LAUSANNE - Kann ein Patient mit einem privaten oder öffentlichen Verkehrsmittel transportiert werden, muss eine Krankenkasse die Kosten für einen Spezialtransport nicht übernehmen. Dies hat das Bundesgericht entschieden.
Das Gericht hat in einem am Freitag publizierten Urteil die Beschwerde einer Krankenversicherung gutgeheissen. Es hält fest, dass ein Krankentransport nur dann eine Pflichtleistung sei, wenn er im konkreten Fall aufgrund spezifischer, medizinischer Anforderungen nötig sei.
Im konkreten Fall ging es um einen 90-Jährigen, der notfallmässig vom Alters- und Pflegezentrum ins Spital eingeliefert werden musste. Nach neun Tagen wurde der Mann entlassen. Er wurde mit einem Spezialtransporter, in dem er in seinem Rollstuhl sitzend gefahren wurde, ins Altersheim zurückgebracht.
Die Hinfahrt im Krankenwagen vergütete die Versicherung, nicht jedoch den Spezialtransport zurück ins Alterszentrum. Das ist gemäss Bundesgericht korrekt.
Weil der Mann in der Lage gewesen sei, sich in ein gewöhnliches Auto zu setzen, sei kein Spezialtransport notwendig gewesen. Aus diesem Grund bestehe für die Krankenversicherung keine Leistungspflicht für die Rückfahrt. (SDA/vfc)
(Bern) Der Vorstand der SRG-Genossenschaft Bern Freiburg Wallis will nach dem Radiostudio-Entscheid des SRG-Verwaltungsrats nicht zurück zur Tagesordnung. Er hat beschlossen, Szenarien für eine Neuausrichtung zu prüfen.
Geprüft werde ein Spektrum von der Fortführung der Mitgliedschaft in der SRG Deutschschweiz über eine teilautonome Zusammenarbeit in den SRG-Gremien bis hin zur Sistierung der Mitgliedschaft oder zum Austritt. Das teilte die regionale SRG-Genossenschaft am Freitag mit.
Sie begründet die Abklärungen mit ihren Statuten sowie mit einer Resolution an den SRG-Verwaltungsrat. Diese Resolution verabschiedete die Generalversammlung der SRG Bern Freiburg Wallis im Mai ohne Gegenstimme. Darin wurden die SRG-Spitze aufgefordert, die Abklärungen für die Verlegung der Berner Stellen nach Zürich abzubrechen.
Regionalgenossenschaften drohen mit KonsequenzenDa sich der SRG-Verwaltungsrat entschlossen habe, einen Grossteil der Radio-Informationsabteilung - aus Spargründen - von Bern nach Zürich zu verlegen, stelle dies auch einen Entscheid gegen die SRG Bern Freiburg Wallis dar. Deshalb müsse sie sich fragen, welche Konsequenzen zu ziehen seien, schreibt die regionale Genossenschaft.
Für die Erstellung eines Berichts, für allfällige juristische Abklärungen sowie für die Ausarbeitung der Szenarien hat der Vorstand finanzielle Mittel gesprochen - mit einem Dach von 10'000 Franken. Der Bericht und die Szenarien sollen bis spätestens Frühjahr vorliegen.
Sollte sich der Vorstand für eine Neuausrichtung der regionalen Genossenschaft entschliessen, will er diese Neuausrichtung der Generalversammlung vorlegen. «Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter haben in jedem Fall das letzte Wort», heisst es.
Die SRG-Genossenschaft Bern Freiburg Wallis ist die drittgrösste Trägerschaft der SRG. (SDA/vfc)
Am Donnerstag wurde einer Frau im Kreis 9 in die Ohren geschossen. Dies mit einer Druckluftwaffe. Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Angriff gesehen haben.
Mysteriöser Angriff an der Bushaltestelle Farbhof im Zürcher Kreis 9. Eine Frau (45) wurde am Donnerstag beim Warten auf den Bus von hinten in die Ohren geschossen. «Plötzlich bemerkte sie starke Schmerzen beim rechten Ohr. Auch bemerkte sie, dass sie blutete», schreibt die Stadtpolizei Zürich in einer Meldung.
Angriff mit DruckluftwaffeDie Frau musste darum in ärztliche Behandlung – zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass jemand auf sie geschossen hatte. Erst der Arzt stellte fest, dass sie neben dem Ohr von einem Projektil getroffen worden war. «Es handelt sich um ein Projektil einer Druckluftwaffe», wie die Stapo schreibt.
Die Umstände der Tat seien unklar. «Die Stadtpolizei hat zusammen mit dem forensischen Institut Zürich Ermittlungen aufgenommen.» Beim Tatort wurde eine umfassende Spurensicherung durchgeführt.
Stapo sucht ZeugenUm Licht ins Dunkeln zu bringen, macht die Stadtpolizei auch einen Zeugenaufruf. «Personen, die am Donnerstagnachmittag, ca. zwischen 16.00 und 16.30 Uhr in Zürich-Altstetten an der VBZ-Bushaltestelle Farbhof, im Zusammenhang mit dem Vorfall verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Stadtpolizei Zürich zu melden». Dies unter der Telefonnummer 044 411 71 17. (fr)
Fauler Zauber oder düsteres Geheimis? Eine ehemalige Musikerin, die für Beyoncé arbeitete, wirft dem Megastar «Hexerei und schwarze Magie» vor.
Sie soll ihre Katze getötet haben und ihre Finanzen kontrollieren – mithilfe von Zauberei: Beyoncés (37) Ex-Schlagzeugerin wirft dem US-Superstar vor, «extreme Hexerei und schwarze Magie» zu betreiben. Gemäss «The Blast» beantragte Kimberly Thompson sogar eine einstweilige Verfügung gegen die Sängerin.
«Magische Flüche sexuellen Missbrauchs»In Gerichtsdokumenten, die dem Portal vorliegen, behauptet die dreifache Grammy-Gewinnerin, die bereits für Kanye West (41) spielte: «Ich habe sieben Jahre lang als Schlagzeugerin in ihrer Band gearbeitet.» Ihre Vorwürfe gegen den «Lemonade»-Star sind heftig – und bizarr. Beyoncé soll eine «Hetzkampagne» gegen Thompson gestartet haben, welche Magie und «magische Flüche sexuellen Missbrauchs» umfassen.
Beyoncé soll ihre Katze getötet habenDie Frau behauptet weiter, dass Beyoncé ihre Finanzen kontrolliert, ihr Telefon abhört und gar ihr Büsi tötete. Warum Beyoncé angeblich ihre Katze tötete und einen Groll gegen sie hegen soll, ist nicht bekannt. Ein Richter lehnte Thompsons Antrag auf eine temporäre einstweilige Verfügung übrigens ab. Beyoncé äusserte sich bisher nicht zu den extremen Vorwürfen. (kad)
Ein Mädchen wurde gestern Donnerstag von einem schwarzen Motorrad angefahren und im Gesicht verletzt. Der Unfallverursacher machte sich danach aus dem Staub. Die Polizei sucht Zeugen.
