ALPNACH OW - Bei der Zahnradbahn von Alpnachstad auf den Pilatus sind am Sonntagnachmittag zwei Wagen zusammengestossen. Beim Auffahrunfall wurde eine Person leicht verletzt. Der Betrieb musste kurzfristig unterbrochen werden.
Die Kollision der beiden Triebwagen ereignete sich gegen 14 Uhr im Bereich der Zwischenstation Ämsigen, wie die Pilatus-Bahnen mitteilten. Die genauen Umstände des Unfalls werden abgeklärt. Eine Person wurde mit leichten Verletzungen zur Abklärung ins Spital gebracht. Die unverletzten Passagiere setzten ihre Fahrt fort.
Gegenüber dem SRF-Regionaljournal Zentralschweiz sagte Tobias Thut, Marketingleiter der Pilatus-Bahnen, der Unfall sei bei geringem Tempo passiert. Beide Wagen wurden beschädigt, einer konnte die Fahrt wieder aufnehmen. Nach dem kurzen Unterbruch ging die Bahn wieder in Betrieb und transportierte die Gäste gemäss Fahrplan.
Die Zahnradbahn von Alpnachstad nach Pilatus Kulm ist mit einer maximalen Steigung von 48 Prozent die steilste Zahnradbahn der Welt. Die Fahrzeit beträgt rund 30 Minuten. Maximal können 340 Personen pro Stunde transportiert werden. Die Bahn ist von Mai bis November in Betrieb. Sie feierte 2014 ihr 125-jähriges Bestehen. (SDA)
NENDAZ VS - Das Alphorn hat Nendaz (VS) während drei Tagen in Atem gehalten. 120 Kandidaten beteiligten sich am Wettbewerb des 17. Alphornfestivals. Trotz des etwas launischen Wetters zogen die Organisatoren eine «erfreuliche» Bilanz.
Am Gemeinschaftskonzert vom Sonntag, traditionell einer der Höhepunkte des Festivals, nahmen insgesamt 200 Musiker teil. Der imposante Anlass findet an der Uferböschung des Tracouet-Sees statt, 2200 Meter über Meer.
Das Festival versteht sich als Schaufenster für das Volkstümliche. Deshalb wurden auch Jodel, Fahnenschwingen und Treicheln geboten.
In der Schweiz wurde das Alphorn erstmals 1555 vom Zürcher Naturforscher Conrad Gessner erwähnt. das Instrument wurde dazu benutzt, das Vieh zusammenzurufen. Auch Nachrichten wurden damit von Tal zu Tal weitergegeben. Seine heutige Form erhielt das Alphorn erst 1880.
Lukas Gähwiler würde den Job als CEO von Raiffeisen bekommen, wenn er will. Der ehemalige Top-Manager bei der Grossbank UBS hatte sich vor zwei Jahren aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.
Es könnte gut sein, dass Guido Schilling (59) kürzlich bei Lukas Gähwiler (53) angerufen hat. Schilling ist Headhunter – mit dem Auftrag, für Noch-Raiffeisen-Chef Patrik Gisel einen Nachfolger zu finden. Branchenkenner gehen davon aus, dass Gähwiler ganz oben auf Schillings Liste steht.
Gähwiler war sechs Jahre lang Chef der UBS Schweiz und hat deren Ruf nach der Finanzkrise wiederhergestellt. Vor zwei Jahren hat sich Gähwiler aus seiner operativen Position als Chef bei der UBS Schweiz zurückgezogen und präsidiert heute deren Verwaltungsrat. Daneben ist er Präsident des Arbeitgeberverbands der Banken und sitzt in den Verwaltungsräten des Medienhauses Ringier (zu dem auch SonntagsBlick gehört) sowie des Opernhauses Zürich.
Priorität hat die FamilieDie Frage ist, ob Gähwiler den Job überhaupt will. Denn er hat seine operativen Aufgaben abgegeben, um mehr Zeit für die Familie zu haben. So könnte Hans-Ulrich Meister als Gisel-Nachfolger in die Ränge kommen. Er ist Verwaltungsrat des Baukonzerns Implenia, hatte zuvor jahrzehntelang führende Funktionen bei Grossbanken inne. Insider sagen ihm grosses Interesse am Raiffeisen-Job nach.
Als Dritter wird Marcus Gygax genannt. Er ist CEO der Valiant Bank, einer grösseren Regionalbank mit nationalen Ambitionen.
Ein Beben erschüttert den deutschen Fussball. Mesut Özil gibt seinen sofortigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Und holt zum Rundumschlag aus – vor allem gegen den Verband und Präsident Reinhard Grindel.
«Schweren Herzens und nach reichlicher Überlegung werde ich der jüngsten Ereignisse wegen nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit spüre.»
Mit diesen Worten verabschiedet sich Mesut Özil aus der deutschen Fussball-Nationalmannschaft.
«Wie der deutsche Fussballverband und andere mich behandelt haben, führt dazu, dass ich das deutsche Nationaltrikot nicht länger tragen möchte», erklärt der 29-Jährige seinen Entscheid.
Attacke gegen DFB-Boss GrindelEs ist seine dritte von insgesamt drei Stellungnahmen, die Özil im Laufe des Sonntags auf Twitter publiziert. Und definitiv die härteste. So rechnet er unter anderem mit Verbandspräsident Reinhard Grindel (56) ab: «Ich werde nicht länger für seine Unfähigkeit, seinen Job zu machen, den Kopf hinhalten.»
«In den Augen Grindels und seiner Unterstützer bin ich nur Deutscher, wenn wir gewinnen», klagt der 29-Jährige an, «wenn wir verlieren, bin ich Immigrant.»
«Ich frage mich», so Özil, «wieso man trotz des Weltmeistertitels 2014, trotz des Zahlens deutscher Steuern, trotz des Finanzierens deutscher Bildungseinrichtungen und trotz der Ehrung mit dem «Bambi Award» 2010 für die beispielhafte Integration in die deutsche Gesellschaft noch immer anders behandelt wird».
«Meine Freunde Lukas Podolski und Miroslav Klose werden nie als Deutsch-Polen bezeichnet», vergleicht der 92-fache Internationale (23 Tore), «wieso werden ich dann ständig ein Deutsch-Türke genannt?»
Auch andere deutsche Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg. So könne man Grindels Ansichten beispielsweise auch bei SPD-Politiker Bernd Holzhauer sehen, der ihn wegen des Fotos als «Ziegenfi****» bezeichnete. Oder etwa Theater-Chef Werner Steer, der sagte, Özil solle sich nach Anatolien «verpi****».
Özil bricht damit sein wochenlanges Schweigen in der Affäre um ein Foto mit dem türkischen Staatpräsidenten Recep Tayyip Erdogan (64), das er vor gut zwei Monaten in London knipsen liess.
Vor allem der Zeitpunkt des Bildes, nämlich während des türkischen Wahlkampfs, hatte hohe Wellen geschlagen, die in einer polemischen Diskussion um seine Personen mündeten.
Keine Reue um Erdogan-Bild«Mir ist klar, dass das Foto von mir und Erdogan in der deutschen Presse einen riesigen Aufschrei ausgelöst hat», schreibt der Deutsche mit türkischen Wurzeln in einer ersten Nachricht. «Auch wenn manche mich der Lüge und der Doppelzüngigkeit bezichtigen wollen, hatte dieses Foto keinerlei politische Absichten. Beim Foto mit Erdogan ging es darum, das höchste Amt des Landes meiner Familie zu respektieren.»
Özil weiter: «Ob es der türkische oder der deutsche Präsident gewesen wäre, meine Handlungen wären nicht anders gewesen.» Er verstehe jedoch, dass es schwierig sei, dies nachzuvollziehen.
Abrechnung mit Verband und Sponsoren
In einer zweiten Nachricht geht es den Medien und Sponsoren an den Kragen, die ihn aufgrund des Erdogan-Fotos kritisiert und sich von ihm abgewendet hatten. Auch am DFB lässt er kein gutes Haar.
Schliesslich habe der Verband nichts dagegen unternommen, dass ihn Mercedes-Benz im Zuge der Erdogan-Affäre aus einer WM-Werbe-Kampagne genommen hatte. Während der DFB von ihm eine öffentlich Erklärung für das Bild gefordert habe, hätte Mercedes für den Abgas-Skandal 2013 nicht gerade stehen müssen.
