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Updated: 5 days 14 hours ago

Rechsteiner ist sauer auf Schneider-Ammann: «Es wird Zeit, dass ein Wechsel stattfindet»

Tue, 10/02/2018 - 20:42

Die Gewerkschaften und der Wirtschaftsminister zanken seit einiger Zeit um die Lohnschutzmassnahmen, die im Zusammenhang mit dem Rahmenabkommen angepasst werden sollen. Nun geht Disput in eine neue Runde. Rechsteiner attackiert den abtretenden Bundesrat scharf.

Dass der scheidende Gewerkschaftsboss Paul Rechsteiner (66, SP) sauer auf den ebenfalls abtretenden Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66, FDP) ist, ist kein Geheimnis. Nun geht die Fehde aber in eine neue Runde, wie SRF berichtet. Zu Schneider-Ammanns Rücktritt sagt Rechsteiner nun: «Es wird Zeit, dass hier ein Wechsel stattfindet.»

Hintergrund des Disputs sind die Verhandlungen um ein Rahmenabkommen mit der EU. Im Juni hatte Aussenminister Ignazio Cassis (57, FDP) deswegen eine Anpassung der flankierenden Massnahmen – diese schützen Lohn- und Arbeitsbedingungen – in Aussicht gestellt. Schneider-Ammann wurde daraufhin mit der Aufgabe betraut, mit den Sozialpartnern den Spielraum für Anpassungen auszuloten, insbesondere bei der Acht-Tage-Regelung.

Cassis bestätigt: Acht-Tage-Regelung nicht verhandelbar

Doch Rechsteiner brach die Verhandlungen mit dem Bundesrat ab. Es gebe keine Konzessionen beim Lohnschutz. Der Noch-Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) erinnerte den Gesamtbundesrat an sein Verhandlungsmandat, dass er die flankierenden Massnahmen als «rote Linien» deklariert hatte.

Letzten Freitag bestätigte Cassis vor den Medien und später im SRF-Interview: «Die Verhandlungen werden entlang des heutigen Verhandlungsmandates stattfinden. Und das heutige Verhandlungsmandat gibt uns nicht die Möglichkeit, eine andere Meldefrist zu verhandeln. Es ist die Acht-Tage-Regel. Sie ist im Verhandlungsmandat. Sie ist nicht verhandelbar.»

Schneider-Ammann: Es braucht eine Geste an die EU

Keine zwölf Stunden später jedoch sagte Schneider-Ammann in der SRF-«Samstagsrundschau», dass es bei den flankierenden Massnahmen nun eine Geste gegenüber der EU brauche. «Ich sehe einen Weg, wie man mit relativ wenig Entgegenkommen eine Geste machen kann. Indem man die Dauer, die es für die Voranmeldung braucht, ein klein wenig kürzt.» Sprich die Acht-Tage-Regelung aufweicht.

Schneider-Ammann fordert zudem: «Selbstverständlich muss Ständerat Paul Rechsteiner als Gewerkschaftsboss mit an den Verhandlungstisch.»

Rechsteiner: «Das ist einfach verantwortungslos»

Doch dieser denkt nicht daran. «Wenn Herr Schneider-Ammann so etwas sagt, dann reiht sich das ein in die Fehlleistungen der letzten Wochen und Monate», ärgert sich Rechtsteiner auf Anfrage von SRF. Es sei einfach verantwortungslos.

Er habe in den vergangenen Wochen mehrmals seine Position erklärt, so der SP-Ständerat. «Es ist einfach ein Problem, wenn man mit einem Wirtschaftsminister spricht und nach eineinhalb Stunden eigentlich den Eindruck hat, er habe es jetzt verstanden, und nachher einfach so getan wird, als ob nichts wäre.»

Der Gewerkschaftsboss macht deshalb ein weiteres Mal unmissverständlich klar: «Zu verhandeln gibt es nichts. Wir sind nicht bereit, uns an seinen Vorschlägen zur Demontage des Lohnschutzes zu beteiligen.» (duc)

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Brasilien: Populist baut Führung in Brasilien aus

Tue, 10/02/2018 - 20:12

Sao Paulo – Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Brasilien hat sich die mächtige Agrarlobby des südamerikanischen Landes hinter den ultrarechten Kandidaten Jair Bolsonaro gestellt. Auch in Umfragen baute der Rechtspopulist seine Führug aus.

«Die landwirtschaftliche Parlamentsgruppe, zu der 261 Abgeordnete und Senatoren gehören, unterstützt Bolsonaro», schrieb die Präsidentin der einflussreichen Fraktion FPA, Tereza Cristina, am Dienstag nach einem Treffen mit dem Präsidentschaftsbewerber.

«Mit vereinten Kräften wollen wir verhindern, dass wieder Kandidaten unser Land anführen, die mit den Netzwerken der Korruption und der Verschärfung der wirtschaftlichen Krise in Verbindung stehen», hiess es in der Mitteilung der FPA.

Die Agrarlobby ist in der grössten Volkswirtschaft Lateinamerikas ein wichtiger Machtfaktor. In der Abgeordnetenkammer gehört fast die Hälfte der Parlamentarier zur Fraktion FPA.

Gemäss der neuesten Ibope-Erhebung vom Montag kommt Bolsonaro in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien zur Zeit auf 31 Prozent. Er liegt damit zehn Punkte vor dem früheren Bürgermeister von Sao Paulo, Fernando Haddad, der 21 Prozent erhält.

Sollte am Sonntag kein Kandidat eine Mehrheit erreichen, käme es am 28. Oktober zu einer Stichwahl. Auch hier holt Bolsonaro auf. Der jüngsten Umfrage zufolge kommt es zu einem Patt zwischen den beiden mit jeweils 42 Prozent. Vor einer Woche lag Haddad hier noch mit 42 Prozent vorn. Bolsonaro kam auf 38 Prozent.

Bolsonaro, der sich noch von einem Messerangriff auf einer Wahlkampfveranstaltung vor wenigen Wochen erholt, polarisiert mit provozierenden Aussagen zu Homosexuellen, Schwarzen oder ethnischen Minderheiten. Haddad tritt für die Arbeiter-Partei an. Der inhaftierte frühere Präsident Luiz Inacio Lula da Silva darf wegen seiner Gefängnisstrafe nicht erneut kandidieren.

Andere Präsidentschaftskandidaten wie der Mitte-links-Politiker Ciro Gomes oder Geraldo Alckmin von der Partei der Brasilianischen Sozialen Demokratie, der für einen wirtschaftsliberalen Kurs steht, haben laut der Umfrage mit elf beziehungsweise acht Prozent wohl kaum Chancen.

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Bachelorette Adela zurück vom Beauty-Trip: Täglich liess sie etwas machen

Tue, 10/02/2018 - 20:08

Bachelorette Adela Smajic ist zurück aus Belgrad, wo sie gleich mehrfach den Schönheitsdoktor besuchte. Mit dem Resultat ist sie zufrieden.

Letzte Woche reiste Bachelorette Adela Smajic (25) gemeinsam mit ihrem Mami und ihre Schwester Samra (21) nach Belgrad, um ihrer Schönheit ein weiteres Mal nachhelfen zu lassen. Nun ist die Baslerin zurück – und um 1000 Franken ärmer. Die Liste der Schönheitseingriffe bei ihr ist dafür umso länger geworden.

Smajic ist total zufrieden und kommt fast schon ins Schwärmen, wenn sie von ihrer Zeit in der Heimat spricht. Gerade die sogenannte Mesotherapie, eine Art der Hautbehandlung, hat es ihr am meisten angetan. «Sogar die Frau, die mich behandelt hat, meinte, dass ich das mega nötig hatte», erzählt sie. Der Stress der letzten Monate habe wohl auch ihrer Haut zugesetzt. Deshalb hat sie sich auch noch ein Gesichtspeeling und eine Gesichtsmassage gegönnt.

Falten sind weg

Die Falten bei ihrer Nase und auf ihrer Stirn hat sie sich mit Hyaluron auffüllen lassen. «Direkt während der Behandlung habe ich mit einem Spiegel gesehen, wie die Falten verschwinden», erzählt sie. Vor der Abreise war sich die Bachelorette noch unsicher, ob sie sich auch die Wangenknochen aufspritzen lassen will. Nun hat sie es doch gewagt. «Meine Wangenknochen habe ich ein bizeli aufgefüllt – aber nur ganz wenig. Ich wollte einfach, dass es frischer aussieht», meint sie. Leute, die sie noch nie gesehen haben, würden den Eingriff aber gar nicht bemerken.