Ganz in der Nähe des Schulhauses Apfelbaum im Zürcher Kreis 11 wurde gestern Donnerstag gegen 8 Uhr morgens ein 7-jähriges Mädchen von einem Motorrad angefahren. Das Kind erlitt dabei Verletzungen im Gesicht.
Gemäss Erkenntnissen der Stadtpolizei wollte das Mädchen auf einem Fussgängerstreifen die Tramstrasse in Zürich-Oerlikon überqueren, als der Lenker eines schwarzen Motorrads es anfuhr. Der unbekannte Fahrer und seine Begleiterin brachten das Mädchen anschliessend zum Schulhaus. Danach fuhren sie wieder davon, ohne ihre Angaben zu hinterlassen.
Das Mädchen blieb alleine auf dem Pausenplatz zurück, und ging dann selbständig zum Lehrerzimmer, um die Lehrerin und seine Mutter zu alarmieren. Diese hat mittlerweile Anzeige gegen den Töfffahrer erstattet. (krj)
London – Mit Beschimpfungen von EU-Politikern und scharfer Kritik haben britische Zeitungen auf die Brexit-Beratungen beim EU-Gipfel in Salzburg reagiert. «Europäische dreckige Ratten» titelte die Boulevardzeitung «The Sun» am Freitag.
Dazu druckte sie eine Fotomontage von zwei Gangstern mit Maschinengewehren, die den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Tusk zeigen sollten. «Euro-Gangster überfallen May aus dem Hinterhalt», hiess es.
Am EU-Gipfel in Salzburg hatte die britische Premierministerin Theresa May ein Debakel erlebt; die Differenzen zwischen London und Brüssel scheinen unüberbrückbar. London will Ende März 2019 die Europäische Union verlassen.
Die EU pocht weiter auf einen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen bereits Mitte Oktober. Ursprünglich hatte Tusk eine Verlängerung der Frist bis zu einem Sondergipfel Mitte November vorgeschlagen. Stattdessen entschied der Gipfel, den Zeitdruck aufrecht zu erhalten.
«Nein, Nein, Nein» schrieb die Zeitung «Metro» auf Deutsch und in riesigen Buchstaben auf ihrer ersten Seite. Das Blatt «i» sprach vom «Salzburg-Desaster», der linksliberale «Guardian» nannte die Vorgänge auf dem zweitägigen Treffen in Österreich eine Demütigung für May.
Reedereien stellen Fährverbindungen ein, Eltern müssen ihre Kinder noch vor 12 Uhr vom Kindergarten abholen, Brücken dürfen nicht mehr befahren werden: Die skandinavischen Länder bereiten sich auf einen schweren Sturm am Freitagnachmittag vor.
Ein Sturmtief mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern soll ab Freitagnachmittag über Skandinavien hinwegziehen. Die Reedereien Color Line und Fjord Line haben deshalb für den Rest des Tages ihre Fährverbindungen zwischen Norwegen und Dänemark eingestellt.
Auch Stena Line behält einige Fähren im Hafen. Die Meteorologen rechnen mit bis zu zehn Meter hohen Wellen.
Zugverbindungen werden eingestelltIm Süden Norwegens wurde das Gefahrenniveau auf die zweithöchste Stufe angehoben. Die Stadtverwaltung in Kristiansand forderte Eltern auf, ihre Kinder früher aus dem Kindergarten zu holen. Diese sollten sich nach 12 Uhr nicht mehr draussen aufhalten.
Auch die Bahngesellschaften bereiteten sich darauf vor, dass Bäume umstürzen und die Strecken blockieren. In Südwestschweden werden zahlreiche Zugverbindungen bis Samstagnachmittag ganz eingestellt.
In Dänemark wurden Windgeschwindigkeiten bis zu 126 Stundenkilometer erwartet. Hier rechnete man zumindest damit, Brücken für den Verkehr sperren zu müssen.
Das Sturmtief wird gebildet durch Ausläufer des Hurrikans Florence. Sie sorgen auch in der Schweiz ab Sonntag für starke Winde. (fr/SDA)
Erst schiesst Benjamin Kololli auf Zypern den FCZ ins Glück, dann stürzt er jubelnd in die Tiefe.
Eiskalt verwandelt Benjamin Kololli gegen Larnaka vom Punkt und schiesst den FCZ damit zum Auftaktsieg in der Europa League. Klar, ist die Freude beim Waadtländer nach seinem goldenen Treffer riesig. Kololli will mit den mitgereisten FCZ-Fans feiern, rennt in Richtung Gästesektor, springt erst über die Bandenwerbung, dann über eine Betonmauer.
Dann der Schock: Hinter der Mauer folgt ein tiefer Stadiongraben – Kololli stürzt jubelnd mehrere Meter in die Tiefe, ist danach sekundenlang nicht mehr zu sehen. Seine Teamkollegen eilen zu ihm, ziehen ihren Torschützen aus dem Graben. Kololli bleibt zum Glück unversehrt.
«Ich habe nicht gesehen, dass da ein Loch war», sagt Kololli nach dem Spiel ins «SRF»-Mikrofon. «Es ging etwa drei Meter runter, aber ich war schon abgesprungen. Ich habe schnell gemerkt, dass mir nichts passiert ist. Keine Verletzung, alles okay.»
Klar, geht sein nun Jubelsturz viral. «Kololli dove vai?», fragt die «Gazzetta dello Sport». Auf Deutsch: «Kololli, wohin gehst Du?» Auch in der englischen «Sun» oder in bosnischen Medien ist Kololli Hauptthema. Zu «Tages Anzeiger» sagt FCZ-Coach Ludovic Magnin lachend: «Wir müssen ihm danken, das bringt sicher drei bis vier Millionen Klicks auf Youtube.» Sagt dann aber ernster: «Das war schon gefährlich, zum Glück konnten ihn die Teamkollegen wieder hochziehen.» (mam)
Cadillac ist eher bekannt für üppige Limousinen und riesige SUVs. Womit die Amis in Europa aber nie wirklich punkten konnten. Der Kompakt-SUV XT4 soll das ändern. Ob es dieses Mal klappt?
So richtig Fuss fassen konnte Cadillac in Europa zuletzt nie mehr. Allerdings kaum überraschend, sind doch Schlachtschiffe wie der 5,20 Meter lange Escalade nicht gerade praktisch für enge Schweizer Parkhäuser. Aber auch die Versuche mit dem kleineren XT5 waren nicht sonderlich erfolgreich. So setzte Cadillac im letzten Jahr in der Schweiz gerade mal 218 Autos ab – allerdings in Anbetracht von weniger als 500 Verkäufen in Deutschland schon fast ein Erfolg!
