Barcelona gewinnt dank eines Doppelpacks in den letzten fünf Minuten. Real triumphiert nach fünf Spielen ohne Sieg erstmals wieder. Atletico hingegen spielt nur Unentschieden.
Am Samstag:Rayo Vallecano – Barcelona 2:3
Bis zur 87. Minute führen die Gastgeber mit 2:1, ehe Dembélé und Suarez (90.) die Partie noch auf die Seite des Tabellenführers drehen. Suarez hatte Barcelona schon früh in Führung geschossen (11.), Pozo (35.) und Garcia (57.) hatten für Ryao geantwortet.
Real Madrid – Real Valladolid 2:0
Santiago Solaris Liga-Debüt als Coach von Real Madrid ist geglückt. Die Königlichen holen den ersten Dreier seit sechs Spielen. Die Real-Fans müssen aber lange zittern. Erst in der 83. Minute landet die Kugel im Tor von Real Valladolid. Glück für die Madrilenen, denn es ist ein Eigentor. Der Schuss von Reals Neuzugang Vinicius Junior wird von Kiko Olivas abgelenkt und landet so unhaltbar im Tor. Wenig später gibts noch Elfmeter für Madrid. Sergio Ramos tritt an und entscheidet die Partie. Real Madrid brilliert zwar nicht, kann aber endlich wieder gewinnen.
Leganes – Atletico 1:1
Atletico Madrid stolpert über Leganes und lässt wichtige Punkte liegen. Antoine Griezmann bringt das Team von Diego Simeone in der 69. Minute mit einem wunderschönen Freistoss in Führung. Aus über 20 Metern haut der Franzose den Ball in den Winkel. Kurz vor Schluss aber schockt Guido Carrillo die «Rojiblancos». Nach einem langen Freistoss hämmert der Argentinier den Ball unhaltbar unter die Latte.
Valencia – Girona 0:1
Am Sonntag:
12.00 Uhr: Eibar – Alaves
16.15 Uhr: Villarreal – Levante
18.30 Uhr: Huesca – Getafe
18.30 Uhr: Real Sociedad – Sevilla
20.45 Uhr: Betis – Celta Vigo
Am Montag:21.00 Uhr: Espanyol – Bilbao
Thun und Xamax trennen sich 2:2. Die Zuschauer in der Stockhorn Arena bekommen eine spannende zweite Halbzeit zu sehen. Am Ende teilen sich die beiden die Punkte. Xamax kann somit die Rote Laterne an GC abgeben.
Das Spiel: Thun startet mutig in die Partie, sucht von Beginn an die Führung. Schon nach 90 Sekunden hat Salanovic die Riesenchance zur Führung. Doch Walthert im Kasten von Xamax kann sich auszeichnen und lenkt den Ball noch an den Pfosten. Thun hat hier die grossen Torchancen, es fehlt aber noch an Effizienz. Doch dieser schlechten Chancenverwertung setzt Dejan Sorgic in der 41. Minute ein Ende. Wuchtig haut Thuns bester Torschütze den Ball kurz vor der Pause ins Tor. In der zweiten Hälfte ist die Partie ausgeglichener. Auch Xamax kommt nun zu guten Möglichkeiten. Und tatsächlich, den Neuenburgern gelingt der Ausgleich. Geoffrey Treand trifft für Xamax (73.). Doch das scheint dem Team von Michel Decastel nicht zu genügen. Doudin köpft eine Flanke zum 2:1 ein. Die Partie ist gedreht. Wars das? Nein! In der letzten Minute kommt Thun noch zum Ausgleich. Der eingewechselte Marvin Spielmann rettet den Berner Oberländern einen Punkt.
Die Tore:
1:0, 41. Minute | Dejan Sorgic | Thuns Topskorer nimmt einen Ball in die Spitze herrlich mit, setzt sich kämpferisch durch und haut den Ball mit dem nötigen Willen in die Maschen. Es ist der 8. Saisontreffer für den 29-Jährigen.
1:1, 73. Minute | Geoffrey Treand | Kamber schlägt über die linke Seite eine perfekte Flanke, Facchinetti verschätzt sich und ist viel zu weit weg von seinem Gegenspieler Treand, der den Ball annimmt und in die Ecke verwertet!
1:2, 81. Minute | Charles Doudin | Die Partie ist gedreht! Charles Doudin profitiert von Nuzzolos perfekter Flanke und köpft zur Führung ein. Das Tor ist an der Grenze zum Abseits, ist aber alles korrekt beim Treffer.
2:2, 93. Minute | Marvin Spielmann | Gibts das? In der letzten Sekunde schiesst Marvin Spielmann mit einem Traumtor den Ausgleich. Per Volley nimmt der 22-Jährige einen Ball an der Strafraumgrenze an und versenkt ihn in der linken Ecke.
Die Stimmen:
Der Beste: Raphael Nuzzolo. Seine Vorarbeit zum 2:1 für Xamax ist allererste Sahne!
Der Schlechteste: Dennis Salanovic. Thuns Superjoker darf ausnahmsweise von Anfang an ran und vergibt zwei Hundertprozentige!
Das gab zu reden: Die Thuner gehen grobfahrlässig um mit ihren Chancen. Ein halbes Dutzend Hochkaräter, welche die Thuner auslassen. Umso grösser die Erleichterung, dass Spielmann wenigstens noch das 2:2 gelingt – mit dem letzten Schuss des Tages.
So gehts weiter: Für Thun steht nächste Woche ein Härtetest an. Die Berner Oberländer empfangen am Samstag (19 Uhr) im heimischen Stadion den FC Basel. Xamax spielt ebenfalls zu Hause. Die Neuenburger empfangen am Sonntag (16 Uhr) die Hoppers zum Kellerduell.
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Thun – Xamax 2:2 (1:0)Stockhorn Arena 4 605 Fans. SR: Dudic (4)
Tore: 41. Sorgic (Tosetti) 1:0. 73. Tréand (Kamber) 1:1. 81. Doudin (Nuzzolo) 1:2. 90. Spielmann 2:2.
Aufstellungen:
Thun: Faivre; Glarner, Rodrigues, Sutter, Facchinetti; Karlen, Gelmy, Stillhart; Tosetti, Sorgic, Salanovic.
Xamax: Gomes, Oss, Huyghebaert; Tréand, Corbaz, Veloso, Kamber; Doudin; Ademi, Nuzzolo.
Bemerkungen: Thun ohne Costanzo, Righetti, Joss, Hunziker (alle verletzt). Kablan, Hediger (gesperrt). Xamax ohne Di Nardo, Djuric, Santana, Sejmenovic. Pickel (gesperrt).
Einwechslungen:
Thun: Fatkic (23. für Sutter). Spielmann (68. für Tosetti). Ferreira (83. für Karlen)..
Xamax: Xhemajli (3; 38. für Huyghebaert). Karlen (62. für Ademi).
Gelbe Karte: 16. Oss (Foul). 53. Glarner (Foul). 75. Salanovic (Foul). 82. Veloso (Foul). 84. Nuzzolo (Unsportlichkeit).
3:0 gewinnt der Meister im Letzigrund. Weil Xamax in Thun 2:2 spielt, sind die Grasshoppers das neue Schlusslicht.
Das Spiel: YB startet in Bestbesetzung dominant in die Partie. Hoarau entwischt sofort der GC-Abwehr, schiebt den Ball aber am Tor vorbei. Dann baut der Meister ab und die Grasshoppers haben bis zur Pause mehr vom Spiel, ohne richtig gefährlich zu werden. Wie so oft dreht YB nach dem Seitenwechsel auf und Hoarau nutzt seine dritte Top-Möglichkeit zur dann doch verdienten Führung. Nur vier Minuten später doppelt Christian Fassnacht nach. YB schaltet dann wieder zwei Gänge runter. Das 3:0 in der Schlussphase ist nach diesem Spielverlauf eher ein Tor zu hoch. Weil Xamax in Thun ein Remis holt, sind die Hoppers punktgleich mit den Neuenburgern Tabellenletzter!