«Warum?», fragt der Mittelfeldspieler, «was hat der DFB zu all dem zu sagen?» Auch Lothar Matthäus hätte sich während der WM nicht für ein Foto mit Wladimir Putin rechtfertigen müssen.
«Rassistische Medien»
Nach dem Erdogan-Bild wurde Özil von der deutschen Medienlandschaft regelrecht durch den Dreck gezogen. Dies sei ausschliesslich auf seine Herkunft zurückzuführen, klagt der Weltmeister von 2014 an. Özil weiter: Einige Zeitungen würden seine Herkunft und das Foto missbrauchen, um rechte Propaganda im Sinne einer politischen Sache zu machen.
Er finde es enttäuschend, dass für das schlechte Abschneiden der deutschen Mannschaft an der WM (Vorrunden-Out als Gruppenletzter) nicht seine sportliche Leistung, nicht die Leistung der Mannschaft, sondern seine türkische Abstammung verantwortlich gemacht wurde.
Während der WM ist Özil stumm geblieben. Auch, als sich Ilkay Gündogan (27), der sich ebenfalls mit Erdogan ablichten liess, vor den Medien erklärte, hielt er sich zurück. Nach den WM-Ferien aber ist genug geschwiegen.
Er zieht so die Konsequenzen einer öffentlichen Tirade gegen seine Person – und für ein gescheitertes Krisenmanagement des DFB. (sih)
Die Begegnung mit Orang-Utans hat Viktor Giacobbo tief berührt. Der Satiriker setzt sich als Stiftungsrat von PanEco für das Überleben der Menschenaffen ein. Denn um Palmöl anbauen zu können, wird der Regenwald und somit ihr Lebensraum zerstört.
Waldmenschen nennt man die Orang-Utans auf Malaysisch. Das erstaunt nicht, wenn man weiss, dass 97 Prozent ihrer DNA mit der des Menschen identisch ist. «Wenn man einem Orang-Utan in die Augen blickt, erkennt man, wie nahe wir einander sind», erzählt Viktor Giacobbo (66). Begegnungen, die den Tierfreund tief berührt haben.
«Es macht mich wütend, dass diese wunderbaren Geschöpfe ihren Lebensraum verlieren», so Giacobbo, der eben aus Sumatra zurück ist. «Um billiges Palmöl anzubauen, das bei uns in Fertigpizza, Schoggiriegel und Billigkosmetik kommt, werden riesige Regenwaldflächen abgeholzt und die Orang-Utans verlieren ihren Lebensraum», erklärt Giacobbo, der seit diesem Jahr im Stiftungsrat PanEco sitzt.
Beliebte, aber illegale HaustiereBereits 1973 gründete Regina Frey (69) mit PanEco die erste Auffangstation für Orang-Utans. «In den letzten knapp 20 Jahren konnten wir mit lokalen Partnern fast 300 Orang-Utans retten und wieder auswildern», so die Zürcher Biologin.
Die jungen Orang-Utans haben ein trauriges Schicksal hinter sich. Entweder wurden ihre Mütter auf der Suche nach Nahrung von Luftgewehrkugeln angeschossen oder sie wurden aus Gefangenschaft befreit – Orang-Utan-Babys sind beliebte, wenn auch illegale Haustiere, die meist erbärmlich zugrunde gehen.
Lernen, um zu überlebenIn der Auffangstation werden sie liebevoll und artgerecht aufgezogen. «Sie sind abhängig von der Mutter, sie leben bis sie neun Jahre sind bei ihr», weiss Giacobbo. «Es gibt immer nur ein Junges, weil die Mutter allein lebt, ist es komplett hilflos ohne sie.» Darum wird den Kleinen in der Auswilderungsstation alles beigebracht, was sie zum späteren Überleben brauchen.
Nicht alle Tiere können ausgewildert werden, so wie der Orang-Utan namens Leuser, der blind ist, seit er angeschossen wurde. Für solche Tiere entsteht der Orang-Utan-Haven, wo sie auf acht von Wasser eingeschlossenen Inseln in Sicherheit leben.
Der Ort wird auch für Touristen zugänglich sein und die lokale Bevölkerung wird davon profitieren. «Schliesslich ist das ihr Naturerbe», so Giacobbo, und das spüre man. «Unterwegs mit den ansässigen Wildhütern haben wir ein totes Orang-Utan-Baby gefunden», erzählt er. «Sie haben reagiert, als ob sie ein Familienmitglied verloren hätten.»
ROMAN REY - Donald Trumps Ex-Stratege hat eine neue Aufgabe gefunden: Er will eine populistische Revolte in Europa anzetteln. Von rechts aussen.
Im März besuchte Steve Bannon (64) die Schweiz. «Die konservative Wende begann hier, mit Christoph Blochers Kampf gegen Europa», sagte Donald Trumps Ex-Chefstratege in Zürich. Später traf er sich mit der AfD-Fraktionschefin Alice Weidel (39), triumphierte in Italien beim Wahlsieg der Populisten der Lega und trat in Frankreich bei Marine Le Pens (49) rechtsextremem Front National auf.
Jetzt zeigt sich: Bannon hat damals wohl die Weichen für eine grössere Operation gestellt. Der ehemalige Breitbart-Chef kommt nämlich noch mal nach Europa, um – wie er hofft – eine rechtsgerichtete Revolte auf dem ganzen Kontinent zu orchestrieren. Dazu gründet er eine Stiftung namens The Movement (Die Bewegung», wie er dem Onlinemagazin «The Daily Beast» verrät. Das Projekt soll zehn Mitarbeitende beschäftigen.
Populisten-«Supergruppe» im EU-ParlamentBannon plant, nach den US-Zwischenwahlen im November die Hälfte seiner Zeit in Europa zu verbringen. Seine Idee: Er will den oft unerfahrenen rechtspopulistischen Parteien mit Know-how zum Erfolg verhelfen – und sie untereinander besser vernetzen.
Sein Vorbild ist dabei gleichzeitig sein politischer Erzrivale: der US-Milliardär George Soros (87), der mit seiner Open Society Foundation seit den 80er-Jahren mehr als 30 Milliarden Dollar in fortschrittliche Bewegungen investiert hat. «Soros ist brillant», sagt Bannon. «Böse, aber brillant.»
Als Zeitpunkt für den kontinentalen Rechtsruck fasst Bannon die Europawahl im nächsten Mai ins Auge. Er will die Populisten zu einer «Supergruppe» einen, die ein Drittel des EU-Parlaments ausmachen würde. Bannon würde erheblichen Einfluss gewinnen, könnte das System mitgestalten – oder zerrütten. Sein Ziel: ein Ende des europäischen Zusammenwachsens, eine Rückkehr zu Nationen mit starken Grenzen.
«Lieber in der Hölle regieren als im Himmel dienen»Der 64-Jährige machte sich am Anfang der Trump-Präsidentschaft als «Chaos-Architekt» einen Namen. Im Jahr 2013 sagte er, ebenfalls zu «The Daily Beast»: «Ich bin ein Leninist. Lenin wollte den Staat zerstören, und das ist auch mein Ziel. Ich möchte alles zum Einsturz bringen und das ganze Establishment zerstören.»
Zu seinen neuen Plänen äussert sich Bannon ähnlich martialisch: «Ich regiere lieber in der Hölle, als im Himmel zu dienen.»
In Hitzkirch LU führt die Post eine Reorganisation durch. Es kommt zu einem exemplarischen Konflikt.
Lange wird Christa Schmid (48) die grau-gelbe Uniform nicht mehr tragen. Vom Vorplatz ihres Bauernhofs in Retschwil LU schaut sie über das Seetal. Dort fährt sie ihre Touren, im 60-Prozent-Pensum. Den Rest der Zeit arbeitet sie mit ihrem Mann auf dem Hof. Neu soll sie in Luzern die Post vertragen. Das akzeptiert sie nicht. «Ich bin ein Landei», sagt sie. Die Konsequenz: Ihr wird gekündigt.
Anfang Jahr wurde in der Zustellstelle Hitzkirch, wo Schmid arbeitet, eine Reorganisation angekündigt. «Vor viereinhalb Jahren gab es schon einmal eine Reorganisation. Der Stress nahm zu, ich habe seither konstant 80 Überstunden», sagt Schmid.