Neuer SUV, neues GlückNun starten die Amis einen neuen Versuch in Europa – und dieses Mal stehen die Chancen besser. Denn der neue XT4 ist ein SUV, gehört also zum aktuell beliebtesten Fahrzeugsegment. Zudem ist er im Vergleich zum riesigen Escalde deutlich geschrumpft und weist mit 4,60 Metern Länge, 1,88 Metern Breite und 1,63 Metern Höhe europäisch-kompakte Dimensionen auf – ähnlich wie die Konkurrenten Audi Q5, BMW X3, Mercedes GLC oder Volvo XC60. Die Verarbeitung im mit Leder verkleideten Cockpit stimmt. Dazu kommen digitale Instrumente, ein modernes Multimediasystem, aktuelle Assistenten, aber ein eher bescheidener Kofferraum (bis 1385 Liter).
Turbo-Vierzylinder statt V6Das wichtigste allerdings: Statt eines durstigen V8- oder V6-Benziners steckt mit einem Zweiliter-Vierzylinder-Turbo der europäische Massenmotor unter der Haube. Der 214 PS und 350 Nm starke Benziner ist mit einer 9-Gang-Automatik gekoppelt und beschleunigt den 1,6 Tonnen schweren XT4 in 7,6 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 210 km/h Spitze. Zum Verbrauch macht Cadillac noch keine Angaben. Wir schätzen knapp über sieben Liter. Später soll gar ein Diesel folgen – der erste für Cadillac seit sehr, sehr langer Zeit.
Europäische AbstimmungUnd wie fährt sich der Ami? Sehr angenehm. Der Motor reagiert praktisch verzögerungsfrei und sprintet spontan los. Die Automatik schaltet kaum spürbar und immer zum optimalen Zeitpunkt. Die Bremsen verzögern kräftig und zuverlässig, die Lenkung ist präzise und nicht wie eigentlich erwartet zu leichtgängig. Die Federung ist zwar komfortabel, aber nicht so sänftenartig wie bei früheren Modellen. Kurz: Der XT4 ist ideal für Europa abgestimmt.
Über ein Jahr bis zur EinführungAllerdings setzt der Cadillac XT4 erst Ende 2019 zum Sprung über den grossen Teich an. Zuvor werden die für die Marke wichtigeren Märkte in der Heimat und in China bedient. Folglich gibts auch noch keine europäischen Preise. In Amerika startet der XT4 bei gut 35'000 Dollar, erfahrungsgemäss könnte er daher bei uns ungefähr ab rund 45'000 Franken erhältlich sein.
BERN - Das Politiker-Palais des Bundes in Bern ist fest in CVP-Hand. Bundesrätin Doris Leuthard und Bundeskanzler Walter Thurnherr verfügen darin beide über eine Wohnung, CVP-Nationalrat Martin Candinas nur über ein Zimmer. Dafür zu einem Schnäppchenpreis.
Es ist das Tuschelthema im Bundeshaus: CVP-Nationalrat Martin Candinas (38, GR) hat eine Bleibe im selben Haus wie CVP-Bundesrätin Doris Leuthard und CVP-Bundeskanzler Walter Thurnherr. Mitten in der Berner Altstadt.
Doch während Leuthard für ihre 5-Zimmer-Wohnung 2450 Franken und Thurnherr für seine drei Zimmer 2000 Franken bezahlt (BLICK berichtete), kommt Candinas deutlich günstiger weg.
Zimmer für 200 Franken monatlichDas für Bundesimmobilien zuständige Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) bestätigt BLICK-Informationen. «Die Miete beträgt 200 Franken», sagt Sprecherin Michèle Stofer. Und sie erklärt dazu: «Es handelt sich lediglich um ein sehr kleines, nicht möbliertes Mansardenzimmer ohne Infrastruktur mit einer Fläche von 15,7 Quadratmetern.»
Das Zimmer verfüge weder ein über separates Bad noch ein WC. Die sanitären Anlagen befänden sich ausserhalb des Zimmers auf der Etage. «Diese Umstände wurden bei der Festlegung der Miete berücksichtigt», so Stofer.
Das Zimmer liegt zudem in einem Repräsentationsgebäude, weshalb es nicht auf dem offenen Markt angeboten werden kann. Deshalb geht das Zimmer quasi unter der Hand weg. «Aufgrund spezieller Rahmenbedingungen bezüglich Nutzung ist der Kreis an Personen, die für dieses Objekt als Mieter in Frage kommen, eingeschränkt», so Stofer.
SVP-Hess : «Bundesamt muss über die Bücher»SVP-Nationalrat Erich Hess (37, BE) wundert sich trotz der Einschränkungen über den Preis. «Es gibt in Bern wohl kein günstigeres Etagenzimmer als dieses», moniert er. «Auf dem freien Markt müsste man für ein Zimmer in dieser Grösse und an dieser Lage bestimmt das Vierfache bezahlen.»
Aufgrund der besonderen Ausgangslage sei ein Preisnachlass zwar okay, so Hess. «Den Preis senken oder etwas fast verschenken ist aber ein Unterschied.»
Den Fehler sieht Hess aber nicht bei Ratskollege Candinas, sondern beim BBL. «Dass er das gute Angebot angenommen hat, ist ja durchaus verständlich. Das Bundesamt muss aber über die Bücher – eine höhere Miete ist an dieser noblen Adresse bestimmt angemessen.»
Hess wird jedenfalls noch in der laufenden Session einen Vorstoss einreichen, in welchem er vom Bundesrat nähere Auskunft zur Vergabepraxis des BBL verlangt.
Mieterhöhung nicht ausgeschlossenDass die Miete dereinst angepasst werden könnte, ist jedenfalls nicht ausgeschlossen, wie BBL-Sprecherin Stofer erklärt: «Bei jedem Mieterwechsel wird die Miete analysiert und gegebenenfalls angepasst.»
CVP-Nationalrat Candinas sagt dazu: «Ich zahle den Betrag an Miete, den das BBL von mir verlangt.» Ob das angemessen sei, müsse der Vermieter entscheiden.
Er nutze das Zimmer nur während der Sessionen und mehrtägigen Kommissionssitzungen – also relativ selten, betont Candinas. Und: «Es ist ein kleines, einfaches Zimmer. Ich wohne in Graubünden – und bin so oft wie möglich dort bei meiner Familie.»
Weil Preise und Löhne steigen, erhöht der Bundesrat die AHV- und IV-Renten. 2019 steigt die Minimalrente um 10 Franken, die Maximalrente um 20 Franken. Die Kosten belaufen sich auf 430 Millionen Franken pro Jahr.
Nach den Beschlüssen des Bundesrats vom Freitag beträgt eine AHV/IV-Minimalrente neu 1185 Franken pro Monat, die Maximalrente 2370 Franken. Erhöht werden auch die Beträge für die Deckung des Allgemeinen Lebensbedarfs bei den Ergänzungsleistungen. Selbständigerwerbende und Nichterwerbstätige zahlen etwas höhere Mindestbeiträge.
