205 Millionen Franken - fast drei Mal mehr als anfangs vermutet. Postauto hat mit einem Buchhaltungstrick jahrelang zu viele Subventionen bezogen. Heute teilen das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die Kantone mit, wie das Geld zurückgezahlt wird.
Jahrelang hat Postauto im subventionierten Personenverkehr illegal Gewinne eingefahren. Im Februar machte BLICK publik, dass die Postspitze weit mehr über den grössten Subventionsskandal der Schweizer Geschichte wusste, als sie vorgab. Das Bundesamt für Verkehr (BAV), das für die Kontrolle zuständig ist, hatte den illegalen Trick entdeckt.
Bald kommt aus, wie viel Geld der gelbe Riese den Kantonen zurückbezahlen muss.
Die Summen, die die Kantone erhalten, fallen sehr unterschiedlich aus. Sie bilden nicht nur ab, wie viele Postautolinien es in einem Kanton gibt, sondern auch, wie einfach oder schwierig es war, zu viele Subventionen einzufordern.
Für die Jahre 2007 bis 2015 soll der Gesamtbetrag, den der gelbe Riese zurückzahlt, wegen Zins und Zinseszins klar über den kommunizierten 78,3 Millionen Franken liegen. Hinzu kommen die Rückerstattungen von 2015 bis heute und solche für Betrug im Ortsverkehr. Und für die Zeit vor 2007. Der Millionenbetrag wird klar dreistellig sein.
Wie viel es genau wird, verkünden das BAV, die Kantone und die Post an ihrer heutigen Medienkonferenz, ab 14 Uhr. BLICK berichtet live.
Vor zwanzig Jahren starb die schnellste Frau aller Zeiten, mit 38 Jahren. Der Tod von Sprinter Florence Griffith-Joyner ist noch immer rätselhaft. Wie ihre Rekorde.
Als Al Joyner am Morgen des 21. September 1998 im kalifornischen Mission Viejo seine Frau wecken wollte, war es halb sieben, also eigentlich früh genug, und doch zu spät. Leblos lag sie im Bett.
Plötzlicher Herztod, hiess es. Andere sprachen von einem Schlaganfall, ausserdem kam eine seltene Hirnerkrankung ins Gespräch, und auch vom Ersticken nach einem epileptischen Anfall war die Rede.
Über Nacht war da ein vermeintlich blühendes Leben erloschen, die berühmte Tote war gerade erst 38 und ihr Körper auf Höchstleistung getrimmt. Die märchenhaftesten Zeiten war sie gelaufen, und weil das Ende so rätselhaft war, fragen sich viele noch heute, am zwanzigsten Todestag: Ist die schnellste Frau der Welt an den Nebenwirkungen ihrer unfassbaren Rekorde gestorben – an anabolen Steroiden, am Wachstumshormon Testosteron?
«Vorbild für alle Mädchen und Frauen»Wer das laut sagt, hat gute Chancen, von ihren alten Anhängern wegen Störung der Totenruhe belangt zu werden. Doping? FloJo? Diese vom US-Olympiakomitee zum «Vorbild für alle Mädchen und Frauen» gekürte Göttin? Okay, andere vielleicht, aber nicht FloJo.
Florence Griffith-Joyner, kurz: «FloJo», war als schillernder Superstar einfach zu schön, um nicht wahr zu sein. Sie war die erste Diva der Laufbahn, verknüpfte ihre Extraklasse mit der Extravaganz.
Und mit ihrem Hauch von Hollywood «brachte sie uns ein ganzes neues Flair», schwärmte fasziniert Evelyn Ashford, die alte Lady des Sprints – dass deren 100-Meter-Weltrekord von FloJo anno `88 bei der US-Olympiaqualifikation pulverisiert wurde, nahm Ashford als gottgegeben in Kauf, so war das halt in jenem 88er-Sommer des Rekordwahns.
Die Laufbahn war Flojos LaufstegEs war FloJos Sommer. Sie war das charismatische Covergirl der Leichtathletik. Wie eine Fahne im Wind flogen ihre schwarzen Haare hinter ihr her, wenn sie in ihren selbstgenähten, schrillen, grellbunten, hautengen Rennanzügen die Konkurrenz in Grund und Boden lief. Die Laufbahn war FloJos Laufsteg, ihre Rennen waren Modeschauen.
Als Krönung trug die Königin farbige Fingernägel, länger als Raubtierkrallen – bei Olympia in Seoul 1988 hat sie sich die Nägel sogar in den US-Nationalfarben lackiert, und Amerika weinte gerührt.
Zehn Jahre später waren es andere Tränen, aber unsterblich blieben ihre Rekorde. Ihre 10,49 Sekunden über 100 Meter könnten für die Ewigkeit sein wie ihre Fabelzeit im olympischen 200 Meter-Finale - 21,34 Sekunden.
«Ich trainiere wie ein Mann»
Menschlich war das nicht mehr, sie war von einem anderen Stern, und alle Welt kannte ihre Geschichte. Mit zehn Geschwistern war sie in heiklen Verhältnissen in Los Angeles aufgewachsen, der Vater war irgendwann abhanden gekommen, aber die strenge Mutter sorgte dafür, dass «keiner von uns Drogen nahm», hat FloJo erzählt, «und keiner ist erschossen worden.»
Bei diesem wohlerzogenen Mädchen hätte sich Amerika die Hand dafür abhacken lassen, dass alles mit Müsli und rechten Dingen zuging, und wenn jemand auf ihre imposanten Muskeln deutete, sagte FloJo: «Ich trainiere wie ein Mann.»
