Ein Affe stemmt den WM-Pokal: Mit diesem Beitrag sorgt ein Anwalt und Oberstleutnant für Empörung. Nun geht die Armee gegen den Genfer vor.
Ein Rassismus-Skandal erschüttert die Schweizer Armee! Unmittelbar nach dem WM-Sieg der Franzosen postete der Genfer Oberstleutnant Flavien Valloggia (44) ein schockierendes Foto auf Facebook. Es zeigt einen jungen Affen, der den Fifa-Pokal in seinen Händen hält.
Wer so ein Bild veröffentlicht, tut dies kaum ohne Absicht. Denn in den Reihen des Weltmeisters finden sich mit Pogba, Mbappé & Co. zahlreiche Fussballer mit afrikanischen Wurzeln. Damit macht sich ein Schweizer Armeekader öffentlich über Schwarze lustig! Dies ist umso gravierender, als der Genfer Anwalt auch noch Präsident des Genfer Militärverbands USMG ist.
In dieser Funktion wetterte er 2017 in diversen Medien gegen eine türkische Erdölfirma, die in Genf Mitarbeiter einstellen wollte – aber nur wenn diese keinen Militärdienst leisten müssen.
Armee prüft VerfahrenDie Armee ist bestürzt über den Facebook-Eintrag des Militär-Kaders der Territorialeinheit 1: Der zuständige Kommandant akzeptiere den Post des Offiziers nicht. «Er befiehlt dem Offizier, seine Funktionsbezeichnung von Facebook zu löschen.» Zudem lasse er von den Juristen abklären, ob es möglich ist, gegen den Offizier ein Verfahren zu eröffnen oder andere Massnahmen zu treffen, so Armeesprecher Daniel Reist zu BLICK.
Nach dem Hitler-Tweet eines BDP-Politikers sorgt schon wieder ein deplatzierter Post in den sozialen Medien für Entsetzen. Etliche, meist dunkelhäutige User entrüsten sich in gehässigen Tweets über den Post des Genfers. Auch bei der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) ist man alarmiert über den Fehltritt. Aus dem Kontext ergebe sich, dass hier Schwarze als Affen dargestellt werden. «Dies ist keine Karikatur, sondern eindeutig rassistisch», sagt EKR-Präsidentin Martine Brunschwig Graf. Ein solches Bild zu verbreiten, sei inakzeptabel. Insbesondere, wenn dies durch einen Oberstleutnant in der Armee geschehe. «Der sollte eigentlich eine Vorbildfunktion ausüben!»
Offizier entschuldigt sichUnd was sagt der Armee-Offizier? Auf Anfrage von BLICK kriecht Valloggia zu Kreuze: Er sei tief betroffen über die vielen Reaktionen, die er mit dem «völlig deplatzierten» Post ausgelöst habe. «Ich verstehe, dass die Interpretation des Bildes Leute schockiert. Das war nie meine Absicht.»
Der Beitrag widerspiegle weder seine Überzeugung noch seine Werte. Er entschuldige sich bei all denen, die sich durch das Bild verletzt fühlten. In einem früheren Facebook-Beitrag nannte er das Bild ein «Scherzfoto». «Geniesst lieber den Sommer, als mit solch sinnlosen Sachen eure Zeit zu verschwenden», meinte er spöttisch. Das Lachen dürfte ihm inzwischen vergangen sein.
Der vor zwei Jahren in der Türkei verhängte Ausnahmezustand ist beendet. Er wurde nicht verlängert und lief deshalb in der Nacht zum Donnerstag um Mitternacht Schweizer Zeit aus.
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Notstand nach dem Putschversuch im Juli 2016 ausgerufen und danach sieben Mal um jeweils drei Monate verlängern lassen. Unter dem international scharf kritisierten Ausnahmezustand waren Grundrechte wie die Versammlungs- oder Pressefreiheit eingeschränkt, Erdogan konnte per Dekret regieren.
Viele von Erdogans Notstandsdekreten richteten sich gegen mutmassliche Anhänger des in den USA im Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen, den Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht. Auch ein Verfassungsreferendum, mit dem das parlamentarische System auf das neue Präsidialsystem umgestellt wurde, sowie die Präsidenten- und Parlamentswahlen am 24. Juni fanden in dieser Zeit statt.
77'000 Menschen verhaftet in zwei JahrenDer Ausnahmezustand hat das Leben Zehntausender Türken schwer gezeichnet. Seit dem Sommer 2016 wurden nach offiziellen Angaben mindestens 77'000 Menschen verhaftet, darunter Journalisten, Menschenrechtler und Oppositionspolitiker. Knapp 200 Medienhäuser wurden geschlossen. Durch Dekrete feuerte Erdogan ausserdem mindestens 130'000 Staatsbedienstete, unter ihnen nach früheren Angaben rund 4000 Richter und Staatsanwälte.
Noch vor knapp zwei Wochen hatten mit einem neuen Erlass rund 18'000 Lehrer, Polizisten, Soldaten und andere ihre Arbeit verloren. Die namentliche Erwähnung in einem solchen Dekret bedeutet auch, dass der Reisepass eingezogen wird. Dass mit dem Ende des Ausnahmezustands auch die Verhaftungen und Entlassungen aufhören, zeichnet sich nicht ab. Die Regierung hat für die Zeit danach bereits neue Anti-Terror-Regularien vorbereitet.
Ein Gesetzesentwurf für den «Kampf gegen den Terror im Normalzustand», der der Nachrichtenagentur DPA vorliegt, regelt zum Beispiel, wie Richter, Mitglieder der Streitkräfte oder Ministeriumsmitarbeiter entlassen werden können. Wie im Ausnahmezustand will der Staat all jenen, die wegen Terrorverdachts aus dem Staatsdienst entlassen werden, den Pass entziehen.
Kritische Medien warnenDie Gouverneure der Provinzen sollen zumindest Teile ihrer Machtfülle aus dem Notstand behalten. Sie sind dem Gesetzentwurf zufolge befugt, Menschen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie «die öffentliche Ordnung oder Sicherheit stören», den Zugang zu bestimmten Orten zu verwehren. Ausserdem sollen sie die Versammlungsfreiheit weiterhin einschränken dürfen. Verdächtige können zwischen 48 Stunden und 12 Tagen in Polizeigewahrsam gehalten werden - länger als vor Beginn des Ausnahmezustands.
