Die Bilanz nach dem dritten Quartal des Jahres ist für den Pharmakonzern Roche positiv. Bei den Verkäufen steht ein Plus von 7 Prozent zu Buche. Gut laufen junge Medikamente.
Der Pharmakonzern Roche ist nach neun Monaten gut auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Dank steigender Umsätze mit den jüngeren Medikamenten stemmt sich das Unternehmen weiter erfolgreich gegen den negativen Einfluss durch Nachahmerprodukte. Entsprechend bekräftigt das Management die im Juli erhöhten Jahresziele für 2018.
Wie Roche am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten 2018 um 7 Prozent auf 42,1 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Zuwachs von ebenfalls 7 Prozent. Gewinnzahlen legt der Konzern nur mit den Jahres- und Halbjahreszahlen vor.
Ältere Medikamente schwächelnAuf die grössere Geschäftssparte Pharma entfielen 32,7 Milliarden (+7 Prozent/+7 Prozent zu kWk). Im Bereich Diagnostics stehen Erlöse in Höhe von 9,4 Milliarden (+7 Prozent/+6 Prozent zu kWk) zu Buche.
Das Umsatzwachstum der Pharmasparte wurde massgeblich von den neueren Mitteln wie Ocrevus zur Behandlung von multipler Sklerose oder auch den Krebsmedikamenten Perjeta, Alecensa und Tecentriq getragen.
Dem standen Umsatzrückgänge von bei den älteren Krebsmitteln wie Rituxan/Mabthera gegenüber. Hier macht sich nach dem Patentablauf der Markteintritt von Nachahmerprodukten bemerkbar. So brach der Umsatz des Mittels alleine in Europa erneut um annähernd die Hälfte ein. Auch der Blockbuster Herceptin, der ein Bestandteil der sogenannten HER2-Franchise ist, hat die ersten Biosimilars zu spüren bekommen, wie der Umsatzrückgang um 10 Prozent in Europa zeigt.
Insgesamt hat Roche mit seinen ausgewiesenen Zahlen die Analysten-Erwartungen hauchdünn übertroffen. Die befragten Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Gruppen-Umsatz von 41,98 Milliarden Franken geschätzt.
Für den weiteren Geschäftsverlauf bestätigt Roche seine frühere Prognose und geht von einem Verkaufswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Beim Kerngewinn je Titel wird zu konstanten Wechselkursen dank der US-Steuerreform ein Plus im mittleren Zehnerbereich angestrebt. Ohne die Auswirkungen der Steuerreform dürfte das Wachstum des Kerngewinns weitgehend dem Verkaufswachstum entsprechen, wiederholte das Management die bisherigen Aussagen. (SDA)
WASHINGTON - Eigentlich sollte Guantanamo längst geschlossen sein. Doch das umstrittene US-Gefangenenlager auf Kuba bleibt womöglich noch viele Jahre in Betrieb.
Die Anschläge vom 11. September 2001 veränderten in den USA alles. Auch den Umgang mit Terror-Verdächtigen: Auf Kuba liess die damalige Regierung unter George W. Bush das US-Gefangenenlager Guantanamo einrichten. Rund 780 mutmassliche Islamisten wurden seither in den folgenden Jahren im Lager inhaftiert.
Während Bushs Nachfolger Barack Obama vergeblich versucht hat, Guantanamo schliessen zu lassen, will die aktuelle Regierung von US-Präsident Donald Trump das Gefangenenlager wieder stärker nutzen.
Konkret meinte ein hoher US-Militär bei einem Besuch von Journalisten in Guantanamo, das Lager solle mindestens noch 25 Jahre zur Verfügung stehen.
Donald Trump hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, das von Menschen- und Bürgerrechtlern angeprangerte Gefangenenlager erhalten und neue Häftlinge dorthin schicken zu wollen. Seit 2008 wurde kein neuer Häftling nach Guantanamo gebracht. (cat/SDA)
Washington – Mehrere amerikanische Busunternehmen und Taxidienstleister wollen ihren Kunden am Tag der US-Kongresswahlen Anfang November kostenlose Fahrten zum Wahllokal anbieten. Dafür werden teilweise sogar spezielle Funktionen auf den Apps installiert.
Man wolle damit «ökonomische Hürden abbauen», die Menschen davon abhalten könnten, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, erklärte etwa das Busunternehmen Comet im US-Bundesstaat South Carolina.
Auch der private Taxidienstleister Uber kündigte Freifahrten an, die am Wahltag USA-weit über eine Extra-Funktion in der App bestellt werden könnten. «Mit unserer Technologie und unseren Ressourcen können wir dazu beitragen, dass jeder Uber-Passagier in den USA auf Knopfdruck zu seinem Wahllokal gelangt», teilte die Firma mit.
Das Konkurrenz-Unternehmen Lyft will seine Fahrten am Wahltag zum halben Preis anbieten - in strukturschwachen Regionen ebenfalls gratis.
Im US-Bundesstaat Michigan können sich Senioren und Menschen mit Behinderungen über eine Hotline bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben einen kostenlosen Shuttle-Transport zum Wahllokal bestellen. Auch hier fahren an diesem Tag die Busse auf den Hauptverkehrslinien gratis.
Am 6. November stehen in den USA Kongresswahlen an. Die Amerikaner wählen dann das Repräsentantenhaus neu, ebenso wie ein Drittel der Sitze im Senat. Für viele Berufstätige ist es eine Herausforderung, dass der Wahltag auf einen Dienstag fällt.
Laut einer Studie der US-Statistikbehörde gaben 14 Prozent jener Menschen, die sich 2016 zwar für die Präsidentschaftswahl registriert hatten, aber nicht zur Wahl gingen, als Grund an, dass sie «zu beschäftigt» gewesen seien oder einen «kollidierenden Termin» gehabt hätten. Mit den Freifahrten wollen die Verkehrsbetriebe die Flexibilität der Kunden erhöhen.