Aber nicht nur das Gesicht von Smajic bekam eine «Auffrischung»: Auch an ihren Oberschenkeln unterzog sich die 25-Jährige einer Mesotherapie – gegen Cellulite. «Ich habe zwar noch keine Cellulite, aber das ist halt präventiv.» Weil sie in letzter Zeit kaum zu Sport kommt, wolle sie damit Schlimmeres vermeiden.

Mehrere Tage gedauert

Die ganzen Behandlungen haben sich in die Länge gezogen. «Um die Haut im Gesicht nicht überzustrapazieren, war ich halt jeden Tag beim Schönheitsdoktor oder der Kosmetikerin.»

Adela selbst ist mit dem Resultat der Eingriffe mehr als nur zufrieden. «Ich habe megaviel positives Feedback bekommen», erzählt sie. Die Leute fänden es schön, wie offen sie zu ihren Beautyeingriffen stehe. Negative Meinungen habe sie nur in den Kommentarspalten zu den Artikeln gefunden. Zu ihr sei damit niemand gekommen.

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Auch Schweizer brauchen starke Nerven: Deutsche Bahn sperrt ab 2019 Bahnstrecken monatelang

Tue, 10/02/2018 - 20:08

ZÜRICH/BERLIN - Wer ab nächstem Sommer mit dem Zug nach Deutschland fährt, sollte den Fahrplan vorher genau studieren. Wegen Bauarbeiten werden wichtige Strecken gesperrt sein. Die Reisezeit verlängert sich.

Ab 2019 investiert die Deutsche Bahn (DB) kräftig in den Unterhalt ihres Streckennetzes. Langfristig kommt das den Passagieren zugute, zwischenzeitlich aber brauchen Reisende gute Nerven und mehr Zeit. Ab Mitte Jahr starten die Sanierungen auf den Strecken Hannover–Würzburg und Mannheim–Stuttgart. Schrittweise werden dann bis ins Jahr 2023 Schienen, Weichen und Technik erneuert, wie das Bahnunternehmen mitteilt. Umgerechnet weit über 900 Millionen Franken sollen die Arbeiten kosten.

Während der Bauphase werden die Fernverkehrszüge umgeleitet. Zudem verkehren weniger Züge. Teils sollen Ersatzbusse die DB-Passagiere an ihre Ziele bringen. Betroffen sind nicht nur die Strecken zwischen den genannten Städten, sondern auch Fernverkehrszüge, die über diese Routen fahren.

Berlin-Reisende können ausweichen

Den Anfang der Sanierungen macht von Juni bis Dezember 2019 die Strecke zwischen Hannover und Göttingen. Nach Auskunft eines DB-Sprechers verlängert sich für Schweizer Passagiere die Reise von und nach Hannover, Hamburg oder direkt nach Berlin um 30 bis 45 Minuten. Wer in Mannheim umsteigt, ist aber gleich schnell in Berlin. Denn der Anschlusszug fährt via Erfurt und Leipzig.

Auch die SBB gehen davon aus, dass Schweizer von den Sperrungen betroffen sein werden. Allerdings würden aktuell noch keine konkreten Fahrplankonzepte vorliegen, sagt ein SBB-Sprecher auf BLICK-Anfrage. Die internationalen Fahrpläne würden von der jeweiligen Bahngesellschaft angepasst. Dann aber werden Kunden die Infos auch im SBB-Fahrplan finden. (jfr)

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Starre Fronten am Balkan-Gipfel in Genf: Kosovo hofft, Serbien bleibt hart

Tue, 10/02/2018 - 20:07

Der Balkan-Gipfel in Genf zeigt: Zwischen Serbien und dem Kosovo herrscht dicke Luft. Dennoch will Kosovos Staatsoberhaupt Hashim Thaci die Verhandlungen über einen möglichen Gebietstausch weiterführen.

Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabic (43) eilt schnurstracks zu ihrem Platz. Den kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci (50) würdigt sie bei der Abschlusserklärung des zweitägigen Balkan-Gipfels in Genf keines Blickes. Nicht, als er mit dem türkischen Aussenminister scherzend den Raum betritt und auch nicht, als er über die künftigen Beziehungen mit Serbien spricht.

Währenddessen tuschelt Serbiens Ministerpräsidentin gar mit ihrem albanischen Amtskollegen. Als Journalisten sie nach dem Stand der Verhandlungen und dem möglichen Gebietstausch mit dem Kosovo fragen, blockt Brnabic ab: «Ich bin hierhergekommen, um über Wirtschaft zu sprechen.»

Der Anlass zeigt: Die Luft zwischen Serbien und dem Kosovo bleibt dick. Und das, obwohl die westlichen Balkanländer auf Einladung des World Economic Forums beim Gipfeltreffen ihre Zusammenarbeit vertiefen und Differenzen überwinden wollten.

Auch Thaci setzt gegenüber der serbischen Regierungschefin auf eine starre Miene, zeigt sich aber gesprächsbereit: «Es ist notwendig, dass wir ein friedliches Abkommen erreichen. Verpassen wir die Chance dazu jetzt, verlieren wir wieder ein Jahrzehnt.»

Kosovo und Serbien könnten Grenzen verschieben

Kosovos Präsident hat zusammen mit dem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic (48) den Plan eines möglichen Gebietsaustauschs geschmiedet. Daran hält er trotz Druck aus dem eigenen Land fest. Thaci: «Diejenigen, die unsere Bemühungen kritisieren, haben auch keine Alternativen im Angebot.»

Bei einem Gebietstausch könnte der Nordkosovo, in dem eine überwiegend serbische Minderheit lebt, an Serbien gehen – albanische Gebiete in Südserbien dafür an den Kosovo. Doch Gespräche in Brüssel Anfang September hatten beide Seiten kurzfristig abgesagt.

Am vergangenen Wochenende demonstrierten zudem Tausende Albaner in Pristina gegen Präsident Thaci. Sie forderten den Rückzug des Staatsoberhauptes von den Verhandlungen mit Serbien.

«Der Kosovo ist eine autonome Region von Serbien»

Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo fiel vor zehn Jahren von Serbien ab und ist heute von über 110 Ländern völkerrechtlich anerkannt. Serbien will seine frühere Provinz wieder zurückhaben.

Auch bei der Abschlusserklärung des Balkan-Gipfels betonte Serbiens Ministerpräsidentin, dass sie den Kosovo nur «als das anerkenne, was er ist: eine autonome Region von Serbien». Eine Aussöhnung im Kosovo-Konflikt ist für den EU-Kandidaten Serbien jedoch die zentrale Bedingung für die weitere Annäherung an Brüssel.

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Frans Meijer (†66) entführte Brauerei-Chef: Heineken-Kidnapper in Amsterdam erschossen

Tue, 10/02/2018 - 19:49

Frans Meijer (†66) hat 1983 zusammen mit Komplizen den Brauerei-Unternehmer Freddy Heineken (†78) entführt. Jetzt wurde der Heineken-Kidnapper auf der Flucht vor der Polizei in Amsterdam erschossen.

In Amsterdam kam es am Dienstagvormittag gegen 11.30 Uhr zu einem Polizeieinsatz. Berichtet wurde eine «verdächtige Situation». Ein Töff-Polizist rückte umgehend zur De Wittenkade im Stadtteil Staatsliedenbuurt aus.

Als er vor Ort eintraf, flüchteten zwei Männer zu Fuss. Einer der Verdächtigen trug eine Pistole. Der Polizist zögerte nicht lange: Er nimmt die Verfolgung auf und feuert auf den Bewaffneten!

18 Millionen Franken Lösegeld erpresst

Beim niedergeschossenen Verdächtigen handelt es sich laut holländischen Medien um keinen Geringeren als den Heineken-Kidnapper Francisco «Frans» Meijer (†66). Er wurde laut Amsterdamer Polizei in ein Spital eingeliefert. Dort starb er kurze Zeit später.

Meijer war eine bekannte Figur im holländischen Untergrund. Gemeinsam mit vier Komplizen entführte er 1983 den damaligen Brauerei-Unternehmer Alfred «Freddy» Heineken (†78). Drei Wochen lang war der damals 60-jährige Heineken in der Gewalt seiner Entführer. Ebenso wie der damalige Chauffeur des Geschäftsmanns Ab Doderer.

Gegen eine Lösegeldzahlung von 35 Millionen Gulden – umgerechnet mehr als 18 Millionen Franken – wurde Heineken freigelassen. Der Fall sorgte für internationales Aufsehen. 2015 wurde er gar unter dem Titel «Kidnapping Freddy Heineken» verfilmt.

Entführer Frans Meijer (†66) floh nach Paraguay

Nach der Tat floh Meijer ins Ausland. Über zehn Jahre lebte er nahezu unbehelligt sein Leben. Doch 1994 spürte ihn ein Kriminalreporter in Paraguay auf. Er hatte derweil geheiratet und war Vater dreier Kinder.

