Mit einem 1:2-Rückstand gegen Bern geht Lugano in die erste Drittelpause – mit einer 4:2 Führung in die zweite! Die Tessiner feiern den dritten Sieg in Folge, mit Linus Klasen und Maxim Lapierre im Brennpunkt. Alles zur National-League-Vollrunde.
Lugano – Bern 4:2
6079 Zuschauer
Das Spiel: Im ersten Duell mit dem alten Rivalen aus Lugano gewann die Berner 4:0. Und dennoch ging ihnen Maxim Lapierre auf die Nerven. Der Kanadier malträtierte Tristan Scherwey so lange, bis ihm Berns Publikumsliebling wütend die Meinung geigte. Lapierre verhöhnte ihn darauf, in dem er sich die Hand vors Gesicht hielt und so tat, als würde er weinen. «Wir wissen ja, dass es nur lächerlich ist. Eigentlich sollten wir uns gar nicht darauf konzentrieren», sagte Scherwey darauf.
Doch auch im zweiten Duell geht Lapierre den Bernern unter die Haut. Mehrfach liefert er sich Scharmütztel mit Thomas Rüfenacht. Und dann erwischt er Goalie Leonardo Genoni mit einem Schuss aus spitzem Winkel in der nahen Ecke. Es ist der 2:2-Ausgleich. Und es ist gleichzeitig ein Nackenschlag für die Berner und das Startsignal für die Tessiner.
Lugano zeigt sich einmal mehr als Stimmungsmannschaft. Wie schon bei den Siegen gegen Ambri oder zuletzt zweimal gegen Davos, sind die Bianconeri nicht mehr zu stoppen, wenn sie einmal in Schwung sind. Erst entwischt Linus Klasen und schliesst einen Konter mit seinem ersten Saisontor ab. Ein Befreiungsschlag für den Schweden, der ihm beim Jubel merklich anzusehen ist. Und dann verlädt Topskorer Grégory Hofmann eine Minute später Verteidiger Eric Blum und bezwingt Genoni raffiniert.
Die Berner sind danach im Schlussdrittel nicht mehr zu einer Reaktion fähig. Meist kommt die Mannschaft von Kari Jalonen einen Schritt zu spät, verliert die Mehrzahl der Zweikämpfe und ist zunehmend genervt. Mit drei Siegen in Folge hat Lugano nun Trainer Greg Ireland Luft verschafft und ist auf Kosten von Ambri über den Strich geklettert.
Das Video: Beim Führungstreffer der Berner schreitet das Schiedsrichter-Duo Stricker/Hebeisen zum Videostudium. Hatte Sciaroni den Schuss von Andersson mit zu hohem Stock abgelenkt? Nach mehreren Minuten bleiben sie beim Entscheid, den sie auf dem Eis getroffen haben: Tor durch Andersson. Dabei hat Sciaroni gejubelt, als hätte er sein erstes Saisontor erzielt …
Die Auswärtsschwäche: Zum dritten Mal in Folge verliert der SCB auswärts. Die bescheidene Saison-Bilanz in der Fremde: 7 Spiele, 8 Punkte. Daheim sind es in gleich vielen Partien 10 mehr.
Der Beste: Julien Vauclair (Lugano). Der Turm in der Schlacht.
Die Pflaume: Leonardo Genoni (SCB). Sieht beim 2:2 durch Lapierre schlecht aus.
Die Tore: 6. Andersson (Scherwey, Sciaroni) 0:1. 12. Haapala (Sannitz, Hofmann) 1:1. 17. Mursak (SH!) 1:2. 22. Lapierre (Vauclair, Loeffel) 2:2. 35. Klasen (Vauclair) 3:2. 36. Hofmann (Sannitz, Jecker) 4:2.
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SCRJ Lakers – Davos 1:2 n.P.
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
4735 Zuschauer
Das Spiel: Bis zum bitteren Ende. Was der Partie an Klasse fehlt, macht die Spannung mehr als wett. Selbst der entscheidende Treffer muss erst noch per Video überprüft werden. Corvi hatte den letzten Penalty versenkt, hatte zuvor aber die Scheibe verloren und musste zurücklaufen. Laut Regelwerk darf er das, solange die Scheibe selbst keine Rückwärtsbewegung macht. Der schwer angezählte HCD wirft von Beginn an alles in den Angriff. Der Belagerungszustand dauert ungefähr eine halbe Stunde und bringt ausser einer Vielzahl an versiffter Chancen nichts. Ausser zusätzlichem Frust und noch mehr Verunsicherung. Nun mehr in der Abwehr beschäftigt, zeigen sich bei den Bündnern die altbekannten Schwächen. Abspielfehler, leichtfertige Puckverluste, die zu Beginn harmlosen Lakers wittern ihre Chance. Ein durch Schlagenhauf abgefälschter Schuss Schmucklis bringt schliesslich die inzwischen nicht mehr ganz unverdiente Führung für den Aufsteiger. Zwei Minuten später wird ein Schlittschuhtreffer Aulins aberkannt, wenig später scheppert es hinter Torhüter Lindbäck – allerdings nur am Pfosten. Davos kann die Partie ausgleichen, als Rödin einen Querpass von Prince versenkt. Im Powerplay. Verdient? Aufgrund der Überlegenheit in der ersten Spielhälfte, ja. Insgesamt aber eher etwas glücklich.
Premiere: HCD-Stürmer Anton Rödin gelingt im sechsten Spiel nach seiner Rückkehr nach Davos endlich der erste Treffer.
Preis: Die SCRJ Lakers werden für die fabelhafte Aufstiegssaison inklusive Cupsieg mit dem Sportpreis der Stadt Rapperswil ausgezeichnet. Gratulation.
Der Beste: Nyffeler (Lakers). Verhindert allein im ersten Abschnitt mindestens drei Treffer der Bündner.
Die Pflaume: Bader (HCD). Ein Moment der Unachtsamkeit genügt und der Puck liegt im Tor.
Die Tore: 42. Schlagenhauf (Schmuckli) 1:0. 56. Rödin (Prince/PP) 1:1.
Die Penaltys: Kristo –, Pestoni –; Smolenak –, Du Bois –; Knelsen –, Rödin –; Mason –, Prince –; Profico –, Corvi 0:1.
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SCL Tigers – ZSC Lions 4:1
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
5289 Zuschauer
Das Spiel: Geschmeidig und mit viel Spielwitz geben die SCL Tigers gegen die ZSC Lions den Ton an. Bis kurz nach der Spielmitte holen die Emmentaler vier Powerplays und ein 2:0 heraus. Die Zürcher Angriffe versanden konstant im gut gestaffelten Stock- und Beine-Dickicht. Daran ändert auch die ZSC-Schlussoffensive nichts.
Der Jubilar: Flurin Randegger wird für sein 500. National League Spiel geehrt. Der 30-Jährige trat für Davos, Biel, Genf, Bern und die Tigers an.
Der Angstgegner: Die ZSC Lions verlieren in dieser Saison gegen die Tigers 1:4 (25.9.18), 3:5 (21.10.18 im Cup) und nun 1:4.
Das Selbstverständnis: Noch letzte Saison verloren die Tigers öfters auch nach einem zwei bis drei Tore-Vorsprung. In dieser Saison zeigt der SCL ein anderes Selbstverständnis: Noch nie verlor das Team, wenn es das 1:0 erzielt hat.
Der Beste: Aaron Gagnon reisst sein Team mit und macht mit zwei Punkten den Unterschied.
Die Pflaume: Jérôme Bachofner trifft den Pfosten (15. Minute) und malträtiert die Gegner – beim 2:0 schaut er von der Strafbank aus zu.
Die Tore: 13. Neukom (Cadonau, Elo) 1:0. 32. DiDomenico (Gagnon/PP) 2:0. 38. Gagnon (Elo) 3:0. 42. Shore (Hollenstein) 3:1. 59. DiDomenico (leeres Tor) 4:1.
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Zug – Fribourg 1:4
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
6712 Zuschauer
Das Spiel: Nach vier Siegen in Serie fassen die Zuger gegen Fribourg eine Niederlage, weil sie lange zu passiv agieren. Erst als Gottéron mit zwei Toren in Vorsprung ist, versuchen sie, das Spiel wieder an sich zu reissen. Doch die Fribourger machen es clever: Sie drängen die Zuger aus der Tor-Richtung und lassen sie nicht mehr so oft zu Schüssen kommen. Der EVZ glänzt zudem mit Puckverlusten im Spielaufbau.