Die Tore:
0:1, 51. Minute: Guillaume Hoarau | Einen Fassnacht-Schuss kann Goalie Lindner mit einer Fuss-Abwehr parieren. Den Abpraller leitet Sanogo auf Hoarau weiter, der mit einem Schlenzer vollendet.
0:2, 55. Minute: Christian Fassnacht | Hoarau schickt auf dem linken Flügel Benito in die Tiefe, der Fassnacht in der Mitte das 2:0 pfannenfertig auflegt. Allerdings: Benito startet wohl aus dem Abseits.
0:3, 82. Minute: Michel Aebischer | Nach einem Eckball schiesst Aebischer in die nahe Ecke, wo GC-Youngster Diani (20) den Ball noch abfälscht. Offizieller Torschütze ist aber der Berner.
Der Beste: Hoarau. Der Franzose braucht zwar vier Chancen, netzt dann aber eiskalt zum 1:0 ein. Und bricht nach 51 Minuten den Bann.
Der Schlechteste: Doumbia. Sinnbildlich für die GC-Abwehr: Ihm rutscht ein Ball völlig unbedrängt an der Seitenlinie ins Aus. Beileibe nicht sein einziger Aussetzer.
Das gab zu reden: YB-Trainer Seoane bringt vor dem Champions-League-Spiel gegen Valencia (nächsten Mittwoch) seine beste Elf.
So gehts weiter: YB reist am Mittwoch in der Champions League nach Valencia (19 Uhr). In der Meisterschaft gehts am Sonntag in St. Gallen weiter. GC spielt zur gleichen Zeit das Kellerduell bei Xamax.
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GC - YB 0:3 (0:0)Letzigrund – 5500 Fans – Schiedsrichter: Tschudi
Tore: 51. Hoarau (Sanogo) 0:01. 55. Fassnacht (Benito) 0:2. 82. Aebischer 0:3.
Bemerkungen: GC ohne Nathan, Sigurjonsson, Basic, Djuricin, Jeffren, Kamber, Tarashaj, Ajeti (alle verletzt) und Holzhauser (gesperrt). YB ohne Wüthrich und Lotomba (verletzt).
Gelb. 39. Sanogo (Foul). 70. Assalé (Reklamieren).
GC. Lindner; Lavanchy, Cvetkovic, Rhynber, Doumbia; Diani; Bajrami, Taipi; Ngoy, Pinga, Bahoui.
YB. Von Ballmoos; Mbabu, Lauper, Von Bergen, Benito; Sanogo, Sow; Fassnacht, Assalé, Soulejmani; Hoarau.
Auswechslungen. GC. Pusic (79. für Taipi). Sukacev (79. für Bahoui).
YB. Ngamaleu (64. für Sulejmani). Aebischer (68. für Fassnacht). Schick (80. für Assalé).
Bund und Kantone ersuchen den US-Internetkonzern um so viele Nutzerdaten wie noch nie. Doch Google schmettert jede zweite Bitte ab.
Google verfolgt jede Regung seiner Nutzer. Für Strafverfolger sind diese Informationen des Internetkonzerns ein Schatz. Denn sie können helfen, Verbrechen aufzuklären.
Schweizer Behörden setzen deshalb zunehmend auf die Daten des US-Tech-Riesen. Zahlen aus dem neusten Transparenzbericht des Suchmaschinen-Konzerns belegen: Im ersten Halbjahr 2018 stellten Bundesbehörden und kantonale Staatsanwaltschaften bei Google mehr als 300 Gesuche, in denen sie Daten von Nutzern verlangten. Insgesamt waren von den Ermittlungsmassnahmen zwischen Januar und Juli 400 Schweizer User betroffen – so viele wie noch nie.
Der Bericht zeigt aber auch: In mehr als der Hälfte aller Fälle verweigerte der Google-Rechtsdienst jegliche Auskunft.
Auch über die Gründe seiner Zurückhaltung schweigt sich das Unternehmen aus. Eine Erklärung könnten fehlende rechtliche Grundlagen sein, aber auch ungenügend begründete Gesuche.
Google-Sprecherin Anna-Lea Enzler: «Wir prüfen alle Auskunftsersuchen genau und geben Informationen nur im zulässigen Umfang heraus.» Der Schutz von Nutzerdaten habe einen sehr hohen Stellenwert.
Intensivere KooperationThomas Dayer, Sprecher des Bundesamts für Polizei (Fedpol), bestätigt gegenüber SonntagsBlick: «Die Kooperation mit Google hat sich in den vergangenen Jahren intensiviert.» Für die Strafverfolgungsbehörden sei es «unverzichtbar», den Zugang zu den notwendigen Informationen zu erhalten. Deshalb suche man proaktiv die Zusammenarbeit.
Allerdings wird im Transparenzbericht nicht offengelegt, bei welchen Verdachtstatbeständen sich die Schweizer Behörden an Google wenden und was genau sie wissen wollten. Bei einem Grossteil der Fälle dürfte es sich um Betrug, Extremismus oder Kinderpornografie handeln.
Klar ist: Die Besitzernamen von Mailadressen oder Youtube-Konten, aber auch Suchverläufe können Täter überführen. So wie kürzlich im schottischen Aberdeen, wo ein 16-jähriger Schüler von einem Mitstudenten umgebracht wurde. Bei der Tatvorbereitung googelte der Mörder: «Wie wird man jemand Nerviges los?» Die Suchmaschine als Informationsmedium für einen Straftäter war gleichzeitig Aufklärungswerkzeug für die Polizei.
Die Türkei bekommt gar keine DatenDer Transparenzbericht schlüsselt auf, aus welchen Ländern Google die meisten Anfragen erhält. Den grössten Datenhunger haben demnach mit Abstand die USA. Deren Sicherheitsbehörden fragten in den ersten sechs Monaten des Jahres Daten von 62'000 Nutzern ab – knapp die Hälfte aller Anfragen weltweit.
Hinter den USA folgen Indien mit 10'600 betroffenen Nutzern, Deutschland mit 10'200 und Brasilien mit 9300.
Auch der Prozentsatz der Auskunftsersuchen, denen Google stattgibt, variiert stark. An die USA leitete der Internetkonzern in 82 Prozent aller Fälle Daten weiter, an die Türkei überhaupt nie.
Der Bericht des Internetriesen führt auch behördliche Versuche auf, Google zum Löschen inkriminierter Inhalte zu bewegen.
2017 stellten Schweizer Strafverfolger 84 solche Gesuche, die Mehrheit davon aus Datenschutzgründen, wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit oder aufgrund von Verleumdungen.
Liz Hurley meldet sich im Bikini zurück, bei Annina Frey herrscht Saure-Gurken-Zeit und Gwyneth Paltrow zeigt erstmals einen Schnappschuss von ihrer Hochzeit. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Sechs Tropfen aus der Schweiz will die SBB-Gastro-Tochter Elvetino künftig anbieten. Sie lässt die Weine bei einer Degustation testen.
«Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.» Was schon der deutsche Nationaldichter Goethe wusste, will nun auch die SBB-Gastro-Tochter Elvetino beherzigen.
Sie sucht Lieferanten für 261000 Flaschen – konkret: Schaumwein, einen nicht näher definierten Weissen, einen Aigle, einen Merlot, einen Rotwein und einen Fendant.
