An der Zürcher Bahnhofstrasse brennts! Leserreporter berichten, dass der Coop St. Annahof evakuiert wurde. Die Feuerwehr ist vor Ort.
An der Zürcher Bahnhofstrasse gab es am Samstagmorgen einen Feuerwehreinsatz. Leserreporter berichteten von einem grösseren Feuerwehr-Aufgebot beim grossen Coop St. Annahof: Der ganze Laden sei evakuiert worden, hiess es zunächst von Augenzeugen!
Kurz vor 10 Uhr kam die Entwarnung: Es gab eine kleine Rauchentwicklung in einem Untergeschoss. Die Coop-Ladenfläche war selbst nicht betroffen, es handelte sich um ein «Zwischengeschoss», so eine Sprecherin von Schutz & Rettung Zürich. Da man zunächst nicht wusste, was wo brennt, habe man zunächst das ganze Gebäude evakuiert. Verletzte gab es beim ganzen Einsatz keine.
Derzeit sei man daran, das Gebäude zu «entrauchen», wie es auf Anfrage heisst. Es sei deshalb möglich, dass man in der Umgebung den Rauchgeruch wahrnehmen könne. Das sei aber unproblematisch. Mit der Wiedereröffnung des St. Annahofs rechnet man gegen Mittag. (pma)
Mercedes erneuert seine Gelände-Ikone: Überzeugt die G-Klasse weiterhin auch abseits der Strasse? BLICK probiert es auf der legendären Teststrecke am Schöckl (A) aus.
Härte braucht Training! Die Mercedes G-Klasse gilt als ganz harter Brocken abseits des Asphalts – kein Berg ist ihr zu steil, kein Fels zu hoch. Vergleichbare Konkurrenten? Derzeit nur Jeeps Wrangler. Auch die Offroad-Talente der neuen Generation wurden auf unzähligen Testkilometern auf dem Grazer Hausberg Schöckl (A) geschärft. Jeder der 1445 Höhenmeter will erkämpft sein. Auch vom Fahrer, der Nerven braucht, um das Können des Autos auszureizen.
Der neue G
Auf der zehn Kilometer langen Teststrecke mit bis zu 45 Prozent Steigung und 40 Prozent Schräglage fahren wir den seit Sommer erhältlichen G 500 (422 PS, 0-100 km/h in 5,9 s, 210 km/h Spitze). Aussen schaut er beinahe aus wie der Vorgänger – aufgesetzte Blinker, antike Türgriffe und Ersatzrad am Heck, alles wie eh und je. Aber der Innenraum wurde komfortabler und vernetzter, und die Technik ist komplett neu. Obwohl der G neu 5,3 Zentimeter länger und 6,4 (!) Zentimeter breiter wurde, lässt er sich dank neuer Lenkung leichter manövrieren.
GeländekönigBei allen Verbesserungen beim Fahrkomfort: Keine Kompromisse bei den Offroad-Fähigkeiten – lautete die Anweisung an die Ingenieure. Probieren wir es aus! Am Fuss des Schöckl verlassen wir den Teer und kurz darauf auch den Feldweg. Geländeuntersetzung einlegen, ausserdem die Differenzialsperre zwischen Vorder- und Hinterachse rein, und schon gehts über völlig unbefestigte Pfade dem Gipfel entgegen. Der Weg wird wilder, loses Geröll poltert unter dem Unterboden. Ich schalte schrittweise die Hinterachs- und Vorderachs-Sperre zu. Jetzt werden bis zu 610 Nm Drehmoment gleichmässig an alle vier Räder verteilt (sonst je nach Bedarf). Im Offroad-Modus zieht sich die G-Klasse wie von selber aus tiefen Furchen oder über halsbrecherische Hindernisse. Wahnsinn! Wie der Preis: ab 136'800 Franken.
BergpreisGerührt und geschüttelt komme ich am Gipfel an: Denn jetzt bin ich wie die G-Klasse offiziell «Schöckl-erprobt». Wer war nun der Chef auf dem Weg hinauf – ich oder das Auto? Wahrscheinlich die G-Klasse. Und das ist gut so. Dann schafft sie auch den Weg ins Tal.
Tausende lateinamerikanische Migranten haben auf dem Weg in die USA von Guatemala aus die streng bewachte Grenze nach Mexiko gestürmt. Dort wurden sie von einem Grossaufgebot der mexikanischen Polizei gestoppt.
Die Migranten drängten sich am Freitag an guatemaltekischen Grenzposten vorbei und strömten auf eine Brücke, die die beiden Länder verbindet. Vergeblich versuchten zunächst Dutzende mexikanische Polizisten und Soldaten mit Panzerfahrzeugen, die Menge aufzuhalten. Mit «Ja, wir können»-Rufen hatte sich die Menge nach einem angespannten Moment zwischen ihr und einem ersten Polizeikordon in Bewegung gesetzt.
Unter den Menschen waren auch viele Frauen und Kinder. «Ich bin glücklich. Wir tun nichts Böses, wir wollen nur Arbeit», sagte eine Frau, als sie mit einem kleinen Mädchen an der Hand inmitten der Menge die Grenze überschritt.
Donald Trump plant GrenzschliessungHunderte Beamte waren an die Grenze abkommandiert worden, nachdem US-Präsident Donald Trump gedroht hatte, er werde die US-mexikanische Grenze mit Unterstützung des amerikanischen Militärs schliessen, sollte die Migrantenkarawane via Mexiko die USA erreichen.
Auf der Brücke kam es zu teils dramatischen Szenen. Einige Migranten rüttelten heftig an Grenzzäunen, andere sprangen von der Brücke in den darunter verlaufenden Fluss Suchiate. Viele der Migranten, die Rucksäcke trugen und Kinder bei sich hatten, setzten sich schlichtweg auf den Boden der Brücke. Einige gaben an, Tränengas ausgesetzt gewesen zu sein. Der Polizei gelang es nach eigenen Angaben schliesslich, die Ordnung wiederherzustellen.
Trump danke Mexiko auf einer Veranstaltung in Arizona für den Einsatz. Er bekräftigte jedoch, das US-Militär einzuschalten, sollten Mexikos Bemühungen nichts bringen. Die Migranten würden keinesfalls in die USA gelangen.
Seit einer Woche unterwegsTausende Lateinamerikaner hatten sich vor einer Woche von Honduras aus auf den Weg in die USA gemacht. Sie erhoffen sich dort ein besseres Leben. «Für uns gibt es nichts in unserem Land», sagte der 24-jährige Honduraner Jose Brian Guerrero, der sich der Karawane zusammen mit Nachbarn und Verwandten angeschlossen hatte. Er wolle Arbeit finden und der Bandenkriminalität in seiner Heimat entkommen. Honduras, El Salvador und Guatemala gehören zu den ärmsten und gewalttätigsten Ländern auf dem amerikanischen Kontinent.
