.
Der Billig-Emmentaler «Switzerland Swiss» stellte die traditionellen Originalkäse wie Emmentaler und Gruyère die letzten Jahre beim Export in den Schatten. Jetzt hat sich das Blatt gewendet.
Diese Trendwende ist ganz nach dem Geschmack traditioneller Schweizer Käsehersteller: Originalkäse wie Emmentaler litten die letzten Jahre unter Export- und Nachfrageeinbrüchen. Einzig «Switzerland Swiss» glänzte. Der industriell hergestellte Grosslochkäse, der als Billigimitat des Emmentalers gilt, verzeichnete seit 2013 jährlich zweistellige Wachstumsraten. Doch in diesem Jahr brechen Produktion und Exporte des viertgrössten Exportkäses – nach Gruyère, Emmentaler und Appenzeller – zweistellig ein.
Das gesamte Produktionsvolumen sank von Januar bis August gegenüber dem Vorjahr um 21,5 Prozent. Drei Viertel gehen in den Export, vor allem in die Gastronomie in den USA, die damit Sandwiches macht. Die Exportmenge sank in den ersten acht Monaten um 12,8 Prozent.
Emmi überschätzte NachfrageDie Hauptherstellerin des Emmentaler-Imitats ist Emmi. Die Sprecherin des grössten Schweizer Milchverarbeiters, Sibylle Umiker, begründet den Rückgang mit «etwas zu grossem Optimismus» an die Nachfrage und einer Überproduktion im letzten Jahr.
Da 2017 die Produktion gegenüber dem Vorjahr um fast 25 Prozent erhöht wurde, aber der Export nur um elf Prozent stieg, gab es dieses Jahr noch hohe Lagerbestände, wie Umiker sagt. Deshalb habe man heuer weniger produziert. Hinzu komme, dass auch die ausländischen Empfänger wie die US-amerikanische Tochtergesellschaft von Emmi noch «Switzerland Swiss» an Lager hätten.
Rasantes Wachstum passéNach dem diesjährigen Einbruch rechnet Emmi für die nächsten Jahre nur noch mit «moderatem Exportwachstum im einstelligen Prozentbereich».
Migros-Tochter Mifroma gilt als die zweitgrösste Produzentin des Grosslochkäses. Migros-Sprecher Patrick Stöpper hebt hervor, dass Mifroma Käse mit Herkunftsbezeichnung wie Gruyère AOP bevorzuge. «Switzerland Swiss» gilt bei Migros als zweitklassiges Industrieprodukt.
Als solches befindet sich der Industriekäse inmitten des internationalen Preiskampfs. Der Migros-Sprecher bestätigt, dass «Switzerland Swiss» sich den globalen Industrieprodukten annähert und stärker dem Preiswettbewerb ausgesetzt sei als AOP-Käse.
Gruyère-Erfolg ungebremstDer Vizedirektor der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland, Alfred Rufer, nimmt die Entwicklungen bei der Kopie gelassen: «Grundsätzlich ist Emmentaler einer der meistkopierten Käse der Welt.» Emmentaler AOP sei aber das Original aus der Schweiz. Im Ausland boomt aber nicht der Emmentaler-AOP, sondern der Gruyère-AOP. Kein Schweizer Käse wird im Ausland mehr verkauft.