BERN - Die Krankenkassenprämien steigen im nächsten Jahr um durchschnittlich 1,2 Prozent. Doch dann gehts wieder rasant in die Höhe, sagen Experten.
Versicherte werden 2019 monatlich im Schnitt 315 Franken an Krankenkassenprämien zahlen müssen. Das sind 1,2 Prozent mehr als dieses Jahr. Schwieriger wird der Vergleich zum Vorjahr, weil der Bund sein Modell für die Berechnung geändert hat. Dennoch steht fest: 2019 erhöhen sich die Prämien deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre von 3,5 Prozent (ab 2008).
Was heisst die vergleichsweise moderate Prämienerhöhung nun für die Zukunft? Ist die Prämienexplosion gestoppt? Für Bundesrat Alain Berset (46) ist das tiefere Prämienwachstum ein Zeichen dafür, dass Bundesrat und Parlament in den letzten Jahren gut gearbeitet hätten. Das Kostenbewusstsein der Akteure im Gesundheitsbereich steige, doch es brauche weitere Anstrengungen.
Wenn nicht heute, dann morgenDeutlich negativer die Interpretation von Experten: Sowohl Tilman Slembeck (54), Gesundheitsökonom und Professor an der ZHAW, als auch Krankenkassenexperte Felix Schneuwly (58) vom Vergleichsdienst Comparis sind sich einig, dass eine stärkere Prämienerhöhung nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben ist.
«Die Prämienexplosion ist nicht gestoppt», sagt Slembeck. Es handle sich um einen reinen Verschiebungseffekt. Nicht die tatsächlichen Kosten im ersten Halbjahr seien gesunken, sondern nur die verrechneten. Und auf eben diesen basieren die Prämien. «Beispiele aus der Vergangenheit zeigen: Steigen die Prämien in einem Jahr schwächer, dann gibts im Jahr darauf eine stärkere Erhöhung», so der ZHAW-Professor.
Kosten wachsen weiterIns gleiche Horn stösst Schneuwly: «Der tiefe Anstieg im 2019 ist nur ein Einmaleffekt. Danach geht es umso stärker wieder nach oben mit den Prämien.» Wann genau? «Ich rechne bereits wieder im Jahr 2020 mit einem Prämienschock.»
Ein Grund dafür sieht der Experte auch beim angepassten Risikoausgleich. Dafür fehlten Erfahrungswerte. Er rechnet damit, dass die Entlastung der Jungen bei den übrigen Versicherten Kostenfolgen haben dürften. Diese seien noch nicht berücksichtigt.
Damit das Prämienwachstum nachhaltig gestoppt oder wenigstens gebremst wird, muss man die Kosten im Gesundheitswesen in den Griff bekommen. Den Anfang hat Bundesrat Berset vor kurzem mit der Präsentation eines Massnahmenpakets gemacht.
Für Slembeck stechen dabei die Massnahmen zu den Generika, der Experimentierartikel und ein nationales Tarifbüro heraus. Doch: «Sparen wollen alle. Aber wirds konkret, dann haben alle Massnahmen ihre Gegner.» Gegen günstigere Generika dürften etwa die Hersteller scharf schiessen.
Plus 20 Prozent, Minus 40 ProzentAuch wenn die vorgeschlagenen Massnahmen umgesetzt werden, dauert es, bis die Kosten und schliesslich die Prämien sinken. Im nächsten Jahr heisst es daher mehr zahlen.
Im schlimmsten Fall erleiden manche auch dieses Mal einen Prämienschock, das zeigt eine Auswertung von Moneyland. Um mehr als 20 Prozent steigt die Prämie für einen Erwachsenen aus dem Wallis, der bei der Krankenkasse Provita versichert ist und die Höchstfranchise gewählt hat. Auch den umgekehrten Extremfall gibts: Von Einsparungen von bis zu 40 Prozent profitieren in Einzelfällen junge Versicherte der Krankenkasse Sanitas in verschiedenen Kantonen mit der höchsten Franchise.
Nur zwei Kantone mit sinkenden PrämienDie klaren Gewinner sind hier junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren. Zu verdanken ist das dem Entscheid des Parlaments, den Risikoausgleich für junge Erwachsene ab kommendem Jahr um die Hälfte zu senken. Insgesamt sinken daher ihre Prämien um 15,6 Prozent. Erwachsene und Kinder dagegen müssen 2,4 Prozent mehr zahlen.
Nur gerade in zwei Kantonen sinken die Prämien im Gesamtdurchschnitt über alle Altersklassen. Für Versicherte aus den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Uri sinken die Prämien um 1,5 Prozent. Tendenziell mehr steigen die Prämien in der Westschweiz und im Tessin. Am meisten im Wallis. Keine Veränderung gibts im Kanton Zug.
Bei den Modellen ist der Unterschied zwischen dem Standardmodell (+ 1,8 Prozent) und dem Telmed-Modell (+ 0,3 Prozent), bei dem ein obligatorisches Telefongespräch dem Arztbesuch vorangeht, am grössten. Das zeigen die Berechnungen von Moneyland.
Was der Einzelne im nächsten Jahr jeden Monat für die Krankenkasse hinblättern muss, das erfährt er bald von seiner Krankenkasse. Bis Ende Oktober kommt der Brief. Und dann gehts ans Rechnen und Wechseln.
BERN - SVP-Nationalrat Erich Hess (BE) möchte das Rechtsüberholen weniger hart bestrafen. Statt einer Strafanzeige samt Führerausweisentzug soll künftig nur eine Ordnungsbusse fällig werden. Also maximal 300 Franken.
Dieses Jahr hat das Parlament grünes Licht gegeben für eine lockerere Gangart auf den Autobahnen: Rechtsvorbeifahren soll erlaubt werden. Nachdem FDP-Nationalrat Thierry Burkart (43, AG) seinen Vorstoss erfolgreich durchgebracht hatte, ist nun der Bundesrat am Zug, das Gesetz entsprechend anzupassen.
Burkarts Vorstoss zugestimmt hat auch SVP-Nationalrat Erich Hess (37). Doch der Berner setzt nun noch einen drauf: Er will auch beim Rechtsüberholen die Zügel lockern. Zwar will er das Verbot nicht gleich ganz streichen. Doch anstelle einer Strafanzeige soll es für Rechtsüberholer nur noch eine Ordnungsbusse absetzen. Also maximal 300 Franken Busse statt wie heute eine Strafe samt mehrmonatigem Führerausweisentzug.
SVP-Hess: «Mehr Verhältnismässigkeit»«Wenn man das Rechtsvorbeifahren erlaubt, ist es jenseits von Gut und Böse, wenn man das Rechtsüberholen mit einer Anzeige und einem Ausweisentzug bestraft», sagt Hess. Eine klare Abgrenzung zwischen erlaubtem Rechtsvorbeifahren und Rechtsüberholen sei oftmals schwierig. «Wir bewegen uns also in einem juristischen Graubereich, in welchem es mehr Verhältnismässigkeit braucht.»
Zudem würden Polizei und und Justiz administrativ entlastet, so Hess. Und er zeigt sich kompromissbereit: «Allenfalls könnte man die maximale Ordnungsbusse von heute 300 Franken auch etwas erhöhen.»