Der Bundesrat prüft alle zwei Jahre, ob die Renten erhöht werden müssen. Zuletzt hat er sie 2015 angepasst. In den folgenden Jahren sind Löhne und Preise so schwach gestiegen, dass die Renten nicht angepasst wurden. Der Bundesrat stützt seinen Entscheid auf die Empfehlung der Eidgenössischen AHV/IV-Kommission. Er basiert auf dem so genannten Mischindex, dem Mittel aus Preis- und Lohnindex.
Die Rentenerhöhungen kosten insgesamt 430 Millionen Franken. 380 Millionen Franken entfallen auf die AHV, 50 Millionen Franken auf die IV. Die Anpassung der Ergänzungsleistungen verursacht Zusatzkosten von 1,3 Millionen Franken.
Auch bei der obligatorischen beruflichen Vorsorge hat der Bundesrat Änderungen beschlossen. Der Koordinationsabzug steigt von 24'675 Franken auf 24'885 Franken, die Eintrittsschwelle von 21'150 Franken auf 21'330 Franken. In die Säule 3a können maximal 6826 Franken statt wie heute 6768 Franken eingezahlt werden. Wer keine 2. Säule hat, kann bis zu 34'128 Franken einzahlen. Heute beträgt das Maximum 33'840 Franken.
Neue Zahlen des Bundes zeigen: Jede zweite Firma zahlt Frauen schlechter. Für Claudia Gnehm, stv. Wirtschaftschefin des BLICK, eine beschämende Tatsache.
Der Skandal ist nicht nur, dass Frauen für dieselbe Arbeit immer noch deutlich weniger verdienen als Männer. Der Skandal ist auch, dass es das Parlament bisher schlicht für unnötig befand, zu prüfen, ob sich Arbeitgeber überhaupt um Lohngleichheit bemühen.
Viele Unternehmen glauben, bei ihnen herrsche Lohngleichheit. Sie kommen aber auf die Welt, wenn sie mit der Gratis-Software Logib ihre Lohnbuchhaltung genauer unter die Lupe nehmen.
Regelmässige Lohngleichheitsanalysen und die Überprüfung durch eine externe Stelle, wie sie die Revision vorsieht, sind Voraussetzung, damit das Gleichstellungsgesetz endlich auf die Löhne durchschlägt.
Das liegt auch im Interesse der Männer. Denn solange Frauen bei den Löhnen diskriminiert werden, soll sich keiner wundern, wenn sie die Gleichheit beim AHV-Alter verweigern.
Männer, die Studien ins Feld führen, Frauen verdienten gar nicht weniger, machen es sich zu einfach. Argumente wie die wahren Arbeitskosten der Männer seien wegen längerer Arbeitswege nicht in den Lohnanalysen reflektiert, sind ein Witz. Auch Frauen finden sofort Arbeitskosten, die nicht in ihren Löhnen enthalten sind.
Lohnungleichheit ist eine beschämende Tatsache. Sie sie muss transparent gemacht werden und endlich verschwinden.
STEIN AG - Das ist nicht mehr nur die Nagelschere, sondern die ganz grosse Sense: Novartis soll planen, in der Schweiz Hunderte Stellen abzubauen. Wie viele es genau sind, dürfte dieser Tage bekannt werden.
Unter den Novartis-Angestellten im Ort Stein AG im Fricktal gilt es schon als beschlossene Sache: Dieser Tage werden ihnen ihre Vorgesetzten einen massiven Stellenabbau ankündigen. Hunderte Jobs könnten es sein – im Extremfall 800! Das ist rund die Hälfte der ganzen Belegschaft in Stein – nämlich jene, die in der Herstellung von Medikamenten in Tabletten- oder Kapselform arbeiten. In der ganzen Schweiz beschäftigt der Pharma-Riese rund 13'000 Leute.
Stein ist einer der Standorte, wo Novartis die Zitrone effizienter auspressen will. Denn: «Im Produktionsbereich haben sich im Laufe der Jahre Überkapazitäten angesammelt. Viele unserer 68 Werke sind nicht vollständig ausgelastet», erklärte Novartis-Präsident Jörg Reinhardt Anfang Monat in der «NZZ am Sonntag».
Schon «Fest»-Zelte aufgestelltJetzt ist laut «Basellandschaftlicher Zeitung» klar, wo in der Schweiz die Sense angesetzt wird. Eben in Stein. Zeichen dafür seien auch, dass laut Mitarbeitenden auf dem Areal zwei grosse Festzelte aufgestellt wurden. Und dass das Sicherheitspersonal für vorgestern Mittwoch angewiesen worden sei, keine Gewerkschafter aufs Gelände zu lassen.
Dass die Verkündigung des Mega-Jobabbaus nicht schon vorgestern stattfand, habe einzig mit einer Routine-Inspektion der US-Gesundheitsbehörde FDA zu tun gehabt, so interne Quellen. Das Management habe nicht gewollt, dass Inspektion und Krisen-Veranstaltung gleichzeitig stattfänden.
Das mutet insofern skurril an, als dass gerade Ende August noch der Aufbau von 450 Stellen in Stein angekündigt worden war. Doch das betrifft einen anderen Sektor, nämlich die Herstellung von Zell- und Gentherapien – ein Zukunftsgeschäft.
Frick soll aber nicht der einzige Abbau-Standort in der Schweiz sein. «Auch in anderen Bereichen müssen wir einfacher und effizienter operieren, und das schliesst die zentralen Dienstleistungen im Rahmen unserer Business Services Organisation ein», ergänzte Reinhardt nämlich.
Das würde konkret bedeuten: Auch Basel muss bluten. Dort ist nämlich ebendiese Einheit Business Services, die zentrale Dienste à la Informatik, Finanzen oder Personal umfasst, angesiedelt.
Novartis sagt noch nichtsUnd noch an einem dritten Standort zittern die Angestellten laut der «Basellandschaftlichen Zeitung»: In Schweizerhalle arbeiten total 560 Leute.
Novartis selbst will zu den Vorgängen noch keine Stellung beziehen: Man kommentiere keine Gerüchte. Ein Sprecher kündigte aber an: «Sollte es in diesem Zusammenhang Neuigkeiten geben, werden wir unsere Mitarbeitenden und Partner zeitgerecht und transparent informieren.»
Erst vor zehn Tagen hatte die Novartis-Tochter Alcon bekannt gegeben, 700 Jobs in der Schweiz zu garantieren (BLICK berichtete).
Sechs der letzten sieben Meistertitel gingen nach Bern (2013, 16 und 17) und Zürich (2012, 14 und 18). An den beiden Titel-Hamstern wird auch diesmal kaum einer vorbeikommen.
1. Bern: Lockerlassen mit Jalonen kein ThemaDie Schockwellen des angekündigten Genoni-Abgangs sind verebbt, für die Suche nach einem erstklassigen Nachfolger bleibt genügend Zeit. Wenigstens das. Ein Schweizer? Nein. Dieser Markt ist knochentrocken. Trainer Kari Jalonen kann seinen Sportstrategen etwas unter die Arme greifen, Finnland besitzt den Ruf einer erstklassigen Goalie-Schmiede.
