You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Home News. Auf Blick findest du immer alle News und wirst bestens informiert.
Updated: 8 hours 19 min ago

Guru, Werber und ein bisschen Journalist: Warum so viele Influencer werden wollen

Fri, 10/19/2018 - 01:16

Der Influencer Paul Denino (24) flog aus einem Zürcher Hotel. Eine Ausnahme. Denn eigentlich sind Influencer die Werbebotschafter des Internet-Zeitalters.

Paul Denino (24), besser bekannt unter seinem Internet-Namen Ice Poseidon, machte in Zürich richtig Zoff. Als der amerikanische Influencer im Hotel Schweizerhof auftauchte, fielen seine Follower wie Heuschrecken ein und legten den Hotelbetrieb lahm. Poseidon flog raus.

Ice Poseidon – wer zum Teufel ist das? Kaum jemand über 25 hat je von ihm gehört. Das Influencer-Marketing ist ein junges Business, knapp ein Jahrzehnt alt. Zielgruppe sind die 14- bis 25-Jährigen. Deninos Ding: Er inszeniert sein Leben in Echtzeit im Internet. Seine Follower – Ältere würden Jünger sagen – bezahlen ihm als Gegenleistung fürs Entertainment seine Ausgaben.

 

«Influencer» kommt von englisch «to influence» (beeinflussen). Es bezeichnet eine digitale Form der Werbung, ermöglicht durch den Aufstieg von Internet-Plattformen. Es geht ganz easy: Ein hipper junger Mensch, der auf Facebook, Youtube und Instagram gut vernetzt ist, führt eine Designerhandtasche spazieren oder zeigt sich im Gucci-Shirt. Tasche wie Shirt sind Sponsorengaben. Denn eigentlich soll der junge Mensch den Verkauf anheizen. Der Deal klappt offenbar ziemlich gut – vor allem für die Influencer-Gurus.

Berufswunsch Influencer

Die Urmutter der Szene, Chiara Ferragni (31), startete 2009 noch in Prä-Instagram-Zeiten mit ihrem Blog «The Blonde Salad». Heute ist sie in den Top Ten der «Forbes»-Liste. Geschätztes Jahreseinkommen: mehr als sechs Millionen Franken. Die Schweizer Überfliegerin Kristina Bazan (24) mit ihren 2,5 Millionen Instagram-Followern soll zwischen 5000 und 20'000 Franken pro Auftritt im Internet einstreichen. Wenig überraschend, dass Teenager heute Influencer werden wollen. Coiffeuse reicht nicht mehr.

Die Influencer präsentieren die Ware subtil, wie zufällig und in einem Rahmen, der ein beneidenswertes Leben suggeriert – in Paris, unter Palmen, im satinbezogenen Hotelbett, gern dürfen auch Sonnenuntergänge leuchten, makellos dank Fotofilter. Die Lippen der durchwegs weiblichen Werber sind verführerisch geschürzt, man macht vor allem PR für sich selbst.

Bewunderung durch Altersgenossen

Ältere mögen das hohl finden. Dabei sind Product Placement oder Werbung mit Prominenten Alltag. Denn natürlich fährt James Bond nicht deshalb Aston Martin, weil er den Wagen so toll findet. Das wissen auch die über 50-Jährigen. Und wenn Roger Federer in TV-Spots Teigwaren kocht, schadet das seinem Image nicht. Es gibt nur einen Unterschied: Die Markenbotschafter der alten Welt haben sich ihren Ruf erarbeitet – analog, in der Wirklichkeit.

Die neuen Gurus hingegen sind nicht deshalb berühmt, weil sie irgendwas können. Im Gegenteil, viele wirken ziemlich talentfrei. Sie verstehen sich nur auf eines: die Bewunderung durch Millionen Altersgenossen zu erhaschen. Influencer sind in der globalen Netzwelt das, was früher die Stars in der Dorfdisco waren: Alle wollen so sein wie sie.

Die Industrie sah sie als Geschenk. Endlich hatte man die Generation Smartphone an der Angel. Leute, für welche herkömmliche Werbung Luft ist. Denn sie lesen weder Printmedien, noch haben sie einen Fernseher. Wie simpel Influencer-Marketing funktioniert, konnte man erleben, als Heidi Klum (45) im vergangenen Herbst ihre Lidl-Kollektion in New York präsentierte. Die geladenen Influencer wurden gebauchpinselt wie Stars. Klum hatte ihnen Mäntel im auffälligen Leo-Print geschenkt, die sie mit professionellem Enthusiasmus überstülpten. Die Bilder gingen um die Welt. Die Gefolgschaft war entzückt.

Oder doch nicht? Spricht man mit Insidern aus der Schweizer Lifestyle-Branche, hat man in den letzten zehn Jahren dazugelernt: Nicht jeder Influencer kurbelt automatisch den Verkauf an. Manche sind bloss Schnorrer und Schmarotzer. Oder sie ziehen nur für sich selbst Profit aus der Sache – wie Ice Poseidon.

Categories: Swiss News

Geheimplan geht nur mit Kandidatur auf: Alle wollen Pfister

Fri, 10/19/2018 - 01:14

Die Drähte zwischen bürgerlichen Parlamentariern laufen heiss: Wie kann man CVP-Präsident Gerhard Pfister in den Bundesrat hieven? Derzeit heisst es: nur auf dem offiziellen Weg.

Gestern machte BLICK publik, dass hinter den Kulissen nach einem Weg gesucht wird, CVP-Präsident Gerhard Pfister (56) zum Bundesratskandidaten zu machen

Gegenüber BLICK winkt Pfister zwar ab: «Ich werde nicht kandidieren, denn ich bin sehr zufrieden und erfüllt mit dem Amt, das neben Papst das schönste ist.»

Man will keinen Wilden wählen

Dennoch liefen gestern die Drähte zwischen CVP und SVP heiss. Die Frage war: Wie hievt man Pfister eben doch in den Bundesrat? Nach BLICK-Informationen sagte die CVP-Seite dabei in etwa: «Wir kriegen ihn nicht aufs Ticket. Nicht nur, dass unser Parteipräsident von Anfang an abgesagt hat. Er sitzt auch in der Findungskommission. Ihr müsst ihn als wilden Kandidaten wählen.»

«Das geht nicht», so die SVP-Seite. «In einem Jahr könnte Ueli Maurer (67) bei den Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates nicht mehr antreten. Da können wir jetzt nicht einen Wilden wählen und riskieren, dass man das 2019 bei uns auch macht. Darum muss auch Pfister aufs Ticket.»

CVP: «Wie gesagt, das geht nicht!» SVP: «Es muss einen Weg geben.»

Giezendanner versichert, SVP sei für Pfister

Offiziell sagt Fraktionschef Thomas Aeschi (39) zu BLICK nur: «Die SVP-Fraktion wird sich an das offizielle CVP-Ticket halten und einen oder alle Ticket-Kandidaten zur Wahl empfehlen oder innerhalb des Tickets Stimmfreigabe herausgeben.»

Die eigentliche Parteihaltung macht aber SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (64) per Twitter klar: «Mit der Unterstützung der SVP könnte Pfister weitgehend rechnen.»

Und auch der Zuger FDP-Ständerat Joachim Eder (66) ist in seiner Partei nicht der Einzige, der meint: «Wenn namhafte CVPler der Ansicht sind, der beste Kandidat wäre Herr Pfister, dann müssen sie ihn halt nominieren. Er hätte sicher sehr gute Wahlchancen.»

Dass Pfister Mitglied der Findungskommission ist, sei kein Hinderungsgrund für eine Kandidatur. «Es steht ihm doch frei, die Findungskommission zu verlassen», so Eder.

CVP muss starken Bundesrat ermöglichen

Das CVP-Kandidatenkarussell ist gestern etwas grösser geworden (siehe unten links). Doch noch sind die Meinungen unter der Bundeshauskuppel nicht gemacht. Stellvertretend meint ein bürgerlicher Parlamentarier: «Ich beurteile das CVP-Ticket erst, wenn es steht.» Vor allem kenne er die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen (52) gar nicht. Und das spreche nicht für sie.