FDP-Burkart: «Kontraproduktiv»In den Reihen der SVP hat Hess schon einige Unterschriften für seine parlamentarische Initiative gesammelt, die er in der letzten Sessionswoche einreichen wird. Nicht unterschrieben hat hingegen FDP-Mann Burkart. Für den Vater des Rechtsvorbeifahrens kommt der Vorstoss zum völlig falschen Zeitpunkt.
«Wir haben erst gerade meinen Vorstoss fürs Rechtsvorbeifahren mit viel Aufwand politisch mehrheitsfähig gemacht», erklärt der TCS-Vizepräsident. Zuerst müssten dieser umgesetzt und Erfahrungen mit der neuen Regelung gesammelt werden. «Das Anliegen von Erich Hess hat daher zum jetzigen Zeitpunkt politisch keine Chance und ist kontraproduktiv. Zudem kann Rechtsüberholen zu sehr gefährlichen Situationen führen.»
Hess hingegen glaubt nicht, dass das Risiko auf der Strasse steigt. «Wenn überhaupt etwas gefährlich wäre, dann wäre das ja bereits das Rechtsvorbeifahren», erklärt er. «Wenn jemand weiter vorne nach links blinkt und die Spur wechselt, besteht allein deswegen doch keine zusätzliche Gefährdung. Wichtig ist natürlich, dass die Sicherheitsabstände eingehalten werden.»
Rechtsüberholen später legalisieren?Doch weshalb das Rechtsüberholverbot nicht gleich ganz abschaffen? «Jetzt müssen wir zuerst einmal schauen, ob sich das Rechtsvorbeifahren auf den Schweizer Strassen bewährt», so Hess. «Gibt es keine Probleme, kann das Rechtsüberholen in einem späteren Schritt legalisiert werden. In anderen Ländern funktioniert das wunderbar – ohne mehr Unfälle.»
Vor einem Vierteljahrhundert, am 24. September 1993, ist aus sechs landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden die Fenaco gegründet worden.
Seither ist die Gruppe, die mehr als 10'000 Mitarbeitende beschäftigt und in der breiten Öffentlichkeit vor allem mit den Läden von Landi und Volg bekannt ist, schweizweit stark gewachsen.
Im Herbst 1993 hatten in der Schweiz sechs von neun landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden nach rund zwei Jahren Verhandlungen den Zusammenschluss zur «Fédération nationale des coopératives agricoles» - kurz Fenaco - gewagt. Im Zentrum stand damals und steht noch heute die Idee, die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen.
Die Basis von Fenaco bilden die genossenschaftlichen Organisationen der Landwirte, die heute rund 190 Landi. Im 19. Jahrhundert waren schweizweit Genossenschaften mit dem Ziel gegründet worden, Geräte und Produktionsmittel günstiger beschaffen zu können und die Produkte zu vermarkten. Und bereits in den 1930iger Jahren wurde eine zentrale Einkaufsstelle für importiertes Futter aufgebaut.
Aufbau von spezialisierten FirmenAm Ende des zweiten Weltkriegs wuchsen in der Landwirtschaft die Herausforderungen, die Aufgaben wurden komplexer. Um diese bewältigen zu können und gleichzeitig die Effizienz zu steigern, gründeten die Landwirte spezialisierte Unternehmen.
So wurde beispielsweise Ende 1950er Jahre für die Tierhaltung eine Anlage zur Prüfung von Futtermitteln aufgebaut. Daraus sollte später die mittlerweile 60jährige Futterproduzentin UFA hervorgehen. In den 1960er und 1970er Jahren kamen weitere solche Unternehmen dazu.
Im Jahr 1966 nahm etwa der Mineralölkonzern Agrola den Betrieb auf. Das Winterthurer Unternehmen betreibt heute mit über 400 Standorten das grösste Tankstellennetz in der Schweiz und verkauft auch Heizöl oder Holz-Pellets. Und Firmen wie Anicom (Tierhandel), Frigemo (Kartoffel-, Gemüse- und Früchteproduktion), Ramseier (Getränke) oder Landor (Dünger) tragen ebenfalls zum Erfolg der genossenschaftlichen Idee bei.
Erfolg im DetailhandelEinen wesentlichen Anteil am Erfolg von Fenaco hat der Detailhandel mit den Volg- und Landi-Läden. Das Geschäftsfeld trägt etwas weniger als einen Drittel zum Gruppenumsatz bei. Ende 2017 belieferte Volg 930 Standorte mit Produkten, darunter 582 Dorfläden der Marke Volg, 258 freie Detaillisten sowie 90 Agrola-Tankstellenshops.
Und auch die Landi-Läden erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit: Mittlerweile gibt es über 270 Standorte. Während die Landi früher das Angebot auf den Bedarf der Landwirte ausgerichtet hatte, wurde sie über die Jahre stark ausgebaut und erreicht heute eine breite Käuferschaft. Ein Beispiel dafür ist der stark wachsende Bereich Gartenbau.
Der Fenaco-Konzern hat seit seiner Gründung stark an Grösse gewonnen: Im Jahr 2017 wurde mit einem Rekordumsatz von 6,3 Milliarden Franken doppelt so viel wie noch vor 25 Jahren erwirtschaftet. Gar um das Dreifache kletterte der Gewinn in die Höhe. Im letzten Jahr erzielte Fenaco einen Konzerngewinn von 99 Millionen Franken. (SDA)
Als zweiter Kanton führt St. Gallen ein Burka-Verbot ein. Allerdings führe die Umsetzung zu einigen Problemen, so die Regierung. Die SVP sieht das anders.
Zwei Drittel der St. Gallerinnen und St. Galler haben sich am gestrigen Abstimmungssonntag für ein Burka-Verbot ausgesprochen. Damit führt der Ostschweizer Kanton als zweiter in der Schweiz ein solches Verbot ein. Wann es in Kraft tritt, ist noch offen – das muss die Regierung bestimmen.
Doch dann soll bestraft werden, wer im öffentlichen Raum sein Gesicht verhüllt. Allerdings nur, sofern das «die öffentliche Sicherheit oder den religiösen oder gesellschaftlichen Frieden bedroht oder gefährdet». Ob eine solche Bedrohung oder Gefährdung vorliegt, ist in jedem einzelnen Fall zu beurteilen.
Verbot wird sich kaum auswirkenDer zuständige Justiz- und Polizeidirektor Fredy Fässler (58, SP) sagte daher bereits im Abstimmungskampf, die Regelung werde kaum etwas bewirken. Er könne sich keine Situation vorstellen, in der die Bedingungen des Verbots erfüllt wären.
Und tatsächlich lässt sich nur schwer vorstellen, wie genau die Kantonspolizei herausfinden soll, ob sich unter einer Burka eine «Gefahr für die Sicherheit» oder eine friedliche und kauffreudige Touristin verbirgt.
«Polizei bestens geschult»Kein Problem sieht Walter Gartmann (48), Präsident der SVP St. Gallen. «Der Polizist muss mit jeder verschleierten Person ein Gespräch führen, ihr zeigen, was bei uns Kultur und Tradition ist, und auf das Verbot hinweisen», erklärt er gegenüber BLICK.
«Dafür sind sie bestens ausgebildet», sagt er mit Hinblick auf Grossanlässe wie Schwingfeste oder die Fussball-Europameisterschaft. «Von dort sind unsere Polizisten bestens darin geschult, Gefahren zu erkennen. Da ist mit der Burka auch nichts anderes.»
