Im Centovalli im Kanton Tessin ist am Sonntag eine 73-jährige Frau tödlich verunglückt. Sie war auf einem Wanderweg in Richtung Monti di Calascio aufgestiegen, wie die Tessiner Kantonspolizei meldete.
Im Centovalli im Kanton Tessin ist am Sonntag eine 73-jährige Frau tödlich verunglückt. Sie war auf einem Wanderweg in Richtung Monti di Calascio aufgestiegen, wie die Tessiner Kantonspolizei meldete.
Gemäss ersten Ermittlungen rutschte die Frau etwa zehn Meter tief ab und stürzte danach auf einen Weg unterhalb. Ausgerückte Rettungsmannschaften konnten nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Verunglückte war Schweizerin und stammte aus der Region. (SDA)
Brüssel – Die EU-Kommission fordert eine Untersuchung zum Geldwäschereiskandal bei Dänemarks grösstem Kreditinstitut, der Danske Bank. Dabei solle untersucht werden, welche Versäumnisse bei der Bankenaufsicht zu dem Skandal geführt haben könnten.
Dies sagte Kommissionssprecher Christian Wigand am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel. Wigand bestätigte damit einen Bericht der britischen Zeitung «Financial Times».
Dem Sprecher zufolge hat die EU-Kommission einen Brief an die derzeit in London ansässige Europäische Bankenaufsicht adressiert und die EU-Institution gebeten, ihre Befugnisse «vollständig zu nutzen», um zu untersuchen, was bei der Überwachung der estnischen Filiale der Dankse Bank schief gelaufen ist. Bei dem Skandal, der am Mittwoch zum Rücktritt von Danske-Bank-Chef Thomas Borgen geführt hatte, geht es um Geldwäscherei bei der Tochter der Bank in Estland.
Laut «Financial Times», die nach eigenen Angaben den Brief der EU-Kommission einsehen konnte, verlangt die Brüsseler Behörde absolute Dringlichkeit bei der Untersuchung des Vorfalls. Dem Kommissionssprecher zufolge will die zuständige EU-Kommissarin Vera Jourova den Fall am 2. Oktober bei einem EU-Finanzministertreffen in Luxemburg auf die Tagesordnung setzen. Sie wolle dabei auch Vorschläge zur Verhinderung von Geldwäscherei vorlegen.
Laut der Danske Bank, die einen unabhängigen Bericht zu dem Fall angefordert hatte, hat die estnische Filiale zwischen 2007 und 2015 Transaktionen im Umfang von rund 200 Milliarden Euro über Konten von 15'000 nicht-estnischen Kunden vorgenommen. Ein Teil dieser Ein- und Auszahlungen gilt als verdächtig, ein Grossteil davon könnte aus Russland stammen.
In der Schweiz gibt es schon Regionen ohne einen einzigen Kinderarzt, darunter leidet die Patienten-Arzt-Beziehung. Die Präsidentin des Berufsverbands erklärt, wie es soweit kommen konnte.
Überall in der Schweiz – mit Ausnahme des Kantons Genf – herrscht ein mehr oder weniger schlimmer Kinderärztemangel. In der Ostschweiz ist er besonders akut. Beispielsweise gibt es im gesamten Toggenburg keinen einzigen Kinderarzt mehr.
Eltern bleibt darum häufig keine andere Wahl, als mit ihren Kindern direkt ins Spital zu gehen – oder dann zu einem normalen Hausarzt. Doch von denen gibt es bekanntlich auch immer weniger – der Kinderärztemangel verschärft damit direkt die Überlastung der übrig gebliebenen Hausärzte.
«Der Beruf des Kinderarztes ist heute nicht mehr so attraktiv wie früher. Einerseits steigen die Anforderungen an die Ärzte, andererseits verdienen sie in anderen Fachrichtungen wesentlich besser», sagt Heidi Zinggeler Fuhrer, Präsidentin des Berufsverbandes Kinderärzte Schweiz.
Der Kinderärztemangel zeigt sich nicht direkt in der Anzahl praktizierender Ärzte. Denn davon gibt es im Vergleich nicht weniger als früher. Aber heute arbeiten gerade Kinderärzte viel häufiger Teilzeit. Für die Arbeit, die früher ein einziger Kinderarzt betreute, braucht es heute mindestens zwei Kinderärzte.
Besonders schwierig haben es ländliche Regionen. Denn die wenigen angehenden Kinderärzte zieht es in die Städte, weil dort die Abdeckung für Notfalldienste auf mehrere Schultern verteilt werden kann. «Auch bei den heutigen Kinderärzten spielt die Work-Life-Balance eine wichtige Rolle – und das macht sich bemerkbar», so Fuhrer.
Warum aber können Hausärzte und die Kinderabteilungen der Spitäler die Kinderärzte nicht ersetzen? «Die Inanspruchnahme des Spitals ist einerseits teurer wegen der Notfallpauschale, die bei einer nichtregulären Sprechstundenkonsultation immer fällig wird. Und andererseits ist die Behandlung dort nicht vergleichbar mit jener beim Kinderarzt in der Praxis», sagt Zinggeler.
Denn: «Eltern sind im Spital immer wieder mit anderen Ärzten konfrontiert, weshalb es keine tiefe Patienten-Arzt-Beziehung gibt. Das hat einen wesentlichen Einfluss auf eine kostengünstige, zielorientierte und nachhaltige Behandlung der Kinder», sagt Zinggeler.
Colombo – Auf den Malediven hat der Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih überraschend die Präsidentschaftswahl gewonnen. Nach einem am Sonntagabend in den Medien verbreiteten Teilergebnis lag er mit einem nicht mehr aufzuholenden Vorsprung vor Amtsinhaber Abdulla Yameen.
Yameen, der das Ferienparadies mit harter Hand regiert, hatte sich um eine zweite Amtszeit beworben.
Solih erklärte sich umgehend zum Wahlsieger. Er forderte Yameen auf, einen friedlichen Machtwechsel zuzulassen und politische Gefangene freizulassen. «Ich rufe Yameen auf, den Willen des Volkes zu respektieren und einen friedlichen, sanften Machtwechsel zu ermöglichen», sagte er.