 

Und ein Mittepolitiker meint: «Ob die CVP-Kandidaten zum linkeren oder zum rechteren Rand der Partei tendieren, ist für viele weniger zentral. Wichtig ist, dass am 5. Dezember zwei starke Bundesräte gewählt werden.» Die CVP stehe in der Verantwortung, das zu ermöglichen.

 

Categories: Swiss News

Die Lösung für das angeschlagene Milizsystem? Berner Stadtrat will Jobsharing für den Gemeinderat

Thu, 10/18/2018 - 23:09

Berner Politikerinnen und Politiker sollen künftig die Möglichkeit haben, zu zweit für ein Amt im Gemeinderat zu kandidieren. Der Berner Stadtrat hat den Gemeinderat beauftragt, eine Teamkandidatur für die Exekutive zu prüfen. Der amtierende Gemeinderat findet das keine gute Idee.

Das Schweizer Milizsystem ist in der Krise. Jede zweite Gemeinde hat Mühe, Kandidaten für den Gemeinderat zu finden, wie BLICK im Frühling publik machte. In Bern wollen sie dem Problem mit Jobsharing entgegentreten. Das bedeutet, dass Berner Politikerinnen und Politiker künftig die Möglichkeit haben sollen, zu zweit für ein Amt im Gemeinderat zu kandidieren.

«Die zeitlichen Anforderungen, die ein Exekutivamt mit sich bringen, schliessen einen grossen Teil der potentiell dafür Interessierten und Geeigneten aus», sagte Martin Krebs (SP) am Donnerstag. Es gehe darum, Kaderfunktionen einer breiten Bevölkerungsgruppe zugänglich zu machen, ergänzte Benno Frauchiger (SP) seinen Kollegen.

Gesamtes Stadtparlament stimmte zu – ausser die SVP

Wie Jobsharing funktionieren kann, demonstrierten die beiden Postulanten in ihrem geteilten Votum vor dem Berner Stadtrat gerade selber. Eltern, Menschen mit Behinderungen und solche, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht Vollzeit arbeiten wollten, könnten von einem Jobsharing-Modell profitieren.

Der Vorstoss stiess beim Stadtparlament auf grosse Zustimmung. Mehr Ideen, ein besserer Austausch und mehr Meinungsvielfalt könne eine Teamkandidatur bringen, waren viele überzeugt. «Fortschrittliche Unternehmen haben schon lange auf diesen Trend reagiert», sagte Matthias Egli (GLP).

Ginge es nach Lea Bill (GB) sollten auch gleich eine Teamkandidatur für den Stadtrat und Teilzeitstellen geprüft werden. Einzig die SVP stellte sich gegen den Vorstoss. Für Alexander Feuz ist klar: «Auf ein Hühnerhof gehört nur ein Gügel.»

Viele offene Fragen müssen geklärt werden

Für das Berner Stadtparlament ist klar: Bevor eine Teamkandidatur im Gemeinderat umgesetzt werden kann, müssen vorher viele Fragen geklärt werden. Wie soll etwa ein gemeinsamer Wahlkampf aussehen? Wie werden die Aufgaben aufgeteilt? Genau deshalb sei es nun wichtig, dass sich der Gemeinderat mit der Thematik auseinandersetze, argumentierte das Stadtparlament.

Es gebe heute in der Schweiz «zwar keine guten Beispiele für eine Teamkandidatur im Gemeinderat, es gibt aber auch keine schlechten dagegen», sagte Benno Frauchiger SP-Postulant.

Der rot-grüne Gemeinderat hat sich jedoch gegen den Vorstoss ausgesprochen - zum Unverständnis vieler Stadträtinnen und Stadträte. Politische Verantwortung für ein Amt sei unteilbar, schreibt er in seiner Antwort an den Stadtrat. Eine Doppelbesetzung würde im Auftritt gegen aussen und innen für Unklarheiten sorgen.

Der Gemeinderat sieht im Wahlkampf zudem Benachteiligungen gegenüber Einzelkandidierenden. Zwei Personen könnten allein schon aus Kapazitätsgründen mehr Präsenz zeigen als eine Person. Sorgen macht sich der Gemeinderat auch, was im Falle eines Rücktritts oder Ausfalls einer Person im Jobsharing passiert.

Vor dem Stadtparlament zeigte sich der Gemeinderat versöhnlich: «Wir werden selbstverständlich nach Lösungen suchen - auch wenn dies ein grosser Aufwand bedeutet», sagte Stadtpräsident Alec von Graffenried. (SDA)

Categories: Swiss News

Er ist ein führendes Mitglied von Al-Kaida: USA setzt Mega-Kopfgeld auf Terrorist aus

Thu, 10/18/2018 - 22:51

Die USA haben ein millionenschweres Kopfgeld auf ein führendes Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida ausgesetzt. Zudem verdoppelten die USA das Kopfgeld auf einen weiteren Terroristen auf zehn Millionen Dollar.

Die USA haben ein millionenschweres Kopfgeld auf ein führendes Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida ausgesetzt. Das State Department in Washington erklärte am Donnerstag, es biete jedem fünf Millionen Dollar, der die Behörden zu Chalid Batarfi führen oder zu seiner Festnahme beitragen könne.

Zudem verdoppelten die USA das Kopfgeld auf den mutmasslichen Emir Al-Kaidas auf der arabischen Halbinsel, Kasim al-Rimi, auf zehn Millionen Dollar.

Er rief zur Tötung von US-Bürgern auf

Batarfi hatte im Januar Muslime dazu aufgerufen, als Reaktion auf die Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump Juden und US-Bürger «überall» zu töten. In einem Video bezeichnete Batarfi die Entscheidung Trumps als «Erklärung eines neuen Krieges von Juden und Kreuzrittern».

Trump hatte mit der jahrzehntelangen Nahostpolitik seines Landes radikal gebrochen und die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt, was einer offiziellen Anerkennung als Hauptstadt Israels gleichkam. Die Entscheidung löste Proteste in der muslimischen Welt aus und wurde auch von Verbündeten der USA kritisiert. (SDA)

Categories: Swiss News

Schweizer Influencerin beim Wüstenspaziergang: Patrizia Yanguela hat ihre Schuhe vergessen

Thu, 10/18/2018 - 22:00

Patrizia Yanguela ist barfuss in der Wüste unterwegs, Cindy Crawford präsentiert sich natürlich schön und Emily Ratajkowski geniesst ein Glas Schampus am Pool. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages.

Categories: Swiss News

Gentech im Biolandbau? Kampf für eine nachhaltige Landwirtschaft

Thu, 10/18/2018 - 21:34

Als Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL hat Urs Niggli jahrelang für eine umweltgerechte Landwirtschaft gekämpft. Und er beginnt sich immer mehr zu fragen, ob moderne biotechnische Methoden nicht auch zu Bio passen würden.

Herr Niggli, sie tragen einen gut sitzenden, modernen Anzug und eine Apple Watch. Man könnte sich den Direktor des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau auch mit Pferdeschwanz und Wollpullover vorstellen.

Ich habe meine Garderobe etwa vor 20 Jahren geändert, als ich viel an Veranstaltungen zum Thema «Gentech – ja oder nein» war. Damals waren es die Gentech-Befürworter, die in Jeans und mit langen Bärten erschienen. Da dachte ich: Von denen will ich mich unterscheiden. Seither komme ich in Schale daher.

  • Was ist Bio für Sie?

