Peter Förtsch (67) ist Autor von «Der Führerausweis», dem Fachbuch der schweizerischen Verkehrsregeln. Für BLICK beantwortet er Fragen zur Fahrpraxis.
Kürzlich rauschte eine Ambulanz durch die von uns am Rotlicht gebildete Rettungsgasse – dicht gefolgt von einem Privatauto, vermutlich mit den Angehörigen des Patienten. Darf man einer Ambulanz übers Rotlicht folgen – und sollte der «Verfolger» dabei nicht wenigstens den Pannenblinker einschalten?
Luigi Brunetti, per E-Mail
Einem Dienstwagen auf Dringlichkeitsfahrt mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn darf man in einem Abstand von 100 Metern folgen. Man hat dabei als «Verfolger» aber keinerlei Vorrechte. Das heisst, für dieses nachfolgende Fahrzeug gelten die ganz normalen Verkehrsvorschriften und der Fahrer hat alle Weisungen der Polizei, Signale und sonstigen Vorschriften zu beachten. In Ihrem Fall dürfte es also nicht übers Rotlicht fahren.
Pannenblinker warnt vor GefahrZu Ihrem Vorschlag betreffend Pannenblinker: Den Pannenblinker darf man nur im Notfall benutzen, um die anderen Strassenbenützer vor einer Gefahr auf der Strasse zu warnen. Vielleicht wäre es in Ihrem speziellen Fall besser gewesen, hätte das unrechtmässig der Ambulanz folgende Fahrzeug die Warnblinker eingeschaltet, da dieses Fahrzeug ja eine «Gefahr auf der Strasse»-Situation heraufbeschwor.
Wird es zu heiss, können sich Gleise von Trams und Bahnen verformen. In Basel wird nun eine Methode getestet, mit der das künftig verhindert werden soll.
Nicht nur wir Menschen ächzen unter der Hitze – auch Tram- und Bahngleise werden von der Hitze in Mitleidenschaft gezogen. Wird es zu heiss, kann das zu sogenannten Gleisverwerfungen führen. Dabei dehnen sich die Schienen aus und verbiegen sich. Das kann zu Ausfällen und Verspätungen führen.
Um dem entgegenzuwirken, haben die Basler Verkehrs-Betriebe nun einen Versuch gestartet: Im Bereich Jakobsberg wurden Mitte Juli zwei Mal 120 Meter Gleis mit weisser Farbe versehen, teilt das Unternehmen auf Facebook mit. Damit soll die Temperatur tief gehalten und Gleisverwerfungen minimiert werden. Gemäss ersten Tests bleiben Gleise in schattigen Stellen rund 5 Grad kühler.
In Italien bereits eine übliche MassnahmeAuch die Rhätische Bahn (RhB) testet seit Mitte Juni weisse Farbe auf einem Abschnitt von 300 Metern zwischen Küblis und Fideris im Prättigau. Ein Forschungsbericht der ETH Zürich hat die Wirksamkeit der weissen Farbe bei intensiver Sonneneinstrahlung nachgewiesen. In Italien ist es bereits üblich, aus diesem Grund die Schienen anzustreichen.
Auch die SBB kämpfen mit dem Problem. Gestern hat die Hitze im St. Galler Rheintal die Gleise verformt, worauf die Strecke zwischen Chur und St. Gallen vorübergehend gesperrt wurde. In den vergangenen zwei Wochen behinderte ein knappes halbes Dutzend solcher Gleisverwerfungen den Personenzugverkehr der SBB, wie Sprecher Raffael Hirt der Agentur SDA sagte.
Um Gleisverwerfungen zu erkennen, werden die SBB-Hauptstrecken von Inspektoren kontrolliert. Wird eine hitzebedingte Verformung entdeckt, werden Sofortmassnahmen unternommen: Entweder lässt man die Züge auf diesem Abschnitt langsamer fahren, eventuell werden die Schienen auch gekühlt. Dies geschieht mit Wasser aus Wassertankwagen. Nützt das immer noch nichts, werden die Gleise repariert oder – falls erforderlich – sogar ausgewechselt. (rey)
Die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden hat in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Zollverwaltung 69 Kilogramm Kokain sichergestellt.
Am Donnerstagvormittag vor einer Woche stellte die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden bei einem Unternehmen in Appenzell in einem Schiffscontainer drei Taschen mit insgesamt 69 Kilogramm Kokain fest. Ein 34-jähriger polnischer Lastwagenchauffeur wurde festgenommen, mittlerweile aber wieder freigelassen.
Die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden kontrollierte aufgrund eines Hinweises der Eidgenössischen Zollverwaltung den aus Übersee stammenden Schiffscontainer. Nach ersten Erkenntnissen war der Container für die Appenzell ansässige Firma bestimmt.
Ein Angestellter stellte im Innern des Schiffscontainers die drei Taschen mit dem Kokain fest. Das Unternehmen informierte die Behörden.