Ihre Trainingsgruppe war der mit gemischten Gefühlen beäugte «Joyner-Kersee-Clan». Ausser ihr und ihrem Mann, dem Dreisprung-Olympiasieger Al Joyner, gehörten zur Familienbande dessen Schwester Jackie und deren Ehemann, der Trainer Bob Kersee – und während Jackie Joyner-Kersee zur besten Fünfkämpferin der Welt aufstieg, sorgte FloJo für eine der unbegreiflichsten Leistungssteigerungen der Sportgeschichte.
Ihre Muskeln wuchsen, die Rekorde purzelten, und bei dem über 100 Meter staunte der Laufgott Carl Lewis als Augenzeuge fassungslos: «Die Götter waren mit ihr.» Nur die Götter?
Rücktritt fünf Monate nach Seoul 1988Gerüchte gab es genug, vor allem nach ihrem jähen Rücktritt: Fünf Monate nach Seoul gab sie ihn bekannt, im besten Alter und zu einem Zeitpunkt, als die Dopingjäger mit strengeren Kontrollen drohten. Wie auch immer, ihr Denkmal blieb stehen wie eine Eins, sie wurde Weltsportlerin und hielt Einzug in der Halle des Ruhms.
Das Glamourgirl wurde Model, spielte in einer TV-Serie mit, schrieb Kinderbücher, gründete eine Sportmodefirma und wurde Fitnesstrainerin von US-Präsident Bill Clinton, mit dem sie auf Reisen morgens durch die Parks joggte.
Im April 1996 erlitt sie dann während eines Flugs von Los Angeles nach St. Louis einen kleinen Schlaganfall, den sich niemand so richtig erklären konnte, so wenig wie zwei Jahre später ihren Tod.
Florence Griffith-Joyner hat ihre Geheimnisse, falls sie welche hatte, mit ins Grab genommen, und Clinton fand die passenden Worte: «Wir wurden geblendet von ihrer Geschwindigkeit, überwältigt von ihrem Talent und im Bann gehalten von ihrer Ausstrahlung», verabschiedete sich der US-Präsident vor zwanzig Jahren im Namen aller von der schnellsten Frau der Welt, die das womöglich bis zum Ende der Welt vollends bleiben wird.
London – Im Geldwäscheskandal bei der dänischen Danske Bank ermitteln nun auch die britischen Behörden. Dabei geht es um die Frage, inwieweit britische Unternehmen für die Geldwäsche über die estnische Niederlassung der Bank eingesetzt wurden.
Eine Sprecherin der britischen Strafermittlungsbehörde sagte am Freitag, die Ermittler arbeiteten mit Partnern daran, die Möglichkeiten für Kriminelle zu begrenzen, in Grossbritannien registrierte Firmen für die Geldwäsche zu missbrauchen.
Eine interne Untersuchung bei der Danske Bank hatte ergeben, dass der grösste Teil des zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland geflossenen Geldes von 200 Milliarden Euro verdächtig gewesen sei. Auf einer Liste tauchten dabei vor allem britische und russische Firmen auf. 2013 hatte die Niederlassung nach Angaben der Bank mehr als 1000 in Grossbritannien registrierte Kunden, gefolgt von Firmen aus Russland, den Virgin Islands und Finnland.
Sowohl in Dänemark als auch in Estland ermitteln bereits Staatsanwälte gegen die Danske Bank. In dem Skandal nahm zudem zuletzt Bankchef Thomas Borgen den Hut. Borgen war zwischen 2009 und 2012 für die internationalen Geschäfte des Instituts zuständig, auch für Estland.
Kopenhagen – In Dänemark will erstmals in Europa ein auf Cannabis-Öl spezialisiertes Unternehmen an die Börse gehen. Der Schritt an den Kapitalmarkt in Kopenhagen soll der im vergangenen Jahr gegründeten Firma StenoCare umgerechnet 2,5 Millionen Euro in die Kasse spülen.
Damit will das Unternehmen in den Cannabis-Anbau einsteigen. «Wir brauchen unsere eigene Produktion, um die Versorgung Dänemarks und anderer europäischer Märkte sicherzustellen», sagte StenoCare-Chef Thomas Skovlund Schnegelsberg der Nachrichtenagentur Reuters. In Deutschland und anderen Ländern würden Lieferengpässe befürchtet, weil die globalen Produktionskapazitäten nicht ausreichten, um die Nachfrage zu decken. Bislang bezieht StenoCare Cannabis vom kanadischen Hersteller CannTrust.
StenoCare ist das erste dänische Unternehmen, das die Erlaubnis zum Import, zur Herstellung und zum Verkauf von Cannabis-Öl auf dem Heimatmarkt erhalten hat. Seit Anfang des Jahres ist die Produktion und der medizinische Einsatz von Cannabis in Dänemark legal, etwa zur Minderung chronischer Schmerzen bei Multiple-Sklerose-Patienten.
Investoren interessierterAuch in mehreren anderen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Grossbritannien und Italien, sind Cannabisarzneimittel auf Rezept erhältlich. Investoren und Unternehmen sehen ein wachsendes Interesse an Cannabis-Produkten. So teilte Coca Cola diese Woche mit, die Entwicklung des wachsenden Markts mit Marihuana versetzten Getränken genau zu verfolgen.
Die StenoCare-Aktie soll ab dem 26. Oktober gehandelt werden. Gezeichnet werden können die Papiere vom 24. September bis 9. Oktober. Sie werden für 8,80 Kronen (1,18 Euro) angeboten. StenoCare kommt somit auf einen Unternehmenswert von umgerechnet acht Millionen Euro. (SDA)
Der FC Aarau läuft heute (20 Uhr) gegen Leader Lausanne Gefahr, seine historisch schlechte Startserie zu verlängern. Im Brennpunkt: Trainer Patrick Rahmen (49).
Sechs Pleiten zum Auftakt – nie startete eine Mannschaft seit Einführung der Challenge League 2003 schlechter! Der FC Aarau startete als einer der Aufstiegsfavoriten, holte mit Marco Schneuwly oder Elsad Zverotic prominente Routiniers aus der Super League und mit Mickael Almeida einen begabten Kicker von Sion. Gleichwohl stürzt der FCA ins Elend!