Guantanamo Bay Naval Base – Das umstrittene US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba soll noch mindestens 25 Jahre lang betrieben werden. Dies ging aus US-Militärangaben hervor.
Das Lager solle mindestens über diesen Zeitraum verfügbar sein, sagte der zuständige Konteradmiral John Ring am Dienstag bei einem Besuch von Journalisten in Guantanamo.
US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres angekündigt, das von Menschen- und Bürgerrechtlern angeprangerte Gefangenenlager erhalten und neue Häftlinge dorthin schicken zu wollen. Ex-Präsident Barack Obama hatte vergeblich die Schliessung des nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingerichteten Lagers auf Kuba angestrebt.
In dem Lager wurden über die Jahre rund 780 mutmassliche Islamisten inhaftiert. Heute befinden sich dort noch 40 Häftlinge. Seit 2008 wurde kein neuer Häftling nach Guantanamo gebracht.
Washington – Im Fall des verschwundenen saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi sollen Verdächtige dem Umfeld von Kronprinz Mohammed bin Salman angehören. Das geht aus einem US-Medienbericht hervor.
So habe ein Verdächtiger namens Maher Abdulasis Mutreb den saudiarabischen Kronprinzen in diesem Jahr bei Reisen in die USA, nach Spanien und Frankreich begleitet, berichtete die «New York Times» am Dienstagabend. Möglicherweise handle es sich um einen Leibwächter.
Drei andere Verdächtige würden ebenfalls dem Sicherheitsdienst des Kronprinzen zugerechnet, schreibt die «New York Times» weiter. Bei einem weiteren Verdächtigen handle es sich um einen Gerichtsmediziner, der in Saudi-Arabien hohe Ämter bekleidet habe.
Von den 15 Verdächtigen, welche die türkischen Behörden ausgemacht haben, hätten mindestens neun für saudiarabische Sicherheitsdienste, die Armee oder Ministerien gearbeitet.
Die «New York Times» beruft sich bei ihren Angaben auf Software zur Gesichtserkennung, eine Datenbank mit saudiarabischen Handy-Nummern, öffentlich gewordene saudiarabische Regierungsdokumenten, Zeugenaussagen und Medienberichte.
Sollten sich die Angaben der «New York Times» bewahrheiten, würde dies die Verteidigungslinie der saudiarabischen Führung und des Kronprinzen schwächen. Der Kronprinz hat nach Worten von US-Präsident Donald Trump jede Kenntnis von den Vorgängen im Konsulat in Istanbul «absolut bestritten». Medienberichten zufolge könnte Saudi-Arabien einen Bericht veröffentlichen, wonach Agenten auf eigene Faust versucht hätten, Khashoggi zu entführen, und ihn bei einem aus dem Ruder gelaufenen Verhör getötet hätten.
Von Khashoggi fehlt jede Spur, seit er vor rund zwei Wochen das Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul betrat. Türkische Ermittler hegen den Verdacht, dass er dort ermordet wurde. Sie konzentrieren sich auf ein mutmassliches Spezialkommando aus 15 Saudiarabern, die am Tag von Khashoggis Besuch nach Istanbul gereist waren.
Wegen des Falls ist Saudi-Arabien international unter Druck geraten. Zuletzt forderten die G-7-Aussenminister eine «gründliche, glaubwürdige, transparente und zügige Untersuchung» von Riad. Die Verantwortlichen für das Verschwinden Khashoggis müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, verschob - neben zahlreichen Konzernchefs - eine geplante Nahost-Reise, welche sie auch nach Saudi-Arabien einer Wirtschaftskonferenz führen sollte, wie ein IWF-Sprecher in der Nacht auf Mittwoch erklärte. Eine Begründung für die Verschiebung der Reise lieferte der IWF allerdings nicht.
Guatemala-Stadt – Der Kongress Guatemalas hat die Aufhebung der Immunität von Präsident Jimmy Morales auf Antrag der Uno-Kommission gegen die Straflosigkeit (Cicig) abgelehnt. 82 der 158 Abgeordneten stimmten am Dienstag (Ortszeit) gegen den Entzug seiner Immunität.
39 Politiker sprachen sich dafür aus. 37 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Cicig-Leiter Iván Velásquez hatte Mitte August die Aufhebung der Immunität gefordert, um gegen Morales wegen illegaler Wahlkampffinanzierung ermitteln zu können.
Der Präsident des mittelamerikanischen Landes ist den Ermittlern der Kommission der Vereinten Nationen bereits zum zweiten Mal von der Schippe gesprungen. Bereits im September 2017 erhielt Morales bei einer Abstimmung im Kongress genügend Stimmen, um seine Immunität behalten zu können.
Morales kündigte an, das Mandat der Uno-Kommission nach September 2019 nicht zu verlängern. Zudem verweigerte er Chef-Ermittler Velásquez die Einreise nach Guatemala.
In der vergangenen Nacht ging bei Youtube nichts mehr! Nutzer aus diversen Länder klagten darüber, dass auf dem Video-Portal keine Filme mehr abgespielt werden konnten.
Die Online-Videoplattform Youtube hatte in der Nacht auf Mittwoch mit einem grossen Ausfall zu kämpfen. Ab zirka 3.15 Uhr (Schweizer Zeit) meldeten Besucher der Seite, dass die Wiedergabe von Filmen nicht mehr möglich sei.
Vielerorts erschien nur eine schwarze Fläche mit einer Fehlermeldung und der Aufforderung, es später nochmals zu versuchen. Das Unternehmen versicherte via Twitter umgehend, sich um das Problem zu kümmern.