Die Drogen werden vernichtetDie Staatsanwaltschaft des Kantons Appenzell Innerhoden hat eine Untersuchung wegen Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz eröffnet, wie die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden in einer Mitteilung schreibt. An den Ermittlungen beteiligt sind neben der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden auch die Eidgenössische Zollverwaltung, die Kantonspolizei St. Gallen sowie das Bundesamt für Polizei, Fedpol.
Das Kokain wird der Vernichtung zugeführt.
Bei welcher Firma das Kokain gefunden wurde, gibt die Polizei nicht bekannt. Der Grund: Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass die Unternehmung als Ganzes in Betäubungsmittelhandelsaktivitäten verstrickt ist. (noo)
ST. GALLEN - SG - Bei einem missglückten Überfall auf eine Hanfanlage in Altstätten SG wurden im Februar 2015 zwei Männer schwer verletzt. Ende August stehen die sechs Beteiligten in St. Gallen erneut vor Gericht.
Die Beschuldigten verlangen im Berufungsverfahren mildere Bestrafungen. Die Staatsanwaltschaft beantragt eine Erhöhung der ausgesprochenen Strafen, die Privatkläger - Bewacher der Hanfindooranlage - höhere Genugtuungen. Der Prozess am Kantonsgericht St. Gallen dauert voraussichtlich eine ganze Woche.
Der Mann, der im Februar 2015 beim Überfall auf eine Hanfplantage in Altstätten SG scharf geschossen hatte, wurde Anfang 2017 vom Kreisgericht Rheintal zu einer Freiheitsstrafe von 10,5 Jahren verurteilt.
Den Angriff auf die Hanfplantage hatten insgesamt sechs Männer gemeinsam geplant und ausgeführt - aber nur einer von ihnen nahm eine Schrotflinte mit, mit der er auch schoss und zwei Bewacher der Anlage schwer verletzte.
Die unterschiedlichen Rollen beim Überfall schlugen sich in den Urteilen nieder: Fünf der Angeklagten wurden als Mittäter zu bedingten oder teilbedingten Freiheitsstrafen zwischen 24 und 36 Monaten verurteilt.
Ihnen wurden unter anderem qualifizierter Raub, mehrfache Freiheitsberaubung, Nötigung oder Amtsanmassung zur Last gelegt. Alle Beteiligten sind zudem gegenüber den beiden verletzten Bewachern schadenersatz- und genugtuungspflichtig.
Der heute 41-jährige Schütze und Haupttäter - er hatte vor rund 20 Jahren die Fraumünster-Post überfallen - wurde zusätzlich wegen mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung verurteilt. Dazu sprach das Gericht eine stationäre Massnahme aus.
In der Verhandlung hatte der Mann die Verantwortung für die Schüsse auf sich genommen. Er gab aber auch an, die Munition verwechselt zu haben: Statt Gummigeschosse habe er kurz vor dem Überfall im Dunkeln aus Versehen Flintenlaufgeschosse geladen.
Helm auf! Auf Marcel Koller warten beim FCB viele Baustellen – und Zeit hat er keine!
Ein 0:3 im Quali-Rückspiel für die Champions League gegen PAOK Saloniki und nach zwei Runden bereits fünf Punkte Rückstand auf YB in der Super League: Auf den neuen FCB-Trainer Marcel Koller wartet jede Menge Arbeit. Dabei geht es Schlag auf Schlag – in der Meisterschaft, in der Europa-League-Quali und im Schweizer Cup!
Das sind die grössten Baustellen:
Kein Leader
Nach den Abgängen von Goalie Tomas Vaclik, den Verteidigern Michael Lang und Manuel Akanji sowie dem Stürmer Mohamed Elyounoussi fehlt den Baslern in jeder Reihe mindestens ein Anführer. Von den Neuen (Omlin, Widmer, Kalulu) kann man dies noch nicht erwarten. Mit dem verletzten Taulant Xhaka fehlt dem FCB zudem ein Aggressivleader, der mit seiner Galligkeit die Mitspieler anstacheln kann.
Schlechte Physis
Sportchef Marco Streller beklagte nach dem 1:1 gegen Xamax, dass die Mannschaft nach 70 Minuten «platt gewesen» sei. Interimscoach Alex Frei sagte nach der 0:3-Pleite gegen Saloniki, man sei «physisch komplett unterlegen gewesen». Dieser FCB hat viel zu wenig Wasserverdrängung!
Fehlendes Selbstvertrauen
Von den letzten acht Spielen (inklusive Vorbereitung) hat der FCB kein einziges gewonnen. «Wir können im Moment nicht darauf hoffen, dass einfach mal ein Torschuss reingeht. Dafür fehlt uns das Selbstvertrauen», sagt Alex Frei.
Kein Goalgetter
Ricky van Wolfswinkel fehlt nach zwei Verletzungen die Fitness und der Riecher, um regelmässig Tore zu schiessen. Albian Ajeti, der erst seit einem knappen Jahr beim FCB ist, braucht Flanken und Vorlagen, um an seine Leistungen aus der letzten Saison anknüpfen zu können.