Der Wechsel: Am Nachmittag vor dem Spiel wird es aus Russland vermeldet, am Abend macht es der EVZ offziell: Viktor Stalberg (32) verabschiedet sich nächste Woche in die KHL zu Awangard Omsk und Ex-ZSC-Trainer Bob Hartley. Nachdem die Anfrage des russischen Klubs in Zug eingetroffen ist, hat man mit Stalberg Gespräche geführt. Davon ausgegangen, dass der EVZ den Vertrag des Schweden Ende Saison ohnehin nicht verlängert hätte, und ein Wechsel auch für ihn nicht abwegig war, ergab sich eine Win-Win-Situation für beide Parteien. Eine äusserst lukrative natürlich mit Ablösesumme und Lohnerhöhung.
Der Beste: Schmutz (Fribourg).
Die Pflaume: Stalberg (Zug), hat wohl das Gefühl, noch etwas beweisen zu müssen – doch alles misslingt.
Die Tore: 6. Zehnder (Martschini) 1:0. 18. Sprunger (Schmutz) 1:1. 19. Bykow (Miller) 1:2. 44. Vauclair 1:3. 59. Mottet (Chavaillaz/leeres Tor) 1:4.
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Biel – Ambri 6:0
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
5702 Zuschauer
Das Spiel – Wer meint, die fünf Pleiten aus den letzten sieben Partien hätten am Selbstvertrauen des Leaders gekratzt, irrt. Biel läuft dem Gegner von Beginn weg davon. Noch ehe sich Ambri umsehen kann, ist das Spiel gelaufen.
Die Powerplay-Überraschung: Statistisch gesehen haben die Seeländer das viertschwächste Powerplay der Liga (15,38 Prozent Erfolgsquote). Deshalb liess Coach Antti Törmänen das Überzahlspiel am Montag trainieren. Mit Erfolg! Biel trifft gleich viermal in Überzahl. Als Diego Kostner raus muss, verwertet der EHCB gleich die erste Möglichkeit. Als Kostner 75 Sekunden später erneut auf die Strafbank geschickt wird und sich dann auch Matt D’Agostini dazugesellt, macht Biel mit zwei weiteren Toren alles klar.
Der Wechsel: Nach dem 0:5 hat Ambri-Goalie Daniel Manzato (Fangquote von 76 Prozent) genug. Es kommt Benjamin Conz.
Die Durststrecke: Fabian Lüthi trifft erstmals nach zwölf Spielen wieder. Zuletzt war er vor einem Monat beim 5:1 in Ambri erfolgreich.
Der Beste: Riat (Biel), Hätte locker mehr Punkte erzielen können.
Die Pflaume: D’Agostini (Ambri), versetzt sein Team in doppelte Unterzahl. Game over!
Die Tore: 6. Neuenschwander (Schmutz) 1:0. 12. Lüthi (Moser, Schmutz) 2:0. 19. Brunner (Fuchs/PP) 3:0. 21. (20:41) Riat (Pouliot, Brunner/PP2) 4:0. 22. Fuchs (Kreis, Riat/PP) 5:0. 58. Salmela (Rajala/PP) 6:0.
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Servette – Lausanne 4:6
(Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
6099 Zuschauer
Das Spiel: Trotz 21 Abschlüssen führt Genf zur ersten Pause nur mit 1:0. Lausanne ist da effizienter und schafft im Mitteldrittel mit fünf Toren (vier davon im Powerplay) aus 13 Schüssen die Wende. Aus dem 2:2 wird innert 107 Sekunden ein 5:2. Lausanne klettert dank dem dritten Sieg in Folge über den Strich, Genf fällt darunter.
Der Abwesende: Lausanne-Goalie Boltshauser fehlt verletzt. Die Blessur (Unterleib) ist gemäss Klub aber nicht allzu gravierend.
Der Weitschuss: Erstes NL-Tor für Mike Völlmin. Und was für eins! Der 25-Jährige erwischt Sandro Zurkirchen beim 3:5 aus der eigenen Abwehrzone.
Die Schulter: Vukovic lässt gegen Bertschy das Knie stehen und verletzt sich selbst. Seine Strafe, welche zum 2:3 führt, sitzt Simek ab. Im Schlussdrittel kehrt Vukovic zurück, dafür scheidet Simek (Schulter) aus.
Der Beste: Yannick Herren (LHC).
Die Pflaume:Tanner Richard (Genf). Vier Strafminuten nach hohem Stock, es fallen die Tore zum 2:4 und 2:5. C.S.
Die Tore: 4. Mercier (Richard) 1:0. 25. Antonietti (In-Albon) 1:1. 28. Leone (Herren, Junland/PP) 1:2. 29. Winnik (PP) 2:2. 37. Vermin (Herren/PP) 2:3. 37. Herren (Junland, Leone/PP) 2:4. 38. Vermin (PP) 2:5. 41. Völlmin (Almond) 3:5. 47. Nodari (Kenins) 3:6. 56. Rod 4:6.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1658:32332. SCL Tigers1443:27273. Bern1440:25264. Zug1439:32265. Fribourg1638:38266. ZSC Lions1431:31247. Lausanne1641:42228. Lugano1443:34219. Ambri1434:412110. Servette1534:432011. Davos1425:531112. Lakers1517:457
Washington – Nach rund neun Jahren im All ist dem Weltraumteleskop «Kepler» wie erwartet der Treibstoff ausgegangen. Das Teleskop sei deswegen in den Ruhestand entlassen worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Dienstag mit.
«Kepler» solle künftig in seiner sicheren Umlaufbahn um die Sonne bleiben, hiess es bei einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz. Daten wird es keine mehr senden oder empfangen können.
Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler (1571-1630) benannte Planetenjäger war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um nach Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat «Kepler» Hinweise auf Tausende von fernen Planeten gefunden. Bei der Mission traten allerdings auch immer wieder technische Schwierigkeiten auf, seit 2013 operierte «Kepler» nur noch in begrenztem Modus.
Ein Nachfolger für «Kepler» hat sich bereits auf den Weg gemacht: Im April startete das Weltraumteleskop «Transiting Exoplanet Survey Satellite» (TESS) vom US-Bundesstaat Florida aus zur Planetensuche im All.
Der Hype um Kryptowährungen ist zwar etwas abgeflaut, aber ein Bitcoin ist noch immer über 6000 Dollar wert. Und noch immer tummeln sich viele Scharlatane in der Welt der Kryptowährungen.
Der Helikopter fliegt über die verschneite Schweizer Berglandschaft. An einem Seil trägt er einen grossen Container. Dieser wird im Nirgendwo bei einer Berghütte platziert. So zeigt es ein Imagefilm der Firma Swiss Alps Energy AG mit Sitz in Hünenberg im Kanton Zug. Der Container sei mit allem ausgerüstet, was es brauche, um Krypotwährungen wie Bitcoin zu schürfen (vor allem leistungsfähige Computer). Der Clou dabei: In eisiger Höhe müsse die Anlage weniger als andere gekühlt werden.
Der Hype um Kryptowährungen ist zwar etwas abgeflaut, aber ein Bitcoin ist noch immer über 6000 Dollar wert. Und noch immer tummeln sich viele Scharlatane in der Welt der Kryptowährungen. Darauf verwies Jürg Kradolfer (59) diese Woche am Branchenanlass Digital Assets Day in Zürich. Der Wirtschaftsprüfer und Ökonom war dort als Redner eingeladen. Auf seiner Webseite führt er eine Liste der Scharlatane mit einigen Dutzend Einträgen auf. Darunter ist auch die Firma Swiss Alps Energy AG.
Die Firma, die mit ihren Containern Bitcoin in den Alpen schürfen will, hat auf ihrer Webseite einen Rechner installiert: Bis zu einer Verdreifachung des Anlagebetrags wird potenziellen Investoren dort vorgerechnet. Diese haben gemäss Webseite der Firma schon zehn Millionen Dollar Kapital zugesichert.