Niggli: Der biologische Landbau ist das einzige Anbausystem, das weltweit gesetzlich gleich streng geregelt ist. In China versteht man unter Bio dasselbe wie in der Schweiz. Das ermöglicht einen internationalen Austausch von Produkten – die Bio-Märkte sind die internationalsten, die es gibt. Vom Wesen her ist Bio aber viel mehr als ein Gesetz. Es ist ein System, das in Kreisläufen funktioniert. Das ist etwas, das die konventionelle Landwirtschaft vernachlässigt. Darum ist heute die Überdüngung der Böden ein so grosses Problem. Zu Bio gehört aber auch eine artgerechte Tierhaltung. Und Bio folgt dem Prinzip der Vielfalt. So ist die Fruchtfolge abwechslungsreich – oft bauen Biobauern auf demselben Boden sieben verschiedene Sorten pro Jahr an. Auch Ausgleichselemente wie Hecken oder Blumenstreifen sind vielfältig. Und die Vielfalt reicht bis in den Acker hinein, wo der Bio-Bauer keine wirksame Unkrautbekämpfung macht. Auf dem Unkraut leben Insekten, diese werden von Vögeln gefressen, und so schliesst sich auch dort ein Kreislauf. Und dann verzichtet Bio auf unnatürliche Stoffe, die der Mensch hergestellt hat – zum Beispiel Kunstdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.

  • Warum?

Niggli: Ursprünglich war das eigentlich ein blosses Bauchgefühl der Biobauern. Sie gingen davon aus, dass man mehr Probleme schafft als löst, wenn man künstliche chemische Stoffe auf die Felder ausbringt. Unsere wissenschaftlichen Untersuchungen haben dieses Gefühl in der Zwischenzeit vielfach bestätigt.

Die Biobauern brauchen keinen Kunstdünger, keine Pestizide, lassen das Unkraut stehen – und doch verkaufen sie die Produkte teurer. Weshalb?

Weil sie weniger Erträge haben. Zudem sind gewisse im Biolandbau zugelassene Hilfsstoffe teurer als chemische Präparate, etwa Nützlinge oder Pflanzenextrakte, die die Biobauern gegen Krankheiten spritzen. Und schliesslich hat der Bauer viel mehr Arbeit. Wenn man eine Hektare Land mit einem Herbizid spritzt, ist das in dreissig Minuten getan. Der Biobauer hingegen wendet im Schnitt etwa 50 Stunden für die Unkrautbekämpfung auf derselben Fläche auf.

  • Lässt sich überhaupt kontrollieren, vor allem international, ob sich die Bauern an die Bio-Regeln halten?

Niggli: Weltweit führen zahlreiche Unternehmen Kontrollen durch und jeder Warenposten hat ein Zertifikat. So sind Bioprodukte heute die mit Abstand am besten kontrollierten Lebensmittel auf dem Markt. Natürlich ist das noch keine Garantie dafür, dass es niemals Betrug gibt. Denn der Biomarkt ist mit seinen hohen Preisen ein sehr wertvoller Markt. Das zieht mafiöse Kreise an, die Gewinn durch Etikettenschwindel machen wollen. Deshalb hat der Schutz des Konsumenten bei Bioprodukten eine so hohe Priorität. Die Schattenseite davon ist leider, dass ehrliche Bauern, die Bio aus Überzeugung leben, unter den immer strengeren Kontrollen leiden. Insgesamt hält sich der Betrug aber in einem kleinen Bereich

  • Essen sie selbst immer Bio-Produkte?

Niggli: Zu Hause essen wir 100 Prozent Bio, und auch während der Arbeit im FiBL-Restaurant. Aber leider wurde ich durch meinen Beruf zum Jetsetter. Auf Reisen ist es schwierig, Restaurants mit Bio-Produkten zu finden.

  • S ehen Sie einen Einsatz für Gentechnik in der Bio-Landwirtschaft?

Niggli: Nein. Der ganzheitliche Ansatz im Bio-Landbau bedeutet auch, dass man das Erbgut eines Lebewesens so belassen soll, wie es ist. In das Image der Naturbelassenheit, das Bio hat, passt Gentechnik nicht.

  • Das ist keine sehr wissenschaftliche Sicht.

Niggli: Das mag sein, aber die Konsumenten kaufen mit den Produkten immer auch ein Image. Wenn Sie einen Rolls Royce kaufen, erwarten Sie auch, dass dieser ein Armaturenbrett aus einem Edelholz hat, sogar wenn ein neues Nanotech-Material wohl viel besser und erst noch ökologischer wäre.

  • Halten Sie gentechnisch veränderte Pflanzen denn für gefährlich?

Niggli: Das sind sie wohl nicht. Doch das ist die falsche Frage. Die Gentechnologie ermöglicht eine Landwirtschaft, die nicht nachhaltig ist. Wenn ich an die Gebiete in Mato Grosso in Brasilien denke, wo auf komplett unfruchtbaren Savannen-Böden heute Soja angebaut wird. Das ist nur mit Gentech-Pflanzen möglich, aber überhaupt nicht nachhaltig.

  • So naturbelassen ist das Erbgut von Bio-Pflanzen aber auch nicht. Bei der Züchtung von Pflanzen verändert es sich teilweise stark.

Niggli: Das stimmt. Die Arten und Sorten, die IP- und Biobauern heute anbauen, haben mit ihren natürlichen Verwandten etwa so viel zu tun wie eine Apple Watch mit einer Sonnenuhr. Aber Naturbelassenheit ist sowieso ein sozialromantischer Begriff. Ohne Technik und Technologie würden wir hier heute in einem Buchenwald von Pilzen und Buchennüssen leben, aber nicht von Weizen, Mais oder Kartoffeln.

Seit wenigen Jahren gibt es die neue molekularbiologische Methode CRISPR/Cas, mit der ganz präzise – ohne das Einschleusen artfremder Gene – Eingriffe ins Erbgut von Pflanzen oder Tieren gemacht werden können.

  • Sehen Sie dafür eine Einsatzmöglichkeit in der biologischen Landwirtschaft?

Niggli: Das habe nicht ich zu entscheiden, sondern die Biobauern.

  • Aber ich frage Sie.

Niggli: Das Auslösen von Mutationen im Erbgut ist in der Natur nichts Besonderes. Es passiert dauernd, auch ohne Züchtung, jedes Jahr zehntausendfach in jedem Organismus. Vor langer Zeit hat der Mensch entdeckt, dass er diese natürlichen Mutationen ausnutzen kann, indem er nur diejenigen Pflanzen oder Tiere weitervermehrt, die die besten Eigenschaften haben. Im letzten Jahrhundert hat er dann entdeckt, dass man durch gezielte Kreuzung schneller zu neuen Pflanzen kommt. Dann hat der Mensch begonnen, den natürlichen Mutationsprozess stark zu beschleunigen, indem er die Pflanzen mit Chemie und radioaktiver Strahlung behandelte und so die Mutationsraten erhöhte. Durch Bestrahlung, die man bis 1990 anwandte, entstanden weltweit etwa 8000 neue Sorten.

  • Auch Biosorten.

Niggli: Ja, viele dieser Sorten waren so gut, dass auch Biobauern damit weiterzüchteten. Und mit CRISPR/Cas sind wir nun noch einen Schritt weiter. Die Methode muss keine artfremden Gene einbringen, sondern verändert einzelne Stellen im pflanzeneigenen Genom. Genauso wie das natürliche Mutationen tun – einfach viel präziser. Als Naturwissenschaftler sage ich deshalb: Ja, CRISPR/Cas ist bisher die beste Methode, wie man Mutationen auslösen kann.

Der Europäische Gerichtshof hat vor wenigen Wochen geurteilt, dass CRISPR/Cas eine gentechnische Methode ist. Die USA sieht es genau anders herum.

  • Was ist ihre Haltung dazu?

Niggli: Der Europäische Gerichtshof hat gleichzeitig falsch und richtig entschieden.

  • Das müssen Sie erklären.

Niggli: Er hat wissenschaftlich falsch entschieden, denn CRISPR/Cas könnte besser als die chemische und radioaktive Mutation unter die Ausnahmen bei der Freisetzungsverordnung eingereiht werden. Aber er hat eine ganz wichtige Debatte, die in der Bevölkerung läuft, ernst genommen. Die Bedenken vieler Menschen, wenn Wissenschaftler am Genom von Lebewesen herumzubasteln beginnen, sind real. Tatsächlich könnte einmal etwas passieren, das man jetzt nicht voraussieht. So gesehen ist die Entscheidung des Gerichtshofs schon nachvollziehbar.