FÉTIGNY - FR - Ein Bauernhof in Fétigny FR ist am frühen Donnerstagmorgen vollständig niedergebrannt: Die sechs Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie begeben - sie blieben unverletzt. Es hatten sich keine Tiere auf dem Hof aufgehalten.
Die Brandmeldung war gegen 4.30 Uhr eingegangen. Als die ersten Einsatzkräfte dann beim Bauernhof eintrafen, stand er schon vollständig in Flammen.
Das Feuer dürfte gemäss einer Mitteilung der Kantonspolizei Freiburg im Scheunenbereich ausgebrochen sein und danach rasch auf den Wohnteil übergegriffen haben. Die Brandursache ist noch unklar und wird nun abgeklärt.
Wellington – Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern ist sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Neve ins Amt zurückgekehrt. Nach der Babypause freue sie sich darauf, wieder an die Arbeit zu gehen, sagte Ardern am Donnerstag dem Fernsehsender TVNZ.
Zunächst werde sie von ihrem Wohnsitz in Auckland aus arbeiten, bevor es am Montag zurück in die Hauptstadt Wellington geht.
«Es ist, als ob mir diese wundervolle Zeit mit Neve von der neuseeländischen Öffentlichkeit, meinem Team und meinem Stellvertreter geschenkt worden sei», sagte die 38-Jährige. Ardern ist seit Oktober im Amt. Im Januar gab sie ihre Schwangerschaft bekannt. Während ihrer Babypause wurde sie von Aussenminister Winston Peters vertreten.
Ihre Tochter werde sie zum Uno-Gipfel im September begleiten, kündigte die Regierungschefin an. Sie werde mit ihrem Partner Clarke Gayford und Baby Neve nach New York reisen. Natürlich wollten sie die Privatsphäre ihres Kindes schützen, aber «gleichzeitig wollen wir eine Familie sein».
Arderns Labour-Partei regiert in einer Koalition mit der rechtspopulistischen Partei New Zealand First und den Grünen. Gayford, Moderator einer Anglersendung im Fernsehen, will sich überwiegend um das Kind kümmern, das am 21. Juni zur Welt gekommen war.
Ardern ist erst die zweite Regierungschefin, die im Amt ein Kind bekommen hat. 1990 hatte Pakistans Premierministerin Benazir Bhutto im Amt eine Tochter bekommen. (SDA)
Der Kaufmännische Verband (KFMV) fordert für 2019 je nach Branche 1 bis 2 Prozent mehr Lohn. Er verlangt eine Beteiligung der Arbeitnehmer am wirtschaftlichen Aufschwung.
Die Schweizer Wirtschaft sei weiterhin auf robustem Wachstumskurs, schreibt der KFMV in einer Mitteilung vom Donnerstag. Auch die Auftragsbücher der Unternehmen seien gut gefüllt und die Konsumentenpreise würden wieder steigen. Davon sollen nach Ansicht des Verbands auch die Mitarbeitenden profitieren.
Das Wachstum ist zwar breit abgestützt ist, aber nicht alle Branchen wachsen gleich stark, wie der KFMV schreibt. Deshalb stellt der Verband, der die Interessen von 48'000 Mitgliedern vertritt, je nach Branche auch unterschiedliche Lohnforderungen.
Am höchsten fällt die Forderung mit 2 Prozent für die Chemie- und Pharmabranche aus. Für die Angestellten der Versicherungsbranche verlangt der KFMV 1,75 bis 2 Prozent mehr Lohn.
Mitarbeitende im Bankwesen sollen im nächsten Jahr 1,25 bis 1,5 Prozent höhere Löhne erhalten. Am unteren Ende der Liste befinden sich die Forderungen für den Detailhandel und den Luftverkehr: Arbeitnehmer dieser Berufszweige sollen 2019 noch 1 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent mehr verdienen. (SDA)
Die schlechten Nachrichten im Rosenkrieg zwischen Lilly und Boris Becker nehmen kein Ende. Jetzt will Lilly gegen das Kindermädchen vorgehen. Dieses soll einen Lauschangriff auf sie gestartet haben.
Die nächste Runde im Scheidungs-Drama zwischen Lilly Becker (42) und Boris Becker (50) ist eingeläutet. Und jetzt kommt noch eine dritte Person ins Spiel. Die Nanny! Lilly beauftragte ihren Anwalt, Strafanzeige gegen ihr Kindermädchen Aferdita D. (41) zu stellen, wie «Bild» berichtet.
Der Grund: «Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes.» Denn laut Lilly soll die Nanny sie ausspioniert haben. Aferdita D. soll im vergangenen März Tonaufnahmen von Lilly gemacht haben, die sie an Boris weitergab.
Nanny bestreitet die Vorwürfe«Bunte» gegenüber bestreitet die Nanny die Vorwürfe. Sie sagt: «Ich bin seit 20 Jahren mit Boris befreundet und habe auch schon für ihn gearbeitet.» Sie betont: «Ich habe nichts an Boris weitergegeben und möchte mich in die Scheidung auch nicht einmischen. Lilly ist eine gute Mutter.»