Alle werden vorgeladen – und viele versetztMit der Gewerkschaft Syndicom setzen die Hitzkircher Pöstler im Februar ein Schreiben auf. «Es war nicht böse formuliert», erzählt die gelernte Pöstlerin. SonntagsBlick liegt das Papier vor. Die Rede ist von Stress, von schlechter Diskussionskultur, von Überstunden. Das hat Wirkung: Es kommt zur Aussprache mit dem Leiter der Briefzustellregion Luzern. Auch Christa Schmid wird vorgeladen. Dann der Schock. «Fast alle, die den Brief unterschrieben haben, werden von Hitzkirch versetzt. Sie müssen nach Luzern oder Emmenbrücke.
Insgesamt sind fünf Leute betroffen – alles langjährige Post-Angestellte», so Schmid. «Offiziell heisst es, dass es keine Arbeit mehr gäbe in Hitzkirch. Aber wir glauben, dass es eine Strafmassnahme ist.» Denn: In Hitzkirch haben drei Neue angefangen. Sie kommen aus der Stadt.
Die Hitzkircher Pöstler akzeptieren die Änderungskündigung. Nicht aber Christa Schmid. «Mein Job beginnt um 6 Uhr morgens. Einen Bus habe ich nicht und um diese Zeit würde er auch nicht fahren. Mit dem Auto muss ich mit 45 Minuten Arbeitsweg rechnen.»
Nun arbeitet sie noch bis Ende September und hofft danach auf etwas Neues in der Nähe. «Zum Glück sind wir nicht auf ein Zusatzeinkommen angewiesen», sagt sie.
Niedergeschlagenheit ist überall zu spürenDie Gewerkschaft Syndicom bestätigt den Sachverhalt. «Die Änderungskündigungen sind aus unserer Sicht unverhältnismässig. Wie durch den GAV vorgeschrieben, gab es einen Sozialplan. Aber dass dies einige Mitarbeitende als Retourkutsche empfinden, ist nachvollziehbar», sagt Sprecher Christian Capacoel.
Naturgemäss sieht die Post die Sache anders. «Bei der Zustellstelle Hitzkirch arbeiteten vor der Reorganisation vierzehn Teilzeit- und nur zwei Vollzeitmitarbeitende.» Dies habe zu Qualitäts- und Produktivitätsverlusten geführt. Dank der Reorganisation und der Erhöhung der Vollzeitpensen habe sich die Situation verbessert.
Die Post versichert: «Den Teilzeitmitarbeitenden in Hitzkirch wurden die nächstgelegenen freien Stellen angeboten.» Man habe die Zumutbarkeit und die Arbeitswege mitberücksichtigt.
SonntagsBlick spricht mit weiteren Betroffenen, die anonym bleiben möchten. Niedergeschlagenheit ist zu spüren. Christa Schmid sagt es so: «Früher war ich stolz, bei der Post arbeiten zu dürfen, heute ist es mir manchmal peinlich.» Sie werde bereits im Verein darauf angesprochen, was denn mit ihrem Unternehmen los sei.
Die Post betont: «Seit 2002 ist die Menge der verschickten Briefe um ein Drittel zurückgegangen.» Gleichzeitig sei die Menge Pakete gestiegen. Deshalb müsse man in Hitzkirch die Prozesse anpassen. Es ist ein exemplarischer Konflikt: Die Post muss dringend effizienter werden. Angestellte und Kunden befremdet das. Es gibt viele Hitzkirchs in der Schweiz.
ANDEER GR - Auf der A13 bei Andeer GR geriet ein Italiener am Sonntag auf die Gegenfahrspur. Dort kollidierte er mit einem Fahrer aus Deutschland. Sieben Insassen der beiden Wagen mussten ins Spital gebracht werden.
Am Sonntagmittag kam es auf der Autobahn A13 zu einem fatalen Crash. Gegen 12.20 Uhr fuhr ein Italiener (35) von Zillis GR Richtung Sufers. Plötzlich geriet der Fahrer auf die Gegenfahrspur – und krachte in den Wagen eines 44-Jährigen Deutschen, der ihm entgegenkam.
Sieben Personen verletzten sich bei dem Unfall, wie die Polizei Graubünden in einer Mitteilung schreibt. Eine mittelschwer verletzte Mitfahrerin musste mit der Rega ins Kantonsspital Graubünden geflogen werden. Die Ambulanz brachte die weiteren sechs Verletzten ins Spital Thusis und ins Kantonsspital nach Chur.
Neben Rega und Ambulanzen waren mehrere Patrouillen der Polizei im Einsatz. Der Verkehr auf der A13 war in beide Richtungen für mehrere Stunden gesperrt. Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Graubünden klären die nun genauen Umstände des Verkehrsunfalls ab. (hah)
Nicht perfekt und trotzdem schön: «Sports Illustrated» setzt mit ihrer «Miami Swim Week» auf unkonventionelle Models.
Geht es im «Sports Illustrated»-Magazin um Bikini-Mode, sind meist perfekt durchtrainierte Sixpack-Models zu sehen. Seit zwei Jahren versucht die Zeitschrift nun aber, von diesem Image wegzukommen, und zeigt sich offen für andere Arten der Schönheit.
Ein beeindruckendes Beispiel dafür gab es nun an der «Miami Swim Week». Dort hatte die Snowboarderin Brenna Huckaby (22) ihren grossen Auftritt. Vor acht Jahren verlor die Amerikanerin durch einen bösartigen Knochentumor ihr rechtes Bein. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, steckte sie ihre Energie in den Schneesport und feierte grosse Erfolge. Unter anderem gewann sie bei den diesjährigen Paralympischen Spielen in Südkorea drei Goldmedaillen – und feierte nun ihr Debüt als Laufsteg-Model.
Frauen sollen wissen, dass sie kraftvoll und sexy sindIn einem roten Bikini und ihrer schwarz-weissen Prothese lief Huckaby in Miami selbstbewusst über den Catwalk. «Ich möchte, dass andere Frauen unabhängig von ihrem Körper wissen, dass sie kraftvoll und sexy sind», verriet die Snowboarderin zuvor dem Sport-Magazin.
Nicht nur Huckaby brach mit der Laufsteg-Norm. Neben einigen Plus-Size-Models mit echten Kurven sorgte vor allem Mara Martin für Aufsehen. Die Amerikanerin wurde vor fünf Monaten Mutter – und stillte nun ihren Sohn kurzerhand auf dem Laufsteg. Geschützt mit Kopfhörern und sicher in den Armen seiner Mama nuckelte der Kleine an ihrer Brust, während sie stolz einen Glitzer-Bikini präsentierte. Für Martin wäre ihre Aktion übrigens keine Schlagzeile wert. Auf Instagram schreibt das Model: «Ich tat einfach nur, was ich jeden Tag tue.» (klm)
Marco Solari, Präsident des Filmfestivals Locarno, weibelte für einen Tessiner Bundesrat. Nun erklärt er im Interview, wie Ignazio Cassis als Politiker tickt und warum er sich gegen das schiefe Bild seines Kantons nördlich der Alpen wehrt.
Zum Interview am Mittwochmorgen in Lugano erscheint Marco Solari (73) überpünktlich. Das mag daran liegen, dass der Präsident des Filmfestivals Locarno einiges zu sagen hat. Über Bundesrat Ignazio Cassis etwa. Oder die Beziehung zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz.
Herr Solari, vor einem Jahr forderte das Tessin ultimativ einen Bundesratssitz. Nun ist Ignazio Cassis seit November im Amt. Was hat das dem Kanton gebracht?
Marco Solari: Die Frage ist falsch gestellt. Ignazio Cassis ist nicht der sechste Tessiner Regierungsrat, der Tessiner Interessen vertreten muss. Er ist Bundesrat für die ganze Schweiz. Sie müssen daher fragen: Was ist die Schweiz? Und was bringt Herr Cassis diesem Land.
Und wie würden Sie diese Fragen beantworten?
Die Schweiz besteht aus Abertausenden von subtilen Gleichgewichten. Die Religionen, Sprachen und Kulturen. Dieses Zusammenleben prägt unsere politische Kultur, unsere Werte. Dazu gehört das Verständnis, dass wir in den verschiedenen Sprachregionen anders leben, anders denken. Ein Bundesrat aus dem Tessin darf nicht einfach auf Italienisch sagen, was man in Zürich oder Genf denkt!
Sondern?