Am frühen Mittwochmorgen dann die Entwarnung für Video-Junkies: Wie Youtube über Twitter mitteilte, funktioniert die Plattform in einigen Ländern wie der Schweiz, Deutschland oder Australien wieder. Die Betreiber bedankten sich über die zahlreichen Störungsmeldungen, machten zunächst aber keine Angaben zu den Hintergründen des kompletten Ausfalls. (cat/SDA)
Es ist kein einfaches Jahr für die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört. Pro Tag werden im Schnitt 60 Verbindungen gestrichen. Jetzt sollen mehr Reservemaschinen her.
Die Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Swiss gehört, hat in diesem Jahr mit zahlreichen Flugausfällen zu kämpfen. «Konzernweit waren es etwa 18'000. Das entspricht einer zweiwöchigen Schliessung unseres grössten Drehkreuzes in Frankfurt», sagte Geschäftsleitungsmitglied Harry Hohmeister dem «Hamburger Abendblatt» vom Mittwoch
Rechnerisch wären das pro Tag bis mehr als 60 gestrichene Verbindungen. Den Ärger der Passagiere verstehe er. «Unsere Kunden erwarten zu Recht Zuverlässigkeit von uns», betonte Hohmeister. Der einstige Chef der Fluggesellschaft Swiss kündigte dem Blatt zufolge an, die Zahl der Reservemaschinen zu erhöhen. Sie sollen eingesetzt werden, damit es zu weniger Verspätungen komme. (SDA)
Mit dem mächtigen und imageträchtigen Luxus-Crossover X7 lanciert BMW endlich einen echten Rivalen zu Range Rover, Cadillac Escalade und Mercedes GLS.
Ein echter Luxus-Geländewagen fehlt schon seit einigen Jahren im BMW-Portfolio. Nicht dass bei uns viele auf einen weit über fünf Meter langen SUV warten würden, aber Konkurrent Mercedes verkauft mit seinem vergleichbaren GL/GLS allein in Amerika pro Jahr mehr als 30‘000 Exemplare. Ab März 2019 kontert BMW nun also mit dem opulenten X7 und hofft, neben dem GL/GLS in den USA auch Modelle wie Range Rover, Cadillac Escalade oder Ford Expedition in den Schatten zu stellen.
Sechs- und SiebensitzerWichtig für einen Erfolg in Amerika, den Emiraten, Teilen von Asien oder Russland, wo die Nachfrage nach SUVs der 5,20-Meter-Klasse gigantisch ist, sind neben dem selbstbewussten Design auch eine kraftvolle Motorisierung, Luxusausstattung und sechs bis sieben Sitzplätze. All das bietet der neue, 5,15 Meter lange X7 – und noch einiges mehr.
Optisch eigenständigOptisch ist er im Vergleich zur 2017 an der IAA Frankfurt gezeigten Studie deutlich dezenter. Gut so, denn die allzu schmalen LED-Scheinwerfer in Verbindung mit dem Hasenzahn-Kühlergrill gefielen nicht jedem Betrachter. Optisch hebt sich der X7 klar vom kleineren Bruder und Plattformgeber X5 ab. Allzu gross oder gar überdimensioniert wirkt er selbst nach unseren europäischen Massstäben nicht.
Limitieres MotorenangebotWenn man BMW kritisieren will, dann vielleicht bei der Motorenauswahl. Der über 600 PS starke V12-Biturbo bleibt weiterhin nur der Luxuslimousine M 760 Li xDrive vorbehalten. Auch der neue V8-Benziner, der im 7er und 8er imposante 530 PS leistet und der schwächere 8-Zylinder mit 462 PS werden für den X7 nicht angeboten. Zu kaufen gibts den X7 daher «nur» mit den identischen 6- und 8-Zylindermotoren der X5- und X6-Modelle.
Riesiges PlatzangebotTechnisch bietet der 2,4 Tonnen schwere X7 das, was auch der X5 kann – und noch etwas mehr. Der Kunde hat die Wahl, ob sein Luxus-Allradler ein Sechs- oder Siebensitzer sein soll. Dank Luftfederung lässt sich die Bodenfreiheit auf einer Höhe von acht Zentimetern variabel einstellen und der Fahrer kann unter einer Reihe von Fahrprogrammen wählen. Serienmässig gibts zwei jeweils 12,3 Zoll grosse Bildschirme hinter dem Lenkrad sowie in der Mitte des Armaturenbretts. Das Platzangebot ist riesig und als Erwachsener sitzt man selbst in der dritten Reihe vergleichsweise bequem. Alle Sitze lassen sich elektrisch verstellen oder umklappen. So variiert das Ladevolumen zwischen 326 und 2120 Litern. Verkaufstart ist im März 2019 mit Preisen ab 106‘800 Franken.
Netflix ist im Hoch! Der US-Streamingdienst übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen. Dank teuren Eigenproduktionen konnten sieben Millionen Neukunden angelockt werden.
Mit teuren Eigenproduktionen hat Netflix mehr neue Kunden angelockt als von Experten erwartet worden war. In den Monaten Juli bis September gewann der Internet-Filmdienst sieben Millionen neue Streaming-Kunden. Dies teilte der US-Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Diese Entwicklung war ein Mehrzuwachs von etwa 1,8 Millionen von Analysten vorhergesagt worden war.
Damit hat das Filmportal weltweit 137 Millionen Kunden. Die Zahlen überzeugten auch die Anleger, die sich im vorangegangenen Quartal noch enttäuscht gezeigt hatten: Im nachbörslichen Handel stieg die Netflix-Aktie um 14 Prozent.
Der Nettogewinn kletterte im dritten Quartal auf 402,8 Millionen Dollar nach 129,6 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag mit vier Milliarden Dollar im Rahmen der Expertenerwartungen.