«Bild» liegen Dokumente vor, die Aferdita D. auffordern, sämtliche Aufnahmen bis zum 3. August zu löschen. Ausserdem solle sie «künftige Ausspähungen» unterlassen. Sonst drohe ihr eine Strafanzeige. Auch der Kontakt zu Amadeus wird ihr untersagt.
Polizei musste schon mehrmals bei den Beckers anrückenEs ist nur eine weitere Episode im bösen Scheidungs-Zoff zwischen den Beckers. Erst gab es einen lautstarken Streit im einst gemeinsamen Anwesen in London, bei dem gar die Polizei anrücken musste (BLICK berichtete). Anfang der Woche wollte Lilly ebenfalls mit Unterstützung der Beamten noch einmal in die Villa, um persönliche Gegenstände abzuholen (BLICK berichtete).
Und dann soll auch noch Boris Beckers Insolvenzverfahren bis zum 20. November verlängert worden sein, wie «Bild» aus britischen Justizkreisen wissen will. Die nächste Runde in der Scheidungs-Schlacht wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. (paf)
Acht Monate vor dem wahrscheinlichen Ausstieg Grossbritanniens aus der Europäischen Union hat die Londoner Börse LSE Notfallpläne aktiviert, um sich vor den Folgen eines ungeordneten Brexits zu schützen.
Wie das Unternehmen am Donnerstag in der britischen Hauptstadt mitteilte, sollen unter anderem neue Tochtergesellschaften in der EU gegründet und zusätzliche Lizenzen beantragt werden. Ein harter Brexit könne das Geschäft, die Ergebnisse, die Refinanzierungsbedingungen und andere Bereiche «negativ beeinflussen", warnte der neue Börsenchef David Schwimmer die Investoren.
Die LSE könnte bei einem harten, ungeregelten Brexit zu den grössten Verlierern gehören. Derzeit kämpft sie mit der Deutschen Börse um das Clearing von Euro-Derivaten, in dem die LSE-Tochter LCH Clearnet bislang eine Vormachtstellung hat. Der Marktanteil schrumpft jedoch. Erst Anfang der Woche hatte die Deutsche Bank erklärt, dass sie Neugeschäft künftig auch über die Systeme der Frankfurter Derivatebörse Eurex abwickeln wird. In Frankfurt hoffen nun viele auf einen Sogeffekt. Bislang liegt der Marktanteil der Eurex beim Euro-Clearing bei rund 8 Prozent.
Im ersten Halbjahr profitierte die LSE von den vergleichsweise grossen Schwankungen an den Finanzmärkten. Der operative Gewinn stieg um 21 Prozent auf 480 Millionen Pfund und übertraf damit die Prognosen der Analysten. (SDA)
ZÜRICH - ZH - Die Angebotsmieten in der Schweiz sind im Juli gemäss den Berechnungen des Immobilienportals Homegate leicht gesunken.
Der entsprechende Index ging im Vergleich zum Vormonat um 0,09 Prozent zurück und liegt nun bei 113,2 Punkten, wie Homegate am Donnerstag mitteilte. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat weist das Barometer mit -0,35 Prozent eine leicht rückläufige Tendenz auf.
Ausschlaggebend für den Rückgang im Juli war beispielsweise der Kanton Genf. Dieser stach mit einem Minus von 1,4 Prozent ins Auge. Am anderen Ende der Skala wurde im Tessin ein Anstieg von 0,85 Prozent registriert. Bei den Städten sieht das Bild ähnlich aus. In Genf und Luzern sanken mit 1,2 Prozent resp. 1,1 Prozent die Mieten am meisten, wohingegen sie in Lugano stiegen.
Hohe Bautätigkeit und sinkende ZuwanderungBetrachtet man die Entwicklung innert Jahresfrist, so wurde in den Kantonen Tessin (-2,0 Prozent), Thurgau (-1,1 Prozent), Genf und Waadt (je -0,9 Prozent) und Aargau (-0,70 Prozent) ein Rückgang gemessen. Steigende Mieten wurden hingegen in Zürich (+0,7 Prozent) oder Bern (+0,4 Prozent) registriert.
Als Fazit kann laut Homegate konstatiert werden, dass sich der Schweizer Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren immer mehr von einem Vermieter- zu einem Mietermarkt entwickelt hat. Hauptgrund sei die Kombination von sehr hoher Bautätigkeit und einer sinkenden Zuwanderung, die die Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum bremse.
Der von Homegate gemeinsam mit der ZKB ermittelte Mietindex misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise anhand der aktuellen Marktangeboten. Dabei werden die Mietpreise um Faktoren wie die unterschiedliche Qualität, Lage und Grösse der Wohnungen korrigiert. (SDA)
BAUMA - ZH - Die Trockenheit macht auch Bahn-Nostalgikern einen Strich durch die Rechnung: So verzichtet der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO) am kommenden Sonntag auf den Einsatz seiner kohlegefeuerten Dampflokomotiven.