100'000 Fendant-FläschchenLetzterer scheint Weintrinkern unter den SBB-Passagieren am besten zu schmecken: Laut Ausschreibung benötigen die SBB 100'000 Einheiten Fendant in 2,5-Deziliter-Fläschchen – fast gleich viel wie von allen anderen Tropfen zusammen.
Für die Lieferanten ist der Auftrag lukrativ. Die Bahn schreibt ausdrücklich, dass weitere Bestellungen denkbar sind. Die Zuschlagskriterien sind jeweils hälftig Preis und Qualität. Wichtig auch: Es muss Schweizer Wein sein!
Keine Minibars mehr«Elvetino repräsentiert gastronomisch die SBB und die Schweiz. Entsprechend fokussiert das Bahngastronomie-Angebot stark auf Schweizer Produkte», erklärt eine SBB-Sprecherin.
Führen die SBB jetzt – ganz im Sinne Goethes – eine Weindegustation durch? Die Sprecherin: «Ja. Ohne Degustation lässt sich ein Wein kaum vollumfänglich beurteilen.»
Die SBB haben zuletzt das Gastro-Konzept in ihren Zügen umgekrempelt. Im Frühling wurden die Minibars eingemottet. Auch neue Bierlieferanten wurden gesucht. Statt wie zuvor auf die Grossbrauerei Heineken setzen die SBB seit April auf mehrere Schweizer Lokalbrauereien wie Rosengarten, Schützengarten und Falken.
Der 100. Turniersieg muss warten. Aber das Gute an Roger Federers knapper Niederlage gegen die designierte Weltnummer 1: Er ist in Form für das Saisonfinale!
Der Match startet intensiv. Die Servicegames beider Superstars sind hart umkämpft – beide schenken sich nichts, spielen hochklassiges Hochgeschwindigkeits-Tennis, das die 20000 Fans begeistert. Der 31-jährige Djokovic will sich heute offenbar keinen trägen Start wie gegen Marin Cilic am Vortag erlauben. Und der sechs Jahre ältere Federer präsentiert sich in der brillanten Form, die er schon gegen Kei Nishikori abrufen konnte.
Ein Match zweier Titanen, die heute zum 47. Mal aufeinandertreffen. Der Djoker – ab Montag wieder die Weltnummer 1 – führt mit 24 Siegen zu 22. Auch die einzige bisherige Partie in Paris-Bercy gewann der Serbe. Wie auch die Letzte im Final von Cincinnati (USA). Seit 2015 hat er nicht mehr gegen den Schweizer verloren. Seit letztem August in Toronto (Ka) gegen niemanden mehr.
Unglaublicher Federer-VolleyKein Wunder also, gerät Roger gegen den besten Returnspieler der Welt beim Stand von 3:4 erstmals stark unter Druck. Dies, obwohl er sich – anders als in Basel und zu Beginn dieser Woche – punkto Aufschlag nichts vorzuwerfen hat.
Beim dritten Breakball bei 3:4 skandieren die Fans Rogers Namen. Den vierten wehrt er mit einem seiner glücklichsten Volleys der ganzen Karriere ab – nach einem Netzroller Djokovic tropft der Ball von Federers Racketrahmen ab und für den Gegner unerreichbar übers Netz. Roger hangelt sich zum 4:4!
Nach genau einer Stunde ist der Tie Break erreicht. Und auch hier gilt das Motto: Knapper gehts nimmer. Zweimal führt Roger mit Minibreak, zweimal ist die Führung weg. Satzball Roger. Abgewehrt. Satzball Novak. Dann der zweite Rückhandfehler in Folge – Durchgang 1 geht an Djokovic.
Pippi-Pause für Federer, er geht sich sammeln. Kommt im zweiten Game zur ersten Break-Chance, die er nicht nutzen kann. Aber dem Serben geht es nicht besser – wieder ist es bis zum 5:5 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Einmal mehr legt der Baselbieter mit dem Service vor. Und dann geschieht es ganz plötzlich: Er packt die erste von zwei Breakchancen und krallt sich den Satz 7:5!
Djokovic erntet BuhrufeNach zweieinviertel Stunden ist das Match neu lanciert. Mit einem Netzroller verhindert Federer, dass er gleich zu Beginn seinen Aufschlag abgibt – er ist heute klar der Glücklichere als Djokovic, der noch dazu gefährlich stolpert. Das Seilziehen geht weiter. Nachdem er bei 4:4 zwei weitere Break-Möglichkeiten verfallen lässt (insgesamt 12!), crasht «Nole» sein Racket – und erntet dafür Buhrufe.
Aber auch die bringen ihn nicht wirklich von der Rolle – wieder landen die beiden Rekordmänner im Tie Break. Der nach über 3 Stunden ernüchternd ausfällt: 6:1 – Djokovic erspielt sich fünf Matchbälle. Und nutzt den dritten zum Final-Einzug.
Haarscharf verliert der Paris-Sieger von 2011 gegen den vierfachen Titel-Gewinner. Nach drei sieglosen Jahren, muss Federer weiter auf einen Erfolg gegen den diesjährigen Wimbledon- und US-Open-Sieger warten, der seine Siegesserie nun auf 22 Matches ausgebaut hat.
Vorläufig bleibt es auch bei 99 Titeln, welche die Weltnummer 3 letzte Woche mit dem neunten Turniersieg in Basel angesammelt hat. Aber spielt Federer so weiter, ist die 100 nur noch eine Frage der Zeit. Sein Primär-Ziel für die überraschende Reise nach Paris ist erreicht: Das zuletzt fehlerhafte Spiel auszumerzen und für den letzten Saisonhöhepunkt in London heisszulaufen. Die ATP-Finals können kommen!
Die BDP hat am Samstag in Zürich ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Zum runden Geburtstag kam auch Ex-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf an die Limmat. Für einmal standen keine politischen Geschäfte auf der Traktandenliste, und zum Feiern gibt es derzeit wenig.
Einen «Befreiungsschlag» nannte Samuel Schmid, einst Bundesrats-Kollege von Widmer-Schlumpf und ebenfalls SVP-Mitglied, die Parteigründung an der Geburtstagsfeier in Zürich.
Vorausgegangen war der Gründung der BDP Schweiz damals ein politischer Coup: Am 12. Dezember 2007 setzte die Vereinigte Bundesversammlung SVP-Bundesrat Christoph Blocher ab und wählte an dessen Stelle die damalige Bündner SVP-Regierungsrätin Widmer-Schlumpf in den Bundesrat.
Für die Mutterpartei glich das einem Verrat. Zur Strafe wurden Widmer-Schlumpf und mit ihr die gesamte Kantonalpartei aus der SVP ausgeschlossen. Am 16. Juni gab sich die Bündner Sektion deshalb vorerst den Namen Bürgerliche Partei Schweiz.
Auch im Kanton Bern kam es wegen Bundesrat Samuel Schmid zur Spaltung: Am 21. Juni 2008 gründeten die Berner SVP-Abtrünnigen die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP).
Die BDP wollte sich als Partei des Mittelstandes profilieren und vom «Populismus» der SVP distanzieren. So bekannte sie sich zur Personenfreizügigkeit, zum Atomausstieg, zum automatischen Informationsaustausch und zur Frauenförderung.
In den ersten fünf Jahren überraschte die junge Partei noch viele Experten. Bis 2013 gewann sie 88 kantonale Parlamentssitze und erreichte damit ihren Höhepunkt. Auf nationaler Ebene erreichte sie 2011 einen Wähleranteil von 5,4 Prozent. Der neue Parteipräsident Martin Landolt gab nach seiner Wahl im Jahr 2012 als erklärtes Ziel an, mit seiner Partei im Jahr 2019 die 10-Prozent-Hürde knacken zu wollen.