Auch im Cup schied Aarau aus – und das daheim gegen ein bescheidenes Xamax. Gerade mal 2250 Fans wollten das Spiel noch sehen! Einziger Lichtblick: Goran Karanovic, der im September zusammen mit Ösi-Stürmer Stefan Maierhofer verpflichtet wurde, schoss im ersten Spiel sein erstes Tor.
Trotz Katastrophen-Start hielten die Aarauer bislang an Trainer Patrick Rahmen fest. Ob dies im Fall einer siebten Pleite auch noch gilt? Der Basler versuchte viel, bot die Mannschaft nach der Niederlage gegen Chiasso (1:2) um 4:00 Uhr morgens auf. Die Spieler mussten ihre Handys abgeben und im Stockdunkeln eine Orientierungsübung absolvieren. Genützt hats nichts. Auch in Rapperswil tauchte der FCA. Ein Desaster auch im Kampf ums neue Stadion!
Heute müssen sie zum ungeschlagenen Leader Lausanne, dessen Trainer Giorgio Contini im Waadtland erreicht, was er in Vaduz und trotz Entlassung in St. Gallen erreichte: Stabilität. 14 Punkte aus 6 Spielen, nur 4 Gegentore – eine hohe Hürde für den FCA. Es droht, dass die historische Negativserie weiter wächst. (mis)
(Zug/Genf) Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet bleibt Präsident der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD), obwohl die Staatsanwaltschaft wegen einer umstrittenen Reise gegen ihn ermittelt.
Er bleibt im Amt – lässt es aber ruhen: Über diesen Entscheid habe der 40-jährige FDP-Politiker den Vorstand der KKJPD im Rahmen einer Aussprache über die Hintergründe des Strafverfahrens in Genf informiert, teilte die Konferenz am Freitag mit.
Der Vorstand habe einstimmig entschieden, die Leitung der Konferenz während dieser Zeit an Urs Hofmann zu übertragen. Hofmann ist Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres im Kanton Aargau und ist das amtsälteste Vorstandsmitglied.
Dass nicht Vizepräsident Beat Villiger übergangsmässig einspringt, habe mit seinem angekündigten Rückzug aus dem Vorstand zu tun, steht in der Mitteilung. Sein Nachfolger wird Hofmann. Im Vorstand sind neben Präsident Maudet sieben Mitglieder vertreten.
Am Donnerstag hob Genfer Parlament Immunität aufMaudet leitet die KKJPD seit April. Er ist seit 2016 Präsident der Westschweizer Konferenz der Justiz- und Polizeidirektoren und gehört bereits seit Herbst 2013 auch dem Vorstand der KKJPD an.
Der Genfer Sicherheitsdirektor und Regierungspräsident steht seit Monaten unter gewaltigem Druck. Er wird der Vorteilsnahme bei einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr 2015 verdächtigt.
Der Staatsrat behauptete zunächst, die Reise an ein Formel-1-Rennen in Abu Dhabi sei privat gewesen und von einem Freund eines Freundes bezahlt worden. Später gab er zu, über die Finanzierung und Art seiner Reise gelogen zu haben. Die angeblich fünfstellige Rechnung wurde vom Kronprinzen Scheich Mohamed Bin Zayed bin Al-Nahyan beglichen, der ihn laut Staatsanwaltschaft formell eingeladen hatte.
Erst am Donnerstagabend hob das Genfer Kantonsparlament Maudets Immunität auf. Dies macht den Weg frei für eine Anhörung durch die Staatsanwaltschaft. Zuvor waren ihm bereits das Regierungspräsidium sowie die Kontrolle über die Polizei und den Flughafen entzogen worden. (SDA/vfc)
Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet bleibt Präsident der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD), obwohl die Staatsanwaltschaft wegen einer umstrittenen Reise gegen ihn ermittelt. Maudet lässt das Amt aber bis auf Weiteres ruhen.
Über diesen Entscheid habe der 40-jährige FDP-Politiker den Vorstand der KKJPD im Rahmen einer Aussprache über die Hintergründe des Strafverfahrens in Genf informiert, teilte die Konferenz am Freitag mit.
Der Vorstand habe einstimmig entschieden, die Leitung der Konferenz während dieser Zeit an Urs Hofmann zu übertragen. Hofmann ist Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres im Kanton Aargau und ist das amtsälteste Vorstandsmitglied.
Dass nicht Vizepräsident Beat Villiger übergangsmässig einspringt, habe mit seinem angekündigten Rückzug aus dem Vorstand zu tun, steht in der Mitteilung. Sein Nachfolger wird Hofmann. Im Vorstand sind neben Präsident Maudet sieben Mitglieder vertreten.
Maudet leitet die KKJPD seit April. Er ist seit 2016 Präsident der Westschweizer Konferenz der Justiz- und Polizeidirektoren und gehört bereits seit Herbst 2013 auch dem Vorstand der KKJPD an.
Der Genfer Sicherheitsdirektor und Regierungspräsident steht seit Monaten unter gewaltigem Druck. Er wird der Vorteilsnahme bei einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr 2015 verdächtigt.
Der Staatsrat behauptete zunächst, die Reise an ein Formel-1-Rennen in Abu Dhabi sei privat gewesen und von einem Freund eines Freundes bezahlt worden. Später gab er zu, über die Finanzierung und Art seiner Reise gelogen zu haben. Die angeblich fünfstellige Rechnung wurde vom Kronprinzen Scheich Mohamed Bin Zayed bin Al-Nahyan beglichen, der ihn laut Staatsanwaltschaft formell eingeladen hatte.