Noch mehr Konkurrenz im neuen JahrNetflix investiert in diesem Jahr mehr als acht Milliarden Dollar in Fernsehserien und Filme, um Kunden anzulocken. Im dritten Quartal bot die Firma die bisher grösste Auswahl an Eigenproduktionen an. Dazu zählen neuen Staffeln von «Orange is the New Black» und «BoJack Horseman».
Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit 1,8 Millionen Neukunden in den USA und 7,6 Millionen Neu-Abonnenten in anderen Ländern. Im zweiten Quartal hatte Netflix die Markterwartungen bei Neukunden verfehlt, woraufhin die Aktie eingebrochen war.
Um das rasante Wachstum bei Shows und Spielfilmen zu bezahlen, hat Netflix sich Geld besorgen müssen. In weniger als drei Jahren gab das Unternehmen Anleihen im Nettoumfang von 7,5 Milliarden Dollar aus. Dies könnte Experten zufolge zu einem Problem werden. Ausserdem sieht sich Netflix der Konkurrenz finanzstarker Unternehmen wie Amazon ausgesetzt. Zudem planen Walt Disney und AT&T für das kommende Jahr eigene Streaming-Dienste. (SDA)
WASHINGTON - Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat vor negativen Folgen eines ungeordneten Brexit für die USA gewarnt. Das Risiko für US-Banken mit Blick auf britische Banken sei zwar gering - mit Blick auf das europäische Bankensystem aber «bedeutsamer».
Dies sagte Powell am Dienstag in Washington. «Eine Verlangsamung der EU-Wirtschaft nach einem Brexit könnte indirekt die Banken treffen.»
Der Brexit sei ein «höchst komplizierter Prozess», führte Powell weiter aus. Es müssten «effektive Lösungen» gefunden werden, um eine Finanzstabilitätskrise zu vermeiden.
Zuletzt sind die Sorgen vor einem Austritt Grossbritanniens aus der EU ohne Abkommen gewachsen. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am heutigen Mittwoch bei ihrem Gipfel in Brüssel über die festgefahrenen Brexit-Gespräche. Die Verhandlungen zwischen Brüssel und London waren am Sonntag ausgesetzt worden, nachdem beide Seiten sich erneut nicht auf eine Lösung für die künftige Grenze zwischen Irland und Nordirland einigen konnten. (SDA)
Die Horror-Woche an der New Yorker Wall Street könnte schon bald wieder vergessen sein: Nach einem starken Handelstag am Dienstag nähert sich der Dow Jones Index rasant der 26'000er-Marke. Auch die Schweizer Börse könnte die Verluste der Vorwoche heute Mittwoch wieder aufholen.
Schockierte Anleger, tiefrote Bildschirme: Die vergangene Woche war für viele Händler ein Schock. Der Dow Jones büsste alleine am Mittwoch 831 Punkte ein – der drittgrösste Punkteverlust in der Geschichte des 135-jährigen Indexes (BLICK berichtete). Am Donnerstag fiel er für kurze Zeit gar unter die 25'000er-Marke, ehe er sich bis am Freitagabend leicht erholte.
Jetzt die grosse Gegenbewegung: Nach einem ruhigen Montag legte der Dow Jones am Dienstag um 548 Punkte zu. Überzeugende Unternehmenszahlen haben der Wall Street den höchsten Tagesgewinn seit März beschert. Die positiven Quartalsergebnissen von den US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs lassen die Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum, die Handelsstreitigkeiten und die hohen Zinsen zumindest kurzfristig vergessen.
Märkte bleiben volatilGeht es jetzt wieder weiter mit dem steilen Aufstieg? Wohl eher nicht. «Die höchsten Aufschläge am Aktienmarkt liegen hinter uns», sagt Investmentstratege Jim Smigiel vom Finanzdienstleistungsunternehmen SEI gegenüber «Bloomberg». Die US-Konjunktur zeigte sich weiterhin robust, doch von den Unternehmen gebe es bislang nur wenige Informationen. Daher bleibe die Spannung in Bezug auf die Ergebnisse und Ausblicke der US-Unternehmen hoch. Und die Märkte volatil.
Doch mit dem starken Handelstag vom Dienstag hat der Dow Jones Index die Verluste der vergangenen Woche zumindest teilweise wieder vergessen gemacht. Gut möglich, dass schon am Mittwoch die 26'000er-Marke wieder überschritten wird.
Auch die Schweizer Börse litt unter der Horror-Woche an der Wall Street. Der SMI tauchte am Donnerstag um 2,5 Prozent auf 8639 Punkte. Doch schon am Dienstag kletterte der Index wieder auf 8795 Punkte und schloss mit 1,6 Prozent im Plus. Mit einem weiteren starken Handelstag am heutigen Mittwoch könnte die Schweizer Börse den miesen Wochenabschluss bereits wieder vergessen machen.
Die USA haben ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar für den Anführer eines mexikanischen Drogenkartells ausgelobt. Die Belohnung werde für Hinweise versprochen, die zur Ergreifung des 52-jährigen Nemesio Oseguera Cervantes führen.
Die USA gibt ein Mega-Kopfgeld bekannt: Wer Hinweise für die Ergreifung des Anführers eines mexikanischen Drogenkartells hat, wird mit zehn Millionen US-Dollar belohnt. Es geht um den 52-jährigen Drogenboss Nemesio Oseguera Cervantes.
US-Justizminister Jeff Sessions bezeichnete dessen Kartell Jalisco Nueva Generación am Dienstag als eine der «fünf gefährlichsten transnationalen kriminellen Organisationen der Welt». Das Kartell schmuggle Monat für Monat mindestens fünf Tonnen Kokain und fünf Tonnen Methamphetamin in die USA. «Es vergiftet und tötet Amerikaner im ganzen Land. Es stiehlt unseren Wohlstand und unsere Sicherheit», sagte Sessions.