Ein entscheidender Faktor für den damaligen Erfolg der BDP war nach Meinung politischer Beobachter Bundesrätin Widmer-Schlumpf. Als «Aushängeschild» schaffte sie öffentliche Aufmerksamkeit, die es sonst für eine kleine Partei nie in diesem Umfang gegeben hätte.
Wohl auch aus Rücksicht auf die Partei wartete die damalige Finanzministerin mit ihrer Rücktrittsankündigung bis nach den Wahlen. Doch der Rückschlag kam trotzdem.
Bei den eidgenössischen Wahlen 2015 verlor die Partei zwei ihrer Sitze, konnte aber wenigstens ihre Fraktionsstärke im Bundeshaus mit sieben Nationalräten und einem Ständerat noch verteidigen - bei einem Wähleranteil von 4,1 Prozent. Doch durch den Rechtsrutsch wurde die BDP plötzlich nicht mehr als Mehrheitsbeschafferin gebraucht.
Die für eine Schweizer Partei untypische Gründungsgeschichte wurde nun immer mehr zur Hypothek: Denn die BDP war nicht - wie sonst üblich - wegen eines bestimmten politischen Anliegens über längere Zeit gewachsen, sondern war von oben nach unten, aus machtpolitischen Gründen und aus Abneigung gegen den Stil der SVP, entstanden.
Damit fehlte ihr von Anfang an eine tragfähige Basis, ein politisches Profil und auch ein Alleinstellungsmerkmal. Mit dem Rücktritt von Bundesrätin Widmer-Schlumpf im selben Jahr verflog auch die mediale Präsenz.
Die Konsequenz waren Wahlniederlagen. 2018 ist für die Partei ein Schicksalsjahr, standen doch in ihren drei «Urkantonen» Graubünden, Bern und Glarus Wahlen an. Bei den Berner Wahlen kam die Partei mit einem Sitzverlust noch mit einem blauen Auge davon.
Bei den Glarner Landratswahlen verlor sie zwar ebenfalls nur einen Sitz: Der Wähleranteil sank aber von 15,1 Prozent vor vier Jahren auf 13,5 Prozent.
Noch schlimmer erging es der BDP bei den Bündner Wahlen, wo sie im Kantonsparlament sechs Mandate einbüsste. Und bei den Regierungsratswahlen wurde sie vom Baukartell-Skandal eingeholt. Die Partei musste ihren zweiten Sitz, jenen der zurücktretenden Barbara Janom Steiner, bereits vor den Wahlen preisgeben. Kandidat Andreas Felix, Geschäftsführer des kantonalen Baumeisterverbandes, hatte vor den Wahlen das Handtuch geworfen.
Verfügte die Partei 2015 noch über 74 Sitze in kantonalen Parlamenten, so hat sie seither 16 Mandate verloren und ist damit noch mit 58 kantonalen Parlamentsmitgliedern vertreten.
BLICK-Kolumnist Claude Cueni hat einen Roman über Hergé (1907–1983) geschrieben, den Schöpfer von «Tim und Struppi». Der Comic-Zeichner war kein unbeschriebenes Blatt – er sympathisierte mit dem Faschismus.
Brüssel 1929. In der Chefredaktion der belgischen Tageszeitung «Le Vingtième Siècle» hängt ein Porträt des italienischen Faschistenführers Benito Mussolini mit einer persönlichen Widmung. Es ist das Büro von Pater Norbert Wallez. Die Brüsseler Jugend verehrt diesen Bud Spencer des radikalen Katholizismus und frisst ihm aus der Hand.
Für seine neue Kinderbeilage «Le Petit Vingtième» verpflichtet Wallez einen 22-jährigen Zeichner, der bereits mit 17 dem belgischen Pfadfinder-Magazin «L’Effort» eine antisemitische Illustration verkaufte. Sie ist mit seinem Künstlernamen signiert: Hergé. Der Name setzt sich zusammen aus dem ersten Buchstaben des Nachnamens Remi und dem ersten Buchstaben des Vornamens Georges. Französisch ausgesprochen ergibt RG: Hergé.
Tim auf ideologischer MissionPater Wallez hat als Kind die äusserst populären Comics von Benjamin Rabier (1864–1939) verschlungen, darunter das 1898 erschienene Album «Tintin-Lutin». Der Comic-Held war ein kleiner Bengel mit blonder Haartolle, Golfhosen und knuddeligem Hund. Wallez will nun einen etwas älteren Tintin-Lutin, einen jungen Erwachsenen, den man als Reporter in die Welt hinausschicken kann, um die Jugend mit seiner Ideologie zu imprägnieren.
Es ist auch Wallez, der die ersten Reisepläne der neuen Comic-Figur festlegt. Mit dem ersten Band «Tim im Land der Sowjets» soll das Elend einer kommunistischen Diktatur gezeigt werden. Anschliessend soll Tintin in den Kongo, um die Kolonialpolitik des belgischen Königs Leopold II. zu rechtfertigen. Sie kostete 10 Millionen Kongolesen das Leben.
«Ich dachte wie er»Hergé sagt später: «Ich war damals 22, die Bösen, das waren die Sowjets. Vergessen Sie nicht, dass ich damals einer katholischen Zeitung angehörte, die extrem rechts politisierte, katholisch bis in die Politik. Es war Abbé Norbert Wallez, der alles dirigierte, und selbstverständlich dachten wir alle wie er. Damals widersprach man nicht. Und ich mochte ihn gut, und das ist vor allem der Grund, wieso ich wie er dachte.»
In der Redaktion von «Le Vingtième Siècle» arbeiten auch die beiden um ein Jahr älteren Germaine Kieckens und Léon Degrelle. Kieckens ist die rechte Hand von Wallez und Leiterin der Frauenbeilage, Degrelle der unerschrockene Reporter in Golfhosen, ein charismatischer Dandy mit blonder Haartolle, ein Hergé-Freund aus Pfadfindertagen.
War Tims Vorbild ein Faschist?In seiner Autobiografie «Tintin, mon copain» wird Degrelle später behaupten, er sei die Vorlage für Tintin gewesen. Hergé gesteht zwar im Dezember 1975, er habe «dank Léon Degrelle die Comics entdeckt». Aber er bestreitet vehement, dass Degrelle die Vorlage für Tintin gewesen sei. Das hat einen Grund: Léon Degrelle wurde später Führer der Rexisten, der Vereinigung belgischer Faschisten, und erlangte als «Hitler Belgiens» internationale Berühmtheit.
Am 10. Mai 1940 greifen Verbände der deutschen Wehrmacht das neutrale Belgien an. Alexander von Falkenhausen, der Chef der deutschen Militärverwaltung, übernimmt die Kontrolle über die Medien. Die Tageszeitung «Le Soir» wird unter ihrem Chefredaktor Raymond De Becker Propagandaorgan der deutschen Besatzungsmacht.
Antisemitische ZeichnungenFür die meisten Belgier bedeuten die folgenden vier Jahre Angst, Schrecken und Mangel an vielem. Für Hergé beginnen hingegen die vier «Goldenen Jahre». Er wechselt freiwillig in die Redaktion von Raymond De Becker, auch er ein Freund aus Pfadfindertagen, und publiziert regelmässig die Fortsetzung seiner Tintin-Abenteuer. In der Redaktion hoffen alle auf die «Neue Ordnung». Während Raymond de Becker in der linken Zeitungsspalte nazifreundliche Kolumnen publiziert, erscheinen in der rechten Spalte Hergés antisemtische Zeichnungen. Jugendsünden des damals 34-jährigen Autors?