Gartmann hätte lieber Tessiner Modell gehabtNur: Gemäss Gesetz, das die St. Galler angenommen haben, kann der Polizist eine Busse erst dann aussprechen, wenn er beweist, dass die Burka-Trägerin eine Gefahr darstellt. Mit Kultur und Tradition hat das nichts zu tun.
Gartmann gibt denn auch zu, dass er lieber ein generelles Verbot wie im Tessin gehabt hätte. Aber man habe einen Kompromiss finden müssen. Und den könne man auch durchsetzen, wenn man wolle. Das Problem seien Leute wie Regierungsrat Fässler, die das nicht wollten.
Deutschland organisiert ein Gala-Abend für den türkischen Präsidenten Erdogan – das sorgt für Diskussionen. Jetzt steht fest: Die Kanzlerin wird dem Anlass fernbleiben.
Seit Wochen tobt in Deutschland die Diskussion, ob das geplante Staatsbankett für den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (64) angemessen ist. Jetzt steht fest: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (64) wird nicht teilnehmen, wie der «Spiegel» unter Berufung auf Regierungskreise berichtet.
Ob ihr Fernbleiben ein politisches Zeichen ist, ist unklar. Die Kanzlerin nahm in der Vergangenheit nur bei sehr wichtigen Gästen teil, zuletzt beim Besuch der Queen im Jahr 2015.
Obwohl Erdogan Deutschland mehrmals als Ministerpräsident und Präsident besucht hat, steht vom 27. bis 29. September der erste formelle Staatsbesuch inklusive militärischen Eheren und Staatsbankett an. An dem Gala-Anlass im Schloss Bellevue in Berlin, das der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausrichtet, werden rund 100 handverlesene Gäste erwartet.
Aus Protest bleiben der Gala viele deutsche Oppositionspolitiker fern. FDP-Chef Christian Lindner etwa teilte mit, er wolle «nicht Teil von Erdogan-Propaganda» sein. Anders als viele seiner Kollegen will aber der Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir teilnehmen. Er kommentierte: «Erdogan muss mich, der für die Kritik an seiner autoritären Politik steht, sehen und aushalten». (rey)
In Freiburg soll es ab 2019 möglich sein, Einkäufe mit einer Alternativwährung namens «Drache» zu tätigen.
Der Name der Lokalwährung ist aus einer Volksbefragung hervorgegangen, an der 850 Personen teilnahmen.
Wie der Trägerverein der Lokalwährung am Montag mitteilte, setzte sich «Drache» (französisch «Dragon«) knapp gegen «Bolz» durch. Auch «Dzo», «Fribatz» und «Zähri» standen zur Auswahl.
Der Drache ist in Freiburg populär: Das Sagentier ist das Maskottchen des HC Freiburg-Gottéron. Der Lindwurm soll laut alten Sagen im Galterntal (französisch «Vallée du Gottéron«) gehaust haben, wo dieser Eishockeyklub seine Wurzeln hat.
Nicht die EinzigenDer Non-Profit-Verein MLC Freiburg wird nun versuchen, lokale Geschäfte, Produzenten, Lieferanten und Veranstalter zu überzeugen, den «Drachen» als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Dies mit dem Ziel, die lokale Wirtschaft zu fördern.
In der Schweiz gibt es weitere Alternativwährungen wie etwa den «Farinet» im Wallis, den «Léman» in der Genferseeregion und den «Netzbon» in Basel. In Bern scheiterte in diesem Sommer nach dreijähriger Dauer das Experiment mit dem «Bonobo» («Bon ohne Boss»). (SDA)
Vor dem siebten Treffer schlägt YB-Stürmer Roger Assalé einen Hacken statt abzuschliessen. Sein Trainer findets nicht so toll …
Was für eine Demütigung für den FCB! 1:6 stehts kurz vor Schluss, als YB-Rakete Roger Assalé der Basler Hintermannschaft enteilt und alleine vor Goalie Martin Hansen steht. Doch statt den Ball zu versenken, schlägt Assalé einen frechen Hacken, lässt den mitgeilten FCB-Verteidiger Silvan Widmer ins Leere laufen, trocknet auch noch Hansen ab und bugsiert den Ball zum 7:1 über die Linie!
Die YB-Kurve kocht, die Schadenfreude über die FCB-Blamage ist riesig, «Schwyzer Meischter, BSC», brüllen die Fans, Assalés Tor ist das Tüpfelchen auf dem i.
Nur ein Berner findets gar nicht lustig. Gerardo Seoane. «Das war ein unnötiges Dribbling», kritisiert der YB-Trainer nach dem Spiel. Allgemein sei die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen, so Seoane, der im 7. Ligaspiel zum 7. Mal gewinnt. Basel hingegen liegt nun schon zwölf Zähler hinter den Bernern und hat ein massives Defensivproblem. Nur der bislang desolate Aufsteiger Xamax hat noch mehr Tore erhalten als der FCB.
Frankfurt – Der Finanzplatz Frankfurt ist laut einer Studie der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ein halbes Jahr vor dem erwarteten Ausstieg Grossbritanniens aus der EU der grösste Gewinner.
«Wir sehen Frankfurt als erste Adresse für die Brexit-Banken», sagte Helaba-Chefvolkswirtin Gertrud Traud am Montag. «Das ist keine Vermutung, das ist Fakt.»
Insgesamt hätten sich 25 Geldhäuser - Stand heute - dazu entschlossen, wegen des Brexit substanziell Geschäft und Personal in die Mainmetropole zu verlagern. Frankfurt liegt damit auf dem Kontinent deutlich vor anderen Städten wie Paris, Dublin, Luxemburg und Amsterdam.
«Es gibt keinen anderen Standort, für den sich so viele Banken entschieden haben. Frankfurt hängt derzeit Paris ab», sagte Traud. Bei Versicherungen und Fondsgesellschaften, die genauso wie Banken wegen des Brexits Kapazitäten ausserhalb Londons ausbauen müssen, führen allerdings Luxemburg und Dublin. Finanzfirmen, die bislang in London operieren, müssen wegen des Brexit auch ein Standbein in Kontinentaleuropa aufbauen, damit sie künftig noch ihre Dienstleistungen anbieten können. Bislang ist London der mit Abstand wichtigste Finanzplatz Europas und wird dies auch nach dem Brexit bleiben.
Was die Zahl der Jobs angeht, ist das Angebot in der stark auf die Finanzbranche fokussierten britischen Hauptstadt mit rund 400'00 Jobs in Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften, Anwaltskanzleien und Wirtschaftsprüfern sowie Beratern riesig. In Frankfurt beschäftigen die Banken laut Helaba aktuell rund 63'200 Menschen, 2020 dürften es wegen des Brexits 65'000 sein. Mittelfristig rechnet Traud mit mindestens 8000 Jobs in der Finanzindustrie, die im Zuge des Brexits neu am Main entstehen werden.
Alleine die 24 Auslandsbanken, die bereits angekündigt haben, dass sie in grösserem Stil Jobs nach Frankfurt verlagern wollen, dürften ihre Mitarbeiter von derzeit 2500 auf 4500 fast verdoppeln. Hinzu kommen noch mehrere hundert Jobs bei der Deutschen Bank. Einige Institute - vor allem asiatischer Herkunft - seien noch in Gesprächen mit den europäischen Aufsehern, hiess es bei der Helaba.
