Ein Täter, ein Opfer, zwei Witwen: Der Fall Gino Bornhauser brachte nur Leid über alle Beteiligten. Jetzt haben sich die Witwen zum ersten Mal getroffen.
Zwei Frauen stehen sich in der Sendung «Reporter» von SRF gegenüber – Petra Bornhauser und Andrea Rodrigues. Ihre Ehemänner sind tot. Die beiden Witwen wurden durch die Gewalttat von Luiz Rodrigues (†36) zusammengeführt.
Der 22. April 2016 veränderte das Leben dieser beiden Paare für immer. Der Rentner Gino Bornhauser (†67) gerät in Rafz ZH in einen Streit mit seinem Nachbarn, dem Brasilianer Luiz Rodrigues.
Leiche nie gefundenDer Streit endet in einer Katastrophe: Rodrigues verprügelt den Rentner, bis er bewusstlos ist, hievt den Mann in seinen Kofferraum, fährt zu einem Waldrand – und überfährt ihn mehrmals mit seinem Auto. Die Leiche wird nie gefunden (BLICK berichtete).
Das Auto wurde zwei Tage später ausgebrannt gefunden. Der Täter nach wochenlanger Fahndung verhaftet. Er legte später ein Geständnis ab – doch im Oktober 2017, bevor Rodrigues wegen Mordes angeklagt werden konnte, wurde er tot in seiner Zelle gefunden.
«Muss mich damit abfinden, dass er tot ist»Nun hat sich die SRF-Sendung «Reporter» mit dem Fall befasst und die beiden Witwen porträtiert. Die Leiche wurde bis heute nicht gefunden, obwohl Rodrigues Skizzen anfertigte, wo sie liegen könnte. Petra Bornhauser sagt im Film: «Ich muss mich einfach damit abfinden, dass er tot ist.»
Die Frau des Täters, Andrea Rodrigues, spricht erstmals über ihren Mann. Unter Tränen sagt sie: «Ich kann das nicht verstehen. Mein Mann schrieb mir Dutzende Briefe aus dem Gefängnis. Er würde sich niemals verabschieden, ohne eine Nachricht zu hinterlassen.»
Rodrigues starb offenbar an einer Morphiumvergiftung. Laut Gutachten kommen «Unfall und Suizid» als Todesart in Frage. Für beide Frauen sei es laut «Reporter» sehr belastend, nicht zu wissen, unter welchen Umständen ihre Ehemänner zu Tode kamen.
«Reporter» – Crime: Ein Mord, zwei Witwen – Der mysteriöse Fall Bornhauser, Sonntag, 28. Oktober 2018, um 21.40 Uhr auf SRF 1.
ZÜRICH - ZH - Die Aufwertung des Frankens und steigende Zinsen dürften der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im dritten Quartal einen Verlust einbrocken.
Laut Berechnung der UBS wird sich dieser auf 10 bis 13 Milliarden Franken belaufen. Kantone und Bund müssen dennoch nicht um ihre Gewinnausschüttung von 2 Milliarden Franken bangen.
Dazu müsste der Verlust bis Jahresende auf über 40 Milliarden Franken ansteigen. Da die SNB im letzten Jahr einen Rekordgewinn erzielte hatte, ist die Ausschüttungsreserve gut gefüllt. Selbst bei einem Verlust von 40 Milliarden würde die Ausschüttungsreserve noch knapp 20 Milliarden Franken betragen, schrieb die UBS in einer Analyse vom Freitag.
Die Abmachung zwischen dem Eidgenössischen Finanzdepartement und der SNB legt fest, dass die Nationalbank eine Milliarde Franken jährlich ausschüttet, wenn die Ausschüttungsreserve am Ende des Jahres nicht negativ ist. Wenn die Ausschüttungsreserve über 20 Milliarden Franken liegt, liegen sogar 2 Milliarden Franken drin.
Ein Verlust von über 40 Milliarden Franken würde jedoch bedingen, dass sich der Franken in den letzten zwei Monaten des Jahres nochmal massiv aufwerten würde, schrieben die UBS-Ökonomen. Der grösste Hebel in der Bilanz der SNB sind die Wechselkurse, hält sie doch ihre Finanzanlagen fast ausschliesslich in ausländischer Währung.
Die Zahlen für das dritte Quartal legt die Nationalbank am 31. Oktober vor. In den drei Monaten von Juli bis September war der Franken wieder stärker gesucht - mit entsprechenden Folgen für die SNB-Anlagen. Da sich der Franken gegenüber dem US-Dollar um 1,6 Prozent aufgewertet habe, gegenüber dem Euro um fast 2 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen gar um 4 Prozent, resultiere ein Bewertungsverlust zwischen 12 und 15 Milliarden, errechnete die UBS.
Weitere 2,5 Milliarden Verlust kämen durch den tieferen Goldpreis dazu. Für ein Minus von 5 Milliarden sind die höheren Zinsen bei Anleihen verantwortlich. Umgekehrt wird der Verlust durch Gewinne infolge der positiven Entwicklung der globalen Aktienmärkte (über 5 Mrd. Franken) und Zins- und Dividendenzahlungen (3,7 Mrd. Franken) begrenzt.
Bis zum Jahresende dürfte sich das Minus nach Prognose der UBS auf 6 bis 9 Milliarden Franken summieren. Der Franken hat sich in den letzten Wochen etwas abgewertet - allerdings läuft es an den Aktienmärkten nicht mehr rund. Ein Verlust von über 40 Milliarden Franken ist indes nicht absehbar - der Bund und die Kantone können sich also schon mal die Hände reiben.
Nach der langanhaltenden Trockenheit rechnet MeteoSchweiz ab der Freitagnacht mit heftigem Dauerregen. Dieser dürfte besonders stark über der italienischsprachigen Schweiz niedergehen.
Der erste intensive Dauerregen kommt in der Nacht auf Samstag und bis zum Sonntagmorgen auf die Schweiz zu. Die zweite intensive Phase dauert gemäss der Prognose von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen.
An Niederschlagsmengen erwarten das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen im Tessiner Sopraceneri und in den Südbündner Täler 200 bis 240 Liter Regen pro Quadratmeter.