«Ich hatte keine Skrupel»Wie lange dauert eine Jugend? Bedeutet Jugendsünde nicht, dass man bereut? Der Mulhouser Comic-Zeichner Jacques Martin arbeitete ab 1953 neunzehn Jahre lang mit Hergé an den Tintin-Alben und für das Comic-Magazin «Tintin». In den 70er-Jahren sagt er in einem Interview, dass Hergé ein Leben lang Antisemit geblieben sei. 30 Jahre später sagt Hergé in einem Interview: «Ich hatte keine Skrupel, für eine Zeitung wie ‹Le Soir› zu arbeiten, ich habe gearbeitet, das ist alles, so wie ein Minenarbeiter arbeitet oder ein Metzger.»
Unter deutscher Besatzung blüht Hergé auf, es entstehen die besten Alben. Viele Künstler verweigern die Zusammenarbeit – für Hergé eine einmalige Gelegenheit. Er beliefert nun gleich drei nazifreundliche Zeitungen aufs Mal und verdient richtig Geld. Seine Abende verbringt er mit seinen Arbeitskollegen in den Lokalen und Bars, die auch von den SS-Offizieren frequentiert werden.
Hergé will sich absetzenIn den späten Abendstunden des 3. Septembers 1944 fallen britische Armee-Einheiten in Brüssel ein, sie werden frenetisch gefeiert. Belgien erhält seine Freiheit zurück, Hergé verliert die seine. Er wird gleich viermal verhaftet, verhört, eine Nacht verbringt er im Gefängnis. Später wird er mit einem zweijährigen Berufsverbot belegt und verliert vorübergehend das Bürgerrecht und den Führerausweis, was den notorischen Raser besonders ärgert.
Hergé will sich nach Südamerika absetzen. Zahlreichen Nazis gelingt dank der vom Vatikan eingerichteten «Rattenlinie» die Flucht. Am 23. Januar 1948 bittet Hergé den argentinischen Konsul schriftlich um eine Audienz. Am 5. Februar schreibt er dem argentinischen Presse-Attaché einen Brief und erkundigt sich über die Erwerbsmöglichkeiten in Südamerika. Er sei ein humoristischer Zeichner für Kinder.
Als man Hergé später fragt, was die schwierigste Zeit seines Lebens war, nennt er nicht den Krieg, sondern die Zeit danach. Zeitlebens klagt er über die Intoleranz und Ungerechtigkeit, die ihm damals widerfahren sei.
Co-Autoren werden ausgeblendetEs ist ausgerechnet der Widerstandskämpfer Raymond Leblanc, Chef des Verlags Le Lombard, der Hergé 1946 für das geplante Comic-Magazin «Tintin» anstellt. Vier Jahre später gründet Hergé die Studios Hergé und stellt mehrere Nazi-Kollaborateure ein, zeitweise hat er über 50 Angestellte. Zahlreich sind seine Co-Autoren, doch allen verweigert er die Nennung in den Alben. 1983 sagt er in einem Interview: «Wenn mir eine Idee gefällt, assimiliere ich sie vollständig, und ich vergesse augenblicklich und für immer, dass sie von einem anderen stammt.»
1959 schreibt Pol Vandromme, der schon einige Nazi-Kollaborateure mit Biografien reingewaschen hat, «Le Monde de Tintin». Die Kriegsjahre überfliegt er mit gerade mal vier Seiten und hievt stattdessen Hergé in den Olymp der Literatur. Er vergleicht die einzelnen Alben mit Werken von Hemingway, Hitchcock und Jules Verne. Vandromme legt den Grundstein für die Errichtung eines belgischen Nationaldenkmals, das Fundament für den Mythos Hergé, der mit dem Zeichner Georges Remi so viel gemeinsam hat wie eine Forelle mit einer Telefonzelle.
«Vielleicht immer noch Rassist»In den Studios Hergé benimmt sich der Womanizer nun «wie ein Feldweibel», spricht immer öfter in der dritten Person von sich, trennt sich von seiner Ehefrau Germaine, geniesst mit einem jungen Fotomodell seinen Reichtum und verliert das Interesse an Tintin.
1983 stirbt Hergé an Leukämie. In einem der letzten grossen Interviews vor seinem Tod sagt er: «Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich ohne Zweifel zögern, ihre Heirat mit einem Ausländer gutzuheissen, und zwar, um ihr zukünftige Probleme zu ersparen. Wenn ich so darüber nachdenke: vielleicht bin ich immer noch ein Rassist.»
Claude Cueni ist Schriftsteller und BLICK-Kolumnist. Für seinen soeben erschienenen Roman «Warten auf Hergé» hat er alle Biografien des Zeichners, Interviews und verfügbaren Dokumente gelesen.
Lesen Sie morgen im SonntagsBlick Magazin: Hergé und die Schweiz
ZÜRICH - Der «Kassensturz» hat die 10 gängigsten Schoggi-Aufstriche getestet. Das Ergebnis birgt einige Überraschungen.
Nutella ist nicht wirklich gesund. Das wissen schon die jüngsten Schleckmäuler, die sich den süssen Brotaufstrich am liebsten zentimeterdick auf den Butterzopf schmieren würden. Dass die braune Haselnuss-Creme aber zu 60 Prozent aus Zucker und zu 30 Prozent aus Fett besteht, das überraschte sogar die Tester des «Kassensturz».
Sie haben die zehn gängigsten Haselnuss-Aufstriche untersucht, die in den Regalen von Schweizer Detailhändlern stehen. Die Nutella von Ferrero erhielt dabei die Note ungenügend, wie das Konsumentenmagazin «K-Tipp» schreibt.
Fünf Würfelzucker pro Scheibe BrotDer Grund: Schon eine einzige Brotscheibe mit 30 Gramm Nutella enthält 18 Gramm Zucker, was 5 Würfelzuckern entspricht, und 9 Gramm Fett. Zur Einordnung: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt höchstens 25 Gramm Zucker - pro Tag.
Nur zwei Produkte erhalten vom Kassensturz gute Noten. Der «Brotaufstrich Haselnuss» von Lindt. Eine Brotscheibe enthält 15 Gramm Zucker und 10 Gramm Fett. Auf Platz zwei rangiert im Test die «Schoko-Nuss-Creme» von Alnatura, deren Bio-Produkte auch in den Migros-Regalen stehen, gefolgt von «Choco Nussa» von Lidl. (pbe)
Leader Biel emfängt die Mutzen aus Bern. Verfolgen Sie die Partie live im Ticker ab 19.45 Uhr auf BLICK.
Biel gegen Bern oder Erster gegen Dritter. Die Affiche heute Abend verspricht eine spannende Partie. Sowohl die Seeländer als auch die Mutzen fanden am Freitag nach zwei Niederlagen in Serie wieder in die Siegesspur zurück. Biel feierte gegen Ambri ein Torfestival (6:0-Sieg), Bern setzte sich gegen die Lakers durch (3:1-Sieg).
Heute treffen die beiden Spitzenteams im Hammerduell der Runde aufeinander. Holt sich Bern den Sieg, verkürzen die Mutzen den Abstand zu Leader Biel. Gewinnen die Seeländer, verschaffen sie sich gegenüber dem Klub aus der Hauptstadt ein kleines Polster.
Wer schnappt sich heute den Sieg? Verfolgen Sie den Kracher live auf BLICK ab 19.45 Uhr im Liveticker.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1658:32332. SCL Tigers1547:29303. Bern1543:26294. Zug1547:33295. Fribourg1638:38266. Lausanne1743:43257. ZSC Lions1431:31248. Lugano1544:36219. Ambri1536:452110. Servette1534:432011. Davos1526:611112. Lakers1618:487
Bangkok – In Bangkok haben am Samstag die Trauerfeierlichkeiten für den bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommenen Besitzer des englischen Fussballklubs Leicester City, Vichai Srivaddhanaprabha, begonnen.
In einem Tempel in der thailändischen Hauptstadt versammelten sich am Abend neben den Angehörigen Regierungsvertreter und Prominente zu dreitägigen Bade-Riten, die den Auftakt der einwöchigen Trauerzeremonie bilden.