OBERGLATT ZH - Die tote Person, die in einem Maisfeld bei Oberglatt ZH gefunden wurde, ist identifiziert. Es handelt sich um eine seit dem 11. September vermisste Frau (†52).
Vor zwei Wochen verschwand eine 52-jährige Frau aus Oberglatt ZH spurlos. Zuletzt wurde sie am 11. September in Winterthur ZH gesehen. Vergangenen Freitag wurde ein lebloser Körper auf einem Maisfeld bei Oberglatt ZH gefunden. «Die Leiche geriet in den Mähdrescher», erklärte Landbesitzer Hermann Meier gegenüber BLICK. Ein Lohnarbeiter machte am Freitagvormittag den schrecklichen Fund. Er sass am Steuer des Mähdreschers.
Die Kantonspolizei Zürich nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Jetzt herrscht traurige Gewissheit. Es handelt sich bei der Leiche um die der vermissten Frau (†52). Das haben die Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Zürich und der Kantonspolizei Zürich ergeben.
Es bestehen keine Anhaltspunkte, die auf eine Dritteinwirkung am Tod der Frau schliessen lassen, wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt. Noch ist aber die Todesursache nicht geklärt. Die dahingehenden Ermittlungen sind weiterhin im Gange. (rad)
Bachelorette Adela Smajic will sich «wieder etwas auffrischen lassen», wie sie sagt. Was das bedeutet? Lippen aufspritzen und Falten wegmachen – mit 25.
Die Schönheits-OP-Liste von Bachelorette Adela Smajic (25) wird immer länger. Bisher legte sich die Single-Frau bereits zweimal für grössere Brüste unters Messer, liess sich mehrfach die Lippen aufspritzen. Jetzt weilt die Wetterfee gemeinsam mit ihrem Mami und ihrer kleinen Schwester Samara (21) ein weiteres Mal in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Erneut will sie ihrer Schönheit nachhelfen.
«Seit Januar bin ich nur im Stress. Jetzt wird es Zeit, dass ich mich wieder etwas auffrischen lasse», erklärt sie den Grund. Wer jetzt aber denkt, dass die TV-Frau sich ihre Brüste nochmals vergrössern lässt, liegt falsch. «Nein, nein, die sind gut so, wie sie sind.» Aber: «Ich lasse meine Lippen wieder etwas aufspritzen.» Das letzte Mal sei schon zu lange her.
Die Falten müssen wegDoch der Hauptgrund ihres Beauty-Trips ist ein anderer: Die Baslerin will sich Falten wegmachen lassen! «Ich habe so Fältli auf meiner Stirn und an der Nase. Mit Hyaluron füllt mir der Schönheitsdoktor diese auf», erklärt sie. Darauf angesprochen, dass es etwas seltsam anmuten kann, wenn eine 25-Jährige von Falten spricht, sagt Adela: «Ich sehe sie ja jeden Tag im Spiegel – und sie stören mich.» Die Bachelorette erklärt, dass sie zu wenig schlafe, dafür aber oft lange sünnele und ins Solarium gehe – gepaart mit dem vielen Stress der letzten Monate gebe das halt Falten.
Und in ihrem Streben nach Perfektion liebäugelt Adela gar noch mit einem dritten Eingriff: «Ich überlege mir, noch die Wangenknochen aufspritzen zu lassen», sagt sie. Entscheiden werde sie das aber erst kurzfristig.
Freunde rieten ihr davon abIhre Freunde scheinen weniger begeistert von diesen Plänen zu sein. «Viele Leute aus meinem Umfeld haben mir von den Eingriffen abgeraten», erzählt die Baslerin. Trotzdem hält sie daran fest. «Ich würde mir auch wünschen, das alles nicht machen zu müssen. Aber so fühle ich mich einfach schöner und vor allem wohler!»
Als OP-süchtig würde sie sich aber nicht bezeichnen, betont Smajic. «Ich könnte auch mal zwei Jahre darauf verzichten. Ich war ja jetzt auch schon länger nicht mehr beim Schönheitsdoktor», sagt sie. Sowieso reise sie nicht nur für die Eingriffe nach Belgrad. Adela wird dort auch «endlich mal wieder» ihre Grosseltern besuchen und das «legendäre» Nachtleben geniessen!
Und sie wird wohl auch das ein oder andere Mal mit ihrer Vorgängerin Eli Simic (29) die Nacht zum Tag machen. Denn ihre mittlerweile gute Freundin sei zufälligerweise gleichzeitig in ihrer Heimat, so Adela. Simic wird ihr, was die Operationen betrifft, aber wohl nicht nacheifern.
Rom – Italiens Regierung hat eine erleichterte Ausweisung von Einwanderern und eine deutliche Verschärfung des Asylrechts beschlossen. Ein entsprechendes Dekret wurde am Montag in Rom verkündet.
Innenminister Matteo Salvini sagte bei einer Pressekonferenz, mit dem Dekret könnten künftig Asylanträge ausgesetzt werden, wenn der Antragsteller als «sozial gefährlich» eingestuft werde oder in erster Instanz verurteilt worden sei. Die Asylanträge von Bewerbern, denen Drogenhandel oder Taschendiebstahl zur Last gelegt werde, würden abgelehnt.
Eine humanitäre Aufenthaltsgenehmigung, die in den vergangenen Jahren rund ein Viertel der Asylbewerber in Italien erhielten, soll künftig die Ausnahme sein. Auch die Verteilung und Unterbringung von Asylbewerbern wird neu organisiert.
Die meisten Asylbewerber sollen in grossen Auffangzentren untergebracht werden. Lediglich unbegleitete Minderjährige und anerkannte Flüchtlinge werden nach dem Willen der Regierung im Land verteilt, um ihre Integration zu erleichtern.
Auf seiner Facebook-Seite schrieb Salvini, «Kriminelle» und «falsche Asylbewerber» würden schneller ausgewiesen. Das per Dekret erlassene Gesetz sei «ein Schritt nach vorn, um Italien sicherer zu machen». Es trage dazu bei, dass Italien «stärker im Kampf gegen die Mafia» sowie gegen Schleuser werde.
Salvini verwies zudem auf die Neuregelung, «Terroristen» die italienische Staatsbürgerschaft zu entziehen. Ausserdem erteile das Dekret den Sicherheitsbehörden mehr Befugnisse und dämme «die Kosten einer übertriebenen Einwanderung» ein, erklärte der Minister auf Facebook.
Als sicherheitspolitische Neuerung ist in dem Dekret unter anderem vorgesehen, den Einsatz von Elektroschock-Pistolen auszuweiten. Das Dekret soll in Kraft treten, sobald Staatschef Sergio Mattarella es unterzeichnet hat. Allerdings muss auch das italienische Parlament in einer Frist von 60 Tagen zustimmen.
Über das Sicherheitsdekret wurde in italienischen Medien seit Wochen diskutiert. Auch innerhalb der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, die mit Salvinis rechtsextremer Partei Lega regiert, war das Vorhaben umstritten. Der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino, kritisierte, dass die Einwanderungs- und die Sicherheitspolitik in einem einzigen Dekret zusammengefasst werden.
