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Updated: 1 day 23 min ago

Rahmenvertrag mit der EU: Die letzte Hürde steht in Luxemburg

Sun, 07/08/2018 - 16:18

Ein Risiko für das Rahmenabkommen wird kaum beachtet: das höchste EU-Gericht.

Seit Bundesrat Ignazio Cassis das Europa-Dossier leitet, ist die Verwirrung noch grösser: Steht das Rahmenabkommen mit der Europäischen Union vor dem Durchbruch? Ist es bereits todgeweiht? Der freisinnige Magistrat signalisiert Widersprüchliches.

Die Liste der möglichen Hürden für den Deal jedenfalls ist lang: Die EU- Unterhändler, die Gewerkschaften, Christoph Blochers SVP, schliesslich: das Schweizer Stimmvolk.

Doch wurde ein Faktor bisher kaum beachtet: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg. Die obersten Hüter des EU-Rechts könnten das grössere Hindernis für den Rahmenvertrag sein als Europagegner Blocher, ist etwa Francis Cheneval überzeugt.

Nichts und niemand ist dem EU-Recht übergeordnet

Der Professor für Politische Philosophie an der Universität Zürich verweist auf ein Gutachten der Luxemburger Richter vom 18. Dezember 2014: Damals verwarf der EuGH das langjährige Ziel der EU, als Mitglied der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) beizutreten. Begründung der Richter: Nichts und niemand sei dem EU-Recht übergeordnet.

Wörtlich moniert der EuGH in seinem Schreiben, dass eine allfällige EMRK-Mitgliedschaft «die besonderen Merkmale und die Autonomie des Unionsrechts beeinträchtigen» würde. Zudem würde die Menschenrechtskonvention gegen «die besonderen Merkmale des Unionsrechts in Bezug auf die gerichtliche Kontrolle» verstossen.

Gerichtshof könnte Rahmenvertrag verhindern

Angesichts dieser Argumentation besteht laut Cheneval das Risiko, dass der EuGH einen Rahmenvertrag mit einem übergeordneten Schiedsgericht zwischen Brüssel und Bern verhindern wird. Gegenwärtig ist vorgesehen, dass ein Schiedsgericht im Streitfall eine verbindliche «Beurteilung» vom EuGH anfordern kann. Dieser Versuch der Unterhändler, die Hürde in Luxemburg zu umgehen, ist vor der Debatte um «fremde Richter» zumindest mutig.

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Wohnmobil kollidiert mit Beton: Schweizer (82) stirbt bei Unfall in Frankreich

Sun, 07/08/2018 - 16:07

Drei Schweizer verunfallten am Samstag mit einem Wohnmobil in Vallérargues (F). Ein Mann (†82) verlor dabei sein Leben. Seine zwei Begleitpersonen wurden schwer verletzt.

Tragisches Unglück in Frankreich. Ein 82-Jähriger Schweizer war am Samstagvormittag mit dem Wohnmobil in Vallérargues, im Süden des Landes, unterwegs. Um 10 Uhr kam das Fahrzeug aus unerklärten Gründen von der Strasse ab. Anschliessend kollidierte das Wohnmobil mit einem Betonbauteil in einem Graben und landete auf der Seite, berichtet «midilibre».

Die Rettungskräfte brachten seine zwei Begleiter, einen 74-jährigen Mann und eine 75-jährige Frau mit schweren Verletzungen in die Spitäler in Nimes und nach Bagnols-sur-Cèze. Für den 82-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, er erlag seinen Verletzungen. (man)

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Fix zur Gesellschaft: Giselle, wo bist du? Ich brauch dich – nicht!

Sun, 07/08/2018 - 15:52

Der Sommer ist da. Und wir freuen uns auf einen kühlen, Feierabenddrink. Warum muss der jedes Jahr wechseln? Unsere Autorin braucht keinen speziellen Sommerdrink.

Kennen Sie Giselle? Ne? Ich auch nicht. Aber ich wäre ihr beinahe begegnet. An einem lauen Sommerabend. Vier Frauen rennen durch die Strassen, versuchen dem Nass, das in grössten Mengen auf sie niederprasselt, zu ­entkommen. Das Sommergewitter ist in vollem Gang und sie mittendrin. Ein Unterschlupf muss her. Am besten mit Getränkeausschank. Da, die In-Bar, die man normalerweise versucht zu meiden. Aber Sie wissen ja, in der Not trinkt der Teufel Weihwasser. Die Freundin sagt: ­«Bestell Giselle!» – «Bestell Giselle?» – «Das ist der Sommerdrink 2018», entgegnet sie. «Habt ihr Giselle?» Die Dame hinter der Bar starrt unwissend. Wir bestellen Her­­kömmliches. Die Gedanken sind aber bei Giselle.


Es ist heiss, wir grillieren, wir baden, wir verreisen, wir sitzen auf dem Balkon, wir bestellen in der Gartenbeiz. ­Jeden Sommer. Warum soll sich unsere Drinkgewohnheit jeden Sommer ändern? Insbesondere weil das, was wir da am Sommerabend in der Hand haben, einiges über uns aussagt. Bestellen wir ein kühles Bier oder ­einen pfirsichfarbenen Rosé, oder greifen wir zum jenseits der 10-Franken-Grenze ­liegenden Trenddrink inklusive kompletten Schrebergartens und mehr Eis als in der Arktis? So ein Sommerdrink funk­tioniert immer gleich: Es braucht etwas Prickelndes zum Aufgiessen. Blubberlizeugs, das reinzischt, aber ja nix Hochprozentiges. Sonst ist der Sommerabend vorbei, bevor er anfängt. Eine hübsche Farbe und ein anmutender Name wie Lillet oder Giselle. Okay, Hugo schert da wahrlich aus. ­Geschmacklich sind sich alle ähnlich: mild, solide und ­austauschbar. Und aufs Portemonnaie schlagen sie auch.


Die Getränkeindustrie will verkaufen und mischt uns ­immer wieder neue Trendgetränke unter. Da missbraucht sie den Sommer. Weil der – so weiss sie – uns ein schönes Gefühl vermittelt. Doch das kann ein ­jähes Ende haben. Dann etwa, wenn man realisiert, dass der Discounter es in Dosen anbietet, man den teuersten ­aller Hugos (17 Franken!) ­bestellt und realisiert: Das ist nur klebriger Saft. Dann, wenn es der Vater bei jeder Gelegenheit ordert – oder es eben von ganz allein Herbst wird.

Giselle hab ich immer noch nicht getroffen. Bis ich ihr begegne, trinke ich ein kühles Bier oder ein Glas pfirsichfarbenen Rosé.

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Nur sechs Männer schneller: Ryf läuft mit Streckenrekord zu EM-Gold!

Sun, 07/08/2018 - 15:50

Daniela Ryf gewinnt ihr erstes Rennen über die Langdistanz in diesem Jahr. Damit sichert sie EM-Gold und deklassiert ihre Konkurrenz um mehrere Minuten.

Mit einer überragenden Radleistung sichert sich Daniela Ryf den Sieg an der Iroman-EM in Frankfurt. Bei ihrem ersten Triathlon über die Langdistanz in diesem Jahr stellt sie gleich einen neuen Streckenrekord auf. 

Als sie ins Ziel läuft, scheint es so, als hätte Ryf noch mehr zu geben. Sie lässt sich von den Fans feiern und strahlt mit der Sonne um die Wette. Diesem Eindruck widerspricht die 31-Jährige jedoch kurz nach dem Rennen: «Ich bin jetzt echt kaputt, vor allem in der letzten Runde musste ich büssen.» 

Trotz der Erschöpfung – mit ihrem Rennen ist die Schweizerin sehr zufrieden. Sie sagt: «Es war ein unglaublicher Tag. Ich war über meinem Limit aber alles lief super heute. Es war einfach nur geil.»