Der Helikopter des 60-jährigen Milliardärs war vor einer Woche kurz nach dem Start im Stadion auf einen Parkplatz gestürzt und in Flammen aufgegangen. Keiner der fünf Insassen überlebte. Seine Ehefrau und die vier Kinder waren nicht an Bord.
Vichai war Eigentümer der thailändischen Duty-Free-Kette King Power. Der Milliardär hatte den damaligen Zweitligisten Leicester City 2010 für 40 Millionen Pfund (nach heutigem Wert: 51 Millionen Franken) übernommen und seither viel Geld in den Verein gepumpt. Unter seiner Führung gelang der Aufstieg in die Premier League und der sensationelle Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2016.
SALT LAKE CITY (USA) - Für dieses Geld bekommt man höchstens einen spartanisch ausgerüsteten Neuwagen. In den USA aber gibts dafür eine eigene Postleitzahl. Zum Verkauf steht eine Geisterstadt in Utah mit viel Potenzial für alle, die sich selbst verwirklichen wollen.
Im Nirgendwo, drei Fahrstunden nordwestlich von Salt Lake City, Utah (USA) lockt ein Schnäppchen. Für 18'000 Dollar gibts einen ganzen Ort zu kaufen.
Allerdings müssen die Kaufinteressenten wissen: Lucin (USA) ist heute ein Geisterstädtchen. Auf einer Fläche von etwa 22 Fussballfeldern gibts daher nur ein paar Ruinen, eine alte Telefonkabine und ganz viel Platz, um sich selbst zu verwirklichen.
Vögel beobachten und Schätze suchenUrsprünglich, so Branchenportal «Realtor.com» war Lucin eine Zwischenstation für Dampfzüge. Sie hielten dort, um ihre Wassertanks aufzufüllen. Von den nahen Bergen führt daher noch heute eine Wasserleitung ins Örtchen. Damals machten Bahnmitarbeiter den Grossteil der Bevölkerung aus. Als aber die Züge verschwanden, gingen auch sie. Seit 1936 ist Lucin praktisch unbewohnt.
Das Geisterstädtchen dürfte vor allem Naturliebhaber ansprechen. Über 100 Vogelarten nutzen die Teiche im Ort für einen Zwischenhalt. Auch Antilopen, Raubvögel, Hirschmäuse, Känguruhratten und Fledermäuse gibts in der Gegend. Wer Glück hat, findet sogar kleinere oder grössere Schätze. Auf dem Grundstück befinden sich Minen-Relikte. Gut möglich also, dass der neue Besitzer Halbedelsteine wie etwa Topas findet.
Für 2 Millionen auf SchatzsucheImmerhin gibts auch einen menschlichen Nachbarn. Und dieser ist erst noch bekannt. Ivo Zdarsy war einst mit einem selbstgebastelten Fluggerät aus der früheren Tschechoslowakei nach Wien geflüchtet. Seit den 1980er Jahren baut er nun in den USA Teile für Ultraleichtflugzeuge. In Lucin wohnt Zdarsy offenbar seit 1997 in einem Flugzeughangar.
In den USA stehen noch weitere verlassene Städte zum Verkauf. Im Bundesstaat Oregon gibts für rund zwei Millionen Franken ein früheres Minenstädtchen. Gerüchten zufolge soll man dort sogar noch Schätze finden können. Nur 100'000 Franken kostet eine Goldminen-Geisterstadt in Arizona. Für ähnlich viel gibts in Montana einen ehemaligen Silberminen-Ort. (jfr)
Sie alle haben die Konkurrenz in den Schatten gestellt. Doch es kann nur einen geben, der den Titel «Fussballer des Monats» im Oktober abräumt.
Luca Zuffi (Basel):
Drei Siege und ein Remis hat der FCB im Oktober geholt, immer mit von der Partie: Luca Zuffi. Sowohl in St.Gallen als auch gegen GC erzielt er die entscheidenen Treffer.
Carlinhos Junior (Lugano):
Trifft beim 3:1 gegen St.Gallen doppelt und erzielt gegen Thun die wichtige Führung. Einer der grossen Gewinner unter Neu-Coach Fabio Celestini.
Stefan Knezevic (Luzern):
Erzielt gegen YB das Tor zum Sieg, räumt hinten auf. Der 22-Jährige ist in der Defensive der Luzerner nicht wegzudenken. Stark.
Guillaume Hoarau (YB):
Zwar lassen die Young Boys im Oktober erstmals Federn, verlieren gegen Luzern und spielen gegen Zürich Remis. An Guillaume Hoarau liegts nicht, der erzielt in drei Spielen fünf Tore.
Heinz Lindner (GC):
Ohne den österreichischen Goalie hätte GC gegen Basel eine Packung kassiert. An ihm liegts nicht, dass die Hoppers. Auch gegen Sion und Lugano kann Lindner überzeugen.
Wer wird Fussballer des Monats Oktober? Es liegt an Ihnen! Wählen Sie Ihren Favoriten. Teilnahmeschluss: Dienstag, 6. November 2018, 20 Uhr. Für den Gewinner-Klub gibts 1'000 Franken in die Junioren-Kasse.
Im Tabellenkeller ist es weiterhin eng. Mit einem Sieg könnten die Neuenburger die Rote Laterne vorerst abgeben. Da dürfte der FC Thun aber etwas dagegen haben. Verfolgen Sie die Partie Thun gegen Xamax ab 19 Uhr im BLICK-Ticker.
Für Xamax läufts noch nicht so rund in der Super League. Der Aufsteiger liegt nach dem 12. Spieltag am Ende der Tabelle. Fakt ist aber: Da unten ist es extrem eng. Mit einem Sieg heute könnten die Neuenburger die Rote Laterne zumindest bis am Sonntag abgeben.
Im Parallelspiel spielt GC gegen den Meister aus Bern. Sollten die Zürcher gegen YB nicht punkten und Xamax gewinnt, sind die Hoppers wieder Letzter.
Schwierige AufgabeEin Sieg heute für die Neuenburger dürfte allerdings extrem schwierig werden. Der Gegner aus Thun befindet sich nämlich in einem Hoch. Dejan Sorgic trifft und trifft. Sieben Tore hat Thuns Topskorer in der Liga schon auf dem Konto. Und auch im Cup gelingt dem 29-Jährigen ein Treffer.
Allerdings mussten die Berner Oberländer im Cup-Achtelfinal 120 Minuten kämpfen. Am Ende hat das Team von Marc Schneider Glück, gewinnt gegen Wil im Penaltyschiessen. Gut möglich also, dass die Thuner noch müde Beine haben und Xamax davon profitieren kann.
Verfolgen Sie die Partie Thun gegen Xamax ab 19 Uhr im BLICK-Ticker.
In Österreichs Nati ist er auch nach der Ära Koller eine Bank, bei GC verkommt er zur Schiessbuden-Figur. Heute empfängt GC-Goalie Heinz Lindner mit YB den mit Abstand besten Sturm.
BLICK: Heinz Lindner, machts noch Spass bei GC?
Heinz Lindner: Sicher machts noch Spass. Wenn der Fussball keinen Spass macht, dann machts auch keinen Sinn.
Fühlen Sie sich mit 22 Gegentoren in 12 Spielen nicht allmählich als Schiessbude der Liga?Natürlich ist es, so wie es zur Zeit läuft, nicht leicht. Als Torwart bin ich auf eine Art auch Einzelsportler, muss erst vor meiner eigenen Türe kehren. Meinen Job machen und der Mannschaft helfen. Aber manchmal kannst du nichts dazu beitragen.