Einige regierungskritische Medien hatten schon im Vorfeld gewarnt, dass die Regierung mit neuen Regelungen den Ausnahmezustand unter einem anderen Namen permanent machen wolle. Der Sprecher von Erdogans Regierungspartei AKP, Mahir Üncal, sagte am Mittwoch, man werde auf eine «Balance zwischen Freiheit und Sicherheit» achten. Laut Entwurf soll das Gesetz nach dem Inkrafttreten zunächst drei Jahre gültig sein. (SDA)
BASEL - BS - Hochfrequente elektromagnetische Felder können sich bei der Nutzung von Mobiltelefonen nachteilig auf die Entwicklung der Gedächtnisleistung von bestimmten Gehirnregionen auswirken. Das ergab eine Studie mit fast 700 Jugendlichen.
Die wichtigste Expositionsquelle für hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) für das Gehirn ist die Verwendung eines Mobiltelefons in der Nähe des Kopfes. Studien, welche die gesundheitlichen Auswirkungen solcher Felder analysierten, konnten bisher jedoch keine eindeutigen Ergebnisse liefern, wie aus einer Mitteilung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) vom Donnerstag hervorgeht.
Ein Forschungsteam um Martin Röösli vom Swiss TPH hat nun den Zusammenhang zwischen der HF-EMF-Exposition durch Mobiltelefone und der Gedächtnisleistung von Jugendlichen untersucht. Die Wissenschaftler knüpften damit an eine Studie an, die bereits 2015 im Fachjournal «Environment International» veröffentlicht wurde. Die neue Untersuchung umfasste aber den doppelten Stichprobenumfang sowie neue Informationen über die Absorption von elektromagnetischer Strahlung im Gehirn von Jugendlichen.
Über 700 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren wurden rekrutiert und ein Jahr lang beobachtet. Sie stammten aus ländlichen und städtischen Gebieten der deutschen Schweiz. Bei den Arbeiten von Rööslis Forschungsgruppe, in die neben einer Befragung zur Handynutzung auch objektiv erhobene Nutzerdaten von Mobilfunkbetreibern einflossen, handelt es sich um die weltweit ersten epidemiologischen Studien zur Abschätzung der kumulativen Hirn-HF-EMF-Dosis bei Jugendlichen, wie Swiss TPH schreibt.
Es bestätigten sich die Ergebnisse von 2015: die kumulative Exposition mit HF-EMF auf das Gehirn der Jugendlichen über ein Jahr hinweg kann einen negativen Einfluss auf die Entwicklung ihrer figuralen Gedächtnisleistung haben. Getestet wurde diese mit einem computerisierten Test, bei dem sich die Jugendlichen an abstrakte Formen erinnern mussten.
Das figurale Gedächtnis ist hauptsächlich in der rechten Gehirnhälfte angesiedelt. Der Einfluss der Strahlung war tatsächlich bei jenen Jugendlichen ausgeprägter, die ihr Mobiltelefon auch auf der rechten Seite des Kopfes benutzten, wie die Forschenden in der Zeitschrift «Environmental Health Perspectives» berichten.
«Dies deutet darauf hin, dass vom Gehirn absorbierte elektromagnetische Strahlung für die beobachteten Zusammenhänge verantwortlich ist», wird Röösli in der Mitteilung zitiert.
Das Senden von Textnachrichten, das Spielen oder das Surfen im Internet verursachen hingegen nur eine geringe Strahlenbelastung und hatten keinen Einfluss auf die Gedächtnisleistung. Auch bei den Tests zum verbalen Gedächtnis, denen die Jugendlichen ebenfalls unterzogen wurden, zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge.
Noch sei unklar, wie relevant die Erkenntnisse langfristig seien. Laut den Forschern sind weitere Untersuchungen nötig, insbesondere um andere Faktoren auszuschliessen, die eine Rolle spielen könnten. «Zum Beispiel könnten die Studienergebnisse durch die Pubertät beeinflusst worden sein, die sich sowohl auf die Mobiltelefonnutzung als auch auf das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden auswirkt», so Röösli.
In der Zwischenzeit empfiehlt der Forscher um das Risiko für das Gehirn zu minimieren, beim Telefonieren Headsets oder Lautsprecher zu benutzen. Dies sei insbesondere bei geringer Netzqualität und maximaler Leistung des Mobiltelefons ratsam.
Die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützte Studie wurde vom Swiss TPH in Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt Geronimo durchgeführt, das den Zusammenhang zwischen HF-EMF und der Gesundheit erforscht. Belgische Wissenschaftler waren an der Dosisberechnung beteiligt.
Unterwellenborn – Ein deutscher Jäger ist an einem Feld im mitteldeutschen Thüringen erschossen worden. Die Polizei geht von einem Jagdunfall aus.
Mehrere Jäger seien am Mittwochabend bei Unterwellenborn im Einsatz gewesen, um Wildtiere vor der Ernte aus dem Feld zu treiben, sagte ein Sprecher der Polizei. Dabei sei plötzlich ein Schuss gefallen und einer der Jäger zusammengebrochen. Der 56-Jährige starb noch am Ort.
Warum geschossen wurde, und warum dieser Schuss den Mann traf, war zunächst unklar. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt, die Kriminalpolizei ermittelt.
Erst am vergangenen Wochenende war es ebenfalls in Thüringen, etwa eine Fahrtstunde entfernt, zu einem Unglück gekommen - offenbar auch im Zusammenhang mit einer sogenannten Erntejagd. In Grosssaara war ein sechs Jahre altes Mädchen in einer Kleingartenanlage von einem Schuss getroffen worden.
Die Staatsanwaltschaft Gera ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen sieben Verdächtige, bei denen es sich offenbar um Jäger handelt. Das Kind war an Hüfte und Arm verletzt worden und musste operiert werden.
Bangalore – Der weltgrösste IT-Dienstleister IBM hat Gewinn und Umsatz dank seiner Geschäfte mit Sicherheitssoftware und Cloud-Computing gesteigert. Für das zweite Quartal wies der Konzern am Mittwoch einen Umsatzanstieg von fast vier Prozent auf 20 Milliarden Dollar aus.