1995 wurde der Kidnapper erstmals verhaftet, musste aber wegen eines Verfahrensfehlers wieder auf freien Fuss gesetzt werden. 1998 wurde Meijer erneut festgenommen. 2002 wurde er an die niederländischen Behörden übergeben und verbüsste bis 2005 seine Haftstrafe in Holland. Nach seiner Haftentlassung kehrte der Verurteilte vorübergehend nach Paraguay zurück.

Offenbar hat sich der 66-Jährige nicht von seiner kriminellen Vergangenheit abgewendet, sondern diese stattdessen an die nächste Generation weitergegeben. Denn beim zweiten Mann, der zusammen mit Meijers am Dienstag vor der Polizei floh, soll es sich um den Sohn des Heineken-Kidnappers handeln. Dieser hat sich laut Amsterdamer Polizei ergeben.

Die zuständigen Behörden haben die Ermittlungen zum Hergang des Vorfalls aufgenommen. (rad)

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Für 4900 Franken: SBB-Rangierer ersteigert BMW des Gotthard-Rasers

Tue, 10/02/2018 - 19:33

CRESCIANO TI - Der glückliche Neu-Besitzer ist Andrea Escaleira (26) aus Cresciano TI. Der Tessiner verspricht: «Rasen werde ich höchstens in Deutschland.»

Vor vier Jahren rast Christian R.* (43) in seinem BMW Z4 mit Bleifuss durch den Gotthard-Tunnel, überholt zehn Fahrzeuge. Die Tessiner Kantonspolizei stoppt den Deutschen am Ceneri TI. Der Sportwagen wird beschlagnahmt, Christian R. angezeigt. Das Gericht in Lugano verurteilt den Schwaben im Februar 2017 in Abwesenheit zu 30 Monaten Haft, zwölf davon soll er in Deutschland absitzen (BLICK berichtete). 

Der BMW verschwindet in der Halle. Jetzt darf der 482-PS-Motor des schwarzen Flitzers wieder aufheulen. Der BMW Z4 kam gestern in Cresciano TI unter den Hammer. Stolzer neuer Besitzer ist der junge SBB-Rangierer Andrea Escaleira (26).

Das Startgebot lag bei 300 Franken

Bei der Versteigerung herrscht Kaiserwetter. Das BMW-Cabrio funkelt in der Sonne. Punkt 14.00 Uhr beginnt die Show. Zwanzig Minuten später ist der BMW an der Reihe. Rund 150 Interessenten recken die Köpfe. Der Auktionator ruft das sagenhafte Ausgangsgebot aus: 300 Franken. Rasch folgen Gebote. Andrea Escaleira bietet mit – voller Elan. 5000 Franken ist jedoch seine Grenze.

Als er 4900 Franken ausruft, schweigt die Menge. Der junge Bähnler erhält den Zuschlag – und das Raser-Auto. «Ich habe nur einen Opel Corsa», sagt der gebürtige Portugiese und ringt nach Worten. Er sagt: «Eigentlich wollte ich ein anderes Auto ersteigern, wurde aber überboten. Dann habe ich gedacht, nimmst halt den BMW!» Noch zaghaft setzt sich der SBB-Mann in den 15 Jahre alten Sportwagen, streichelt vorsichtig das Leder-Lenkrad. 

Rasen will er nur in Deutschland

Mama Alda (53) ist mitgekommen. Sie vertraut ihrem Buben: «Der Andrea ist schon vernünftig.» Der Sohn will den BMW erst einmal selbst fahren. «Ich verspreche, in der Schweiz halte ich mich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Aber, wenn ich einmal nach Deutschland fahre, dann gebe ich richtig Gas», sagt der stolze Neu-Besitzer. 

* Name der Redaktion bekannt

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ManUtd-Coach mit Rücken zur Wand: Deshalb erhielt Mourinho einen Anruf von Zidane

Tue, 10/02/2018 - 19:20

Eines ist klar: Manchester United braucht gegen Valencia einen Heimsieg in der «YB-Gruppe». Gelingt dieser nicht, dürften Mourinhos Tage als Chefcoach der «Red Devils» gezählt sein. Nachfolge-Kandidat Zidane beschwichtigt.

Bei Manchester United läuft gerade einiges schief. Gerade einmal zehn Punkte holen die «Red Devils» in den ersten sieben Liga-Partien. Im Liga-Cup scheiden Pogba und Co. gegen Zweitligist Derby County aus. Es ist der schlechteste Saisonstart seit 1989! So langsam aber sicher spitzt sich die Situation bei ManUtd zu.

Im Mittelpunkt der Krise? Klar: Schlagzeilen-Coach José Mourinho (55). Ein gefundenes Fressen für die Kritiker, für die seine Entlassung nur noch eine Frage der Zeit ist. Doch der Portugiese selbst bleibt optimistisch. An der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Valencia antwortet er auf die Frage, ob er Angst um seinen Job habe, mit einem deutlichen «Nein».

Das Telefonat mit Zidane

Für Wirbel sorgt zudem ein Telefonat. Ex-Real-Coach Zinedine Zidane (44) habe Mourinho angerufen, um ihm zu sagen, dass er in keinster Weise versuche, sich hinter Mourinhos Rücken an seinen Job ran zu machen. Das erklärt Zidane gegenüber der britischen Zeitung «The Sun». Zidane wird in England nämlich als heissester Kandidat auf die eventuelle Mourinho-Nachfolge gehandelt.

Und auch auf eben dieses Telefonat wird «Mou» bei der Pressekonferenz vor dem CL-Spiel gegen Valencia angesprochen. Die Frage, ob Zidane ihn wirklich angerufen habe, belächelt der Portugiese. Er sagt dem Reporter in Mourinho-Manier, er solle doch bei seinem Kollegen von «The Sun» nachfragen. Ein Dementi aber gibts nicht.

Um die Gemüter aller Kritiker etwas zu beruhigen, muss am Dienstagabend gegen Valencia (21 Uhr) einen Dreier her. Ansonsten dürften Mourinhos Tage bei den «Red Devils» wohl tatsächlich demnächst gezählt sein.

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Im Europa-Vergleich nur Mittelmass: Das sind die besten CEOs von Schweizer Versicherungen

Tue, 10/02/2018 - 19:08

Der Chef von Helvetia schwingt im Vergleich mit seinen Branchenkollegen im aktuellen Ranking eines Beratungsunternehmens obenauf. Weniger gut sieht seine Leistungsbilanz aus, wenn man sie im europäischen Vergleich anschaut.

Schweizer Top-Chefs zählen im europäischen Vergleich zu den Spitzenverdienern. Das gilt auch für die CEOs der Versicherer. Im Ranking des Zürcher Beratungsunternehmens Odermatt kommen die Versicherungschefs deutlich weniger gut weg. Gemessen wird dabei ihre Leistung in den drei Bereichen Umsatz- und Gewinnwachstum sowie Aktienrendite. 

Bester Schweizer aus der Versicherungsbranche ist mit einer Gesamtpunktzahl von 52 demzufolge 2017 Helvetia-Chef Philipp Gmür, wie die «Schweizer Versicherung» in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt. Dahinter folgen Philippe Hebeisen von den Vaudoise Versicherungen (51 Punkte) und Gert De Winter, CEO von Baloise (46 Punkte).

Was respektabel klingt, ist im Europa-Vergleich relativ schwach. Denn nur eine Note über 50 bedeutet, dass sich das Unternehmen besser entwickelt hat als der europäische Durchschnitt. Das Fazit des Branchenmagazins: «Selbst der beste Schweizer Versicherungs-CEO ist demnach europaweit lediglich im Mittelfeld.» (jfr)

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Vor Joana habe er bis zu 500 Frauen gehabt: Schweizerin hat «Love Island»-Frauenheld gezähmt

Tue, 10/02/2018 - 19:06

Im grossen «Love Island»-Finale wurde es bei der Schweizer Kandidatin Joana nochmals richtig romantisch. Ob es zum Sieg reicht?

Nach dem Aus von Jessica (22) bei «Love Island» kämpfte gestern mit Joana (22) nur noch eine Schweizerin um den Sieg und um das damit verbundene Preisgeld von 55’000 Franken.

Bevor Moderatorin Jana Ina Zarrella (41) die Sieger bekannt gab, machten sich die Schaffhauserin und ihr Schatz Victor (20) ein zuckersüsses Liebesbekenntnis. Beide lasen einander gegenseitig vorbereitete Liebesbriefe vor.