Sind Sie nicht langsam sauer auf den ehemaligen österreichischen Nati-Coach und heutigen Basel-Trainer Marcel Koller, der Sie bei GC empfohlen hat? Haben Sie den Koller?
Absolut nicht, ich weiss nicht, was das mit Marcel Koller zu tun haben soll. Ganz im Gegenteil, ich bin ihm dankbar, dass er mich bei GC empfohlen hat. Wir haben momentan einfach eine schwierige Phase, natürlich hätte ich mir das anders vorgestellt. Und sicher ist der Fussball schöner, wenn Du oben mitspielst.
Jetzt kommt Meister und Leader YB in den Letzigrund. Eine geballte Macht Offensivkraft mit Leuten wie Hoarau, Assalè, Soulejmani & Co., oder?
Ja, das stimmt. Alles Spieler mit sehr hoher individueller Klasse, nicht nur die Stürmer, sondern das komplette Team. Aber in diesem Spiel erwartet niemand etwas von uns. Jeder Punkt gegen YB wäre ein gewonnener Punkt. Wir müssen wieder einen Tick befreiter auftreten, wie in der zweiten Hälfte gegen Basel. Nur mit freiem Kopf ist man zu Bestleistungen fähig.
Lob gibt's für Lindner von seinem Klub-Trainer Thorsten Fink. Auch nach dem 1:3 gegen Marcel Kollers FC Basel. Fink: «Heinz ist ein guter Junge, ein intelligenter Bursche. Mit ihm kann man gut diskutieren. Er hat sich in dieser Saison erst einen Fehler geleistet.» Lindner, auf der Linie nahe an der Weltklasse, beim Herauslaufen noch verbesserungswürdig. Zaungäste beim Training in Niederhasli staunen diese Woche, wie Lindner beim Freistoss-Training den Fünfmeterraum verlässt und den Ball weg boxt. Fink dazu: «Es muss alles trainiert sein.»
Fink, zurzeit mit GC nur Tabellen-Neunter, bleibt gewohnt optimistisch, obwohl ihm heute gleich 9 (!) Spieler fehlen, die normalerweise einen Stammplatz beanspruchen. Fink: «Wenn du auf dem Meer bist und keine Insel siehst, wirds schwierig. Aber ich sehe Land in Sicht.»
Ob die Hoppers mit Lindner im Tor gegen Leader YB Land sehen, erfahren Sie ab 19.45 Uhr live bei BLICK im Ticker.
Erneut feuert US-Anwalt Michael Cohen (52) gegen seinen früheren Chef und Präsidenten Donald Trump (72). Der soll Afro-Amerikaner als «dumm» bezeichnet haben.
US-Präsident Donald Trump und sein früherer Anwalt Michael Cohen sind sich mittlerweile spinnefeind. In einem Interview mit dem US-Magazin «Vanity Fair» packt Cohen nun aus: In privaten Gesprächen soll sich der US-Präsident rassistisch gegen Schwarze geäussert haben.
So soll Trump nach dem Tod des südafrikanischen Ex-Präsidenten Nelson Mandela (†95) gesagt haben: «Nenn mir ein Land, das von einem Schwarzen regiert wird und kein Drecksloch ist. Oder nenn mir eine Stadt.»
«Schwarze sind zu dumm, mich zu wählen»Ein ähnliches Gespräch ergab sich offenbar, als Cohen mit Trump vor einigen Jahren durch eine heruntergekommene Nachbarschaft in Chicago fuhr. «Nur Schwarze können so leben», soll der Präsident kommentiert haben.
Während dem Wahlkampf vor zwei Jahren wies der Jurist Trump darauf hin, dass an einer seiner Wahlkampfkundgebungen durchgehend nur Weisse anzutreffen waren. Er habe daraufhin geantwortet: «Das ist, weil Schwarze zu dumm sind, mich zu wählen.»
Eine weitere rassistische Aussage machte er offenbar über den Gewinner der ersten Staffel von «The Apprentice», einer US-Reality-Show, die 2004 ausgestrahlt wurde und bei der Trump mitwirkte. Es könne ja nicht sein, dass ein Schwarzer die Staffel gewonnen habe, zitiert Cohen den damaligen Reality-Star Trump.
Cohen: «Ich hätte den Job kündigen sollen»Im Nachhinein schäme er sich dafür, seinen Job als Trumps Anwalt nach den rassistischen Bemerkungen nicht gekündigt zu haben, sagte er zum US-Magazin.
Michael Cohen war unter anderem Rechtsberater in Trumps Wahlkampfteam. Seit diesem Jahr untersucht das US-Ministerium Cohens Beteiligung an allfälligen Schweigezahlungen. Diese hätten während dem Wahlkampf 2016 verhindern sollen, dass unpassende Berichte über Trump publik würden, die seine Chancen auf die Präsidentschaft mindern könnten.
Konkret geht es auch um Schweigegeldzahlungen an Ex-Pornosternchen Stormy Daniels, mit der Trump eine Affäre gehabt haben soll. Am 21. August 2018 bekannte sich Cohen vor dem New Yorker Bundesgericht in acht Punkten für schuldig, darunter in zwei Fällen von illegaler Wahlkampffinanzierung und in fünf Fällen von Steuerbetrug. (hah)
LUZERN - LU - Mit der neuen Woche hat Luzern ein neues Übernachtungsangebot: Das schweizweit erste Kapselhotel bietet 18 Schlafgelegenheiten in High-Tech-Kästen von knapp zweieinhalb Kubikmetern. Die Idee stammt aus Japan, Interesse dafür besteht auch in anderen Schweizer Städten.
Das «Capsule Hotel», das nach eigenen Angaben die Schweiz für jedermann erschwinglich macht, ist am Hirschengraben in der Stadt Luzern untergebracht. Die reichlich befahrene Strasse führt direkt auf die Autobahn. Doch wegen des Blickes vom fünften Stock bucht hier kaum jemand ein Bett.
Denn Zimmer gibt es in diesem Hotel keine, genächtigt wird in Kapseln. 1,28 Meter breit, 2,2 Meter lang, 1,47 Meter hoch, chinesisches Fabrikat, fensterlos. Ausgestattet sind die Kunststoff-Boxen mit einem Belüftungssystem, Internet gibt es auch, dazu einen Safe, USB-Anschlüsse und in einigen Kapseln einen Fernseher.
Kein Schnarchen dringt aus der KapselIn dem rund 65 Quadratmeter-Raum stehen je zwei Kapseln aufeinander. Dazu gibt es drei individuelle Nasszellen mit Dusche und WC. Er habe eine Kapsel getestet und gut geschlafen, sagt Fabian Hux, Leiter des Hotelprojekts.
Schnarchen, versichert der 26-Jährige, höre man seinen Kapselnachbarn nicht. Dafür sorgt dämmende Steinwolle zwischen den einzelnen Kabinen. Zudem werden die Kapseln nur an Einzelpersonen vermietet. Im Visier haben die Betreiber Touristen, aber auch digitale Nomaden ohne festen Arbeitsplatz.
Mehr Standorte geplantDiesen und all jenen, die gerne etwas mehr Privatsphäre als in der Jugendherberge haben, aber trotzdem nicht auf Begegnungen verzichten wollen, stehen eine Etage tiefer ein Wohnzimmer mit Küche und zusätzlich buchbare Arbeitsplätze zur Verfügung.
In bloss drei Monaten habe man das ehemalige Ingenieurbüro in das Kapselhotel verwandelt. Die Nacht kostet zwischen 35 und 60 Franken. Damit kann das Hotel mit Jugendherbergen mithalten. Man sehe sich denn auch als «Jugi 2.0», sagt Hux. Bereits hätten sich Interessenten aus Bern und Basel bei ihnen gemeldet, die ein solches Kapselangebot prüfen.