Lange Pause für den Erfolg

Nur sechs Männer absolvierten das Rennen in Frankfurt schneller als Ryf und die Frauen hatten gar keine Chance. Ryf fällt ein Stein vom Herzen. Besonders, da sie noch nie eine so lange freiwillige Wettkampfpause absolvierte. Das letzte Rennen über die Langdistanz absolvierte Ryf im Oktober 2017. Nun ist sie erleichtert: «Es war hart die früheren Wettkämpfe zu beobachten und dabei nur zu trainieren. Doch die Pause war gut für Körper und Kopf.

Anschliessend gibt es noch eine leichte Kampfansage der Schweizerin an ihre Konkurrenz: «Ich möchte noch einige Jahre vorne mitmischen.» 

EM-Silber geht an Sarah True. Die Amerikanerin verliert knapp eine halbe Stunde auf Ryf. Bronze sichert sich ihre Namensvetterin aus Australien Sarah Crowley.

Bei den Männern holt «Ironman» Jan Frodeno den Titel. Der Schweizer Philipp Koutny blandet auf dem sechsten Platz. Übrigens: Nur sechs Minuten vor der dreifachen Hawaii-Siegerin Daniela Ryf. (fss)

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Elfer-Held mit tragischer Story: Kroaten-Keeper Subasic spielt für toten Freund

Sun, 07/08/2018 - 15:40

Ivan Rakitic aus Möhlin AG steht mit Kroatien im WM-Halbfinal. Auch dank Torhüter Danijel Subasic (33). Dessen Story rührte diese Woche viele Fans zu Tränen.

Danijel Subasic ist aufgewühlt, als er in dieser Woche zur Presse spricht. Drei Penaltys hielt er gegen die Dänen. Paraden, die den Vorstoss der Kroaten in den WM-Viertelfinal möglich machten.

Subasic muss allerdings nicht nur über seine sportlichen Taten sprechen, sondern auch über einen toten Freund, dessen Konterfei auf ein Trikot gedruckt ist. Subasic trägt es unter seinem Goaliedress. Hrvoje Custic ist drauf zu sehen, ein ehemaliger Mitspieler von Subasic. 2008 verunglückte er tödlich, als er um einen Abstoss von Subasic kämpfte und mit dem Kopf gegen eine Betonmauer prallte.

Noch heute denkt Subasic dran. Vor den Medien ringt er mit den Worten, weint. Und er wird von seinem Nationalmannschaftskollegen Domagoj Vida getröstet.

Aufwühlende Tage liegen hinter den beiden – aufregende kommen auf sie zu. Kroatien steht im zweiten WM-Halbfinal seiner Geschichte – wieder nach zähem Ringen, wieder nach einem Penaltyschiessen. Wieder ist Subasic ein Held. Angeschlagen geht er in die Verlängerung, offenbar erlitt er eine Zerrung.

Er beisst sich durch – und hält den ersten Penalty. Fedor Smolow heisst der Schütze, der’s Subasic allerdings auch nicht ausgesprochen schwer macht.

Von den Kroaten verschiesst einzig Kovacic. Der Rest bleibt cool. Vor allem Ivan Rakitic, der schweizerisch-kroatische Doppelbürger. Er verwertet eiskalt. Und darf nun am Mittwoch gegen England Anlauf nehmen, sich und sein Team zum WM-Finalisten machen. Danach sagt er: «Unglaublich! Wir wollen weiter Geschichte schreiben. Ich denke, unsere jetzige Generation hats verdient.» Eine Generation mit Weltklasse-Kickern.

Feurige Russen

Viel allerdings fehlt den Russen nicht. Und das liegt nicht zuletzt an Stanislaw Tschertschessow, dem glühenden Einpeitscher der «Sbornaja». Sie tut, was sie im ganzen Turnier tut: Mit eiserner Disziplin verteidigt sie ihr Tor,
lauert auf Gegenstösse – und rennt. Auch dieses Mal einige Kilometer mehr als der Gegner.

Tschertschessow heizt auch den Fans ein, unablässig. Denis Tscherischew macht die Anfeuerungsrufe überflüssig, zumindest vorübergehend: Ein Schuss des Profis vom spanischen Klub Villarreal schlägt im linken hohen Eck ein – unerreichbar für Subasic.

Dessen Kroaten führen wie gegen fast jeden Gegner die feinere Klinge. Und nutzen einen der raren Momente, in denen ihnen die Russen Räume gewähren. Mandzukic zieht über links zum Tor und hebt den Ball auf den Kopf des Hoffenheimer-Stürmers Andrej Kramaric. Ausgleich.

Tschertschessow schnaubt unter dem breiten Schnäuzer. Und das noch mehr, nachdem Vida in der Verlängerung eine Ecke von Luka Modric eingenickt hat. Wäre Mandzukic nach einer Ecke nicht nachlässig und würde Fernandes nicht zum 2:2 einköpfeln – den Kroaten bliebe das Penaltyschiessen erspart.

Immerhin wird Subasic so wieder zum Helden.

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Streaming-Kolumne zu «Sunday's Illness»: Spanisches Drama auf Reisen

Sun, 07/08/2018 - 15:38

«Sunday’s Illness» ist ein schönes, seltsames Drama, das einen auf Trab hält.

Es ist Sonntag, und die Zugfahrt von Mailand nach Zürich zieht sich wie Kaugummi. Ohne vorher die Handlung nachzulesen, schaue ich mir auf dem Handybildschirm den Netflix-Film «Sunday’s Illness» an. Ein Volltreffer: Das spanische Drama hat mit seiner gemächlichen Erzählart ein angenehmes Tempo und besticht mit wundervollen Bildern.

Die Geschichte hält einen trotz der langsamen Erzählart auf Trab. Anabel (Asunción ­Sánchez) liess ihre Tochter Chiara (Bárbara Lennie) zurück, als sie acht Jahre alt war. Fast vierzig Jahre später findet diese ihre Mutter wieder – und bittet sie, zehn Tage mit ihr an einem abgelegenen Ort zu verbringen. Was Chiara damit genau bezwecken will, wird aber erst am Schluss klar – und Anabel muss eine schwierige Entscheidung treffen.

Der Film von Regisseur Ramón Salazar ist seltsam, leise und schön gemacht. Er gefällt mir vor allem wegen der gut geschriebenen Figuren und den beiden Schauspielerinnen: Bárbara Lennie und Asunción Sánchez tragen den Film und spielen Mutter und Tochter fantastisch. «Sunday’s Illness» bleibt mir auch noch, nachdem ich schon längst aus dem Zug gestiegen bin.

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Bachmannpreis: Tanja Maljartschuk erhält Bachmannpreis

Sun, 07/08/2018 - 15:33

Klagenfurt – Die in Wien lebende Ukrainerin Tanja Maljartschuk ist am Sonntag in Klagenfurt mit dem 42. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 25'000 Euro dotiert. Die Schweizerin Anna Stern erhielt den vierten, den 3sat-Preis, in Höhe von 7500 Euro.

Der zweite, der mit 12'500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis, ging an den deutschen Autor Bov Bjerg, der dritte, der Kelag-Preis (10'000 Euro) an die in Deutschland geborene und aufgewachsene Türkin Özlem Özgül Dündar. Das Publikum schenkte seine Gunst der Österreicherin Raphaela Edelbauer; sie erhält 7000 Euro.

Der Hauptpreis für Maljartschuk kam nicht überraschend. Sie hatte nach ihrer Lesung des Texts «Frösche im Meer» minutenlangen Applaus geerntet. «Endlich Literatur!», seufzte die schweizerisch-deutsche Jurorin Nora Gomringer. Maljartschuk erzählt von einem illegalen Immigranten, der in einer dementen alten Frau eine Art Ersatzmutter findet - und das wohl mit seiner Freiheit bezahlt. Eine einfache Geschichte, einfach erzählt, war man sich einig.

Dass Anna Stern mit «Warten auf Ava» überhaupt auf die Shortlist der besten Sieben kam, war schon eine Überraschung, denn unmittelbar nach ihrer Lesung am Donnerstag hatte die Jury fast einhellig Unverständnis und Ratlosigkeit bekundet. Die Rorschacherin erzählt in ihrem Beitrag von einer schwangeren Schweizerin, die in Schottland nach einem Bergunfall im Koma liegt und Besuch von Stimmen aus der Gegenwart und der Vergangenheit erhält.