Herzige Worte

«Ich weiss selbst nicht, wie ich diese Gefühle zu dir beschreiben soll. Die Zeit war so intensiv und wunderschön – unvergesslich», sagt sie voller Emotionen zu ihm. «Ich liebe deine Augen. Wenn du mich küsst, kribbelt mein Bauch echt sehr fest. Bleib genau so, wie du bist, denn so werde ich dich nicht mehr hergeben.»

Er legt nach: «Du bist, was mich hier auf ‹Love Island› komplett glücklich gemacht hat.» Von der ersten Nacht an habe er gewusst, dass sie für ihn speziell sei und sein wird. «Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich mich für eine Person so öffne und ich habe dir mein Herz geöffnet. Nach nur einer Woche bist du in meinem Herzen», schwärmt er. 

500 Frauen für Victor

Joana ist es offensichtlich gelungen, den wilden Victor zu zähmen. Denn der erst 20-Jährige soll trotz seines Alters schon mit bis zu 500 Frauen geschlafen haben, wie schon zu Beginn der Staffel bekannt wurde. Nun scheinen die wilden Bettgeschichten aber der Vergangenheit anzugehören.

Für den Sieg reichte es trotz der zuckersüssen Liebesgeständnisse nicht. Das Paar schaffte es nur auf den dritten Platz. Das Publikum wählte Marcellino (25) und Tracy (22) zu den glücklichen Siegern der diesjährigen Staffel. Die beiden dürfen sich damit über ein Preisgeld von 55'000 Franken freuen. (bnr)

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Interview mit Stardirigenten Paavo Järvi: «Manche Musiker haben echten Terror erlebt»

Tue, 10/02/2018 - 19:04

Das Zürcher Tonhalle-Orchester hat einen neuen Chefdirigenten: Paavo Järvi. Der Este über Dirigentenmonster, das Fliegen mit einem Orchester und was ihn an die Limmat zieht.

Und plötzlich steht ­Paavo Järvi da. Gerade noch hat er mit dem Solisten des Abends gesprochen, mit zwei oder drei ­Orchestermitgliedern einige ­Sätze ausgetauscht. Dann verlaufen sich die Menschen in der grossen Halle hinter der Konzertbühne des «Gasteig», dem Konzertsaal der Münchner Philharmoniker. Ein kleines Kopfnicken, ein fast geschäftsmässiges «Kommen Sie doch bitte mit in mein Zimmer». Järvi geht voran, dreht sich nochmals um und fragt: «Was würden Sie denn gern trinken? Einen Kaffee? Ich selbst brauche jetzt einen.»

Die Dirigentenlegende Nikolaus Harnoncourt hat mir einmal ­gesagt: «Ich glaube nicht, dass man Dirigent lernen kann. Man ist einer – oder eben nicht.»
Paavo Järvi: Im Innersten stimme ich dieser Aussage zu. Bloss ein kleines Aber ist schon dabei: Um Dirigieren als Beruf ausüben zu können, muss man ihn ­studieren, also lernen. Was man nicht lernen kann, ist das «Talent», also die Gabe, einen Trupp Musiker anzuführen. Unser Beruf hat eben zwei Seiten …

… die handwerkliche …
... all jene Dinge, die man erlernen kann. Und dann jene, die man nicht erlernen kann.

Handwerklich war Harnoncourt der schlimmstmögliche Dirigent.
Aber ungeheuer einflussreich. Ein Genie, das die Musik nicht nur überdenken, sondern neu denken konnte. Er hatte unendlich viel zu sagen. Das war, was ihn vor allen anderen Musikern auszeichnete.

Ich habe Sie während der Probe beobachtet und finde, dass Sie nicht nur genau wissen, was Sie wollen, sondern dieses dem Orchester auch klar mitteilen.
Selbstverständlich gibt es Mo­mente, wo man Leistung fordern muss. Aber «on the long run» ist das nicht die beste Methode. Mit den Münchner Philharmonikern ar­beite ich seit 15 Jahren immer wieder ­zusammen. Das ergibt eine Beziehung. Sie liefern mir ihr Bestes, ohne dass ich mich wie ein Despot aufführe. Bestes mit Druck erreichen zu wollen, funktioniert nicht.

Sie glauben also, dass der ­autokratische Dirigent der ­Vergangenheit angehört?
Ich weiss nicht. Ich wäre nicht ­erstaunt, wenn diktatorische Dirigenten wieder zurückkommen würden. Diktatoren kommen ja auch in der Politik überall zurück …

Ich muss zugeben, dass mich alte Aufnahmen mit diesen «Terroristen», vor allem Fritz Reiner mit der Chicago ­Symphony und George Szell mit dem Cleveland Orchestra, ­immer noch sehr beeindrucken.
Die alten Monster haben wunderbare Resultate erreicht, aber sie sind derart auf den Seelen vor ­allem der amerikanischen Musiker herumgetrampelt, dass sie verletzt haben, was kaum zu heilen ist: das Vertrauen. Dabei behandelt diese Musiker heutzutage niemand mehr schlecht. Aber: Sie haben echten Terror erlebt. Ihre DNA ist noch heute von der Vergangenheit verseucht. Sie können diese nicht vergessen.

Sie selbst haben ja sehr früh ­gewusst, dass Sie Dirigent ­werden würden.
Die Lösung ist einfach: mein Vater, der Dirigent Neeme Järvi.

Mich würde aber interessieren, wann Sie jenen Punkt erreichten, wo Sie sich Ihres Handwerks ­sicher waren. Wann Ihnen das klar geworden ist.
Es gab dieses Gefühl vor Jahren. Und seither immer wieder. Aber auch das Gefühl «Ich kanns immer noch nicht!». Man muss ja die ­Dinge nicht nur kennenlernen und ­wissen. Man muss sie auch ­ver­dauen, in sich aufnehmen.

Und man muss das auch noch weitergeben können!
Die Musiker müssen unseren ­Willen quasi von unseren Händen ablesen können. Und das ist keine universelle Sprache. Jeder Dirigent hat so seine eigenen Vorstellungen, was gutes Dirigieren ist. Und wie man das macht.

Zum Glück kann man in den ­Proben mit Worten nachhelfen.
Geschichten sind immer gut. Aber während des Konzerts ­funktioniert das halt nicht. Da gibt es dann oft völlig unerwartete Eingebungen …

Man darf das wohl Fantasie ­nennen.
Und für genau diese Momente ­leben wir. Von mir weiss man, dass ich ein Orchester aufbauen kann. Ich habe das in Bremen, Frankfurt, Paris oder auch Tokio geschafft. Ein Orchester besser zu hinterlassen, als dass ich es ­vorgefunden habe – das kann ich. Aber: Dafür lebe ich nicht!

Wofür dann?
Jenen Augenblick, in dem «es» nicht mehr denkt. Wenn wir alle mit der Musik gehen. Denn eigentlich sagt einem diese genau, ­welchen Weg man gehen muss. Was aber nicht immer und an ­jedem Abend geschieht.

Den Moment leben?
Sagen wir es so: Ich verbringe die meiste Zeit damit, nicht zu ­ver­suchen, Kontrolle auszuüben, sondern diese zu vergessen. Meiner Intuition zu vertrauen und im ­Moment völlig offen zu sein. Zu fliegen.

Das muss wunderbar sein.
Und gefährlich. Denn dazu braucht man sehr gute Partner. Die besten Orchester der Welt.

Was mich zur wichtigsten Frage überhaupt bringt: Weshalb denn gerade Zürich?
Ich habe das Tonhalle-Orchester bloss zwei Mal dirigiert. Bei der letzten Zusammenarbeit dachte ich: Das ist wirklich ein sehr, sehr gutes Orchester! Dass ich dann auf die Anfrage Ja gesagt habe, ist die Kombination vieler Dinge.

Die da wären?
Ich war zehn Jahre in Amerika, je sieben in Paris und Frankfurt und 20 Jahre bei der Deutschen ­Kammerphilharmonie in Bremen. Seit vier Jahren schliesslich bin ich beim NHK in Tokio. Ich bin genug rumgekommen.

Aber diese Kombination von ­Dingen, die es zum Ja-Sagen braucht, ­interessieren mich ganz besonders.
Also gut. Manchmal ist ein Angebot so gut, dass man einfach nicht ­widerstehen kann. Die Eitelkeit. Dann ist da das Gefühl: Mensch, das ­Orchester ist wirklich gut. Oder auch: Da ist ein grosses ­Potenzial, aber das Management hat keine Ambitionen. Manche ­Orchester ­haben einfach keinen ­guten Saal und dann, ganz einfach: Ich komme mit denen nicht aus. Oder sie nicht mit mir! Und ganz wichtig: Manche Orchester haben grosse Ambitionen, aber kein Geld, um diese zu verwirklichen.