Die historischen Züge werden aber auf der Nostalgiestrecke zwischen Hinwil und Bauma dennoch verkehren. Der Verein setzt anstelle der Damfploks seine beiden Elektro-Oldtimer ein - es handelt sich um eine Rangierlok Ee 3/3 aus dem Jahr 1939 und einen Stationstraktor aus dem Jahr 1961.
Auf die Dampfloks verzichtet der Verein wegen der der anhaltenden Trockenheit und der damit verbundenen Feuergefahr: Es soll verhindert werden, dass sich an den Bahnbordwänden spontane Brände durch Funkenflug entfachen, wie der Verein am Donnerstag mitteilte.
Ganz auf Dampf müssen Besucher am Sonntag dennoch nicht verzichten. Der DVZO setzt sein «Tigerli» - eine Dampflok E 3/3 mit Baujahr 1913 - ausschliesslich im Baumer Bahnhofsbereich für Rangierdienste ein.
Die DVZO-Züge sind jeweils am 1. und 3. Sonntag im Monat auf der Stammstrecke Hinwil-Bauma unterwegs. Hinter einer Dampflok - oder bei Trockenheit hinter einem Elektro-Olditmer - werden originale, restaurierte Dritt-Klasse-Wagen aus der Zeit um 1900 angehängt.
Radikalkur für die Moto2-Klasse: Tom Lüthi wird bei seiner Rückkehr den eigentlich bekannten Töff nicht mehr wiedererkennen. Jesko Raffin hat ihn bereits getestet.
Obwohl es noch nicht offiziell ist, steht längst fest: Tom Lüthi (31) wird nach einem Jahr in der MotoGP 2019 wieder in der Moto2 fahren. Also dort, wo Lüthi zwischen 2010 und 2017 unterwegs war, 45 Podestplätze sammelte und zweimal Vize-Weltmeister wurde.
Aber: Tom wird den Töff nicht wiedererkennen. Die Moto2 erfindet sich für 2019 neu. Neue Einheitsmotoren von Hersteller Triumph statt Honda mit mehr Hubraum (765 statt 600 ccm, ca. 135 PS), mehr Elektronik, mehr Drehmoment. Neue Ideallinien.
Einer, der bei Testfahrten den neuen Töff schon kennenlernte, ist Jesko Raffin (22). «Man hat mehr Power, vor allem unten raus. Es ist ein richtig geiler Töff. In Aragón hatten wir auch die neue Elektronik an Bord. Man kann viel mehr einstellen als bisher: Motorbremse, Launch- und Traktionskontrolle. Da lässt sich viel herausholen, um schnell zu sein», sagt der Zürcher.
Die Moto2 rückt damit näher an die voller Elektronik steckende MotoGP heran. Ein Vorteil für Rückkehrer Lüthi? «Sein Wissen wird ihm helfen. Aber es wird kein grosser Vorteil sein. Auch er wird sich neu zurechtfinden müssen», sagt Raffin, der für den deutschen Hersteller Kalex die neue Moto2-Maschine testete und so schon zum Insider wurde.
Klar, dass Jesko hofft, wie Lüthi 2019 auch wieder Moto2-Grands-Prix zu fahren. Ende letzte Saison musste er die WM verlassen. Aktuell ist er Gesamtleader der Moto2-EM. «Mein Ziel ist, so schnell wie möglich Europameister zu werden und dann einen WM-Platz für 2019 zu finden», sagt Raffin.
Dank einer riesigen Wasserrutsche erhalten diverse Schweizer Städte Abkühlung wie in der Badi. Tausende Liter Wasser werden dafür benötigt – während sonst zum Sparen aufgerufen wird.
Während der Rest der Schweiz schwitzt und unter der Trockenheit leidet, geht Basel baden. Dort macht die «Slide My City»-Tour Halt – eine gigantische, bis zu 200 Meter lange, aufblasbare Wasserrutsche mitten in der Stadt. Der Event, den sich auch Bachelorette Adela Smajic nicht entgehen lassen wollte, war innert Kürze ausverkauft.
Für den Anlass werden die Hydranten der Stadt angezapft. Alle zehn Meter sprühen Düsen einen Wassernebel auf die Rutsche, erklärt Silvan Müller, Medienverantwortlicher der Organisatoren. Rund 10 bis 15 Kubikmeter Wasser braucht diese pro Stunde. «Das entspricht circa 70 bis 80 Litern pro Person, was einer fünfminütigen Dusche gleichkommt.» An einem Tag ergibt das etwa 110'000 Liter.
Das geschehe mit Erlaubnis der Behörden, versichert Müller. «Bis jetzt haben wir keine negativen Rückmeldungen erhalten.» Man sei auch bestrebt, aus ökologischen und ökonomischen Gründen den Verbrauch tief zu halten. Zudem herrsche in Basel derzeit auch noch keinerlei Wasserknappheit.
Washington – Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn meteorologischer Aufzeichnungen im späten 19. Jahrhundert. Das bestätigt der am Mittwoch veröffentlichte Jahresbericht 2017 der US-Klimabehörde NOAA.