Ein Sieg des Oppositionsführers hatte als äusserst unwahrscheinlich gegolten, weil Yameen mit aller Härte gegen seine Kritiker vorgeht. Alle aussichtsreichen Konkurrenten des Staatschefs sitzen im Gefängnis oder mussten das Land verlassen. Am Samstag hatte die Polizei das Hauptquartier der Partei MDP von Ex-Staatschef Mohamed Nasheed in der Hauptstadt Malé gestürmt und das Gebäude stundenlang durchsucht.
10 Punkte Vorsprung! In Bern kann der Schampus kaltgestellt werden. Nach sieben Runden.
YB zieht einsam seine Kreise und alle anderen neun Super-League-Teams können aus eigener Kraft nicht mehr Meister werden. Das hat es nach nur 7 Runden noch nie gegeben. Knackt der Meister nun auch noch den Startrekord des FCB aus dem Jahr 2003? Damals startet Basel unter Christian Gross mit 13 Siegen in Serie, spielt YB so wie beim 7:1 weiter, dann wird diese Marke fallen.
In der ersten Hälfte brilliert YB mit gnadenloser Effizienz, Fassnacht und Sulejmani treffen nach Standards, in der zweiten Hälfte wird aus dem Spitzenkampf eine einseitige Berner Gala. Camara (nach einem Standard), Hoarau, Aebischer, Bertone und Assalé machen aus den Bernern Siebesieche!
«Das Resultat ist am Ende zu hoch ausgefallen», sagt Coach Gerardo Seoane zwar, seine Equipe habe nach der 0:3-Niederlage gegen ManUtd aber die richtige Antwort gegeben. Die Doppelbelastung scheint die Berner nicht gross zu hemmen. Ganz im Gegenteil. «Wir haben uns in einen Rausch gespielt.» Schon am Mittwoch in der Champions League war das Wankdorf ausverkauft, gestern kommen ebenfalls 31'000 Fans.
Die Stimmung? Phänomenal! Obs am Mittwoch so weitergeht? Dann kommen die drittplatzierten St.Galler, in der aktuellen Verfassung wäre alles andere als ein Berner Sieg eine Überraschung. «Wir hoffen, dass die anderen Mannschaften YB ärgern können», sagt FCB-Trainer Marcel Koller nach dem Spiel.
Er selbst hat es nicht geschafft. Ganz im Gegenteil.
Berlin – Der deutsche Innenminister Horst Seehofer wird Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maassen als Abteilungsleiter ins Innenministerium ohne Gehaltserhöhung versetzen. Das kündigte der CSU-Chef am Sonntagabend an.
Maassen werde im Rang eines Abteilungsleiters für europäische und internationale Aufgaben zuständig sein, seine Besoldung bleibe unverändert, sagte Seehofer nach einem Spitzengespräch der Koalition mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Seehofer und der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles im Kanzleramt in Berlin. Man habe sich damit auf eine Lösung im Streit über Maassen geeinigt, die er bereits früher vorgeschlagen habe.
Seehofer begründete das Abrücken der Parteichefs von CDU, SPD und CSU von der eigentlich vorgesehenen Beförderung Maassens zum Staatssekretär damit, dass die Politik Rücksicht auf die Bevölkerung nehmen müsse, die den Schritt sehr kritisch gesehen habe. Der bisherige Staatssekretär Gunther Adler (SPD), auf dessen Stellen Maassen rücken sollte, bleibe im Amt.
Der CSU-Chef bestritt, dass die grosse Koalition wegen des Streits am Rande eines Koalitionsbruch gestanden habe. «Jedenfalls bei all den Besprechungen, die ich geführt habe, war dies bei keinem Zeitpunkt ein Thema», betonte Seehofer. Es habe auch niemand mit einem Koalitionsbruch gedroht, weshalb er die Debatte der vergangenen Tage nicht verstanden habe.
Maassen war wegen Äusserungen zu den Ausschreitungen in Chemnitz in die Kritik geraten. Vor allem die SPD hatte seine Ablösung als Chef des Inlandsgeheimdienstes gefordert.
Die Finanzierung von Maassens neuer Stelle werde aus dem Haushalt seines Ministeriums erwirtschaftet, sagte Seehofer. «Zusätzliche Mittel sind nicht erforderlich.»
Maassens neuer Posten werde unmittelbar beim Bundesminister angesiedelt. Zuständig sein werde er unter anderem für die Aushandlung von Abkommen für Rückführungen von Asylbewerbern, die gemeinsame europäische Sozialpolitik, Vereinbarungen mit afrikanischen Staaten in der Flüchtlingspolitik.
Nahles erklärte nach der Einigung, Maassens künftiger Tätigkeitsbereich werde «nichts mit dem Verfassungsschutz zu tun haben».
Nahles nannte es «ein gutes Signal, dass die Koalition in der Lage ist, die öffentliche Kritik ernst zu nehmen und sich zu korrigieren». Sie fügte an: «Die Koalition wird sich nun wieder der Sacharbeit widmen.»
Kanzlerin Merkel setzt auf eine rasche Umsetzung der Koalitionseinigung zu Maassen. «Die Lösung wird zügig und zeitnah umgesetzt», erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntag in Berlin.
Seehofer hatte zuvor in der «Bild am Sonntag» klargestellt, er werde Maassen nicht entlassen. «Ich habe eine Fürsorgepflicht für meine Mitarbeiter und entlasse sie nicht, weil die politische und öffentliche Stimmung gegen sie ist.»
Die SPD-Linke signalisierte Zustimmung zu dem Kompromiss. SPD-Vize Ralf Stegner sagte: «Das ist in dieser Angelegenheit eine gute Lösung.» Die Bedingungen der SPD seien erfüllt - nämlich eine Abberufung von dem Amt als Chef des Verfassungsschutzes, in dem er untragbar geworden sei, die Versetzung in eine andere Funktion als Sonderberater mit anderen Aufgaben, aber ohne Beförderung.
Das «Team Europe» hat den Laver Cup gewonnen. Massgeblich dazu beigetragen hat ein spektakulärer Sieg von Roger Federer gegen den Amerikaner John Isner.