Lokal verstärken Gewitter die Regenmenge, so dass die Verteilung unterschiedlich ist. In den Regionen unmittelbar nördlich des Alpenhauptkammes und im Oberengadin werden 120 bis 150 Liter Regen niedergehen, und nördlich davon 80 bis 120 Liter.
Die Schneefallgrenze liegt anfangs zwischen 2500 und 2000 Metern über Meer. Im Süden der Alpen wird sie in der Endphase der Niederschläge auf rund 1000 Meter sinken. Im Norden der Alpen sinkt sie bereits am Wochenende unter 1000 Meter und lokal sogar bis auf 500 Meter ab. In den zentralen und östlichen Alpen werden deshalb zwischen Samstagmitternacht und Sonntagmorgen oberhalb von 1400 Metern zwischen 40 und 70 Zentimeter Neuschnee erwartet.
Grund für den Wetterwechsel ist ein Tief über Frankreich. Es sorgt sorgt in der Schweiz für eine ausgeprägte Südstaulage. Mit der südlichen Höhenströmung gelangt für mehrere Tage feuchte und zunächst noch sehr milde Mittelmeerluft zu den Alpen.
Mit kräftigen Südwinden wird der Niederschlag auch über den Alpenkamm nach Norden verfrachtet. Dort fliesst allerdings in den unteren Schichten zunehmend kalte Luft ein. In einer ersten Phase sind vor allem die Regionen vom Gotthard bis Graubünden betroffen.
Ab Sonntag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt allmählich nach Westen. Damit sind auch die Simplonregion und die angrenzenden Regionen zunehmend betroffen.
Wer mit einer Digi-Cam filmen will, braucht eine ruhige Hand. Oder einen Gimbal, der die Kamera stabilisiert. Mit der DJI Ronin S für 850 Franken erhält man Profi-Qualität – zum Einsteigerpreis.
Schon mittelmässige Digital-Kameras bieten heute Topqualität beim Filmen. Besonders beliebt sind Systemkameras und kompakte DSLRs. Auch viele Profis filmen mit solchen Kameras. Allerdings brauchts hier meist ein Stativ oder eine sehr ruhige Hand.
Als Alternative nutzen viele einen Gimbal, der die Kamera über mehrere Achsen stabilisiert und mit Motoren natürliche Bewegungen ermöglicht. Während die für Handys schön kompakt und einhändig bedienbar sind, sind es für richtige Kameras oft riesige Gestelle, die beide Hände brauchen.
DJI, einer der grossen Hersteller in diesem Bereich, verspricht nun mit dem Ronin S eine Einhand-Bedienung – und trotzdem Top-Stabilisierung. Allerdings muss man das sogleich relativieren. Rund 1,8 Kilogramm wiegt alleine der Gimbal, dazu kommt die Kamera. Das geht für ein paar Minuten mit einer Hand, wer längere Clips filmt, braucht rein gewichtsmässig irgendwann zwei Hände.
Schöne Aufnahmen muss man sich schwer erarbeitenDie grosse Stärke des DJI-Gadgets sind die ruhigen Kamerafahrten, die dabei auch für Anfänger problemlos möglich sind, wie man auch im Video oben mit Beispielaufnahmen sieht. Man kann normal gehen, die Kamera in der Hand schwenken oder auch mit den praktischen integrierten Standfüssen irgendwo platzieren. Flüssige und natürliche Drehungen in verschiedenen Geschwindigkeiten lassen sich direkt mit dem Joystick am Griff steuern.
Toll ist auch die Steuerung über die App, die viele Einstellmöglichkeiten bietet. Hier kann man ganze Kamerafahrten vorprogrammieren oder bestimmte Abläufe wie Panoramas auf einen Knopfdruck steuern.
Das alles tönt sehr spielerisch und einfach. Man muss sich die Videos aber schwer erarbeiten. Nicht nur, weil man doch einiges an Gewicht trägt, sondern auch, weil es einige Zeit braucht, bevor man überhaupt loslegen kann.
So muss man das System jedes Mal zusammenbauen und kalibrieren. Es kommt zwar in einem wunderbaren Hartschaumkoffer, aber eben in Einzelteilen. Und der über drei Achsen laufende Kameraarm mit den drei Motoren muss man jedes Mal neu ausbalancieren – auch wenn man immer mit dem gleichen Kameraequipment filmt.
Mit der Anleitung alleine ist das für Anfänger fast unmöglich. Hilfreich sind dabei Tutorials auf Youtube. Auch sonst gibts in der Video-Community zum Glück viele Tipps für Einsteiger, wie man möglichst viel aus dem Ronin S herausholt.
Das BLICK-Testfazit: Der Ronin S Gimbal von DJI bietet so viel Profi-Qualität wie sonst keiner in diesem Preisbereich. Mit 845 Franken (bei Digitec.ch) ist er durchaus auch für Semi-Profis und Video-Einsteiger erschwinglich – und bietet dort fast alles, was man sich wünscht. Auch die Akkulaufzeit von rund 12 Stunden ist im Normalfall gut ausreichend.
Eine Sturmflut hat die hawaiianische Insel East Island überspült. Experten befürchten, dass sie für immer von den Karten verschwunden bleibt. Denn der Meeresspiegel steigt.
Normalerweise tummeln sich auf East Island seltene Tiere. Die hawaiianische Mönchsrobbe lässt sich hier die Sonne auf den Pelz scheinen und grüne Meeresschildkröten finden sichere Brutplätze. Das ist seit kurzem vorbei: East Island gibt es nicht mehr. Eine Sturmflut hat die Insel einfach überspült.
Wie CNN berichtet, löschte der Hurrikan Walaka – ein Tropensturm der Kategorie 5 – Anfang Monat die längliche Insel von den Karten. East Island lag 550 Kilometer nordwestlich von Honolulu und gehörte zu dem Atoll French Frigate Shoals, das nun nur noch 12 Inseln umfasst.