Bei den Diskussionen hinter den Kulissen vermochten die Juroren wohl einiges zu klären. Denn mit ihrem vierten Rang schlug Stern - bürgerlich Bischofberger - einige Favoriten: so die Österreicherin Raphaela Edelbauer mit ihrer tief in die Geschichte reichenden Bergbau-Geschichte «Das Loch» und den Deutschen Joshua Gross mit seiner Story «Flexen in Miami» über einen modernen Hippie, der dank der Kiss Cam im Basketball-Stadion eine Gefährtin findet.

Mit Maljartschuk und Gross teilte der zweitplatzierte Bov Bjerg den ungekünstelten Stil. Sein Text «Serpentinen» erzählt von einem Vater und seinem kleinen Sohn, die in die Berge fahren und Kindheitsschauplätze des Vaters besuchen. Über all dem schwebt die unheilvolle Genealogie der beiden: Die Männer der Familie begehen seit Generationen Suizid.

Dem Text «und ich brenne» der in Solingen geborenen Özdem Özgül Dündar liegt der rechtsextreme Brandanschlag von Solingen auf eine Asylunterkunft zugrunde. Dündar löst sich dabei von der historischen Faktizität, indem sie die Gedankenstränge von vier Müttern zöpfelt - zwei davon Opfer des Attentats, eine die Mutter eines Opfers und als vierte die Mutter eines Täters. Der Text ist in durchgehender Kleinschrift und ohne Punkt und Komma verfasst.

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Juden in Zürich Wiedikon bedroht: «Er gaffte die Kinder an, dann zeigte er das Messer»

Sun, 07/08/2018 - 15:00

ZÜRICH - In Zürich verfolgte ein Mann eine Gruppe Juden mit einem Messer. Die Polizei konnte den Täter verhaften. BLICK sprach mit einem der verfolgten Männer.

Es passiert am Samstagabend im Kreis 3 der Stadt Zürich. Ein Mann starrt zuerst eine Gruppe Kinder orthodoxer Juden auf dem Spielplatz an, später verfolgt er eine Gruppe von Gläubigen auf dem Weg zur Synagoge mit einem Messer.

Beim Angriff handelt es sich wohl um eine gezielte Attacke gegen orthodoxe Juden. Einer der Verfolgten ist Johann T.*. «Ich und meine Freunde waren alle erkenntlich jüdisch. Der Mann hat antisemitische Parolen von sich gegeben. Er hat gegen Juden geflucht», sagt er zu BLICK.

Johann T. ist erschüttert. Er habe nur einen ganz normalen Samstagabend geniessen wollen, erzählt er. «Meine Kinder haben draussen gespielt und meine Frau unterhielt sich auf der Terasse mit Freundinnen. Ich habe in der Wohnung mit Freunden zu Abend gegessen.»

Der Mann starrte die Kinder auf dem Spielplatz an

Doch dann wurde die familiäre Ruhe plötzlich gestört: «Meine Frau kam rein und sagte, ein Mann starre die ganze Zeit unsere Kinder auf dem Spielplatz an», sagt Johann T. Er sei daraufhin rausgegangen und habe den Mann gefragt, ob er ihm helfen könne. «Der Typ hat äusserst aggressiv reagiert und sich vor mir aufgebaut. Ich wollte keinen Ärger, habe meine Kinder reingeholt und mir nichts weiter mehr gedacht.»

«Plötzlich setzte er zum Sprint an»

Als Johann T. mit seinen Freunden eine halbe Stunde später in Richtung Synagoge aufbricht, sei ihm der Mann wieder aufgefallen. «Er lief an uns vorbei, mit einem Messer in der Hand. Mir wurde es sehr unwohl und ich habe meine Freunde angewiesen, etwas zügiger zu laufen.» Dann der Schreck: «Als ich mich umdrehte, sah ich den Mann, wie er uns folgte. Plötzlich setzte er zum Sprint an.»

Johann T. und seine Freunde ergreifen die Flucht. «Wir rannten an einem jüdischen Bekannten vorbei, der rasch realisierte, was vor sich ging.» Der Mann habe sich dem Angreifer in den Weg gestellt und konnte ihn unter Kontrolle bringen.

«Der Typ wohnt in der Gegend»

Mehrere Anwohner und Restaurantbesucher verfolgten die Szenerie. Die Stadtpolizei war sehr schnell vor Ort. Die Beamten verhafteten den Mann im Zürcher Kreis 3 an der Eichstrasse. Johann T. hofft jetzt, dass der Angreifer eine gerechte Strafe erhält. «Der Typ wohnt in unserer Gegend. Er ist eine echte Gefahr.»

«Der Mann war offensichtlich stark betrunken»

Die Stadtpolizei Zürich bestätigte den Vorfall. Sprecher Marco Cortesi: «Ein Mann näherte sich den orthodoxen Juden und machte judenfeindliche Bemerkungen. Er trug ein Messer bei sich. Er war offensichtlich stark betrunken.»

Es kam dabei aber nie zu einer konkreten Gefährdung: «Der Mann blieb immer auf Distanz zu den Leuten. Zudem gibt es keinen Hintergrund zu dem Vorfall. Er ist weder ein Nazi, noch ist er ein Islamist.»
Der Mann wurde am Samstag verhaftet und am Sonntagmorgen befragt. Er ist mittlerweile wieder auf freiem Fuss.

* Name geändert

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Verhaftung in Wädenswil ZH: Dieses Foto führte zum britischen Betrüger

Sun, 07/08/2018 - 14:38

WÄDENSWIL ZH - Am 30. Juni wurde der britische Betrüger Marc Acklom (45) in Wädenswil ZH gefasst. Jetzt wird bekannt, wie ihm die Ermittler auf die Schliche kamen.

Jahrelang war Marc Acklom (45) der meistgesuchte Betrüger Grossbritanniens. Von der Insel aus soll er nach Spanien geflohen sein, dann in die Schweiz. Doch am 30. Juni war seine Meisterflucht Geschichte: Die Kantonspolizei Zürich hat ihn in seinem Luxus-Apartment in Wädenswil ZH verhaftet.

Ein Bericht von «Daily Mail» zeigt nun auf, wie das obenstehende Foto zu ihm führte. Acklom beging einige fatale Fehler. So zeigte er sich zum Beispiel in der Öffentlichkeit - und blieb trotz veränderten Aussehens nicht unentdeckt. Im Mai 2017 fotografierte ein mutmassliches Opfer den Betrüger in einem Genfer Café und leitete die Aufnahme der Polizei weiter.

Als die Polizei die Bilder untersuchte, stellten sie fest: Acklom befand sich in «guter» Gesellschaft – er sass dort mit einem gewissen Carlos Estevez. Dieser war ebenfalls wegen Betrugs auf der Flucht. Danach verlor sich Ackloms Spur anfangs Jahr irgendwo in einem «tristen Ort im Nordosten von Zürich», wie «Sky News» berichtete

Verhängnisvolle Yogastunden der Ehefrau

Ackloms nächste Station war in Wädenswil am Zürichsee. Laut «Daily Mail» soll seine Frau Maria Rodriguez (47) ihm dort zum Verhängnis geworden sein. Oder eher ihre Vorliebe für Yoga, die auch den Ermittlern bekannt war. Die 47-Jährige konnte nämlich auch in der Schweiz nicht ohne diesen Sport leben.

Letzten August engagierte Rodriguez eine Instruktorin für Einzelunterricht. Der Yoga-Lehrerin habe sie dann erzählt, ihr Mann arbeite in der IT-Branche. Aus Neugierde recherchierte die Yoga-Lehrerin im Internet nach der Firma, fand aber nichts.