Die Gegenwart? Vielversprechend. Die Ausländerpositionen sind mit Verteidiger Almquist und Stürmer Mursak (beide von Frölunda) besser besetzt als zuletzt, Ebbett und Arcobello zählen zur Elite unter dem ausländischen Fachpersonal. Jalonen dreht derweil konsequent an der Schraube der Intensität, ein Lockerlassen steht nicht zur Debatte.
Bodenmanns Abgang wird durch Grassi, Bieber (beide Kloten) und Sciaroni (Davos) aber nur ansatzweise kompensiert. Grassi hat nicht das Format Bodenmanns, Bieber (Hüfte, Knie) ist angezählt, Sciaroni wurde zuletzt immer wieder durch Verletzungen gebremst.
2. ZSC: Haben die Lions das Titel-Rezept?
Auf dem Papier sieht der Meister gigantisch aus. Mit seinen Transfers ist Sportchef Sven Leuenberger wie jemand vorgegangen, der streng nach Rezept kocht. Man will einen neuen Trainer? Man nehme Serge Aubin, der Wien 2017 zum Titel führte. Es braucht einen Top-Center? Man nehme Roman Cervenka von Fribourg, der in zwei Saisons über einen Punkt pro Spiel buchte. Es fehlt ein schussstarker Offensiv-Verteidiger? Man nehme Maxim Noreau vom SCB. Schweizer Flügel höchster Qualität? Man nehme Denis Hollenstein aus Kloten und Simon Bodenmann aus Bern. Dazu steht Verteidiger Severin Blindenbacher, mit dem niemand mehr gerechnet hatte, nach überstandener Hirnerschütterung wieder auf der Matte, Playoff-MVP Kevin Klein verschob seinen Rücktritt um ein Jahr und auch das Comeback von Robert Nilsson ist nicht mehr undenkbar. Was soll da noch schiefgehen? Geniessbar wird Leuenbergers Gericht bestimmt sein. Doch lässt sich ein echtes Gourmet-Menü nach Kochbuch zubereiten?
3. Biel: Wieder kam ein Hochkaräter dazu
Die Entwicklung im Seeland ist beeindruckend. Der EHCB ist in den letzten Jahren organisch gewachsen. Von einem Verein, für den die Playoff-Qualifikation ein sportliches Wunder war und der jedes Jahr seine besten Spieler an die Konkurrenz verlor, zu einem Klub, der sich allmählich der Spitze angenähert hat und sich stetig verstärken kann. Dabei konnte Biel nach Jonas Hiller und Beat Forster (fällt nun 3 Monate aus) mit Damien Brunner das dritte Jahr in Folge einen Hochkaräter verpflichten, ohne dabei den Eindruck eines neureichen Protzklubs zu hinterlassen. Die Fall-höhe ist nach dem dritten Quali-Rang und dem Halbfinal-Einzug letzte Saison zwar hoch. Die Bieler haben aber bewiesen, dass sie inzwischen mit Krisen gut umgehen können. Letzte Saison griffen sie mit chirurgischer Präzision ein, als Trainer Mike McNamara das Team nicht mehr im Griff hatte, und entschieden sich für Antti Törmänen. Mit dem SC Bern wurde der Finne übrigens im zweiten Jahr (2014) Meister.
4. Lugano: Der Sturm muss die Musik machen
Neben den ZSC Lions (Meister) ist Luganos Trainer Greg Ireland der Gewinner der vergangenen Saison. Der Kanadier hat den zuvor volatilen Klub auf eine stabile Flughöhe gebracht und die Mannschaft unter den Meister-Aspiranten etabliert. Trotz einiger Misstöne während der Saison. Eine Jobgarantie ist das aber bei weitem nicht, so etwas wäre in Lugano auch undenkbar. Der Versuch, den zwischen Stuhl und Bank gefallenen Linus Klasen loszuwerden, scheiterte an breiter Front. Keiner wollte sich am genialen, aber kaum in ein sinnstiftendes System zu integrierenden Schweden die Finger verbrennen. In den Playoffs 2018 war Klasen fast nur Zuschauer, das Tischtuch zwischen ihm und Ireland ist wohl zerschnitten. Mit Romain Loeffel (Servette) bekommt die Abwehr einen Offensivstrategen, der den Abgang Furrers (Fribourg) nicht kompensieren wird. Goalie Merzlikins (letzte Saison, dann NHL) macht die Abwehr nochmals salonfähig, um die Differenz muss der erstklassig besetzte Sturm besorgt sein.
5. Zug: Der EVZ hat grosse Träume
Die Ambitionen sind riesig. «Der EV Zug wird im Eishockey eine Macht sein. Es sollen nicht nur die ZSC Lions, Bern oder Lugano das Sagen haben», sagte Boss Hans-Peter Strebel unlängst. Doch nicht nur deshalb musste Coach Harold Kreis seinen Platz nach dem Viertelfinal-Out gegen den ZSC für den Norweger Dan Tangnes räumen: Der Deutsch-Kanadier wollte einfach nicht glauben, dass es dem EVZ mit der Nachwuchsförderung wirklich ernst ist. Für das Ziel, erstmals seit 1998 den Titel zu holen, wird der EVZ erst nächste Saison die Brechstange auspacken. Dann kommt Hexenmeister Leonardo Genoni aus Bern. Dann hofft man, auch die Offensive mit Nati-Stars wie Enzo Corvi (Davos) und Gregory Hofmann (Lugano) veredeln zu können. Das Gebaren des EVZ sorgt bei den Klubs an der Macht bereits für Unruhe.
6. Lausanne: Peltonen kommt aus der Jalonen-Schule
Beobachter erkennen im Spiel der Waadtländer bereits in der Aufwärmphase Ansätze von SCB-Eishockey. Ville Peltonen hat bei Kari Jalonen gelernt, das ist die finnische Schule. Ein Top-6-Ergebnis wird vorausgesetzt, mindestens. Lausanne hat noch einmal kräftig investiert, die puckgewandte Abwehrreihe wurde mit Grossmann (Zug) und Lindbohm (Fi, AHL) nochmals deutlich aufgewertet. Gleiches gilt für die Abteilung Attacke: Christoph Bertschy (AHL) gilt als erstklassiger Transfer, bei Ronalds Kenins (ZSC) scheiden sich die Geister: Bekommt man den Kenins der vergangenen Playoffs – oder den Kenins, der nach seiner Rückkehr aus Nordamerika schon als Blindgänger abgetan wurde? Fragwürdig: Tim Traber. Der Haudrauf ist wenig tempofest und neigt zu Gewaltausbrüchen. Nicht Top-6-würdig ist scheinbar nur das Torhüter-Duo Zurkirchen/Boltshauser. Der frühzeitig vollzogene Transfer von Tobias Stephan (Zug, per nächste Saison) dürfte für Verunsicherung sorgen.