Kapsel ist nicht luftdichtZur Höhe der Investitionen macht Hux keine Angaben. Zum Start in Luzern seien für Montag rund 60 Prozent der Kapseln gebucht, langfristig rechne man mit einer durchschnittlichen Auslastung von 70 Prozent.
Da der Buchungsprozess komplett digital ablaufe - Gäste erhalten etwa einen Zugangscode zum Haus -, sei es das Ziel, die Personalkosten auf die Reinigung zu beschränken. Bezüglich Sicherheit habe man keine speziellen Auflagen erfüllen müssen. Sämtliche verbauten Materialien seien nicht brennbar. Auch ersticken kann übrigens niemand in den Kapseln. Sie sind nicht luftdicht. (SDA/koh)
LUZERN - LU - Mit der neuen Woche hat Luzern ein neues Übernachtungsangebot: Das schweizweit erste Kapselhotel bietet 18 Schlafgelegenheiten in High-Tech-Kästen von knapp zweieinhalb Kubikmetern. Die Idee stammt aus Japan, Interesse dafür besteht auch in anderen Schweizer Städten.
Das «Capsule Hotel», das nach eigenen Angaben die Schweiz für jedermann erschwinglich macht, ist am Hirschengraben in der Stadt Luzern untergebracht. Die reichlich befahrene Strasse führt direkt auf die Autobahn. Doch wegen des Blickes vom fünften Stock bucht hier kaum jemand ein Bett.
Denn Zimmer gibt es in diesem Hotel keine, genächtigt wird in Kapseln. 1,28 Meter breit, 2,2 Meter lang, 1,47 Meter hoch, chinesisches Fabrikat, fensterlos. Ausgestattet sind die Kunststoff-Boxen mit einem Belüftungssystem, Internet gibt es auch, dazu einen Safe, USB-Anschlüsse und in einigen Kapseln einen Fernseher.
In dem rund 65 Quadratmeter-Raum stehen je zwei Kapseln aufeinander. Dazu gibt es drei individuelle Nasszellen mit Dusche und WC. Er habe eine Kapsel getestet und gut geschlafen, sagt Fabian Hux, Leiter des Hotelprojekts.
Schnarchen, versichert der 26-Jährige, höre man seinen Kapselnachbarn nicht. Dafür sorgt dämmende Steinwolle zwischen den einzelnen Kabinen. Zudem werden die Kapseln nur an Einzelpersonen vermietet. Im Visier haben die Betreiber Touristen, aber auch digitale Nomaden ohne festen Arbeitsplatz.
Diesen und all jenen, die gerne etwas mehr Privatsphäre als in der Jugendherberge haben, aber trotzdem nicht auf Begegnungen verzichten wollen, stehen eine Etage tiefer ein Wohnzimmer mit Küche und zusätzlich buchbare Arbeitsplätze zur Verfügung.
In bloss drei Monaten habe man das ehemalige Ingenieurbüro in das Kapselhotel verwandelt. Die Nacht kostet zwischen 35 und 60 Franken. Damit kann das Hotel mit Jugendherbergen mithalten. Man sehe sich denn auch als «Jugi 2.0», sagt Hux. Bereits hätten sich Interessenten aus Bern und Basel bei ihnen gemeldet, die ein solches Kapselangebot prüfen.
Zur Höhe der Investitionen macht Hux keine Angaben. Zum Start in Luzern seien für Montag rund 60 Prozent der Kapseln gebucht, langfristig rechne man mit einer durchschnittlichen Auslastung von 70 Prozent.
Da der Buchungsprozess komplett digital ablaufe - Gäste erhalten etwa einen Zugangscode zum Haus -, sei es das Ziel, die Personalkosten auf die Reinigung zu beschränken. Bezüglich Sicherheit habe man keine speziellen Auflagen erfüllen müssen. Sämtliche verbauten Materialien seien nicht brennbar. Auch ersticken kann übrigens niemand in den Kapseln. Sie sind nicht luftdicht.
Zwischen 3500 und 5000 Personen haben sich am Samstag in Biel versammelt, um gegen den Westast der Autobahnumfahrung zu protestieren. Die Westast-Gegner wehren sich gegen die Verkehrsführung und deren Auswirkungen auf die Stadt.
Die Bürgerbewegung «Biel wird laut» fordert insbesondere den Verzicht auf die beiden offenen Autobahnanschlüsse im Stadtzentrum. Diese würden nur noch mehr Verkehr in die Stadt pumpen. Über 700 Bäume und rund hundert Gebäude würden von dem riesigen Bauprojekt tangiert. Wegen der Bauarbeiten wäre der Zugang zum See 15 Jahre lang eingeschränkt.
«Biel bleibt laut» stört auch, dass das nun vorliegende Projekt von den Kantons- und Bundesbehörden ohne Einbeziehung der lokalen Bevölkerung entstanden sei.
Die Bevölkerung könne nicht über das Projekt abstimmen, weshalb den Gegnern dieses «Planungsirrsinns aus den 1950er Jahren» nichts anderes übrig bleibe als erneut zu demonstrieren, macht das Bündnis geltend.
Bereits vor einem Jahr gingen rund 3000 Westast-Gegner auf die Strasse. Diesmal waren es laut Polizei etwa 3500, nach Angaben der Organisatoren 4500 bis 5000 Menschen jeglichen Alters. Damit handelte sich um die grösste Kundgebung in Biel seit über 20 Jahren.
Die Gegner des Westasts pochen auf ein alternatives Projekt, das vom Komitee «Westast, so nicht!» erarbeitet wurde. Das Alternativprojekt sieht einen zweispurigen Tunnel zwischen Bahnhof und See vor - ohne offene Autobahnanschlüsse mitten in der Stadt. Für den Lokalverkehr soll ein Boulevard entstehen. «Stadtraum statt Autobahn» hat sich das Komitee auf die Fahne geschrieben.
Das offizielle Projekt sei altmodisch und dem Denken des 20. Jahrhunderts verpflichtet, wonach mehr Verkehr mit noch mehr Strassen begegnet werden müsse. Heute sei dieses Denken längst überwunden, ist das Komitee überzeugt.
Die Berner Kantonsregierung hat die beiden Projekte evaluiert und die Alternative der Westastgegner verworfen. Das Alternativprojekt würde nicht im gleichen Umfang eine verkehrsentlastende Wirkung entfalten, hielt der Regierungsrat fest.
Die Westast-Gegner wiederum fühlen sich von der Regierung nicht ernst genommen. «Wir haben das Gefühl, dass uns die Behörden nicht hören wollen», sagt Sabine Kronenberg, eine der drei Bielerinnen, die die Bürgerbewegung «Biel wird laut» mitbegründet haben.
Mit der zweiten Kundgebung nach 2017 unter dem Motto «Biel bleibt laut» will das Bündnis den Druck auf die Behörden aufrecht erhalten.
Nachdem Biel jahrelang eine Autobahnumfahrung gefordert hat, wird diese nun gebaut. Der Ostast der Umfahrung ist bereits seit rund einem Jahr in Betrieb. Dieser hatte kaum Opposition hervorgerufen. Ganz anders der Westast, für den auch Häuser weichen müssten.
Die Westast-Eröffnung ist frühestens 2035 vorgesehen, und die Kosten werden auf rund 2,2 Milliarden Franken geschätzt. «Ein Kilometer Autobahn Westast kostet 800 Millionen Franken» rechnen die Gegner vor. Damit wäre der Westast wohl die teuerste Autobahn, die je in der Schweiz gebaut wurde, lautet ihr Schluss.
Zudem bezweifelt das Komitee, dass es bei den veranschlagten Kosten bleibt. «Mehrkosten sind absehbar», schreibt es auf seiner Homepage.