Trump verfolgt seit Beginn seiner Präsidentschaft einen strikten Kurs zur Begrenzung der illegalen Einwanderung in die USA. Er will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen. Derzeit läuft wegen der Kongresswahlen Anfang November der Wahlkampf in den USA auf Hochtouren. Eines der zentralen Themen ist die Einwanderungspolitik. (SDA/kin)
Kabul – In Afghanistan sind am Samstagmorgen landesweit die Parlamentswahlen angelaufen. In den meisten grossen Städten wurde der Verkehr aus Sicherheitsgründen eingestellt oder eingeschränkt. Über 54'000 Soldaten, Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter sichern die Wahl.
Aufgrund der prekären Sicherheitslage allerdings konnte ein Drittel der Wahllokale nicht öffnen. Die radikalislamischen Taliban hatten zudem angekündigt, die Wahl zu blockieren.
Bereits am Vortag brachten sich in der Hauptstadt Kabul Sicherheitskräfte rund um die Stimmlokale in Stellung. Mehr als 200 zusätzliche Kontrollposten wurden errichtet und alle Zufahrtsstrassen in die Hauptstadt gesperrt. Auch der wichtigste Grenzübergang zu Pakistan, Torkham, ist für den Wahltag gesperrt worden.
Die Wahllokale sind bis 16.00 Uhr lokaler Zeit (13.30 Uhr Schweizer Zeit) geöffnet. Erste vorläufige Resultate sollen am 10. November veröffentlicht werden, die offiziellen am 20. Dezember.
In den Provinzen Kandahar und Gasni wird nicht gewählt. In Kandahar wurde die Wahl aufgrund eines Attentats auf hochrangige Behördenvertreter kurz vor der Wahl verschoben, in Gasni bereits im Sommer aufgrund ungelöster Fragen um die Neueinteilung von Wahlkreisen.
Es ist die dritte Parlamentswahl in dem Land mit rund 30 Millionen Einwohnern seit dem Fall der Taliban im Jahr 2001 und die erste, die gänzlich von den Afghanen selbst durchgeführt und gesichert wird.
Die europäisch-japanische Mission BepiColombo ist zum Planeten Merkur gestartet. Am Samstagfrüh um 03.45 Uhr Schweizer Zeit hob eine Trägerrakete Ariane 5 mit der Sonde an Bord vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab. An Bord ist auch Schweizer Technik.
Wenn alles planmässig funktioniert, erreicht die 6,40 Meter hohe und 4,1 Tonnen schwere Raumsonde ihr Ziel im Dezember 2025. Dann sollen sich zwei selbstständige Satelliten von der Sonde trennen und den Merkur in unterschiedlichen Umlaufbahnen umkreisen.
Mitte Dezember wird die Spannung steigen. Dann kommen erstmals die Ionen-Triebwerke der Sonde zum Einsatz. Sollten sie nicht funktionieren, könnte die Mission scheitern.
Die Raumsonde muss neun Mal Planeten - ein Mal die Erde, zwei Mal die Venus und sechs Mal den Merkur - passieren, vor allem zum Entschleunigen. «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die Sonne fliegen. Das heisst, wir müssen die ganze Zeit bremsen», sagte Esa-Chef Wörner. Jeder Vorbeiflug an einem Planeten brauche intensive Vorbereitung.
Ehrgeiziges ProjektDie «BepiColombo»-Mission soll die Besonderheiten der inneren Struktur des Merkurs und seines Magnetfelds erforschen und unter anderem der Frage nachgehen, ob es in den sonnenabgewandten Kratern Eis gibt. Merkur ist der kleinste und sonnennächste Planet unseres Sonnensystems und noch relativ wenig erforscht.
BepiColombo ist ein gemeinsames Projekt der europäischen Weltraumorganisation Esa und der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa. Die Mission zählt zu den ehrgeizigsten Forschungsprojekten in der Geschichte der Esa. Esa-Chef Johann-Dietrich Wörner bezifferte die Gesamtkosten der Mission inklusive Entwicklung und Betrieb auf rund zwei Milliarden Euro. Davon trägt die Esa 1,5 Milliarden Euro.
Die Schweiz ist mit an BordAn Bord des europäischen Satelliten sind elf Kameras und Instrumente. Auch Schweizer Technik findet sich in dem Projekt. Eines der Instrumente mit an Bord des Esa-Orbiters ist etwa ein Laser-Höhenmesser namens Bela (BepiColombo Laser Altimeter), das ein 3D-Abbild der Merkur-Oberfläche erstellen soll. Konzipiert und gebaut wurde das Instrument an der Universität Bern.
Aber nicht nur die akademische Forschungswelt der Schweiz ist hautnah mit dabei auf der Mission zum Merkur: So lieferte zum Beispiel das Unternehmen Ruag Space mehrere Komponenten und die Struktur für den Obiter aus Aluminium-Paneelen. Die Firma Micro-Cameras & Space Exploration SA produzierte ausserdem Kamerasysteme für BepiColombo.
Namensgeber der Mission ist der italienische Mathematiker Bepi Colombo (1920-1984). Er hatte Grundlagen für eine Flugbahn zum Merkur berechnet.
Bisher haben nur zwei US-Sonden den sonnennächsten Planeten erkundet: «Mariner 10» in den 1970er Jahren und die Sonde «Messenger», die 2011 in eine Umlaufbahn um den Planeten eintrat. Die steinige Oberfläche des Merkur ist - ähnlich wie die unseres Mondes - von Kratern übersät. Die Temperaturunterschiede auf dem Planeten sind extrem. Am Tag werden mehr als 400 Grad erreicht, in der Nacht herrscht Kälte bis etwa minus 180 Grad. (SDA)
Die USA peilen nach Angaben eines ranghohen Regierungsvertreters für Anfang 2019 einen zweiten Gipfel mit Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un an.
Das nächste Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump (72) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un soll Anfang 2019 stattfinden. Es sei wahrscheinlich, dass «nach dem Ersten des Jahres» ein Treffen zustande komme. Dies sagte der US-Vertreter im Kreise eine kleinen Gruppe von Journalisten am Freitag.
US-Aussenminister Mike Pompeo sagte, er hoffe, dass er seinen nordkoreanischen Amtskollegen bald treffen könne, um die Grundlage für einen «grossen Schritt nach vorne» während des nächsten Gipfels zu schaffen, was die nukleare Abrüstung angehe.
Trump hatte Kim erstmals im Juni in Singapur getroffen. Die USA und Südkorea erklärten am Freitag, sie hätten bevorstehende gemeinsame Luftwaffen-Übungen ausgesetzt, um sicherzustellen, dass die diplomatischen Bemühungen zur Entspannung des Konflikts mit Nordkorea fortgesetzt würden. (SDA)
LOS ANGELES - 1998 gelang Jennifer Lopez mit «Out of Sight» der Durchbruch als Schauspielerin. Gleichzeitig unterzeichnete sie bei Sony den ersten Vertrag als Sängerin. Beim Treffen mit BLICK erinnert sie sich an alte Zeiten und lässt ihre Ehen Revue passieren.