Kartell soll 50 Milliarden Dollar angehäuft habenDas von Nemesio Oseguera Cervantes alias «El Mencho» geführte Kartell Jalisco Nueva Generación ist eines der mächtigsten Drogenorganisationen in Mexiko. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 soll es 50 Milliarden Dollar angehäuft haben.
Es ist in drei Viertel der mexikanischen Bundesstaaten verwurzelt und unterhält Beziehungen zu Verbrecherorganisationen in Europa, Asien, den USA und in lateinamerikanischen Ländern. (SDA)
Rechtzeitig zur 2. Schweizer Schieber-Meisterschaft lanciert Swisslos einen genialen Jass-Computer: Dank Künstlicher Intelligenz jasst er wie ein Mensch. Er entwickelt Strategien – und will gewinnen.
Die Schweiz ist im Jassfieber! Der Startschuss zur 2. Schweizer Schieber-Meisterschaft von BLICK und Swisslos ist gefallen, bis am 4. November können sich Jassfans täglich auf jass.ch für das Finalturnier im Theater Casino Zug qualifizieren, welches am 17. November stattfindet.
Der wohl beste Jassbot der WeltUm allen Teilnehmern ein möglichst realitätsnahes Jass-Erlebnis zu bieten, wurde der wohl beste Jassbot der Welt entwickelt: Der neue Jass-Computer auf jass.ch verhält sich dank Künstlicher Intelligenz ähnlich wie ein Mensch, jasst also «menschlicher». «Er hat ein viel feineres Spielverhalten und kann mit seinem Spielpartner kooperieren», sagt Silja Lorenzen von der Softwarefirma Element01 in Hamburg, welche den Jassbot für Swisslos auf ein neues Level gehoben hat. «Er erkennt nun – im Gegensatz zum alten Bot – Muster und ist dadurch in der Lage, Strategien zu entwickeln.»
Millionen von Schieber-PartienDafür wurde die Künstliche Intelligenz mit Millionen von Schieber-Partien der besten Spieler von Swisslos gefüttert und lernte so, wie ein echter Mensch zu spielen. «Da Menschen nicht perfekt sind und verschiedene Jasser in bestimmten Situationen andere Entscheidungen treffen, ist der neue Bot auch nicht in jeder Hinsicht perfekt», erklärt Silja Lorenzen. «Er kann nicht aus den Fehlern lernen, die Menschen machen.» Was auch besser so ist, sonst wäre er nämlich unschlagbar.
Vergleichbar mit einem einfachen GehirnEine weitere Eigenschaft des neuen Cyber-Jassers: Er will gewinnen. «Unser angestrebtes Ziel war es, nicht nur das Nachahmen des menschlichen Spiels zu beachten, sondern auch das Erringen von Punkten, was schlussendlich zum Gewinn der Partie führen soll», sagt Silja Lorenzen. Um dieses komplexe Problem zu lösen, kombinierten die Software-Entwickler in Hamburg die klassische Künstliche Intelligenz (KI) mit Machine Learning und lehrten den Bot so, gewinnorientiert zu spielen. «Eine Machine Learning KI besitzt ein sogenanntes neuronales Netzwerk, was vergleichbar ist mit einem sehr einfachen Gehirn», sagt Silja Lorenzen und ergänzt nicht ohne Stolz: «Die Kombination dieser beiden Ansätze ergibt die jetzige, neue Künstliche Intelligenz – eine der fortschrittlichsten KI bei Online-Kartenspielen weltweit.» Nur schummeln kann der neue Jassbot nicht.
BRIENZ BE - Diese Woche erscheint das Buch «Dä mit de Chüeh», welches das Phänomen des Alpentainers in allen Facetten beleuchtet. Im zweiten Teil der BLICK-Serie schildert Marc A. Trauffer, unter welch dramatischen Umständen sein Sohn Lars zur Welt gekommen ist.
Der Alpentainer steht für mitreissende Lebensfreude und unbändiges Bühnenspektakel. Doch geprägt und stark gemacht haben Marc A. Trauffer (39) auch die dunklen Momente in seinem Leben. Einer der erschütterndsten ist die schwierige Geburt seines Sohnes Lars. «Rückblickend glaube ich, dass ich in dieser Zeit erwachsen wurde», sagt Trauffer im Buch «Dä mit de Chüeh», das diese Woche im Tipptainer Verlag erscheint.
Sohn Lars kommt elf Wochen zu früh zur WeltEr und Barbara, seine erste grosse Liebe, lernen sich bereits zu Schulzeiten Mitte der 1990er-Jahre kennen. Anfangs 2003 erwartet Barbara das erste Kind, das dann allerdings schon am 24. November 2002 zur Welt kommt – elf Wochen zu früh. «Nichts konnte meinen Sohn mehr davon abhalten, das Leben in Angriff zu nehmen. Sein Kopf klein wie ein Mandarinli. Sein Gewicht 1240 Gramm. Diese Bilder werde ich nie vergessen. Die Herztöne waren am Anfang das Schlimmste. Bei Sauerstoffmangel blieben diese jeweils länger aus, und wir hatten jedes einzelne Mal Panik. Wir durften nur desinfiziert und in Sicherheitskleidung in die Neonatologie. Da sitzt man dann. Neben einer Plastikkiste, in der das eigene Baby liegt – und wartet. Es ist unvorstellbar. Die Hölle.»