20 Anklagepunkte wegen Betrugs

Derzeit befindet sich Acklom in Zürich in Untersuchungshaft und wartet auf seine Auslieferung. Seine Opfer in Grossbritannien warten sehnlichst darauf, dass er sich vor Gericht verantwortet. Acklom muss mit mindestens 20 Anklagepunkten wegen Betrugs rechnen. (szm)

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Das grosse Streitgespräch: «Komm nach Albanien, dann verstehst du den Doppeladler»

Sun, 07/08/2018 - 13:37

Wir müssen reden! Über Doppeladler und Doppelbürger. Über Vorurteile und Vorwürfe. Unterschiedlicher könnten die Gesprächspartner kaum sein: Walter Sonderer, Nati-Fan aus der Ostschweiz, und Adis Tairi, Schweiz-Albaner.

Samstagmorgen, Toggenburgerhof in Kirchberg SG. Walter Sonderer und Adis Tairi sehen sich zum ersten Mal. Im normalen Leben hätten sich ihre Wege wohl kaum gekreuzt. Zu unterschiedlich sind ihre Welten, in denen sie sich bewegen.

Da Walter Sonderer: 65-jährig, Innerrhödler. Zweifacher Grossvater. Pensioniert, ehemaliger Verlagsleiter und Verleger, der gestern Abend noch am Openair Wildhaus mit Stargast Beatrice Egli war.

Und hier Adis Tairi: 29-jährig. Als Albaner in Mazedonien geboren, in der Schweiz aufgewachsen. Besitzt den mazedonischen und den Schweizer Pass. Verheiratet. Arbeitet als Berufsbildner für Pflegeberufe und unterrichtet an einer Schule unterschiedliche Medizinfächer.

Die zwei sind im folgenden Gespräch zwar selten einer Meinung, verstehen sich aber trotzdem auf Anhieb.

Herr Tairi, was dachten Sie, als Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri den Doppeladler machten?
Adis Tairi:
Ich war überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe mich gefreut, fand aber gleichzeitig, dass es nicht ganz passend war.

Was war Ihre erste Reaktion, Herr Sonderer?
Sonderer:
Ein absolutes No-Go, eine Provokation. Ein Spieler der Schweizer Nationalmannschaft darf so etwas nicht machen.
Tairi: Die entscheidende Frage ist doch die: Weshalb haben sie das gemacht?
Sonderer: Das war eindeutig eine politische Aussage der beiden. Und die hat im Fussball nichts zu suchen. Shaqiri und Xhaka haben unsere Nati benutzt, um für ihre eigenen, nationalistischen Interessen zu kämpfen.
Tairi: Wir müssen genauer hinschauen. Das war keine politische Aktion. Unsere Generation, zu der ich auch Shaqiri und Xhaka zähle, ist mit schlimmen Nachrichten aufgewachsen. Mit Nachrichten, wie es im Balkan, der Heimat unserer Eltern, Krieg gab. Gleichzeitig lebten wir in der Schweiz und haben uns hier integriert.

Sie sprechen die zwei Herzen in der Brust an.
Tairi:
Ja, an der EM 2016 war ich beim Spiel zwischen der Schweiz und Albanien. Bis zum Eintritt ins Stadion wusste ich nicht, für wen ich bin. Ich konnte es einfach nicht sagen. Die Emotionen im Spiel haben dann gezeigt, dass ich für Albanien bin. Und Emotionen kann man einfach nicht steuern.

Waren es demnach bei Xhaka und Shaqiri auch einfach nur die Emotionen?
Sonderer:
Als Profi-Fussballer muss man die im Griff haben. Und das ist auch die Aufgabe des Trainers. Er hätte vor dem Serbien-Spiel sagen müssen: Jungs, wir spielen für die Nati, die Politik gehört nicht dazu. Was Adis sagt, kann ich aber nachvollziehen: Sie spielen zwar für die Nati, haben aber zwei Herzen in ihrer Brust.
Tairi: Wenn man das versteht, ist schon vieles gut.

Auch Lichtsteiner hat noch den Doppeladler gemacht.
Sonderer: Das war aus Solidarität. Dass er als Captain das mitgemacht hat, finde ich gut.
Tairi: Stell dir vor, die ganze Mannschaft hätte den Doppeladler gemacht. Du hättest wahrscheinlich einen Herzinfarkt gehabt (beide lachen).

Die SVP-Nationalrätin Nathalie Rickli hat anschliessend getwittert: «Die beiden Goals sind nicht für die Schweiz gefallen, sondern für den Kosovo.»
Sonderer: Das war überflüssig...
Tairi: ...und auch noch falsch. Der Doppeladler ist nicht ein Symbol für den Kosovo, sondern ein albanisches.
Sonderer: Mich hat aber vor allem noch etwas anderes gestört.

Was?
Sonderer: Wie danach damit umgegangen wurde. Ich als Schweizerischer Fussballverband hätte Xhaka und Shaqiri wegen des Doppeladlers für ein Spiel gesperrt.
Tairi: Dann hätte man Lichtsteiner aber auch sperren müssen.
Sonderer: Da gebe ich dir recht. Man hätte die drei sperren müssen. Das wäre der richtige, mutige Entscheid gewesen, weil politische Statements im Fussball nichts zu suchen haben.
Tairi: Nochmals, das war keine politische Aktion. Das entstand aus den Emotionen raus, denn mit dem Doppeladler haben sie doch politisch nichts erreicht.

Warum haben sie dann anschliessend auf Facebook geschrieben «We did it, bro»?
Tairi: Meine Vermutung: Die haben gemerkt, dass es bei den Albanern gut ankam. Die haben das einfach genossen. Selbst der Premierminister von Albanien hatte Freude. Das hat Shaqiri und Xhaka gefallen und sie bestimmt auch ein bisschen Stolz gemacht.
Sonderer: Das wahre Problem kam danach. Im Schweden-Spiel. Auf einmal gab es von Shaqiri und Xhaka keine Emotionen mehr zu sehen. Selbst Trainer Petkovic hat gesagt, dass diese gefehlt hätten.

Ihr Verdacht, Herr Sonderer?
Sonderer:
Gegen Serbien haben sie alles gegeben. Als man aber nur noch für die Schweizer Nati hätte kämpfen müssen, hatten sie keine Emotionen mehr. Und wenn man in einem WM-Achtelfinal keine Emotionen hat, ist man fehl am Platz.
Tairi: Gegen Brasilien gab es aber Emotionen. Wie erklärst du dir denn das, Walter?
Sonderer: Brasilien war doch ein ganz anderes Kaliber. Da wollten sie sich profilieren.

2015 sprach Stefan Lichtsteiner von «richtigen Schweizern» und «anderen Schweizern». Wünschen Sie sich, Herr Sonderer, mehr «richtige Schweizer» in der Nati?
Sonderer: Das ist nicht das Hauptproblem. Ich weiss, dass es nie mehr so wie früher sein wird. Die Welt hat sich verändert, die Schweiz ist ein Migrationsland. Diese Durchmischung tut gut.

Aber?
Sonderer: Es kann trotzdem so nicht weitergehen. Ich finde den Vorschlag, den der SFV jetzt gemacht hat, sehr gut.

SFV-Generalsekretär Alex Miescher schlägt vor, dass sich zukünftig Doppelbürger entscheiden müssten. Nur wer den zweiten Pass abgibt und nur noch den Schweizer behält, soll noch für unsere Nati spielen dürfen.
Sonderer: Genau, keine Doppelbürger mehr in unserer Nati! Schliesslich bieten wir den jungen Spielern eine Top-Ausbildung, die ja sackteuer ist.
Tairi: Bei den Deutschen hat Mesut Özil auch keinen türkischen Pass mehr. Trotzdem posiert er mit Erdogan. Du kannst Shaqiri und Co zwar den Pass wegnehmen, in ihrem Herzen aber werden sie weiterhin auch für den Kosovo sein.
Sonderer: Für mich ist Behrami das positive Beispiel. Der gibt in jedem Match vollen Einsatz, auch gegen Schweden.
Tairi: Aber auch er ist ein Doppelbürger. Bei ihm schaut wohl einfach Lara Gut, dass er keinen Doppeladler macht (lacht).