7. Davos: Neuer Goalie in letzter Minute
Eine Wundertüte? Aber garantiert nicht Arno Del Curto allein schon die Playoffs? Oder die Rückkehr des zuletzt verletzten Ambühl? Die Genesung Lindgrens (Hüfte) vertreibt erstmal die gröbsten Sorgenfalten. Der Finne hatte sich in der letzten Saison erneut an der Hüfte operieren lassen müssen und stand zeitweise vor einer bestenfalls ungewissen Zukunft. Shane Prince (Bridgeport/AHL) wird branchenintern zugetraut, den Topskorern der Liga Beine zu machen. Gestern zog der HCD nach zwei Jahren die Reissleine beim Experiment mit den jungen Goalies Senn und Van Pottelberghe, die nächste Saison ihr Glück in Nordamerika versuchen wollen, und verpflichtete den Schweden Anders Lindbäck (30, zuletzt Milwaukee/AHL). Fragen werfen die Abgänge von Simion (Zug), Sciaroni (Bern) oder Schneeberger (Fribourg) auf. Gewichtig ist nur der Abgang Schneebergers, ein zweikampfstarker Verteidiger mit der Fähigkeit, das Tempo zu variieren – wofür Del Curto nicht immer Verständnis aufbrachte. Ein Prestigeprojekt ist Inti Pestoni. Die Wiederbelebung des beliebten Flügelstürmers könnte im HCD neue Energien freisetzen.
8. Fribourg: Die Abwehr wurde versilbert
Bei Gottéron ist man zufrieden mit der Entwicklung. Nach der Horror-Saison 2016/17 stabilisierte sich der Klub und schaffte im letzten Frühling den Playoff-Einzug. Deshalb wurden Sportchef Dubé (um 4 Jahre) und Trainer French (um 2) grosszügigst mit vorzeitigen Vertragsverlängerungen belohnt. Mit einem Jahr Verspätung steht Nordamerika-Rückkehrer Reto Berra nun doch im Tor der Fribourger und ersetzt den kanadischen Barry Brust, der mit seinem Theater mitschuldig am Playoff-Aus gegen Lugano war. Vor dem doppelten WM-Silberhelden veredelte man nach dem Abgang von Yannick Rathgeb (New York Islanders) die Abwehr mit Philippe Furrer (Lugano) und Noah Schneeberger (Davos). Doch im Sturm? Andrew Miller, der aus der AHL kommt, dürfte kaum die Klasse des zum ZSC abgewanderten Roman Cervenka haben.
9. Servette: Unter McSorley ärgert Genf Gegner und Refs
Chris McSorley hat nicht nur den Umsturzversuch des selbstherrlichen Ex-Präsidenten Quennec überstanden. Er hat auch die plumpen Machtansprüche seiner Landsleute Gillis, Henning und Gall ins Leere laufen lassen. McSorley spricht über das Sportliche: ein verlorenes Jahr. Nun ist er zurück an den Instrumenten der Macht – und die setzt er mit einiger Hebelwirkung ein. Bei den Transfers der NHL-Spieler Tommy Wingels (Boston) und Lance Bouma (Chicago) nutzt er sein hervorragendes Netzwerk in Übersee, mit dem Abschieben von Bremsklotz Traber beweist er seine Schlitzohrigkeit. Den tumben Haudegen schob er dem Derby-Gegner Lausanne in die Schuhe. Die Erwartungshaltung? Servette wird die Gegner wieder mit Ablenkungsmanövern aus der Fassung bringen, sie ärgern und piesacken – und sie so davon abhalten, sich auf die eigenen Stärken zu fokussieren. Oder mit McSorleys Worten: «Der Schiedsrichterboss hat eine Lohnerhöhung gefordert, als er hörte, ich sei zurück.»
10. SCL Tigers: Beisst Taktikfuchs Ehlersdie eigenen Spieler?
Eigentlich fehlt es den Langnauern an der sportlichen Substanz für den Sprung in die Playoffs. Zumal mit Thomas Nüssli und Emanuel Peter auch noch zwei routinierte Stürmer auf unbestimmte Zeit ausfallen. Es ist das Resultat der Politik der Vernunft von Präsident Peter Jakob. Und dennoch schnupperten die SCL Tigers in den letzten beiden Jahren an den Playoffs. Der Grund? Sie haben mit Heinz Ehlers einen Trainer, der aus wenig viel machen kann. Kaum einer kann sein Defensivkonzept seinem Team so gut vermitteln wie der Taktikfuchs. Im Vergleich zu einem Spiel gegen ein Ehlers-Team ist das Schlucken einer bitteren Pille ein Zuckerschlecken. Bei Misserfolg könnte der bärbeissige Däne, der nebenbei auch noch zum Nati-Coach seines Landes aufstieg, allerdings für die eigenen Spieler ungeniessbar werden. Dann wäre der SCL in Gefahr.
11. Ambri: Tessiner haben ihre Seele wieder
Sportchef Paolo Duca und Trainer Luca Cereda haben in ihrem ersten Jahr ein kleines Wunder geschafft. Obwohl die Playoff-Plätze bald einmal nur noch mit dem Fernrohr zu sehen waren und Ambri den Playout-Final gegen Kloten bestreiten musste, waren Fans und Umfeld zufrieden, und es kam im Gegensatz zu den Vorjahren nie Panik oder Hysterie auf. Unter Führung der beiden smarten, leidenschaftlichen Einheimischen wusste wieder jeder, wo er zu Hause ist. Ambri ist auf dem richtigen Weg, hat seine Seele wieder. Das heisst nicht, dass es einfacher wird. Duca musste noch einmal mit einem geringeren Budget auskommen Captain und WM-Silberheld Michael Fora wechselte nach Nordamerika in die Organisation der Carolina Hurricanes. Wenn der Anschluss an die Playoff-Plätze wieder verloren geht, wird es immer schwieriger, die Energie für den leidenschaftlichen Spielstil zu finden, ohne den Ambri nicht mehr Ambri ist.
12. SCRJ Lakers: Ruhig Blut – von unten droht keine Gefahr
Es ist das Los des Aufsteigers: Nach einer perfekten Saison beginnt man erstmal ganz unten. Auf dem sportlichen Glatteis dürften die St. Galler der elitären Konkurrenz erstmal einen Schrecken einjagen, weil Trainer Tomlinson seinem Personal im Verlauf der letzten Jahre eine hieb- und stichfeste Organisation verpasst hat. Eine Kostprobe davon bekam Kloten bereits in der Liga-Quali verabreicht. Kurzum: Wer die Lakers auf die leichte Schulter nimmt, wird eine unangenehme Überraschung erleben. Fragen betreffen die Tempofestigkeit des teilweise etwas angekratzten Personals, Anführer Aulin ist zudem angeschlagen. Glück hat man mit Timo Helbling (von Zug), der erfahrene Haudegen gibt immer noch in jeder Garderobe eine gute Figur ab. Die Lakers haben sich nach dem Abstieg 2015 neu erfunden. Mit leisen Tönen und ohne Firlefanz wurde die Vergangenheit analysiert und verarbeitet. Sorgen braucht man sich keine zu machen. Eine Lakers-Kopie ist im Unterhaus derzeit nicht auszumachen.