Mehr als die Hälfte der Erlöse machen neue Geschäftsfelder aus wie Datenanalysen und Cyber-Sicherheit. Hier stiegen die Erlöse um 15 Prozent. Insgesamt legte der Umsatz das dritte Quartal in Folge zu.
Der Nettogewinn stieg in dem am 30. Juni abgelaufenen Quartal um drei Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Die Bilanz übertraf die Erwartungen der Experten. IBM bekräftigte seine Prognose für den operativen Gewinn im Gesamtjahr.
Der Konzern konkurriert im Bereich Cloud-Computing mit Unternehmen wie SAP und Oracle. Die Anleger interessiert vor allem, wie IBM die Schwächen im Hardware- und Software-Bereich kompensiert. IBM-Aktien gewannen im nachbörslichen Handel bis zu ein Prozent.
New York – Konsumfreudige Kunden und niedrigere Steuern haben den Gewinn von American Express kräftig steigen lassen. Im zweiten Quartal kletterte der Überschuss im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar.
Wie der Kreditkartenanbieter am Mittwoch nach US-Börsenschluss in New York mitteilte, nahmen die Erlöse um neun Prozent auf zehn Milliarden Dollar zu.
Trotz der deutlichen Geschäftszuwächse fiel die erste Reaktion der Anleger negativ aus - der Aktienkurs sank nachbörslich zunächst um fast vier Prozent. Der Gewinn lag zwar leicht über den Prognosen der Analysten, beim Umsatz hatte die Wall Street aber mehr erwartet.
Wie die Konkurrenten Visa und Mastercard profitiert American Express über Kreditkartengebühren derzeit insbesondere von der boomenden US-Konjunktur, die die Ausgabefreude der Konsumenten erhöht. Zudem sorgen die Steuersenkungen der Regierung unter US-Präsident Donald Trump für Rückenwind - die effektive Steuerquote sank im Jahresvergleich von 32 auf 20 Prozent.
Nach den 10,95 Sekunden über 100 m vom letzten Freitag reichen Mujinga Kambundji in Bellinzona 11,13 zum Sieg. Zwischen den Wettkämpfen hetzt sie noch schnell nach Berlin. Wilson und Sprunger läufts am Mittwochabend im Tessin nicht nach Wunsch.
Am 5. Juli bei Athletissima Lausanne die Schweizerrekorde über 100 m (11,03) und mit der 4x100-m-Staffel (42,29). Am 9. Juli bei Spitzenleichtathletik Luzern der 100-m-Sieg über fünf Sprinterinnen aus dem 10-Sekunden-Klub dazu ein 200er in 22,48. Am Freitag dem 13. Juli die sensationellen 10,95 Sekunden bei den Schweizermeisterschaften in Zofingen. Und jetzt am Mittwochabend in Bellinzona in 11,13 Sekunden erneut ein 100-m-Sieg über die zweifache jamaikanische 100-m-Olympiasiegerin Shelly Ann Fraser-Pryce.
Geht Mujinga Kambundji der Sprit eigentlich nie aus? Diese Frage muss man sich tatsächlich stellen. Denn zum Wettkampf-Block, den die 26-jährige Bernerin zur Vorbereitung der EM in Berlin (6. bis 12. August) bestreitet, zählt auch noch ein Start am kommenden Freitag beim Diamond League Meeting in Monaco. Erst dann ist mit Wettkämpfen Schluss und Zeit für das Fine Tuning zur EM-Höchstform. «Denn ich würde meine Rekordzeit von Zofingen bei der EM schon gerne wiederholen», sagt Kambundji.
Aber die letzten beiden Wochen sind für die schnellste Frau der Schweiz nicht bloss wegen der vielen Wettkämpfe sehr intensiv. Sie hat auch noch wichtige Medien-Termine «eingepackt». Richtig zielorientiert trainieren könne sie in den kurzen Wettkampf-Pausen ja ohnehin nicht. So ist Mujinga zwischen Zofingen und Bellinzona für ein Fotoshooting auch noch schnell nach Berlin gereist. Ausruhen könne sie sich auch im Flugzeug.
Aber damit ist jetzt Schluss. Die verbleibende Zeit bis zur EM gehört nun ausschliesslich dem Training und der Erholung. Schliesslich jagt Mujinga im Olympiastadion gleich drei Medaillen – über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel.
Sprunger abgehängt – Wilson zwicktsMit ihren fantastischen 50,52 Sekunden über die 400-m-Flachdistanz vom 1. Juli in La Chaux-de-Fonds war Lea Sprunger auf der Bahnrunde Europas Nummer 1.
Bis am Mittwochabend in Bellinzona. Da wird die langbeinige Romande gleich doppelt ausgetanzt. Mit Ghafoor (Ho) und Artymata (Zyp) schaffen es zwei weniger bekannte Langsprinterinnen, Sprunger (51,36) klar zu schlagen. Lea behält wenigstens die Europa-Bestzeit.
Einen Schock anderer Art erlebt 100-m-Sprinter Alex Wilson (Bild). Nach rund 60 Metern bricht er seinen Lauf gegen Top-Shots wie Michael Rodgers oder Justin Gatlin humpelnd ab. Es ist wieder der Muskelansatz hinten in der rechten Kniekehle. «Immer wenn ich in Form bin, wird mein Muskeltonus dort so hoch, dass sich der Ansatz entzündet», sagt Wilson.
Eigentlich hätte er am Sonntag in London noch mit der Staffel laufen sollen. Das hat sich jetzt wohl erledigt.
Ein Flugzeug fängt Feuer und stürzt in Südafrika ab: Nun zeigt ein Video aus dem Innern die dramatischen Minuten vor dem Crash.
Kurz nach dem Start kam Rauch aus den Motoren: Ein Video aus dem Innern zeigt, wie die Flammen aus der Maschine züngelten – ein Anblick, den kein Passagier jemals ertragen will.
In Pretoria geschah dies vergangene Woche mit einer Oldtimer-Maschine. Zwei Personen starben, rund 20 weitere wurden teils schwer verletzt. Die Convair 340 stammte aus dem Jahr 1954.
Im Video ist zu hören, wie ein Passagier sagt: «Es wird schlimmer, es wird viel schlimmer.» Ein anderer fragt verzweifelt: «Warum schüttelt es so?» Und kurz vor dem Aufprall ist ein Passagier zu hören: «Das wird übel!» (neo)
Kylie Jenner ist auf der «Forbes»-Liste der 60 reichsten Self-Made-Frauen der USA. Mit einem Gesamtvermögen von «nur» 900 Millionen ist sie nur knapp keine Milliardärin. Komiker The Fat Jewish will ihr nun helfen, das Ziel zu erreichen.