Ein anderes, umstrittenes Thema ist das Singen bei der Hymne. Stört es Sie, dass Shaqiri und Co nicht singen?
Sonderer: Singen müssen sie nicht. Mich stört einfach, dass sie die rechte Hand nicht auf die linke Brust legen. Dort, wo das Schweizer Kreuz aufgedruckt ist. Das würde die Verbundenheit zur Schweiz zeigen.
Tairi: Wäre es dir denn lieber, sie würden das machen, auch wenn sie es nur spielen würden? So würden sie dich doch indirekt anleugnen.

Und wie sehr nerven Sie sich über die Kosovo-Flagge, die auf Shaqiris rechtem Schuh zu sehen ist?Sonderer: Auch hier müsste der Verband sagen: Das geht nicht, das gehört hier nicht drauf.
Tairi: Man muss doch auch ein bisschen Mitleid mit Shaqiri haben. Er spielt für die Schweizer Nati. Er hat die Kosovo-Flagge auf dem Schuh. Und er macht den albanischen Doppeladler. Er hat drei Nationalitäten in sich. Der weiss doch manchmal gar nicht richtig, wo er hingehört.

Herr Tairi, wenn wir über eine kleine Kosovo-Flagge auf dem Schuh diskutieren, denken Sie da manchmal: Was seid Ihr für Bünzlis?
Tairi:
Vielleicht habt Ihr einfach zu wenig Sorgen, damit Ihr euch über solche Themen Sorgen machen könnt. Der Schweiz geht es einfach sehr gut. Deshalb regt Ihr euch vielleicht über solche Kleinigkeiten auf.
Sonderer: Ich weiss, was du meinst. Trotzdem müsste der Verband auch bei solchen Kleinigkeiten einschreiten.
Tairi: Ich glaube, viele Diskussionen zwischen uns hängen damit zusammen, dass Ihr uns gar nicht richtig kennt.

Wie meinen Sie das?
Tairi: Wenn Ihr unsere Probleme kennen würdet, hättet Ihr sicher ein bisschen mehr Verständnis. Shaqiri hatte vielleicht Verwandte, die im Krieg gestorben sind. Walter, du müsstest vielleicht mal dort hin gehen. Wie leben diese Leute dort unten? Was denken sie? Um ein Problem zu lösen, hilft Transparenz. Shaqiri und Xhaka kamen nicht in die Schweiz, weil es hier einen schönen Strand hat. Es ging den Familien nicht gut. Sie schätzen es, dass sie in der Schweiz eine Chance erhalten haben. Und geben das jetzt sportlich zurück.

Spüren Sie, Herr Tairi, Rassismus in der Schweiz?
Tairi: So weit würde ich nicht gehen. Als ich früher oft mit Patienten zu tun gehabt habe, galt ich als gut integrierter Albaner, der seine Leistung bringt. Wenn ich aber einmal auf dem Trottoir Velo fuhr, war ich der Drecksausländer. Und wenn ich heute in Mazedonien bin, gelte ich auch als halber Ausländer. Ich fühle mich gelegentlich verloren, wie auf einer einsamen Insel. Ich glaube und hoffe, dass meine Kinder diese Probleme dereinst nicht mehr haben werden.

Nati-Trainer Vladimir Petkovic wäre da doch der perfekte Brückenbauer.
Sonderer: Als er 2014 anfing, kannte ich ihn kaum. Und ja, ich hatte Vorurteile, weil er vom Balkan kommt. Das gebe ich offen zu. Ich war dann positiv überrascht. Wie er die Mannschaft in den Griff bekam, war grossartig. Mittlerweile ist er mir zu balkanlastig. Ich hätte zum Beispiel Blerim Dzemaili im Schweden-Match nicht spielen lassen.

Glauben Sie, Dzemaili hat nur gespielt, weil er vom Balkan kommt?
Sonderer: Ich kann es zumindest nicht ausschliessen.
Tairi: Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Petkovic hatte ja nicht eine unendlich grosse Spielerauswahl.
Sonderer: Ich hätte im Schweden-Match zum Beispiel Gavranovic gebracht. Auch wenn er vom Balkan kommt und seine Name mit ic endet.
Tairi: Walter, das gefällt mir an dir. Mir ist es lieber, wenn du offen sagst, dass du zu Beginn Vorbehalte hattest, weil er vom Balkan kommt. Du stehst offen dazu, dass das für dich ein Problem ist.

Wie sehen Sie die Zukunft der Schweizer Nati?
Sonderer:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich schon ein bisschen Angst davor, dass es bald nur noch drei, vier echte Schweizer in der Nati gibt.

Im WM-Kader 2018 hatten 15 von 23 Migrationshintergrund.
Sonderer: Mit dieser Entwicklung habe ich schon ein Problem. Doch das ist halt ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.
Tairi: Lasst uns doch die Nati mal wie eine Firma anschauen. Der Fokus läge dann nicht darauf, woher ein Mitarbeiter kommt, sondern was er kann. Und die, die gut sind, dürfen sich ein bisschen mehr erlauben. So ist das einfach auch bei Shaqiri und Xhaka. Deshalb sollte man bei ihrem Doppeladler eine Auge zudrücken.

Das Thema «richtige» und «andere Schweizer» ist ein heikles. Ist in Ihren Augen Walter Sonderer ein Rassist?
Tairi: Nein, er vertritt einfach seine Meinung. Ich muss ihn einfach mal einladen für ein Wochenende in Albanien.

Was würde das ändern?
Tairi: Du kannst das Leben dort nicht beschreiben, du musst es fühlen und spüren. Eines verspreche ich dir: Du wirst es nicht bereuen und möchtest danach immer wieder dorthin. Wenn du das erlebst, verstehst du, warum man einen Doppeladler macht.
Sonderer: Ich überlege mir, dein Angebot anzunehmen, versprochen!

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Grosse Suchaktion läuft: Aareschwimmer wird seit Samstagabend vermisst

Sun, 07/08/2018 - 11:53

BERN - In Bern wird seit dem frühen Samstagabend ein Mann vermisst, der zum Schwimmen in der Aare war. Trotz grosser Suchaktion bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte ihn die Polizei bislang nicht finden. Am Sonntag wird die Suche fortgesetzt.

Ein Mann stieg am Samstagabend beim Schönausteg in Bern in die Aare, um zu schwimmen. Doch bald geriet er in Schwierigkeiten und konnte sich nicht mehr selbständig ans Ufer begeben. Drittpersonen, die ihn beobachteten, verloren den Schwimmer kurz vor 17 Uhr aus den Augen.

Umgehend leiteten die Einsatzkräfte eine Suchaktion ein. «Im Rahmen dieser wurde sowohl vom Land als auch vom Wasser aus intensiv nach dem vermissten Schwimmer gesucht. Nichtsdestotrotz konnte dieser bisher nicht gefunden werden», schreibt die Kantonspolizei Bern in einer Medienmitteilung. Aufgrund der Dunkelheit habe die Suche in den späten Abendstunden unterbrochen werden müssen. Im Verlaufe des Sonntags wird sie weitergeführt.

Care Team auch im Einsatz

An der Suchaktion waren neben zahlreichen Patrouillen und der Seepolizei der Kantonspolizei Bern auch mehrere Einsatzkräfte der Sanitätspolizei beteiligt. Zur Betreuung betroffener Personen stand zudem das Care Team des Kantons Bern im Einsatz.

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Rogers Boxenstopp: Neue Punkteregel – 1000. GP in China

Sun, 07/08/2018 - 11:18

Die Formel-1-Besitzer planen ein neue Punktvergabe. Und: Das grosse Jubiläum vom 1000. Grand Prix findet in China statt.

Der US-Gigant Liberty Media hat von Bernie Ecclestone (87) kein leichtes Formel-1-Erbe übernommen. Die Amis versuchen weiter alles, um die Vergangenheit auszulöschen.

Das Entfernen der Grid Girls und die geänderten Startzeiten haben keine Sympathien eingebracht. Jetzt will man auch das seit 2010 gültige Punktesystem für die ersten Zehn ändern. Der erste Vorschlag geht Richtung 15 Fahrer (wie bei der Töff-WM) oder sogar die ersten 20 (bei jetzt 20 Autos!) sollen belohnt werden.