Die 4,5 Hektar grosse Insel war nicht bewohnt. Wissenschaftler sorgen sich aber um bedrohte Tierarten wie die Meeresschildkröten und die Mönchsrobben, die hier Zuflucht fanden. «Als wir im Juli auf der Insel waren, mussten wir bei jedem Schritt aufpassen, weil die Schildkröten Nester angelegt hatten», sagte der Geowissenschaftler Chip Fletcher, Professor an der Universität von Hawaii, zu CNN.
«Zum Glück sollten die meisten Schildkröten schon geschlüpft sein, als der Hurrikan kam.» Auch Mönchsrobben könnten sich bei Sturmfluten normalerweise orientieren und so überleben. «Wir können also optimistisch sein, dass das Unwetter nicht komplett verheerend war. Aber die finale Bewertung müssen Biologen vornehmen.»
Wie kann eine Insel einfach verschwinden?Die Inseln des Atolls, zu dem auch East Island gehörte, bestehen vor allem aus Sand und Kies und liegen auf einem erloschenen und untergegangenen Vulkan. «Wir glauben, dass sich diese Inseln bilden, wenn der Meeresspiegel steigt», zitiert CNN den Geowissenschaftler Fletcher. Weil der Meeresspiegel nun aufgrund des Klimawandels steige, passiere das Gegenteil: Die Sandbänke werden instabil und können einem plötzlichen Anstieg – wie bei einer Sturmflut – nicht standhalten.
Experten vermuten, dass extreme Stürme wie Hurrikan Walaka zunehmen werden. Gut möglich also, dass East Island nicht die einzige Insel des Atolls bleiben wird, die von den Karten verschwindet. (kin)
Brasilien steht vor einem Umbruch. Das Land hat enormes Potenzial, doch seine Situation ist schwierig – ein Überblick, was im fünftgrössten Land der Welt auf dem Spiel steht.
1. Trumps Schatten wird PräsidentJair Bolsonaro wird der «Trump Brasiliens» genannt. Er wettert gegen das politische Establishment, setzt auf soziale Medien und verehrt das Militär. Vom Wahl-Slogan des US-Präsidenten Donald Trump inspiriert propagiert er die Parole «Brasilien zuerst».
Sein Sieg könnte auch in Südamerika dem Rechtspopulismus Auftrieb geben. «Was in Brasilien gerade mit der extremen Rechten passiert, könnte einen Einfluss auf die ganze Region haben», warnt der Politikwissenschaftler Maurício Santoro.
2. Der Regenwald ist bedroht – und damit unser KlimaBolsonaro hat angedroht, im Falle eines Wahlsieges ebenso wie die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen. Dabei ist das brasilianische Amazonasgebiet der grösste CO2-Speicher der Welt und entscheidend für das Weltklima. Experten befürchten, dass der Umweltschutz unter Bolsonaro kaum noch eine Rolle spielen wird. Abholzung und Landkonflikte könnten zunehmen.
3. Brasilien ist international ein SchlüsselstaatSei es bei Klimaverhandlungen, Vermittlungen im Iran-Atomkonflikt oder bei der Leitung der Uno-Mission in Haiti – Brasilien war lange Zeit ein Schlüsselakteur auf der internationalen Ebene. In den vergangenen Jahren isolierte sich das Land zunehmend.
Dabei wird das Land gebraucht – als Krisenvermittler in Südamerika. «Der Rückzug aus der internationalen Verantwortung dürfte weitergehen», prognostiziert Politologe Santoro. «Möglicherweise nähert sich Bolsonaro etwas an die USA an und geht auf Konfrontationskurs zu China.»
4. Das Land muss seine Korruption in den Griff bekommenDer Korruptionsskandal Lava Jato (Autowäsche) hatte seinen Ausgangspunkt in der Regierungszeit von Präsident Lula da Silva. Dieser war lange Favorit für die Wahl, sitzt aber wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis.
Es war jahrelang Usus, dass bei Auftragsvergaben ein paar Prozent der Vertragssumme an Politiker und Parteien flossen. Zunächst ging es um den Ölkonzern Petrobras, doch das Ganze weitete sich über den den Baukonzern Odebrecht aus hin zu einem lateinamerikaweiten Skandal.
Wird der neue Präsident die Ermittlungen unterstützen? Harte Strafen könnten positive Folgen für die Wirtschaft haben: Es könnte ausländische Konzerne anlocken, nicht mehr zum Schmieren gezwungen zu sein, um an Aufträge zu kommen. (SDA)
Wegen des anhaltend tiefen Rheinpegels und der dadurch eingeschränkten Schiffbarkeit des Flusses darf die Mineralölbranche in der Schweiz die Importlücken vorübergehend mit weiteren Pflichtlagermengen decken: 75'000 Kubikmeter Dieselöl und 35'000 Kubikmeter Benzin.
Dies beschloss das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) am Freitag, nachdem bereits am Montag der Bezug von 30'000 Kubikmetern Dieselöl gestattet worden war.
Bahn und Pipeline reichen zur Kompensation des eingeschränkten Transportvolumens auf dem Wasser nicht aus, wie Lucio Gastaldi, Leiter Geschäftsstellen Energie & Industrie im BWL, der Agentur Keystone-SDA sagte. Dieselöl zum Beispiel werde zu 40 Prozent über den Rhein importiert.
In Basel, in dessen Häfen 12 Prozent aller Importe in die Schweiz umgeschlagen werden, können Frachtschiffe derzeit zwar noch auf dem Rhein fahren. Weiter flussabwärts jedoch, im Raum Koblenz (D), hat das anhaltende Ausbleiben von Niederschlägen den Pegel so tief absacken lassen, dass sich die Frachtschifffahrt kaum mehr lohnt.
Können Schiffe mangels Wasser unter dem Kiel nur mit reduzierter Ladung fahren, verteuert sich der Transportpreis wegen der Fixkosten für Schiff und Besatzung. Entsprechend ist derzeit die Achse vom Seehafen Rotterdam bis Basel faktisch unterbrochen.
Bei technischen Engpässen waren Pflichtlager bereits früher angezapft worden. So war 2015 ein Defekt in der Raffinerie Cressier im Kanton Neuenburg die Ursache, schon damals verbunden mit pegelbedingt tiefen Schiffs- und wenig Bahnkapazitäten.