Jennifer Lopez (49) beherrscht die ganze Klaviatur. Beim Treffen mit BLICK gibt sie sich als leicht strenge Businesslady, passend zum Film «Second Act», für den sie aktuell auf Promotour ist. Darin spielt sie die Hauptrolle und ist auch Produzentin. «Ich bin ein Mensch, der den Wettbewerb sucht», sagt sie. Allerdings ohne die sonst übliche Ellbogenmentalität. «Kommen Sie mir bloss nicht mit dem Klischee, dass Frauen gegen Frauen kämpfen. Das stimmt überhaupt nicht. Wir unterstützen einander. Die Beziehungen, die für mich am meisten zählen, sind die mit meinen Freundinnen.»
Die Mutter geht über allesDieses Credo hält J.Lo seit 20 Jahren aufrecht: 1998 schaffte sie mit «Out of Sight» den Durchbruch als Schauspielerin und unterzeichnete gleichzeitig bei Sony ihren ersten Plattenvertrag. Beruflich hat sie fast alles erreicht – mit tatkräftiger Hilfe einer ganz bestimmten Person: «Meine Mutter wuchs in einer Generation auf, wo Frauen traditionell mit 20 heirateten und dann Kinder bekamen. Aber sie wollte nicht, dass ich und meine beiden Schwestern diesen Weg gehen. Sie hat uns mit der Überzeugung in die Welt geschickt, dass wir jeden Job bekommen können. Und zwar jeden Job, den ein Mann hat.»
Als Schauspielerin gewachsenRückblickend sei sie immer noch stolz auf ihre Anfänge. Dennoch habe sie sich massiv verändert – nicht bloss im künstlerischen Bereich. «Ich bin nicht nur als Schauspielerin gewachsen, ich bin auch ein total anderer Mensch geworden. Ich habe Kinder bekommen und bin durch Scheidungen gegangen. Das hat die Art und Weise geändert, wie ich denke, wie ich die Welt verstehe und wie ich fühle.»
Mit ihren Scheidungen hadert sie nicht. «Zwei Ehen waren von der Art ‹nicht einmal ein Jahr›. Die zählen für mich nicht. Mit Marc Anthony war ich zehn Jahre verheiratet. Es war eine gute Zeit, aber am Ende hat es nicht funktioniert.»
«Schwören, füreinander da zu sein»Ihre Ansichten zur Ehe wurden zwar überholt, aber nicht zerstört. «Ich bin mit der Formel gross geworden, dass man sich verliebt, heiratet und versucht, ein gemeinsames Leben zu haben. Heute weiss ich, dass es auf viel mehr ankommt. Man muss eine gute Wahl treffen.»
Das lässt für die Zukunft mit ihrem jetzigen Freund, Ex-Baseball-Star Alex Rodriguez (43), alles offen. «Ich liebe die Aussicht, mit jemandem alt zu werden und sich zu schwören, füreinander da zu sein.»
Als Jugendliche überlebte Emma Martinovic (25) das Massaker von Anders Behring Breivik (39) auf der Insel Utøya, bei dem 69 Menschen ums Leben kamen. Nun wurde die Tat verfilmt. Die 25-Jährige kritisiert die Netflix-Produktion «22 July».
Am 22. Juli 2011 richtete der rechtsextreme Amokläufer Anders Behring Breivik (39) auf der norwegischen Insel Utøya ein schreckliches Blutbad an. Als Polizist verkleidet schoss er auf die Teilnehmer eines Jugendlagers der norwegischen Arbeiterpartei. 69 Menschen, darunter zahlreiche Jugendliche, starben in seinem Kugelhagel.
Nun, mehr als sieben Jahre nach den schrecklichen Ereignissen, läuft auf Netflix der Film «22 July» an, der die Geschichte des Massakers dramatisch aufarbeitet. Emma Martinovic (25), die an dem Tag auf der Insel war, kritisiert den Film. Sie überlebte das Drama nur knapp, weil sie ins kalte Wasser sprang und um ihr Leben schwamm, während Breivik auf sie und ihre Freunde schoss.
«72 Minuten Hölle auf Erden»«Man erfährt beim Schauen nichts Neues und er baut auf falschen Annahmen auf», sagt sie dem australischen Medienportal news.com.au. Im Film scheine es, dass das Ganze in knapp zehn Minuten vorbei gewesen sei. «Aber ich und die anderen auf der Insel mussten 72 Minuten lang die Hölle auf Erden durchleiden, bis die Polizei kam. Der Film zeigt nicht das ganze Grauen dieses Tages.»
Die mittlerweile 25-Jährige moniert auch, dass die Filmemacher die Geschichte zu sehr dramatisiert hätten und wichtige Aspekte nicht erzählt würden. Sie verstehe zwar, dass im Film nicht alles vorkommen könne, aber sie habe sich oft gefragt, warum etwas nicht vorkomme, sagt sie.
Den eigenen Kindern will sie den Film nicht zeigen«Was ist zum Beispiel mit den Leuten, die sich in einem Schulhaus verbarrikadiert hatten, während Breivik erfolglos versuchte einzudringen?», fragt sich Martinovic. «Oder mit jenen, die ins Wasser gingen und von Zivilisten auf Boote gerettet wurden?»
Die zweifache Mutter hofft trotzdem, dass der Film eine Diskussion anstösst und die Leute so über die Geschehnisse aufgeklärt werden. «Meinen eigenen Kindern werde ich ihn aber nicht zeigen», sagt sie. Sobald sie dafür bereit seien, werde sie ihnen selber davon erzählen. «Ich will sicher sein, dass sie erfahren, was wirklich passiert ist.» (krj)
Stan Wawrinka (33) empfindet für die Swiss Indoors eine Art Hassliebe. In Basel konnte er selten überzeugen. Klappts heuer endlich?
In seinem Wohnzimmer St. Jakobshalle sind auch dieses Jahr alle Augen an den Swiss Indoors auf Roger Federer (37) gerichtet. Weniger im Fokus steht Stan Wawrinka, der auf ein Erfolgserlebnis hofft. Zum ersten Mal seit drei Jahren sind beide Schweizer Stars gemeinsam dabei.
Federer musste 2016 verletzungsbedingt in Basel passen, Wawrinka im letzten Jahr. Der 33-Jährige beendete die Saison im Juli 2017 vorzeitig. Erst Anfang 2018 kehrte er nach zwei Knieoperationen auf die Tour zurück und erlebte ein Auf und Ab. Zeitweise fiel Wawrinka, dreifacher Major-Champion, auf ATP-Platz 263 zurück.
Mittlerweile kämpft er sich zurück, zurzeit steht er auf ATP-Platz 69. Eigentlich würde dies fürs Hauptfeld der Swiss Indoors nicht reichen. Doch Wawrinka profitiert von einer speziellen Regel der ATP, die ihm den Status eines sogenannten Commitment Players zuschreibt.