«Willkommen zu Hause, kleiner Lars!»Zwei Monate lang fährt das Paar jeden Tag von Hofstetten bei Brienz BE nach Bern. «Langsam, Tag für Tag, kämpft Lars sich ein Stück mehr ins Leben. Muss eine Leistenbruch-Operation unter Vollnarkose über sich ergehen lassen – zu der Zeit hätte er eigentlich noch im Bauch seiner Mama sein sollen. Der Tag, an dem die jungen Eltern ihren inzwischen zwei Monate alten Lars nach Hause bringen dürfen, ist einer der grössten Tage in ihrem Leben. Endlich! Keine Schläuche mehr im kleinen Körper. Keine fremden Menschen mehr, die ihn betreuen. Endlich heisst es: Willkommen zu Hause, kleiner Lars!»
Auch Tochter Lani ist eine FrühgeburtAm 7. Juni 2003 heiraten Barbara und Marc A. Trauffer zwei Jahre nach der Ziviltrauung auch kirchlich. Und am 30. Juni 2004 kommt Tochter Lani zur Welt. «Frühgeburt, die zweite. Sie liess sich immerhin etwas mehr Zeit und wartete bis zum achten Monat. Medizinisch war diesmal alles unbedenklich. Doch auch diese Geburt nahm Trauffer enorm mit. «Es ist Horror, wenn du siehst, wie deine Frau leidet, aber einfach nichts machen kannst.»
«So oft wie möglich für die Kinder da sein»Eine weitere Belastungsprobe: Lani ist – wie der Vater – ein Schreibaby. Und Trauffer intensiv mit seiner damaligen Band Airbäg unterwegs. «Ich weiss, dass ich Barbara viel zugemutet habe und bin mir nicht sicher, ob ich in diesen Jahren ein guter Vater war. Aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und versuche dafür heute, so oft wie möglich für die Kinder da zu sein.» Er und Barbara trennen sich schliesslich und lassen sich 2006 scheiden. Kein Streit, keine neuen Partner. «Die Luft war raus, die Beziehung einfach fertig», sagt Trauffer. Eine traurige, gleichzeitig klare Erkenntnis.
Lesen Sie morgen: Wie Trauffer die Schweizer Musikwelt erobert.
Eine Studie adelt die USA als wettbewerbsfähigstes Land der Welt. Trotz Anti-Freihandelspolitik und Steuererleichterungen. Hat Trump etwa alles richtig gemacht?
Handelskrieg mit China, Steuererleichterungen für Unternehmen, Kündigung des Iran-Abkommens: US-Präsident Donald Trump (72) hat das wirtschaftliche Kräfteverhältnis in der Welt seit seinem Amtsantritt vor 21 Monaten nicht nur auf die Probe, sondern auf den Kopf gestellt.
Der Erfolg scheint ihm recht zu geben. Die Wirtschaft boomt, die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit 18 Jahren. Wenn heute die neue Rangliste der wettbewerbsfähigsten Länder des Weltwirtschaftsforums (WEF) erscheint, dürfte sich der Präsident in seinem Kurs bestätigt fühlen: Die USA liegen auf Platz 1.
WEF-Spitzennoten für die USADas WEF hat 140 Volkswirtschaften in insgesamt zwölf Kategorien wie Innovationskraft, Arbeitsmarkt oder Infrastruktur untersucht und gibt den Vereinigten Staaten Spitzennoten. Zuletzt gelang das der grössten Volkswirtschaft der Welt im Jahr 2008. Hat Trump mit seiner Wirtschaftspolitik alles richtig gemacht?
Der Begriff «wettbewerbsfähig» sei missverständlich, findet der Schweizer Ökonom Adriel Jost. «Handel ist entgegen der weit verbreiteten Meinung kein Nullsummenspiel. Es ist nicht so, dass der «Wettbewerbsfähigere» gewinnt und alle anderen verlieren.» Es könnten problemlos alle gleichzeitig produktiver werden – zum Wohle aller Länder. «Die letzten Jahrzehnte haben eindrücklich bewiesen, wie ein Grossteil der Welt gleichzeitig reicher wurde.»
Dass die USA im Ranking so gut abschneiden, liegt vor allem an der generellen Marktgrösse und daran, dass sie über Top-Universitäten und Unternehmen verfügen. Facebook, Google, Apple: Auf den grossen Geschäftsideen der vergangenen Jahrzehnte prangt ein amerikanischer Stempel.
Trumps Politik ist ein nationales Experiment
Unternehmerisches Denken wird stark gefördert. Elite-Universitäten wie Harvard ziehen intelligente Leute an. Trumps Wirtschaftspolitik hingegen sei zu kurzfristig ausgerichtet, kritisiert Ökonom Jost. «Schulden machen, der Wunsch nach möglichst tiefen Zinsen, wenig Finanz- und Umweltregulierung: Das kurbelt die Wirtschaft an. Der Preis dafür muss aber später bezahlt werden.»
Ähnlich sieht die Situation auch Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer (62). «Was die Republikaner machen, ist ein nationales Experiment. Wie das ausgeht, wissen wir noch nicht», sagt der Amerikaner zu BLICK.
Die möglichen Folgen sind jedoch verheerend: Schuldenkrisen, Bankenkrisen, eine hohe Inflation und Umweltprobleme. Und das würde sich ohne Zweifel massiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken. Spannend dürfte also sein, ob die USA ihren Platz im Ranking über die nächsten Jahre halten kann.
Dicke Luft im Schwingkeller der Entlebucher: Überschwinger Joel Wicki und Brünig-Sieger Erich Fankhauser liegen sich wegen der Verbands-Feier in den Haaren.
Beim Bergklassiker auf dem Brünig lieferten die Entlebucher am letzten Julisonntag die eindrücklichste Teamleistung in der jüngeren Schwinggeschichte ab. Zur Erinnerung: Weil sich der Sörenberger Joel Wicki (21) im Schlussgang gegen den Berner König Kilian Wenger (28) den ganz grossen Wurf nicht mehr zutraute, konzentrierte sich der sonst so begnadete Offensivschwinger auf die Defensive. Und sorgte so mit einem Unentschieden dafür, dass sein Klubkamerad Erich Fankhauser (27) aus Hasle den Festsieg erben konnte.