In Zürich stimmte alles?
Das Angebot kam, und ich habe meine Liste aufgemacht. Hier hat das Management riesigen Ehrgeiz. Hier gibt es einen der besten ­Konzertsäle Europas. Das Orchester ist nicht nur hervorragend ­trainiert, sondern hat ein starkes Repertoire. Auch löst sein Name, wenn er auf einem Plakat steht, ­etwas aus. «Tonhalle-Orchester ­Zürich». Das klingt. Kommt dazu, dass auch die für einen interna­tionalen Erfolg nötige finanzielle ­Unterstützung vorhanden ist. Und schliesslich – nicht ganz ­unwichtig – ist es das grosse ­Orchester einer wunderschönen Stadt in Mitteleuropa.

Alles gut, bloss: Sie gehen mit einem Orchester, das Sie kaum kennen, auch gleich auf Tournee. Ist das nicht etwas gewagt?
Ich bin sogar froh darüber. Auf ­einer Tournee kann man auf eine Art zusammenfinden, wie das sonst in so kurzer Zeit kaum möglich ist – nicht nur musikalisch. Schaue ich zurück, dann sind Tourneen sogar Schlüssel­momente in meinem ­Leben. Plötzlich ist man ein Team, das nur ein Ziel verfolgt: Musik zu machen.

Wenn Sie einmal 30 Jahre in ­Zürich Musik gemacht haben, was soll man dann darüber ­sagen?
Ach, sehen Sie: Die Klassiker sind immer ein Ziel, die Leistung eines Orchesters auf dem höchsten Punkt zu halten. Sie sind das Fundament. Aber dann denke ich auch an das französische Repertoire, und dazu gehört ja in gewisser Weise auch Strawinsky. Und Haydn, finde ich, verdient mehr Beachtung. Und da ist auch noch Bartok, den man oft so ungerecht behandelte und behandelt.

Wenn Sie Bartok so lieben, dann müssen Sie nach Basel, um seinen Nachlass in der Sacher-­Stiftung zu studieren. Das habe ich bereits getan. Welch einen Schatz hat uns Paul Sacher da zugänglich gemacht!
Der über 90 Jahre alte Dirigent Herbert Blomstedt hat mir ­gesagt, dass es Pflicht sei, zeit­genössische Musik aufzuführen. Sogar, wenn die Musiker diese hassten!Das ändert sich gerade. Ich spüre das. Seit dem Tod von Pierre ­Boulez gibt es niemanden, der sich «Kopf der zeitgenössischen Musik» nennen könnte. Und die Generation junger Komponisten, die jetzt mit ihren Schöpfungen auftreten, sind alle mit der Rockmusik ihrer Tage gross geworden. Und werden bis heute von dieser beeinflusst. Damit kommen ganz neue Farben in die Kompositionen und damit ins Konzertprogramm.

Es gäbe ja auch noch die Russen aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die schon so lange in Zürich fehlen. Schostakowitsch, Prokofjew, Rachmaninow …
Da treffen Sie mitten in mein Herz. Auch sie werden oft ungerecht ­behandelt. Was schufen diese ­Typen für grossartige Musik! ­Gerade Rachmaninow gehört zu meinen grössten Favoriten.

Kein ganz geheimer Wunsch?
Doch. Ich kenne das Orchester noch nicht sehr gut, aber ich ­würde mit ihm gern Bruckner machen. Entschuldigen Sie die Euphorie, aber ich liebe ­diese Musik unendlich.

Gut und schön. Aber nochmals: Was soll man in 30 Jahren über Ihre Zürcher Zeit sagen?
Ehrlich. Ich habe keinen blassen Schimmer!

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Thomas Meyer rät: «Sie haben keine Freunde, nur Kollegen»

Tue, 10/02/2018 - 18:10

«Ich muss bei meinen Freunden immer nachgeben. Egal, ob es um Kino, Ausgang oder Diskussionen geht», schreibt unser Leser. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Lebensfrage.

Beginnen wir mit einer Definition: Echte Freunde nehmen Rücksicht auf ihre gegenseitigen Bedürfnisse und stecken ihre eigenen bewusst auch mal zurück – so, wie es in jeder harmonischen Beziehung zwischen Menschen der Fall ist. Da geht man abends miteinander aus, weil der andere Lust darauf hat, obwohl man selbst lieber zu Hause geblieben würde; da schaut man sich einen Film an, den der andere gern sehen möchte, obwohl er einen nicht reizt.

Echte Freunde nehmen Rücksicht und respektieren Meinung

Und man respektiert die Meinungen und Lebensentscheidungen des anderen, auch wenn man sie nicht für die klügsten hält. Und warum? Weil man erstens möchte, dass dieser Mensch, der Freund, sich wohlfühlt, und zweitens, weil man ihn gern um sich hat. Ihn also gut findet, wie er ist.

Ein Kollege ist kein Freund

Wenn Ihre Wünsche und Ansichten im Kreis der Personen, die Sie Ihre Freunde nennen, keinen Raum haben, dann haben Sie einen Fehler gemacht in der Wahl und Bezeichnung dieser Leute. Dann sind es nicht Ihre Freunde, sondern nur Kollegen, also Menschen, die man von der Arbeit, vom Sport oder aus dem Nachbarhaus kennt und mit denen einen darüber hinaus nicht viel verbindet – aber doch genug, um manchmal etwas Zeit mit ihnen zu verbringen. Weil der Mensch jedoch ein soziales Wesen ist, er Nähe also nicht nur sucht, sondern braucht, nennt er prinzipiell eine Handvoll Leute seine Freunde, ob diese das nun verdienen oder nicht. Die Alternative dazu bestünde darin, sich gegebenenfalls einzugestehen, dass man keine Freunde hat, und das will ja nun wirklich niemand.

Echte Freunde finden ist nicht einfach

Die Menschen, die Sie Ihre Freunde nennen, sind es nicht. Sonst würden sie anders mit Ihnen umgehen. Suchen Sie sich darum echte Freunde; Menschen, mit denen Sie sich wohlfühlen und die sich für Sie interessieren. Offenbar haben Sie bislang in der Wahl Ihres Umfelds überhaupt nicht auf diese Merkmale geachtet.

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Monatelang keine Aufträge: Ben Affleck kostet Entzug Millionen

Tue, 10/02/2018 - 18:03

Ben Affleck begab sich Ende August in eine Entzugsklinik, um seine Alkoholsucht zu bekämpfen. Der Hollywood-Star muss dafür viele Projekte sausen lassen.

Genug ist genug. Das dachte sich Jennifer Garner (46), als sie Fotos ihres Noch-Ehemanns Ben Affleck (46) sah, die ihn beim Kaufen von Alkohol zeigten.

Kurzerhand fuhr sie zu seinem Haus und brachte ihn in eine Entzugsklinik. Schon seit Jahren kämpft Affleck gegen seine Alkoholsucht. Nun hat er den ersten grossen Schritt geschafft und will sich auch weiterhin behandeln lassen. Stationär und auch ambulant, wie ein Insider dem «People»-Magazin erzählte.

Seine Gesundheit an oberste Stelle zu setzen, ist für den Schauspieler eine teure Entscheidung. Da er mehrere Monate nicht für feste Projekte eingeplant werden kann, gehen Affleck laut «People» mehrere Millionen Dollar flöten.

Ben Affleck darf Kinder nur sehen, wenn er Entzug ernst nimmt

Richtig weh wird ihm das wahrscheinlich nicht tun. Sein Vermögen wird auf rund 130 Millionen Dollar geschätzt. Doch seine Gesundheit ist ihm inzwischen offensichtlich viel wert. Die Belohnung folgt direkt: Am vergangenen Sonntag besuchte er mit Garner und seinen Kindern Violet (12), Seraphina (9) und Samuel (6) einen Gottesdienst. Jennifer Garner machte ihm klar: Die Kinder darf Affleck nur sehen, wenn er seine Sucht in den Griff bekommt und seinen Entzug auch weiterhin ernst nimmt.

Es ist unklar, wie lange Affleck als Schauspieler, Regisseur und Produzent pausiert. In den kommenden Wochen wird er sich ausschliesslich auf seine Therapie fokussieren. «Er tut, was immer er kann, um die Sache diesmal richtig anzugehen», so der Insider weiter. Er besucht eine Spezialklinik in Malibu, in der man auch übernachten kann. Dazu gibt es private Therapie-Sitzungen und Treffen mit den Anonymen Alkoholikern. Auch Sport scheint ein grosses Thema zu sein. Der Schauspieler trainiert regelmässig, auf neuen Fotos zeigt er seine durchtrainierten Oberarme. 