Als eine von «Amerikas weiblichen Milliardären» und einer der 60 reichsten «Self-Made-Frauen» ziert Kylie Jenner (20) das Cover der neuen Ausgabe des «Forbes»-Magazins. Das Gesamtvermögen des Reality-Stars: Unfassbare 900 Millionen Dollar. Im Netz brach ein Shitstorm gegen Jenner los. Sie wuchs mit Millionären als Eltern auf – Kritiker finden es daneben, dass «Forbes» Jenner als «Self-Made-Milliardärin» bezeichnet.
Komiker und Instagram-Star The Fat Jewish, bürgerlich Josh Ostrovsky, will Jenner nun unter die Arme greifen und sie endlich zur Milliardärin machen. Dafür startete der Amerikaner auf der Plattform «GoFundMe» eine Crowdfunding-Aktion.
«Will nicht in einer Welt leben, in der Kylie nicht Milliardärin ist»Bei Instagram schreibt er: «Kylie Jenner ist auf dem Cover von ‹Forbes›, weil sie ein Vermögen von 900 Millionen Dollar hat, was herzzerbrechend ist. Ich will nicht in einer Welt leben, in der Kylie Jenner nicht eine Milliarde Dollar hat.» Und weiter: «Wir müssen 100 Millionen Dollar sammeln, um ihr zu helfen, eine Milliarde zu erreichen. Bitte verbreitet die Botschaft, das ist extrem wichtig.» Kylie Jenner gab dem Post ein Like.
«Ich kann nicht untätig danebensitzen und dieser Ungerechtigkeit zusehen. Also wollte ich meine Plattform nutzen, um zu helfen», erklärt der Komiker, dem bei Instagram 10,5 Millionen Fans folgen, seine Kampagne gegenüber «PageSix». «Kylies Gesamtvermögen so wenig von einer Milliarde entfernt? Nicht mit mir.»
Kritiker verstehen keinen SpassUser, die den Spass hinter der Aktion nicht erkannten, kritisierten The Fat Jewish dafür und forderten, dass er lieber Spenden für Bedürftige sammeln soll. «Ich hoffe wirklich, das ist ein Witz», so ein User. Ostrovsky antwortete, natürlich wiederum mit Sarkasmus: «Die Kardashians sind unsere amerikanischen Royals, deine Respektlosigkeit ist mir also ein Rätsel. Ich will weiterhin Positivität verbreiten und darauf aufmerksam machen, damit Kylie eine Milliarde kriegt.»
Ob es dem Comedian gelingt, die arme Kylie Jenner mit der Aktion von ihrem Leiden, nur Millionärin zu sein, zu erlösen, ist unwahrscheinlich: Bisher erreichte die Kampagne nur 123 Dollar von 100 Millionen Dollar. Umso besser – wird das Ziel der Kampagne nicht erreicht, geht das gespendete Geld an Leute, die es wirklich brauchen. «Die Spenden gehen an etwas Grossartiges, wie eine Charity-Organisation, die hungrigen Leuten Essen gibt», so Ostrovsky. (kad)
BALERNA TI - Vor zwei Jahren schockiert die Tessiner Lega-Frau Adriana Sartori (57) mit dem Satz: «Wir essen Fische, die Flüchtlinge gefressen haben.» Jetzt wimmelt ihre Facebook-Seite von Hass-Parolen gegen Migranten.
Adriana Sartori (57) aus Balerna TI kann es nicht lassen. Im Juni 2016 machte ein Post von ihr auf Facebook schweizweit Schlagzeilen. Angesichts von Hunderten Flüchtlingen, die bei einer Überfahrt im Mittelmeer ertrunken waren, verging ihr der Appetit. «Habt Ihr einmal darüber nachgedacht, dass die Fische, die wir auf den Tisch kriegen, tote Flüchtlinge gefressen haben?» Dieses Gedankenspiel postete die Lega-Politikerin und kassierte einen Shitstorm im Netz. Viele fragten: «Wie kann man bei einem derartig schrecklichen Schiffsunglück ans Essen denken?» (BLICK berichtete).
Jetzt gerät die Lega-Frau wieder ins Visier der Kritik. Zur Diskussion um das Erstaufnahme-Zentrum Pasture bei Balerna toben sich Rassisten und Nazis munter auf der Facebook-Seite der Gemeinderätin aus. Sie lassen ihrem Hass auf die Flüchtlinge freien Lauf, kennen keine Tabus. Und Adriana Sartori findet es lustig, setzt gern ihre Likes darunter. Lässt den Rassisten freien Lauf in den Kommentarspalten ihrer Seite.
«Schmeisst eine Bombe drauf ... das kostet weniger»Einer ihrer Facebook-Freunde schreibt zum Thema Asylbewerberheim: «Es braucht den Onkel Adolf wieder.» Eine andere Dame schreibt: «Schmeisst eine Bombe drauf ... das kostet weniger.» Einer meint: «Gas erledigt viele Dinge.» Ein anderer fügt hinzu: «Es gibt Politiker, die sind immun, sogar gegen das Gas.»
Die braune Hetze schockt die Gemeinde von Balerna. Dort ist Adriana Sartori ausgerechnet im Municipio für Polizei, Militär und Zivilschutz zuständig. In einer parlamentarischen Anfrage fordern nun die Grünen Politiker Simona Arigoni-Zuercher, Daniela Benzoni und Alberto Benzoni den Rücktritt der Lega-Politikerin. Sartoris politische Haltung und die Posts auf ihrer Facebook-Seite würden nur die Bürger erschrecken und sie mit Hass erfüllen. Man solle doch jemand anderen das Amt überlassen.
«Ich muss meine Meinung nicht verstecken»Auch Germano Mattei (65) ist entsetzt. «Solche Äusserungen sind inakzeptabel», schimpft der Gründer der Tessiner Partei Montagna Viva. «Wer so etwas schreibt ist böse, und eine Politikerin darf dies nicht tolerieren.» Adriana Sartori versteht den Wirbel nicht. Sie habe eine politische Meinung und «die brauche ich nicht zu verstecken», sagt sie zu BLICK.