Der Weltverband FIA wäre nicht unglücklich, kassiert er doch schon jetzt von den Teams weit über 5000 Dollar pro WM-Punkt. Das geht in die Millionen! Die nächste Baustelle für Liberty Media ist die WM ab 2021, die ja viel billiger werden soll und mit einem neuen Motorenreglement neue Hersteller anlocken soll.

Jetzt wollen aber Mercede,. Ferrari und Renault auch den Elektromotor MGU-H beibehalten, «weil sonst alles noch teurer wird!» Es ist eine Art Erpressung, um die Macht an sich zu reissen ­– und den Einstieg von Porsche zu verhindern! Man wollte schon vor Monaten das neue Reglement absegnen, drohte den Teams und Herstellern – passiert ist nichts!

Wie wichtig Liberty Media ihr neues Spielzeug ist, zeigt der Kalender 2019. Es beginnt am 17. März in Melbourne und endet am 1. Dezember in Abu Dhabi. Und wo steigt das dritte Rennen, das dann auch der 1000. WM-Lauf der Geschichte seit 1950 ist? In China.

Schlimmer gehts nicht. Dort soll man dieses einmalige Jubiläum des Motorsportes feiern? Ein Witz. Shanghai wurde durch drei Dinge bekannt: Horror-Szenario 2010 durch Buemi, dem am Toro Rosso gleichzeitig beide Vorderräder wegflogen! Erster Mercedes-Sieg in der modernen Zeit 2012 (Rosberg). Und am 1. Oktober 2006 feierte dort Schumi seinen 91. und letzten GP-Sieg.

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Doppeladler & Doppelbürger bewegen die Schweiz: Lasst uns über die Nati reden!

Sun, 07/08/2018 - 11:13

Wir müssen reden! Über Doppeladler und Doppelbürger. Über Vorurteile und Vorwürfe. Wir haben bei Fans und Experten den Nati-Puls gefühlt.

Beat Schlatter (57, Schauspieler und Komiker)
«Ich schaute das Spiel gegen Schweden als einziger Schweizer mit rund 80 Schweden in einem Irish Pub in Cannes. Auch ich war enttäuscht, aber die Kritik fand ich ungerechtfertigt, unsere Nati war den Schweden klar überlegen. Was ich von unserer Nati halte? Klar hätte auch ich Freude, wenn ein Moser oder vor allem ein Schlatter für die Schweiz auflaufen würde, aber die Nati ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und ich bin ihr Fan.

Den Doppeladler-Jubel fand ich übrigens nicht gravierend. Ex-Goalie Jörg Stiel hat mir mal erzählt, was er sich im Stadion alles von den Fans anhören musste. Kraftausdrücke für die ich bestraft würde, wenn ich sie hier nenne. Xhaka und Shaqiri, mit ihrer persönlichen Geschichte, wurden nonstop aufs Übelste provoziert. Das ist für mich zehnmal schlimmer als der emotionale Doppeladler. Für Fussballer sollte übrigens dasselbe gelten, wie für uns Schauspieler: Man sollte uns alle für eine Stunde vor und nach der Vorstellung für unzurechnungsfähig erklären!»

 

Beni Thurnheer (68, Reporter-Legende)
«Den Spielern wird vorgeworfen, dass ihnen gegen Schweden das Feuer gefehlt habe. Nur: Seit hundert Jahren sieht jedes Team emotionslos aus, welches gegen Schweden spielen muss. Die Schweden haben uns bestens analysiert und unsere Ausnahmekönner Shaqiri und Xhaka aus dem Spiel genommen. Xhaka hinderten sie am Passen, Shaq konnte nie nach innen ziehen. Das Absurde war, dass wir uns vor dem Spiel gegen Schweden als Favoriten gesehen haben. Schweden war Erster in der Deutschland-Gruppe.

Wenn wir verlieren, sind alle enttäuscht. Obwohl eigentlich nur das Normale eingetroffen ist. Wir Schweizer haben schon bei der Schlacht am Morgarten gezeigt, was unsere Stärke ist. Wir sind Aussenseiter und müssen aus dem Hinterhalt zuschlagen, wollen wir gewinnen.Dieses demonstrative Selbstbewusstsein, welches die Nati vor dem Spiel ausgelebt hat, ist typisch deutsch oder französisch. Aber die Schweizer DNA ist eine andere. Auch ein Xhaka, ein Shaqiri oder Rodriguez sind total eingeschweizert. Und was das Image der Nati angeht: Schon nach dem nächsten Sieg ist es wieder aufpoliert. Im Fussball geht’s schnell.»

 

Ana Maria Crnogorcevic (27, Nati-Spielerin):
«Es schien so, als ob der Mannschaft gegen Schweden der letzte Biss und einen Tick Tempo gefehlt haben. Ich konnte den Spielplan nicht erkennen, mit dem man den Gegner hätte bezwingen wollen. Vielleicht hat auch die letzte Frische gefehlt. Das Ausscheiden mit fehlendem Engagement oder gar dem Doppelbürger-Thema zu erklären, greift aber viel zu kurz. Ich drücke an dieser WM auch noch Kroatien, dem Land meiner Eltern, die Daumen.

Trotzdem gebe ich in der Nati für die Schweiz immer Vollgas.In solchen Momenten wie nach dem Schweden-Spiel melden sich viele Besserwisser zu Wort. Alle Spieler sind seit Jahren für die Schweiz im Einsatz, sie alle haben schon unzählige starke Partien gezeigt. Jeder hat alles gegeben. Die Spieler gurkt das Out selber am meisten an. Ich bin sicher, dass es in der Mannschaft einige schlaflose Nächte gab. In der WM-Quali wurde die gleiche Mannschaft noch gelobt. Heute top, morgen flop. Schon beim nächsten Spiel kann es wieder top sein. Von fehlender Identifikation habe ich nichts gespürt.»

 

Gilbert Gress (76, Ex-Nati-Trainer)
«Bis zum Schweden-Spiel haben das die Schweizer ja toll gemacht. Und weil alle soviel erwartet haben, sind nun alle so enttäuscht. Aber einen Vorwurf kann man den Spielern nicht machen. Sie haben gewollt. Und was die Identifikation betrifft: Meine Frau und ich fühlen uns mehr als Schweizer, denn als Franzosen. Obwohl wir auch in Strasbourg wohnen. Doppelbürger sind doch heute ganz normal. Und sie machen uns besser.

Als ich noch Nati-Trainer war, wollten wir den Deutschen Oliver Neuville einbürgern. Leider hats damals nicht geklappt. Shaqiri, Behrami & Co. geben alles für die Schweiz – keine Frage. Sie betonen auch immer wieder, wie dankbar sie der Schweiz sind. Und der Doppeladler? Ganz ehrlich, ich wusste gar nicht, was er bedeutet. Lachen Sie nur! Ich war Fussballer und Trainer und kein Politiker.»

Ueli Mäder (67, Soziologe)
«Ich kann nachvollziehen, dass manche Schweizer Mühe damit haben, wenn ein Nationalspieler den Doppeladler macht, als Zeichen seiner albanischen Identität. Die älteren Generationen, dazu zähle ich auch, sind Kinder der industriellen Moderne. Wir sind uns eindeutige Verhältnisse gewöhnt. Ja oder nein, schwarz oder weiss, 100 Prozent Schweizer oder 100 Prozent Albaner. Diese Kategorien gelten heute nicht mehr. Die Welt und die Schweiz sind vielseitiger geworden, das wird sich auch nicht mehr ändern, damit müssen wir leben.

 

Diese Pluralität hat auch ihre Vorteile: Die Identität definiert sich darüber, dass man Widersprüche und Ambivalenzen zulassen kann. Das zeigt sich in dieser Nationalmannschaft. Deshalb kann der Fussball hier ein Lernfeld sein. Denn dass man sich an diese neuen Verhältnisse gewöhnen muss, das kann ich verstehen. In einer Sache war die Nationalmannschaft übrigens klassisch Schweizerisch: Ich hätte mir auch gewünscht, die Nati hätte gegen Schweden offensiver gespielt, kreativer und mutiger. Aber wir als Schweizer sind ja auch eher zurückhaltend. Wir sagen lieber weniger, sind leise, gehen wenig Risiko ein. Die Kritik am sportlichen Auftritt im Achtelfinal war so gesehen eine Kritik an die Adresse des eigenen Schattens.»