Affleck hatte immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. Bereits 2001 hatte er sich in einen Entzug begeben. (paf)

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«Ich will lieber ein guter Vater sein»: FDP-Caroni schliesst Bundesrats-Kandidatur aus

Tue, 10/02/2018 - 17:59

Das Kandidatenkarussell um die frei werdenden Bundesratssitze dreht mächtig weiter. Andrea Caroni (FDP) nimmt sich aus dem Rennen um die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann. Der Ausserrhodener Ständerat drückt nun der Kronfavoritin die Daumen.

Karin Keller-Sutter (54) ist die Kronfavoritin für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66). Noch hat die Ständeratspräsidentin ihre offizielle Kandidatur nicht bekannt gegeben. Ebenso wenig haben dies aber auch andere FDP-Politikerinnen getan. Dabei ist der Druck auf der FDP gross, nach 30 Jahren männlich dominierten Freisinns eine Frau in die Landesregierung zu hieven (BLICK berichtete).

FDP-Frauenpräsidentin Doris Fiala (61) forderte unlängst ein reines Frauenticket. Doch den Liberalen gehen die Kandidatinnen aus. Die oft genannte Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (60) und Nationalrätin Daniela Schneeberger (51, BL) haben sich bereits aus dem Rennen genommen. Zu unrealistisch sind wohl die Wahlchancen, wenn sie neben KKS – so wird Keller-Sutter im Berner Politbetrieb genannt – auf einem Ticket stehen.

Caroni sagt ab: «Das Amt ist allumfassend»

Fiala spricht deshalb in der «Aargauer Zeitung» bereits von einer «Winkelried-Kandidatur», sollte KKS erwartungsgemäss kandidieren. Das könne im Zweifel auch ein Mann sein, so Fiala.

Einer ist dafür aber definitiv nicht zu haben, wie er BLICK bestätigt. Es ist der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni (38): «Die vielen ermunternden Anfragen haben mich geehrt und gefreut, doch steige ich nicht in dieses Bundesratsrennen.» Aus seiner Zeit als persönlicher Mitarbeiter von alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz (75) zwischen 2008 und 2010 wisse er: «Dieses Amt ist allumfassend.»

Daumen drücken für KKS

Doch nicht nur die Arbeitslast, auch familiäre Gründe haben den promovierten Jurist zu dieser Entscheidung bewogen: «Ich könnte nicht gleichzeitig meinen beiden Kindern (2 und 4 Jahre) ein guter Vater sein und dem Land ein guter Bundesrat.» Als erster Vizepräsident der FDP Schweiz werde er aber in der Evaluationsgruppe mitwirken, die das Kandidatenfeld überprüft.

Caroni macht keinen Hehl daraus, seiner Ständeratskollegin die Daumen zu drücken. Als Ostschweizer hoffe er sehr, dass Keller-Sutter kandidiert. «Denn in der Landesregierung braucht es mehr Ostschweiz, mehr Frauen und vor allem starke und kompetente Persönlichkeiten.»

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Fux über Sex: Christa (50) erlebte schon quirligere Phasen

Tue, 10/02/2018 - 17:58

Ich (50) lebe in einer offenen Beziehung und habe es schön mit dem neuen Liebhaber. Ich habe aber immer mehr mit Scheidentrockenheit zu kämpfen. Ich komme auch nicht mehr richtig. Früher hatte ich schon viel quirligere Phasen. Was muss ich nehmen, dass das wieder so wird? Muss ich beim Arzt eine Östrogencreme holen? Christa

Liebe Christa

Mit dem Absinken des Östrogenspiegels in den Wechseljahren wird die Haut in der Scheide dünner und weniger elastisch. Bei vielen Frauen führt das zu Scheidentrockenheit. Eine östrogenhaltige Creme kann tatsächlich helfen. Diese Cremes wirken rein lokal. Deine Gynäkologin kann dir mehr dazu sagen.

Nimm dir zudem Zeit, deine Vulva und Vagina zu pflegen. Besonders geeignet sind hochwertige Öle mit einem hohen Gehalt an Vitamin E. Erkundige dich in einer Apotheke, die sich auf pflanzliche Heilmittel spezialisiert hat, welche pflanzlichen Wirkstoffe allenfalls zur Intimpflege ebenfalls in Frage kämen. Viele Frauen reagieren positiv auf die Yams-Wurzel.

Du schreibst, dass du dir wünschst, wieder «quirlige Phasen» zu erleben. Was genau du damit meinst, lässt du zwar offen, aber es wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, das in einer sexologischen Beratung zu thematisieren. Denn auf sexuelles Altern reagiert man am besten ganzheitlich, weil keine Creme oder kein Zäpfchen komplett wegwischt, dass sich dein Körper verändert.

Hinter vielen sexuellen Beschwerden stecken ungünstige Bewegungsmuster. Ein junger Körper kann diese oft recht gut ausgleichen, aber mit dem Alter fehlen plötzlich die Reserven, und Probleme werden akut. Wenn du lernst, deinen Körper bewusster, variantenreicher und schonend einzusetzen, dann machst du eine hervorragende Investition in eine lange, erfüllte Sexualität, die auch anders sein darf, als sie es in jungen Jahren war.

Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?

Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.

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Zürcher HB-Dach beliebt bei Jugendlichen: «Für den Kick und für das perfekte Instagram-Bild»

Tue, 10/02/2018 - 17:32

ZÜRICH - Die Pfadiführerin Elsa F. (†17) stürzte vom Dach des Zürcher Hauptbahnhof in die Tiefe. Sie kletterte mit Freunden nach oben. Eine beliebte Aktion bei Jugendlichen, wie zwei «Roofer» berichten.

Mit drei Freunden steigt Elsa F. (†17) am Sonntag über ein Baugerüst aufs Dach vom Zürcher Hauptbahnhof. Plötzlich bricht eine Glasscheibe, die Pfadiführerin stürzt zwölf Meter in die Tiefe – stirbt an ihren Verletzungen. Die Hintergründe sind noch unklar.

Auf das Dach des Zürcher Hauptbahnhof zu klettern, ist offenbar beliebt bei Jugendlichen. «Dank dem Baugerüst ist man ganz schnell auf dem Dach», sagt Joey T.* (19) zu BLICK. «Die SBB machen es einem fast zu einfach.» Er war zusammen mit seinem Freund Sandro K.* (19) schon mehrere Male auf dem Dach. Sicherheitskräfte hätten sie nie gesehen. Nur eine Überwachungskamera, aber passiert sei bisher nichts.

«Wieso nur ist sie auf das Glas gestiegen?»

Die beiden jungen Männer sind sogenannte «Roofer», Wagemutige, die ohne Sicherung auf hohe Gebäude klettern. Und von denen gibt es einige in Zürich. «Jeder hat sein eigenes Zeichen, um den anderen zu zeigen: Ich war zuerst da», führen sie aus. Mit einem Stift oder einem Aufkleber werde das Gebäude markiert. Und auf dem Zürcher HB-Dach gebe es über 50 solcher Zeichen. «Sie alle tun es für den Adrenalinkick und das perfekte Bild für Instagram», erklärt K. die Motivation hinter den Kletter-Aktionen.

Der plötzliche Absturz hat aber auch sie schockiert. «Oben gibt es schmale Wege, neben dem Glas. Wieso nur ist sie auf das Glas gestiegen?»

Klar ist aber: Das Besteigen des HB-Dachs ist für Unbefugte verboten.

Den genauen Hergang ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Eine Anzeige gegen die Begleiter der 17-Jährigen ist nicht eingegangen, und es läuft kein Strafverfahren, heisst es auf Anfrage.

Laut SBB ist das Gerüst vorschriftsgemäss gesichert. Dass trotzdem Jugendliche darüber aufs Dach steigen, davon wisse man nichts. «Es handelt sich um einen Einzelfall», sagt SBB-Sprecher Daniele Pallecchi zu BLICK.

* Namen geändert

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Rheinschifffahrt: Der letzte Kapitän

Tue, 10/02/2018 - 17:04

Roland Fessler ist seit über 40 Jahren auf dem Rhein unterwegs. Er ist einer der letzten Schweizer Kapitäne. Eine Flussfahrt von Basel nach Antwerpen.

Barfuss sitzt Roland ­Fessler im Ledersessel und manövriert die «Eiger-Nordwand» durch die Nacht in Richtung Meer. Im Steuerhaus leuchten hell die Displays: Satellitennavigation, Radar, Infrarotkameras. Der Kapitän trägt Schnauz, kurze Hosen und eine goldumrandete Brille. Zehn Meter unter ihm liegen 137 Schiffscontainer – Schweizer Exportware, bestimmt für den ­globalen Markt.