Erst am Donnerstagabend hob das Genfer Kantonsparlament Maudets Immunität auf. Dies macht den Weg frei für eine Anhörung durch die Staatsanwaltschaft. Zuvor waren ihm bereits das Regierungspräsidium sowie die Kontrolle über die Polizei und den Flughafen entzogen worden.
Der Bundesrat nimmt einen neuen Anlauf, die Rechte von Whistleblowern zu klären. Eine erste Fassung war dem Parlament zu kompliziert. Auch der geänderte Entwurf legt bloss das korrekte Vorgehen fest. Ein Kündigungsschutz ist weiterhin nicht vorgesehen.
Das entspricht dem Auftrag des Parlaments, das einen ersten Vorschlag des Bundesrats für eine Whistleblower-Norm 2015 zurückgewiesen hatte. Die Stossrichtung wurde damals als gut, die Formulierung aber als unverständlich und kompliziert beurteilt.
Somit geht es auch in der neuen Fassung darum, Whistleblowern Klarheit zu geben, ob eine Meldung rechtmässig ist. Heute wissen Arbeitnehmer nicht, ob und wem sie Meldung über Unregelmässigkeiten machen dürfen. Die Rechtmässigkeit beurteilen im Nachhinein die Gerichte. Die Arbeitgeber ihrerseits sind im Unklaren darüber, wie sie reagieren sollen.
Das führe zu Konflikten und ungerechtfertigten Handlungen wie der direkten Information der Öffentlichkeit, schreibt der Bundesrat in der am Freitag veröffentlichten Zusatzbotschaft. Seiner Meinung nach kann die unklare Rechtslage auch dazu führen, dass Arbeitnehmende auf eine Meldung verzichten, weil sie die Konsequenzen nicht abschätzen können.
Der Bundesrat schlägt eine Ergänzung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen des Obligationenrechts vor. Damit soll geklärt werden, unter welchen Bedingungen die Meldung einer Unregelmässigkeit mit der Treuepflicht des Arbeitnehmers vereinbar ist. Als Unregelmässigkeiten gelten namentlich Widerhandlungen gegen das Straf- und das Verwaltungsrecht sowie Verstösse gegen interne Regelungen.
Wiederum schlägt der Bundesrat eine Kaskade vor. Eine Meldung muss zunächst an den Arbeitgeber erfolgen, dann an die zuständige Behörde und erst als letzter Schritt an die Öffentlichkeit. Der neue Entwurf hält ausdrücklich fest, dass eine Meldung unter Umständen anonym erfolgen kann. Transparency International zeigte sich zwar zufrieden mit der Verbesserung. Ohne Kündigungsschutz bleibe diese aber toter Buchstabe, heisst es in einer Stellungnahme.
Eine Meldung an den Arbeitgeber ist dann rechtmässig, wenn ein nachvollziehbarer Verdacht besteht und die Meldung an die zuständige Stelle oder Person erfolgt. Der Arbeitgeber muss die Meldung innerhalb von 90 Tagen behandeln. Er muss die Person, die die Meldung gemacht hat, darüber benachrichtigen, sofern die Meldung nicht anonym erfolgt ist.
Gemäss Entwurf muss der Arbeitgeber «genügende Massnahmen» ergreifen. Ungelöst bleibt das Problem, dass der Arbeitnehmer die Angemessenheit der ergriffenen Massnahmen nicht subjektiv beurteilen darf. Eine Massnahme sei dann offensichtlich ungenügend, wenn objektive Merkmale klar belegten, dass sie ungeeignet sei, die Situation zu klären und zu beheben, schreibt der Bundesrat.
Dem Arbeitnehmer bleibt die Unsicherheit, ob diese Voraussetzungen gegeben sind, wenn er den nächsten Schritt macht. Dieser besteht in der Meldung an eine zuständige Behörde. Das ist erlaubt, wenn der Arbeitgeber auf eine Meldung nicht reagiert hat oder wenn dem Arbeitnehmer gekündigt wurde.
Unter Umständen ist das Einschalten der Behörden auch ohne vorherige Meldung an den Arbeitgeber möglich. Dies ist dann der Fall, wenn die Meldung an den Arbeitgeber keine Wirkung erzielen würde. Der Entwurf geht davon aus, dass eine Meldung dann Wirkung erzielt, wenn der Arbeitgeber eine Meldestelle eingerichtet und das weitere Vorgehen festgelegt hat.
Ausserdem müssen eine Kündigung oder andere Nachteile wegen der Meldung ausgeschlossen sein. Eine direkte Information der Behörden ist auch dann erlaubt, wenn diese sonst in ihrer Tätigkeit behindert würde oder um Schaden oder unmittelbare Gefahr für Leib und Leben abzuwenden.
Der Gang an die Öffentlichkeit ist das letzte Mittel. Dieser Schritt ist dann erlaubt, wenn zuvor die Behörden eingeschaltet wurden und diese nicht innerhalb von 14 Tagen über die Behandlung der Meldung informieren. Die Öffentlichkeit darf ebenfalls eingeschaltet werden, wenn dem Arbeitnehmer gekündigt wurde, nachdem er die Behörden eingeschaltet hat.
Ein Arbeitnehmer verletzt seine Treuepflicht auch dann nicht, wenn er sich zum Beispiel von einem Anwalt darüber beraten lässt, ob eine Meldung rechtmässig wäre. Der Bundesrat will den Arbeitgeber zudem verpflichten, seine Angestellten vor Nachteilen aufgrund einer Meldung zu schützen.
Eine Kündigung wegen einer rechtmässigen Meldung gilt als missbräuchlich. Eine solche bleibt gültig, der Arbeitnehmer hat aber Anspruch auf sechs Monatslöhne. Der Bundesrat wollte den Anspruch für Whistleblower auf 12 Monate erhöhen, ist damit aber schon in der Vernehmlassung aufgelaufen.