Zudem will Salvini will bis zum Ende der fünfjährigen Legislaturperiode alle illegalen Siedlungen schliessen, in denen Angehörige der Minderheit der Roma leben. «Unser Ziel ist, Null Roma-Siedlungen bis Ende der Legislaturperiode zu haben», kündigte Salvini bei einer Pressekonferenz am Montag in Rom an.
Der Abriss der Roma-Siedlungen sei nicht Teil des Sicherheitspakets, das die Regierung am Montag verabschiedete, und mit dem die Einwanderungspolitik massiv verschärft wurde. «Ansonsten wäre ein Chaos ausgebrochen, doch wir halten an unserem Ziel fest», sagte Salvini.
Im Juni hatte der Innenminister bereits für massive internationale Kritik gesorgt, als er eine Zählung der in Italien lebenden Angehörigen der Minderheit ankündigte.
Im Juli war in Rom ein Camp mit mehreren Hundert Angehörigen der Minderheit der Roma geräumt worden. In Italien leben rund 150'000 Roma, davon 30'000 in illegalen Behelfsiedlungen. Menschenrechtsgruppen und kirchliche Organisationen fordern von der italienischen Regierung eine bessere Integrationspolitik für die Roma.
Pilzsammler aus der ganzen Schweiz sind in den heimischen Wäldern auf der Suche nach den wertvollen Stücken. Allerdings wegen trockenem Wetter gibt es in Schweizer Wäldern weniger Pilze zu sammeln als in anderen Jahren.
Pilz-Sammler sind in diesen Tagen auf der Suche nach Steinpilzen, Eierschwämmchen & Co. Die Pilzsaison ist in vollem Gang.
Drei Fakten zur Pilzsaison
BELLINZONA - Zwischen Abfallbergen und Dreck stossen Tierschützer im Tessin auf zahlreiche kleine Hunde. Der Anblick schockiert selbst die routinierten Helfer.
Es ist ein Bild des blanken Horrors, das sich zwei Tierschützern am vergangenen Freitag in Lugano bot. Alarmiert vom kantonalen Veterinäramt, macht sich der Pikett-Dienst der «Società Protezione animali di Bellinzona» (Spab) auf den Weg zu einer Wohnung, in der ein Mieter mit mehreren kleinen Hunden leben soll.
Was die beiden Mitarbeiter hinter der Wohnungstür dann vorfinden, sei «beunruhigend und schockierend» gewesen, schreibt die Tierschutzorganisation auf ihrer Homepage. Zwischen verdreckten Wänden, alten Kleidungsstücken und einer 30 Zentimeter hohen Abfallschicht auf dem Boden müssen sich die beiden einen Weg durch die Unterkunft bahnen. Auf der Suche nach den Tieren steigt den Helfern zudem ein beissender Gestank in die Nasen.
«Aus den Müllbergen kam ein so übler Geruch, dass wir nicht ausschliessen konnten, in all den Sachen auch auf längst verweste Kadaver zu stossen», schreibt die Spab auf ihrer Internet-Seite weiter.
Einer der schlimmsten Einsätze überhauptDie Tierschützer stossen in der Messie-Wohung schliesslich auf immer mehr kleine, komplett verängstigte Hunde. Einige Vierbeiner verstecken sich fluchtartig in den Müllbergen, so dass die Helfer bei jedem Schritt aufpassen müssen, nicht auf einen der Hunde zu treten.
Insgesamt 18 Hunde findet die Spab in der Wohnung. Bei Untersuchungen im Schutzhaus der Organisation stellt sich heraus, dass keines der Tiere ordnungsgemäss registriert worden war. «Bei einigen Hunden wurden zudem schwere Beschwerden festgestellt. Keiner befindet sich jedoch in Lebensgefahr», schreiben die Tierschützer.
Auch nach Abschluss des Einsatzes dürften die Bilder aus der Wohnung die Tierschützer noch lange beschäftigen. Es habe sich um eine der schwierigsten Interventionen gehandelt, die die Spab in den letzten 15 Jahren durchgeführt hätte, heisst es auf der Internetseite der Organisation weiter – «wegen der vielen betroffenen Tiere, aber auch wegen des Zustandes der Wohnung, in der Menschen in ernsthaften Schwierigkeiten lebten». (cat)
London – In der Goldminen-Industrie entsteht mit der milliardenschweren Fusion von Barrick Gold und Randgold Resources ein neuer Branchenprimus. Das kanadische Unternehmen Barrick schluckt den in Afrika tätigen Konzern Randgold Resources.
Mit einem Volumen von 18,3 Milliarden Dollar ist das Geschäft seit Jahren das grösste in der Branche, die mit sinkenden Goldpreisen und Investoren-Kritik zu kämpfen hat. Anleger bemängeln, dass es in dem Sektor zu wenige Übernahmen gibt und zu viel gespart wird. Von den weltweit zehn Goldminen, die am billigsten ausgebeutet werden, gehören nach der Fusion fünf dem neuen Branchenriesen. Randgold mit Sitz auf Jersey betreibt Minen unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo.
«Randgold ist so agil und leichtfüssig wie ein kleineres und jüngeres Unternehmen, das Barrick in seinen Anfangsjahren auch einmal war», pries Barrick-Chairman John Thornton die schon vor drei Jahren eingefädelte Übernahme. Randgold betreibt auch Goldminen in der Elfenbeinküste, in Mali und im Senegal. Thornton, künftiger Exekutiv-Chairman des neuen Konzerns, bezeichnete Barrock mit seiner Infrastruktur und weltweiten Ausdehnung eines Grosskonzern als idealen Partner für Randgold. (SDA)
Unter Experten wurde dagegen auch Skepsis laut: Der Zusammenschluss basiere nicht auf Stärke oder strategischen Überlegungen zum Nutzen des Vorhabens, kritisierte Kieron Hodgson vom Beratungsunternehmen Panmure Research. Er ähnele eher dem Bild zweier Betrunkener, die sich zur Sperrstunde gegenseitig stützen.
Sowohl Barrick als auch Randgold haben im vergangenen Jahr rund ein Drittel ihres Marktwertes eingebüsst. Anleger warfen der Branche falsches Kapitalmanagement vor und zogen sich zurück. Der bisherige Randgold-Chef und künftige Vorstandschef des neuen Unternehmens, Mark Bristow, selbst beklagte unlängst die «Wertvernichtung» in der Goldminen-Industrie. Auch der in diesem Jahr um zehn Prozent gesunkene Goldpreis macht Probleme.
Bei den Anlegern kam die geplante Fusion gut an: Randgold-Aktien legten in London um sechs Prozent zu, die in den USA notierten Papiere stiegen vorbörslich um fast sieben Prozent. Barrick-Anteilsscheine notierten dort drei Prozent im Plus. Das neue Unternehmen wird in New York und Toronto gelistet. Randgold-Aktionäre sollen für ihre Anteile jeweils gut sechs neue Barrick-Papiere bekommen und an dem künftigen Branchenriesen zu rund einem Drittel beteiligt sein.
Vor dreissig Jahren fand bei Olympia in Seoul der schmutzigste 100-Meter-Lauf der Weltgeschichte statt: Ben Johnson rannte zum Gold – und in die Hölle.