Strom ist der stärkste KostentreiberGian-Carlo Collenberg (40) ist Mitgründer und CEO der Swiss Alps Energy AG. Er weiss vom Eintrag auf der Scharlatanliste und sagt: «Zwei Container sind schon in Betrieb.» Sie befänden sich in der Nähe von Skiliften, wo jeweils auch Trafostationen vorhanden seien. «Von dort bezieht die Anlage Strom», sagt Collenberg.
Aber Kradolfer sieht Widersprüche in der Geschäftsbeschreibung der Swiss Alps Energy AG und weist darauf hin, dass das Kühlungsargument nicht wirklich ziehe, denn die Stromkosten seien der stärkste Kostentreiber, nicht die Kühlung. Sein Fazit: «Wir raten zu hoher Vorsicht und vertiefter Prüfung!»
Nichts bezahlen!Bei anderen Projekten auf seiner Scharlatanliste urteilt Kradolf viel härter, etwa bei Alpcoin.com. Diese sei reine Scharlatanerie, die Kryptowährungsbeschreibung ein Witz. «Im selben Umfeld scheint auch die Seite https://www.go4cryptos.com/ zu stehen. Sie ‹handelt› einzig mit dem Alpcoin und täuscht auch vor, dass dieser auf coinmarketcap.com gelistet wäre, was nicht der Fall ist.»
Seine Empfehlung: nichts bezahlen! Auf der Website der Firma fehlen Kontaktangaben (kein E-Mail, keine Telefonnummer), wo SonntagsBlick sie hätte konfrontieren können.
Lynsi Snyder ist die Chefin der Burger-Kette «In-N-Out». Die 36-Jährige gehört zu den 400 reichsten Amerikanern. Bevor ihrem Erfolg als Unternehmerin musste sie jedoch einige Schicksalsschläge überwinden, wie Snyder in einem Interview erzählt.
Sie ist jung, reich und erfolgreich: Lynsi Snyder (36) ist die jüngste Milliardärin der USA. Auf der «Forbes»-Liste der 400 reichsten Amerikaner steht sie mit einem geschätzten Vermögen von drei Milliarden Dollar auf Platz 271. Snyder ist die Chefin der Burger-Kette «In-N-Out». Ihr Privatleben hatte sie bislang von der Öffentlichkeit abgeschottet. Doch nun gab die Unternehmerin dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» ein Interview.
Snyder nahm kein Blatt vor den Mund, sprach über den Drogentod ihres Vaters und ihre eigenen Sucht-Probleme. Als sie fünf oder sechs Jahre alt war, sei Guy Snyder immer wieder in Entziehungskliniken eingeliefert worden. 1999 starb er an Herzversagen. In seinem Blut wurde eine hohe Konzentration des Heroin-ähnlichen Schmerzmittels Hydrocodone gefunden. Nur wenige Jahre zuvor war Lynsis Onkel bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen. Snyder erzählt: «Ich verfiel in eine lange Phase des Trinkens und Marihuana-Rauchens.»
Als sie 19 Jahre alt ist, heiratet Snyder zum ersten Mal. Seither kamen drei weitere Ehen hinzu. Mit ihrem vierten Man Sean Ellingson sei sie glücklich. Die gescheiterten Beziehungen bereue sie nicht. «Sie haben mich gezwungen, stärker zu werden. Wenn man durchhält, dann entwickelt man mehr Stärke.»
Snyder ist als Chefin beliebtParallel zu ihrem turbulenten Privatleben startete Snyder als Unternehmerin voll durch. Nach dem Tod ihres Vater hatte sie 50 Prozent der Burger-Kette «In-N-Out» geerbt. 2010 löste sie den Mann ihrer Halbschwester als Chef ab und baute den Fast-Food-Giganten zu einem ernsthaften Konkurrenten für McDonald's, Burger King und Co. aus. Seit dem Tod ihrer Grossmutter Esther hat Snyder die volle Kontrolle über das Familienimperium.
Als Chefin ist die 36-Jährige bei ihren Angestellten sehr beliebt. Das hat seine Gründe: Alle ihre Angestellten bekommen eine Krankenversicherung und verdienen bei «In-N-Out» im Vergleich zur Konkurrenz auch deutlich mehr. Bei Lynsi Snyder gibts einen Stundenlohn von 13 Dollar – das sind vier Dollar mehr als bei McDonald's! (nim)
Highschool-Drama wie bei «Gossip Girl» gefällig? Dann ist die neue, spanische Netflix-Serie «Élite» genau das Richtige. Und zwar mit ganz vielen Teenieproblemen, einer Elite-Schule, Intrigen, Klischees und einem Mord.
Arm und Reich prallen aufeinander, als in Madrid eine Schule zusammenbricht. Drei Schüler, Nadia (Mina El Hammani), Samuel (Itzan Escamilla) und Christian (Miguel Herrán) bekommen daraufhin ein Stipendium für die Elite-Schule Las Encinas. Einfach wird es für die mittelloseren Teenies an der Schule der Reichen und Schönen jedoch nicht.
Sie müssen Intrigen von Sprösslingen einflussreicher Politiker ertragen, die grosse Liebe finden und sich in die vermeintlich bessere Gesellschaft integrieren. Doch dann geschieht ein Mord, der alles aus der Bahn wirft. Waren es die Armen oder die Teenie-Elite Spaniens?
Teenie-Drama mit Tiefgang«Élite» kann mit klassischen High-School-Drama-Serien wie «Gossip Girl» mithalten. Mehr noch: Das spanische Pendant thematisiert Dinge, die ich in einer Teenie-Serie kaum erwartet habe. Homosexualität, HIV, Rassismus und die Klassengesellschaft werden aufgriffen und gfeinfühlig behandelt.
Der Cast ist teilweise aus der ebenfalls spanischen Serie «Haus des Geldes» bekannt, passt aber auch gut in elitäre Schuluniformen. Insgesamt vereint die Serie von Carlos Montero und Darío Madrona überraschend viel Gesellschaftskritik mit spannender Unterhaltung, die nicht nur etwas für Teenager ist.
Das «Toys to Life»-Game macht vieles besser als ähnliche Spiele. Das beginnt bereits bei den coolen Raumschiffmodellen, die man auf den Controller stecken kann. Aber auch ohne dieses Feature überzeugt das Game.
Wichtigste Informationen zu «Starlink»PlattformenPS4, Xbox One, SwitchRelease16.10.2018 (Schweiz)PreisunterschiedlichAlterab 7 Jahren Übersicht: Darum gehts in «Starlink – Battle for Atlas»Als das Raumschiff Equinox das Atlas-Sonnensystem durchquert, wird es Opfer eines Überfalls der Schergen der Vergessenen Legion. Diese entführen den Captain und stellen auch sonst eine Bedrohung für das Weltall dar. Die roboterartigen Bösewichte sind unter ihrem Anführer Grax auf der Suche nach alter und mächtiger Technologie, die sie für ihre düsteren Zwecke missbrauchen wollen. Der Spieler muss nun die Schurken aufhalten. Dazu gilt es das Atlas-System inklusive der sieben Planeten zu erkunden.
Trailer zu «Starlink – Battle for Atlas»Das hat uns gefallenTolle Spielzeuge
Wie bei einem Toys-to-Life-Game üblich, darf man mit echtem Spielzeug das Game beeinflussen. Im Falle von «Starlink», kann man sein Raumschiff am Controller anbringen, einen Piloten ins Cockpit setzen und verschiedene Waffen wie Eispartikel-Kanonen oder einen Flammenwerfer an den Seiten des Raumschiffs befestigen. Doch damit nicht genug: So lassen sich bei den Raumschiffen die Flügel abnehmen und durch jene eines anderen ersetzen, um mit einem unförmigen Ding durchs All zu fliegen.
Und wer noch mehr experimentieren will, darf die Waffe sogar verkehrt aufstecken, was vom Spiel ebenfalls berücksichtigt wird. Eine nach hinten feuernde Kanone macht zwar keinen Sinn. Aber nur schon dass es theoretisch möglich ist, ist eine witzige Sache. Wer Geld sparen oder keine ganze Raumschiff-Armada zuhause rumstehen haben will, kann sämtliche verfügbaren Objekte übrigens auch als rein digitale Version erwerben.