Dieser Roger Federer ist einfach unberechenbar. Es sieht alles danach aus, dass die Tennis-Legende gegen den Amerikaner John Isner verliert. Doch den zweiten Satz gewinnt Federer im Tiebreak. Drei Matchbälle hat der Schweizer abgewehrt. Am Ende gewinnt Federer in drei Sätzen mit 6:7, 7:6 und 10:7.
Es ist eine Reaktion auf das Spiel zuvor: Zusammen mit Partner Alexander Zverev (21) verliert Federer (37) gegen das amerikanische Doppel John Isner (33) und Jack Sock (25) in drei Sätzen 7:5, 6:7 und 9:11.
Weil aber auch Zverev sein anschliessendes Einzel gewinnt, ist das Doppel letztlich eine Randnotiz. Der Deutsche besiegt den Südafrikaner Kevin Anderson 6:7, 7:5, 10:7.
Damit führt das «Team Europe» vor dem letzten Einzel uneinholbar mit 13:8 und kann den im Vorjahr errungenen Titel verteidigen
(fmü/vof)
Nach der Pleite des Schweizer Sportmuseums in Basel besteht die Gefahr, dass Russis Gold-Latten, Küblers Maillot Jaune und die berühmteste Schiri-Pfeife der Fussballgeschichte in der Versenkung verschwinden.
Der Lack ist ab. Am Schild beim Eingang zum Sportmuseum an der Reinachstrasse 1 in Münchenstein haben sich Staub und Dreck angesetzt. Ziemlich dreckig geht es in diesen Tagen auch Museumsleiter Hans-Dieter Gerber. Weil es 2019 weder vom Bundesamt für Kultur noch vom Kanton Basel-Stadt Subventionen geben wird, steht «sein» Museum nach 73 Jahren vor dem Aus.
Bund und Kanton wollen in Zukunft kein Geld mehr in diese Institution hineinpumpen, das Publikumsinteresse sei angeblich zu gering. Gegen diese Begründung legt Gerber sein Veto ein: «Wir waren in den letzten 12 Monaten mit unseren Sammelstücken in 19 Sendungen des Schweizer Fernsehens präsent. Damit haben wir rund zwei Millionen Menschen erreicht.»
Deshalb erwartet der Historiker Unterstützung von der Dachorganisation der Schweizer Sportverbände: «Ich hoffe, dass sich die Entscheidungsträger von Swiss Olympic bewusst sind, dass sie in der Pflicht stehen und Verantwortung für das Kulturgut des Sports übernehmen.»
Im äusserlich so schmucklosen Gebäude an der Basler Stadtgrenze lagern tatsächlich einige glorreiche Schätze. Gerber öffnet die durchsichtige Schatulle, in der die goldene Pfeife des berühmten Basler Schiedsrichters Godi Dienst aufgehoben ist. «Mit dieser Pfeife hat Dienst im WM-Final 1966 den Engländern gegen die Deutschen im Londoner Wembley-Stadion das umstrittenste Tor der Fussballgeschichte anerkannt. An diesem Exponat kann man wunderbar erkennen, welche Kraft Sportereignisse haben und welche Diskussionen sie über Jahrzehnte hinweg auslösen können.»
Einem aussergewöhnlichen Hingucker kommt die Kombination zwischen einem Racket von Roger Federer und einem Tennisschläger aus dem Jahr 1890 gleich. «Mit solchen Rackets haben die Engländer unter König Heinrich dem Achten bereits im Mittelalter gespielt», erklärt Gerber.
Besonders stolz ist der Museumsleiter auf das aus reiner Wolle angefertigte Tour-de-France-Leadertrikot von Ferdy Kübler. «Das ist wirklich ein herausragendes Stück. Man sieht auf Anhieb, wie unbequem das Trikot bei Küblers Tour-de-France-Gesamtsieg 1950 war. Die Wolle muss gewaltig an Ferdys verschwitztem Körper gekratzt haben.»
Bernhard Russi (70) hat dem Museum Abfahrtsski aus seinem Olympiagold-Jahr 1972 zur Verfügung gestellt. Russi verknüpft mit diesen Latten eine ganz spezielle Finanz-Geschichte: «Ich habe von meinem damaligen Ausrüster Rossignol 25'000 Franken erhalten. Nach dem Olympiasieg hat mir Atomic aber 120'000 Franken und einen Ford Capri angeboten.»
Trotzdem hat sich der heutige SonntagsBlick-Kolumnist letztendlich für das deutlich schlechtere Angebot von Rossignol entschieden. «Mein Vater hat mir verraten, dass er als Bahn-Chef von Andermatt einen Jahreslohn von 22'000 Franken erhält. In diesem Moment wurde mir klar, dass es nicht fair ist, wenn ich mit zehn Skirennen im Jahr so viel mehr verdiene als er ...»
Direkt neben Russis Ski steht die Sammlung von Marie-Theres Nadig (64), die 1972 in Sapporo gleich zweimal Olympiagold eroberte (Abfahrt und Riesenslalom). Hans-Dieter Gerber: «Nadig hatte nach einem Wohnungswechsel weniger Platz. Deshalb hat sie uns neben den Ski und dem von ihrem Bruder bemalten Rennhelm auch den grössten Teil ihrer Medaillen und Pokale anvertraut.»
Aber wo werden all diese geschichtsträchtigen Schmuckstücke landen, wenn kein Retter für das Schweizer Sportmuseum gefunden wird? «Diese Frage kann ich derzeit nicht beantworten. Aber mein Herz blutet, wenn ich daran denke, diese tolle Sammlung in Zügelkartons verpacken zu müssen. Das ist für mich das schlimmste Szenario», offenbart Gerber.
Wahrscheinlich würde sich auch der vor bald zwei Jahren verstorbene Ferdy Kübler im Grab umdrehen, wenn sein Tour-de-France-Trikot in der Anonymität verschwinden würde.
Die Schweizerinnen und Schweizer sagen deutlich Nein zu den Agrar-Initiativen. Und damit haben sie Recht, sagt BLICK-Politikchefin Sermîn Faki.
Die «Angstkampagne» der Gegner sei schuld am Nein zu Fair Food und Ernährungssouveränität, sagen die Initianten. Sie sagen damit eigentlich, Herr und Frau Schweizer hätten einmal mehr mit Portemonnaie abgestimmt statt mit Herz und Verstand.