  • Wie soll es weitergehen nach diesem Entscheid?

Niggli: Es braucht eine ganz neue Diskussion. Dabei sollte es jedoch nicht darum gehen, welche Methoden gut oder schlecht sind, sondern welche Art der Landwirtschaft wir wollen. Eine systemorientierte, vielfältige Landwirtschaft ist zwar teurer, aber sie ist die einzige, die Zukunft hat. Dafür brauchen wir gute Sorten. Das braucht Anstrengungen in der biologischen Züchtung, die ihre eigenen Regeln hat und in der modernen Züchtung, die in Zukunft mit Crispr/Cas arbeiten wird. Ich bin gespannt, welche die besser geeigneten Sorten liefert.

  • Vor welchen weiteren Herausforderungen steht die Landwirtschaft?

Niggli: Die Digitalisierung wird eine riesige Herausforderung für die Bauern. Sie wird die Landwirtschaft radikal verändern. Aber im Moment wird das in der Gesellschaft nicht diskutiert, und deshalb sind wir nicht darauf vorbereitet. Das ist gefährlich.

  • Warum?

Niggli: Die Produktion von Lebensmitteln kann dank intelligenten Maschinen weitgehend automatisiert werden, so dass es fast keine Menschen mehr für diese Arbeit braucht. Zudem wird das bäuerliche Wissen zunehmend durch Datenbanken und Algorithmen ersetzt, welche die Industrie entwickelt. Das ist ein Problem aller Landwirte, nicht nur der Biobauern. Nun stehen wir an einem Scheidepunkt: Es droht die Gefahr, dass die grossen internationalen Agrarunternehmen die Digitalisierung für sich nutzen. Die Felder werden grösser, die Tierhaltungen auch. Die klassische Bauernfamilie stirbt aus. Doch eigentlich könnte man die Digitalisierung genau andersrum nutzen. Kleinere, autonome Maschinen könnten auch auf kleinen Betrieben sehr gut funktionieren. Das wäre eine absolut einmalige Chance, die wir jetzt ergreifen könnten. Roboter könnten weltweit helfen, wieder zu einer vielfältigeren und deshalb nachhaltigen Landwirtschaft und zu einer strukturreichen Landschaft zurückzukehren. Deshalb arbeite ich am FiBL mit grossem Einsatz und grosser Motivation an diesem Thema.

Mehr Wissen bei higgs – das Magazin für alle, die es wissen wollen.

 

Categories: Swiss News

Leiche in Brunnen SZ gefunden: «Wir haben eine flüchtige Person festgenommen»

Thu, 10/18/2018 - 21:08

Die Polizei hat am Donnerstagnachmittag in Brunnen SZ eine leblose Person gefunden. Sie geht von einem Gewaltdelikt aus und hat einen jungen Mann festgenommen.

Leichenfund in Brunnen SZ. Die Kapo Schwyz erhielt am Donnerstagnachmittag die Meldung, dass eine Person nicht zur Arbeit erschienen sei. Als die Beamten beim Wohnort des Vermissten eintrafen, fanden sie im Anbau eines Wohnhauses eine Leiche. Und einen jungen Mann, der sofort die Flucht ergriff.

«Der Mann rannte davon, als unsere Patrouille vor Ort eintraf», sagt Florian Grossmann, Sprecher der Polizei Schwyz, auf Anfrage von BLICK. Er konnte aber von den Beamten festgenommen werden. Das Gebäude, wo die Leiche gefunden wurde, befindet sich an der Olympstrasse.

Identität unbekannt

Das Gebiet rund um den Fundort der Leiche wurde für die Spurensicherung und die Ermittlungen weiträumig abgesperrt.Aufgrund der angetroffenen Situation geht die Kantonspolizei Schwyz und die Kantonale Staatsanwaltschaft von einem Gewaltdelikt aus.

Die Identität des leblosen Körpers und die Todesursache sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen und werden zusammen mit dem Institut für Rechtsmedizin abgeklärt. (jmh/cat)

Categories: Swiss News

Nach Skandal-Video: Schweizer Tierschutz stellt sich hinter Schafwerfer Arthur Z.*

Thu, 10/18/2018 - 20:28

LANGRICKENBACH TG - Neues im Fall Schafwerfer! Jetzt bekommt der Schafwerfer Rückendeckung. Und das ausgerechnet vom Schweizer Tierschutz.

Jetzt bekommt der Schafwerfer Rückendeckung. Und zwar vom Schweizer Tierschutz (STS) höchstpersönlich. Präsident Heinz Lienhard kritisiert nämlich das Vorgehen von Erwin Kessler, der das Skandal-Video veröffentlichte. «Der Schweizer Tierschutz würde nicht in die Öffentlichkeit gehen, solange der Fall nicht korrekt abgeschlossen ist», sagt Lienhard zu «TVO».

Aber genau das habe Kessler getan, sogar die Familie des Bauern Arthur Z.* (41) in die Öffentlichkeit gezerrt, samt Adresse und Telefonnummer. Das sei einfach nicht in Ordnung.

Kein Handlungsbedarf

Über das Video verliert der STS-Präsident aber keine Worte. Und das, obwohl die Bilder eine deutliche Sprache sprechen. Sie zeigen Z., der mit einem Knüppel auf seine Schafe einschlägt und die Tiere rabiat umherschleudert. 

Trotz des Schockvideos sieht das Thurgauer Veterinäramt keinen Handlungsbedarf. Man habe den Betrieb inzwischen kontrolliert und keine Missstände festgestellt, heisst es in einer Mitteilung. Es seien «weder eine Gefährdung des Wohlergehens der Tiere noch Anzeichen von Tierquälerei festgestellt» worden. (jmh)

* Name der Redaktion bekannt

Categories: Swiss News

«Bachelor»-Kandidatinnen demonstrieren: Mit Kunstblut gegen Pelz

Thu, 10/18/2018 - 20:16

Die «Bachelor»-Kandidatinnen setzten sich gestern gegen Pelz ein. BLICK erklären sie warum.

Gestern demonstrierten rund ein Dutzend Tierschützer in Zürich. Mittendrin: die drei «Bachelor»-Kandidatinnen Bellydah (27), Sofia (34) und Carolina (31). In Badeanzügen, Pelzmänteln und mit Kunstblut übergossen setzen sie sich mit der Tierschutzorganisation Peta gegen Pelz ein.

Sofia erklärt, dass die Aktion ein voller Erfolg gewesen sei. «Die Blicke waren auf uns gerichtet, und die Leute haben uns auch fotografiert.» Nun hoffe sie, dass sie damit auch für die Zukunft etwas bewirkt hat. Denn für sie ist das Ganze eine Herzensangelegenheit: «Ich finde es wahnsinnig, wie die Tiere leiden müssen. Es geht gar nicht, wie gewisse Tiere gehalten und getötet werden. So was sollte heutzutage nicht mehr erlaubt sein!» 

Grosse Tierliebhaberin

Eine Herzensangelegenheit ist es auch für die Rapperswilerin Bellydah. «Als grosser Peta-Fan habe ich mich gefreut, endlich mal Teil des Ganzen zu sein», sagt sie. Sie sei mit Tieren aufgewachsen und hatte schon Schlangen, Ratten, Mäuse und Hunde. Deshalb isst sie auch kein Fleisch. Nur auf Meeresfrüchte kann sie nicht verzichten. «Ich würde auch diese weglassen, aber ich mag sie einfach zu sehr.»

Sie selbst könne nicht verstehen, warum man heute noch Pelz trägt. «Viele Leute haben das Gefühl, ein Tier habe weniger Wert als ein Mensch, nur weil es nicht sprechen kann», meint sie.

Mit Tochter an Demonstration

Carolina kam sogar mit ihrer sechsjährigen Tochter, «damit sie schon jetzt lernt, wie sehr die Tiere leiden müssen für Kleider». Es könne nicht sein, dass Tiere sterben müssen, nur damit Leute «schöne Kleider» tragen können. Deshalb sei es wichtig, an solchen Veranstaltungen die Stimme zu erheben.