Der über 300 Seiten starke Report, an dem mehr als 500 Forscher aus 65 Ländern mitgearbeitet hatten, fasst die wichtigsten weltweiten Klimatrends von 2017 zusammen. Das vergangene Jahr war demnach das drittwärmste Jahr seit Messbeginn. Es sei jedoch das wärmste Jahr gewesen, das nicht vom Klimaphänomen El Nino beeinflusst wurde, sagte NOAA-Klimaforscher Deke Arndt. Durch El Nino erwärmt sich in bestimmten Jahren der Pazifik.
Der Bericht verdeutlicht die sich teilweise verstärkenden Klimatrends eines sich aufwärmenden Planeten: Die Konzentrationen an Treibhausgasen wie CO2 und Methan stiegen 2017 auf neue Höchstwerte. Der durchschnittliche Meeresspiegel stieg im vergangenen Jahr ebenfalls zu einem neuen Höchststand und lag 7,7 Zentimeter über dem von 1993, als die Höhenmessung per Satellit eingeführt wurde. Seit 1993 sei der Meeresspiegel im Durchschnitt etwa drei Zentimeter pro Jahrzehnt gestiegen, schreiben die Autoren.
Auch in der Arktis zeigen sich Anzeichen der zunehmenden Erderwärmung. Die Fläche des dort im September 2017 gemessenen Eises auf dem Meer war ein Viertel kleiner als im langfristigen Durchschnitt um diese Zeit. «Meereis in der Arktis ist in den letzten Jahren neu, dünn und anfällig dafür, zu brechen und zu schmelzen», heisst es. «Die von altem, dickeren Eis bedeckte Fläche nimmt weiter ab.» Zehn der niedrigsten Eis-Werte seien in den Septembermonaten der vergangenen elf Jahre gemessen worden.
Die sich aufwärmenden Meere machen sich unterdessen vor allem an Korallenriffen bemerkbar. Die Bleiche von Juni 2014 bis Mai 2017 sei zum einen wegen des langen Zeitraums ungewöhnlich gewesen, zum anderen aber, weil sie auch ausserhalb des Klimaphänomens Nino geschehen sei.
Korallen seien dabei mit Regenwäldern an Land zu vergleichen, da sie enorm viele Lebewesen auf sehr engem Raum beherbergen. Zudem bieten die Fische und weitere Tiere, die dort leben, laut NOAA bis zu einer Milliarde Menschen weltweit Nahrung. Ausserdem seien sie Grundlage für den Sand an einigen Stränden und bieten Schutz vor Stürmen und Wellen.
Besonders stark blichen die Korallenriffs im Pazifik aus - darunter um Guam, Amerikanisch-Samoa und Hawaii. Bei fast 30 Prozent der Korallenriffe weltweit nahm die Bleiche demzufolge zwischen 2014 und 2017 lebensbedrohliche Ausmasse an. Ein starkes Ausbleichen geschehe immer häufiger und wiederhole sich somit in kürzeren Zeit als die Korallenriffe benötigen, um sich davon zu erholen.
Auf den Philippinen nahm die Polizei im Zuge einer grossen Aktion einen Schweizer (62) fest. Er soll illegale Waffen bei sich gebunkert haben.
In den Philippinen hat Präsident Rodrigo Duterte der Drogenkriminalität den Kampf angesagt. Derzeit laufen deswegen zahlreiche Operationen. Dabei sind auch zwei Australier im Juli verhaftet worden, wie ein philippinisches Magazin berichtet. Ihnen droht die Todesstrafe.
Im Zuge dieser Operationen ist nun der Schweizer B.R.* am 30. Juli in Floridablanca festgenommen worden. Jedoch nicht wegen Drogen – er soll im Besitz illegaler Waffen gewesen sein. Und zwar fand die Polizei eine 9mm-Maschinenpistole, einige volle und leere Magazine und einen Schalldämpfer.
Der 62-Jährige wurde von Beamten der Criminal Investigation and Detection Group (CIDG) in das dortige Gefängnis gebracht. Dort wird über Anklage und Strafmass entschieden. (nbb)
*Name der Redaktion bekannt
ZÜRICH - Dass Bank-Mitarbeiter von ihren Geschäftsgeräten nicht auf Facebook können, ist seit Jahren Usus. Nun verwehrt die UBS ihren Angestellten den Zugang zum Branchenblog «Inside Paradeplatz» – sie dürfen nur noch mit privaten Geräten zugreifen.
UBS-CEO Sergio Ermotti (58) hält die Kritik, die auf dem Banken-Blog «Inside Paradeplatz» an ihm und der Grossbank geäussert wird, offensichtlich nicht aus. Denn Ermotti hat per gestern, 1. August, allen rund 60'000 Angestellten den Zugang zu ebendiesem Blog sperren lassen. Zumindest auf ihren Geschäftsgeräten.
«Inside Paradeplatz» publiziert an jedem Werktag eine Story zur Schweizer Bankenszene, hat damit unter anderem das Beben rund um die Raiffeisen-Bank mit ausgelöst.