 

Andy Egli (60, Ex-Nati-Spieler)
«Ich bin ein Fan unserer Nati, und zwar zu hundert Prozent. Dass die Mannschaft aufgrund der Migration anders zusammengesetzt ist als zu unserer Zeit, ist ja normal. Und ich sage: Der Schweizer Fussball hat sich dank den Menschen mit Migrationshintergrund, die sich auch in Schweizer Vereinen installiert und profiliert haben, weiterentwickelt.

Als wir uns 1994 für die WM qualifizierten, war das ein Exploit. Inzwischen sind Endrunden-Teilnahmen der Regelfall – und diesen Fortschritt haben wir zu grossem Teil den Secondos zu verdanken.»

 

Aran (22, Coiffeuse)
«Ich hab die Spiele verfolgt und hab der Nati auch die Daumen gedrückt. Letztlich hätten aber sowohl Schweden wie auch die Schweiz den Viertelfinal nicht unbedingt verdient gehabt.»

 

Valmir (33, Geschäftsführer eines Bau-Unternehmens)
«Ich habe die Nati nicht mitverfolgt. Ich bin immer unterwegs und habe gar keine Zeit, zu schauen. Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich ihnen vielleicht die Daumen gedrückt.»

 

Sonja (56, Mode-Beraterin)
«Leider konnte ich nicht schauen, ich musste arbeiten. Aber mental hab ich die Nati unterstützt. Am Schluss war der Druck bei der Nati wohl etwas zu gross.»

 

Morena (12, Schülerin)
«Im Schweizer-Shirt hab ich der Nati während jedem Spiel die Daumen gedrückt. Sie haben gut gespielt. Es wäre schön gewesen, wenn sie weitergekommen wären.»

 

Bajram (45, Busfahrer in Winterthur)
«Natürlich war ich enttäuscht über das WM-Aus gegen die Schweden, aber ich werde weiterhin ein grosser Fan der Nati sein und glaube, dass die Mannschaft daraus lernt und in zwei Jahren an der EM weit kommen wird. Und Granit Xhaka kommt stärker zurück als je zuvor.»

 

Celine (18, Detailhandelsangestellte)
«Ich habe das Spiel gegen Schweden nicht gesehen, musste arbeiten. Ich bin auch kein grosser Fussball-Fan. Dennoch habe ich's schade gefunden, dass die Schweiz ausgeschieden ist. Mir ist das Team sympathisch. Und ich habe den Riesen-Aufstand, den's nach den Doppeladler-Gesten gab, nicht ganz verstanden. Ich verstehe, dass das vielleicht als leichte Provokation wahrgenommen wird – aber bösartig war das nicht.»

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Das Rigi-Schwinget im Livestream: Orlik mit 1. Sieg – Wicki gewinnt trotz Schneider-Protest

Sun, 07/08/2018 - 11:05

Ab 8.30 Uhr wirbelt in der Innerschweiz das Sägemehl umher. Das Rigi-Schwinget steht auf dem Programm. Mit BLICK verpassen Sie kein Highlight.

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Schattenmarkt wird plötzlich legal: Mit Kiffern Kohle machen

Sun, 07/08/2018 - 10:58

Kiffen wird legal – und die Investoren stürzen sich auf die Aktien. Ein historisch einzigartiges Phänomen.

Vielleicht hat der Schweizer Bundesrat mit einem Auge auf die Börse geschielt. Am letzten Mittwoch verkündete die Schweizer Regierung: «Wissenschaftliche Studien über alternative Regelungsmodelle für den Freizeitkonsum von Cannabis zu ermöglichen.» Die Zeichen stehen also auf Legalisierung. Vor allem auf dem amerikanischen Kontinent. In Kanada wird Cannabis im Oktober legal. In Uruguay ist es das schon. Genau gleich wie in neun amerikanischen Bundesstaaten. 25 weitere US-Staaten erlauben das Kiffen zu medizinischen Zwecken.

Und an der Börse? Dort zeigt alles nach oben, was irgendwie nach Gras riecht. Die grössten Firmen kommen aus Kanada, heissen Aurora Cannabis, Canopy Growth oder Medreleaf Stock. Sie haben ihren Wert im vergangenen Jahr verdoppelt bis verdreifacht. Das Finanzunternehmen Swissquote hat gar eigens ein Cannabis-Zertifikat zusammengestellt – und bewirbt das Finanzprodukt prominent in der konservativen NZZ.

«Investitionen in Cannabis-Firmen machen Sinn»

«Wenn wir mal die moralischen Fragen auf der Seite lassen, dann machen Investitionen in Cannabis-Firmen grossen Sinn», sagt Peter Rosenstreich (45), Chef für Marktstrategien bei Swissquote. Die Situation ist einmalig: Der (Schwarz-)Markt wird auf 25 bis 50 Milliarden Dollar geschätzt – ein riesiger Wirtschaftszweig, der bisher im Schatten operierte. Nun wird dieser in relativ kurzer Zeit legalisiert.

Sozial- und Wirtschaftshistoriker Martin Tanner kennt nur drei vergleichbare Ereignisse: «Erstens die von den Briten im Zweiten Opiumkrieg erzwungene Legalisierung des Opiums in China.» Auch da ging es ums Geldverdienen. Die Briten stellten Opium in Indien her. Und wollten dies in China verkaufen. Den Vertrag von 1858 sahen die Chinesen als Akt des Imperialismus. Zweitens: Die Aufhebung der Alkohol-Prohibition in den USA 1933. Und drittens: «Die aktuelle Legalisierungswelle, die ja nicht nur Hanf, sondern in der Schweiz auch etwa Absinth umfasst.» Die mythische Wermutsspirituose war in der Schweiz zwischen 1908 und 2005 ebenfalls verboten.

Es winken hohe Steuereinnahmen

Dass die Zeichen auf Legalisierung stehen, daran zweifeln weder Rosenstreich noch Tanner. Ein wichtiger Treiber auch für die Politik: das Geld! «Es winken hohe Steuereinnahmen!», sagt Rosenstreich. Folglich werde das Interesse an Investitionen nicht nachlassen.

Cannabis sei für viele Menschen ein fassbares Produkt, so Rosenstreich. Anders als bei vielen komplexen Finanzprodukten kann man sich etwas dabei vorstellen. Der Boom ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass Experten bei Cannabis-Investments bereits von einer Blase warnen. Dann könnten die Gewinne in Rauch aufgehen.

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Angriff mitten in der Nacht in Basel: Zwei Männer im Park blutig geprügelt

Sun, 07/08/2018 - 10:34

BASEL - In Basel haben zwei Männer im Schützenmattpark übernachtet. Dann wurden sie plötzlich attackiert und dabei verletzt. Entdeckt hat sie ein Taxifahrer – er informierte sofort die Polizei.

Zwei Männer im Alter von 29 und 41 Jahren sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Basel angegriffen und verletzt worden.

Entdeckt wurden die beiden blutüberströmten Männer beim Schützenmattpark von einem Taxifahrer. Dieser rief sofort die Polizei an. Die beiden Männer wurden in die Notfallstation eines Spitals eingewiesen.

Die Basler Staatsanwaltschaft schreibt, dass die beiden Männer im Schützenmattpark übernachtet haben, als sie aus noch ungeklärten Gründen mit gefährlichen Gegenständen attackiert wurden.

Eine erste Fahndung nach Tätern blieb erfolglos. (fr)

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Japan: Bei Unwettern in Japan 65 Tote

Sun, 07/08/2018 - 10:34

Tokio – Der Westen Japans ist nach Unwettern mit aussergewöhnlich viel Regen im Ausnahmezustand. Mindestens 65 Personen kamen ums Leben.