Solides GameplayDas Game ist klar auf eine junge Zielgruppe ausgerichtet oder auf Kinder, die mit ihren Eltern zusammen im Splitscreen-Modus die Vergessene Legion aufhalten. Deshalb ist klar, dass der Schwierigkeitsgrad relativ niedrig angesiedelt ist. Trotzdem ist er gerade noch genug hoch, dass wir uns im Test trotzdem gefordert fühlten. Besonders wenn die feindliche Roboterarmee auf den Planetenoberflächen in Gruppen auftaucht, kann das Spiel ganz schön actionreich werden. Angenehm: Geht ein Raumschiff im Game kaputt, kann man sich einfach ein neues aufstecken und ist sofort wieder im Gefecht.
Vielfältige WeiterentwicklungEgal ob Raumschiff, Pilot oder Bewaffnung: Alle diese Elemente lassen sich im Spiel weiter entwickeln. So erlernen Piloten mit gesammelten Erfahrungspunkten neue Fähigkeiten, während es für Raumschiff und Waffen im Spiel Upgrades zu finden gibt, die, miteinander kombiniert, nochmals stärker werden.
Verschiedenartige PlanetenZwar wirken die Planetenoberflächen so, als wären sie ähnlich wie bei «No Man’s Sky» mit dem Zufallsgenerator geschaffen worden. Reist man aber zu einem anderen Planeten, kann man durchaus Varianten entdecken – egal ob es sich um einen vor allem in weiss gehüllten Eisplaneten, einen Wüstenplaneten oder um eine mit kunterbunten Pflanzen bewachsene Umgebung handelt.
Fox McCloud als Switch-GaststarAuf der Switch dürfen die Spieler mit einer eigens für die Plattform hergestellte Fox-McCloud-Figur in die Weltraumkämpfe ziehen. Klar, dass sein Arwing-Raumschiff dort auch als echtes Modell beim Spiel dabei ist. Zwar sieht das Game auf der Switch nicht so toll aus wie auf den anderen Konsolen und auch bei der Steuerung muss man mit den Joycons einige Abstriche in Kauf nehmen. Für «Star Fox»-Fans lohnt sich der Kauf für die Nintendo-Plattform aber auf jeden Fall.
Das hat uns genervtSich rasch wiederholende Game-ElementeDie Planetenoberflächen sind zwar mit vielen Betätigungsmöglichkeiten gefüllt, die sich aber relativ schnell wiederholen. Spätestens nach dem zehnten zu Wissenschaftszwecken gescannten Tier oder dem zwanzigsten eroberten Roboterstützpunkt kann hier etwas Langeweile aufkommen. So lohnt es sich, «Starlink» eher in kürzeren Spielesitzungen in Angriff zu nehmen.
FazitUnter den Toys-to-Life-Spielen überzeugt «Starlink – Battle for Atlas» mit der raffiniertesten Idee. Das Zusammensetzen und Austauschen von Piloten, Raumschiffen und Waffen macht nicht nur Spass, sondern hat auch im Spiel einen grösseren Einfluss, etwa wenn Gegner speziell auf Eis oder Feuer empfindlich sind. Kommt dazu, dass es mit dem Sammeln von Erfahrungspunkten und den unzähligen Möglichkeit zu Upgrades tatsächlich wie ein Weltraumrollenspiel anfühlt. Einzig die verschiedenen Missionen und Betätigungmöglichkeiten abseits der Hauptmission hätten etwas vielseitiger sein dürfen.
Wertung: 8 von 10 ausgewechselten RaumschiffteilenKRONBERG AI - Sturm Vaia hat auch im Appenzell kräftig gewütet: Der Seilpark Kronberg ist total verwüstet. Verwaltungsratspräsident Markus Wetter befürchtet, dass der Schaden nicht mehr zu beheben ist.
Am Telefon scherzt Markus Wetter (59) noch. Ja das Wetter, wie sein Nachname, sei letzte Nacht ganz besonders stürmisch gewesen. Doch lustig ist es eigentlich nicht.
In der Nacht auf Dienstag ist Sturm Vaia über die Schweiz hinweggefegt. Vor allem das Tessin wurde von den heftigen Winden schwer getroffen – aber auch St.Gallen und Appenzell hatten haufenweise Schäden zu verzeichnen (BLICK berichtete).
«Der Park ist total verwüstet»Darunter auch der Seilpark Kronberg im Kanton Appenzell Innerrhoden, wo Markus Wetter als Verwaltungratspräsident amtet. Als er am Dienstagmorgen den Park betrat, zeigte sich das Ausmass der Zerstörung. Der Sturm hat von dem einstigen Paradies für Kletterer kaum noch etwas übrig gelassen.
Seile sind gerissen, Holzleitern abgebrochen, ganze Bäume eingeknickt. Ein Bild, das für Markus Wetter nur schwer zu ertragen ist. «Wir stehen vor einem Scherbenhaufen. Der Park ist total verwüstet», sagt er zu BLICK.
Noch Hoffnung für den Seilpark?Der Verwaltungsratpräsident befürchtet, dass der Seilpark nicht mehr aufgebaut werden kann. «Die meisten Bäume wurden zerstört, wir wissen gar nicht, wo wir die Kletterelemente noch aufhängen sollen», so der 59-Jährige.
Am Dienstag haben die Einsatzkräfte nun mit den Aufräumarbeiten begonnen. Zurzeit versuche man, sich einen Überblick zu verschaffen und den Schaden einzuschätzen. Neben dem Seilpark unterhält der Kronberg auch eine Rodelbahn, eine Seilbahn sowie zahlreiche Wanderwege.
Ans Aufgeben denkt Markus Wetter nicht. «Wahrscheinlich müssen wir uns jetzt eine Alternative zum Seilpark überlegen», sagt er und fügt an: «Damit die Familien uns im Frühling trotzdem wieder besuchen.»
Wechselbad der Gefühle für unsere Nati-Stars in Wolfsburg. Admir Mehmedi (27) ebnet den Wölfen mit seinem Tor den Weg zum Sieg über Hannover im DFB-Pokal. Renato Steffen (26) wird derweil ein- und wieder ausgewechselt. Bayern München schlägt Viertligist Rödinghausen verdient, aber ohne Glanz 2:1.
Resultatmässig ist es ein Abend, der ganz nach dem Gusto der beiden Schweizer Wolfsburg-Legionäre verläuft. In der zweiten Runde des DFB-Pokals gibts ein 2:0 in Hannover. Die Wölfe ziehen in den Achtelfinal ein.
Admir Mehmedi hat grossen Anteil an diesem Erfolg. Der Nati-Stürmer bringt Wolfsburg in der 20. Minute mit einem trockenen Schuss in Führung. Soweit so gut.
Doch kurz nach der Pause ist dann plötzlich Feierabend für den stark aufspielenden Offensivakteur. Mehmedi fällt nach einem Luftduell unsanft auf den Rücken – und muss in der 57. Minute ausgewechselt werden. Trainer Bruno Labbadia bringt Renato Steffen.
Die Wölfe liegen bis kurz vor Schluss noch immer 1:0 vorne. Dann passiert das, was Steffen gar nicht in den Kram passt. Labbadia nimmt den Ex-Bebbi tatsächlich wieder vom Feld, um für die letzten Minuten noch Verteidiger Robin Knoche reinzuwerfen.
Erst eingewechselt, dann wieder ausgewechselt – die Höchststrafe. Steffen ist der Ärger anzusehen. Immerhin stimmt an diesem Abend aus seiner Sicht das Resultat, denn Wout Weghorst erhöht in der Nachspielzeit noch auf 2:0. Und der angeschlagene Mehmedi? Der wird nach Spielschluss noch zum Matchwinner gekürt.
Meister für ein Sensations-Out zu coolBayern München jubelt ebenfalls über das Achtelfinal-Ticket. Der deutsche Meister gewinnt bei Viertligist Rödinghausen verdient 2:1, auch wenn es keine Gala des Star-Ensembles von der Säbenerstrasse ist. Sandro Wagner (8.) und Thomas Müller (13.) lenken die Partie mit ihren Treffern früh in die erwarteten Bahnen. Bayern spielt – trotz Gegentor nach der Pause - zu abgeklärt. So gerät der Sieg in Rödinghausen nie wirklich in Gefahr. (mpe)
Die weiteren Resultate der 2. Runde im DFB-Pokal:Augsburg – Mainz 05 3:2 n.V.