Alle drei Ladys sind sich einig: Wäre Bachelor Clive Bucher (26) ein stolzer Pelzträger, würden sie eine Rose von ihm ablehnen.

Categories: Swiss News

Partnerschaftsgesetz: Drei Fakten zur Ehe für alle

Thu, 10/18/2018 - 20:16

Deutschland sagte Ja: Eine Mehrheit des deutschen Bundestags hat 30. Juni 2017 für eine «Ehe für alle» gestimmt. In der Schweiz ist das Anliegen seit einigen Jahren hängig. Drei Fakten die Sie wissen müssen.

«Same Love - Same Rights»: Das Zurich Pride Festival 2018 schrieb sich die Gleichstellung auf die farbigen Fahnen. Am lauten und schrillen Umzug in Zürich forderten die Teilnehmenden dieses Jahr die Zivil-Ehe für alle. Das geltende Partnerschaftsgesetz kenne zur Ehe über 20 Unterschiede und sei kein Ersatz für sie, hatten die Pride-Organisatoren im Vorfeld betont. Die Ungleichbehandlung lasse sich in keiner Art und Weise rechtfertigen. «Wir wollen mit den genau gleichen Rechten und Pflichten heiraten können», hiess es denn am Umzug auch auf Plakaten. Wie ist die Situation in den europäischen Ländern?

Drei Fakten zur «Ehe für alle»
  1. 1 Jahr Homo-Ehe in Deutschland: Einige Standesämter öffneten am 1. Oktober 2017 ihre Türen, obwohl Sonntag war. Zahlen darüber, wie viele gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen wurden, gibt es nicht. Geschätzt waren es in dem Jahr insgesamt fünf Prozent aller Ehen.
  2. 79 Tage noch – und es gilt auch in Österreich: «Die Unterscheidung in Ehe und eingetragene Partnerschaft lässt sich heute (...) nicht aufrechterhalten, ohne gleichgeschlechtliche Paare zu diskriminieren» – mit dem Diskriminierungsverbot begründete der österreichische Verfassungsgerichtshof den Schritt am 1. Januar 2019.
  3. 2001: änderten die Holländer das Gesetz: Als erstes Land der Welt öffneten die Niederländer per Gesetz die Ehe für alle. Osteuropäische Länder sind am konservativsten. Auch in der Schweiz gibt es kein konkretes Datum für die Ehe für alle. Hierzulande müssen sich Schwule und Lesben mit der eingetragenen Partnerschaft zufriedengeben.

 

Categories: Swiss News

Nach Katastrophen-Jahr in der MotoGP: Bleibt Lüthi sexy für Sponsoren?

Thu, 10/18/2018 - 20:15

Tom Lüthi droht, seine MotoGP-Saison ohne einen Punkt zu beenden. Aber finanziell muss er sich für 2019 keine Sorgen machen.

Es ist eine der langjährigsten Partnerschaften in der ganzen Töff-WM: Tom Lüthi (32) und sein Sponsor Interwetten. Doch nun macht der Wettanbieter aus Österreich nach der Katastrophen-Saison in der MotoGP Schluss.

Lüthi wartet vor dem 15. von 18 GPs des Jahres am Sonntag in Japan weiterhin auf seinen ersten WM-Punkt in der Königsklasse. Aber der Ewig-Partner zieht nicht deshalb nach zwölf gemeinsamen Jahren den Stecker!

«Ohne das Referendum des Glücksspielgesetzes hätten wir unsere erfolgreiche Partnerschaft fortgeführt», sagt Interwetten-Sponsoring-Chef Andreas Stockinger über die Abstimmung vom Juni, nach der ausländische Wettanbieter neu vom Schweizer Markt ausgeschlossen werden. Stockinger: «Obwohl wir uns in den vergangenen Jahren über viele Siege von Tom Lüthi freuen konnten, sind wir an einem Punkt angekommen, an dem eine weitere Partnerschaft aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr tragbar ist.»

2019 winken wieder Podestplätze

Lüthi wird 2019 also ohne das gewohnte gelb-schwarze Logo zu seinem neuen Moto2-Team Dynavolt-IntactGP wechseln. Aber durch seinen Wechsel in die tiefere Klasse bleibt Tom trotzdem sexy für Sponsoren! Tom rettet sein guter Ruf in der Moto2: Denn da war er in verletzungsfreien Jahren in der WM nie schlechter als Fünfter. Nach dem MotoGP-Desaster winken deshalb 2019 wieder Podestplätze.

Lüthi-Manager Daniel Epp: «Die Chancen für weitere erfolgreiche Moto2-Saisons stehen gut, unsere Sponsoren sind auch dieser Meinung. Ich spüre keine Skepsis wegen der MotoGP-Resultate. Es ist dieses Jahr vieles schief gegangen, aber wir können viel daraus lernen.»

Lüthi wird also finanziell nicht für den missratenen MotoGP-Ausflug büssen müssen und in der Moto2 zu den Topverdienern gehören. Und beim solid finanzierten deutschen Dynavolt-Team muss Lüthi sowieso keine Sponsoren als Vertragsbedingung mitbringen.

Categories: Swiss News

Schaffhauser will FDP-Bundesrat werden: Amsler gesellt sich zu Keller-Sutter und Wicki

Thu, 10/18/2018 - 19:43

Das Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Schneider-Ammann ist um einen Teilnehmer reicher: Der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler ist für die Wahl nominiert.

Das freisinnige Dreigespann ist perfekt: Nach der St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter (54) und dem Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (54) hat nun auch der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler (54) erklärt, dass er Bundesrat werden will.

 

Und im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern ist Amsler auch bereits offiziell von seiner Kantonalpartei nominiert worden. «Ich tue dies mit Respekt und Demut und würde sehr gerne einen aktiven Beitrag leisten, um den Anliegen Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt in der Landesregierung zum Durchbruch zu verhelfen», erklärte Amsler seine Kandidatur am Abend in Schaffhausen.

Keller-Sutter ist eine «ausgezeichnete Kandidatin»

Wie Wicki ist auch Amsler bewusst, dass mit Favoritin Keller-Sutter eine «ausgezeichnete Kandidatin» bereitstehe. «Das soll aber überhaupt kein Grund sein, dass es nicht auch noch weitere Kandidaturen gibt. Die FDP steht für Vielfalt», so Amsler.

Der dreifache Vater ist sicher, einen gut gefüllten Rucksack für das Amt des Bundesrats mitzubringen: Als langjähriger Erziehungsdirektor – Amsler trat sein Amt vor mehr als acht Jahren an – verfüge er über ein sehr gutes nationales Netzwerk. Vier Jahre lang präsidierte er die Deutschschweizer Konferenz der Erziehungsdirektoren, aktuell vertritt er Schaffhausen in der Konferenz der Kantone.

Auch Schaffhausen hatte noch nie einen Bundesrat

Auch wenn Amsler mit dem Lehrplan 21 in eine national bedeutsame Bildungsreform involviert war, ist seine Vernetzung vor allem auf die kantonale Ebene beschränkt. Unter der Bundeshauskuppel ist er kaum bekannt.

Dennoch wagt er das «Abenteuer Bundesratswahl». Aus zwei Gründen: «Schaffhausen durfte noch nie ein Mitglied der Landesregierung stellen. Wir wollen von uns reden machen und die FDP Schaffhausen bewusst mit ins Gespräch bringen.» Und er gestand offenkundig ein, dass nun der ideale Zeitpunkt sei zu kandidieren: «Meine drei Kinder sind erwachsen und stehen gestärkt im Leben, ich bin mit Freude im neunten Jahr als Schaffhauser Regierungsrat.»

Er stelle sich nun zur Verfügung und hoffe, es auf das FDP-Ticket zu schaffen, um am 5. Dezember mit im Rennen zu sein.