45 Personen werden noch immer vermisst, wie der Nachrichtensender NHK am Sonntag berichtete. Vier Verletzte befänden sich in kritischem Zustand. Fotos zeigten schlimme Folgen des seit Donnerstag andauernden Regens: überflutete Strassen, verschlammte Häuser, Erdrutsche.

Laut Regierungssprecher Yoshihide Suga suchen insgesamt 54'000 Helfer - darunter Soldaten und Polizisten - nach eingeschlossenen, verletzten oder toten Menschen. Premierminister Shinzo Abe rief dazu auf, bei der Suche nichts unversucht zu lassen. «Es ist ein Kampf gegen die Zeit», sagte Abe am Sonntagmorgen Ortszeit.

Besonders betroffen von den starken Regenfällen war die Region um die Millionenstadt Hiroshima. Allein dort wurden 27 Tote und 21 Vermisste gemeldet. Auf der südwestlichen Hauptinsel Shikoku starben 19 Menschen.

Berichten zufolge verliessen wegen der Wassermassen Hunderttausende ihre Häuser. Andere mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten und harrten dort aus, bis die Rettungsteams sie erreichten.

Insgesamt waren rund 3,6 Millionen Menschen in 18 Präfekturen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen, darunter alleine 1,8 Millionen in Hiroshima. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, wurden Hunderte Häuser beschädigt.

Die Wetterbehörde warnte vor weiteren Erdrutschen und Hochwasser. Vor allem in den Präfekturen Kyoto und Gifu gebe es «noch nie da gewesene Niederschläge».

Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, auch am Sonntag erwarteten die Meteorologen heftige Niederschläge. In der vom Regen betroffenen Region im Westen Japans befinden sich die Grossstädte Fukuoka, Nagasaki und Hiroshima.

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USA: Protest in Chicago gegen Waffengewalt

Sun, 07/08/2018 - 10:14

Chicago – Tausende Demonstrierende haben in Chicago aus Protest gegen die in der drittgrössten Stadt der USA grassierende Waffengewalt eine Autobahn besetzt. Sie blockierten am Samstag für etwa eine Stunde eine Fahrbahn der Dan-Ryan-Autobahn.

Sie forderten die Politik zum Handeln auf. Die Autobahn verläuft durch den mehrheitlich von Afroamerikanern bewohnten Süden Chicagos, in dem Waffengewalt zum Alltag gehört.

Die Bevölkerung sei «aufgestanden» und habe die «Aufmerksamkeit» der Politiker gewonnen, sagte der Priester Michael Pfleger, der die örtlichen Proteste gegen Waffengewalt seit Jahrzehnten anführt, dem Sender WLS-TV. Die Menschen seien «müde» wegen der «verdammten Gewalt in Chicago», sagte Pfleger. Die Protestaktion war mit den Behörden der Stadt im Vorfeld abgesprochen worden.

Allein in diesem Jahr wurden in Chicago nach Polizeiangaben bislang 254 tödliche Schusswaffenangriffe und 1114 Schiessereien verzeichnet. Obwohl die Zahl der Morde im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesunken ist, steht Chicago damit immer noch an der Spitze aller Städte in den USA. Landesweit kommen jährlich etwa 30'000 Menschen durch Schusswaffen ums Leben.

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Viele leere Plätze, Kommerzkritik von Fans: Ist der Hype um Helene Fischer vorbei?

Sun, 07/08/2018 - 09:59

Helene Fischer ist es gewohnt, vor ausverkauftem Haus zu spielen. Doch bei ihrer aktuellen Stadion-Tournee bleiben viele Plätze leer.

Sie ist die Königin am Schlagerhimmel und gewohnt, in ausverkauften Hallen zu spielen. Doch momentan sieht es nicht gut aus für Helene Fischer (33). Die Tickets für ihre Stadion-Tournee «Herzbeben» verkaufen sich schlechter als sonst. Für ihre anstehenden Konzerte in Deutschland sind noch etliche Karten erhältlich. 

Ticket- und CD-Verkäufe laufen schleppend

Dabei sind die Preise noch erschwinglich. Fans müssten rund 50 Franken für einen Sitzplatz berappen. Vergangenes Jahr gab Helene Fischer mehr als 60 Konzerte in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Ist das der Grund für den schleppenden Ticket-Verkauf? Zwischen ihrem Abschlusskonzert der letzten Tour und dem ersten Konzert ihrer aktuellen Tour liegen nur dreieinhalb Monate. Wollen die Fischer-Fans ihr Idol einfach nicht so häufig kurz hintereinander sehen? Schliesslich ist ein Konzertbesuch für die meisten immer noch etwas Besonderes.

Doch nicht nur die Karten-Verkäufe laufen schleppend. Auch die CD-Verkäufe gingen zurück. «Farbenspiel» ging mehr als 2,4 Millionen Mal über die Theke. Ihre aktuelle CD nur eine Million Mal.

Haben die Fans genug von Fischer?

Helene Fischer ist praktisch dauerpräsent. Sie ergatterte TV-Rollen beim «Traumschiff» und im «Tatort», verkauft Parfüm und unterschrieb für unzählige Werbedeals. Das scheint für ihre Anhänger langsam zu viel zu sein. Auf Facebook fasste es ein Fan zusammen: «Frau Fischer hat ein Gespür dafür, wie man Kohle machen kann. Sorry, ich mochte sie und ihre Musik mal sehr, aber dieser Kommerz, den sie betreibt, ist nur noch ätzend.»

Einst sagte die Sängerin über ihre Karriere: «Ich versuche alles aufzusaugen, weil ich nicht weiss, wie lange es so bleiben wird.» Vielleicht muss sich Helene Fischer wieder rar machen, um für ihre Fans wieder etwas Besonderes zu sein – damit sie die Schlagerkönigin bleibt. (paf)

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Krimikolumne zum Tatort Tschiller: Off Duty: Ach, geh doch ins Licht

Sun, 07/08/2018 - 09:59

Autorin Silvia Tschui musste an den unspannendsten Stellen dieses «Tatorts» kichern.

Ich hätte an dieser Stelle ja so gern darüber geschrieben, dass Til Schweiger gar nicht so doof ist, wie alle Kritiker immer sagen. Denn der Mann ­reagiert zwar ­ultraempfindlich dünnhäutig und peinlich beleidigt auf jede noch so schwache oder auch nur eingebildete Kritik an ­seinem Schaffen – er hat aber ­das Herz auf dem rechten Fleck: So viel Wohl­tätigkeitszeugs, wie der spendet, schafft garantiert kein anderer deutschsprachiger Schauspieler.

Und so hätte ich den «Tatort», der die Sommerpause unterbricht, wirklich gern gut gefunden. ­Hätte, wäre, könnte – es ist leider nichts draus geworden. «Tschiller: Off Duty», das letztjährige Kino-«Tatort»-Kassengift, würde so gern ein James-Bond-Film sein, dass man sich leider fremdschämt.

Das liegt nun nicht unbedingt an Schweiger, sondern am Plot. Tschillers Tochter Lenny möchte den Mord an ihrer Mutter rächen und reist ihrem Killer nach Istanbul nach. Dort kidnappt sie ein böser Geheimdienst-Mitarbeiter, um ausgerechnet mit ihr die russische Politszene aufzumischen. Alles klar? Nein? Egal, den ­Plotschreibern wohl auch nicht.

In der Folge reist Tschiller der Tochter nach, um sie zu retten, und lässt dabei kaum ein Klischee aus. Sogar eine Nahtoderfahrung ist dabei: «Geh nicht ins Licht!» ist dabei die völlig unironische ­Dialogzeile, die man auch nicht schon in zig Filmen gehört hätte. Aus zig Actionfilmen zusammengeschnitten wirkt das Ganze denn auch.

Immerhin: Ein paar coole Stunts und Okayszenen sind dabei. Bleibt zum Film zu sagen: Til Schweiger ist ein netter Mann, der viel Charity macht.

Tatort: «Tschiller: Off Duty», 20.05 Uhr, SRF 1:Zwei von fünf Sternen

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