In Wallisellen ZH kam es am Freitagvormittag zu einer Schlägerei zwischen mehreren Beteiligten. Eine Person wurde verletzt.
An der Widenholzstrasse in Wallisellen ZH kriegten sich am Freitagvormittag sechs Personen in die Haare. Eine Person wurde bei der Schlägerei verletzt, sagt die Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, Rebecca Tilen, zu BLICK.
Die genauen Hintergründe der Schlägerei sind derzeit noch unbekannt. Ein BLICK-Leserreporter berichtet von mehreren Polizeiwagen und einem Krankenwagen vor Ort. (man)
Der Wirtschaftsdachverband economiesuisse und der Schweizerische Gewerbeverband lehnen die Selbstbestimmungsinitiative der SVP ab. Ein Unternehmerkomitee angeführt von Magdalena Martullo hält das für einen Fehler. Es wirbt für ein Ja.
Für die Ems-Chemie-Chefin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (GR, 49) geht es um «die wohl wichtigste Abstimmung seit dem EWR-Nein von 1992». Zur Debatte stehe die Frage, wer in der Schweiz entscheide - auch über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sagte Martullo heute vor den Medien in Bern.
Dass sie sich als Vorstandsmitglied von Economiesuisse gegen den Verband stellt, erachtet Martullo nicht als Problem. Diese Möglichkeit habe sie sich ausbedungen, sagte sie. Die Nein-Parole von Economiesuisse erklärte sie damit, dass die internationalen Konzerne bei Economiesuisse das Schweizer System nicht verstünden.
Angst, dass die Schweiz Standortvorteil verliertÜber die Selbstbestimmungsinitiative wird am 25. November abgestimmt. Die SVP verlangt, dass die Bundesverfassung gegenüber dem Völkerrecht immer Vorrang hat - unter dem Vorbehalt der zwingenden Bestimmungen. Sie will damit vor allem erreichen, dass angenommene Volksinitiativen wortgetreu umgesetzt werden müssen, auch wenn sie Völkerrecht verletzen.
Dem Unternehmerkomitee, das die Initiative befürwortet, gehören viele SVP-Vertreter an. «Wir sind keine Abschotter, wir kennen die Welt», versicherte Martullo. Wenn die Schweiz aber immer mehr internationale Rechtsnormen übernehmen müsse, verliere sie ihre Standortvorteile.
Die Hälfte des Bundesrechts gründe bereits auf internationalem Recht. So müsse die Schweiz etwa auf Druck der EU und der OECD Steuerprivilegien für internationale Konzerne abschaffen. Der Druck würde auch bei einem Ja zur Initiative nicht schwinden, räumte Martullo auf eine entsprechende Frage ein. Doch diese stärke die direkte Demokratie. Die Bundesverfassung müsse gegenüber ausländischem Recht Vorrang haben.
Laut Konrad Hummler geht es um «ultimative Kontrolle»Für die Selbstbestimmungsinitiative macht sich auch der frühere Bankier und heutige Investor Konrad Hummler (65)stark. Die hohe internationale Vernetzung erfordere gewiss eine laufende Abstimmung von Rechtsnormen, stellte er fest. Das bedeute aber nicht, dass man die ultimative Kontrolle aus der Hand geben dürfe.
Aus Hummlers Sicht hat die internationale Rechtsordnung, wie wir sie kennen, ohnehin keine Zukunft. «Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in Zukunft ein einziges Völkerrecht geben wird», sagte er. Vielmehr würden verschiedene Ordnungen das Bild beherrschen: die angelsächsisch geprägte Welt, die europäisch-kontinentale, die vom Scharia-Recht geprägten Regionen und womöglich einmal ein chinesisches Regelwerk. Die Verfassung als territorial eindeutiger Ankerpunkt müsse wieder mehr Bedeutung erhalten.
Giezendanner-Junior will gleich lange SpiesseDer Transportunternehmer Benjamin Giezendanner (36) beklagte, dass andere Länder sich über das Recht hinwegsetzten, während die Schweiz Verträge und Abmachungen wortgetreu einhalte. Nähere sich die Schweiz weiter der EU an, sei sie zunehmend fremdbestimmt.
Alberto Siccardi, der Inhaber der Medizinalfirma Medacta, sieht in der Initiative eine Möglichkeit, der «Dekadenz» des Staates entgegenzuwirken. Der in Italien geborene Unternehmer arbeitet seit 1980 in der Schweiz. Damals sei die Schweiz ein Paradies gewesen, sagte er. Doch nun nehme die Bürokratie zu.
In Europa würden oft Gesetze geschaffen, die unnötig seien aber die Anstellung von Tausenden von Menschen rechtfertigten. Diese würden zu einem Stimmreservoir für die staatliche Organisation, die sie geschaffen habe. Das gelte es in der Schweiz zu verhindern. (sda/awi)
Der Zürcher Entertainer Christian Jenny verdient nächstes Jahr als neuer Gemeindepräsident von St. Moritz vermutlich wesentlich weniger als sein im Oktober abgewählter Vorgänger Sigi Asprion.
50'000 Franken will der Gemeinderat am Jahreslohn des Gemeindepräsidenten abzwacken! Der Gemeinderat des Nobelferienortes nahm am Donnerstagabend in einer ersten Budgetsitzung unter anderem die Löhne ins Visier.
Er genehmigte im Zuge der Beratungen zum kommunalen Voranschlag 2019 mit 11 zu 1 Stimmen Anträge der CVP zur Senkung des Lohns des Gemeindepräsidenten als auch zur Erhöhung der Löhne des Gemeindevorstandes.
Wie die Antragsstellerin, Gemeinderätin Karin Metzger Biffi, sagte, wurde der Gemeindevorstand beauftragt, den Lohn des Gemeindepräsidenten zu überprüfen und allenfalls zu kürzen. 230'000 Franken verdient der Gemeindepräsident brutto pro Jahr.