Dazu zählen Top-30-Spieler des vergangenen Herbstes, die Verpflichtungen auf sich nehmen und so Privilegien erhalten. Ein solcher Spieler kann sich zweimal im Jahr direkt in ein Hauptfeld einschreiben lassen. Wawrinka nutzte diese Möglichkeit in Basel.
Acht Mal Out in Runde 1
Ausgerechnet Basel! Stans Wahl erstaunt, denn mit den Swiss Indoors steht er auf Kriegsfuss. Bei bisher 13 Teilnahmen musste er acht Mal die Tasche schon nach der ersten Runde packen. Ausser bei den Halbfinal-Qualis 2006 und 2011 konnte er nie Glanzpunkte setzen. Zwischen 2012 und 2015 tauchte er sogar viermal in der Startrunde.
Hat Stan einen Basel-Komplex? Er verneint. Vor dem Startsieg 2016 gegen Marco Chiudinelli sagt er: «Ich weiss nicht, wie es zu dieser Negativserie kommen konnte. Mit der Schweiz hat das nichts zu tun. Ich habe im Davis Cup und mit dem Turniersieg in Genf bewiesen, dass ich auch in der Schweiz gewinnen kann.»
In der unmittelbaren Basel-Vorbereitung lief es Wawrinka nicht optimal. Beim Masters-Turnier in Shanghai verlor er in der vergangenen Woche in der 1. Runde gegen Borna Coric (Kro). Diese Woche trainierte er unter anderem mit dem Schweizer Marc-Andrea Hüsler (ATP 379).
Sein Auftaktgegner in Basel wird am Samstag Nachmittag ausgelost. Im schlimmsten Fall droht ihm ein Duell gegen Roger Federer.
KLOTEN ZH - Die Swiss sucht ihre zukünftigen Flugbegleiter über Massen-Castings – Tränen, Verzweiflung, Erleichterung und harte Konkurrenz. BLICK war dabei.
Die Hände von Sakda Sieumey (34) zittern, als sie die Schnallen ihrer silbrigen Sandalen öffnet. Die Sohlen hätten ihr zwei Zentimeter geschenkt. Schuhe weg, Rücken zur Wand – Sieumey beisst auf die Lippen. Das Messband hinter sich sieht sie nicht. Eine Swiss-Mitarbeiterin im gemusterten Kleid liest die Zahl ab: 1,57 Meter. «Tut mir leid, das reicht nicht», sagt sie. Der gebürtigen Thailänderin schiessen die Tränen in die Augen.
Nur ein Zentimeter trennt Sakda Sieumey von ihrem Traum. Seit Jahren arbeitet sie am Schalter im Flughafen Zürich, sieht jeden Tag, wie die Swiss-Stewardessen in schicken Uniformen an ihr vorbeistöckeln. «So wollte ich auch sein.» Sie spricht fünf Sprachen, Swiss-Flugbegleiterin wird sie trotzdem nie werden.
Gewicht, Piercings, Tattoos – Swiss will alles wissenDenn wenn es um die Grösse geht, macht die Airline keine Kompromisse. Es ist ein Samstag, acht Uhr früh, am Hauptsitz der Swiss in Kloten ZH. Sieumey und ihre 39 Mitstreiter und Mitstreiterinnen unterziehen sich dem Optiktest, der ersten von vier Runden im heutigen Casting der Fluggesellschaft. Grösse, Gewicht, Tattoos und Piercings mussten sie auflisten. Im Zweifelsfall wird nachgemessen wie bei Sieumey.
Nach jeder Runde entscheidet das anwesende Swiss-Komitee, wer weiterkommt und wer gehen muss. Frédéric Waldvogel (36) hat den Optik-Check zwar bestanden, sollte er aber einen Job in der Luft haben wollen, muss er zuerst die Haare schneiden.
Männer dürfen keine langen Haare habenFür männliche Flugbegleiter bei der Swiss gilt: Die Haare dürfen nicht über den Kragenrand reichen. Zusammenbinden gilt nicht. «Das entspricht nicht unserem Uniformreglement», erklärt der Leiter der Rekrutierungsabteilung, Fabrice Wisler.
«Schon ein bisschen sexistisch», findet Waldvogel. «Die Frauen dürfen das ja auch.» Die Mähne für den Job opfern? «Klar», sagt der Westschweizer und fügt an: «Aber schon mit einer Träne im Auge.»
Bei der zweiten Castingrunde geht es nicht mehr um Äusserlichkeiten. Auf Englisch müssen die Teilnehmer von ihren letzten Ferien erzählen. Es folgen Berichte aus Singapur, Bali oder Mexiko. Obwohl die meisten nicht älter als 20 sind, haben viele schon reichlich Flugmeilen hinter sich.
Bewerber müssen Crew spielenDann folgt ein Rollenspiel: Die Gruppe agiert als Crew, muss den Service für einen elfstündigen Flug von Zürich nach Rio de Janeiro planen.
In dieser Castingrunde fliegt rund die Hälfte der Teilnehmer raus. «Aufgrund der hohen Anzahl an Casting-Teilnehmern können wir nur denjenigen Kandidaten ein detailliertes Feedback geben, die es bis in die Endrunde schaffen», so Wisler. Heute sind es nur 13 Glückliche. Vor der Endrunde mussten sie noch einen schriftlichen Englischtest bestehen.
Kurz vor dem Ziel steigt die Nervosität. Laura Hantke (26) ist für das Casting extra aus Frankfurt angereist. Die Deutsche sagt: «Ich will diesen Job unbedingt.» Bei einer deutschen Airline möchte sie nicht arbeiten – diese seien nicht mit der Swiss vergleichbar. Die übrigen Kandidaten stimmen ihr zu.
Acht Kandidaten erhalten einen VertragDie Auserwählten müssen sich jetzt noch einmal beweisen und die Jury einzeln von ihrer Jobmotivation überzeugen. 30 Minuten dauert das Kreuzverhör.
Um 14 Uhr ist das Casting beendet, die Überflieger stehen fest: Für acht Kandidaten wird sich der Traum erfüllen. Sie erhalten drei Tage nach dem Casting eine definitive Zusage.
Laura Hantke gehört leider nicht dazu. Ihre Performance in der Endrunde genügte nicht ganz. In einem Jahr kann sie es nochmals probieren – bis dahin muss sie den Traum vom Fliegen für die Swiss vertagen.
Das Stadtberner Parlament will, dass ein Regierungsamt auch in Teilzeit ausgeübt werden kann. Die grüne Nationalrätin Aline Trede will noch mehr – auch der Bundesrat soll Jobsharing ermöglichen.
Bern tickt anders. Meist schaut die Restschweiz mit Befremden auf die Bundesstadt – die Gemächlichkeit, die Aare-Besessenheit, der seltsame Support für das alternative Kultur- und Krawallzentrum Reitschule.
Das Unverständnis wird sicher nicht kleiner mit dem Entscheid, den das Stadtberner Parlament am späten Donnerstagabend gefällt hat. Mit 42 zu 7 Stimmen haben die Politiker beschlossen, dass sie sich künftig in Teilzeit regieren lassen wollen. Dagegen war nur die SVP, selbst der Freisinn stimmte fast geschlossen für das Regierungs-Jobsharing.