Doch ist es so einfach? Die Angst vor steigenden Preisen, wenn alle Lebensmittel Schweizer Standards entsprechen müssen und kleine Bauernhöfe besonders gefördert werden, wie es die Initiativen forderten, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Wer jeden Rappen zweimal umdrehen muss, für den sind auch kleine Preisanstiege schmerzhaft.
Aber das Nein bedeutet noch mehr: Es ist ein Nein zur Bevormundung. Wer Wert darauf legt, dass sein Essen fair und nachhaltig produziert wurde, hat alle Möglichkeiten dazu. Und trotz höherer Kosten setzen ja viele auf regionale Bioprodukte. Gut für die Umwelt und die Schweizer Bauern. Aber allen vorschreiben zu wollen, was auf den Teller kommt – das geht zu weit.
Der wildeste Influencer, der US-Amerikaner Mike Holston, will mit seinem Instagram-Profil in die Fussstapfen von «Crocodile Hunter» Steve Irwin treten.
Eine Pool-Party mit zahlreichen Alligatoren, Kuschel-Einheiten mit einem ausgewachsenen Braunbären oder ein Spielenachmittag mit einer Gruppe Tiger – Mike Holston (24) scheint keine Angst zu kennen. Und mit seinen furchtlosen Tierbildern und -videos erreicht der US-Amerikaner inzwischen eine Million Zuschauer.
Auf Instagram verfolgen 2,7 Millionen Abonnenten den Alltag des wohl berühmtesten Zoowärters der Welt. «Ich will der Welt die Wildnis näherbringen, vom kleinsten bis zum gefährlichsten Tier», erklärt Holston auf der Lifestyle-Seite «Uproxx» seine Leidenschaft. Genau wie sein grosses Vorbild, «The Crocodile Hunter» Steve Irwin (†44), hat der 24-Jährige dabei keine Berührungsängste: «Ich will den Tieren so nahe kommen, wie es nur geht. Ich will sie halten, umarmen, berühren und küssen!»
«Solche Aktionen halten mich am Leben»Seine Berühmtheit erreichte Holston, der sich auf der Social-Media-Seite «The real Tarzann» («Der echte Tarzann») nennt, in nur einem halben Jahr. Das hat er vor allem einem Video zu verdanken. In seinem ersten viralen Hit teilte er sich die Badewanne mit einer ausgewachsenen Anaconda!
«Anacondas sind zwar super gefährlich, aber das ist genau mein Ding! Solche Aktionen halten mich am Leben. Ich kann eine Verbindung mit einer Schlange eingehen, während andere Leute nicht einmal wagen, daran zu denken», kommentiert Holston seine verrückten Ideen.
Kritik in den KommentarenDoch mit seinen tatkräftigen Aktionen macht sich Holston nicht nur Fans. In seinen Kommentaren sind immer wieder Stimmen zu finden, die seine berührungsfreudige Art kritisieren. «Musst du wirklich jedes Tier so festhalten? Kannst du sie nicht einfach in Ruhe lassen?», heisst es da etwa. Oder: «Du lehrst Kinder, dass man einen Alligator einfach streicheln kann. Nicht cool!»
Der selbst ernannte Tarzan sieht es etwas anders: «Ich kümmere mich um diese Tiere und ich gebe mein Bestes, damit es ihnen gut geht. Ich zeige ihnen so einfach meine Liebe.» (klm)
Spionagevorwürfe belasten das Verhältnis zwischen der Schweiz und Russland. Die Schweizer Armee hält das aber nicht davon ab, russischen Offizieren Einblicke in die Landesverteidigung zu gewähren. Mehr noch: Niemand inspiziert so oft wie die Russen.
Russland wird mal wieder Spionage vorgeworfen. Und der Kreml reagiert mal wieder mit Abstreiten, Leugnen, Zweifel säen.
Neu ist, dass die Vorwürfe diesmal aus der Schweiz kamen. Bereits vor Monaten berichtete SonntagsBlick über russische Cyberattacken auf eidgenössische Institutionen. Nun meldete die «SonntagsZeitung», jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz sei ein Spion. Worauf Bern mehreren Moskauer Diplomaten die Akkreditierung verweigerte.
Die Retourkutsche liess nicht lange auf sich warten: Schweizer Diplomaten erhielten ebenfalls keine Zulassung. Zudem wurde Berns Botschafter im Kreml einbestellt, um einen Protest gegen die «feindlich formulierten Äusserungen» entgegenzunehmen. Kurz: Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Russland sind auf einem Tiefpunkt.
Neun Besuche aus Russland in sechs JahrenDie Schweizer Armee hält all das nicht davon ab, den Russen Einblicke in die Landesverteidigung zu geben. Am 11. September überprüften drei russische Offiziere die Schweizer Militärpolizei, nahmen das Hauptquartier in Sitten sowie die Standorte Bern, Payerne VD, Bière VD und Siders VS ins Visier, besuchten Truppen und liessen sich über Personalbestand sowie Anzahl und Typ der Hauptwaffensysteme informieren.
Ungewöhnlich ist das nicht. Seit 2012 empfing die Armee 36 Mal fremde Militärs. Neun Besuche, jeder vierte, kamen aus Russland, so die Armee auf Anfrage. Platz zwei: Luxemburg, mit drei Besuchen.
Weshalb lässt die Schweizer Armee solche Kontrollen durch andere Länder überhaupt zu? Und wieso ist niemand so häufig zu Besuch wie die Russen?
Die Armee verweist auf das Wiener Dokument 2011 (WD11) der Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (OSZE). Dieses Übereinkommen aller 57 OSZE-Staaten soll zur Vertrauensbildung in Europa beitragen. Jedes Mitgliedsland darf sich jederzeit davon überzeugen, dass niemand im Geheimen aufrüstet.
«Gemäss Bestimmungen des WD11 hat jeder Teilnehmerstaat das Recht, auf dem Territorium eines jeden anderen Teilnehmerstaats Verifikationsmassnahmen durchzuführen», sagt Armee-Sprecherin Delphine Allemand. Die Schweiz sei verpflichtet, pro Jahr bis zu drei Inspektionen und eine Überprüfung zuzulassen.