«Wenn Sophia Thomalla es nicht macht, mach ich es halt», hat sich das Erotik-Sternchen RoxxyX gedacht – und lässt sich Helene Fischer auf ihren Oberschenkel stechen.
Wettschulden sind eigentlich Ehrenschulden. Anscheinend aber nicht für Sophia Thomalla (28). Obwohl die Schauspielerin vor einem halben Jahr mit ihrer Wette die Like-Grenze für eine Tätowierung von Helene Fischer (33) locker knackte, hat sie sich bis heute nicht unter die Nadel gelegt.
Erotik-Model RoxxyX (28, bürgerlich: Roxana Miller) findet das «gar nicht cool» und hat deshalb ihren eigenen Aufruf gestartet. Für 10'000 Likes lasse sie sich ein Porträt der Schlager-Queen stechen. Dafür wurde sie gar mit 15'000 Daumen nach oben belohnt. «Eine Frau, ein Wort», versprach das Porno-Sternchen – und hielt es auch. Nur wenige Wochen später prangt nun das lachende Konterfei von Fischer auf RoxxyXs Oberschenkel. Als Vorlage diente das Album-Cover ihrer letzten CD.
«Helene ist mein Vorbild»«Ich hab mir halt gedacht, wenn sie es nicht macht, dann mach ich es», erklärt sich das Porno-Sternchen in dem dazugehörenden Youtube-Video. Dass sie ausserdem ein grosser Fan der Schlagersängerin ist, trifft sich gerade gut. «Ich sehe sie auf eine gewisse Art und Weise als Vorbild. Sie lässt sich nicht unterkriegen, das finde ich mega.»
Von Thomallas Rückzieher hält RoxxyX hingegen gar nichts: «Es ist halt nicht cool, wenn man so einen Aufruf startet, die Fans animiert und es dann doch nicht durchzieht.» Von dieser Einstellung könnte sich die Schauspielerin eine Scheibe abschneiden. (klm)
Vor der libyschen Küste ist eine Frau und ein Kleinkind tot vorgefunden worden. Die Seenotretter werfen der Küstenwache vor, sie zurückgelassen zu haben.
Spanische Flüchtlingsretter haben vor der libyschen Küste eine tote Frau und ein totes Kleinkind in einem kaputten Schlauchboot gefunden. Eine zweite Frau wurde lebend in dem Boot entdeckt und gerettet, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete.
Die Flüchtlingshelfer der Proactiva Open Arms warfen der libyschen Küstenwache vor, die drei zurückgelassen zu haben. Am Mittwoch nahmen die Rettungsschiffe Kurs auf Spanien.
Retter der spanischen Nichtregierungsorganisation hatten das Boot, aus dem alle Luft entwichen war, etwa 80 Seemeilen (148 Kilometer) nordöstlich von Tripolis im Meer entdeckt. Die an Schock und Überhitzung leidende Überlebende und die Toten trieben auf den hölzernen Planken, die den Boden des Schlauchboots gebildet hatten.
Über Funk mitgehörtDie Retter hatten das Gebiet angesteuert, nachdem sie nach eigenen Angaben den Funkverkehr zwischen einem Schiff der libyschen Küstenwache und einem Frachtschiff über ein in Not geratenes Boot mitgehört hatten. Demnach blieb der Frachter vor Ort, bis die Küstenwache mitteilte, auf dem Weg dorthin zu sein.
Proactiva Open Arms warf den Behörden vor, andere Flüchtlinge gerettet, die zwei Frauen und das Kind aber ihrem Schicksal überlassen zu haben. Diese Darstellung wies die Küstenwache zurück. Sie sei Montagnacht zwar bei zwei Rettungsaktionen tätig gewesen. Diese hätten jedoch anderen Flüchtlingsbooten gegolten.
Demnach rettete die libysche Küstenwache in einem Seegebiet ganz in der Nähe 165 Flüchtlinge von einem Boot, die schon seit mehr als zweieinhalb Tagen ohne Wasser und Essen auf dem Mittelmeer trieben. In einer weiter entfernten Region holte sie nach eigenen Angaben ausserdem weitere 158 Flüchtlingen von einem anderen Boot.
Kurs auf SpanienDie beiden Schiffe der Proactiva Open Arms nahmen Kurs auf Spanien, obwohl Italien sich zur Aufnahme der Frau bereit erklärt hatte, teilte die Organisation mit. Rom wolle demnach zwar die 40-jährige Überlebende aus Kamerun an Land lassen, nicht aber die beiden Leichen.
Die Frau werde nach Spanien gebracht, um sie zu beschützen und zu ermöglichen, dass sie über die Geschehnisse aussagen könne. Noch stehe sie unter Schock und könne sich nicht daran erinnern, was passiert sei. Die neue italienische Regierung fährt einen harten Kurs in der Asylpolitik. (SDA)
Minderjährige unter 15 Jahren mit abgewiesenem Asylgesuch werden in Thun nicht mehr in Ausschaffungshaft genommen. Das Regionalgefängnis hat das Projekt nach Kritik aus dem Nationalrat gestoppt.
Er habe die Ausschaffungshaft für Mütter mit Kindern unter 15 Jahren gestoppt, sagte Gefängnisdirektor Ulrich Kräuchi am Mittwochabend in der Sendung «10vor10» von Fernsehen SRF.
Damit reagiert Kräuchi auf Kritik der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Nationalrats. Sie hatte Ende Juni grosse kantonale Unterschiede bei der Ausschaffungshaft angeprangert. Besonders der Kanton Bern geriet ins Visier für seine Praxis, Kinder im Familienverbund zu inhaftieren.
Er sei «sofort hellhörig geworden», als er die Kritik vernommen habe, sagte Kräuchi in der Sendung. Und er habe sich gefragt, ob er etwas Illegales tue. Deshalb habe er das Projekt gestoppt, bis die rechtliche Lage geklärt sei.
Er habe die Amtsleitung darüber informiert, dass er nicht mehr bereit sei, Zimmer für Mütter und Kinder anzubieten. Kräuchi geht davon aus, dass das Regionalgefängnis Thun diese Form der Haft nicht mehr anbieten wird.