Sperrung hat Tradition«Im Rahmen einer regelmässigen Überprüfung haben wir uns entschieden, mehrere Blogs als Social Media einzustufen», begründet eine UBS-Sprecherin den Schritt auf Anfrage. «Es steht Mitarbeitenden offen, diese Seiten von ihren privaten Geräten zu besuchen.» Welches die anderen Blogs sind, die blockiert wurden, wollte die UBS-Sprecherin gegenüber BLICK nicht verraten. Andere Medien wie das Branchenportal «Finews» sollen nicht von der Sperre nicht betroffen sein. Blick.ch ist von UBS-Servern aus ebenfalls erreichbar.
Andere soziale Netzwerke à la Facebook oder Twitter sind auf den Computern von CS und UBS seit Jahren gesperrt. Grund: Sicherheitsbedenken, schliesslich arbeiten die UBS-Mitarbeiter mit sensiblen Daten.
Zu deftige LeserkommentareBei der Sperrung von «Inside Paradeplatz» sind die Gründe anders gelagert: Lukas Hässig (54), der Journalist hinter Inside Paradeplatz, spekuliert, dass die teils scharfe Kritik auf seinem Blog der Grund sein soll. Und zwar nicht jene, die Hässig selbst äussert – auch wenn er für diese auch schon starke Kritik hat einstecken müssen. «Neben soliden Recherchen mit Newsgehalt (Raiffeisen) oft Halbgares, Falsches und Beleidigendes», umschreibt die «Handelszeitung» Hässigs Arbeit.
Im aktuellen Zensur-Konflikt geht es aber um die Leserkommentare unter den den redaktionellen Texten.
In der Tat sind die Kommentare dort oft deftig. So hat die «Handelszeitung» zusammengetragen, dass Bankchefs in den Kommentaren als «Nullen», «Heissluftgebläse», «Affen», «Lachnummern», «Kriecher» oder als «typische Südländer, die nur reden und nicht liefern» dargestellt werden.
Raiffeisen toleranterDie UBS bestätigt auf BLICK-Nachfrage, dass die Härte der Kommentare den Ausschlag gegeben hat. Die Einstufung von Blogs als «Social Media», um die Zensur zu begründen, ist vor diesem Hintergrund allerdings ein komisch anmutender Kunstgriff.
Ganz anders die Raiffeisen, die auf «Inside Paradeplatz» in den letzten Monaten stark unter die Räder gekommen ist: «In unserer Internet-Policy setzen wir auf Eigenverantwortung und Ausbildung. Aus diesem Grund sind sowohl Social-Media-Plattformen wie zum Beispiel Twitter, Facebook oder Instagram als auch Blogs wie Inside Paradeplatz für die Mitarbeitenden von Raiffeisen zugänglich», schreibt eine Sprecherin. Gesperrt seien hingegen rechtswidrige und diskriminierende Inhalte sowie Pornographie. (kst)
WINTERTHUR - ZH - Die Versicherung Axa Schweiz hat im ersten Halbjahr 2018 das Prämienvolumen stabil gehalten und den operativen Gewinn gesteigert. Aufgrund einer Abschreibung lag der Reingewinn aber deutlich tiefer.
Die Tochter des französischen Axa-Konzerns sprach in einer Mitteilung vom Donnerstag insgesamt von einem «erfolgreichen ersten Halbjahr».
Das Geschäftsvolumen blieb in den Monaten Januar bis Juni mit 8,42 Milliarden Franken im Vorjahresvergleich stabil. In der Schaden- und Unfallversicherung stieg das Prämienvolumen leicht um 0,5 Prozent auf 3,11 Milliarden.
Beide Lebensversicherungsbereiche entwickelten sich weiter rückläufig, wobei das Kollektivlebengeschäft mit -0,2 Prozent auf 4,87 Milliarden stabiler war als das Einzellebengeschäft (-2,5% auf 429 Millionen).
«In unserem Kerngeschäft konnten wir eine überzeugende Leistung zeigen, was sich im verbesserten operativen Gewinn niederschlägt», liess sich CEO Fabrizio Petrillo in der Mitteilung zitieren. Der operative Gewinn stieg denn auch um 4,8 Prozent auf 467 Millionen Franken, während der Reingewinn aufgrund des erwähnten Abschreibers um 67 Prozent auf 136 Millionen einbrach. Ohne diesen Einmaleffekt stünde indes ein Plus von 32 Prozent zu Buche, wurde betont.
Der Abschreiber steht im Zusammenhang mit dem Entscheid des Unternehmens, in der Beruflichen Vorsorge (BVG) keine Vollversicherungen mehr anzubieten, sondern sich nur noch auf teilautonome Lösungen zu fokussieren. Bei der Ankündigung dieses Beschlusses im April war ein hoher Abschreiber für das erste Semester in Aussicht gestellt worden.
Beim Mutterkonzern Axa gingen im ersten Halbjahr die Prämieneinnahmen um 1 Prozent auf 53,6 Milliarden Euro zurück. Und der Gewinn brach um 14,4 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro ein. Beeinflusst wurde das Ergebnis insbesondere durch Belastungen im Zusammenhang mit dem Börsengang der US-Tochter. (SDA)
Der Ur-Hopper Marcel Koller muss dem FCB zu altem Glanz verhelfen. Andere Zürcher taten dies schon.