Categories: Swiss News

Puff um Bordell in Arbon TG: Nachbarn nerven sich über Orgien und nackte Freier

Thu, 10/18/2018 - 19:33

Gegen einen Sex-Betrieb in der Arboner Altstadt regt sich Widerstand. Abfall, nächtliches Gestöhne und freie Sicht auf nackte Frauen und Freier bringen die Anwohner auf die Palme. Die Stadt rät ihnen, die Polizei einzuschalten.

In der Altstadt von Arbon TG geht es zurzeit heftig zur Sache. Eine Gruppe Bewohner fordert in einem Brief an die Stadt die Schliessung eines angrenzenden Erotikbetriebs, wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet. «Das ist unzumutbar», schreiben die Nachbarn des Etablissements. Es sei unverständlich, dass Arbon durch einen solchen «Schandfleck» entwertet werde.

Grund für den Ärger der braven Bürger ist das ihrer Meinung nach zu wilde Treiben im Bordell. Was man da beobachte, lasse einem die Haare zu Berge stehen, schreiben sie in einem Brief, der der Zeitung vorliegt. Besonders angesichts der zum Teil noch kleinen Kinder im Quartier. Gespräche mit dem Betreiber hätten nichts gebracht, darum wenden sie sich nun an die Stadt.

Orgien lassen Nachbarn nicht mehr schlafen

«Fast täglich stehen die Frauen nackt an den Fenstern des Innenhofs», beschweren sich die Anwohner. Abends sehe man auch die Freier nackt durch die Zimmer gehen. Im Sommer liessen die Frauen jeweils ihre Fenster offen, würden maximal die Vorhänge zuziehen. So könne man bei der Befriedigung der Männer live mithören.

Besonders laut werde es, wenn mehrere Männer gemeinsam in einem Zimmer seien, schreiben sie weiter. Es komme immer wieder vor, dass regelrechte Orgien gebucht würden, bei denen sich die Männer lautstark anfeuerten. Um überhaupt noch schlafen zu können, müssten sie jeweils alle Fenster schliessen. Zusätzlich werde die ganze Nachbarschaft zugemüllt. 

Bordell «entspricht einem gesellschaftlichen Bedürfnis»

Die Stadt hat laut «Thurgauer Zeitung» mittlerweile einen Antwortbrief geschrieben. Solche Betriebe hätten auch im Städtli ihre Berechtigung, heisst es gemäss der Zeitung darin. «Sie entsprechen teilweise einem gesellschaftlichen Bedürfnis.» Die optischen Immissionen hätten lediglich «nachbarschaftlichen Charakter» und wurden wohl nur unbedacht oder fahrlässig verursacht.

Man habe von der Stadt aus aber mit dem Betreiber gesprochen und vereinbart, dass er sein Personal besser kontrolliere. Er wolle von nun an sicherstellen, dass sich die Frauen und ihre Freier auch nach dem Rückzug aufs Zimmer korrekt verhielten. Und er überlege, die Fenster mit Folien abzukleben.

Sollten die nächtlichen Ruhestörungen anhalten, rät man den Anwohnern, die Polizei zu rufen und Anzeige zu erstatten. Für die Schliessung des Lokals oder einen Lizenzentzug für den Betreiber gebe es aber keinen Grund. Denn bisher seien bei der Kantonspolizei keine nennenswerten Klagen eingegangen. (krj)

Categories: Swiss News

Hohe Löhne, Preistreiberei? Spieleragent wehrt sich gegen Vorwürfe von ZSC-Zahner

Thu, 10/18/2018 - 19:31

In der Ausländer- und Lohndiskussion versuchen die Klubs alles, um ihre Probleme möglichst einfach zu lösen. Sie stossen auf Widerstand.

Glaubt man der Aussage von ZSC-Boss Peter Zahner, werden die Klubs von den Spielern und ihren Agenten permanent über den Tisch gezogen. «Die Agenten treiben die Löhne immer mehr in die Höhe», sagt Zahner.

Das Zuger Büro des einflussreichen Spielervermittlers Daniel Giger (4Sports) ist überraschenderweise aber keine Folterkammer, in der Klubvertreter mittels Daumenschrauben oder ähnlichem Firlefanz gefügig gemacht werden könnten. Oder gibt es vielleicht andere sinistre Methoden, um selbst mit allen Wassern gewaschene Manager in die Knie zu zwingen? Angebote, die sie nicht ablehnen können wie etwa im Film «The Godfather»?

Es sei schade, dass Peter Zahner eine solche Aussage mache, sagt Giger. «Zahner weiss sehr gut, dass in letzter Konsequenz nur der Klub entscheidet, wie viel er für einen Spieler bezahlen will.»

 

Die Lohndiskussion kam durch einen Vorstoss von Marc Lüthi wieder auf den Tisch: Der SCB-CEO hat den Antrag lanciert, um das Ausländerkontingent in der National League von vier auf sechs zu erhöhen. Die zusätzlichen Positionen will Lüthi gemäss eigener Aussage mit Discount-Ausländern aus Nord- und Osteuropa besetzen. Und damit die Löhne der Schweizer unter Druck setzen.

«Die Spitzenklubs werden keine billigen Ausländer holen», vermutet Giger. «Leiden würde der Nachwuchs. Die Top-Teams werden nicht auf ihre besten und teuersten Schweizer verzichten.»

«Das ist alles Blabla»

Die Geschäfte der Agenten kämen bei sechs Ausländerpositionen pro Team nicht unter Druck. «Der Markt wird sich regulieren», sagt Giger. Kommen tatsächlich mal günstige Ausländer in die Schweiz und bewähren sich (wie vor zwei Jahren Shore und Sanguinetti bei Kloten), werden sie sofort abgeworben und die Löhne explodieren. «Und die Identifikation mit einem Klub fällt damit weg», gibt Giger zu bemerken.  

Servette-Boss Chris McSorley zum Beispiel will Lüthi bei der Abstimmung im November unterstützen, weil die kleinen Klubs so konkurrenzfähiger werden. Giger bezweifelt das: «Die Kleinen werden sich auch dann keine Topausländer leisten können, das Qualitätsgefälle wird sich also eher akzentuieren.»

Die bisher sinnstiftendste Aussage betreffend Lohnsenkung durch mehr Ausländer kommt von Fribourg-CEO Raphael Berger: «Das ist alles Blabla. Alle Argumente zielen darauf ab, die eigenen Probleme zu lösen.»

Die wären: Der SCB braucht einen Ersatz für Genoni. Und bei den ZSC Lions laufen die Verträge von sechs Schweizer Nationalspielern aus. 

Categories: Swiss News

Vom Hobbyraum auf die grosse Bühne: So eroberte Trauffer die Musikwelt

Thu, 10/18/2018 - 19:01

BRIENZ BE - Diese Woche erscheint das Buch «Dä mit de Chüeh», welches das Phänomen des Alpentainers beleuchtet. Im dritten Teil der BLICK-Serie wird der Aufstieg von Marc A. Trauffer vom namenlosen Drummer zum erfolgreichsten Musiker der Schweiz geschildert.

Unbestritten: Marc A. Trauffer (39) ist aktuell der erfolgreichste Musiker der Schweiz. Die Anfänge des Alpentainers sind allerdings ebenso bescheiden wie amüsant. Im Buch «Dä mit de Chüeh» (Tipptainer Verlag) wird diese Entwicklung minutiös nachgezeichnet. Über erste Versuche mit einem Schwyzerörgeli geht es 1992 los mit Trauffer am Schlagzeug und der ersten Band, die Zwei-Mann-Formation nennt sich keck 2 Presidents. «Keine Songs, kein Konzert. Die Karriere war schnell vorbei. Aufgeben? Ach was.» Versuch Nummer zwei ist etwas ambitionierter, die Band heisst diesmal Aspestic. «Immerhin einen Auftritt hatten wir, als Special Guest an der Mini-Playbackshow in Hofstetten. Damals allerdings noch rein instrumental, da keiner von uns gleichzeitig zum Spielen hätte singen können.»