Laut Gesetz ist die Inhaftierung von Kindern unter 15 Jahren verboten. Trotzdem kommt es in einigen Kantonen dazu. Genaue Angaben fehlen allerdings, weil die Kantone diese Fälle nicht oder nicht einheitlich registrieren.
Die GPK fordert den Bundesrat auf, dafür zu sorgen, dass Minderjährige unter 15 Jahren nicht inhaftiert werden. Für den Vollzug der Wegweisung von Familien seien alternative Möglichkeiten zu prüfen.
Landesweit kommt im Durchschnitt etwa jede fünfte Person mit einem negativen Asylentscheid in Administrativhaft. Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind aber gross. Die Asylsuchenden hätten keinen Einfluss darauf, welchem Kanton sie zugeteilt würden, schreibt die GPK in ihrem Bericht. Die Zuteilung habe aber für sie erhebliche Konsequenzen. Im Kanton Genf liegt die Haftquote bei 11 Prozent, im Kanton Obwalden bei 46 Prozent.
Reinhard Fromm bleibt GC treu und hofft auf eine stabile Saison. Stabil ist Trainer Thorsten Fink nicht genug, er will in die Europa League.
Die blamable letzte Saison mit 5 (!) Trainern und Schlussrang 9 scheint bei GC vergessen. Leibchen-Sponsor Reinhard Fromm gibt sich nochmals einen Ruck. Der Name des Verpackungs-Unternehmers ziert auch diese Saison die Brust der Hoppers. Fromm zu BLICK: «Die Zukunft des Klubs liegt mir trotz aller Probleme immer noch sehr am Herzen. Ich hoffe, dass auch wegen des neuen Trainers Thorsten Fink jetzt Stabilität eintritt.» Fink rettete im Frühling den 27-fachen Meister vor dem Sturz in die Challenge League.
Neue Saison, neue «alte» Ziele. Fink will mit GC in die Europa League. «Wir haben die Qualität um in die Top Vier zu kommen. Ziel ist auch, dass wir Ende Saison den FCZ hinter uns lassen.» Bei GC baut man wieder auf Runar Sigurjonsson. Den Isländer, der von Murat Yakin letzte Saison nach St. Gallen abgeschoben wurde. «Ein guter Typ und ein toller Fussballer», sagt Fink. Der coole Sigurjonsson gilt gar als heisser Anwärter auf die Captain-Binde.
Übrigens: Fromms Engagement als Hauptsponsor macht auch viele Fussballer in einem der ärmsten Länder der Welt happy: Schon heute kicken im schwarzafrikanischen Binnenstaat Malawi Dutzende Jugendliche der nationalen Auswahlen in GC-Shirts mit der Aufschrift «Fromm» vorne drauf. Fromm, der seit Jahren unter anderem auch die Tennis-Stars Stan Wawrinka und Timea Bacsinszky unterstützt, spannt in Malawi mit dem Schweizer Entwicklungs-Hilfswerk Zikomo Foundation («Play Football Malawi») zusammen. Im mausarmen Malawi beträgt das Brutto-Inland-Produkt pro Kopf 295 Franken, in der Schweiz 80'591!
Nicht dass Patrik Gisel Ende Jahr den Sessel räumt, überrascht, sondern wie lange er und der Verwaltungsrat brauchten, um zu begreifen, dass ein Neuanfang mit ihm zu keiner Zeit möglich war, schreibt Wirtschaftsredaktor Sven Zaugg im Kommentar.
Diesen verbissenen Kampf konnte Raiffeisen-Chef Patrik Gisel nie und nimmer gewinnen. Das muss ihm in den letzten Tagen bewusst geworden sein. Nun gibt er auf und nimmt nach 13 Jahren bei der drittgrössten Bank der Schweiz den Hut.
Überraschend ist nicht, dass Gisel Ende Jahr den Sessel räumt, sondern wie lange er und der Verwaltungsrat brauchten, um zu begreifen, dass ein glaubwürdiger Neuanfang mit ihm unmöglich war. Allen voran Interims-Präsident Pascal Gantenbein, der Branchenfremde, der stets seine schützende Hand über Gisel hielt – und nun alleine dasteht.
Zu eng waren die Namen Gisel und Pierin Vincenz verknüpft. Zu gross der Druck der Regionalverbände. Und obwohl sich der Raiffeisen-Chef mit aller Kraft bemühte, sich von seinem Ziehvater und dessen – womöglich strafrechtlich relevanten – Deals zu distanzieren, ist es ihm nie gelungen, die Zweifel an seiner Person gänzlich auszuräumen.
Diese blieben: Hat Gisel Hinweise zu den Mauscheleien von Vincenz einfach ignoriert? Hat er aktiv weggeschaut? War er zu naiv? Gisel war nie der Neuanfang, Gisel blieb eine Altlast aus der Ära Vincenz.
Jetzt braucht die kopflose Bank frische Führungskräfte. Sie täte gut daran, diese ausserhalb der Genossenschafts-Bank zu rekrutieren, um den Vincenz-Schlamassel endlich ganz hinter sich zu lassen.
SRF feuert Gürkan Sermeter und Mario Eggimann, holt dafür drei Neue. Damit ist die Chance verpasst, Fussball ohne Experten zu übertragen, meint Blattmacher Ernst Kindhauser.
Beginnen wir mit etwas Heiterem. Unseren TV-Fussballexperten verdanken wir ein paar bergseenklare Erkenntnisse: «Das sind Geschichten, die nur der Fussball schreibt.» «Am Ergebnis ändert sich nichts mehr, es sei denn, einer schiesst ein Tor.» «Eine Minute nach Spielende habe ich noch nicht die Intelligenz, um das Spiel zu beurteilen.»
Willkommen in der Welt der verbalen Blutgrätschen, schrägen Metaphern und dilettierenden Banalytis, einer Welt, in der das Schweizer Fernsehen uns gerade entzückt wie Haribo die Kinderchen. SRF feuert nämlich seine Super-League-Experten «Gügi Sermeter», Mr. verbaler Flatterball, und Mario Eggimann, Mr. Untiefenentspannt.
3 statt 2 sollen ab kommender Saison brillieren, das schillert wie beim Ausverkauf. Das Trio Berner, Jehle und Renggli verspricht «spannende Analysen aus verschiedenen Perspektiven». Die Botschaft hört man gern, allein, es fehlt der Glauben. Nix gegen diese zweifellos verdienten Ex-Kicker, aber sie sind die dritte Garde. Hoffentlich besser gecastet als weiland Marc Girardelli.