Wehen Wiesbaden – Hamburger SV 0:3
Heidenheim – Sandhausen 3:0
Chemie Leipzig – Paderborn 0:3
Ulm – Fortuna Düsseldorf 1:5
Darmstadt – Hertha Berlin 0:2
Sein Leben inspirierte viele Kriminalfilme wie etwa «Departed - Unter Feinden»: Der amerikanische Gangsterboss James «Whitey» Bulger ist tot. Er wurde 89 Jahre alt.
Der berühmt-berüchtigte Schwerverbrecher sei leblos in seiner Zelle in einem Gefängnis im US-Bundesstaat West Virginia gefunden worden, teilten die zuständigen Gefängnisbehörden am Dienstag mit. Versuche, ihn wiederzubeleben, seien gescheitert. Nähere Informationen wurden zunächst nicht veröffentlicht.
Der 1929 geborene Bulger galt lange als einer der meistgesuchten Verbrecher der USA. Unter anderem soll er vor allem in der Ostküstenmetropole Boston in Morde, Erpressung, Drogenhandel, kriminelle Verschwörungen und Geldwäsche verwickelt gewesen sein.
Bulger war im Juni 2011 nach 16 Jahren auf der Flucht in Kalifornien festgenommen worden, wo er unter falschem Namen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin lebte. Im Jahr 2013 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.
Er war erst am Montag in das Hochsicherheitsgefängnis Hazelton eingeliefert worden, wo er den Rest seiner Haftstrafe verbüssen sollte. Medienberichte, wonach Bulger getötet wurde, bestätigten die Behörden nicht. Nach Angaben des «Boston Globe» gilt ein Mithäftling «mit Verbindungen zur Mafia» als Tatverdächtiger.
Bulgers Leben war Vorlage für zahlreiche Filme und Fernsehserien, unter anderem «Departed - Unter Feinden» (2006) von Star-Regisseur Martin Scorsese mit Jack Nicholson in der Rolle des Mafia-Chefs., «Black Mass» (2015) mit Johnny Depp und die Serie «Brotherhood» (2006-2008).
Sie stehen für Kägifret gar Schlange, die Scheichs in Saudi-Arabien. Für die Toggenburger Waffel-Produzenten Kägi und Söhne AG ist das Land der wichtigste Exportmarkt überhaupt.
Das Unternehmen Kägi Söhne aus Lichtensteig SG ist bekannt für seine Schoggi-umhüllten Waffeln. Und das nicht nur in der Schweiz. Äusserst erfolgreich verkauft der Waffelproduzent auch in Saudi-Arabien. Das Königreich ist wichtigster Exportmarkt. Seit 2011 unterhält Kägi ganz in der Nähe, in Dubai, sogar ein Büro. Insgesamt erzielt Kägi 47 Prozent der Verkäufe im Ausland.
Den Erfolg in Saudi-Arabien hat das Kägi-fret dem frühen Markteintritt und Einsatz seines damaligen Vertreters zu verdanken. Im Mittleren Osten wirbt das Produkt vor allem mit dem Label «Swiss made», erklärt die Marketingchefin gegenüber «Radio FM1 Today». Das Schweizer Kreuz dagegen werden möglichst weggelassen. Der Grund: Man könnte es als religiöses Zeichen werten. Wichtig seien zudem Probieraktionen. Doch auch da gibts lokale Sitten zu beachten. Die süsse Ware wird in jedem Fall von Männern und nicht Frauen verteilt.
Belgrad – Der Sportlehrer Goran Jablanov aus Slowenien ist beim Surfen ins Meer gefallen und hat einen ganzen Tag in der stürmischen Adria überlebt. Die italienische Polizei rettete den 47-Jährigen am Dienstag nahe Triest aus dem Wasser.
Dies berichtete das kroatische Staatsfernsehen HRT. Er hatte sich in den Wogen die ganze Zeit an sein Surfboard geklammert. Dies und sein Neoprenanzug retteten ihm laut der slowenischen Nachrichtenagentur STA offensichtlich das Leben.
Jablanov war am Montag mit einem anderen Wassersportler in der Bucht von Piran gesurft, als Sturmböen beide von den Brettern rissen. Der andere Mann hatte das Ufer noch erreicht. Jablanov blieb zunächst verschwunden.
Wegen des Sturms konnte zunächst kein Rettungsteam ausrücken. Erst am nächsten Morgen fischten die Italiener den Sportlehrer aus der Adria - 40 Kilometer entfernt von dem Punkt, wo er ins Wasser gefallen war.
«Roger, on t'aime!» Nach drei Jahren spielt Roger Federer endlich wieder in Paris. Doch der Maestro stapelt tief.
Nach drei Jahren ist es soweit: Roger Federer spielt endlich wieder in der Stadt der Liebe! «Es gefällt mir in Paris. Mein Körper fühlt sich gut an und im Kopf bin ich bereit», so der 37-Jährige. Turnier-Direktor Guy Forget ist überglücklich. «Die Fans und wir haben darauf gewartet, Roger wieder bei uns zu sehen. Er ist wohl der beste Spieler der Geschichte.»
Liebesbekundungen, die Federer gefallen dürften. Und doch ist der Hauptgrund, warum er in Frankreichs Hauptstadt antritt, anderer Natur. Er will in Schwung bleiben für die ATP Finals in London (ab 11. November). «Nach Basel ist es für mich immer kompliziert, mich aufzuraffen und zu sagen: es geht weiter», gibt Federer allerdings zu. Denn: «Basel ist für mich wie Wimbledon. Ich gebe alles und bin sehr emotional.» Genau das spürte man am Sonntag, als Federer nach seinem 99. Titel auf der Tour Tränen der Freude weinte. «Aber ich habe mich gut erholt und freue mich, hier zu spielen.»
Gleiches gilt für Federers ersten Gegner, Milos Raonic. Das Service-Monster aus Kanada war vor zwei Jahren noch die Nummmer 3 der Welt, rangiert momentan aber auf Platz 21. In der ersten Runde schlug er – Federer genoss ein Freilos – den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga.
Will Federer seinen 100. Turniersieg hamstern, muss er also von Anfang an bereit sein. Daran denkt er noch nicht. Federer ist sich bewusst: «Nadal ist zurück. Djokovic und andere Top-Spieler sind da. Es wird schwierig, hier zu gewinnen.»
Das Schweizer Gesundheitswesen ist medizinisch top, preislich teuer – und digital im Abseits. Zumindest, was den Online-Auftritt oder Apps vieler Krankenkassen betrifft.
Eine Studie des Vergleichsdienstes Moneyland hat 17 grössere Krankenkassen mit mindestens 30'000 Versicherten in der Grundversicherung einem digitalen Härtetest unterzogen. Das Fazit fällt einigermassen ernüchternd aus: «Abgesehen von einigen Ausnahmen lässt sich sagen, dass Schweizer Krankenkassen kundenseitig noch nicht richtig im digitalen Zeitalter angekommen sind», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.
Deshalb kann es nicht überraschen, dass eine Mehrheit der Krankenkassenkunden noch keine Apps nutzt. Das hat auch damit zu tun, dass viele Apps eben erst lanciert worden sind oder nur einen begrenzten Funktionsumfang haben. Und dass es auch im Jahr 2018 tatsächlich noch Krankenkassen gibt, die für ihre Kunden schlicht keine App im Angebot haben.
Dokumente elektronisch einreichenZu den App-losen Krankenkassen zählen auch ein paar Branchengrössen wie Agrisano, Aquilana, Assura, Concordia und ÖKK. Der Vergleichsdienst Moneyland teilt nicht nur aus, er verteilt auch Punkte – und zwar an die Krankenkassen, die trotz allem mit ihrem Kundenportal oder ihrer App überzeugen können.
Am besten schneiden punkto Funktionsumfang die Online-Kundenportale von Atupri, CSS, KPT, Sanagate und Sanitas ab. All diese Krankenversicherer bieten ihren Kunden die Möglichkeit, elektronisch auf Dokumente wie Prämienrechnungen oder Policen zuzugreifen – und diese bei Bedarf auch herunterzuladen.