Auch andere europäische Länder im VisierRussland nutzt dies aktiver als jedes andere OSZE-Land – nicht nur in der Schweiz: «Eine grosse Anzahl von OSZE-Teilnehmerstaaten sind Ziel von jährlichen Verifikationsaktivitäten durch die Russische Föderation. Die Schweiz ist kein Sonderfall», so Allemand. Die deutsche Bundeswehr bestätigt das.
Angesichts der diplomatischen Spannungen sorgen die Besuche aus Russland dennoch für Unbehagen. «Es ist stossend, dass Russland in unsere Landesverteidigung reinschauen kann», findet Corina Eichenberger-Walther (FDP/AG), Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. Sie verlangt, darauf hinzuarbeiten, dass die Armee vermehrt von anderen Ländern inspiziert wird und weniger oft von Russland.
Ein Verbot der russischen Besuche scheint jedoch sehr unrealistisch. Bis jetzt hat den Russen noch kein OSZE-Land die Einsicht verweigert.
Auf der Autobahn A1 ist es am Sonntagabend zu einer Massenkarambolage gekommen. Bei dem fatalen Unfall wurden mehrere Personen verletzt.
Mehrere Verletzte und eine Grossaufgebot von Polizei und Ambulanz: Am Sonntagabend ist es auf der Autobahn A1 in Fahrtrichtung Bern zu einem folgenschweren Unfall gekommen.
BLICK-Leserreporter berichten, dass mehrere Autos ineinander gekracht sind. Die Massenkarambolage ereignete sich auf Höhe der Raststätte Grauholz.
Infolge des Unfall kam es zu massivem Rückstau. Über eine Stunde mussten sich Autofahrer gedulden, die in Richtung Bern unterwegs warnen. Mittlerweile löst sich der Stau zunehmend auf. (rad)
Im Ringen um die Zukunft von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maassen ist eine erste zentrale Entscheidung gefallen.
Der bisherige deutsche Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maassen wird Sonderberater im Innenministerium. Er werde im Rang eines Abteilungsleiters für europäische und internationale Aufgaben zuständig sein, sagte Innenminister Horst Seehofer am Sonntagabend in Berlin.
Maassens Besoldung bleibe unverändert, teilte Seehofer mit. Zuvor hatten sich die Parteichefs von CDU, CSU und SPD zu einem Gespräch getroffen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Seehofer (CSU) und die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles kamen im Kanzleramt in Berlin zusammen. Bei ihrem mittlerweile dritten Spitzentreffen fiel die Entscheidung über Maassens Zukunft.
Damit ist offenbar ein zentraler Streitpunkt zwischen CDU, CSU und SPD beigelegt. Nach tagelangem Ringen hatte sich ein Ende des Streits abgezeichnet. Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte der DPA: «Ich denke, die Chancen auf Einigung stehen gut.»
Am Dienstag hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Seehofer und SPD-Chefin Andrea Nahles noch darauf verständigt, dass Maassen Innenstaatssekretär werden soll. Es wäre eine Beförderung mit steigenden Bezügen für den Spitzenbeamten gewesen, dessen Ablösung die SPD nach umstrittenen Äusserungen zu rechten Ausschreitungen in Chemnitz verlangt hatte.
In der SPD hatte die Entscheidung eine Welle der Empörung ausgelöst, auch in der CDU und der CSU hatte sie für Unverständnis gesorgt. Bei einem mittlerweile dritten Spitzentreffen im Kanzleramt sollte am Sonntagabend die Entscheidung über Maassens Zukunft fallen.
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte dem Treffen in einer Mail an die CDU-Mitglieder eine grosse Bedeutung auch für den Fortbestand der Koalition zugemessen. Es gehe auch um die Klärung der Frage, «ob sich alle Koalitionsparteien weiter hinter dem gemeinsamen Auftrag versammeln können», so Kramp-Karrenbauer.
Merkel hatte am Freitag angekündigt, im Laufe des Wochenendes eine «gemeinsame, tragfähige Lösung» finden zu wollen. Nahles hatte zuvor neue Gespräche verlangt. Dem abendlichen Treffen gingen Telefonate zwischen den Beteiligten voraus. Mit Spannung wurde vor allem die Reaktion der SPD erwartet. Am Montag muss sich Nahles dem SPD-Vorstand und der SPD-Bundestagsfraktion stellen.
Seehofer hatte in der «Bild am Sonntag» klargestellt, er werde Maassen nicht entlassen. Der SPD warf Seehofer eine Kampagne gegen Maassen vor. «Ich habe eine Fürsorgepflicht für meine Mitarbeiter und entlasse sie nicht, weil die politische und öffentliche Stimmung gegen sie ist.»
Er habe Nahles bereits drei Vorschläge gemacht - auch eine weitere Verwendung «bei einer anderen der 17 Bundes-Oberbehörden wie zum Beispiel im Bundeskriminalamt» oder eine Tätigkeit als Beauftragter für Sicherheit und internationale Zusammenarbeit im Innenministerium. (SDA)
Vilnius – Papst Franziskus hat beim Gedenken an Holocaust-Opfer in Litauen vor dem «Sirenengesang» von neuen Nationalisten und Populisten gewarnt. Bei einem Gedenken im jüdischen Ghetto der Hauptstadt Vilnius legte der Pontifex Blumen nieder und verharrte im stillen Gebet.
«Vor fünfundsiebzig Jahren erlebte diese Nation die endgültige Zerstörung des Ghettos von Vilnius; in diesem Ereignis gipfelte die Vernichtung Tausender von Juden», sagte der Pontifex zuvor bei einer Messe in der Stadt Kaunas.
Er mahnte, «rechtzeitig ein neues Aufkeimen solch verderblicher Haltung» zu erkennen und von allem, «was die Herzen der Generationen verführt, die diese Zeit nicht erlebt haben und die manchmal versucht sind, solchem Sirenengesang nachzulaufen».
Vor genau 75 Jahren - am 23. September 1943 - hatten die deutschen Besatzer das letzte der beiden jüdischen Ghettos in der Altstadt von Vilnius geräumt. Die Bewohner, die nicht schon zuvor in nationalsozialistische Vernichtungslager transportiert worden waren, wurden deportiert oder erschossen. Während der deutschen Besatzung zwischen 1941 und 1944 ermordeten die Nationalsozialisten und die einheimischen Helfer mehr als 90 Prozent aller damals rund 200'000 in Litauen lebenden Juden.