2003 liefern sich die Zürcher ein episches Duell mit dem FCB um den Titel – und siegen in letzter Runde.
Nun muss Koller das Image des FCB wieder aufpolieren. Vor ihm liessen schon andere Zürcher die Basler erblühen.
Allen voran Christian Gross. Im Sommer 1999 beginnt die Regentschaft des strengen Trainers, der das Etikett des Höngger Polizistensohns trägt. Gross fordert den FCB, ist unerbittlich mit seinen Stars. Unter ihm wird der FCB auf Erfolg getrimmt – auch dank dem neuen St. Jakob-Park und dem Einstieg von Mäzenin Gigi Oeri. Beide holt René C. Jäggi an Bord.
Jäggi hält auch zu Gross, als der zum Saisonstart 2001 in Sion 1:8 verliert und die «Basler Zeitung» fragt: «Christian Gross, sind Sie noch im richtigen Beruf?» Jäggi bleibt stark, verknüpft sein Schicksal mit dem des Trainers. Und Gross führt den FCB in die Spur. Der erste Titel nach 22 Jahren im Mai 2002 samt Cupsieg entfacht rot-blaue Glückseligkeit.
Auch viele Stars haben GC-Vergangenheit: die Yakin-Brüder, Pascal Zuberbühler, Mario Cantaluppi, später Bernt Haas, Antonio Esposito oder Boris Smiljanic – und: Mladen Petric. Je drei Meisterschaften und Cupsiege folgen, Höhenflüge in der Königsklasse, aber auch schwere Stunden wie nach dem 13. Mai 2006, als der FCZ dem FCB den Titel in letzter Sekunde entreisst. Nach zehn Jahren ist im Sommer 2009 Schluss. Gross geht mit Stil, verliert nie ein schlechtes Wort über den FCB. Und wird nach seinem letzten Spiel gegen YB mit dem Lied «Tougher Than the Rest» von Bruce Springsteen verabschiedet – härter als der Rest. In der Muttenzerkurve hängt ein Plakat: «Danke für das GROSSartige Jahrzehnt».
Urs Fischer ist nur zwei Jahre im Amt. Der Rekordspieler des FCZ tut in dieser Zeit aber, woran Nachfolger Raphael Wicky scheitert: Er wird zweimal Meister, jeweils vorzeitig, 2017 gar mit der Rekordzahl von 86 Punkten. Fischer fällt dem Neuanfang zum Opfer – auch weil ihm die stärkere Integration von Jungen nicht zugetraut wird. Sympathien gewinnt er in Basel gleichwohl. Begrüsst wird er 2015 mit dem Plakat: «Fischer, nie eine vo uns!»
Allerdings: Zu Fischers Verabschiedung stand dann: «Fischer, eine vo uns!» Beispiele, die Koller zeigen: Erfolg hilft bei der Assimilation.
Bei heftigen Krawallen sind in Nicaragua Hunderte getötet worden. Einer Kommission des Parlaments zufolge sind es 265 – laut Menschenrechtlern deutlich mehr.
Bei Protesten gegen die Regierung von Präsident Daniel Ortega sind in Nicaragua seit Mitte April nach Angaben der Wahrheitskommission 265 Menschen ums Leben gekommen. Das sind zwar deutlich mehr als die von der Regierung Anfang der Woche genannten 195 Todesopfer. Menschenrechtsorganisationen melden aber weit höhere Opferzahlen.
Die Proteste gegen den einstigen Revolutionär Ortega hatten sich Mitte April an einer Reform der Sozialversicherung entzündet. Obwohl Ortega diese zurückzog, fordern Demonstranten weiter seinen Rücktritt und den seiner Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo.
13 Minderjährige getötetMurillo versicherte am Mittwoch (Ortszeit), die Regierung strebe nach «Gerechtigkeit und Wiedergutmachung» für die betroffenen Familien. Die Proteste bezeichnete sie als «Putschversuch und Terroranschlag". «Die Terroristen, Anstifter, Komplizen, Täter und Kriminellen» dürften nicht ungestraft bleiben, sagte sie örtlichen Medien.
Die Mehrheit der Todesopfer sind der Wahrheitskommission zufolge Männer (241). 13 Tote seien Minderjährige. Die meisten Getöteten stammten aus der Provinz Managua (114), wo etwa ein Drittel der 6 Millionen Einwohner lebt.
Die Wahrheitskommission des Parlaments zur Untersuchung der Todesfälle wird von Regierungsanhängern dominiert. Nach Angaben des Zentrums für Menschenrechte (Cenidh) kamen bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei bislang 302 Menschen ums Leben. Die Menschenrechtsorganisation ANPDH spricht gar von 448 Todesopfern. Ausserdem sprechen Menschenrechtsorganisationen von mehr als 2000 Verletzten sowie Hunderten Festgenommenen und Verschwundenen. (SDA)