Chatten mit AtupriEbenfalls Standard (mit Ausnahme der Sanitas): die Möglichkeit, Arztrechnungen elektronisch einzureichen. Zudem lassen sich bei den meisten oben genannten Kassen kleine Änderungen am Versicherungsvertrag vornehmen. Was Atupri vom Rest abhebt: Die Chatfunktion des Kundenportals. Das ist sonst nur noch bei der Groupe Mutuel möglich – oder in den Apps für Mobilgeräte von CSS und Sanitas.
Unter anderem diese Möglichkeit machen die CSS und Sanitas zu den Gewinnern im App-Vergleich. Die Plätze dahinter belegen Sanagate, Atupri und Visana. Die meisten Apps haben einen ähnlichen Funktionsumfang wie die Kundenportale, ergänzt durch Fitnessfunktionen oder die Möglichkeit, ohne grossen Aufwand Nummern für medizinische Beratung zu finden.
Die Digitalisierung verändert unsere Berufswelt. Das beeinflusst auch, was Kinder heute lernen müssen, und vor allem wie und wo sie das tun. Am besten: Nicht mehr nur im Klassenzimmer, sagen einige Pädagogen.
Die Atmosphäre gleicht der eines bunten Grossraumbüros: An abgetrennten Tischen wird gearbeitet – hier wird geflüstert, dort wird nebenbei Musik gehört. Kein Arbeitsplatz gleicht dem anderen. Fotos, Post-its und Postkarten zieren die Metallplatten, welche die Schreibtische gegeneinander abgrenzen, auf den Arbeitsflächen liegen persönliche Gegenstände. Stehcomputer sind jederzeit zugänglich, einige Jugendliche haben Laptops auf den Tischen. Lehrer begleiten die individuelle Lernarbeit – hier heissen sie Lern-Coaches.
Wir befinden uns in der Sekundarschule Petermoos in Buchs im Kanton Zürich. Hier verbringen die Schülerinnen und Schüler einen Drittel ihrer Zeit nicht in Klassenzimmern, sondern in Lernateliers. In diesen erfüllen sie selbständig und nach eigener Planung Aufträge, die ihre Lehrer individuell auf sie zuschneiden. Neben dem individualisierten Lernen verfolgt diese Art des Unterricht noch ein ganz anderes Ziel: Die Freude am Lernen zu fördern. Und das ist wichtig, denn in der Schule der Zukunft wird es immer weniger nur um die Vermittlung von Inhalten gehen. Einfach, weil niemand genau weiss, was Kinder später für den Beruf brauchen. Stattdessen wird es immer wichtiger, dass die Kinder sich gut und gerne Neues aneignen.
Ungewisses WissenDenn was unsere Kinder in Zukunft wissen und können müssen, sei ungewisser denn je, schreibt der Historiker und Bestsellerautor Yuval Noah Harari in seinem neuesten Buch «21 Lektionen für das 21. Jahrhundert»: «Wenn Sie 1018 in China lebten, wussten Sie, dass auch im Jahr 1050 die meisten Menschen noch als Bauern und Weber arbeiten würden […]. So lehrten arme chinesische Eltern ihre Kinder 1018, wie man Reis pflanzt oder Seide webt […]. Es war offensichtlich, dass diese Fähigkeiten auch im Jahr 1050 noch benötigt würden.» Tausend Jahre später, das Jahr 2018: Heute ist bei weitem nicht klar, welche Fähigkeiten unsere Kinder im Jahr 2050 brauchen. Denn dann werden Berufe existieren, über die wir jetzt bestenfalls spekulieren: Roboterberater, Abfalldesigner, persönliche Gedächtnisberaterin, Augmented-Reality-Journey-Builder, Datendetektivin, Fitness-Commitment-Counselor und viele mehr.
Einiges wissen wir aber: Studien zeigen, dass neben Computerfähigkeiten vor allem soziale und analytische Fähigkeiten immer wichtiger werden, sagt Dominik Petko, Prorektor der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Zwar blieben komplexe Tätigkeiten vorläufig Aufgabe des Menschen. Aber viele einfachere Tätigkeiten würden künftig mehr und mehr von Computern übernommen. Denn was Computer und digitale Technologien ersetzen können, das werden sie auch ersetzen.
Das bedeutet unter anderem, dass Schülerinnen und Schüler heute lernen müssen, mit Programmen, Algorithmen, Daten und digitalen Medien umzugehen – und dabei soll das neue Modul «Medien und Informatik» helfen. Dieses ist Teil des Lehrplans 21, der als erster gemeinsamer Lehrplan derzeit sukzessive in den Schulen der Deutschschweiz eingeführt wird. «Das ist ein erster Schritt», sagt Dominik Petko. «Informatik und Mediennutzung müssen nun auch fächerübergreifend ein Thema sein.» Denn Digitalisierung bedeute in jedem Fach etwas anderes. In Deutsch geht es nicht mehr nur um Texte und Bücher, sondern um ganz verschiedene Medien wie Websites oder Videos. In Mathematik müsse man nicht mehr nur auf Papier rechnen, sondern auch selbständig mit Programmen und Algorithmen arbeiten können. Dazu müssen in den Schulen Computer und Internet frei zugänglich sein.
Es braucht mehr als nur TabletsWer nun aber glaubt, dass die Anschaffung von Smartphones, Tablets und dergleichen reicht, um die Kompetenzen für die digital bestimmte Berufswelt von morgen aufzubauen, der liegt gehörig daneben. Zwar liegen iPad-Schulen und Bring-Your-Own-Device-Konzepte im Trend. Aber solche Hilfsmittel machen nur Sinn, wenn dadurch ein konkretes pädagogisches Ziel erreicht würde, sagt Maja Burkhart, Lehrerin an der Sekundarschule Petermoos in Buchs im Kanton Zürich. «Ich nutze zum Beispiel Smartphones im Französischunterricht, um die Sprachfertigkeit zu überprüfen», sagt Burkhart. Sie bittet ihre Schülerinnen und Schüler, sich selber beim Sprechen auf Video aufzunehmen und ihr dieses dann zu senden. «So haben die Kinder nicht den Druck, vor der Gruppe sprechen zu müssen. Ausserdem kann ich mir so einen besseren Eindruck über ihr Können verschaffen, denn das Video kann ich zurückspulen.» Hier bringen digitale Hilfsmittel also einen konkreten Mehrwert in den Unterricht.
Aber die Digitalisierung bedeutet nicht nur, dass Schulen digitale Medien nutzen und Medienkompetenz und Grundlagen der Informatik vermitteln müssen. Sie hat noch eine andere, viel grundlegendere Konsequenz: Das Klassenzimmer als Ort der Informationsvermittlung hat wohl ausgedient.
Kinder sollen kreativ denken lernenUnd das nicht nur, weil Lernende sich Informationen heute zu jeder Zeit und an jedem Ort verschaffen könnten, sagt Toni Ritz, Direktor von Educa, der Fachagentur für Bildung und ICT von Bund und Kantonen. «In Zukunft werden zunehmend Kompetenzen wie Kollaborationsfähigkeit, Kreativität, kritisches Denken und Kommunikation über den beruflichen Erfolg entscheiden.» Ein Beispiel: Innovation ist ein wichtiger Treiber der Wirtschaft. Bisher beruhte sie meist darauf, bestehende Geschäftsmodelle oder Produktionsanlagen zu optimieren oder zu perfektionieren. «Solche Arbeiten werden künftig hauptsächlich von Robotern und Systemen mit künstlicher Intelligenz übernommen», sagt Ritz. «Was solche Systeme allerdings nicht können, ist kreativ zu sein.» Und das brauche man, um disruptive Geschäftsmodelle wie Uber oder AirBnB, die heute die Innovation treiben, zu entwickeln. Daher sei es wichtig, dass Kompetenzen wie Kreativität, und Expeditionsgeist sowie eine Fehlerkultur gefördert würden, so Ritz. «Solche Kompetenzen werden kaum im Frontalunterricht erlernt.» Auch Dominik Petko glaubt, dass künftig Projektarbeit und die Arbeit in Teams in der Schule an Bedeutung gewinnen dürften.