Vicenza-Präsident und Diesel-Markenbesitzer Renzo Rosso beabsichtigt, das Image des Serie-C-Klubs mit einer gewagten Aktion aufzupolieren. Die Reaktionen und die Kritik fallen teilweise heftig aus.
Es ist der erste Spieltag der neuen Serie-C-Saison. Nach der langen Sommer-Pause strömen die Zuschauer endlich wieder ins Menti-Stadion – und staunen nicht schlecht. Ihr Lieblingsverein Lanerossi Vicenza Virtus hat die Balljungen gegen knapp bekleidete Ballmädchen ausgetauscht.
Hintergrund: Vicenza-Präsident Renzo Rosso, der gleichzeitig auch Besitzer der weltbekannten Kleidermarke Diesel ist, hat die Absicht, das etwas verstaubte Image des Klubs aufzufrischen – und natürlich seine eigene Marke auf diese Weise zu promoten. Nachdem er den Verein im Sommer vom Konkurs gerettet hat, ist er der Meinung, der Verein benötigte noch etwas mehr Pepp.
«Unanständige Initiative»Doch der Auftritt der jungen Frauen sorgt für heftige Diskussionen. Denn: Die Ballmädchen präsentieren sich in engen, giftgrünen Diesel-Tops und ebenso engen, sehr kurzgehaltenen Diesel-Shorts. Sie gehören allesamt einem Nachwuchs-Team des lokalen Volleyball-Klubs an, sind erst zwischen 15 und 16 Jahren alt, also minderjährig.
Die Reaktionen auf Präsident Rossos Idee lassen nicht lange auf sich warten. Der italienische Athletinnenverband «Assist» spricht auf Facebook von einer «Sexualisierung Minderjähriger» und fordert den Verein auf, diese «unanständige Initiative» sofort zurückzunehmen. Viele User kritisieren das knappe Outfit der Volleyballerinnen.
Andere Stimmen im Netz loben allerdings den Auftritt der Ballgirls und kontern kritische Voten, dass Mädchen und junge Frauen in der Öffentlichkeit allgemein solche Kleidung tragen würden. Gerade in Zeiten, in denen Feministinnen Frauen dazu zwingen würden, sich stärker zu bedecken.
Und auch den jungen Volleyballerinnen hat die «ungewohnte, aber lustige» Rolle als Ballmädchen offenbar ganz gut gefallen, wie einem Instagram-Post von Volley Vicenza zu entnehmen ist. (red)
GRAFSCHAFT (D) - Ein grosser Teil der Führungsmannschaft: weg! Werbe-Aushängeschild Michael «Bully» Herbig: weg! Schöne Umsätze: weg! Haribo versinkt im Chaos. Was ist bloss mit der Lieblingsfirma unserer Kindheit los?
Drei Abgänge und fünf Zugänge in der Geschäftsleitung allein in diesem Jahr: Hätte eine Fussballmannschaft eine solche Transferbilanz, würde man das als Konstanz bezeichnen.
In einem Unternehmen aber bedeutet das: Chaos! Der Führungs-Wirbel spielt sich in der Teppichetage des deutschen Süsswaren-Riesen Haribo ab. Rein, raus, rein. Die Werbemission «Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso» gilt bei weitem nicht mehr für alle im Konzern.
Beispiel: Thomas Keuter: Erst im April wurde er als Vertriebsdirektor eingestellt. Kaum hat er gelernt, wie die Kaffeemaschine im Büro funktioniert, verlässt er das Unternehmen schon wieder – «im gegenseitigen Einvernehmen», wie es beschönigend heisst. Das schreibt das deutsche Fachblatt «Lebensmittelzeitung».
Ein Viertel weniger Goldbären verkauftGrund für das Tohuwabohu sind die miesen Resultate: Aktuellen Marktforschungszahlen zufolge soll die Firma im wichtigsten Markt, nämlich jenem im heimischen Deutschland, zwischen Januar und Juli rund 10 Prozent weniger Umsatz gemacht haben. Das ist ein verheerender Wert. Mitverantwortlich für den Abschwung ist unter anderem das Haribo-Flaggschiffprodukt, die Goldbären: Diese sollen sogar ein Viertel schlechter verkauft worden sein.
Die Gründe dafür laut «Lebensmittelzeitung»: Einerseits sollen die Verhandlungen mit einem Discounter schwierig gewesen sein. Zudem hätten gewisse Händler ebendiese Goldbären nicht mehr prominent auf Augenhöhe aufgestellt, sondern andere, weniger beliebte Produkte an diese Top-Position gesetzt. Und zuletzt sei auch der Werbe-Auftritt ein Flop gewesen. In der Folge verlässt nun das Werbegesicht, der Schauspieler Michael «Bully» Herbig (50), die Kampagne.
Es gibt auch LichtblickeImmerhin: International ist das Unternehmen stabil – erstens wachsen die Umsätze, zweitens wechselt dort das Führungspersonal nicht so schnell.
Und: Die weiteren Tochtermarken wie Katjes, Storck und Trolli wachsen auch im deutschen Markt.
Schon möglich also, dass das erste Halbjahr 2018 für Haribo in Deutschland zwar eine mittelschwere Katastrophe war, man diese jedoch bald hinter sich lassen wird.
Am 25. November stimmen die Zürcher über ein Fussball-Stadion ab. Im prominenten Pro-Komitee sitzen auch Komiker Schlatter und Medien-Pionier Schawinski.
Ein echtes Fussball-Stadion auf dem Areal des Zürcher Hardturms. 299 gemeinnützige Wohnungen und 570 Wohnungen im mittleren Preis-Segment gleich neben dem Stadion. Das ist das Projekt Ensemble, über das die ZürcherInnen am 25. November abstimmen. Das Stadion wird aus dem Ertrag der beiden Hochhäuser finanziert. Die Stadt trägt keine Kosten. Auch der Steuerzahler muss fürs neue Stadion keinen einzigen Franken beisteuern.