Das soll auch im Bundesrat möglich seinKonkret wollen sie, dass die Gemeinderäte (wie die Berner Exekutive heisst) sich ihr Amt künftig teilen können. Heisst: Kandidieren, regieren und wieder abtreten – alles im Team. Und am liebsten wäre es ihnen schon bei den nächsten Wahl in zwei Jahren. In jeden Fall wäre es schweizweit einzigartig und eine kleine Revolution.
Die Stadtberner Grünen-Nationalrätin Aline Trede (35) jedoch will es nicht dabei belassen. Sie findet, Jobsharing müsse mehr gefördert werden, und wird in der Wintersession fordern, das sogenannte Exekutiv-Sharing auch im Bundesrat einzuführen. «Jobsharing ist in der Politik möglich, auch auf Bundesebene. Darum werde ich einen Vorstoss einreichen, dass der Bundesrat das ermöglichen soll.»
Familienfreundlich und attraktivIn den Augen der Befürworter hat Jobsharing in der Politik viele Vorteile: Exekutivämter würden damit attraktiver – etwa für Eltern, Menschen mit Behinderungen und andere, die nicht Vollzeit arbeiten wollen.
Von der Hand weisen lässt sich dieses Argument nicht. Erst gestern verzichtete der Solothurner Ständerat Pirmin Bischof (59) auf die Kandidatur als Bundesrat – was ihm nicht leichtgefallen ist, wie er selbst sagt. Doch er begründete den Entscheid damit, «dass meine Aufgabe als (hoffentlich) guter Vater von zwei kleinen Töchtern sich nur schwer mit der zeitlich stark fremdbestimmten Tätigkeit als Bundesrat verträgt». Jobsharing würde in solchen Situationen helfen.
Neben der Familienfreundlichkeit weist Trede auf weitere Vorteile hin. «Jobsharing würde es vielen kleinen Gemeinden erleichtern, Exekutivpersonal zu finden», sagt sie. «Es würde die Regierungen verjüngen und so auch neue Ideen in die Politik bringen.»
Wer trägt die Verantwortung?Nur, Jobsharing in politischen Ämtern wirft auch Fragen auf. Ein Zweierteam hat im Wahlkampf Vorteile – zwei können doppelt so viele Termine wahrnehmen und haben doppelt so viel Geld. Ist da ein fairer Wahlkampf gewährleistet?
Selbst wenn das geregelt werden könnte – einmal im Amt, würden die Probleme für die Teilzeit-Regierenden wohl erst anfangen. Was, wenn einer aus dem Team zurücktreten möchte, der andere nicht? Was, wenn einer im Amt verstirbt? Und vor allem: Was, wenn die beiden sich verkrachen oder wenn sie in einem bestimmten Geschäft unterschiedliche Meinungen haben – werfen sie dann eine Münze? Und wer ist verantwortlich, wenn Fehler passieren?
«Die vermeintlichen Probleme lassen sich einfach lösen», sagt Trede dazu. Man müsse klare Verantwortlichkeiten definieren, erklärt sie an einem Beispiel: «In der Stadt Bern ist die Sicherheitsdirektion für Polizei, Energie, Umwelt und Wirtschaft zuständig. Das könnte man gut thematisch aufteilen.»
Bundesrat lehnt das Anliegen abAuch die sieben Departemente des Bundesrats sind so umfangreich, dass man sie aufteilen könnte. Der Bundesrat will davon allerdings nichts wissen: Eine entsprechende Anfrage der grünen Aargauer Nationalrätin Irène Kälin (31) beantwortete er ablehnend.
Die Bundesverfassung schreibe fest, dass der Bundesrat aus sieben Mitgliedern bestehe. Die Funktion sei daher von je einer Person wahrzunehmen. Daher habe er «weder die Kompetenz noch sehe er eine Veranlassung, mögliche Modelle von Exekutiv-Sharing zu evaluieren», so der Bundesrat.
Ein Deutscher hat seine kanadische Frau in Kanada mit einer Schaufel erschlagen, einbetoniert und den Mord auf diese Weise fast ein Jahr geheimgehalten.
Schreckliche Tat in Kanada: Ein Deutscher (45) hat seine kanadische Frau (†40) in Kanada mit einer Schaufel erschlagen, einbetoniert und den Mord auf diese Weise fast ein Jahr geheimgehalten. Der 45-Jährige bekannte sich am Donnerstag im Gericht schuldig, wie sein Anwalt erklärte. Die damals 40-Jährige war 2014 verschwunden. Nach Angaben ihres Mannes hatten die beiden sich wegen einer Telefonrechnung gestritten, als er sie mit der Schaufel fünf Mal auf den Kopf schlug und dann in Beton goss.
Zur Vertuschung der Tat gab sich der Mann zuweilen als seine Frau aus. «Ich habe Ehebruch begangen und jetzt bin ich schwanger. Hilf' meinem Mann, eine bessere Frau zu finden», schrieb er laut einem Bericht des TV-Senders CTV im Brief an einen Freund seiner Frau. Den gemeinsamen drei Kindern habe er gesagt, dass die Mutter sie nicht mehr liebe und die Familie nun für immer verlassen habe. Dem CTV-Bericht zufolge zog in den Monaten nach der Tat eine Geliebte bei dem Mann ein.
Bei seiner Verurteilung Ende November droht dem Täter eine lebenslange Freiheitsstrafe. Nach 18 Jahren könnte er erstmals auf Bewährung freikommen. Da er zwar legal in Kanada lebte, aber keine kanadische Staatsbürgerschaft hat, würde er dann nach Deutschland abgeschoben, sagte sein Anwalt. (SDA)
ZÜRICH - Politiker behaupten immer, nur die Besten dürften in den Bundesrat. Die CVP tut das Gegenteil: Sie verhindert, dass ihre Fähigsten zur Wahl antreten.
Auch nach zwölf Jahren im Amt wirkt Doris Leuthard (55) frisch und energiegeladen, nach wie vor ist sie das beliebteste Mitglied des Bundesrats, auch international gilt sie als herausragende Repräsentantin der Schweiz. Wäre sie doch bloss ewig Bundesrätin!
Aber niemand regiert ewig. Leuthard hat im Sommer 2017 angekündigt, dass ihre Amtszeit demnächst zu Ende gehen wird.
Bloss ihre eigene Partei scheint das nicht gemerkt zu haben. Die CVP führt sich auf, als sei sie völlig überrascht, nun in den eigenen Reihen eine Bundesrätin oder einen Bundesrat finden zu müssen.
Wie man es richtig macht, zeigt die FDP: Sie hat seit Jahren vorgesorgt, um am Tag X gerüstet zu sein. Sofort nach dem Rücktritt von Johann Schneider-Ammann (66) stand Ständerätin Karin Keller-Sutter (54) für dessen Nachfolge bereit: eine Frau mit Erfahrung als Regierungs- und Ständerätin, im Parlament von links bis rechts bestens vernetzt, allseits respektiert, inhaltlich breit abgestützt, national bekannt.