Wie genau die Schule der Zukunft aussehen soll – das weiss keiner so genau. Aber in dem uneinheitlichen Bildungssystem der Schweiz werden viele Ansätze in einzelnen Schulen erprobt. Wie eben zum Beispiel in der Schule Petermoos in Buchs. Die öffentliche Schule hat ihr Lernlandschaftsmodell mit individuellen Arbeitsplätzen und speziellen Orten für Teamarbeit schon vor Jahren eingeführt und dafür 2015 auch den Schweizer Schulpreis bekommen.
Klar ist, dass die Neuerungen durch die Digitalisierung noch nicht zu Ende sind. Dass sich also unsere Kinder in Zukunft immer wieder weiterbilden müssen. Dass sie sich immer wieder mit neuen Technologien auseinandersetzen müssen. Die Freude daran soll ihnen schon die Schule mitgeben. Denn die Zukunft mag zwar so ungewiss sein wie nie zuvor. Der stetige Wandel jedoch ist eine der wenigen Gewissheiten.
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ZÜRICH - Die Zahlen von Ikea Schweiz sind gut, sogar so gut wie noch nie. Doch um weiter zu wachsen, muss Ikea aufräumen. Wie, das erklärt Ikea-Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia im Interview mit BLICK.
Das Geschäft mit schwedischen Möbeln zum selber Zusammenbauen läuft gut: Ikea hat im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende August) in der Schweiz einen Umsatz von 1,097 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und ein Rekordergebnis. Besonders stark gewachsen Ikea im Online-Geschäft und bei den Dienstleistungen.
Keine Zeit mehr, um Möbel zusammenzubauenIm Moment sind vor allem Transportdienstleistungen gefragt, denn immer mehr Leute haben kein Auto mehr, kaufen aber trotzdem ihre Möbel bei Ikea. Doch andere Dienstleistungen wie etwa der Zusammenbau von Möbeln gewinnen immer mehr an Bedeutung: «Wir erleben gerade einen radikalen Wandel der Kundenbedürfnisse», sagt Ikea-Schweiz Chefin Simona Scarpaleggia (59) im Interview mit BLICK. Das Do-it-yourself, also das selber zusammenbauen der Möbel werde zwar Teil der Ikea-Kultur bleiben, «aber wir müssen mehr Dienstleistungen anbieten. Denn die Leute haben immer weniger Zeit und sind deshalb an sinnvollen Dienstleistungen interessiert».
Fleischbällchen bleiben trotz Vegi-HotdogDazu gehört auch, dass sich die Ikea-Mitarbeiter vom Verkäufer zum Wohn-Berater wandeln müssen. Nur so haben sie und Ikea eine Chance im sich radikal ändernden Einkaufsverhalten: «Die Kunden wechseln nahtlos von einem Verkaufskanal zum nächsten, in rasender Geschwindigkeit – da müssen wir mithalten können», so Scarpaleggia.
Auch das Gastro-Geschäft bei Ikea verändert sich – und bleibt ein wichtiger Umsatzpfeiler. Der Bereich Food erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 2,4 Prozent auf 71 Millionen Franken. «Auf Klassiker wie der traditionelle Hotdog oder die schwedischen Fleischbällchen müssen die Leute auch in Zukunft nicht verzichten», beruhigt Scarpaleggia. «Doch die Essgewohnheiten ändern sich, also bieten auch wir mehr vegetarische oder vegane Gerichte an. Viele sind heute Flexitarier, so flexibel sind wir auch.» So flexibel, dass bereits jeder 10. Hotdog, der bei Ikea über den Tresen geht, ein vegetarischer ist.
Am Montag wüteten Stürme und Starkregen über ganz Italien. Zwischen dem Südtirol und Neapel entstanden grosse Schäden. Mehrere Personen kamen ums Leben.
Die heftigen Herbststürme hinterliessen in ganz Italien eine Spur der Verwüstung. Venedig steht unter Wasser, in der Region Ligurien mussten die Häfen geschlossen werden, in der Hauptstadt Rom herrscht wegen Hunderter umgefallener Bäume das reinste Chaos.
Die Unwetter forderten mehrere Menschenleben. Mindestens elf Personen kamen zu Tode. Darunter der Maschinenbaustudent Davide N.* (†21) aus San Nicola La Strada. Er wurde am Montag gegen 17 Uhr in Neapel von einem umfallenden Baum erschlagen, als er gerade auf dem Heimweg von der Uni war.
Der Unternehmer Rudy C.* (†32) und sein Mitarbeiter Antonio R.*(†38) starben auf dem Weg zur Arbeit. In Castrocielo, rund 100 Kilometer südlich von Rom, krachte eine riesige Pinie auf das Auto, in dem sie unterwegs waren. Nicht weit davon entfernt, in der Küstenstadt Terracina, verlor Nunzio C.* (†57) sein Leben. Eine Windhose hatte einen Baum entwurzelt, der genau auf sein Fahrzeug stürzte.
«Deine Herzlichkeit wird uns fehlen»Unter den Opfern ist auch der begeisterte Wassersportler Mario R.* (†63). Er ging trotz der widrigen Bedingungen in der Nähe von Rimini als einziger einer Gruppe von Kitesurfern ins Wasser. Als er die Gefahr erkannte, versuchte der 63-Jährige gemäss Zeugen noch umzukehren.
Aber da war es bereits zu spät. R. wurde von einer heftigen Böe erfasst. Der erfahrene Surfer verlor die Kontrolle, der Windstoss schleuderte ihn gegen die Klippen. R. wurde tödlich verletzt. Freunde trauern nun auf Facebook um ihn: «Dein ansteckendes Lachen und deine Herzlichkeit werden uns fehlen. Wir werden dich vermissen.»
Freiwilliger Feuerwehrmann stirbt bei EinsatzIm norditalienischen Feltre wurde Sandro P.* (†49) in seinem Auto von einem umstürzenden Baum getötet. In San Martino im Südtirol starb der freiwillige Feuerwehrmann Giovanni C.* (†52). Er wurde von einem Baum erschlagen. Tragisch: Der Unfall passierte während eines Einsatzes wegen des Unwetters. Der 52-Jährige hatte sich schon seit über dreissig Jahren in der Feuerwehr engagiert.
Auch in anderen Regionen fielen Menschen den Unwettern zum Opfer. In Albisola Superiore bei Genua starb eine 88-jährige Rentnerin, weil sie von einem herumfliegenden Blechdach getroffen wurde. In Dimaro starb eine 45 Jahre alte Frau in ihrem Haus. Die Ortschaft sollte eigentlich evakuiert werden, weil Überschwemmungen und Schlammlawinen die Bevölkerung bedrohten. Die Frau schaffte es aber nicht mehr aus ihrem Haus. (krj)
* Namen bekannt
Rapid Wien steht mit Sportchef Fredy Bickel nur auf Tabellenplatz sieben, in der Europa League setzt es zuletzt gegen Villarreal eine 0:5-Schlappe. Grund genug für Peter Pacult, um mal Tacheles zu reden.
Als Aktiver führte er Rapid Wien 1985 in den Europacup-Final der Cupsieger und 2008 holt der Österreicher Peter Pacult (59) als Trainer mit den Grün-Weisen den 32. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Es ist der bisher letzte Titel für den Rekordmeister aus der österreichischen Hauptstadt.
Nun schiesst der ehemalige Meistertrainer Rapids scharf gegen Spieler und Führung der Hütteldorfer. Am Montagabend in der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar 7» spricht er über Rapids Fehleinkäufe und die miserable Saison. Speziell ins Visier genommen hat Pacult den Schweizer Sportchef bei Rapid, Alfred «Fredy» Bickel. «Alfred Bickel hat in drei Transferperioden nicht einen Spieler gebracht, der Rapid wirklich weiterhilft.» Harte Kritik für den ehemaligen FCZ- und YB-Sportchef.
Pacult sagt ausserdem: «Dieser Kader kann nicht funktionieren. Du hast keine erfahrenen Spieler und auch keine, die Woche für Woche mit dem Druck umgehen können. Es ist nun mal ein Unterschied, bei Verein XY oder bei Rapid zu spielen.»