Am Tag, als der schamlose Schurke aufflog und ins Fegefeuer des Teufels stürzte, rief er seine Mutter Gloria an. «Es ist keiner gestorben», versuchte er sie zu trösten. Keiner, nur er. Ben Johnson war tot.
Die Sportwelt, die ihn noch tags zuvor angehimmelt hatte wie einen Gott, spuckte ihn aus wie einen verfaulten Zahn. Der schnellste Mensch der Welt war vom Himmel direkt in die Hölle gerannt, zu Fuss, in nur drei Tagen.
Am Montag wird der skandalöseste Wettlauf der Weltgeschichte dreissig, und für die einen war Ben Johnson ein betrügerischer Strolch – für die anderen dagegen eher eine arme Sau, die man geschlachtet hat, weil sie sich hat erwischen lassen.
Kampf gegen Erzfeind Carl Lewis
Seoul, 24. September 1988. Der 100-Meter-Final der Olympischen Spiele ist der Kampf der Giganten: Ben Johnson, der Weltmeister und Weltrekordler, trifft auf seinen Erzfeind Carl Lewis – und die Menschheit fiebert dem Duell entgegen wie den Jahrhundertschlachten von Muhammad Ali gegen Joe Frazier und George Foreman.
Auch Big Ben gegen Carl den Grossen ist grosser Zirkus. Kurz zuvor, beim Meeting im Züricher Letzigrund, haben die Veranstalter noch einen 200'000-Dollar-Gladiatorenkampf aus beiden gemacht.
Sie sind sich nicht direkt ähnlich, der kalifornische Strahlemann mit dem ästhetischen Laufstil und dieser stotternde kanadische Kraftprotz. Johnson ist ein Mensch gewordener Muskelberg, vom Stiernacken bis zu den dicken Oberschenkeln, die er kaum noch ungeschabt aneinander vorbeibringt.
9,79 Sekunden – unfassbar
Startschuss in Seoul. Der Muskelberg explodiert. Mit einem beidbeinigen Sprung schiesst er aus dem Block, legt los, trommelt mit 49 Schritten ins Ziel – und ungläubig starrt Lewis hinter ihm her. 9,79 Sekunden. Unfassbar. Bei der Siegerehrung gratuliert der Amerikaner mit steinernem Blick. «Der Sport», schimpfte Lewis schon vorher, «ist unmoralisch geworden.»
Johnson sah jedenfalls früher anders aus. Ein Hänfling war er, als er mit der Mutter und sechs Geschwistern die ärmlichen Verhältnisse in Jamaica hinter sich liess und nach Kanada zog – noch damals, mit 15, sah er aus wie 12 und wog nur 48 Kilo. Und nun das. Der König auf dem Olymp. Am Telefon gratuliert ihm Kanadas Premier Brian Mulroney: «Ottawa steht Kopf. Danke, Ben.»
Nach dem Rennen geht Big Ben zur Dopingkontrolle. Bis er kann, dauert es zwei Stunden und acht Dosen Bier. Sorglos habe er ausgeschaut, sagen Augenzeugen. Später wird Johnson erzählen, dass er schon jahrelang dopte («Alle dopen, du tust also nichts Böses»), die Steroide aber sechs Wochen vor Seoul abgesetzt hatte. Zwei Tage lang fühlt sich der naive Junge mit den Kulleraugen als König. Dann platzt die Bombe.
Johnson flieht nach TorontoAm 27. September 1988, nachts um 1.45 Uhr, gibt das IOC-Dopinglabor bekannt: Johnson war vollgepumpt mit Stanozol. Er verliert alle Titel, seine Weltrekorde und die Goldmedaille. Während sie bei einer hastig anberaumten Zweitzeremonie Carl Lewis umgehängt wird, wird Johnson wie ein verlauster Hund vom Hof gejagt, in eine Maschine der Korean Airlines gesetzt und flieht heim nach Toronto – vor der Schande.
Sein Leben als Ausgestossener ist mühsam. Kläglich scheitert sein Comeback, 1993 wird er nochmal erwischt und lebenslänglich gesperrt. Was folgt, nennt er seine «Reise durch die Hölle». In einer Freak-Show tritt er gegen Schildkröten an, man kettet ihm dabei schwere Gewichte an die Füsse.
Eine Zeitlang beschäftigt ihn Al-Saadi Ghaddafi, der fussballspielende Sohn des libyschen Staatschefs, als Privattrainer, zusammen mit Diego Maradona, einem anderen grossen Dopingsünder. «Auch Ben», sagt der Argentinier, «wurde Opfer übler Machenschaften.»
War alles eine Verschwörung?«Sabotage!», hatte Johnsons Manager Larry Heidebrecht schon in Seoul `88 getobt, und vor fünf Jahren sah es auch Johnson so – damals berichtete der Autor Richard Moore in seinem Buch «Das schmutzigste Rennen der Geschichte» über eine mysteriöse Gestalt, mit der sich Johnson beim Biertrinken im Dopingkontrollraum das Warten verkürzte.
Johnson kannte diesen Andre «Action» Jackson. Er hatte nach dem Letzigrund-Meeting anno 1986 das Züricher Nachtleben mit ihm erkundet. Aber vor allem, enthüllte Moore, war Jackson ein enger Bekannter von Carl Lewis.
Passend dazu erzählte Ben Johnson plötzlich von Stanozol-Tabletten, die während des Wartens auf die Dopingprobe bei seinem Gespräch mit Jackson in sein Bier gefallen sein müssen.
Lewis hatte verdammt viel GlückAls sicher gilt bis heute nur eines: Dass Johnson in jenem fürchterlichen Finale nicht der einzige Bösewicht war. Sechs der acht Starter wurden irgendwann als Doper überführt – und Carl Lewis hatte verdammt viel Glück, dass die bei den US-Ausscheidungen kurz vor Seoul bei ihm festgestellten Substanzen als «unabsichtlich» bewertet und auf fragwürdige Art verworfen wurden. Mit neun Goldmedaillen wurde er einer der grössten Athleten aller Zeiten.
Ben Johnson dagegen wurde verbannt und verdammt. War er womöglich am Ende erleichtert? Sein Trainer klopfte damals an seine Hoteltür, und überliefert ist der folgende Dialog. «Du bist positiv getestet», sagte Charlie Francis. Unbewegt schaute ihn Ben Johnson an: «So they finally got me?»
Haben sie mich doch noch erwischt?
Sie gehört zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen TV. Seit einem Jahr pendelt sie für ihre Liebe zu einem Schweizer zwischen Köln (D) und Lachen SZ. Birgit Schrowange kann sich gut vorstellen, einst hier zu leben.
Zunächst machte sie mit ihrem weissen Haar von sich reden, dann mit einer neuen Liebe: Birgit Schrowange (60) gehört zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen TV. Seit einem Jahr pendelt sie zwischen Köln (D) und Lachen SZ. Grund dafür ist Frank Spothelfer (53) – mit ihm ist Schrowange seit letztem Sommer liiert.
Wie fühlt es sich an, wenn man sich mit 60 nochmals verliebt?