Selbstverständlich fällt eine solche Kandidatin ihrer Partei nicht einfach in den Schoss: Keller-Sutter wurde gezielt aufgebaut und positioniert. So verfügt die FDP jetzt über eine Kronfavoritin – und sicherheitshalber gleich noch über Kandidaten für den wenig wahrscheinlichen Fall, dass sie stolpert.
Davon sind die Christdemokraten weit entfernt. Peter Hegglin (57)? Blass und kaum profiliert. Elisabeth Schneider-Schneiter (54) oder Viola Amherd (56)? Keine Schwergewichte. Die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen (52)? Sie ist weder in Bern bekannt, noch mit der Bundespolitik vertraut.
Selbstverständlich lässt sich nichts dagegen einwenden, dass Politikerinnen und Politiker aus dem ganzen Land ins Rennen steigen, das ist schliesslich der Sinn von Wahlen. Und auch unbekannte Kandidaten können den Job im Bundesrat gut machen – so etwas zeigt sich immer erst im Amt.
Dennoch hat sich die CVP einer Fehlplanung schuldig gemacht: Es fehlt ihr nämlich keineswegs an Schwergewichten – sie hat nur darin versagt, die zwei bedeutendsten von ihnen auf Bundesratskurs zu bringen.
Was ist mit Gerhard Pfister (56)? Kaum jemand bestreitet, dass er der Beste wäre. Doch ein Jahr vor den Parlamentswahlen wirkt er in seinen Ämtern wie gefangen: Er ist Parteichef und Co-Präsident der Findungskommission, die geeignete Kandidaten aufspüren soll. Er spricht für seine Loyalität, dass er sich deshalb zurücknimmt. Aber weshalb die Partei nicht von selber auf die Idee kommt, ihn zu portieren, ist unverständlich.
Und was ist mit Bundeskanzler Walter Thurnherr (55)? Der ETH-Physiker ist blitzgescheit und mit den Berner Mechanismen vertraut wie kaum ein Zweiter. Er hat sich als Diplomat wie auch als innovativer Chefbeamter einen Namen gemacht. Als Bundeskanzler kann er nicht von sich aus antreten. Auch da sollte die Partei erkennen, was für ein Juwel sie in ihren Reihen hat.
Keine Frage: Pfister und Thurnherr würden problemlos gewählt. Aber die CVP muss sie dazu schon nominieren!
Wichtiger als die CVP jedoch ist das Parlament: Hoffentlich kommt am Ende doch noch eine Mehrheit zum Schluss, dass es jetzt tatsächlich die Fähigsten im Bundesrat braucht.
Neue Wende im Fall Khashoggi: Saudi-Arabien hat am Freitagabend die Tötung des Journalisten im Istanbuler Konsulat bestätigt. Er sei bei einem «Kampf» ums Leben gekommen. Die USA hat unterschiedlich auf die neuste Version der Saudis reagiert: US-Präsident Donald Trump (72) gab sich ungewohnt kleinlaut, währenddessen seine Parteifreunde Konsequenzen forderten. Sogar der milliardenschwere Waffendeal solle gestoppt werden.
Jamal Khashoggi (†59) ist tot. Der Journalist und Kritiker der saudi-arabischen Regierung ist am 2. Oktober im Saudi-Konsulat in Istanbul ums Leben gekommen. Die Saudis haben am Freitagabend über ihre Staatsmedien seine Tötung in ihrer Botschaft erstmals bestätigt. Der Golf-Staat hat zuvor über zwei Wochen lang die Version vertreten, dass Khashoggi noch am gleichen Tag ihr Konsulat quicklebendig verlassen haben soll. Jetzt die 180-Grad-Kehrtwende.
Khashoggi soll laut der neusten Darstellung der Saudis nach einem «Kampf» im Innern des Konsulats ums Leben gekommen sein. Eine «Diskussion» zwischen ihm und «denjenigen, die er im Konsulat des Königreichs in Istanbul getroffen» habe, soll sich zu einem Faustkampf entwickelt haben, der zum Tod des «Washington-Post»-Journalisten geführt habe. Das berichtete die Saudi-Agentur SPA mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft. Gleichzeitig wurden 18 Festnahmen und die Entlassungen des Vizepräsidenten des Geheimdienstes, Ahmad al-Assiri, sowie diejenige von Saud al-Kahtani, ein hochrangiger Berater des Königs, bekanntgegeben.
Türken-Version stützt sich auf AudioaufnahmenDamit haben die Saudis zwar die Tötung Khashoggis bestätigt, nicht aber die Medienberichte rund um die barbarische Folterung, die der Regierungskritiker vor seinem Ableben durchmachen musste. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass Khashoggi von einem 15-köpfigen Mordkommando bewusst umgebracht wurde, die am selben Tag ins Land ein- und wieder ausreisten.
Auf Tonaufnahmen soll zu hören sein, wie die Folterknechte zuerst Khashoggis Finger abschnitten, bevor sie ihm eine Spritze verpassten. Anschliessend soll der saudische Gerichtsmediziner Salah Muhammed Al-Tubaigy mit einer Knochensäge zerstückelt haben. Als er zur Tat schritt, soll er sich einen Kopfhörer übergezogen und den übrigen Folterknechten gesagt haben: «Wenn ich diesen Job mache, höre ich Musik. Ihr solltet das auch tun.»
Trump ziert sich wegen Milliarden-WaffendealAuf der ganzen Welt hat der Fall Khashoggi für Aufsehen gesorgt. Die Wirtschaft reagierte umgehend. Diverse CEOs gaben ihr Fernbleiben vom Investoren-Gipfel in Riad von Ende Monat bekannt. Unter den prominenten Absagen sind Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, Ford-Vorsitzender Bill Ford, AOL-Gründer Steve Case und Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Auch CS-Chef Thiam und ABB-Chef Ulrich Spiesshofer gaben dem Event, der auch als «Davos in der Wüste» bezeichnet wird, einen Korb.
In den USA hat die Tötung von Khashoggi für besonderes Aufsehen gesorgt. Denn der Journalist schrieb nicht nur für eine der renommiertesten Zeitungen im Land, er lebte auch in den USA. US-Präsident Donald Trump (72) zierte sich lange davor, die Saudis für seine Ermordung verantwortlich zu machen. Immer wieder verwies er auf den milliardenschweren Waffendeal, den er eingefädelt habe. «Die Russen hätten diesen Auftrag gerne gehabt, ebenso die Chinesen», sagte Trump. Er werde jetzt nicht das Geschäft und Milliarden von Dollar aufs Spiel setzen, so sein Standpunkt.