Der Kopf des Pro-Komitees «Ensemble» ist Medien-Pionier Roger Schwainski (73). «Ich habe der Stadt das erste eigene Radio gebracht. Später das erste eigene Fernsehen. Nicht als erste, aber als letzte Stadt braucht Zürich jetzt ein Fussball-Stadion. Das neue Fussball-Stadion für die Stadt Zürich ist kein politisches Projekt, sondern ein Projekt für alle Zürcherinnen und Zürcher. Die Frage, ob man ein Stadion will oder nicht ist keine Frage der politischen Zugehörigkeit, sondern der Begeisterung für den Sport und die Stadt.»
Bekämpft wird die Vorlage seit neuestem von SP-Politikerin Jacqueline Badran. Komitee-Mitglied Beat Schlatter, der bekannte Komiker, sagt dazu: «Ich bin eigentlich ein Bewunderer von Frau Badran. Aber da verstehe ich sie nicht. Es werden hier keine Luxus-Wohnungen gebaut.» Schlatter, der bekennende FCZ-Fan, weiter: «Das Projekt macht aus Zürich wieder eine ernstzunehmende Fussballstadt. Deshalb ist ihr Ja wichtig.»
«Gibt nichts zu diskutieren»Im Komitee sitzen auch zwei Frauen: Ex-Regierungsrätin Rita Fuhrer («Ich bin seit 40 Jahren GC-Fan») und Meriame Terchoun, Fussballerin des FC Zürich und der Nati. Rita Fuhrer: «Das Projekt Ensemble mit der ausgewogenen Aufteilung von Wohnungen und Sport ist zeitgemäss und gut gemacht.»
Und Fussballerin Terchoun sagt: «Es gibt bei diesem Projekt eigentlich nichts zu diskutieren.»
Das fünfte Komitee-Mitglied ist Marcel Cornioley, Ex-Spieler von GC, Ex-Trainer und Präsident von Red Star Zürich, jetzt Präsident des Stadtzürcher Fussballverbandes. «Von den 5- bis 20-jährigen sind in Zürich 39 Prozent im Fussball tätig. Diese Jungen brauchen Vorbilder, bei GC und beim FCZ. Wir dürfen nie vergessen, dass der Sport Fussball einen sehr hohen integrativen und sozialen Nutzen für Zürich bietet.»
In Prinz Williams und Harrys Adern fliesst nicht nur blaues, sondern auch Schweizer Blut: Ein Teil der royalen Familie, die de Senarclens, stammen aus dem Kanton Waadt. Und auch heute wohnen noch zahlreiche Verwandte der britischen Royals in Genf.
Prinz Harrys (34) und Prinz Williams (36) Urururururur-Grossvater, Auguste Louis de Senarclens (1794–1871), war Schweizer. Das kam bei Recherchen zu Andreas Z'Graggens Buch «Adel in der Schweiz» heraus, wie die «Schweizer Illustrierte» berichtet. Prinz William und sein Bruder stammen in der siebten Generation direkt von dem Landadligen de Senarclens aus dem Kanton Waadt ab.
Das Verwandtschaftsverhältnis der britischen Prinzen und dem Waadtländer lässt sich über Queen Elizabeths (92) Ehemann Prinz Philip (97) herleiten. Der Prinzgemahl ist Mitglied der Mountbatten-Familie. Diese wurde jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts in Mountbatten umbenannt – zuvor hiessen die Royals von Battenberg. Und Alexander von Battenberg (1823–1888) ist ein Sohn von Auguste Louis de Senarclens. Die britischen Prinzen sind also direkt mit den de Senarclens verwandt.
«Ach ja, eigentlich sind wir Barone»Die Verwandtschaft war den Senarclens zwar bekannt, doch ist sie bis jetzt nicht wirklich aufgefallen. Jean de Senarclens (1916–2005) zeichnete in einem Buch die 800-jährige Familiengeschichte nach. Darin ist auch die Verwandtschaft zu den Mountbattens und den Prinzen Harry und William ersichtlich.
Die direkten Nachfahren von Auguste Louis de Senarclens leben noch immer in der Schweiz. Die «SI» traf Françoise de Senarclens (70) in Genf. Sie hat in die Familie eingeheiratet, ohne um die Verwandtschaft zum britischen Königshaus zu wissen. Ihr Mann, Richard de Senarclens, sagte ihr sechs Monate nach der Hochzeit: «Ach ja, eigentlich sind wir Barone.» (euc)
85 000 SchweizerInnen reisen jedes Jahr ans Oktoberfest in München. Guter Geschmack ist nicht nur beim Bier wichtig.
Wer das Oktoberfest in München mit nichts als einem himmlischen Dauer-Bierrausch assoziiert, ist zu bemitleiden. Denn das Schönste an der Wiesn, wie ich als in München (und in Zürich) Lebende das Oktoberfest nenne, ist der Teil, den man nüchtern erlebt: die Vorbereitung.
Ich könnte Tage damit verbringen, mir neue Trachtenstylings auszudenken, Zöpfe flechten zu lassen und Accessoires anzuhäufen, mit denen ich aus Millionen Dirndl-Trägerinnen heraussteche. Kurz: Die Wiesn ist eine einzige Styling-Veranstaltung, und zwar nicht nur für uns Frauen, sondern auch für Männer, Kinder und Hunde.
Sie mögen jetzt einwenden, eine Tracht sei eine Uniform – und wer eine trage, sei auf der sicheren Seite. Falsch! Es gibt mittlerweile auch im Trachtenbereich Ware aus China, die nur eine billige Verkleidung ist. So wie die Dirndl und Lederhosen, die es in den Geschäften rund um den Münchner Hauptbahnhof zu kaufen gibt. Und weil nichts peinlicher ist als eine lächerliche Tracht, uncooles Auftreten oder falsches Benehmen, hier die wichtigsten Wiesn-Regeln und nützliche Insidertipps:
Die wichtigsten Wiesn-Regeln
Vor einer Woche wurde der 41-Jährige Familienvater Manuel S. im Zusammenhang mit dem grausamen Mord an Peggy Knobloch (†9) verhaftet. Nun hat er eine Rolle in der Tat gestanden. S. bestreitet jedoch, das Mädchen getötet zu haben.