Birgit Schrowange: Genauso wie mit 20. Wir sind seit einem Jahr zusammen, und ich bin noch immer verliebt, ein schönes Gefühl. Natürlich bekommt das ab einem gewissen Alter eine andere Qualität. Man weiss viel besser, was man will und was nicht, man macht weniger Kompromisse, ist reflektierter als in jungen Jahren. Darum ist es ein grosses Glück jemanden zu finden, der zu einem passt. Etwas, was man nicht so leicht aufs Spiel setzt.
Wie haben Sie Ihren Freund kennengelernt?
Wir sind uns vor einem Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff begegnet. Ich hatte das grosse Glück, dass Frank keine Ahnung hatte, wer ich bin. Er hat lange Zeit in Kolumbien gelebt und gearbeitet. Als er mich gegoogelt hat, ist er aus allen Wolken gefallen. Für ihn spielt meine Bekanntheit aber überhaupt keine Rolle. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seither sehen wir uns jedes Wochenende. Wenn einem jemand wichtig ist, kriegt man das auch in einer Fernbeziehung hin. Ich versuche immer, schon am Donnerstag nach Zürich zu fliegen.
Sieben Jahre Altersunterschied – ist das ein Thema?
Das finde ich sogar besser. Im Dorf, wo ich aufgewachsen bin, sitzen die Grossmütter allein auf den Bänken, weil ihre Männer längst gestorben sind. Darum rate ich meinen Freundinnen immer, einen Jüngeren zu nehmen, dann hat man die Chance, sich gleichzeitig von der Erde zu verabschieden.
Mit Ihrem weissen Haar sehen Sie blendend aus, wie schaffen Sie das?
Es ist eine Befreiung, sie nicht mehr färben zu müssen. So fühle ich mich sogar jünger, und ich finde, es sieht auch viel moderner aus. Liebe und Lebensfreude helfen ebenso. Ich trinke Wein, aber nicht jeden Tag, und ab und zu rauche ich sogar eine Zigarette. In die Sonne lege ich mich dafür nur selten. Wichtig ist, dass man alles in Massen macht. Aber ich bin total gegen diese Spritzerei im Gesicht. Das macht nicht jünger, nur künstlicher. Man sollte sich vom Jugendwahn nicht unter Druck setzen lassen.
Wie gehen Sie damit um?
Ich bin so alt, wie ich mich fühle, so um die 35 (lacht). Die Frauen machen sich selber Druck, sie haben die Tendenz, sich zu vergleichen und zu verurteilen. Sie meinen, sie müssten zwei Wochen nach der Geburt wieder aussehen wie Heidi Klum . Den meisten Männern fällt es aber nicht auf, ob man Dellen an den Oberschenkeln hat, und sie wollen auch keine Salat-pickenden Püppchen. Und Männer, die eine Frau auf Augenhöhe suchen, sind ohnehin interessanter. Ich geniesse lieber das Leben, statt einem Ideal nachzulaufen, das ich nie erreichen werde.
«Birgit – Lust auf mehr» heisst Ihr neues Magazin, Ihr Lebensmotto?
Ja, auf jeden Fall. Meine Generation wurde noch dazu erzogen, möglichst bescheiden zu sein und immer den anderen den Vortritt zu lassen. Ich möchte dazu motivieren, das über Bord zu werfen, vor allem die Frauen. Diesbezüglich können sie von Männern echt was lernen. Im Magazin geht es um die Lebenswelt der Frauen 50plus, mir macht das riesigen Spass.
Sie sind auf der letzten Ausgabe mit Brautschleier abgebildet, gibt es dazu Pläne?
Zu den Frauen, die geheiratet werden wollen, habe ich nie gehört. Ich habe drei Anträge bekommen und sie zum Glück alle nicht angenommen. Sonst wäre ich ja schon dreimal geschieden. Wer weiss, vielleicht heirate ich mit 65, dann könnte ich noch eine silberne Hochzeit erleben.
Warum wollten Sie nie heiraten?
Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Damals gab es nur das eine Modell. Die Frau bleibt mit den Kindern daheim und ist vom Mann abhängig. Wenn sie sich ein Kleid oder einen Lippenstift kaufen möchte, muss sie ihren Mann darum bitten. So wollte ich nie sein, eine schreckliche Vorstellung. Auch Koch- und Handarbeitsunterricht war nichts für mich. Für mich war immer klar, dass ich mein eigenes Geld verdienen und unabhängig sein will. Das ist bis heute so geblieben.
Können Sie sich vorstellen, in der Schweiz alt zu werden?
Bei uns heisst es oft, die Deutschen seien nicht beliebt bei den Schweizern. Aber davon spüre ich gar nichts, die Leute sind immer supernett. In der Schweiz fühle ich mich wie in den Ferien, egal, ob in Lachen, den Bergen oder in Zürich, es ist ein Bilderbuch-Land, das mich immer wieder aufs Neue begeistert. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mein Lebensmittelpunkt wird, wenn ich mal nicht mehr arbeite.
Als die Polizei aufkreuzt, verstecken sich drei Einbrecher in einem Gartencenter – doch sie machen die Rechnung ohne Nacho und seine Spürnase.
Der Diensthund Nacho der Aargauer Kantonspolizei hat in einem Gartencenter in Bremgarten AG drei mutmassliche Einbrecher aufgestöbert. Das Trio und ein Mann vor dem Center wurden nach dem Einbruch am Freitagabend festgenommen.
Bei den vier Tatverdächtigen handelt es sich um Rumänen im Alter von 33 bis 38 Jahren, wie die Aargauer Kantonspolizei am Montag mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten eröffnete eine Untersuchung und beantragte beim zuständigen Gericht Untersuchungshaft.
Ein aufmerksamer Anwohner hatte kurz vor 23 Uhr im Gartencenter Taschenlampenlicht festgestellt. Er informierte die Polizei, die mit mehreren Patrouillen ausrückte. (SDA)
ZERMATT VS - Minusgrade, Schnee und Winde mit mehr als 200 km/h: BLICK besucht die höchste Baustelle Europas. Am Klein Matterhorn öffnet in wenigen Tagen eine Seilbahn der Superlative.
Spannung liegt in der Luft: In wenigen Tagen eröffnet die neue Rekord-Seilbahn aufs Klein Matterhorn in Zermatt VS. Auf der höchsten Baustelle Europas (3821 m ü. M.) prüfen die Arbeiter deshalb alles nochmals auf Herz und Nieren. Bundesrätin Doris Leuthard (55) eröffnet das Monsterprojekt schon am nächsten Samstag vor geladenen Gästen. Läuft alles reibungslos, steigen dann Ende Oktober die ersten Touristen ein.
Vom engen Zeitplan lässt sich Bauführer Martin Schlumpf (34) jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Lässig sitzt er in einer der neuen Kabinen auf den geheizten Sesseln und sagt zu BLICK: «Wir sind bereit. Bei den Testfahrten klappt alles bestens.» Hinter ihm liegen mehr als zwei Jahre Knochenarbeit. Zusammen mit 145 Personen stampfte er die Bahn aus dem Boden.
Gearbeitet wird im Sommer und WinterGigantische 52 Millionen Franken flossen in den Bau der Matterhorn Glacier Ride. Die Bahn verbindet die Mittelstation Trockener Steg (2939 m ü. M.) mit der Gletscherwelt auf über 3800 Meter Höhe. Um rechtzeitig fertig zu werden, arbeitete die Mannschaft von Schlumpf im Schichtbetrieb und wenn möglich sogar im Winter. «Wenn es das Wetter zulässt, wird hier rund 16 Stunden am Tag gearbeitet», sagt der Bauführer zu BLICK.