Mitte Woche: Der Druck nahm zuDoch der Druck wurde immer grösser. Am Donnerstagabend – einen Tag bevor die Saudis die Tötung Khashoggis zugaben, hat Trump erstmals seinen Ton verschärft. Es sehe nicht positiv aus, sagte der US-Präsident gegenüber der «New York Times». «Wenn das Wunder aller Wunder nicht geschieht, müssen wir wohl eingestehen, dass er tot ist», so Trump. Das wäre «schlecht, sehr schlecht» und sollte «schwerwiegende Folgen» haben.
Am Freitag, nur wenige Stunden vor dem Eingeständnis der Saudis, hatte Trump neue Erkenntnisse im Fall Khashoggi in den kommenden Tagen in Aussicht gestellt. «In den nächsten zwei oder drei Tagen werden wir viel wissen», sagte er bei einem Auftritt in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona. «Ich könnte am Montag viel wissen.» Sanktionen gegen Saudi-Arabien schloss der Präsident nicht aus. Auf eine entsprechende Frage sagte er: «Könnte sein, könnte sein.»
Trump: «Ein sehr grosser erster Schritt»Als am Freitagabend die neuste Saudi-Version Washington erreichte, blieb das sonst so impulsiv handelnde Weisse Haus mitsamt seinem Twitter-Präsidenten erstmal kleinlaut. Nach einer Stunde veröffentlichte die Regierung eine dünne Stellungnahme. Man nehme die neusten Ermittlungsergebnisse aus Saudi-Arabien zur Kenntnis und werde die internationalen Untersuchungen weiterhin genau verfolgen. Ausserdem wurde den Angehörigen Khashoggis kondoliert. Zu möglichen Konsequenzen wollte sich niemand äussern.
Gegen Ende des Abends äusserte sich dann der US-Präsident in Arizona doch noch. Auf die Frage eines Reporters, ob er die Version der Saudis für glaubwürdig halte, antwortete er mit «Ja, das tue ich.» Es sei nur ein erster Schritt, aber «ein sehr grosser». Er habe noch einige Fragen an den saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman und werde ihn demnächst anrufen. Den Waffen-Deal will Trump aber nicht infrage stellen. «Das letzte, was ich tun will, ist ihnen zu sagen, dass wir nicht liefern werden.»
Trumps Freunde fordern Konsequenzen
Trumps Parteikollegen gaben sich weitaus angriffiger. Der republikanische US-Senator Lindsay Graham twitterte am Freitagabend: «Es wäre eine Untertreibung zu sagen, dass ich der neuen saudischen Schilderung zum Tod Herrn Khashoggis skeptisch gegenüberstehe.» Und weiter: «Erst haben wir erzählt bekommen, dass Herr Khashoggi das Konsulat angeblich verlassen hat, und es gab ein pauschales Dementi jeglicher saudischer Verstrickung.» Jetzt solle plötzlich ein Streit ausgebrochen sein, und alles ohne Wissen des Kronzprinzen, fügte er skeptisch hinzu.
Sein Parteikollege Rand Paul forderte unverzügliche Konsequenzen. Alle militärischen Verkäufe und Hilfen für Saudi-Arabien sollten unverzüglich eingestellt werden, schrieb er auf Twitter. Der Republikaner Bob Corke forderte die USA auf, eine eigenständige Untersuchung einzuleiten. Die Geschichte der Saudis ändere sich «mit jedem Tag». Die US-Regierung müsse deshalb ihre «eigene unabhängige, glaubwürdige» Ermittlung über die Verantwortung für Khashoggis Mord einleiten, schrieb er auf Twitter.
Der US-Kongressabgeordnete Eric Swalwell hat Saudi-Arabien aufgefordert, die USA über den Verbleib der Leiche Khashoggis aufzuklären. «Wo ist die Leiche?», schrieb der demokratische Abgeordnete auf Twitter. Khashoggis Familie stehe es zu, sofort seine sterblichen Überreste in ihre Obhut nehmen zu können.
Alawas? Alaves! So heisst der neue Tabellenführer der Primera Division. Mit dem 1:0-Sieg gegen Celta Vigo zieht Alaves an Sevilla, Barça und Co. vorbei.
Celta Vigo – Alaves 0:1
Nein, nicht Real Madrid, nicht Barça und auch nicht Sevilla. Alaves heisst der neue Tabellenführer der Primera Division! Klar, die Aufsteiger von 2016 haben ein Spiel mehr auf dem Konto als die Konkurrenz, trotzdem dürfen sie sich mindestens für eine Nacht als Erster der Tabelle feiern. Beim 1:0-Sieg bei Celta Vigo erzielt Pina den goldenen Treffer (58.) für Alaves.
Real Madrid – Levante 13 Uhr
Valencia – Leganes 16.15 Uhr
Villarreal – Atletico Madrid 18.30 Uhr
Barcelona – Sevilla 20.45 Uhr
Am SonntagRayo Vallecano – Getafe 12 Uhr
Eibar – Bilbao 16.15 Uhr
Huesca – Espanyol 18.30 Uhr
Betis Sevilla – Valladolid 20.45 Uhr
Am MontagReal Sociedad – Girona 21 Uhr
Skopje – Das Parlament von Mazedonien hat am Freitag den Weg für eine Umbenennung des Landes in «Republik Nordmazedonien» freigemacht. Es habe den Vorschlag der Regierung angenommen, das Verfahren für Änderungen in der Verfassung einzuleiten, sagte ein Parlamentssprecher.
Nach Angaben eines AFP-Reporters im Parlament stimmten 80 von 120 Abgeordneten für den Vorschlag der Regierung, womit die notwendige Zweidrittelmehrheit erreicht wurde.
Der Balkanstaat soll demnach in Zukunft Nord-Mazedonien heissen. Der Nachbar Griechenland besteht wegen seiner gleichnamigen Provinz im Norden des Landes seit fast drei Jahrzehnten auf die Namensänderung. Als Druckmittel hatte Athen jede Annäherung Mazedoniens an die Nato und EU blockiert.
Athen begrüsste die Entscheidung umgehend. «Der erste grosse Schritt für das Inkrafttreten des historischen Abkommens (zwischen Athen und Skopje) ist gemacht worden», sagte der griechische Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos im Kurznachrichtendienst Twitter. «Wir machen weiter auf dem Weg zum Frieden, der Freundschaft und der Zusammenarbeit auf dem Balkan», fügte er hinzu.
Der mazedonische Regierungschef Zoran Zaev hat mit dem Parlamentsbeschluss die schnelle Aufnahme seines Landes in die Nato ermöglicht. Vorausgegangen war ein wochenlanges Ringen, um Abgeordnete der Opposition auf die Regierungsseite zu ziehen. Die Opposition lehnt die Namensänderung ab, weil damit die nationale Identität des Landes geopfert werde. Das Zaev-Lager verfügte zuletzt nur über 71 Stimmen im Parlament. Notwendig waren 80 Stimmen, die jetzt erreicht wurden.