Endlich scheinen die Ermittler dem Mörder von Peggy Knobloch (†9) auf die Spur zu kommen. Das Mädchen verschwand im Mai 2001 auf dem Nachhauseweg von der Schule in ihrem Heimatort Lichtenberg (D) ohne eine Spur zu hinterlassen.
Eine fieberhafte Suche nach der Neunjährigen blieb erfolglos. Erst im Sommer 2016, mehr als 15 Jahre nach dem Verschwinden, fand ein Pilzsammler per Zufall die Überreste ihrer Leiche.
Nun stehen die Ermittler möglicherweise vor dem lange ersehnten Durchbruch. Vor einer Woche durchsuchte die Polizei das Haus von Manuel S.* (41) und verhörte den Bestatter in der Folge mehrfach (BLICK berichtete).
Fürs Wegschaffen der Leiche kann er nicht mehr belangt werdenHeute Freitag vermeldeten die Ermittler: Manuel S. hat ein Geständnis abgegeben! Er gab zu, dass er die Leiche von Peggy in das Waldstück gebracht und dort vergraben zu haben. Der Mörder des Mädchens will er aber nicht sein. Er habe die Leiche von einem Bekannten übernommen, erklärte er gemäss der «Bild».
S. gab an, das Mädchen habe leblos in einem Bushäuschen in ihrem Heimatort gelegen. Zum anderen Mann wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen. Er steht noch unter Mordverdacht.
Manuel S. wurde nach den Einvernahmen wieder nach Hause entlassen. Sollte er nur für das Wegschaffen der Leiche belangt werden, könnte er gar ohne Strafe davon kommen. Der Straftatbestand ist verjährt. (krj)
Mit Stricken auf die 150 Formen von Alzheimer-Erkrankungen hinweisen will eine gemeinsame Kampagne von Pro Senectute und Alzheimer Schweiz mit den Schweizer Bäcker-Confiseuren. Interessierte sind aufgerufen, kunterbunte Becherhalter für Kaffeebecher zu stricken.
In der Schweiz leben rund 150'000 Menschen mit Demenz, Tendenz steigend, wie die Pro Senectute und Alzheimer Schweiz am Freitag, dem Welt-Alzheimer-Tag, zum Kampagnenstart mitteilten.
Die Kampagne #vollpersönlich soll einfache Tipps und Hinweise rund um Demenz im Alltag geben. Ab 22. Januar 2019 werden die von Freiwilligen gestrickten Becherhalter kurze Zeit lang schweizweit in Bäckereien und Confiserien beim Kauf eines Kaffees zum Mitnehmen zusammen mit einer Infokarte abgegeben. Weitere Information finden sich unter www.memo-box.ch.
BERN - Der Bundesrat hat am Freitag ein neues Nationales Forschungsprogramm (NFP) zum Thema «Digitale Transformation» lanciert. In diesem soll Wissen über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für Gesellschaft und Wirtschaft erarbeitet werden.
Das Programm dauert fünf Jahre, das Budget beläuft sich auf insgesamt 30 Millionen Franken, wie das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) schreibt. Festgelegt wurden drei Forschungsschwerpunkte: «Bildung, Lernen und digitaler Wandel«, «Ethik, Vertrauenswürdigkeit und Governance» sowie «Digitale Wirtschaft und Arbeitsmarkt».
Das Ziel sei zu verstehen, welche Voraussetzungen notwendig seien, um die Transformation erfolgreich bewältigen zu können, schreibt das WBF. Der Bundesrat hatte das Departement vor rund einem Jahr beauftragt, eine NFP-Serie zum Thema zu prüfen.
Mit den Nationalen Forschungsprogrammen fördert der Bund Forschungsprojekte, die zur Lösung aktueller Fragen und Herausforderungen von nationaler Bedeutung beitragen können. Für die Durchführung ist der Schweizerische Nationalfonds zuständig. (SDA/vfc)
Athen – Auf den griechischen Ägäisinseln kommen nach Angaben des Uno-Kinderhilfswerkes Unicef immer mehr minderjährige Flüchtlinge an. Von Jahresbeginn bis August hätten rund 7000 Kinder und Jugendliche auf dem Seeweg von der Türkei aus übergesetzt.
Das sei knapp ein Drittel (32 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte Unicef am Freitag mit. Nach Erfahrungen aus den vergangenen Jahren werde mit weiter steigenden Zahlen in den kommenden Monaten gerechnet.
Zugleich werden laut Unicef die Zustände in den Unterkünften immer härter und gefährlicher. «Schätzugsweise 80 Prozent der gegenwärtig rund 20'500 Flüchtlinge und Migranten auf den griechischen Inseln - darunter über 5000 Kinder - sind in unhygienischen, überfüllten Aufnahme- und Registrierungszentren untergebracht», heisst es.
In einigen Fällen müssten sich 70 Menschen eine Toilette teilen. Dies führe zu Überschwemmungen mit Fäkalien und starkem Gestank.
Nach griechischem Recht sollten Flüchtlinge maximal 25 Tage in diesen Zentren bleiben, bis ihre Aufnahme abgeschlossen sei, schreibt Unicef. «Einige Kinder leben seit mehr als einem Jahr in den überfüllten und unzureichend ausgestatteten Einrichtungen.»