Er muss italienisch denken, reden und träumen. Und die anderen Sprachregionen müssen verstehen, dass ein Tessiner Bundesrat in bestimmten Situationen anders rea-giert als ein Deutschschweizer oder ein Romand.
Ist das bei Bundesrat Cassis der Fall?
Ganz stark. Cassis reagiert, wie man im lateinischen Sprachraum reagiert. Im Norden werden Gedanken und Sprachen logisch aufgebaut. Die Effizienz ist Gott. Im italienischen Raum ist die Effizienz ebenfalls wichtig, aber der Weg zu einer Lösung, der Dialog steht im Vordergrund. Und eben auch die Provokation.
Also hat Bundesrat Cassis mit Blick auf die flankierenden Massnahmen gezielt provoziert?
Exakt. Die roten Linien des Bundesrates sind auszulegen, hat er gesagt. Darin habe ich das Tessin in ihm widererkannt. Er provoziert und wartet, was passiert.
Aber nun prasselt die Kritik auf ihn ein. Und er ist im Bundesrat aufgelaufen.
Das macht gar nichts! So kommt eine Diskussion in Gang. Dieses Auflaufen ist nur eine Etappe. So politisieren wir hier und das bringt Cassis mit nach Bern. Und noch viel mehr. Das Tessin verkörpert die ganze italienische Kultur. Wir sind nicht einfach ein fröhliches folkloristisches Anhängsel im Süden.
Das Tessin ist dabei, einen Mindestlohn einzuführen, eben weil der Druck aus Italien so gross ist. Wie reagiert man hier auf Cassis’ Vorpreschen?
Es ist eine schwierige Gratwanderung. Acht Millionen Menschen leben mit einem starken Lohngefälle in der Nähe der Schweizer Grenze. Es darf in der Politik keine Tabus geben, doch diesen Druck wird es zu bedenken geben.
Wie wirkt sich dieser Druck auf das Zusammenleben zwischen Tessinern und Italienern aus?
Das ist eine recht umfassende Frage! Das Verhältnis zwischen dem Tessin und Italien ...
Versuchen wir es ...
Es geht weit zurück. 300 Jahre lang wurde das Tessin als Kolonie der Eidgenossen ausgebeutet. 1798 befreit Bonaparte das Tessin, das ein eigenständiger Kanton wird. Noch heute erinnert unser rot-blaues Wappen an Napoleon, es sind die Farben der Stadt Paris.
Das Verhältnis zu Italien ...
Ja, ja, einen Moment! Das Tessin wird nach 1798 ein Hort der Freiheit. Gerade für die Italiener. Deren Freiheitskampf gegen Österreich begeistert die Tessiner. Die politischen Flüchtlinge strömen von Italien nach Lugano. Das hat diesen Kanton unglaublich geprägt. Auch weil wiederum jede Tessiner Familie ihre Emigranten hat, die vor dem Hunger aus den Tälern in den Süden oder nach Übersee flüchten. Und jetzt komme ich langsam zu meiner eigentlichen Antwort ...
Bitte.
Das Tessin wird zum Fixpunkt für Generationen von italienischen Oppositionellen. Die Anarchisten, Sozialisten, die bedeutendsten antifaschistischen Intellektuellen kommen alle nach Lugano oder nach Locarno. Wir hatten also immer die Gegner des offiziellen Roms bei uns. Daher die widersprüchliche, intensive, aber eben manchmal auch skeptische Beziehung zum politischen Italien.
Aber was heisst das für den Umgang mit den italienischen Grenzgängern heute?
Sie bringen der Wirtschaft unglaublich viel – zum Preis von Lohneinbussen. Aber man weiss um die wirtschaftliche Bedeutung der Grenzgänger.
Sie wurden vor wenigen Monaten von Italien mit einem hohen Orden, dem Grande Ufficiale des Ordine della Stella d’Italia, ausgezeichnet.
Damit darf man nicht angeben. Man nimmts und legt es zur Seite. Aber es freut mich als grossen Bewunderer der italienischen Kultur.
Wie denken Sie über die aktuelle Regierung, die gerade in der Migrationspolitik die europäischen Werte mit Füssen tritt?
Und wo, wo ist die europäische Solidarität? Das hat nur mit Ängsten und Populismus zu tun. Italien erhofft sich immer die Lösung von oben, die Politik ist extrem personifiziert. Umso wichtiger sind Persönlichkeiten, die für liberale Werte einstehen, die für Menschenwürde kämpfen!
Kann man sich zugleich von diesem Staat auszeichnen lassen, wenn Sie eben diese Werte verteidigen wollen?
Ich wurde vom Präsidenten, der diese Werte teilt, ausgezeichnet, nicht von der Regierung.
Sie haben vom Tessin als Kolonie der Eidgenossen gesprochen, heute strömen dafür die Touristen über die Alpen.
Dass Tessin ist bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein Armenhaus. Ende des 19. Jahrhunderts kommt eine Hoffnung auf: Der Tourismus. Es kommt Geld in die Region, aber zu welchem Preis!
Zu welchem Preis?
Das Tessin war zu arm, zu schwach, um kulturellen Widerstand zu leisten. Stattdessen wurde die Folklore importiert. Die lustigen Tessiner Liedlein, die haben keine Einheimischen komponiert, sondern Deutschschweizer. Die Palmen, die Sie hier sehen, die wurden importiert, um dem Klischee des Südens zu entsprechen. Gegen dieses Bild habe ich mich schon als junger Tourismusdirektor gewehrt. Ein heutiges Instrument dafür ist das Filmfestival in Locarno.
Das Sie präsidieren. Den künstlerischen Direktor Carlo Chatrian zieht es nun bald nach Berlin. Wo stehen Sie bei der Suche nach einem Nachfolger?
Dreissig Persönlichkeiten haben sich bei uns gemeldet und wir werden die beste auswählen.
Hätten Sie gerne mit ihm weitergemacht?
Ja, aber ich freue mich für ihn. Natürlich bin ich auch wehmütig, dass mein «Ziehsohn» nun weiterzieht.
Wie lange gedenken Sie, das Festival noch zu präsidieren?
Solange ich gesund bin und neugierig bleibe, mache ich weiter. So lange ich die Finanzierung sichern kann und den politischen Support spüre, ist es gut. Mein Ziel ist das 75. Jubiläum des Festivals 2022. Danach werden wir weitersehen.
Als Creative Leader bei Ikea unterstützt Mats Nilsson (56) die Produktentwickler und Designer. Er beschäftigt sich den ganzen Tag mit Formen, Farben, Trends und Materialien. BLICK verrät er, woher er seine Inspiration nimmt.
Sie arbeiten seit 36 Jahren bei Ikea. Ist Ihnen nie langweilig geworden?
Mats Nilsson: Nein, niemals. Ikea ist ein fantastisches Unternehmen, das einem viel Abwechslung bietet. Ich habe während meiner Zeit bei Ikea neue Kulturen kennengelernt und in Saudi-Arabien, Italien sowie Amerika gearbeitet. Ich habe auch nicht immer denselben Job gemacht: Mal habe ich Produktpräsentationen gemacht, dann war ich in der Marketing-Abteilung, danach hatte ich mit Produktentwicklung zu tun. Jetzt arbeite ich als Creative Leader.
Die Ikea-Möbel werden zwei, drei Jahre im Voraus entworfen. Trotzdem liegen sie stets voll im Trend und bieten das, was die Menschen gerade wollen. Wie funktioniert das?
Das ist eine gute Frage. Trends sind sehr komplex und kommen immer wieder auf. Dinge, die vor zehn Jahren noch völlig out waren, sind plötzlich wieder angesagt. Wir gehen neugierig durch die Welt und lassen Mode, Kunst, Filme und Hotels auf uns wirken. Bei Ikea müssen die aktuellen Farben aber auch zu denen von früheren Kollektionen passen. Wir verwenden oft Rot, Gelb, Blau und Grün. Momentan geben wir den Kollektionen für 2021 den letzten Schliff, während Trendforscher sich erst mit 2020 beschäftigen.
Woher holen Sie sich Inspiration?
Häufig von Pinterest oder Instagram-Bildern. Aber auch auf Reisen nach Asien oder in europäische Städte wie London, Berlin und Paris sehe ich immer wieder Inspirierendes.
Gibt es auch Farben oder Materialien, die Sie nicht mögen?
Ich mag alle Farben. Es gibt nämlich keine hässlichen Farben, nur hässliche Farbkombinationen. Bei den Materialien ist es so, dass wir es vermeiden, Nicht-Recycelbares wie Schaumstoff zu verwenden. Ikea legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit.