Nun wollte der Entlebucher Schwingerverband Ende September zum Saisonausklang diesen geschichtsträchtigen Triumph mit einem Einzug der Schwinger in Wickis Heimatort noch einmal gebührend feiern. Bei dieser Party zeigte sich allerdings in aller Deutlichkeit, dass die Harmonie unter den kräftigen Männern aus dem Luzerner Hinterland doch nicht so gut ist, wie es das Geschehen auf dem Brünig hat vermuten lassen.
Während sich Wicki bereits im Vorfeld mit viel Leidenschaft für die Verbandsfete starkgemacht hatte, blieb Fankhauser den Feierlichkeiten ebenso wie seine bösen Brüder Reto (24/13 Kränze) und Marco (22/13 Kränze) fern. Die offizielle Erklärung: «Unser Klub war bei der Organisation dieses Fests in Sörenberg nur teilweise beteiligt, was für uns absolut unverständlich war. Zudem war das Datum für uns nicht gerade glücklich gewählt, da wir am Tag darauf nochmals mit vollem Einsatz beim Herbstschwinget in Schachen antreten wollten.»
Beim zweitklassig besetzten Kräftemessen im Schachen wären die Fankhausers jedoch wohl auch dann noch konkurrenzfähig gewesen, wenn sie sich von 18.00 bis 21.00 Uhr gemeinsam mit Joel Wicki den vielen Fans im Sörenberg gezeigt hätten.
Doch wie reagiert der Entlebucher Verbandspräsident Franz Murpf auf Fankhausers Vorwurf, dass der Klub bei der Organisation dieses Fests nur teilweise beteiligt war? «Unser Klub war bei dieser Veranstaltung sehr stark involviert, wir haben einfach die Führung der Festwirtschaft Privatpersonen anvertraut. Aber das machen sehr viele andere Vereine auch.»
Wicki schweigt zum FallMurpf betont, «dass der Vorstand des Entlebucher Schwingerverbands aktuell daran ist, die Angelegenheit unter Einbezug aller Beteiligten so rasch wie möglich aus der Welt zu schaffen».
Joel Wicki will sich zu diesem Fall nicht äussern. Allerdings bestätigen mehrere Insider gegenüber BLICK, dass sich Erich Fankhauser mit Wicki wegen den Feierlichkeiten in Sörenberg eine sehr lautstarke Auseinandersetzung geliefert hat.
BERN - Wenn der Bär oder der Wolf Schafe reisst und nicht alles frisst, schlägt sich meist noch der Fuchs am Kadaver den Bauch voll. DNA-Tests geben deshalb als Täter den Fuchs an – mit finanziellen Folgen für die Schafhalter.
In der Gotthard-Region geht der Bär um. Er läuft Jägern über den Weg, spaziert der Autobahn A2 entlang, tappt in Fotofallen. Und er reisst auch mal ein Schaf.
Ein Bär schnappt sich am 11. August auf der Göscheneralp UR gleich fünf Schafe aus einer Herde. Zwei tötet er. Drei weitere verletzt er so schwer, dass die Schäfer sie anderntags notschlachten mussten.
Es war der Fuchs – sagen die TestsDie Jagdverantwortlichen tippen wegen der Bissspuren jedoch auf einen Wolf. Ein weiteres Raubtier, das in Uri herumspaziert. Sie geben eine DNA-Analyse in Auftrag, die bei Wolfverdacht zur Identifikation und als Beweismittel verwendet wird. Das Resultat weist aber auf einen anderen Täter hin: den Fuchs!
Für die Schafzüchter ist entscheidend, welches Raubtier ihre Tiere reisst. Ergibt die DNA-Analyse, dass es sich um einen Fuchs handelt, erhalten die Schafbesitzer keine Entschädigung für ihre Tiere. Im Gegensatz zu einem Riss von einem Wolf oder Bär. Dann gibt es zwischen 150 Franken für ein kleines Lamm und bis zu 1600 Franken für einen Zuchtwidder.
Schafzüchter erbringen den Beweis selberFür die betroffenen Göschener Schafhalter Raphael und Hannes Bissig ist wegen der Anzahl Risse und Rissbilder klar: Hier war ein Riesenmaul am Werk, sicher kein Fuchs. Auch das Verhalten der überlebenden Schafe finden sie speziell: Sie sind ruhig, was ein untypisches Verhalten nach einem Wolfriss ist und eher auf einen Bär deutet.
Die Gebrüder Bissig beschliessen, die Herde ins Tal zu bringen und eine Fotofalle aufzustellen. Und siehe da: Der Bär, den Jäger Tage zuvor auf der anderen Autobahnseite in Richtung Andermatt/Gütsch sahen, nähert sich wieder und beschert den Schäfern die erhofften Beweise.
Daraufhin treffen sich der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (45) und Jagdverwalter Josef Walker mit den Schäfern und lassen sich die Fotos von den Schafen und vom Bären zeigen. Das Ergebnis: Auch sie schliessen Meister Petz nicht mehr als Täter aus. Sie bleiben aber skeptisch, weil der Bär eher als Pflanzenfresser gilt und vielleicht erst von den Kadaver-Spuren angelockt wurde.
Bärengeschichte wird zum PolitikumFür den Urner CVP-Ständerat und Schafhalter Isidor Baumann (62) ist dieser Fall einer zu viel. «Ein Drittel der DNA-Analysen weist auf den Fuchs hin, sagte mir der Urner Jagdverwalter Josef Walker», so Baumann. Viele Tests seien wegen des Aasfrasses durch den Fuchs falsch.