Der Unicef-Länderkoordinator für Griechenland, Lucio Melandri, forderte, dass alle Flüchtlinge, aber insbesondere Kinder, ohne Verzögerung auf das Festland überführt werden. Es müsse sichergestellt werden, dass sie angemessen untergebracht und geschützt werden sowie medizinische Hilfe und andere grundlegende Unterstützung bekommen.
Paris – Die französische Wirtschaft ist im Frühjahr nur halb so kräftig gewachsen wie die der Euro-Zone. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen April und Juni erneut um 0,2 Prozent zum Vorquartal, bestätigte das Statistikamt Insee am Freitag in Paris eine frühere Schätzung.
Die Euro-Zone hatte ein Plus von 0,4 Prozent geschafft, ihre grösste Volkswirtschaft Deutschland von 0,5 Prozent. Während die französischen Unternehmen mehr investierten, stagnierten die Exporte nahezu. Der Verbraucher gaben zudem weniger für den Konsum aus.
Der Aufschwung wird nach Einschätzung der Notenbank im zu Ende gehenden Sommerquartal an Tempo gewinnen. Die Wirtschaft werde im dritten Quartal voraussichtlich um 0,4 Prozent wachsen, sagt die Banque de France voraus. Für das Gesamtjahr 2018 prognostiziert das Statistikamt Insee ein Wirtschaftwachstum von 1,7 Prozent. 2017 waren es noch 2,3 Prozent. (SDA)
ZÜRICH - ZH - Der Zuwachs an Blockchain-Unternehmen in der Schweiz fordert die Banken. Besonders wenn diese sich Kapital über einen sogenannten ICO - also die Ausgabe von virtuellen Münzen - beschaffen, müssen die Banken bei einer Kontoeröffnung genau hinsehen.
Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat dazu nun einen Leitfaden veröffentlicht.
Die Schweiz hat in den letzten Jahren zahlreiche Blockchain-Unternehmen angezogen. Banken sähen die Blockchain-Technologie als Chance mit vielfältigen Möglichkeiten für den Finanz- und Technologiestandort Schweiz, teilte die Bankiervereinigung am Freitag mit.
Damit sei aber auch die Nachfrage dieser Unternehmen nach Firmenkonten bei Banken in der Schweiz gestiegen. Bei der Kontoeröffnung stellten sich für die Banken verschiedene Herausforderungen, denn mit den neuen Blockchain-Technologien könnten auch Risiken namentlich etwa im Bereich Geldwäscherei verbunden sein. Eine sorgfältige Prüfung bei der Kontoeröffnung sei deshalb für die Banken unerlässlich.
Bei der Blockchain handelt es sich um eine Technologie, auf der unter anderem Kryptowährungen wie Bitcoin basieren. Zahlreiche Unternehmen beschaffen sich denn auch Geld über die Ausgabe einer eigenen Kryotwährung, einem sogenannten Initial Coin Offering (ICO).
Leitfaden soll helfenDie Schweiz und vor allem das «Crypto Valley» um die Region Zug gehört zu den weltweit bedeutendsten Zentren für ICO. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PwC haben solche ICO in der ersten Jahreshälfte in der Schweiz 456 Millionen US-Dollar eingesammelt. Für ICO gab es allerdings lange keine spezifische Regulierung, anders als etwa bei der Kapitalbeschaffung über einen Börsengang.
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat denn auch schon verschiedentlich die Investoren vor den Risiken solcher ICOs gewarnt. Sie geht zudem gegen Unternehmen vor, die aufsichtsrechtliche Bestimmungen umgehen oder verletzten. Im März veröffentlichte sie eine Wegleitung zu ICOs.
Genau bei solchen ICOs sind die Banken denn auch besonders gefordert. Die SBVg empfiehlt den Banken in ihrem Leitfaden, an solche Unternehmen höhere und zusätzliche Anforderungen zu stellen. So sollen sie die relevanten Schweizer Standards bezüglich Mittelherkunft (KYC) und Geldwäscherei (AML) anwenden. (SDA)
San Francisco – Nach dem grössten Datenskandal in der Firmengeschichte im Zusammenhang mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 will Facebook künftig mehr Abstand zu Wahlkämpfern wahren.
Es würden keine Mitarbeiter mehr in Wahlkampfbüros entsandt, teilte das weltgrösste Internetnetzwerk in der Nacht zu Freitag mit.
Statt der persönlichen Unterstützung will der US-Konzern künftig über ein Onlineportal Wahlkämpfer bei ihrer Arbeit unterstützen. Es werde allerdings weiterhin Weiterbildungen geben, in denen Basiswissen über die Nutzung von Facebook vermittelt würde.
Im Herbst stehen in den USA die Kongresswahlen an. Es wird bereits jetzt verstärkt vor Einflussnahme auf das politische Geschehen gewarnt.
Bloomberg hatte zuerst über den neuen Ansatz berichtet. Google wie auch Twitter antworteten zunächst nicht auf die Anfrage, ob sie sich nun ebenfalls stärker zurückziehen.
Seit Trump-Wahl unter BeschussJahrelang haben Facebook, Google sowie Twitter die Arbeit von Wahlkämpfern auch vor Ort unterstützt, um gute Kontakte zu Werbekunden zu halten. Einer Studie der Universität von North Carolina zufolge fungierten sie im Präsidentschaftswahlkampf 2016 «quasi als Digital-Berater». Demnach entwickelten sie im Rennen von Donald Trump und Hillary Clinton um den Spitzenposten regelrechte Kommunikationskampagnen.
Facebook steht seit der Abstimmung unter Beschuss. Weltweit gibt es Forderungen nach mehr Datenschutz. Hintergrund ist der mutmassliche Missbrauch von persönlichen Informationen von bis zu 87 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Firma Cambridge Analytica, um Trump zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ermitteln unter anderem die US-Verbraucherschutzbehörde FTC und die Generalstaatsanwälte von 37 Bundesstaaten. (SDA)