Sie entwerfen schöne und praktische Stücke, die aber sehr günstig sein müssen. Ist es nicht mühsam, finanziell eingeschränkt zu sein?
Doch, aber wer teure Möbelstücke herstellen will, soll nicht bei Ikea arbeiten, sondern bei einem kleinen Elite-Unternehmen. Bei Ikea stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich persönlich finde es auch nicht nötig, Unsummen für Möbel auszugeben.
Der FCZ muss sich zum Saisonauftakt gegen Thun nicht zerreissen. Am Ende stehts trotzdem 2:1. Weil Thun-Verteidiger Roy Gelmi zwei Mal nicht gut aussieht. Und weil die Zürcher vor dem Tor eiskalt agieren.
Das Spiel:
Trotz Sommerferien ist der Letzigrund nicht schlecht besucht (9310 Zuschauer). Die Akteure auf dem Platz allerdings scheinen sich zunächst noch im Urlaub zu wähnen. Transfer-Sieger FCZ – ohne den am Samstag verpflichteten Benjamin Kololli – hat mehr Ballbesitz, zeigt spielerisch starke Ansätze. Doch in der Offensive zeigen sich die Stadtzürcher harmlos. So harmlos, dass sie für die Führung gütige Mithilfe von Gegner Gelmi benötigen. Kurz nach der Pause kippt dann der Spielverlauf, die Thuner Spielmann (52.) und Sorgic (56.) lassen beste Chancen liegen. Der Ausgleich liegt in der Luft. Bis Torero Adrian Winter dem Spiel scheinbar den Todesstoss verpasst (62.). Nur scheinbar, weil Goalie Brecher den Gegner mit einem Riesenfehler wieder zurückbringt (87.) – und Thun-Sorgic wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff beinahe noch ausgleicht.
Die Tore:
1:0, 16. Minute | Marco Schönbächler. FCZ-Aliu will den Ball in die Tiefe spielen, sein Pass aber bleibt bei Gelmi hängen. Und was macht der Thun-Verteidiger? Will er den Ball zu Goalie Faivre zurückspielen, will er ihn einfach stoppen? Auf jeden Fall gehts nach hinten los. Schönbächler antizipiert richtig und chippt den Ball elegant ins Tor.
2:0, 62. Minute | Adrian Winter. Aus dem Nichts erhöhen die Zürcher. Gelmi klärt ungenügend per Kopf. Joker Winter wird von Domgjoni lanciert und bezwingt Faivre kaltschnäuzig.
2:1, 87. Minute | Dejan Sorgic. Was macht denn FCZ-Goalie Brecher da?! Ein Missverständis mit Verteidiger Kryeziu und schon kann der Thun-Stürmer den Ball ins leere Tor einschieben.
Der Beste: FCZ-Captain Palsson. Der Isländer ist wach. Hedigers Kopfball wehrt er knapp vor der Linie.
Der Schlechteste: Roy Gelmi. Er sieht Schönbächler nicht und spielt den Ball viel zu kurz zu Goalie Faivre zurück. Ein Riesenbock: 1:0 für den FCZ.
Die Stimmen:
Das gab zu reden: Ist da Ronaldo auf dem Platz? In der 89. Minute positioniert sich Joker Raphael Dwamena vor einem Freistoss wie CR7 und schiesst... in Richtung Eckfahne.
Noten:
Zürich: Brecher 3; Rüegg 4, M. Kryeziu 3, Palsson 5, Pa Modou 5; H. Kryeziu 4; Khelifi 4, Domgjoni 5, Aliu 4, Schönbächler 4; Frey 4.
Thun: Faivre 4; Glarner 4, Gelmi 2, Sutter 4, Facchinetti 4; Hediger 5, Stillhart 3, Karlen 5; Tosetti 3, Sorgic 4, Spielmann 4.
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Zürich – Thun 2:1 (1:0)
Letzigrund – 9310 Fans – SR: Schnyder
Tore: 16. Schönbächler 1:0. 62. Winter (Domgjoni) 2:0. 87. Sorgic 2:1.
Bemerkungen: Zürich ohne: Bangura, Kempter, Maouche, Omeragic, Sarr (alle verletzt). Baumann, Haile-Selassie, Kololli, Krasniqi, Marchesano, Odey, Rexhepi, Rodriguez, Sauter, Sohm (alle n.i.A.) Thun: Costanzo, Ferreira, Joss (alle verletzt). Bigler, Dzonlagic, Hunziker, Righetti, Ruberto (alle n.i.A.)
Aufstellungen:
Zürich: Brecher; Rüegg, M. Kryeziu, Palsson, Pa Modou; H. Kryeziu; Khelifi, Domgjoni, Aliu, Schönbächler; Frey.
Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Facchinetti; Hediger, Stillhart, Karlen; Tosetti, Sorgic, Spielmann.
Gelbe Karten: 48. Frey (Foul). 50. Karlen (Foul). 71. Stillhart (Foul). 84. Rüegg (Foul). 90. Hediger (Foul).
Einwechslungen:
Zürich: Winter (46. für Aliu) Nef (65. für Khelifi). Schönbächler (86. für Dwamena)
Thun: Fatkic (68. Für Gelmi). Salanovic (82. für Tosetti). Kablan (86. für Facchinetti)
Facebook-Chef Mark Zuckerberg verliert die Kontrolle über die Inhalte. Doch statt den Hass zu stoppen, bekräftigt er das Recht auf Holocaustleugnung.
Digitale Kommunikation unter Kommilitonen: Das war die aus nächtlicher Bierseligkeit geborene Idee des Harvard-Studenten Mark Zuckerberg und seiner Freunde.
Die Euphorie nach der Facebook-Gründung im Februar 2004 überzeugte die Risiko-Kapitalgeber. 14 Jahre später gibt es weltweit mehr als zwei Milliarden Facebook-Nutzer. Über die Konzern-Tochter WhatsApp verschicken sie täglich etwa 60 Milliarden Nachrichten.
Doch aus Zuckerbergs sorglosem Anfangsmotto «Move fast, break things» (Schnell vorwärts und zerstören) ist längst ein globaler Albtraum geworden. Dem 33-Jährigen aus dem Bundesstaat New York geht es wie Goethes Zauberlehrling: «Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los!»
Denn zunehmend wird Facebook für politische Propaganda, rassistische Hetze und für direkte Gewaltaufrufe missbraucht.
Zuckerberg übernimmt keine VerantwortungZuckerberg und seine Mitarbeiter leugnen jede publizistische Verantwortung. Sie sehen Facebook als reinen Dienstleister. Tatsächlich haben sie keine Ahnung, wie sie den zunehmend demokratiefeindlichen Brandstiftern Einhalt gebieten und gleichzeitig Meinungs- und Redefreiheit bewahren können.
Russische Trolle und Geheimdienste nehmen via Facebook Einfluss auf die amerikanischen Präsidentschaftswahlen.
Über das Unternehmen Cambridge Analytica besorgten sich rechtsradikale Financiers wie der US-Milliardär Robert Mercer und der Populist Steve Bannon die persönlichen Daten von Millionen von Facebook-Nutzern.
Amerikanische Hassseiten wie «Infowars» verbreiten ungestört ihre antisemitische Propaganda.
Und jetzt wird Facebook auch noch für Lynchmorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Indien, Sri Lanka und Myanmar verantwortlich gemacht.
Am 25. Februar 2018 schrieb der singhalesische Buddhist Ajith Kumarasiri auf Facebook, in muslimischen Restaurants im sri-lankischen Ort Ampara würden Sterilisationspillen vorsätzlich ins Essen buddhistischer Kunden gemischt.
Nur wenige Tage später hatten wütende Singhalesen die ersten Muslime getötet und ihre Restaurants niedergebrannt. Es dauerte Monate, bis Facebook India überhaupt bereit war, auf die Hilferufe der sri-lankischen Behörden zu reagieren.
Dabei hätte Facebook gewarnt sein müssen! Anderthalb Jahre zuvor hatten buddhistische Extremisten in Myanmar den Hass gegen die muslimische Minderheit der Rohingya über Facebook angefeuert. Eine Million Menschen flohen nach Bangladesch.