Die Bedingungen forderten den Arbeitern, die zum Teil Expeditionsausrüstung tragen, alles ab: Selbst im Sommer können die Temperaturen auf Minuswerte fallen. Auch Windstärken von mehr als 200 Kilometer pro Stunde sind keine Seltenheit. Doch die Männer hier oben sind abgehärtet: «Wir sagen immer, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung», sagt Schlumpf. Er betont: «Am Anfang war sicher die dünne Luft eine Umstellung. Auf über 3000 Meter Höhe kommt man rasch ins Schnaufen.» Zudem mussten die Arbeiter oft in extrem steilem Gelände arbeiten.
Neben der Höhe war die Logistik die grösste Herausforderung. Extra für die Baustelle wurde eine Transportseilbahn von der italienischen Seite her erstellt, die aufs Klein Matterhorn führt. Arbeiter verladen oben das Material auf Schlitten und ziehen diese mit Pistenbullys an die gewünschte Stelle. Dafür gibt es auf dem grauen Felsen extra weisse Strassen aus Schnee.
3800-mal mit dem Heli hoch und runterGenauso wichtig für den Bau waren die zahlreichen Helikopter-Transportflüge. Die Air Zermatt machte in den letzten Jahren rund 3800 Flüge zwischen der Berg- und Mittelstation. Pilot Robert Andenmatten (48) sass dafür mehrere Hundert Mal hinter dem Steuerknüppel der Maschine vom Typ Ecureuil. Der Heli ist wendig, leicht und für präzises Arbeiten in den Alpen gemacht.
Andenmatten weiss: Fliegen in der Region rund ums Matterhorn hat Tücken. «Das Wetter kann innert Minuten umschlagen», sagt er. «Um 10.30 Uhr geht ein laues Lüftchen, um 11 Uhr bläst ein Sturm.» Angst habe er aber trotzdem nie. Doch er räumt ein: «Je nach Situation kann es passieren, dass die Knie für einen Moment weich werden.»
Der Einsatz an der Baustelle oben an der Bergstation ist nur etwas für erfahrene Piloten. «In dieser Höhe reagiert der Heli nicht so schnell wie in tieferen Lagen», erklärt Andenmatten. «Wegen der dünnen Luft ist der Auftrieb geringer. Darum muss man leichtere Lasten transportieren und mehrmals fliegen.»
«Ich habe Leute, denen ich vertraue!»Das Allerwichtigste ist für ihn aber die Unterstützung vom Tal aus: «Ich habe gute Leute im Rücken, denen ich vertraue!» Er ist froh, dass beim Bau keine schweren Unfälle passiert sind.
Dafür dankt auch Bauführer Schlumpf. Die Männer am Berg wissen: Ihr Berufsrisiko ist gross. Deshalb ist bei jedem Handgriff auch der nötige Respekt dabei. Selbst wenn man wie die Walliser eine Rekordbahn in Rekordzeit hochzieht.
Ein Schlaganfall ist immer ein Schicksalsschlag, der häufig nicht ohne Folgen bleibt. Forscher haben nun herausgefunden, dass schon 35 Minuten leichte Bewegung am Tag möglicherweise die Schwere eines Schlaganfalls beeinflussen könnte.
Bei Menschen, die regelmässig einer leichten bis moderaten körperlichen Aktivität nachgekommen waren, fielen Schlaganfälle oft weniger schwer aus als bei Menschen, die körperlich nicht aktiv waren. Zu diesem Ergebnis kamen schwedische Wissenschaftler, deren Studie in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde. Als leichte körperliche Aktivität definierten die Forscher zum Beispiel, mindestens vier Stunden pro Woche zu gehen. Zu moderater körperlicher Aktivität zählten sie etwas intensiveren Sport, wie zwei bis drei Stunden pro Woche zu schwimmen, zu walken oder zu joggen.
925 Patienten wurden untersucht
Die Wissenschaftler hatten Daten zu Symptomen von 925 Schlaganfall-Patienten aus zwei schwedischen Schlaganfall-Registern ausgewertet, darunter zu Lähmungserscheinungen von Augen, Armen und Gesicht, Aufmerksamkeitsstörungen und Sprachproblemen. Ausserdem waren die Patienten zu ihrer körperlichen Aktivität vor dem Schlaganfall befragt worden. Dies sei jedoch eine Schwachstelle der Studie, da man nicht sicher sagen könne, ob und inwieweit der Schlaganfall das Gedächtnis der Betroffenen beeinflusst habe, so die Forscher. Sie hatten daher, wenn nötig, auch Verwandte in die Befragung einbezogen, um die Angaben der Patienten zu bestätigen. Auch wenn die Studie nur einen Zusammenhang darstelle und nicht beweisen könne, dass körperliche Aktivität die Schwere von Schlaganfällen tatsächlich reduzieren kann, trage sie zur der wachsenden Zahl an Hinweisen bei, dass Bewegung einen schützenden Effekt für das Gehirn habe, so die Forscher. (aponet)
Die spanische Ferieninsel Mallorca muss die Strände wegen Fäkalbakterien schliessen. Die Kläranlagen sind überlastet und das Abwasser fliesst direkt ins Meer. Eine baldige Lösung des Problems ist nicht in Sicht.
Blaues Wasser und weisse Sandstrände sucht man auf Mallorca derzeit vergebens. Stattdessen treibt im Meer eine Mischung aus braunem Regen und Abwasser. Das Fäkalproblem, das bereits im Juni für Schlagzeilen sorgte (BLICK berichtete), besteht immer noch. Das spanische Nachrichtenportal «Cronica Balear» veröffentlichte ein Video, das Kot und Klopapier im Wasser zeigt. Im Meer soll es ausserdem nach Urin gerochen haben.
Die beiden veralteten Kläranlagen, die in den 60ern gebaut wurden, stossen immer wieder an ihre Grenzen. Das Abwasser samt unappetitlichem Inhalt landet dann ungefiltert in der Bucht. Sobald es regnet, wird der Müll dann auch an die Strände gespült. Dort, wo Touristen baden und sich sonnen sollen, liegen Spritzen, Damenbinden und Feuchttücher.
Für die Besucher gilt dann ein Badeverbot. An Stränden, wo das Wasser besonders verdreckt ist, wird eine rote Fahne gehisst. Vergangene Woche war das bereits zum achten Mal in einem Monat der Fall, wie der «Reisereporter» schreibt. Die Strände Ca’n Pere Antoni und Ciutat Jardí wurden gesperrt.
Nicht immer sind Toiletten-Rückstände für die Menschen sichtbar. Oft sind es Coli-Bakterien, die das Wasser verschmutzen. Doch diese sind nicht minder gefährlich und können Krankheiten verursachen, wenn man im Wasser badet und es versehentlich schluckt.
Das Umweltministerium hat zwar angekündigt, ein neues Klärwerk zu bauen, und ein neues Rückstaubecken wird bereits errichtet. Doch bis das Problem komplett gelöst ist, wird es wohl noch zwei Jahre dauern, schreibt die «Mallorca Zeitung». Der Bau soll 222 Millionen Euro kosten. (man)