Die geplanten Verfassungsänderungen mit dem neuen Staatsnamen müssen am Ende des jetzt eingeleiteten Verfahren wieder mit den Stimmen von mindestens 80 der 120 Abgeordneten abgesegnet werden. Danach muss Griechenland das im letzten Sommer zwischen beiden Ländern geschlossene Abkommen im Parlament annehmen. Auch in Athen gibt es Probleme, dafür eine Mehrheit zu finden.
Aufregung in der Basler Innenstadt: Laut einem BLICK-Leserreporter war das Untersuchungsgefängnis von einem Brand betroffen. Die Polizei und die Feuerwehr waren mit einem Grossaufgebot vor Ort.
In der Basler Innenstadt kam es am Freitagabend zu einem Grosseinsatz. Ein BLICK-Leserreporter berichtet von einer Polizeisperre in der Inneren Margarethenstrasse. Mehrere Einsatzwagen und auch die Feuerwehr waren vor Ort.
Laut dem Leser war das Untersuchungsgefängnis von einem Brand betroffen. Mindestens eine Person sei mit dem Krankenwagen abtransportiert worden. Mittlerweile wurde die Polizeisperre wieder aufgehoben.
Die Kantonspolizei Basel war vorerst für keine Stellungnahme erreichhbar. (nim)
Was für eine Demonstration von Frankfurt! Die Eintracht schiesst Fortuna Düsseldorf mit 7:1 aus dem Stadion. Das Spiel verkommt dabei zu einer wahren Jovic-Show.
Frankfurt – Düsseldorf 7:1
An diesen Abend wird sich Luka Jovic ein Leben lang erinnern. An diesen Freitagabend im heimischen Frankfurt-Stadion. An diese Show. Fünf (!) Tore erzielt der 20-jährige Serbe gegen Fortuna Düsseldorf. Ob mit links, mit rechts oder per Kopf – Jovic spielt wie von einem anderen Stern. Besonders sein Tor zum 2:0 ist zum mit der Zunge schnalzen: Per Seitfallzieher schliesst er einen der unzähligen Frankfurt-Angriffe ab. Acht Minuten später ist das Ding nach Jovics zweitem Treffer bereits gegessen. Nur: Die Equipe von Ex-YB-Trainer Adi Hütter ist jetzt erst richtig warm. Auf der Gegenseite zerbröckelt die Fortuna in ihre Einzelteile. Ein denkwürdiges Spiel. Nicht nur für Ballermann Jovic.
Leverkusen – Hannover 15.30 Uhr
Stuttgart – Dortmund 15.30 Uhr
Augsburg – Leipzig 15.30 Uhr
Wolfsburg – Bayern 15.30 Uhr
Nürnberg – Hoffenheim 15.30 Uhr
Schalke – Bremen 18.30 Uhr
Am SonntagHertha BSC – Freiburg 15.30 Uhr
Gladbach – Mainz 18 Uhr
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Adela hasst ihr Dirndl, Herzogin Meghan macht einen kleinen Fan glücklich und Christa Rigozzi eröffnet die Fondue-Saison. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
Das war ein Trainingstag zum Vergessen. Ausgerechnet in Texas kam der Regen zu einem leichten Sieg über die Formel 1. Es wurde in beiden Trainings nie trocken. Dafür soll es am Sonntag beim GP USA sonnig sein (TV live ab 20.10 Uhr MEZ).
Am Morgen demontierte WM-Leader Lewis Hamilton auf dem 5,3 km langen Kurs Teamkollege Bottas und Verstappen im Red Bull-Renault gleich um 1,3 Sekunden. Der Mercedes-Superstar drehte total nur sechs Runden.
Leclerc legte Vettel faules Ei…Vettel war im Ferrari, der wieder den alten Heckflügel von Monza präsentierte, am Morgen als Fünfter fast zwei Sekunden langsamer. Und trotzdem war der Deutsche zu schnell. Bei der roten Flagge nach dem Kiesbett-Ausflug (mit Steinhagel auf die Piste) von Sauber-Pilot Charles Leclerc hatte Vettel zu wenig abgebremst. Er musste vor die FIA-Richter. Und kassierte 3 Strafplätze.
Weil vor zwei Wochen in Japan der Franzose Ocon (und Ricciardo in Australien) für das gleiche Vergehen je drei Strafplätze kassierten, konnte Vettel kaum mit Milde rechnen. Das rote faule Ei hatte ihm also unabsichtlich sein nächstjähriger Ferrari-Partner Leclerc gelegt.
Sauber-Gegner im ElendAm Nachmittag wurden sogar nur die blauen Gummis (Regen) bereitgestellt. Nach 55 Minuten gingen mal Räikkönen und Hartley raus, waren aber im Swimmingpool chancenlos. Wie später noch einige mutige Wasser-Fans…
Die böse Nachricht für Toro Rosso-Honda: Gasly und Hartley müssen wieder einmal den japanischen Motor wechseln und starten deshalb von ganz hinten. Für Alfa Sauber ist es eine gute Nachricht: Noch liegen die Hinwiler im Kampf um WM-Platz 8 mit 27:30 gegenüber Toro Rosso hinten.
Am Morgen waren Leclerc (9.) und Ericsson (10.) Toro Rosso davongeschwommen. Am Nachmittag schlug Gasly mit dem zweiten Platz hinter Hamilton (total Sechster) aber gewaltig zurück. Nur eben der Start aus der zehnten Reihe ist auch im trockenen Wetter kaum aufzuholen.
Hamilton: Schon 6 US-SiegeVergessen wir in dieser unfreundlichen Wetter-Atmosphäre nicht: Hamilton hat alle letzten neun Rennen gewonnen, in denen es feucht oder eben richtig nass war. Und in Austin kassierte der Brite in den bisherigen sechs Rennen nur eine Niederlage: 2013 (Vettel im Red Bull-Renault).
Dazu feierte Hamilton in seiner Premieren-Saison 2007 noch einen US-Triumph – beim Grand Prix in Indianapolis! Es war der einzige Auftritt von Vettel im BMW-Sauber. Der Deutsche kassierte dort mit Platz 8 sogar seinen ersten WM-Punkt der Karriere.
Nur noch zwei Plätze frei…Zwei Fahrer ersetzten für die ersten 90 Minuten einen Stammfahrer: Der Indonesier Sean Gelael (21) sass wieder einmal für Hartley im Toro Rosso-Honda, der Brite Lando Norris (18) für Vandoorne im McLaren-Renault.
Norrris bekommt ja 2019 den McLaren-Sitz, Vandoorne muss in die Formel E. Bei Toro Rosso ist der zweite Platz weiter offen: Brendon Hartley darf bleiben oder der thailändische Formel-2-Star Alexander Albon wird in Faenza herzlich begrüsst.
Bei Williams-Renault wartet George Russell auf seinen Teamkollegen: Sirotkin oder Kubica. In England glauben einige, dass der bei Racing Point (Pérez/Stroll) arbeitslos werdende Superfahrer Esteban Ocon ebenfalls noch eine Chance hat. Mit vielen Millionen oder Gratis-Motoren von Mercedes.
Die Resultate des 1. TrainingsDie Resultate des 2. Trainings