Die Gefahr der «Mobokratie»In Indien gibt es 200 Millionen Facebook-User – mehr als in jedem anderen Land und für viele die einzige Informationsquelle. Über die Social-Media-Plattform organisieren empörte Bürger Lynchorgien gegen angebliche Kinderschänder und muslimische Rinderschlächter. Mit Toten, Verletzten und neuen Hassern auf beiden Seiten. Indiens oberster Richter Dipak Misra warnte erst dieser Tage vor der Gefahr einer «Mobokratie».
Auch westliche Demokratien sind gegen das schleichende Gift der Sozialen Medien nicht immun. Rigoros wird auf Facebook jede nackte weibliche Brust zensiert. Rechtspopulistische und rechtsextreme Inhalte haben es leichter: Viele frei erfundene Fake News und rassistische und hetzerische Gedanken werden ungestraft in geschlossenen Chaträumen unter Gleichgesinnten ausgetauscht: Wo kein Kläger, weiss die Jurisprudenz, da kein Richter.
Passiert ist bislang nichtsWohin das führt, zeigen die Online-Kommentarspalten führender deutscher Zeitungen. Dort ist innert eines Jahrzehnts der Anteil antisemitischer Hassreaktionen von unter acht auf über 30 Prozent explodiert.
Mark Zuckerberg wurde in den vergangenen Monaten vor den US-Senat und das Europaparlament zitiert. Jedes Mal gab sich der Multimilliardär zerknirscht und gelobte Besserung im Kampf gegen Fake News und Hassmeldungen.
Doch passiert ist bislang wenig. Denn längst hat Zuckerberg die Kontrolle über seine Algorithmen verloren. Und einiges will er sowieso nicht ändern.
Antisemitische Hetze und sogar das Leugnen des Holocausts sollen auch weiterhin auf Facebook erlaubt sein, sagte er erst dieser Tage im Interview. Man müsse sich einfach damit abfinden, dass «es viele Menschen gibt, die Fakten und Ereignisse falsch sehen».
Im Weissen Haus geht die Angst um: Sollte Michael Cohen auspacken, wird es eng für Donald Trump.
Diese Woche bei der jährlichen Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Ein Assistent schiebt Dan Coats einen Zettel zu: Donald Trump hat Wladimir Putin für den Herbst nach Washington eingeladen. Davon, sagt der oberste Geheimdienst-Chef der USA fassungslos, «habe ich nichts gewusst».
Eigentlich müsste der Präsident in diesen Tagen besonders eng mit seinen Sicherheitsberatern arbeiten.
Denn noch steht Trump wegen seines Gebarens beim Gipfeltreffens mit Wladimir Putin in der öffentlichen Kritik. Das halbe Land wutschäumt über seinen Auftritt während der Pressekonferenz in Helsinki. Selbst die Republikaner zürnen dem Polit-Amateur im Weissen Haus: So unterwürfig ist noch kein US-Präsident einem Kremlchef begegnet.
Ist die amerikanische Aussenpolitik in Zeiten von Donald Trump einfach nur schlecht koordiniert? Wird der Präsident aus Moskau ferngesteuert? Was haben die Russen gegen Trump in der Hand? Nicht nur diese Fragen treiben Amerika in diesen Tagen um.
Er spielt mit Hunderttausenden ArbeitsplätzenErst dieser Tage versuchten seine Minister, der amerikanischen Auto-Industrie die Strafzollpläne des Präsidenten schmackhaft zu machen. Unter mehreren Hundert Diskussionsbeiträgen, schreibt die New York Times, habe es weniger als fünf positive Reaktionen gegeben. Langsam begreifen die «America first»-Enthusiasten, dass der Präsident mit mehreren hunderttausend amerikanischen Arbeitsplätzen spielt.
Zugleich aber schwindet die Hoffnung, Trump doch noch von seinem Kollisionskurs abbringen zu können. Und es kommt noch schlimmer!
Im Frühling 2018 durchsuchte das FBI die Büros und Privatwohnungen von Michael Cohen. Der war lange Jahre der Anwalt von Donald Trump. Bei der Auswertung der sichergestellten Unterlagen stiessen die Ermittler auf brisantes Material: Cohen hatte heimlich ein Gespräch mit Trump aufgezeichnet. Es ging um Schweigegeld für das ehemalige Playboy-Model Karen MacDougal.
Trotz Sprachaufzeichnung leugnet Trump allesMacDougal behauptet seit langem, eine aussereheliche Beziehung mit Trump gehabt zu haben. Das leugnet der Präsident ebenso wie sein Verhältnis mit dem Pornogirl Stormy Daniels. Auch sie hat Cohen für ihr Schweigen bezahlt. Auch davon will Trump nichts gewusst haben.
Jetzt liegt nicht nur die Sprachaufzeichnung von Cohen, die den Präsidenten mal wieder als notorischen Lügner überführt, im Panzerschrank von Sonderermittler Robert Mueller.
Sein Team wertet auch die bei dem Anwalt entdeckten Unterlagen eines Kontos aus, auf das unter anderem auch der Pharmakonzern Novartis einzahlte. Wollte Cohen eigene Gelder am Fiskus vorbeischleusen? Verwaltete er eine «Schwarze Kasse» des amerikanischen Präsidenten? Im Weissen Haus geht die Angst um: Sollte Michael Cohen auspacken, wird es eng für Donald Trump.
Was für ein Saison-Auftakt für Lugano! Die Tessiner gewinnen gegen Sion mit 2:1 – auch weil der Sittener Torhüter einen Riesen-Flop fabriziert.
Das Spiel:
Die neue Saison beginnt für Sion gleich mit einem Paukenschlag: Sion-Hüter Maisonnial (20) verschätzt sich nach einem Befreiungsschlag von Luganos Mihajlovic (aus über 82 Metern!) – schon stehts 1:0. Nach nur vier Minuten. Was für ein Flop des jungen Franzosen! Hängende Köpfe beim Heimteam? Denkste! Die Sittener lassen sich nach dem Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen, bestimmen das Spiel – und verpassen nach einem klasse Hacke-Schuss von Carlitos (37.) nur knapp den Ausgleich. Alles nur eine Frage der Zeit, bis das 1:1 fällt. Denken jedenfalls die Walliser Zuschauer. Aber nix da. Statt dem Ausgleich kassiert das Team von Trainer Jacobacci kurz vor der Pause das 0:2. Kasami und Co werden eiskalt geduscht. Eine Reaktion nach der Pause? Kommt zwar in Person von Anto Grgic. Der Spielmacher verwandelt in der 73. Minute einen Handspenalty – und bringt die Hoffnung im Tourbillon noch einmal zurück. Aber am Schluss können die Tessiner das 2:1 über die Zeit retten. Lugano entführt zum Auftakt im Wallis drei Punkte, Sion hat das Nachsehen. Das hat man sich im Wallis sicherlich anders vorgestellt.
Die Tore:
0:1, 4. Minute | Was bitte ist denn das? Luganos Dragan Mihajlovic kommt in der eigenen Hälfte an den Ball und drischt aus über 82 Metern einfach mal drauf. Eigentlich will der Tessiner Verteidiger den Ball nur klären. Doch Sion-Hüter Maisonnial verschätzt sich, das Leder fliegt über den Goalie und kullert ins Tor. Eine Bude aus der eigenen Hälfte. Verrückt!
0:2, 38. Minute | Sion drückt, Lugano macht die Tore! Nach einem satten Distanzschuss von Crnigoj fällt das Leder via Pfosten vor die Füsse von Daprela. Und der Verteidiger, abgebrüht wie ein Knipser, spielt Maisonnial aus und macht das 2:0.
1:2, 73. Minute | Golemic berührt das Leder im Strafraum mit der Hand – Sions Grgic lässt sich nicht zwei Mal bitten und verwandelt den Penalty eiskalt in der unteren Ecke.
Der Beste:
Daprela war der Turm in der starken Tessiner Abwehr. Sorgte mit einer starken Einzelleistung mit dem 0:2 für die Vorentscheidung.
Der Schlechteste:
Der junge Torhüter der Walliser hat sich seinen Einstand im Tourbillon wohl anders vorgestellt. Bereits in der 4. Minute ermöglicht Maisonnial mit einem Riesenflop den Gästen die 1:0 Führung.