Gemeindevorstand legt Lohn festBeantragt und klar durchgewunken wurde eine allfällige Kürzung um 50'000 Franken. Die Kompetenz, den Lohn des Gemeindepräsidenten konkret festzusetzen, liegt in St. Moritz beim Gemeindevorstand, der aus vier Mitgliedern plus dem Gemeindepräsidenten besteht.
Angenommen wurde ausserdem der Antrag der CVP, die Bruttolöhne der Exekutive, also des Gemeindevorstandes, von derzeit insgesamt 160'000 Franken um 50'000 Franken anzuheben. Unter Dach ist das Gemeindebudget noch nicht. Nach der ersten Beratungsrunde am Donnerstagabend folgt eine zweite Lesung in drei Wochen. Das letzte Wort zum Voranschlag hat dann am 11. Dezember die Gemeindeversammlung.
Jenny wollte sich nicht äussernDer neue St. Moritzer Gemeindepräsident ab dem kommenden Jahr, der ausgebildete Opernsänger und Kulturmanager Christian Jenny, hatte bei den Wahlen Anfang Oktober überraschend Amtsinhaber Sigi Asprion geschlagen. Im Engadin ist Jenny vor allem als Organisator des Festival da Jazz bekannt, das er vor zehn Jahren auf die Beine stellte.
Wiederholt hatte sich Jenny während des Wahlkampfes dahingehend geäussert, dass er das Amt des Gemeindepräsidenten auch für weniger Lohn ausüben würde. Zu den aktuellen Beschlüssen des St. Moritzer Gemeinderates mochte er sich nicht äussern. (SDA)
Amman – Die Zahl der Toten bei einer plötzlichen Flut nahe dem Toten Meer in Jordanien ist auf 20 gestiegen. 35 Menschen seien verletzt worden, meldete die staatliche Agentur Petra am Freitag.
Demnach rissen die Fluten eine Gruppe von Schülern und ihre Lehrer bei einem Ausflug mit. Der Zivilschutz suche weiter nach Opfern.
Die jordanische Nachrichtenseite Al-Ghad berichtete unter Berufung auf ein Spital, die verunglückten Kinder seien zwischen 11 und 13 Jahren alt gewesen. Demnach stürzte auch eine Brücke ein. Videos in sozialen Medien zeigten, wie schlammige Wassermassen Strassen, Täler und andere Gebiete fluteten.
Nach Angaben des jordanischen Zivilschutzes hatte ein plötzlicher Sturzregen die Flut ausgelöst. 37 Schüler und sieben Lehrer sei zu heissen Quellen nahe des Toten Meeres südwestlich der Hauptstadt Amman unterwegs gewesen. In der Region sollen auch weitere Menschen ein Picknick gemacht haben, als die Wassermassen anschwollen, wie Nachrichtenseite «Jordan Times» berichtete.
An der Suche nach Opfern sind demnach Hunderte Rettungskräfte sowie Helikopter, Boote und Taucher beteiligt. Die Regierung in Amman ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. König Abdullah II. sagte eine Reise nach Bahrain ab.
Jordanien ist ein durch Wüste geprägtes Land. In der zumeist trockenen Region können heftige Regenfälle Sturzfluten auslösen. Das Tote Meer liegt mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel.
BERN - Der Widerstand gegen den Uno-Migrationspakt wächst. Die rechtsbürgerliche Bewegung «Patrioten Schweiz» hat eine Unterschriftensammlung gestartet, um Bundesrat und Parlament wachzurütteln.
Der Uno-Migrationspakt wird im Dezember an einer Konferenz in Marokko verabschiedet. Dieser soll «Eckwerte für eine geordnete Migration» festlegen.
In der Schweiz herrscht deswegen Aufregung: SVP- und FDP-Politiker schlagen Alarm, die Staatspolitische Kommission des Nationalrats verlangt einen Parlamentsentscheid, und jetzt meldet sich auch noch eine Bürgerbewegung zu Wort. Sie sammelt Unterschriften für eine Petition, die den Bundesrat zurückpfeifen soll.
Konkret wollen die «Patrioten Schweiz», wie sich die SVP-nahe Bewegung nennt, den Bundesrat vor der Unterzeichnung des Pakts abhalten. «Ein solcher Pakt darf nie und nimmer ohne die Zustimmung des Volkes unterzeichnet werden», heisst es auf dem Sammelbogen. Die Unterzeichnung bedeute eine faktische Personenfreizügigkeit für die Schweiz.
Kurze, aber heftige GegenkampagneAktivistin hinter der Bewegung ist Carmen Bruss (59). Sie hat im Sommer die Interessensgemeinschaft mit dem Ziel gegründet, politische Entscheide mit Kampagnen zu beeinflussen. «Kurz, aber heftig», umschreibt die SVP-Lokalpolitikerin ihr Rezept.
Hinter der aktuellen Petition stehen SVP-Politiker wie die Nationalräte Andreas Glarner (AG, 56), Hans-Ueli Vogt (ZH, 48) und Walter Wobmann (SO, 60) oder die Aargauer Grossrätin Martina Bircher (33). Die Sozialvorsteherin von Aarburg AG ist ein SVP-Aushängeschild, wenn es um die von der Partei vermutete Schieflage der Sozialhilfe geht.
Eine solche befürchten die Gegner auch durch den Uno-Migrationspakt. «In diesem Vertrag sollen Wirtschaftsmigranten echten Flüchtlingen gleichgestellt werden», sagt Bruss. Für sie ist denn auch sicher, dass ein solcher Migrationspakt der Schweiz «das Genick brechen wird, vor allem auch in puncto Sicherheit und Sozialkosten».
EDA sieht Schweizer Freiheit nicht gefährdet und kontertDas Aussendepartement EDA und der Bundesrat sehen das jedoch anders. Tatsächlich ist der Migrationspakt zwar politisch bindend, aber nicht rechtlich. Will heissen: Über die «Empfehlungen» müsste «Rechenschaft» abgelegt werden.
Das EDA stellt sich auf den Standpunkt, dass vom Geforderten in der Schweiz schon sehr viel umgesetzt werde. Einzig die Ausschaffungshaft für Minderjährige ab 15 Jahren wäre künftig in der Schweiz nicht mehr möglich. Da aber jeder Staat frei entscheiden könne, was er umsetzt, sei dies kein Hindernis, dem Pakt nicht zuzustimmen, so das EDA.