Mit Airbäg kommt die Karriere ins Rollen

Versuch Nummer drei ist namenlos. Bis der Veranstalter der örtlichen Konzertreihe «Januar-Kracher» auf der Suche nach einer schmissigen Bühnenansage den Geistesblitz des Jahres hat. «Ihr seid jung und ein wenig wie Luftsäcke.» Airbags für Autos sind Mitte der 90er-Jahre gerade im Kommen, der ultimative Bandname ist geboren. 1997 gewinnen Airbäg den Kleinen Prix Walo. Mitbewerberin ist Gunvor Guggisberg (44), in der Jury sitzen Kliby und Caroline. Egon Egemann (55), damals bekannt als der «weisse Geiger» und Produzent bei Koch Records, wird auf die Jungs aufmerksam, 1998 entsteht das erste Album «Dumm gangä». Für das Video zum Song «Himmelbett» wird das Schweizer «Bravo»-Girl engagiert, welches von Trauffer vor laufender Kamera geküsst wird. Das Schweizer Fernsehen finanziert den Clip, was heute vermutlich Briefe an die Unabhängige Beschwerdeinstanz nach sich ziehen würde.

Trauffer wird sein Schlagzeug los

Beim zweiten Album «Chäs und Brot» passiert im Jahr 2000 Entscheidendes. «Ich musste einsehen, dass ich wortwörtlich zu taktlos war, und meine Drummer-Karriere in den Wind schiessen.» Ohne Schlagzeug rückt Trauffer nach vorne, sofort ist klar: Er ist der perfekte Entertainer. 2005 folgt das vierte und letzte Airbäg-Album «Wiiber WG». Trauffer beweist erstmals seinen Marketinginstinkt. Über Radio DRS 3 können sich echte «Wiiber WG» bewerben, den Sänger eine Woche lang aufzunehmen. 77 Kandidaturen gehen ein. Heute gäbe es dafür wohl höchstens einen Shitstorm auf Social Media. Nach dem Zerbrechen der Band und der Trennung von seiner Frau Barbara startet Trauffer schliesslich 2008 mit «Pallanza» seine Solokarriere. 2010 erscheint «Dr Heimat z'lieb», 2013 «Fischer & Jäger», 2014 beginnt die Alpentainer-Saga. Der Rest ist Schweizer Musikgeschichte.

Das Buch «Dä mit de Chüeh» von Brigitte Schöb ist ab heute erhältlich (Tipptainer Verlag).

Categories: Swiss News

Fux über Sex: «Sie fragt mich über meine Ex aus»

Thu, 10/18/2018 - 19:00

Meine Freundin (32) hat die Gewohnheit, mich sehr stark über meine Vergangenheit auszufragen. Sie möchte alles wissen, vor allem auch, was mein früheres Beziehungsleben und meine Exfreundinnen angeht. Ich (37) finde das überhaupt nicht nötig. Diese Dinge sind abgeschlossen und haben nichts mit unserer Beziehung zu tun. Wie mache ich ihr klar, dass diese Themen keinen Sinn machen? Claude

Lieber Claude

Für dich ist klar, dass Gespräche über Vergangenes unnötig sind, und du willst nicht von dieser Position abweichen. Mit dieser starren Haltung tust du weder deiner Freundin noch dir selbst einen Gefallen. Denn ihr sind diese Gespräche offenbar wichtig, und es heikel, wenn du mit deinem Nein für euch beide entscheidest.

Das wiederum heisst nicht, dass einfach alles nach dem Sinne deiner Freundin ablaufen soll. Gespräche sind in einer Beziehung zwar wichtig, aber Grenzen sind es auch. Du und deine Geschichte sind kein Selbstbedienungsladen für Informationen, aber es ist nun mal immer Ansichtssache, was zu viel und was zu wenig Kommunikation ist.

Paare, die sich nicht einig werden, wie oft und über was gesprochen werden soll, profitieren noch stärker als alle anderen von fix vereinbarten, regelmässigen Paargesprächen. So hat die Person, die mehr sprechen möchte, die Garantie, dass es mindestens einmal pro Woche zu einem grosszügigen Austausch kommt. Die Person, die weniger Kommunikation braucht, kann auf diesen Moment verweisen, wenn ständig an ihr gezerrt wird.

Was die Tiefe dieses Austauschs angeht, so bist du nicht gezwungen, Dinge zu offenzulegen, die du nicht willst. Aber es ist wichtig, dass ihr euch erzählt, was Schweigen und Verheimlichen oder eben Nachbohren und Misstrauen bei euch jeweils auslösen. Sonst bleibt ihr in einem Machtkampf stecken, indem ihr euch gegenseitig blockiert.

Haben Sie Fragen zu den Themen Sex, Liebe und Beziehung?

Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.

Categories: Swiss News

Nach dem Dürre-Sommer 2018: Obstbauern freuen sich, Viehhalter leiden

Thu, 10/18/2018 - 18:57

Das Jahr 2018 geht als eines der trockensten seit Messbeginn in die Geschichte ein. Wer hat von dem guten Wetter profitiert? Wer leidet darunter?

Das Jahr 2018 bricht alle Trockenheitsrekorde! Es könnte das niederschlagsärmste Jahr seit Messbeginn 1864 werden. Zwischen April und August fiel in vielen Regionen der Schweiz nicht einmal halb so viel Regen wie im langjährigen Durchschnitt.

Viele freuen sich zwar über die warmen Temperaturen und den vielen Sonnenschein. Die anhaltende Trockenheit ist aber ein zweischneidiges Schwert. Denn sie bringt auch viele Nachteile.

Rekordernten bei Obst und Trauben

Für Obst- und Weinbauern war 2018 ein absolutes Topjahr. Dank des im Frühling anhaltend heissen und trockenen Wetters ohne zwischenzeitlichen Kälteeinbruch wuchsen die Früchte an den Bäumen besser als sonst. Sowohl bei den Äpfeln als auch bei Kirschen, Birnen und Zwetschgen wurden überdurchschnittliche Ernten vermeldet.

Auch die Weinbauern haben grundsätzlich Grund zur Freude. Sie konnten mehr Früchte als in anderen Jahren abliefern. Im Kanton Schaffhausen ist die Ernte gar so gut, dass die Bauern für einen Teil der Trauben keine Abnehmer finden. Die Trauben müssen sie jetzt darum am Stock vertrocknen lassen, wie die «Schaffhauser Nachrichten» schreiben.

Viehbauern mussten Tiere schlachten lassen

Härter trifft es viele Viehbauern. Wegen des Regenmangels trockneten viele Wiesen aus. Den Bauern blieb nichts anderes übrig, als ihre Wintervorräte bereits mitten im Sommer zu verfüttern. Auch die Heuernte war geringer als in anderen Jahren. Nur rund ein Drittel der Bauern konnte gemäss dem «Schweizer Bauer» genug Futter ernten, um die eigenen Tiere über die Runden zu bringen.

Darum mussten viele Bauern mehr Tiere als geplant auf die Schlachtbank schicken (BLICK berichtete). Das sorgte aber für ein zusätzliches Problem. Das Überangebot führte zu einem Preiszerfall. Die Folge: Die Viehbauern erlitten starke Ertragseinbussen.

Die Trockenheit liess auch die Fischpopulationen in der Schweiz leiden. Die Pegel vieler Flüsse sanken auf so tiefe Werte, dass sie kaum mehr überleben konnten. Aus dem Rhein mussten mehrere Tonnen tote Fische gezogen werden. Zwischen Zürich und Schaffhausen sprachen einige Kantone sogar ein Fangverbot für Äschen und Forellen aus.

Borkenkäfer und Stinkwanze profitieren

Schädlinge wiederum freuen sich über die hohen Temperaturen. Für Borkenkäfer war 2018 bisher ein optimales Jahr. Statt wie üblich nur zwei konnte im Spätsommer eine dritte Generation ausfliegen und die einheimischen Fichten befallen. Bleibt der Winter auch warm, droht im nächsten Frühling eine regelrechte Plage.