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Die Kontrolle über die Genfer Polizei hat man ihm bereits entzogen. Doch noch ist Pierre Maudet Präsident der Kantonalen Polizeidirektoren-Konferenz.
Er hat den Posten seit April letzten Jahres inne. Doch jetzt wird Pierre Maudet (40) wohl auch das Präsidium der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) abgeben müssen.
Der angeschlagene Genfer Staatsrat war aber bereits seit 2016 Präsident der Westschweizer Konferenz der Justiz- und Polizeidirektoren und gehört seit Herbst 2013 auch dem Vorstand der KKJPD an. So freute man sich bei seiner Ernennung im Frühjahr noch: «Pierre Maudet ist mit den Dossiers der Konferenz bestens vertraut und übernimmt ab sofort die Funktion als Präsident der KKJPD.»
Genfer Parlament hob Immunität aufHeute Nachmittag informiert die KKJPD in Zug, wie sie mit der Personalie Maudet weiterfahren will. Naheliegend wäre, dass Vize-Präsident Beat Villiger, der Sicherheitsdirektor des Kantons Zug, die Aufgaben Maudets übernimmt.
Erst gestern spitzte sich die Situation für den ehemaligen Bundesrats-Kandidaten erneut zu: Das Genfer Parlament entschied, dass die Immunität von Pierre Maudet aufgehoben werden darf. Konsequenz: Die Staatsanwaltschaft kann eine Strafuntersuchung einleiten.
Sie wird nun ein Verfahren wegen Vorteilsnahme im Amt durchführen, also wegen eines Korruptionsdelikts gegen Maudet ermitteln. Maudet selbst hat das begrüsst. Er hofft, möglichst schnell einvernommen zu werden, sodass er seine Unschuld beweisen könne.
In den letzten Tagen hatten sich die Rücktrittsforderungen gehäuft, denn in Genf gibt es kein Amtsenthebungsverfahren. So gibt es im Genfer Kantonsparlament auch Bestrebungen, eine Resolution zu verabschieden, die seinen Rücktritt fordert. Die Grünen, die SP und die Linkspartei Ensemble à Gauche, aber auch Mitglieder des Mouvement Citoyen Genevois und der SVP waren für die Resolution. (vfc)
Am 25. November entscheidet das Stimmvolk, ob Versicherungsdetektive künftig bei Verdacht auf Missbrauch IV-Bezüger oder Unfallversicherte observieren dürfen. Der Bundesrat legt nun offen, wie er bei einem Ja die Details regeln würde.
Damit sich die Stimmberechtigten ein umfassendes Bild machen könnten, lege er seinen Vorschlag für die Umsetzung bereits vor der Abstimmung vor, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung. Er hat am Freitag die Vernehmlassung zu Verordnungsänderungen eröffnet.
Versicherungsdetektive sollen für Observationen eine Bewilligung benötigen. Dafür müssten sie nachweisen, dass sie nicht wegen Verbrechen oder Vergehen verurteilt worden sind. Weiter müssten sie nachweisen, dass sie nicht gepfändet wurden oder in Konkurs gefallen sind. Auch sollen sie über die nötigen Rechtskenntnisse, eine genügende Ausbildung und Erfahrung in der Personenüberwachung verfügen.
Vernichtung der Akten muss protokolliert werdenZuständig für Erteilung und Entzug der Bewilligung wäre das Bundesamt für Sozialversicherungen. Es würde ein öffentlich einsehbares Verzeichnis der Personen mit Bewilligung führen. Die Bewilligung wäre maximal fünf Jahre gültig und würde entzogen, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Hinzu kommen könnten kantonale Bewilligungspflichten.
Die Verordnung definiert ferner die Standards für den Umgang mit den Akten. Jeder Observationsfall soll systematisch und umfassend dokumentiert werden. Datensicherheit und Vertraulichkeit müssten gewährleistet sein. Auch die Vernichtung der Akten müsste kontrolliert und protokolliert werden.
Versicherte sollen auch im privaten Raum beobachtet werden könnenDie Betroffenen sollen über eine Observation informiert werden und Einsicht in die Observationsakten erhalten. Das Gesetz sieht vor, dass sie die Möglichkeiten haben, die Rechtmässigkeit der Observation von einem Gericht überprüfen zu lassen.
Das Parlament hatte das Gesetz zur den Versicherungsdetektiven in der Frühjahrssession verabschiedet. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Das Gesetz schafft eine rechtliche Grundlage für Observationen. Insbesondere die Invalidenversicherung, aber auch die Unfallversicherung und weitere Sozialversicherungen sollen die Möglichkeit erhalten, bei Verdacht auf Missbrauch Observationen durchführen zu lassen.
Umstritten war im Parlament unter anderem, wo Versicherte beobachtet werden dürfen. Die Räte beschlossen, Observationen nicht auf allgemein zugängliche Orte wie Strassen und Parks zu beschränken. Betroffene sollen an allen Orten beobachtet werden dürfen, die von einem allgemein zugänglichen Ort aus frei einsehbar sind. (SDA/vfc)
Im Dezember wird der neue mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador vereidigt. Bereits jetzt hat er beschlossen, den Regierungsjet seines Vorgängers zu verkaufen. Angesichts der Armut im Land wäre es ihm peinlich, so luxuriös zu reisen.
Es soll seine Bescheidenheit unterstreichen: Der gewählte, aber noch nicht amtierende mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador möchte den luxuriösen Regierungs-Jet , eine Boeing 787 Dreamliner, verkaufen. Er selber will nur noch Economy fliegen. Die Boeing wurde 2012 von seinem Vorgänger Felipe Calderon bestellt – seit 2016 ist die luxuriöse Maschine im Wert von über 200 Millionen Dollar im Einsatz.
Economy, trotz Verspätung«Es wäre mir peinlich, in so ein luxuriöses Flugzeug zu steigen, während im Land so viel Armut herrscht», sagt Obrador weiter. Bei dieser Haltung blieb er auch am Donnerstag, als er zusammen mit weiteren Passagieren bei einem Linienflug im Bundesstaat Oxaca nach Mexiko Stadt erst drei Stunden verspätet abfliegen konnte.
Wegen heftiger Regenfälle konnte das Flugzeug nicht starten. Das wäre ihm zwar auch mit seinem Regierungsjet passiert, doch bei der Wiederaufnahme des Flugverkehrs haben offizielle Regierungsmaschinen Priorität. Doch Obrador dachte nicht daran, desswegen in die Prunk-Boeing zu steigen.