Petition gibt Support für ParlamentsabstimmungInsgesamt enthält der Pakt zehn Leitprinzipien mit je 23 Zielen. Diese entsprächen vollumfänglich der Migrationspolitik der Schweiz, erklärt der Bundesrat. Gut möglich deshalb, dass die Petition der Rechten mehr die Debatte für eine Parlamentsabstimmung befeuert, als dass sie einen Sinneswandel in der Regierung bewirkt. Was auch das Ziel von Carmen Bruss ist: «Die Politiker in Bern verlieren die Verbindung zum Volk.» Auch SVP-Politiker, wie sie lachend nachschiebt.
Beim 3:2-Triumph gegen Leverkusen ist Antonio Marchesano der grosse Trumpf in der FCZ-Offensive. Aber auch daheim läuft es beim Tessiner rund.
Der kleinste FCZ-Spieler ist beim historischen Europa-League-Sieg gegen Bundesligist Bayer Leverkusen der Grösste! Antonio Marchesano (27) liefert beim ersten Zürcher Europacup-Sieg überhaupt gegen eine deutsche Mannschaft eine Glanzleistung ab.
Das erste FCZ-Tor macht der Tessiner selber – die beiden anderen leitet er mit herrlichen Pässen ein. BLICK-Note 6 für Marchesano!
Der 1,67-Meter-Mann sagt nach dem 3:2-Wahnsinn: «Das war ein überragender Abend. Wir sind dank viel Charakter und Herz vom 1:2 nochmal zurückgekehrt. Dieser Sieg ist voll verdient!»
Marchesano im sportlichen Hoch – aber auch privat! Bei seinem Torjubel versteckt er den Ball unter seinem Trikot, deutet so einen kugelrunden Babybauch an. Auch auf seinem Instagram-Profil zeigen der FCZ-Profi und seine schwangere Partnerin Isabella unübersehbar, dass Nachwuchs unterwegs ist.
Dann spricht der Matchwinner über sein süsses Baby-Geheimnis: «Ich werde zum ersten Mal Vater, unsere Tochter kommt im Dezember. Dieses Tor war für sie!»
New York/Moskau – Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow warnt nach dem angekündigten Rückzug der USA aus einem der wichtigsten nuklearen Abrüstungsabkommen vor einem Wettrüsten.
«Es wird keinen Sieger in einem »Krieg jeder gegen jeden« geben - besonders wenn es in einem Atomkrieg endet», schrieb er in einem Gastbeitrag für die «New York Times». Ein unritterliches Wettrüsten und allgemeines Misstrauen würden das Risiko erhöhen.
Es gebe immer noch zu viele Atomwaffen auf dieser Welt, aber die amerikanischen und russischen Bestände seien nur noch ein Bruchteil dessen, was beide Länder während des Kalten Krieges besessen hätten, schrieb Gorbatschow, der 1987 den sogenannten INF-Vertrag mit unterzeichnet hatte.
Das Abkommen verbietet es den USA und Russland, landgestützte, atomare Mittelstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern zu produzieren, zu besitzen oder zu testen.
Er habe weiterhin die Hoffnung, dass es nicht zu spät für einen Dialog zwischen beiden Ländern ist, erklärte der Ex-Sowjetpräsident. «Ich hoffe, dass Russland einen festen, aber ausgewogenen Standpunkt einnehmen wird.» Er hoffe, dass die Verbündeten Amerikas sich weigerten, Abschussrampen für neue amerikanische Raketen auf ihren Territorien zu stationieren.
Russland möchte an dem Vertrag festhalten. Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt angekündigt, sein Land werde auf eine mögliche Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Europa im Zuge eines Austritts der USA mit Gegenmassnahmen reagieren.
Die Zuwanderung von Personen aus der EU und der Efta in die Schweiz nimmt weiter ab. Der Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen Ein- und Auswanderungen, ging von Januar bis September um 3 Prozent zurück.
Der Saldo von EU/Efta-Staatsangehörigen betrug per Ende September 6276 Personen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Freitag mitteilte. Seit dem Höchststand im Jahr 2008 sei die Nettozuwanderung damit um knapp zwei Drittel zurückgegangen (-63,6 Prozent).
Insgesamt sind seit Jahresbeginn bis Ende September leicht mehr Menschen in die Schweiz gezogen als in der Vorjahresperiode. Im laufenden Jahr wanderten bisher 102'362 Personen (+1 Prozent) in die ständige ausländische Wohnbevölkerung ein. Demgegenüber sind 61'831 Personen (+2,8 Prozent) ausgewandert.
Der leichte Anstieg der Nettozuwanderung von 0,7 Prozent sei aber auf registertechnisch bedingte Korrekturen zurückzuführen. Bei den Drittstaatsangehörigen habe der Wanderungssaldo nämlich unter anderem wegen Reaktivierungen des Aufenthalts nach vorherigem automatisiertem Abgang um 6 Prozent zugenommen.
Ohne diese Korrekturen blieb gemäss SEM die Höhe der Ein- und Auswanderung von Ausländerinnen und Ausländern aus Drittstaaten praktisch unverändert.
Insgesamt lebten per Ende September knapp 2,1 Millionen Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz. Davon stammten gut 1,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger aus den EU/Efta-Staaten und fast 660'000 aus Drittstaaten.
Spät abends nach seinem Sieg gegen Struff – vor seinem heutigen Viertelfinal gegen Gilles Simon (ATP 32, 19 Uhr): Beim Interview-Marathon verliert Roger Federer für einmal fast die Geduld.
Weil in der französischen Sportzeitung «L’Equipe» von einem Dokument die Rede war, in dem sich Top-Spieler angeblich per Unterschrift gegen die Ende November nächsten Jahres geplante Finalwoche des Davis Cup auflehnten, sollte Federer Stellung nehmen.