Die Noten:
Sion: Maisonnial 2; Maceiras 3, Raphael 3, Neitzke 3, Lenjani 3; Kasami 4, Grgic 4, Adryan 4, Toma 3, Carlitos 3; Djitté 4
Lugano: Baumann 5; Piccinocchi 4, Daprela 5, Masciangelo 4, Golemic 5; Vécsei 4, Sabbatini 4, Crnigoj 4; Gerndt 4, Mihajlovic 5, Carlinhos 5
Das gab zu reden:
Eine Szene in der 20. Minute: Kasami geht nach einem Zweikampf mit Crnigoj im Strafraum der Tessiner zu Boden – die Pfeife des Unparteiischen bleibt jedoch stumm. Eine sehr strittige Entscheidung.
So gehts weiter:
Der FC Lugano trifft nächsten Sonntag um 16 Uhr auf die Young Boys, Sion reist am gleichen Tag nach St. Gallen.
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Sion – Lugano: 1:2 (0:2)
Tourbillon, 8300 Fans, SR: Klossner
Tore: 4. Mihajlovic 0:1, 38. Daprela 0:2, 73. Grgic 1:2 ( Penalty)
Bemerkungen:
Sion: ohne Mitrjushkin, Zock, Kukeli, Angha, Kouassi, Mveng und Fortune (alle verletzt)
37. Lattenschuss Carlitos, 38. Pfostenschuss Golemic
Aufstellung
Sion: Maisonnial; Maceiras, Raphael, Neitzke, Lenjani; Kasami, Grgic, Adryan, Toma, Carlitos; Djitté
Lugano: Baumann; Piccinocchi, Daprela, Masciangelo, Golemic; Vécsei, Sabbatini, Crnigoj; Gerndt, Mihajlovic, Carlinhos
Einwechslungen:
Sion: Ndoye (19. für Adryan), Baltazar (58. für Raphael), Uldrikis (64. für Carlitos)
Lugano: Ceesay ( 63. für Gerndt), Abedini ( 76. für Crnigoj), Yao (90. für Mihajlovic)
Gelbe Karten: 13. Carlinhos, 24. Golemic (alle Foul), 69. Sabbatini (Unsportlichkeit), 81. Abedini, 81. Neitzke, 89. Mihajlovic (alle Foul)
Schweizer Meister YB startet mit einem selten gefährdeten 2:0-Sieg gegen GC in die neue Saison. Die Hoppers spielen dabei 35 Minuten in Unterzahl.
Das Spiel:
Der Meister braucht einige Momente, bis er im Spiel ankommt. GC hält gut mit, kommt durch Bahoui und Djuricin zu den besten Chancen der ersten Hälfte. Kurz nach dem Seitenwechsel wird GC ein klarer Penalty verwehrt. Und es kommt noch dicker: Doumbia fliegt mit der zweiten Gelben vom Platz. Nach Sulejmanis Tor ist das Ding gegessen, GC bringt nichts mehr zustande. Rhyner muss nach einem unglücklichen Ellbogenschlag von Sanogo in der ersten Halbzeit raus. Nach dem Spiel ist klar: Er hat eine Gehirnerschütterung erlitten.
Die Tore:
1:0, 69. Minute: Ein Zuckerpässchen von Sanogo aus dem Fussgelenk, hoch in den Strafraum auf Miralem Sulejmani. Der Serbe versenkt schön.
2:0, 86. Minute: Joker Nicolas Moumi Ngamaleu hat über die linke Seite viel Platz, läuft ein, zwei Meter und schiebt easy an Lindner vorbei ein. Die Entscheidung.
Der Beste: Heinz Lindner. Der GC-Goalie verhindert im Alleingang eine höhere Niederlage. Hält mehrfach ganz stark.
Der Schlechteste: Souleyman Doumbia. Er ist gelb-belastet, foult brutal Mbabu und sieht Rot. Der Anfang vom GC-Ende.
Die Noten:
YB: Von Ballmoos 4; Mbabu 5, Wüthrich 3, von Bergen 4, Benito 4; Fassnacht 3, Sanogo 5, Sow 4, Sulejmani 5; Assalé 3, Hoarau 3.
GC: Lindner 5; Lika 4, Cvetkovic 4, Rhyner – (Zesiger 3), Doumbia 2; Bajrami 4; Jeffren 3, Sigurjonsson 3, Holzhauser 4, Bahoui 4; Djuricin 3.
Das gab zu reden I: YB läuft zwar mit einer Startelf ohne Neuzugang auf. Aber neben dem Platz hat die Abwanderung von Meisterspielern begonnen. Wie von BLICK angekündigt fehlt Innenverteidiger Kasim Nuhu im YB-Aufgebot, sein Wechsel zu Bundesligist Hoffenheim steht kurz bevor.
Das gab zu reden II: Ein Laufduell zwischen GC-Holzhauser und YB-Verteidiger Gregory Wüthrich endet mit einem klaren Foul des Berners auf der Sechzehnerlinie, Wüthrich spielt den Ball nicht, trifft nur das Schienbein des Ösis. Aber den fälligen Penalty gibts nicht.
So gehts weiter: Für GC steht kommenden Samstag (19 Uhr) bereits das erste Derby der Saison an. YB gastiert tags darauf in Lugano (16 Uhr).
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YB – GC 2:0 (0:0)
Stade de Suisse, 21'369 Fans, SR: Bieri (3)
Tore: 69. Sulejmani (Sanogo) 1:0. 86. Moumi Ngamaleu (Mbabu) 2:0.
Aufstellungen:
YB: Von Ballmoos; Mbabu, Wüthrich, von Bergen, Benito; Fassnacht, Sanogo, Sow, Sulejmani; Assalé, Hoarau.
GC: Lindner; Lika, Cvetkovic, Rhyner, Doumbia; Bajrami; Jeffren, Sigurjonsson, Holzhauser, Bahoui; Djuricin.
Einwechslungen:
YB: Moumi Ngamaleu (79. für Sulejmani). Lauper (81. für Assalé). Nsame (88. für Hoarau).
GC: Zesiger (3; 27. für Rhyner). Pickel (59. für Jeffren). Munsy (85. für Bajrami).
Bemerkungen: YB ohne Lotomba (verletzt), Garcia, Nuhu, Aebischer, Texeira (alle nicht im Aufgebot). GC ohne Basic, Andersen, Lavanchy, Arigoni (alle verletzt), Tarashaj (nicht qualifiziert). 11. Bahoui Lattenstreifschuss.
Gelb: 14. Sow. 36. Mbabu. 43. Doumbia. 72. Holzhauser (alle Foul).
Gelb-Rot: 54. Doumbia (Foul).
Am 2. Tag des Diamond-League-Meetings in London laufen die Schweizer 4x100-m-Männer 39,70 Sekunden. Blamabel! Dass beim letzten Wechsel der Stab verloren geht, bemerken nicht einmal die Organisatoren ...
Der Unterschied könnte grösser nicht sein. Wenn die Schweizer Frauen-Staffel international auftritt, dann sprinten Kambundji und Co. um den Sieg mit. Wie zuletzt am 5. Juli bei Athletissima Lausanne, wo es mit 42,29 Sekunden einen neuen Schweizerrekord zu feiern gab.
Wenn dagegen unsere Männer den Stab um die Bahn tragen, dann sind sie gut zwei Wochen vor der EM in Berlin chancenlos. Sicher, Alex Wilson ist wegen leichter Oberschenkelprobleme in London nicht dabei. Aber Pascal Mancini, Silvan Wicki, Florian Clivaz und Suganthan Somasundaram müssten auch ohne Wilson unter 39 Sekunden laufen. Im Londoner Olympiastadion sind am Sonntag nicht bloss die Wechsel schlecht, auch die Sprinter kommen nicht auf Touren. Was mit guten Wechseln möglich ist, zelebrieren die Briten, die mit 37,61 Sekunden eine Jahres-Weltbestmarke setzen. Erst im Nachhinein kommt aus, dass beim letzten Wechsel von Clivaz zu Somasundaram sogar der Stab verloren geht. Doch die Organisatoren merken es nicht – die Schweiz steht ohne Disqualifikation in der offiziellen Rangliste … Aber eine Entschuldigung für die unbefriedigende Leistung ist das nicht. «Wir müssen auch in dieser Besetzung 38,80 Sekunden laufen», sagt der neue Staffel-Coach Andreas Kundert.