Auch Präsidentenpalast soll abgestossen werdenZudem will der gewählte Präsident, der im Dezember vereidigt werden soll, den prunkvollen Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt in ein kulturelles Zentrum umbauen, wie die BBC berichtet. Er selber möchte in einem einfachen Haus die Regierungsgeschäfte leiten. (fr)
ZÜRICH - Acht Uhr morgens, Freitag, 30 Personen warten seit Stunden vor dem Apple Store auf das neue iPhone XS. Der Vorderste ist seit 20 Stunden da – und bekommt es trotzdem nicht als Erster.
Maksym Matsekh (23) hat die Nacht auf dem harten Asphalt der Zürcher Bahnhofstrasse verbracht. Seit vierzig Stunden dreht sich für den Ukrainer alles um das neue iPhone XS: Zuerst zwanzig Stunden Autofahrt – dann zwanzig Stunden ausharren.
Dafür ist Matsekh der erste von rund 30 Personen, die am Freitag vor dem Apple-Store auf das neue Handy warten. Sie kommen fast ausschliesslich aus Osteuropa, wo das iPhone erst zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt kommt und erst noch teurer ist. «Ich werde von all meinen Freunden zu Hause der erste sein, der es besitzt», sagt Matsekh stolz.
Der Erste, der es an diesem Morgen in den Händen hält, wird der Ukrainer aber nicht sein. Sondern ein Paar aus Russland. Sie haben reserviert und warten in einer separaten Schlange. Hinter Ihnen steht Hazret Bizati (32) aus Zürich. «Ich komme direkt von der Nachtschicht», sagt der Zürcher. Bizati hat schon ein iPhone X, der Bildschirm ist ihm aber zu klein. «Ich will das Max!», sagt er.
Touristen schliefen auf LuftmatratzeVon der Reservationsmöglichkeit wusste Alexandra Deputatova (26) nichts. Die Russin hat mit ihrem Freund auf einer Luftmatratze geschlafen, neben den Tramgleisen. Gut geschlafen? «Ja, es war bequem – und ich bin mir kältere Temperaturen gewohnt», sagt sie lachend.
Zuhause in Moskau käme das iPhone erst nächste Woche in die Läden. «Aber wir sind nicht nur deshalb hier, wir wollten auch Zürich sehen», so die 26-Jährige. Bereits im vergangenen Jahr standen vor dem Laden hauptsächlich Osteuropäer Schlange (BLICK berichtete).
Um acht Uhr morgens öffnete der Apple-Store schliesslich seine Türen. Maksym Matsek hat Zürich kaum bei Tageslicht gesehen, da geht es schon wieder zurück ins 1500 Kilometer entfernte Lviv. «Ich hoffe, dass wir so gegen neun Uhr wieder losfahren können», sagt er.
Mit dem Einstieg in den Hautpflegemarkt hat sich Nestlé keinen Gefallen getan. Jetzt steht der Geschäftsbereich zur Disposition. Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller will die Hypothek schleunigst loswerden.
Nestlé-Chef Mark Schneider (53) setzt das Messer beim Hautpflege-Geschäft an. Denn der Gigant aus Vevey VD soll schlanker werden. Sich aufs Kerngeschäft mit Nahrungsmitteln, Getränken und Produkten konzentrieren, die die Gesundheit unterstützen, lautet die Devise.
Das Hautpflege-Geschäft gehört nicht mehr dazu. «Nestlé Skin Health liegt zunehmend ausserhalb der strategischen Grenzen der Gruppe», hiess es gestern in einer Mitteilung. Schneider sagt darin, es sei der richtige Zeitpunkt gekommen, beispielsweise neue Eigentümer für das Geschäft zu suchen.
Vom einstigen Präsidenten Peter Brabeck (73) wurden Gesundheitsmarken, dazu gehören Galdermas Daylong oder Proactiv, noch als Treiber der Nestlé-Gesundheitsstrategie und damit zukünftigen Wachstums erkoren.
Mit Galderma verzocktDoch in den letzten vier Jahren kam heraus, dass Nestlé sich mit Milliarden-Investitionen in das Dermatologie-Unternehmen Galderma gründlich verzockt hat. Im September 2017 liess Schneider den Produktionsstandort in Egerkingen SO schliessen – ein harter Schlag für die 3500-Seelen-Gemeinde.
Nestlé-Analysten bei der Bank Vontobel sprechen von einer «Rekord-Wertvernichtung in den letzten vier Jahren». Die zuletzt eingeleitete Restrukturierung in diesem Geschäftsbereich half nichts.
Nestlé hatte sich verhauen: 2017 verhagelte ein Abschreiber von 2,8 Milliarden Franken bei Skin Health das Jahresresultat des Konzerns.
Brabecks Bremsklotz loswerdenNestlé Skin Health trug im letzten Jahr lediglich 2,7 Milliarden Franken zum Konzernumsatz von 90 Milliarden Franken bei. Mehr als 5000 Angestellte in 40 Ländern arbeiten in diesem Geschäftsbereich, für den nun ein neuer Eigentümer gesucht wird.
Jetzt will Schneider Brabecks Bremsklotz loswerden. «Das ist eine der besten strategischen Entscheidungen bei Nestlé», heisst es bei der Bank Vontobel – auch von Analysten gibts also einen Tritt ans Schienbein von Ex-Präsident Brabeck.
Chef Schneider kann derweil hoffen, mit einem blauen Auge davonzukommen. Analysten schätzen den Verkaufspreis auf 7 bis 8 Milliarden Franken. Darunter dürfte er kaum verkaufen wollen.
Reich werden will Nestlé im Bereich Health Science. Dieser konzentriert sich auf gesundheitsunterstützende Produkte wie medizinische Ernährung. Für diesen Wachstumsbereich sollen «substanzielle Mittel» bereitgestellt werden.
Auch Wachstumstreiber wie das Kaffee- und Wassergeschäft sowie Baby- und Tiernahrung sollen ausgebaut werden. Hier sind Zukäufe zu erwarten.
Heute ab 19.45 Uhr krachen die Banden in der National League wieder! Die neue Saison ist endlich da – und sie wartet gleich zu Beginn mit einem Hockey-Leckerbissen auf. Meister ZSC empfängt Bern.
Ja, die Champions Hockey League ist bereits wieder in vollem Gang. Und ja, auch im Schweizer Cup schepperte es bereits unter der Woche. Aber jetzt, liebe Hockey-Fans gehts hierzulande erst richtig los. Ab heute um 19.45 Uhr wird wieder gekämpft, gecheckt, gejubelt. Krachende Banden dort, Schlägereien hier. Der flitzende Gummi nimmt der Schweiz wieder den Atem.
Und als ob das nicht genug wäre, steht zum Auftakt gleich eine absolute Hammer-Begegnung an. Meister ZSC lädt zum Tanz gegen den ewigen Rivalen und Mitfavoriten auf den Kübel – den SC Bern.
BLICK tickert das Spiel live ab 19.45 Uhr, sodass sie keine Minute verpassen, wenn die Erde zur Scheibe wird.