Der 37-Jährige antwortet zunächst sarkastisch. «Ich habe noch nie davon gehört – gehöre wohl nicht mehr zu der Gruppe von Top-Spielern …» Auch Alexander Zverev war dieses Dokument nicht bekannt. Er machte in der Medienkonferenz aber keinen Hehl daraus, dass er keinenfalls so spät im Jahr zusammen mit 18 Nationen noch eine Woche Davis Cup spiele. «Ich brauche meine Ferien und genügend Zeit, um meinen Körper wieder auf die Folgesaison vorzubereiten.»
Federer bleibt diplomatischer – im Wissen, dass er die von den Davis-Cup-Veranstaltern angestrebte September-Woche mit seinem Laver Cup blockiert. Er verstehe beide Seiten. Die Spieler, die nicht mehr zum Teamwettkampf antreten wollen, aber auch die ITF, die das Format versucht habe zu ändern.
Und warum hat Federer der Investorengruppe Kosmos um Barcelona-Verteidiger Gerard Piqué seine Davis-Cup-Teilnahme nicht zugesichert? «Sie haben mir drei Tage Zeit für eine Entscheidung gegeben. Das ist für mich zu kurz, um mit allen beteiligten Personen zu sprechen. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen tun, was das beste für ihr Produkt sei.»
Das fehlende Federer-Bekenntnis soll schliesslich dazu geführt haben, dass die beiden Wild Cards für den Davis Cup an Argentinien und Grossbritannien und nicht an die Schweiz gingen. «Ich lasse mich nicht gerne unter Druck setzen», setzt Roger den Schlusspunkt unters Thema.
Warum war der Arzt in der Halle?Mit lästigen Fragen ging es dennoch weiter: Warum sein Vertrauensarzt Roland Biedert in der Loge gesessen sei – ein Zeichen für eine Verletzung, was die fünf Doppelfehler gegen Struff erklären würde? «Kein Problem mit dem Rücken oder Handgelenk», so Roger, «er ist seit mehr als zwanzig Jahren mein Freund und kommt immer an die Swiss Indoors. Jetzt erst recht, da es in der neuen Halle mehr Platz in der Loge hat.» Schmunzelnd fügt er an: «Wenn er mich zwischendurch mal checken kann, umso besser.»
Sein heutiger Gegner war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Ernests Gulbis (Let) und Gilles Simon (Fr) spielten bis spät in die Nacht um den Viertelfinal-Einzug – schliesslich gewann der Franzose, gegen den die Schweizer Weltnummer 3 gerne spielt und mit einer 6:2-Bilanz führt.
Zuvor aber musste Roger noch eine letzte skurrile Frage beantworten, die ein Hörer von «Radio Energy» wissen wollte. «Wenn Sie eine Frucht wären, welche wollten Sie sein, Herr Federer?» Die Antwort fällt knapp aus: «Das weiss ich nun wirklich nicht. Es klingt ziemlich blöd, wenn ich sage: Ich will ein Apfel sein.»
Augsburg – In Deutschland gibt es schon lange keine heimische Computer-Industrie mehr, aber bislang noch eine Fabrik. Auch diese soll nun bald Geschichte sein.
Das einzige verbliebene Computerwerk in Europa steht nämlich vor dem Aus: Der japanische Konzern Fujitsu will bei einem weltweiten Umbau bis zum Jahr 2020 seine Fabrik in Augsburg schliessen. «Die Schliessung betrifft alle 1500 Beschäftigten des Standorts», erklärte ein Sprecher am Freitag. Auch etwa 300 Jobs an anderen deutschen Niederlassungen sind gefährdet.
Wie viele Stellen letztendlich wegfallen, sollen die Verhandlungen mit den Arbeitnehmer-Vertretern über einen Sozialplan ergeben. Fujitsu hat ansonsten jedoch keinen weiteren Produktionsstandort in Deutschland. Das Unternehmen will Entwicklung, Fertigung und Logistik in die Heimat nach Japan verlagern.
Wie es für die Belegschaft in Augsburg weitergeht, war zunächst unklar. «Derzeit befinden wir uns in Verhandlungen mit der Arbeitnehmer-Vertretung», sagte der Sprecher. Für Augsburg bedeutet das die zweite angekündigte Fabrikschliessung innerhalb kurzer Zeit: Auch der chinesische Beleuchtungshersteller Ledvance macht seine Fabrik in der Stadt dicht - ehedem ein Osram-Werk.
Die IG Metall protestierte. «Das geht an die Substanz des Wirtschaftsstandortes», sagte der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler. Er forderte die Staatsregierung in München auf, «das nicht einfach zuzulassen, sondern einzugreifen». Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) schaltete sich sofort ein: «Die Entscheidung ist vor allem für die Mitarbeiter und ihre Familien wie für die gesamte Region Augsburg ein schwerer Schlag.» Er wollte sich noch am Freitag mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat treffen.
Das Augsburger Fujitsu-Werk ist nach Firmenangaben das letzte verbliebene Computerwerk in Europa. Produziert werden dort bisher unter anderem Notebooks und Speichersysteme. Nach einem Konzentrationsprozess in der Branche gibt es weltweit ohnehin nicht mehr viele Hersteller.
Mit Apple, Dell und HP sind noch drei US-Unternehmen verblieben. Sonst spielt die Musik inzwischen in Ostasien: Neben Fujitsu sind die taiwanesischen Konkurrenten Acer und Asus aktiv, ausserdem Lenovo aus China sowie die südkoreanischen Konzerne Samsung und LG. In Deutschland sind Siemens - ehemaliger Partner von Fujitsu - und das ehemalige Paderborner Unternehmen Nixdorf schon lange aus dem Geschäft.
Der Markt ist hart umkämpft, die Gewinnspannen sind niedrig. Herkömmliche Desktop-PCs gelten als vom Aussterben bedrohte Spezies, die Verkaufszahlen sind in den vergangenen Jahren bereits stark zurückgegangen. Die auf die Computer-Industrie spezialisierte US-Unternehmensberatung IDC erwartet für die nächsten Jahre darüber hinaus einen Rückgang auch bei Tablets - während der Absatz von Notebooks zwar steigen könnte, aber nur in sehr geringem Umfang.