Anschliessend besuchte der Pontifex das Museum in der ehemaligen Zentrale des Geheimdienstes KGB, das zeitweise auch die Gestapo und der NS-Geheimdienst SD nutzte. Dabei besichtigte das Katholiken-Oberhaupt Folterzellen und den Exekutionsraum. Begleitet wurde der Papst vom Priester Sigitas Tamkevicius, der selbst in dem Gebäude einsass und in Litauen als eine Symbolfigur für den kirchlichen Widerstand gegen die Sowjet-Herrschaft gilt.
«Litauer und Menschen verschiedener Nationen haben am eigenen Leib den Grössenwahn derer erlitten, die sich anmassten, alles zu kontrollieren», hiess es in seinem Gebet. «Möge dein Schrei, Herr, uns von der geistigen Krankheit befreien, vor der wir als Volk nie sicher sind: unsere Väter, das Erlebte und Erlittene zu vergessen.» Die Menschen sollten nicht «den vereinfachenden Parolen» verfallen.
Am Samstag hatte Papst Franziskus Forderungen nach der Ausgrenzung Fremder scharf verurteilt. Überall in der Welt würden derzeit Stimmen lauter, «die Spaltung und Konfrontation säen», warnte er in einer Rede vor dem Präsidentenpalast in Vilnius. Solchen Forderungen müssten «Toleranz, Gastfreundschaft, Respekt und Solidarität» entgegengestellt werden.
Der Papst kritisierte in seiner Rede Versuche, «andere Kulturen zu beseitigen, auszulöschen oder wegzudrängen». Er kritisierte all jene, die solche populistischen Forderungen mit der «Sicherheit und dem Fortbestand» der eigenen Kultur rechtfertigten. Dafür würden oft «Unsicherheit und Konflikte instrumentalisiert».
Die Adressaten seiner Kritik nannte Franziskus nicht beim Namen. Die Botschaft dürfte sich aber auch an die Staaten der sogenannten Visegrad-Gruppe in der EU richten, welche die Aufnahme von Flüchtlingen grundsätzlich ablehnen: Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei.
Am Montag reist Franziskus weiter nach Lettland. Mit einem Besuch in Estland endet die Reise am Dienstag.
St. Gallen kassiert gegen Lugano in letzter Sekunde den Ausgleich. Viel schwerer wiegt aber die Verletzung von Cedric Itten. Der FCSG-Stürmer wird lange ausfallen.
Das gab zu reden:
Die Verletzungen von St. Gallens Nicolas Lüchinger und Cedric Itten. Erster muss bereits in der 9. Minute wegen einem Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden. Und in der zweiten Hälfte dann der nächste Schock: Itten muss nach einem groben Foul von Luganos Daprela auf der Bahre abtransportiert werden. Der FCSG hat mittlerweile bestätigt: Itten hat sich das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie gerissen. Er wird lange ausfallen. Die Espen schreiben auf ihrer Homepage: «Der FC St.Gallen 1879 behält sich explizit vor, weitere Schritte in dieser Angelegenheit einzuleiten.»
Das Spiel:
In der ersten Halbzeit gibts eigentlich nur eine Mannschaft, die spielt: St. Gallen. Die Espen kommen wie die Feuerwehr aus der Kabine, es dauert aber knapp eine halbe Stunde, bis die gute Leistung in Tore umgemünzt werden kann. Nach dem Führungstreffer durch Sierro platzt der Knoten in der Offensive, kurz vor der Pause bucht der Torschütze zum 1:0 seinen zweiten Treffer des Nachmittags. In der zweiten Hälfte gibts dann erstmals ein Lebenszeichen der Tessiner: Der eingewechselte Bottani trifft aus dem Nichts. Die Gäste nun im Aufschwung, Crnigoj lässt in der 81. Minute mit einem Kopfball die Latte erzittern – und in der Nachspielzeit trifft Gerndt tatsächlich noch zum Ausgleich. Verrückt! Da muss sich St. Gallen an der eigenen Nase nehmen – die Espen verpassen es lange, mit dem 3:1 die Vorentscheidung zu erzwingen. Statt drei Punkte und Rang zwei heisst es nun einen Punkt und Rang drei.
Die Tore:
1:0, 29. Minute | Über rechts kombinieren sich die Espen durch die Verteidigung von Lugano. Mit dem Rücken zum Tor kommt Sierro an den Ball, dreht sich um die eigene Achse und schlenzt die Kugel mit links in die weite Ecke – keine Chance für Da Costa! Eine verdiente Führung zu diesem Zeitpunkt.
2:0, 42. Minute | Der FC Lugano wird erneut über die rechte Seite ausgespielt. Ausgehend von Captain Hefti spielen die St. Galler den Ball über mehrere Stationen zur Mitte, dort kommt es zu einem ersten Abschlussversuch im Strafraum, der abgeblockt werden kann. Sierro steht dann aber am richtigen Ort und kann sich den Doppelpack notieren lassen.
2:1, 53. Minute | Aus dem Nichts kommen die Tessiner zum Anschlusstreffer. Bottani wird nahe dem gegnerischen Strafraum zu viel Platz gelassen, was der zuvor eingewechselte Lugano-Spieler eiskalt ausnützt. Er schlenz die Kugel unhaltbar für Stojanovic in die Maschen.
2:2, 92. Minute | Und nun hats eingeschlagen! Gerndt kommt nach einem Kopfball von Janko im Strafraum an den Ball und spitzelt die Kugel an Goalie Stojanovic vorbei zum 2:2. Verrückt!
Der Beste:
Vincent Sierro. Chef im Mittelfeld – und doppelter Torschütze.
Der Schlechteste:
Balint Vecsei. Der Lugano-Mittelfeldspieler steht auf dem Matchblatt – mehr sieht man nicht von ihm.
So gehts weiter:
Englische Woche in der Super League! Sowohl die Espen als auch Lugano stehen bereits unter der Woche wieder im Einsatz. St. Gallen reist am Mittwoch nach Bern zu Meister YB, Lugano spielt am gleichen Tag in Neuenburg.