Seit über 40 Jahren ist Roland Fessler als Flusskapitän unterwegs. Er kennt jede Untiefe, jede Brücke, jedes Dorf. Sich selber ­bezeichnet er als Angehörigen ­einer «aussterbenden Art». Auf dem Rhein herrscht akuter Fachkräftemangel, einige Reedereien besetzen ihre Schiffe bereits mit Besatzungsmitgliedern aus Südostasien. Fessler ist einer der letzten Schiffsführer aus der Schweiz. Eine Flussfahrt mit dem 61 Jahre alten Kapitän ist zugleich eine ­Reise in die Vergangenheit. Das Schiff liegt tief im Wasser. 3000 Tonnen Gewicht gleiten flussabwärts, Frankreich auf der linken Seite, Deutschland auf der rechten. Sieben Stunden früher hat die «Eiger-Nordwand» den Basler Rheinhafen Richtung Antwerpen verlassen.

Es herrscht Schichtbetrieb, ab Strassburg ist das Schiff ohne Unterbruch bis Belgien unterwegs. Während der grösste Teil der Besatzung schläft, geht Fessler im Steuerhaus nochmals die Ladeliste durch. Jeder der 137 Container ist mit Nummer, ­Inhalt und Bestimmungsort verzeichnet: SIDU4187 Künstliche Gelenke für Puerto Rico, DNLE39042 Hartbonbons mit ­Zucker für die USA, NIJF29071 ­Laserschneidanlagen für China, CNJO89187 Gebrauchtwagen für Nigeria. Weitere Container reisen nach Brasilien, Ghana, auf die ­Philippinen oder nach Kuba. Fünf ­Besatzungsmitglieder sind dafür zuständig, dass die kostbare Fracht pünktlich und sicher in Antwerpen ankommt. Dort wird sie weiterverschifft. Vor ihnen liegen 700 Kilometer, acht Schleusen, drei ­Nächte. ­Voraussichtliche Ankunftszeit: Montagmorgen, acht Uhr.

700 Millionen Container wurden 2017 weltweit umgeschlagen

Die «Eiger-Nordwand», ein sogenannter Koppelverband, gehört zur holländischen Reederei ­Danser und ist eines von durchschnittlich 18 Containerschiffen, die jede Woche die Schweiz in Richtung Nordsee verlassen. Während die Transportmengen auf dem Rhein insgesamt stagnieren, nimmt die Zahl der Container ­stetig zu. Im vergangenen Jahr ­verliessen 119 000 Container die Basler Rheinhäfen auf dem ­Wasserweg in Richtung Meer – so viele wie nie zuvor. In den Häfen weltweit wurden im selben Zeitraum mehr als 700 Millionen Container umgeschlagen.

Der Aufstieg der Containerschifffahrt begann in den 70er-Jahren, heute wäre der globale Handel ohne die Stahl­riesen nicht mehr vorstellbar. ­Entlang der Handelsrouten ent­stehen laufend neue Terminals, bestehende werden ausgebaut. Auch in Basel ist ein drittes Hafenbecken in Planung. Gemessen an der Menge der transportierten ­Güter ist der Rhein zwischen Basel und Rotterdam heute die zweitgrösste Wasserstrasse der Welt. Rund 300 Millionen Tonnen ­Fracht werden jedes Jahr auf ihm befördert, nur der Mississippi übertrifft diese Menge.

Roland Fessler war 16 Jahre alt, als er sich für den Fluss ­entschied. Es war das Jahr 1974, und er stand kurz vor dem Schul­abschluss. «Zu diesem Zeitpunkt hatten die Lehrer endgültig die Nase voll von mir.» Fessler brauchte eine Ausbildung, doch so richtig begeistern konnte er sich für wenig. Bis er in der Zeitung auf das Inserat einer Reederei stiess, die Nachwuchs suchte. «Wasser hatte mich bereits immer fasziniert», sagt Fessler. Mit dem Segen des Vaters bewarb er sich um eine Lehrstelle als Matrose, drei Mo­nate später schiffte er in Basel ein.

Früher floss das Bier, heute gilt striktes Alkoholverbot

Der Rhein war damals eine gemächliche Handelsroute für den europäischen Binnenmarkt. Container gab es noch keine, die Schiffe transportierten Kies und Kohle. «Damals war alles deutlich entspannter als heute», sagt Fessler. Die Kapitäne fuhren ihre Ladung durch Seiten­kanäle in abgelegene Dörfer. ­Wurde es dunkel oder zog Nebel auf, fiel der Anker. In den grossen Häfen wartete die Besatzung zuweilen mehrere Wochen auf Nachschub. «Dann sass man beisammen oder machte eine Tour in der Stadt. ­Dabei ging schon mal eine Nacht vorbei.» Bier floss viel zu jener Zeit, unterwegs wie an Land. Im sogenannten Bermuda-Dreieck im ­Hafen von Rotterdam etwa, wo in den Bars trinkfreudige Damen ­warteten und so mancher Schiffer für die Nacht verschwand. Einige kehrten erst am nächsten Morgen zurück, erzählt Fessler, kurz vor Abfahrt und mit schwindligem Kopf.

Dieses Kapitel der Schifffahrt ist Geschichte. Für die Besatzung gilt heute während der Fahrt ein striktes Alkoholverbot, und seit dem Einzug des Containerverkehrs sind die Fahrpläne eng getaktet. Zeit für Landgänge gibt es kaum. Die Frachter sind Tag und Nacht unterwegs, Halt machen sie nur noch in den grossen Containerterminals, die meist weit ausserhalb der Städte liegen. «Ich bin froh, habe ich die alten Zeiten noch erlebt», sagt Fessler. Der Kapitän ist jeweils einen Monat an Bord, danach hat er einen Monat frei. Dieser Rhythmus bestimmt sein Leben und kostete ihn eine Ehe. Seine erste Frau sei der Meinung gewesen, er sei zu viel weg. Seit acht Jahren ist er wieder verheiratet. «Meine jetzige Frau freut sich, wenn ich heimkomme, und auch, wenn ich nach vier ­Wochen wieder verreise.»

Auf anfangs idyllische Wälder folgt Schwerindustrie. Hunderte Meter hoch ragen die rauchenden Kamine und Kühltürme in den Himmel. Stahlwerke, Kohlekraftwerke, stillgelegte Atomkraftwerke. Der Rhein befindet sich im Zentrum des westeuropäischen Energienetzes. An seinem Ufer ­liegen auch einige der grössten Chemiewerke der Welt. Aus dem einst wild mäandernden Strom entstand infolge der Industrialisierung ein mehrheitlich begradigtes ­Gewässer. Damit die Schifffahrt ­sicher ihre Ware transportieren kann und zum Schutz der angrenzenden Städte vor Hochwasser.

Neben den Hochseeschiffen wirkt Fesslers Kahn winzig

Um vier Uhr morgens, die «Eiger-Nordwand» hat gerade Mainz ­hinter sich gelassen, endet Fesslers dritte Schicht. Der rangtiefere Schiffsführer betritt das Steuerhaus, die beiden wechseln ein paar Worte. Dann steigt Fessler die ­Treppe hinter dem Führerhaus ­hinunter zur Schiffswohnung. Im hinteren Teil liegen die Schlaf­zimmer, für jedes Besatzungs­mitglied ein eigenes. Es gibt eine ­Dusche, einen Aufenthaltsraum und ein Esszimmer. In der geräumigen Schiffsküche streicht sich der Kapitän mit derselben Bedächtigkeit ein Brot, wie er das Schiff durchs Wasser steuert. Fessler wirkt, als hätte ihn während all den Jahren die Ruhe des Rheins ­ergriffen. Vom aufmüpfigen Schüler von damals ist nicht mehr viel zu sehen. «Laut werde ich nur, wenn ich einem Matrosen etwas zum zwanzigsten Mal erklären muss», sagt Fessler. Oder wenn ­wieder mal ein Computer spinnt.

Am späten Morgen, 60 Stunden nach Abfahrt in Basel, erreicht die «Eiger-Nordwand» den Seehafen von Antwerpen. Kohleberge ­türmen sich am Rand der Hafen­anlage, dahinter rauchen die Türme einer der grössten Ölraffinerien Europas. Der Frachter bahnt sich seinen Weg zur vorerst letzten Schleuse. Im salzigen Wasser ­liegen die Hochseeschiffe an den Ladedocks. Die grössten sind über 300 Meter lang und haben Platz für über 20'000 Container. Sie überragen die «Eiger-Nordwand» um ein Vielfaches, als diese neben einem Frachter unter brasilianischer Flagge am Dock festmacht. Im vergangenen Jahr passierten zehn Millionen Container und 14'000 Seeschiffe den Hafen von Antwerpen. Der Flussfrachter, der in Basel den Kleinhüninger Hafen dominierte, wirkt auf dem Umschlagplatz des globalen Handels mit einem Mal verschwindend klein. Drei Tage wird Roland Fessler hier bleiben, seine Ladung ­löschen und 150 neue Container aufnehmen. Bevor die «Eiger-Nordwand» sich wieder Richtung Schweiz auf den Weg macht. 