Als früherer Urner Volkswirtschaftsdirektor fragt sich Baumann daher: Lohnen sich die Ausgaben des Bundes für die DNA-Tests überhaupt, wenn sie für die Füchse sind? Zudem stört ihn, dass die hohe Fehlerquote der Tests das Vertrauen der Tierbesitzer in Bezug auf die Entschädigungen untergräbt.
Zu hohe Fehlerquote führt zu VerunsicherungAls Bundespolitiker will Baumann in der Wintersession die Beratung des neuen Jagdgesetzes im Nationalrat kritisch beobachten, bevor er einen politischen Vorstoss startet. Er hofft, dass der Nationalrat dem wachsenden Problem wegen Schäden durch Raubtiere und der damit verbundenen Verunsicherung bei den Landwirten und den Touristen sensibler Rechnung trägt.
Baumann wünscht, «dass es keine Einschränkungen zum Abschuss von schwer schadensstiftenden Grossraubtieren geben soll. Dass die Verwaltungen in solchen Fällen schneller handeln.» Ebenso möchte er, dass den Tierhaltern bei der Abwägung zwischen Grossraubtieren und Nutztieren mehr Respekt gezollt werde.
«Es geht mir hier nicht um die Grundsatzfrage, ob solche Raubtiere im engen Urner Reusstal und auf unseren Schweizer Alpen am richtigen Ort sind. Aber beim Vorgehen nach Tierrissen sowie bei der Information der Gesellschaft braucht es Nachbesserungen.»
LANGRICKENBACH TG - Die Vorwürfe sind happig: Schafzüchter Arthur Z. soll seine Tiere auf heftige Weise plagen. Das legt zumindest ein Schock-Video nahe, das Tierschützer gestern publik machten. Z. selbst dementiert die Vorwürfe.
Die Bilder sind nur schwer zu ertragen: Gestern veröffentlichte der Verein gegen Tierfabriken (VgT) ein Schock-Video. Darauf zu sehen: Arthur Z.* (41), passionierter Schafzüchter aus Langrickenbach TG.
Die aus grösserer Distanz aufgenommenen Sequenzen zeigen, wie der Bauer auf seinem vermeintlichen Vorzeige-Betrieb mit einer Art Knüppel auf die Tiere einschlägt. Auch ist zu sehen, wie Z. einige seiner Schafe an den Hinterbeinen packt und diese danach rabiat durch seinen Stall schleudert.
Coop und Bell sagen sich von Züchter losDas Material ist derart belastend, dass seine Kunden Coop und Bell umgehend ihre Zusammenarbeit mit dem Bauern beenden. «Das in dem Video gezeigte Verhalten ist für uns inakzeptabel», schreibt Bell-Sprecher Fabian Vetsch auf Anfrage von BLICK. Man werde die Angelegenheit auch selbst untersuchen, heisst es bei Coop.
Und der Züchter? Der will von Tierquälereien auf seinem Betrieb nichts wissen. «Für mich sind diese Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem habe ich, auch wenn es komisch tönt, ein wenig damit gerechnet», sagt Arthur Z. zu BLICK. Der Bauer verweist auf einen ominösen Nachbarschaftsstreit.
«Bin überzeugt, dass die Bilder manipuliert wurden!»Dass er der Mann ist, der auf den Video-Aufnahmen zu sehen ist, bestreitet er nicht. Aber einen Missbrauch an seinen Schafen will Z., auch als ihm BLICK die Bilder vorführt, partout nicht erkennen. Seine Ausrede: «Dieser angebliche Knüppel war wohl eher ein Strick, mit dem ich gegen das Gatter schlug, um die Viecher zu bewegen.» Weiterer Entlastungsversuch: Auch habe er seine Schafe nie umhergeworfen, denn dafür sei er körperlich viel zu schwach.
«Ich bin überzeugt, dass die Bilder manipuliert wurden», sagt der Familienvater. Denn wenn er die Tiere von einem ins andere Gehege transportiere, würden diese sich normalerweise von selbst bei ihm abstossen.
BLICK beobachtet Behörden bei AugenscheinKlar ist: Polizei, Staatsanwaltschaft und Veterinäramt nehmen das Schock-Video äusserst ernst und nahmen den Betrieb gestern Abend während einer Dreiviertelstunde gemeinsam unter die Lupe.
Kantonstierarzt Paul Witzig (63), wegen des Falls Hefenhofen unter heftiger Kritik stehend, ist ebenfalls vor Ort. Sofortmassnahmen leitet der Veterinär aber keine ein, die Behörden ziehen nach dem Augenschein geschlossen wieder ab.
Erleichterung ist bei Arthur Z. trotzdem keine zu sehen: «Ich bin vielleicht ab und zu ein wenig impulsiv, aber ich wollte immer nur das Beste für meine Viecher.» Jetzt zittert er um die Zukunft seines Betriebs.
* Name bekannt
In den USA ist die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan Michael auf mindestens 30 gestiegen.
Hurrikan Michael fordert immer mehr Opfer: Allein im US-Bundesstaat Florida stieg die Opferzahl nach dem Fund von zwölf Leichen auf 20, wie Sheriff Tommy Ford am Dienstag örtlichen Medien sagte. In Georgia starb mindestens ein Mensch. Zusammen mit weiteren betroffenen Staaten stieg die Opferzahl auf 30. Die Behörden befürchten, bei den Such- und Aufräumarbeiten auf noch weitere Leichen zu stossen.
«Michael» war am vergangenen Mittwoch als Hurrikan der zweithöchsten Stufe 4 in Florida auf die US-Küste getroffen und später über weitere Bundesstaaten gezogen. Der Wirbelsturm richtete schwere Verwüstungen an. Am Dienstag waren in Florida noch fast 137'000 Haushalte und Geschäfte ohne Strom.
US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump hatten sich am Dienstag einen persönlichen Eindruck über die Sturmschäden in Florida verschafft. (SDA)