****************
St. Gallen – Lugano 2:2 (2:0)
Kybunpark, 12 814 Fans, SR: Tschudi (3)
Tore: 29. Sierro 1:0. 44. Sierro 2:0. 53. Bottani 2:2. 92. Gerndt 2:2.
Bemerkungen: St. Gallen ohne Muheim (verletzt), Barnetta,Koch, Wiss, Kräuchi, Nuhu und Kchouk (alle nicht im Aufgebot). Lugano ohne Kecskes, Fazliu, Krasniqi, Macek, Manicone, Mihajlovic und Piccinocchi (alle verletzt). 8. Pfostenschuss von Itten.
59. Lattenschuss Sierro. 81. Lattenkopfball Crnigoj.
Gelb: 24. Gerndt, 34. Mosevich, 45. Daprelà, 45. Maric, 85. Brlek (Foul).
Einwechslungen:
SG: Bakayoko (4; 9. für Lüchinger). Tafer (56. für Itten). Tschernegg (80. für Ashimeru).
Lugano: Bottani (46. für Vecsei), Brlek (69. für Carlinhos), Janko (87. für Masciangelo)
Der FCZ zittert sich im Letzigrund gegen den FC Luzern zum knappen 1:0-Erfolg. Stürmer Stephen Odey sichert den Zürchern die drei Punkte – und Tabellenplatz vier, punktgleich mit den ersten YB-Verfolgern Thun und St. Gallen.
Das Spiel: Munteres Hin und Her im Letzigrund. Der FCL müsste nach 2 Minuten führen, Schneuwly scheitert kläglich aus wenigen Metern. Danach nimmt der FCZ das Spieldiktat in die Hand. Auf Tore müssen die 10’431 Fans aber lange warten. Erst in Minute 55 klingelt es für den FCZ. Weil von Luzern anschliessend nicht mehr viel kommt und Eleke kurz vor Schlusspfiff nur die Latte trifft, genügt dieses eine Odey-Tor, um aus Zürcher Sicht die drei Punkte im Letzigrund zu behalten.
Das Tor
55. Minute, 1:0 | Stephen Odey | Der FCZ-Nigerianer wird von Benjamin Kololli lanciert, zieht zur Mitte, drückt ab – und erwischt Luzern-Keeper Mirko Salvi zwischen den Beinen.
Der Beste: Kololli. Der FCZ-Flügel ist aktiv, sorgt mit starken Standards stets für Gefahr und bereitet das 1:0 mustergültig vor.
Der Schlechteste: Kakabadze. Startelf-Debüt für den FCL-Verteidiger. Macht einen einzigen Fehler in dieser Partie – und der wird vom FCZ eiskalt ausgenutzt.
Das gab zu reden: Der FCZ spielt mit einem grossen «a» auf der Brust. Zusammen mit dem «J», das am Samstag das GC-Trikot ziert, gibt es ein «Ja» fürs gemeinsame Fussball-Stadion in Zürich. Die Südkurve hat da allerdings andere Pläne: «NEI ZU DEM GEMEINSAME JA» steht auf einem Transparent in den Reihen der FCZ-Fans.
So gehts weiter: Der FCL muss am Mittwoch auswärts in Basel ran (20 Uhr). Einen Tag später wartet auf den FCZ das Gastspiel in Sion (20 Uhr).
Die Stimmen:
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Zürich – Luzern 1:0 (0:0)
Letzigrund, 10'431 Fans, SR: Hänni.
Tor: 55. Odey (Kololli) 1:0.
Zürich: Brecher; Rüegg, Nef, Maxsö, Pa Modou; Palsson, H. Kryeziu; Winter, Domgjoni, Kololli; Odey.
Luzern: Salvi; Kakabadze, Schulz, Lucas, Grether; Custodio, Voca; Schneuwly, Gvilia, Schürpf; Demhasaj.
Bemerkungen: Zürich ohne Aliu, Kempter, Rohner, Sauter, Khelifi (alle verletzt). Luzern ohne Cirkovic, Lustenberger, Ndenge (alle verletzt), Wolf (gesperrt).
Gelb: 53. Demhasaj (Foul).
Einwechslungen: Zürich: Marchesano (69. für H. Kryeziu), M. Kryeziu (83. für Kololli), Ceesay (90. für Odey). Luzern: Vargas (65. für Gvilia), Ugrinic (76. für Lucas), Eleke (86. für Schneuwly).
Die Schweizer Springreiter schreiben WM-Geschichte: Martin Fuchs gewinnt Silber, Steve Guerdat springt noch zu Bronze. Zwei Freunde auf dem Podest.
Martin Fuchs hat angekündigt, dass der Gewinn einer ersten Schweizer WM-Medaille im Einzel-Wettkampf langsam an der Zeit sei. Nach dem verpassten Team-Edelmetall macht er zusammen mit seinem Freund und Idol Steve Guerdat die Schweiz gleich doppelt stolz: Fuchs holt Silber, Guerdat springt noch zu Bronze – historisch!
Beide Schweizer Springreiter schaffen es in den ersten Final-Umgang der 25 Besten. Da kann Fuchs mit einer Null-Fehler-Runde seinen 3. Zwischenrang halten. Und ganz stark: Guerdat springt vom 9. auf den 4. Zwischenrang vor und bringt sich damit wieder ins Rennen um die Medaillen zurück.
Im zweiten Umgang der 12 Besten beweisen die beiden Schweizer Nerven. Guerdat schafft den Parcours – wie nur wenige andere – in der vorgegebenen Zeit und ohne Abwurf. Gleich nach ihm startet Fuchs im Wissen, sich einen Zeitfehler leisten zu können und trotzdem noch auf dem Podest zu bleiben.
Der 26-Jährige geht es ruhig an. Der Lohn: Kein Abwurf – und trotz zwei Strafpunkten für Zeitüberschreitung sicher mindestens die Bronze-Medaille.
Doch der folgende Reiter, Max Kühner aus Österreich, beweist nicht die gleiche Nervenstärke. Mit zwei Fehlern rutscht der zwischenzeitlich Zweitplatzierte zurück auf Platz 6.