SRF hat die Chance verpasst, im Zuge des aufgezwungenen Abbauprogramms mutig in die Zukunft zu schreiten – und der Expertitis den Garaus zu machen. Niemand weiss ja wirklich, warum sich die TV-Sender verpflichtet fühlen, immer neue halbwegs präsentable Balltreter vor die Kameras zu schleppen, wo sie sich als Dampfplauderi, Regelhuber oder Schlafpillen inszenieren – und es dabei mühelos schaffen, selbst Fussballkrimis wie Barça gegen Roma müdzureden.
Vernunftbegabte Zuschauer erkennen, dass viele Experten ihre eigentliche Funktion, das Spiel durch ihren Sachverstand zu erhellen, grob verfehlen. So wie jene Kicker, die aufs Tor zielen – und die Cornerfahne treffen. Indes, den perfekten TV-Experten gibt es wohl nicht, er bleibt ein Traum. Eloquent müsste er sein wie Gary Lineker. Kompetent wie Oliver Kahn. Analytisch wie Rolf Finger. Frech wie Mehmet Scholl. Und amüsant wie Gilbert Gress. Am besten alles zusammen.
Das gleicht dem Traum von der eierlegenden Wollmilchsau. Dann doch lieber auf die Experten verzichten, allesamt. Oder richtigen Blödsinn inszenieren. Am Fussball-Sachverstand von Krake Paul ist schliesslich niemand verzweifelt.
Der Schweizer U19-Nati der Frauen gelingt das Auftaktspiel der Heim-EM gegen Frankreich fast optimal. Nach einem 0:2-Rückstand erkämpfen sich die Schweizerinnen noch ein 2:2. Den Ausgleich schiesst Alisha Lehmann (80.).
Der Start in die Heim-EM ist der Schweizer U19-Nati der Frauen geglückt! Instagram-Star Alisha Lehmann (19) schiesst das Team mit dem 2:2 in der 80. Minute gegen Frankreich in Wohlen AG ins Glück.
Der Punkt gegen den vierfachen Europameister ist hochverdient, die jungen Schweizerinnen haben deutlich mehr vom Match und zeigen trotz 0:2-Rückstand Moral und Kampfgeist.
A-Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg schaut sich das Spiel als Teil des Staffs auf der Tribüne an. Unter den 1437 Fans im Stadion Niedermatten verfolgen u.a. auch die Ex-Natispielerinnen Fabienne Humm, Caroline Abbé, Martina Moser und SFV-Präsident Peter Gilliéron das Match.
Umstrittener Penalty für FrankreichDie Schweizerinnen haben in der ersten Hälfte wenig mehr vom Spiel. Erste Torgefahr kommt auf, als Alisha Lehmann einen Freistoss von Malin Gut in den Strafraum knapp verfehlt (10.).
Kurz darauf die kalte Dusche bei rund 29 Grad. Lara Marti rempelt die Französin Kelly Gago im Sechzehner ungeschickt, Ref Ivana Martincic zeigt auf den Punkt.
Lina Boussaha nimmt Anlauf und versenkt links unten. Goalie Elvira Herzog ahnt zwar die Ecke, kommt aber nicht an den Ball.
Wysers Tor bringt Spannung zurückIn Halbzeit zwei zeigen sich die Favoritinnen zuerst effizienter und mit mehr Glück. Nach 67 Minuten zieht Ella Palis aus rund 35 Metern ab und erwischt Herzog prompt mit dem statten, hohen Schuss zum 2:0.
Die Vorentscheidung? Weit gefehlt! Die Girls von Trainerin Nora Häuptle kämpfen weiter und werden belohnt. Frankreich-Goalie Lerond lässt einen Freistoss von Gut abprallen, Chantal Wyser braust heran und knallt den Ball aus acht Metern rein.
Angepeitscht vom Publikum gehts weiter vorwärts. Tyara Buser schlägt den Ball von rechts weit in den Strafraum, dort steht Lehmann ganz allein und bezwingt Lerond (80.) – 2:2!
Die Basis für den Halbfinal-Einzug ist gelegt. Am Samstag gehts weiter für die Schweiz gegen Spanien (18.15 Uhr in Zug), das letzte Gruppenspiel steigt nächsten Dienstag wieder in Wohlen gegen Norwegen (18.15 Uhr).
U19-EM FrauenGruppe A
Schweiz - Frankreich 2:2
Spanien - Norwegen 0:2
Gruppe B
Deutschland - Dänemark 1:0
Holland - Italien
Stadion Niedermatten, Wohlen – 1437 Fans
Tor: 15. Boussaha 0:1, 67. Palis 0:2, 70. Wyser 1:2, 80. Lehmann 2:2.
Schweiz: Herzog; Wyser, Gut, Stahl, Marti; Reuteler, Tschopp (77. Riesen), Hubler (64. Guede Redondo), Buser; Lehmann, Jackson (63. Messerli).
Frankreich: Lerond; Martin, Rigaud, Kergal, Bourma, Palis, Kouache, Khelifi; Gago, Bourdieu (59. Roux), Boussaha (84. Rueda).
Nächste Woche startet der FCB gegen PAOK in die Champions-League-Quali – ohne die Muttenzerkurve. Sie boykottiert die Partie aus Protest gegen personalisierte Tickets.
Am 24. Juli gilts bereits ernst! Der FC Basel bestreitet bei PAOK Saloniki das Hinspiel in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League. Eine kapitale Partie: für die Basler, ihren Trainer Raphael Wicky und den Schweizer Fussball.
Und nun das: Die Muttenzerkurve boykottiert die Reise nach Griechenland, wie sie laut «Tageswoche» auf ihrer Website mitteilt. Grund sei, dass die Fans die Restriktionen für den Eintritt ins Toumba-Stadion zu rigide fänden. Konkret verlangen die griechischen Behörden personalisierte Tickets für den Gästeblock.
Personalisierte Tickets? Eine Unsitte für die Fans, mit der man laut Muttenzerkurve das «wilde Element» der Fankultur zu bekämpfen wolle. Daher gelte: «Wär sich zur organisierte Fanszene bekennt, söll sich däm Uffruef aaschliesse und em Gäschteblock färnbliibe.»