«Das ist Rapid nicht würdig»Doch nicht nur die sportliche Führung kommt bei Pacult unter die Räder. Auch die Spieler müssen sich so einiges anhören lassen vom Ex-Internationalen. Nach der 0:5-Pleite in der Europa League gegen Villarreal, schiesst er gegen die «Ministranten-Truppe», wie er sie selbst nennt: «Da ist kein Aufbäumen. Das ist Wischiwaschi. Als Spieler muss ich mich an der eigenen Nase fassen, nicht pauschal kritisieren. Was Rapid in den letzten Wochen spielt, ist nicht Rapid. Das ist Rapid nicht würdig.»
Mittlerweile hat der Verein reagiert und einen Trainerwechsel vorgenommen. Anfangs Oktober musste Goran Djuricin für Dietmar Kühbauer Platz machen. Damit zeigt sich Pacult äusserst zufrieden. «Didi weiss, was es heisst, das Trikot zu tragen und bei Rapid zu spielen». Nun soll Bickel also mit Kühbauer zusammen den Rekordmeister wieder dahin bringen, wo man herkommt – an die Spitze. (fav)
Halloween steht vor der Tür, und die Stars und Sternchen greifen wieder zu Schminke und Perücke. Die letzten Jahre besonders im Hollywood-Halloween-Trend: Stars, die sich als andere Stars verkleiden.
Zu Halloween verkleiden sich nicht nur kleine Kinder. Auch Stars wie Kim Kardashian (38), Miley Cyrus (25), Kylie Jenner (21) und Co. greifen gerne zu ausgefallenen Kostümen. Dabei wollen sie nicht selten mal jemand anderes aus dem Show-Business sein.
Miley Cyrus und Beyoncé als Rapperin Lil' KimMiley Cyrus ist zwar selbst Sängerin, wäre aber scheinbar gerne Rapperin. Zu Halloween verwandelte sie sich einmal in den Rap-Star Lil' Kim. Und die war völlig hin und weg von Mileys Kostüm: «Wie wunderbar ist das! Sie hat mich sehr gut verkörpert und sah grossartig aus! Ich liebe sie; sie ist eine meiner besten Freundinnen», schrieb Lil' Kim bei Twitter.
Auch Beyoncé (37) wurde letztes Jahr zu Halloween kurzerhand zu Lil' Kim. Sie postete sogar ein direktes Vergleichsbild zum Original.
Kim Kardashian als «Vogue»-ChefinZiemlich kreativ und vor allem en vogue verkleidete sich Kim Kardashian im Jahr 2014. Sie mimte die «Vogue»-Chefin Anna Wintour (68). Ihr Sohn North West (5) wurde als ehemaliger «Vogue»-Editor Andre Leon Talley (69) verkleidet. Kims Ex-Make-up-Artistin Joyce Bonelli (36) stellte Grace Coddington (77), Creative Editor der «Vogue», dar, und ihr Sohn Zeplin verkörperte Karl Lagerfeld (85). Das perfekte Fashion-Quartett. Doch so richtig gruselig sind die Kostüme nicht.
Wie nah Miley, Kim K., Paris Hilton (37), aber auch Kylie Jenner und Beyoncé an ihre Imitationen von verschiedenen Stars herankommen, sehen Sie in der Galerie. (euc)
«Damit kannst du doch keine Frau befriedigen»: Das soll eine Polizistin über den Penis eines Mannes gesagt haben, der zur Kontrolle auf die Wache musste. Ein Gericht spricht sie nun vom Vorwurf frei.
Eine Personenkontrolle, die vor drei Jahren aus dem Ruder lief, hat das Zürcher Bezirksgericht am Dienstag aufrollen müssen: Es sprach am Ende eine Stadtpolizistin klar frei - den Kontrollierten verurteilte es wegen Beschimpfung.
Es war im November 2015, an einem Sonntagmorgen um etwa 5.30 Uhr in der Früh, als sich der damals 23-Jährige mit 1,54 Promille im Blut von einem Geburtstagsfest herkommend auf dem Heimweg befand. An der Langstrasse wurde er von Stadtpolizisten kontrolliert.
Er habe einer vorbeifahrenden Polizeipatrouille zweimal den Mittelfinger gezeigt, einmal sei er dabei auf der Strasse gestanden, sagten vier Polizisten. Er sei aus dem Nichts heraus kontrolliert worden, beteuerte hingegen der junge Mann, der laut eigenen Aussagen vor diesem Vorfall nichts gegen die Polizei gehabt haben will, aber unter anderem wegen Sachbeschädigung mehrere Vorstrafen aufweist.
Polizistin zeigt Kontrollierten anDie Personenkontrolle lief in der Folge völlig aus dem Ruder. Darüber waren sich beide Seiten einig. Sie erzählten aber zwei unterschiedliche Versionen.
Der Mann sei von Beginn an renitent gewesen, sagten vier beteiligte Polizisten. Er habe mit Schimpfwörtern nur so um sich geworfen, etwa mit «Scheiss-Bullen«, «Drecks-Bullen» und «Scheiss-Schwuchteln». Das übliche Mass, das sich Polizisten im Kreis 4 gefallen lassen müssten, sei überschritten gewesen. Eine Polizistin und ein Polizist zeigten ihn deshalb wegen Beschimpfung an.
Er sei zwar etwas angeheitert gewesen, räumte der Mann vor Gericht ein. Er habe während der Kontrolle aber lediglich die Polizeiarbeit kritisiert: Wenn man so ruppig mit Unschuldigen umgehe, dann schüre man Hass auf den Staat, dann schaffe man IS-Kämpfer, habe er gesagt. Schimpfwörter habe er keine verwendet.
Kontrollierter zeigt Polizistin anSpäter, auf der Wache, sei er dann gedemütigt worden, gab der Kontrollierte an. Als er bei der Leibesvisitation nackt gewesen sei, habe die zuvor angeblich von ihm beschimpfte Polizistin auf seinen Penis hingewiesen. Und sie habe gesagt: «Mit diesem kann er doch keine Frau befriedigen.«
Er habe sich erniedrigt gefühlt - in der Folge habe er acht Mal eine Psychologin aufsuchen müssen, führte der Stadtzürcher vor Gericht aus. Deshalb reichte auch er eine Anzeige wegen Beschimpfung ein.
Die damals 31-jährige Polizistin bestritt diese Aussagen: Auf der Wache habe sie sich in einem anderen Raum befunden, um die Papierarbeit zu erledigen. Bei der Leibesvisitation eines Mannes sei nie eine Polizistin dabei.
Dass der Mann sie beschuldigte, bezeichnete deren Anwalt als «Rache-Anzeige». Diese Anzeige sei ja auch erst einen Monat nach dem Vorfall und eine Woche nach der Anzeige der Polizistin eingegangen.
Ein Freispruch, ein SchuldspruchDie Staatsanwaltschaft hatte sowohl den Kontrollierten als auch die Polizistin wegen Beschimpfung angeklagt. Beiden sei bewusst gewesen, dass sie mit ihren jeweiligen Worten den anderen in der Ehre verletzen würden, schrieb sie in der Anklageschrift und forderte bedingte Geldstrafen von 15 Tagessätzen für den Kontrollierten und von 20 Tagessätzen für die Polizistin.
Angesichts der übereinstimmenden Aussagen der Polizisten gelangte der Einzelrichter aber bezüglich der Polizistin zu einem «klaren Freispruch". Anzeichen auf Absprachen gebe es keine. Jeder Polizist habe die Vorfälle aus seiner Perspektive und mit persönlichen Einschätzungen geschildert.
Die Ausführungen des jungen Mannes bezeichnete der Richter als wenig überzeugend. So habe er anfänglich keine Person konkret beschuldigt, erst im weiteren Verlauf habe er mehr Details genannt. Es sei erstaunlich, wenn die Erinnerungen mit der Zeit konkreter werden.
Angesichts dieser Ausgangslage gelangte das Gericht auch zur Überzeugung, dass der Kontrollierte die Polizisten tatsächlich beschimpft hatte. Es verurteilte ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 15 Tagessätzen bei einer Probezeit von fünf Jahren.
Eine frühere bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen widerrief das Gericht aber - diese muss er nun bezahlen. Angesichts der Vorstrafen könne nicht mehr alles bedingt verhängt werden, merkte der Richter an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (SDA)