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Tickets zu gewinnen! Live dabei beim Cup-Knaller SCB gegen Fribourg

Tue, 10/02/2018 - 16:55

Im Achtelfinal des Schweizer Eishockey-Cup kommt es zu einem echten Klassiker. Und Sie können beim Zähringer Derby SC Bern gegen Fribourg-Gottéron live mit von der Partie sein.

Was lieferten sich der SC Bern und Fribourg-Gottéron bereits für epische Schlachten, seit Jahrzehnten steckt im Duell Bern gegen Fribourg – die beiden Städte liegen Luftlinie 27 Kilometer voneinander entfernt –  jeweils mächtig Zunder drin. Nun treffen die beiden grossen Rivalen im Achtelfinal des Schweizer Hockey-Cups aufeinander. 

Mit etwas Glück sind auch Sie am 21. Oktober um 13.30 Uhr in der Postfinance Arena in Bern live dabei. Wir verlosen 7x2 Tickets.

So können Sie gewinnen

Senden Sie ein SMS mit BLSPORT1 an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS). Der Zufallsgenerator entscheidet sofort, ob Sie gewonnen haben. Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch.

Teilnahmeschluss ist am 16. Oktober 2018. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden.

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Nächster klarer Derby-Sieg: Leader Biel behauptet sich auch in Langnau

Tue, 10/02/2018 - 16:53

Biel gewinnt. Biel brilliert. Biel ist Leader. Doch im Oktober brechen die Seeländer seit Jahren ein, mussten zuletzt zweimal den Trainer wechseln. Und heuer? Verfolgen Sie alle fünf Dienstags-Partien der National League ab 19.45 Uhr in den BLICK-Tickern!

Das war ein starkes Signal am Samstag in Bern. Mit Ersatz-Goalie Elien Paupe gewann der EHC Biel beim NL-Giganten 5:2 – und grüsst nach fünf Runden und vier Siegen von der Tabellenspitze.

Und trotzdem drückt der finnische Trainer Antti Törmänen vor dem Duell heute bei den SCL Tigers auf die Euphoriebremse, weist bei jeder Gelegenheit daraufhin, dass die Meisterschaft gerade erst begonnen habe. Aus gutem Grund!

Denn nun ist Oktober. Und mit ihm stehen die Seeländer auf Kriegsfuss. Könnten sie einen Monat aus dem Kalender streichen, wäre es wohl der Oktober, der im Mittelalter noch als heiliger Monat galt, in dem man bevorzugt heiratete.

Nur 11 von 42 Spielen gewonnen

Im letzten Jahr war Biel nach zwei Runden Leader, lag nach sechs Spieltagen noch auf Rang 2. Doch dann kam der Oktober und damit der Einbruch. Acht von neun Partien gingen verloren. Am Ende wurde Trainer Mike McNamara gefeuert.

Dasselbe Bild ein Jahr zuvor. Nach elf Spielen stand Biel noch auf dem dritten Platz. Dann gingen acht von zehn Partien verloren und Trainer Kevin Schläpfer musste sein Büro räumen. 

2015 starte Biel sogar noch besser als in dieser Saison, hatte nach fünf Runden einen Punkt mehr (13) auf dem Konto. Doch mit dem Monatswechsel kamen die Probleme. Nur vier von 12 Spielen wurden gewonnen. Und am Ende kämpfte Biel gar gegen den Abstieg. 

Sportchef hat Ferienstopp

In den letzten vier Jahren hat der EHCB nur 11 von total 42 Oktober-Spielen gewonnen. Von 111 Spielen seit dem Wiederaufstieg 2008 gingen 69 verloren. Und nur einmal, 2013, gabs mehr Siege als Niederlagen (siehe Box unten).

In Biel nimmt man es mit Galgenhumor. So scherzte CEO Daniel Villard unlängst: «Stoney hat im Oktober Ferienstopp.» Stoney? Das ist Sportchef Martin Steinegger, der im letzten Jahr als Nothelfer an der Bande einspringen und gleichzeitig einen neuen Trainer suchen musste.

Wie gut ist Biel wirklich? Spätestens Ende Oktober weiss man es...

Biels Oktober-Bilanz seit dem Wiederaufstieg 2008

2017: 9 Spiele – 8 Niederlagen
2016: 10 Spiele – 8 Niederlagen
2015: 12 Spiele – 8 Niederlagen
2014: 11 Spiele – 7 Niederlagen
2013: 11 Spiele – 5 Niederlagen
2012: 12 Spiele – 6 Niederlagen
2011: 11 Spiele – 6 Niederlagen
2010: 12 Spiele – 7 Niederlagen
2009: 12 Spiele – 6 Niederlagen
2008: 11 Spiele – 8 Niederlagen

Die aktuelle Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel519:7122. Bern516:7113. Lausanne517:1394. Zug517:1595. Ambri513:1196. SCL Tigers516:897. Lugano412:1468. Genf59:1369. Fribourg511:18610. Davos57:16611. ZSC Lions45:9412. Lakers56:170

 

Verfolgen Sie alle fünf Dienstags-Partien der National League ab 19.45 Uhr in den BLICK-Tickern! Inklusive der Partie Tigers – Biel.

 

 

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Cyberangriff auf Ruag: Bundesrat sieht sich bei Umbau auf Kurs

Tue, 10/02/2018 - 16:50

Nach dem Cyberangriff auf den Rüstungskonzern Ruag hat die Aufsicht des Nationalrates gefordert, dass der Bundesrat die Eignerinteressen besser durchsetzt. Dieser sieht sich bei der strategischen Steuerung des Unternehmens auf Kurs.

Beim Angriff auf die Ruag in den Jahren 2014 bis 2016 wurden mehr als 20 Gigabyte Daten gestohlen. Die Bundesbehörden reagierten aus Sicht der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates (GPK) angemessen auf den Vorfall. Der Bundesrat und das Verteidigungsdepartement (VBS) hätten rasch gehandelt, befand die Kommission.

Die Ruag habe dagegen mehr Zeit benötigt, bis sie das Ausmass des Angriffs und die damit verbundenen Risiken anerkannt und eigene Massnahmen angeordnet habe. Die GPK begrüsste es, dass das VBS Druck ausübte und mehrfach bei der Firma intervenierte.

Kritik übte die GPK jedoch am späteren Umgang mit dem Cyberangriff. Der Angriff und dessen Folgen seien im Rahmen der strategischen Steuerung der Ruag zu wenig thematisiert worden, schreibt sie. Das VBS verfüge über die nötigen Instrumente, um die Eignerinteressen des Bundes zu vertreten und durchzusetzen. Es nutze diese aber nicht genügend.

Der Bundesrat sieht sich selbst auf Kurs, wie er in seinem am Dienstag publizierten Bericht festhält. Er hat die von der GPK empfohlenen Massnahmen weitgehend eingeleitet. Die Aufarbeitung schreite planmässig voran, betont er.

Seit 2017 führt das VBS mit der Ruag jährlich einen Strategie-Workshop durch. Damit könne der Bundesrat seinen Einfluss auf die Entwicklung der Ruag stärken, ohne die gesetzlich verankerten Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates zu beschneiden.

Im Juni hat der Bundesrat zudem beschlossen, die Ruag aufzuspalten. Die für die Schweizer Armee tätigen Geschäftseinheiten sollen von den internationalen Bereichen getrennt werden. Dadurch würden die Finanzflüsse und die Informatiksysteme der beiden Unternehmen getrennt und damit die Sicherheit erhöht, argumentiert der Bundesrat.

Parallel dazu erwartet der Bundesrat vom Ruag-Verwaltungsrat, die Arbeiten zur Prüfung einer Teilprivatisierung des Unternehmens anzugehen. Er soll noch bis Ende Jahr erste Varianten vorlegen. Dabei soll auch der Verkauf einzelner Geschäftseinheiten geprüft werden.

Der Bundesrat hat zudem entschieden, die Corporate Governance gegenüber bundesnahen Unternehmen generell überprüfen zu lassen. Die Prüfung beschränkt sich nicht auf verwaltungsinterne Regelungen, sondern nimmt auch Bezug auf die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Firmen. Die Ergebnisse sollen bis nächsten Sommer vorliegen. (SDA)

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