Und auch die unbeliebte Stinkwanze profitiert vom Dürre-Sommer. Die reichen Ernten auf den Obstplantagen lieferten den Flugkäfern ein üppiges Buffet. In der Folge konnten sich die Schädlinge besser vermehren als in anderen Jahren. Für Menschen sind die Wanzen zwar nicht schädlich, aber wenn sie sich bedroht fühlen, sondern sie ein übelriechendes Sekret ab. Ist der Gestank erst mal in der Wohnung drin, wird man ihn nur schwer wieder los.

Bis mindestens nächsten Mittwoch strahlt die Sonne

Bis jetzt hat sich die Situation nicht normalisiert. Auch der Oktober war verbreitet zu warm und trocken. Die durchschnittliche Anzahl Sonnenstunden für den ganzen Monat wurde an vielen Orten bereits nach weniger als drei Wochen übertroffen.

Und bis mindestens nächsten Dienstag bleibt es in weiten Teilen der Schweiz beim guten Wetter. Erst auf Mittwoch bahnt sich gemäss dem Wetterdienst «Meteonews» eine Wetteränderung an. Die Temperaturen werden sinken, und es könnte zu grossflächigen Niederschlägen kommen. (krj)

Categories: Swiss News

Karin Bertschi will nicht in den Nationalrat: SVP-Wunderwaffe zündet nicht

Thu, 10/18/2018 - 18:15

Karin Bertschi will nicht Nationalrätin werden. «Um Beruf, Kirche, Politik und Privatleben miteinander zu vereinbaren, muss man gewisse Prioritäten setzen», so die Müll-Prinzessin.

Nicht nur das Kandidaten-Karussell für die Bundesratswahlen dreht sich. Die Parteien sind mit Hochdruck daran, ihre Kandidaten für die National- und Ständeratswahlen vom Herbst 2019 aufzustellen.

Die Aargauer SVP hätte gerne Grossrätin und Recycling-Unternehmerin Karin Bertschi (26) als ein Zugpferd für die nationalen Wahlen in einem Jahr eingespannt. 

SVP-Chefs sehen Potenzial

Selbst die nationale Parteispitze sah in ihr grosses Potenzial für höhere Ämter als auf Kantonsebene. Doch Bertschi will nicht auf die nationale Bühne. «Ich freue mich sehr darüber, dass mich so viele Leute ermuntert haben, mich dieser Wahl zu stellen und mir ihre Unterstützung angeboten haben», schreibt die Aargauer Grossrätin auf Facebook.

«Aber es stimmt für mich jetzt ganz gut, wie es ist – darum verzichte ich auf eine Kandidatur in den Nationalrat.» Sie könne den hohen Anforderungen derzeit nicht gerecht werden – aus zeitlichen Gründen. 

«Man muss Prioritäten setzen»

«Mit meinem Vollzeitpensum in unserem Familienunternehmen, der Expansion der Recycling-Sammelstellen und den bald 20 Mitarbeitenden, die ich führen darf, habe ich eine sehr erfüllende Aufgabe und trage eine unternehmerische Verantwortung.»

Auch ihr Engagement in der Kirche, die Vorbereitung und Leitung von Chorproben, das Orgelspiel und die Jugendarbeit seien wichtige Elemente in ihrem Leben. Zudem sei sie glücklich verheiratet. «Um Beruf, Kirche, Politik und Privatleben miteinander zu vereinbaren, muss man gewisse Prioritäten setzen», so Bertschi.

Die SVP-Nachwuchshoffnung schliesst einen Wechsel in die nationale Politik zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus.

Categories: Swiss News

Dr. Grausam, der Sägemeister: Für seine Karriere geht er über Leichen

Thu, 10/18/2018 - 17:54

Er beherrscht die Knochensäge wie kaum ein Zweiter: Der saudische Gerichtsmediziner Salah Muammed Al-Tubaigy wird verdächtigt, Jamal Khashoggis Körper zerteilt zu haben.

Regime-Kritiker Jamal Khashoggi (60) muss auf dem saudischen Konsulat in Istanbul die Hölle erlebt haben. Auf Tonaufnahmen kann man offenbar erkennen, dass ihm die Folterknechte zuerst die Finger abschnitten, bevor sie ihm eine Spritze verpassten und ihn zersägten.

Die Tortur, so belegen es die Aufnahmen, soll sieben Minuten gedauert haben. So lange jedenfalls sind die verzweifelten Schreie des Opfers zu hören. Unfassbar: Der saudische Konsul Al-Otabi soll von dem Mord gewusst haben. Und nicht nur das: Er soll dem Killerkommando zugerufen haben: «Macht das irgendwo draußen, nicht hier, sonst kriege ich Ärger», wie die «BILD»-Zeitung berichtet. Doch die Mörder denken nicht daran vor die Türe zu gehen. Sie sollen Al-Otabi gedroht haben. «Halt den Mund, wenn du weiterleben willst.»

 

Spezialist für Autopsien

Türkische Ermittler gehen davon aus, dass es der saudische Gerichtsmediziner Salah Muhammed Al-Tubaigy war, der als Sägemeister wirkte. Als er zur Tat schritt, soll er sich einen Kopfhörer übergezogen und den übrigen Folterknechten gesagt haben: «Wenn ich diesen Job mache, höre ich Musik. Ihr solltet das auch tun.»

Salah Muhammed Al-Tubaigy ist als Chef-Forensiker des nationalen Sicherheitsdepartementes ein enger Vertrauter des saudischen Königshofes. Er gilt als Spezialist für Autopsien und das Zerlegen von menschlichen Körpern!

In einem Artikel der in London ansässigen saudi-arabischen Zeitung «Asharaq Al Awsat» berichtete Al Tubaigy 2014 über eine mobile Klinik, die er entwickelt habe. Der Saudi wird zitiert: «Diese Klinik dient in Sicherheitsfällen dazu, um am Tatort eine Autopsie an einer Leiche durchführen zu können.» Dank dieser Entwicklung gelänge es den Leichenbeschauern innert nur sieben Minuten, die Todesursache – etwa von Mekka-Pilgern – zu ermitteln.

Ausbildung in Europa

Sein blutiges Handwerk hat Salah Muhammed Al-Tubaigy laut «Daily Mail» 2004 an der Universität im schottischen Glasgow gelernt, wo er sich zum Pathologen ausbilden liess und lernte, Autopsien durchzuführen.

Alle seine Kenntnisse, die eigentlich der Aufklärung von Todesursachen dienten, hat Dr. Grausam nun offenbar für ein abscheuliches Verbrechen missbraucht. 

Categories: Swiss News

NLA-Spieler schiesst gegen 90-Millionen-Mann: «Clint Capela ist nicht talentiert»

Thu, 10/18/2018 - 17:53

Birsfelden-Aufbauer Branislav Kostic ärgert sich über die NBA. Weil dort Physis wichtiger als Technik sei, würden «nicht talentierte» Spieler wie Clint Capela zu Millionären gemacht.

Branislav Kostic (24) ist Point Guard beim NLA-Team Birsfelden Starwings und er hat eine klare Meinung. «In der NBA wird viel mehr Wert gelegt auf die Physis und weniger auf die Technik», erklärt er der «Basler Zeitung», warum er es nie in die beste Liga der Welt gebracht hat.

«Auch wenn ich zwei Köpfe grösser wäre, hätte ich keine Chance in der NBA. Ein gutes Beispiel ist Clint Capela», so der Birsfelden-Spielmacher über den Genfer Center der Houston Rockets.

Er habe mit Capela zwei Jahre in der Nati zusammengespielt. «Aber viel gelernt habe ich nicht von ihm. Klar hat man schon damals gesehen, dass er besser war als wir, aber Clint ist nicht talentiert. Er ist gross, hat lange Arme, und so hat er unendliche Möglichkeiten zum Punkten. Clint entscheidet keine Spiele, er ist kein guter Passgeber – aber unter dem Korb, da hast du gegen ihn keine Chance. Das reicht in der NBA, um Millionen zu verdienen.» 

Tatsächlich kommt da ein hübsches Sümmchen zusammen: 90 Millionen inklusive Boni kann Capela in den nächsten fünf Jahren in Houston verdienen. Nicht schlecht für einen, der angeblich kein Talent hat. (eg)

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.