Fujitsu beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 140 000 Menschen, in Deutschland sind es bisher 5500. Abgesehen von der Produktion in Augsburg sind viele Mitarbeiter in kleineren Niederlassungen im gesamten Bundesgebiet im Kundendienst tätig.
Ein Denner-Security entdeckte eine unbezahlte Packung Reibkäse in der Einkaufstasche von Walter B.* (85). Der Rentner musste anschliessend 10'000 Franken Anwalts- und Gerichtsgebühren berappen. Jetzt krebst Denner zurück.
Wie gewohnt geht Walter B.* am 28. Mai 2016 in den Denner im Aarauer Telli einkaufen. Nachdem er die Lebensmittel bezahlt hat, wird er von einem Security-Mitarbeiter festgehalten. Dieser findet in der Tasche eine Packung Reibkäse, die nicht auf dem Kassenzettel steht und beschuldigt ihn des Ladendiebstahls. Der Rentner beteuert, den Käse nicht geklaut zu haben. Er vermutet, ihn schon früher mal gekauft und in der Tasche vergessen zu haben.
Der Vorfall zieht einen Rattenschwanz von Gerichtsverhandlungen und Hausverboten nach sich. Der bis dahin unbescholtene pensionierte Verkehrspolizist ist plötzlich vorbestraft und hat Geldprobleme. Gegen 10'000 Franken zahlte Walter B. für Anwalts- und Gerichtsgebühren (BLICK berichtete).
Am Ende hatte der Rentner keine Kraft mehr und wandte sich an die Medien. «Ich konnte mit der Schande nicht mehr leben. Es ist einfach ungerecht. Wo bleibt da der Anstand?», sagte er im September zu BLICK.
Nicht alle Belege vorhandenDenner sah sich anschliessend heftiger Kritik ausgesetzt. Nun hat sich das Unternehmen nicht nur beim 85-Jährigen entschuldigt, sondern zahlt ihm auch 8000 Franken zurück, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
«Sie machen in der Aufstellung Kosten im Umfang von Fr. 7199.20 geltend, wobei Sie anmerken, dass offenbar nicht mehr für alle Zahlungen Belege vorhanden sind», steht in einem Schreiben, das Walter B. von Denner erhalten hat. Der Betrag werde von Denner grosszügig auf 8000 Franken aufgerundet, schreiben der stellvertretende Leiter Sicherheitsdienst, Pascal Staub, und Grazia Grassi, Leiterin Unternehmenskommunikation.
Rentner nur halb zufriedenIm Schreiben heisst es: «Wir hoffen, Sie können nun einfacher mit diesem Kapitel abschliessen.» Doch so weit ist Walter B. noch nicht. Er sei «nur halb zufrieden». Erstens sei er nach dem Fall von seinen Bekannten behandelt worden, als hätte er etwas verbrochen, sagt er zur «Aargauer Zeitung». Zweitens seien die effektiven Gerichtskosten höher als 8000 Franken ausgefallen. Einen Teil der Belege habe er aber aus dem Weg geräumt, damit seine schwer kranke Frau diese nicht zu Gesicht bekommt. Sie habe sich so schon genug aufgeregt.
Denner hofft, dass solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr passieren. Aus diesem Grund wurden schon vor einiger Zeit nicht nur personelle Änderungen beim eigenen Sicherheitsdienst vorgenommen, sondern auch Bestimmungen zum Hausverbot überarbeitet. (man)
* Name geändert
Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol in den vergangenen fünf Jahren 241 Opfer von Kinderpornografie identifiziert und vor weiterem sexuellen Missbrauch in Sicherheit gebracht.
Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol in den vergangenen fünf Jahren 241 Opfer von Kinderpornografie identifiziert und vor weiterem sexuellen Missbrauch in Sicherheit gebracht.
Durch internationale Zusammenarbeit und spezielle Ermittlungstechniken seien 94 mutmassliche Täter in 28 Ländern festgenommen worden, teilte Europol am Freitag in Den Haag mit.
Im Kampf gegen sexuelle Ausbeutung und Missbrauch von Kindern trifft sich jährlich eine Ermittlergruppe zu einem intensiven Einsatz über mehrere Tage in Den Haag. Beim diesjährigen Treffen, das am Freitag zu Ende ging, untersuchten 29 Experten aus 21 Ländern und von Interpol Fotos und Videos auf Hinweise auf Opfer und Tatorte.
Welche Ergebnisse sie dabei erzielten, wurde noch nicht bekannt. Europol verfügt in der eigenen Datenbank über mehr als 32 Millionen Fotos und Videos mit Kinderpornografie.
Fahndungserfolge wurden auch durch Hinweise der Öffentlichkeit erzielt, wie die Polizeiorganisation mitteilte. Europol veröffentlicht online Teile von Fotos und Videos, wie etwa besondere Objekte oder Teile der Zimmereinrichtung. Seit Juli 2017 gingen dazu 22'000 Tipps ein. (SDA)
Lesen Sie dazu: «Internet-Porno-Konsum kann pädophil machen!» aus dem SonntgsBlick.
Die Universität Zürich (UZH) will sich als Zentrum für die Erforschung des digitalen Wandels positionieren. Sie schafft darum 18 neue Professuren im Bereich Digitalisierung.
Die acht neuen Lehrstühle und die zehn Assistenzprofessuren werden sich mit diversen Aspekten der Digitalisierung befassen, schreibt die UZH in der Mitteilung vom Freitag.
Mit dieser Anzahl werde eine kritische Masse geschaffen, die es erlaube, insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten zu stärken und neue Lehrangebote anzubieten. Die neuen Professuren sollen Brückenfunktionen zwischen Fach- und digitalem Wissen einnehmen.
Die UZH schätzt, dass sie mit den 18 Professuren zu den weltweit grössten Zentren im Bereich der Digitalisierung gehören wird und darum international ein Zeichen setzt. Grösser ist beispielsweise das Massachusetts Institute of Technology MIT, welches 50 neue Professuren schafft.
Die Professuren in Zürich sind zum Teil bereits ausgeschrieben und sollen in den kommenden ein bis zwei Jahren besetzt werden.