Der FCB im wichtigen Spiel ohne seine Fans? Sportchef Marco Streller sagt: «Wir sind somit auf uns gestellt.» Er habe Verständnis für die Fans. Und es sei auch nicht seine Aufgabe, an sie zu appellieren, den FCB doch noch im Stadion zu unterstützen.
Was Streller Hoffnung macht: «Wir haben auch schon ohne unsere Fans gewonnen.»
2005 etwa siegte der FCB im Uefa-Cup bei Roter Stern Belgrad 2:1 – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. 2014 bezwingt er im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinals Valencia 3:0 (Rückspiel: 0:5). Das Joggeli ist leer, weil FCB-Fans in der Runde zuvor in Salzburg einen Spielunterbruch erzwangen.
Und auch national kam der FC Basel auch schon ohne Fan-Support über die Runden. 2006 muss er infolge der Ausschreitungen vom 13. Mai die ersten beiden Liga-Heimspiele ohne Zuschauer bestreiten. Gegen Schaffhausen siegen die Basler 3:0, gegen GC verlieren sie 2:3.
Das Rückspiel gegen PAOK findet am 1. August im Joggeli statt. (skr/mis)
Den britischen Royals ist es eigentlich verboten, eine politische Meinung kundzutun. Griff Queen Elizabeth II. deshalb zu einem gewieften Trick, um ihre Abneigung gegenüber Donald Trump auszudrücken?
Zahlreiche Briten konnten sich so gar nicht über den Staatsbesuch von Donald Trump (72) freuen. Allein in London gingen über 100'000 US-Präsidenten-Gegner auf die Strasse. Hat sich Queen Elizabeth II. (92) etwa mit ihnen verbündet? Dies vermuten jedenfalls einige Twitter-User – und belegen ihre Theorie auch gleich mit Bildmaterial.
Natürlich darf die Königin nicht mit einem Protest-Schild bewaffnet auf die Strasse gehen und demonstrieren. Dies verbietet nur schon die royale Etikette. Stattdessen soll sie sich subtileren Mitteln bedient haben. «Die Queen ist eine Meister-Broschen-Kriegsführerin», ist sich Twitter-Userin Julie sicher, die den Stein ins Rollen gebracht hat. Die Theorie: In den drei Tagen, in denen Trump in England weilte, soll Elizabeth II. nur Broschen getragen haben, die ein Zeichen gegen Trump seien.
Brosche von Obama am ersten TagBeweisstück Nummer eins: Als Trump in Grossbritannien eintraf, empfing die Queen den Erzbischof von Canterbury und den Gross-Imam der Al-Azhar-Moschee aus Kairo auf Windsor Castle zu Tee und Gebäck. Dabei trug die 92-Jährige eine Brosche, die sie vor sieben Jahren von Ex-Präsident Barack Obama (56) und seiner Ehefrau Michelle (54) geschenkt bekam. Als Vorzeige-Demokrat wurde Obama während seines Wahlkampfs schnell zu Trumps absolutem Feindbild. Noch heute stichelt er gerne gegen seinen Vorgänger.
Traurige Brosche an traurigem Tee-Kränzchen?Am Freitag lud die Queen Trump und First Lady Melania (48) auf Schloss Windsor ein. Obwohl der US-Präsident eine Viertelstunde zu spät kam, sollen die beiden höflich eine halbe Stunde Small-Talk ausgetauscht haben. Doch auch hier fällt eine Besonderheit bei der Broschen-Wahl auf. Die Queen trägt eine Diamantenbrosche, die sie von ihrer Mutter Elizabeth I. geerbt hat. Diese trug das Schmuckstück an der Beerdigung ihres Ehemanns – und dem Vater von Elizabeth II. – König George VI. (†56). Eine traurige Brosche für ein trauriges Tee-Kränzchen?
Am dritten Tag von Trumps Besuch widmet sich die Queen wieder anderen Dingen und trifft das belgische Königspaar. Als Brosche wählt sie dieses Mal eine mit Saphiren besetzte Schneeflocke – die sie 2017 von Kanada für die Verbundenheit mit dem US-Nachbarland erhielt. Trumps Beziehung zu Kanada darf hingegen getrost als angespannt bezeichnet werden. Vor kurzem bezeichnete er etwa Premierminister Justin Trudeau (46) als «schwachen Feigling».
Ob die Queen mit ihrer Schmuckwahl tatsächlich gegen den US-Präsidenten stichelte, weiss nur sie selbst. Doch muss man zumindest zugeben: Die Zufälle häufen sich. (klm)
In Schichany soll zu Sowjet-Zeiten das Nervengift Nowitschok produziert worden sein. Es ist eine «geschlossene Stadt» – was sich nun ändern soll.
Russland will die «geschlossene Stadt» Schichany öffnen, wo zur Zeit der Sowjetunion in den 1970er Jahren der Nervenkampfstoff Nowitschok entwickelt worden sein soll. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, wie eine Sprecherin der Kleinstadt an der Wolga am Mittwoch sagte.
Das 5500-Einwohner-Städtchen liegt bislang in einem militärischen Sperrgebiet. Putins Dekret gibt ihm sechs Monate Zeit, sich auf den geänderten Status vorzubereiten.
Das Labor, eine Filiale des staatlichen Forschungsinstituts für organische Chemie und Technologie, sei weiterhin in Betrieb, sagte die Sprecherin. Was nach Putins Anordnung damit geschehe, sei nicht klar. Bisher hatte Schichany den Status einer «geschlossenen territorialen Verwaltungseinheit".
Überbleibsel aus der SowjetzeitAm Montag hatte Putin Vorwürfe Londons zurückgewiesen, wonach Moskau hinter den Vergiftungen mit Nowitschok in Grossbritannien steckt. London habe keinerlei Beweise dafür vorgelegt, dass Russland für die Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in England im März verantwortlich sei, sagte Putin dem US-Sender Fox News.
Die «geschlossenen Städte» sind ein Überbleibsel aus der Sowjetzeit. In solchen Städten, zu denen der Zugang streng reglementiert war und von deren blosser Existenz die Öffentlichkeit oftmals nichts wusste, wurden strategisch wichtige und schutzbedürftige Einrichtungen angesiedelt - etwa hoch geheime militärische Anlagen oder wissenschaftliche Forschung. (SDA)