Und die beiden Freunde Fuchs und Guerdat wissen, dass sie beide eine WM-Medaille in der Tasche haben. Es ist Silber und Bronze, weil die Deutsche Simone Blum und ihre Stute Alice eine unglaubliche WM zeigen und mit keinem einzigen Abwurf über fünf Teilprüfungen verdient Gold gewinnt.
BERLIN - Porsche steigt als erster deutscher Autokonzern aus dem Diesel aus. Von Porsche werde es künftig keinen Diesel mehr geben, sagte Porsche-Vorstandschef Oliver Blume.
Der Stuttgarter Sportwagenbauer wolle sich künftig auf das konzentrieren, was er besonders gut könne, sagt Porsche-Vorstandschef Oliver Blume der «Bild am Sonntag». Das seien emotionale, leistungsstarke Benziner, Hybride und ab 2019 würden es auch reine Elektrofahrzeuge sein.
Der Rückzug der VW-Tochter ist eine Reaktion auf die Dieselkrise. «Wir haben nie selbst Dieselmotoren entwickelt und produziert. Dennoch hat das Image von Porsche gelitten. Die Dieselkrise hat uns viel Ärger bereitet», sagte Blume.
Als weiteren Grund für den Ausstieg nannte Blume die Schärfung des sportlichen Markenkerns. «Für uns ist schon wichtig, dass sich Motoren sportlich fahren lassen», so Blume. «Einen Benziner kann man da ganz anders auslegen. Porsche wird in Zukunft noch mehr Porsche sein als in der Vergangenheit. Stark auf Leistung und Effizienz getrimmt. Der Diesel zielt auf andere Fahreigenschaften ab.»
Verdacht auf manipulierte MotorenSeine bisherigen Diesel-Kunden will der Sportwagenbauer weiter betreuen. «Halter von Porsche-Diesel-Fahrzeugen müssen sich um den Service keine Sorgen machen», so Blume. Porsche hat fast zehn Jahre Diesel-Fahrzeuge angeboten.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelte bei Porsche wegen Betrugs zuletzt gegen drei Beschuldigte, darunter den amtierenden Entwicklungsvorstand Michael Steiner. Ein ehemaliger Motorenchef des Stuttgarter Autobauers kam vorübergehend in Untersuchungshaft.
Porsche entwickelt zwar selbst keine Dieselmotoren, soll dem Verdacht zufolge aber manipulierte Motoren der VW-Tochter Audi wissentlich übernommen haben. (SDA)
Die Millionen-Metropole London ist ein Mekka für Sightseeing-Fans – und hält auch für Kenner immer wieder eine Überraschung bereit. Wir nehmen Sie mit in eine der aufregendsten Städte der Welt.
Mit der Gratis-App «BlickVR» für iPhone und Android erleben Sie Videos, als wären Sie live dabei. Spezielle Videoaufnahmen mit mehreren Kameras machen das möglich. Auf dem Smartphone sehen Sie das Video dann in spektakulärer 360-Grad-Perspektive. Mit einem Fingerwisch können sie ganz einfach rundherum umschauen.
Therapieplätze für Kinder und Jugendliche mit einer psychischen Erkrankung sind hierzulande ausserordentlich rar. Ein Besuch in der Psychiatrie.
Plüschrobbe Paro ruckelt mit dem Schwanz, dann schlägt sie die Augen auf. Streichelt man ihr über den Rücken, gibt sie leise, schnurrende Geräusche von sich. Roboterrobbe Paro, die auf Streicheln und Ansprechen reagiert, soll den kleinen Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Clienia in Littenheid helfen, Ängste abzubauen – und zu reden.
In einem der Wohnbereiche läuft die Spülmaschine, eine Decke liegt quer über dem grossen Sofa, unter dem Fernseher stapeln sich Bücher und Gesellschaftsspiele. Eine junge Frau brütet über ihren Hausaufgaben, zwei Jungs grüssen herzlich auf dem Gang. In den Büros der Betreuer sitzt eine Lernende am PC, eine Psychiaterin streckt den Kopf aus ihrem Therapiezimmer.
Unterschiedliche TherapieansätzeVon den Wänden grüssen Comicfiguren, an Magnetbrettern hängen Ämtlilisten, Menüpläne und Wochenprogramme. Je jünger die Kinder, desto strikter der Tagesablauf. Für alle gilt: Schulpflichtige Kinder und Jugendliche gehen in die klinikeigene Schule, man isst zusammen und hat fixe Therapiesitzungen.
Bei den Jugendlichen sind das Gespräche, ähnlich wie bei erwachsenen Patienten, bei den Kindern sind es spielerische Sequenzen, hier kommen unter anderem Plüschtiere, Bälle und Spielfiguren, Puppentheater und Gärtnern zum Einsatz.
53 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 18 Jahren können in der Privatklinik Clienia betreut werden. Manche verbringen hier Tage, andere mehrere Monate. Mit unterschiedlichsten Therapieansätzen versuchen Pfleger und Ärzte, die jungen Patienten aus ihrem Tief zu holen. Ein Tief, das kann vieles sein: Angst- und Essstörungen, Depressionen und Selbstverletzungen sind nur einige der Krankheiten, aufgrund derer Kinder und Jugendliche hier Hilfe suchen.
Zur Not wird auch mal überbelegtDoch im Gegensatz zu Chantal Hofstetter und anderen Heranwachsenden mit psychischen Problemen haben die Kinder und Jugendlichen in Littenheid wenigstens einen Klinikplatz. Angebote wie dieses sind rar in der Schweiz. Und auch hier kämpft man mit der grossen Nachfrage, hat Wartelisten für die Psychotherapiestationen.
«Wir versuchen, allen einen Platz zu gewährleisten», sagt Dino Zanchelli, Bereichsleiter Pflege und Pädagogik. Ein schwieriges Unterfangen: In fünf Jahren hat sich die Zahl der aufgenommenen Kinder und Jugendlichen hier verdoppelt.
Deshalb hat man ausgebaut. Und auf jeder Station stehen Extrabetten bereit, zur Not wird auch mal eine Zeit lang überbelegt. Wie in vielen Kliniken in der Schweiz kam es aber auch in der Clienia schon vor, dass besonders gefährdete Jugendliche für eine Nacht vorläufig in der Erwachsenenstation aufgenommen wurden.
«Lieber so, als sie abzuweisen», sagt Dino Zanchelli.