Andererseits sieht man in London aber auch, was der Frauen-Schweizerrekord von Lausanne international wert ist. Die Engländerinnen gewinnen in London mit 42,36 Sekunden, sind also langsamer als Del Ponte, Atcho, Kambundji und Kora in Lausanne waren. Mit Dina Asher-Smith haben die Britinnen für Berlin aber noch einen Trumpf im Ärmel, der jetzt in London noch nicht gespielt wurde.
Diamond League in London, 2. Tag
Männer
200 m (RW 0,1): 1. Bloomfield (Jam) 19,81. 2. Edward (Pan) 20,01. 3. Quinonez (Equ) 20,13.
800 m: 1. E. Korir (Ken) 1:42,05. 2. Murphy (USA) 1:43,12. 3. Kinyamal (Ken) 1:43,12. 4. Amos (Bot) 1:43,29.
1500 m: 1. Centrowitz (USA) 3:35,22. 2. Gregson (Aus) 3:35,35. 3. Soget (Ken) 3:35,56.
110 m H. (RW 0,2): 1. Levy (Jam) 13,13. 2. Allen (USA) 13,30. 3. Crittenden (USA) 13,33.
Weit: 1. Manyonga (SA) 8,58. 2. Samaai (SA) 8,42. 3. Lawson (USA) 8,25.
4x100 m: 1. Grossbritannien (Ujah, Hughes, Gemili, Mitchell-Blake) 37,61. 2. Japan 38,09. 3. Holland 38,21. 7. Schweiz (Mancini, S. Wicki, Clivaz, Somasundaram) 39,70.
Frauen
200 m (RW 0,9): 1. Prandini (USA) 22,16. 2. Thomas (USA) 22,19. 3. Jackson (Jam) 22,22. 4. Asher-Smith (Gb) 22,25.
400 m: 1. McPherson (Jam) 50,31. 2. Le-Roy (Jam) 50,85. 3. Okolo (USA) 50,93.
800 m: 1. Brown (USA) 1:58,57. 2. Goule (Jam) 1:58,67. 3. Sharp (Gb) 1:59,34.
Meile: 1. Hassan (Ho) 4:14,71. 2. Tsegay (Äth) 4:16,14. 3. Obiri (Ken) 4:16,15.
100 m H. (RW 0,6): 1. K. Harrison (USA) 12,36. 2. McNeal (USA) 12,47. 3. Nelvis (USA) 12,51.
Hoch: 1. Lasitskjene (Russ) 2,04. 2. Vallortigara (It) 2,02. 3. Cunningham (USA) 1,91.
Diskus: 1. Perkovic (Kro) 67,24. 2. Perez (Kuba) 64,63. 3. Caballero (Kuba) 63,91.
4x100 m: 1. Grossbritannien (Philip, Lansiquot, Williams, Neita) 42,36. 2. China 42,59. 3. Holland 42,71.
BRITTNAU AG - In Brittnau haben Sprayer gewütet: Am Sonntagmorgen wurden gleich an vier Orten Schmierereien entdeckt. Die Polizei rechnet mit einem hohen Sachschaden.
In Brittnau AG sind am Sonntag am mehreren Orten Schmierereien entdeckt worden. Mit roter und silberner Farbe sprayten Unbekannte Ausdrücke wie «1312» (steht für «ACAB» und bedeutet «all cops are bastards») an die Wände und Fenster eines Schulareals.
Auch ein parkiertes Auto und ein Garagentor in der Nähe haben die Vandalen verunstaltet, sowie die Fenster eines angrenzenden Gewerbe-Neubaus. Der Schaden, den sie dabei anrichteten, ist laut Kantonspolizei Aargau «erheblich», liesse sich aber derzeit noch nicht beziffern.
Am Sonntagmorgen entdeckte eine Anwohnerin die Sprayereien und alarmierte die Polizei. Diese sucht nun Zeugen: Wer Angaben zur Fahrt eines hellgrauen BMW mit Thurgauer Kontrollschild machen könne, solle sich melden. (hah)
Wie die Zeit vergeht! Gerade eben, so scheint es, präsentierten uns Prinz William und Kate ihren Erstgeborenen vor dem Spital in London. Nun ist aus Prinz George schon ein ganz Grosser geworden.
Happy Birthday, Prinz George! Der älteste Sohn von Prinz William (36) und Herzogin Kate (36) feiert heute seinen fünften Geburtstag. Als Geschenk für alle Fans der Nummer drei der britischen Thronfolge hat der Kensington Palace ein neues Foto des Buben veröffentlicht – entstanden nach der Taufe seines Brüderchens Prinz Louis Anfang Monat auf dem Gelände des Clarence House.
Fans sind entzücktDarauf trägt George ein weisses Kurzarmhemd und blaue Shorts des Labels Amaia, strahlt dabei übers ganze Gesicht. «Der Herzog und die Herzogin von Cambridge freuen sich sehr, ein neues Foto von Prinz George zu seinem fünften Geburtstag zu teilen – danke an alle für die schönen Botschaften», schreibt der Palast dazu. Und die Fans sind entzückt! Sie gratulieren dem 5-Jährigen zu Dutzenden zu seinem Ehrentag. «So herzig», schreiben sie zum Instagram-Schnappschuss. Oder: «Er sieht aus wie sein Vater.»
Geburtstagsfest in der KaribikWie der kleine Prinz seinen grossen Tag feiert, ist nicht bekannt. Laut «The Sun» soll die ganze Familie in die Karibik geflogen sein, um Ferien auf der Privatinsel Mustique zu verbringen. Zum Feiern seien auch Kates Eltern, Carole (63) und Michael Middleton (69), sowie Schwester Pippa (34) und deren Gatte James Matthews (42) ins Urlaubsparadies geflogen. (wyt)
Wie die Zeit vergeht, sehen Sie oben in unserer Galerie – Prinz George im Laufe der Jahre!
BELGRAD (SERBIEN) - Ein Fall von Beleidigung zwischen einem Fluggast aus Serbien und der Swiss war eskaliert. Ein Belgrader Gericht musste sich mit der Diskriminierungsklage befassen. Für die Fluggesellschaft endet das Ganze mit einem Imageschaden.
Die Swiss stand in Belgrad vor Gericht und verlor. Sieger im Streit ist dagegen Marko Lens. Der serbische Schönheitschirurg mit Wohnsitz in London hatte die Fluggesellschaft wegen Diskriminierung verklagt und jetzt Recht bekommen. Darüber berichtet die «Sonntagszeitung.»
Seit dem Vorfall auf Lens' Businessclass-Flug sind schon sieben Jahre vergangen. Damals kam es zu einem Streit zwischen Lens und einem Flugbegleiter. Der Swiss-Angestellte habe ihn als «serbisches Schwein» bezeichnet, nachdem er sich über den Service beschwert hat, so Lens.
5000 Franken und ein ImageschadenZwei Jahre später ging der Streit in die nächste Runde. Jetzt sei es die Verantwortliche der Fluggesellschaft in Belgrad gewesen, die Lens mit Blick auf den früheren Vorfall beleidigt habe. Laut Lens sagte sie: «Sie sehen nicht aus wie ein Schwein, aber Sie sind definitiv ein Serbe.» Was folgte, waren weitere Beleidigungen, ein Flugverbot und schliesslich die Klage.
Nun gab das Belgrader Gericht dem Kläger recht. Umgerechnet rund 5000 Franken muss die Swiss Lens zahlen. Zusätzlich muss das ganze Urteil in der führenden serbischen Zeitung abgedruckt werden, verfügte das Gericht. Auch andere Zeitungen räumen der Geschichte viel Platz ein. Ein Imageschaden für die Swiss ist damit sicher.
Trotzdem ist Lens nicht ganz zufrieden. Die Fluggesellschaft entschuldigte sich nie, zeigt er sich enttäuscht. Er selbst habe keine Fehler gemacht.
Weitere Schritte?Möglicherweise ist der Fall noch nicht ausgestanden. Laut «Sonntagszeitung» respektiere die Swiss den Entscheid, auch wenn sie sich damit nicht in ihrer Rechtsauffassung bestätigt sehe. «Wir werden das Urteil nun im Detail prüfen und über die nächsten Schritte entscheiden», so eine Sprecherin.
Und die Fluggesellschaft ergänzt: «Sie können sich aber sicher sein, dass Swiss sich nur in schwerwiegenden Fällen vorbehält, zu veranlassen, dass eine Person für eine gewisse Zeit nicht mehr die Möglichkeit hat, Flüge mit uns zu buchen.» (jfr)