Sie startet voll durch! Die erst 17-jährige Baslerin Vanessa Hartog ist der Shooting-Star der Schweizer Model-Szene.
Von der Schulbank auf den Laufsteg! Vanessa Hartog (17) hat es eilig. In nur sechs Monaten eroberte die 1,79 Meter grosse Gymi-Schülerin aus Basel den Pariser Model-Olymp. Und räkelte sich jetzt auch für die neue Kollektion des spanischen Kleider-Multis Zara vor der Kamera. «Es ist schon verrückt, was in den letzten Wochen alles passiert ist», sagt sie.
Karl Lagerfeld? Erledigt. Dior, Givenchy, Valentino? Während der SchulferienIhre erste Modeschau lief Vanessa gleich für einen der Grössten: Karl Lagerfeld (84). Der deutsche Modezar buchte sie für seine imposante Chanel-Show im Dezember. Danach ging es Schlag auf Schlag: Vanessa defilierte für Dior, Givenchy und Valentino über die Laufstege – und das stets während der Schulferien!
«Klar, das Modeln ist ein Traum», sagt sie. «Aber deswegen breche ich noch lange nicht die Schule ab.» Dafür sei dieser Beruf doch zu unsicher, ergänzt Vanessa. Ausserdem habe sie ihren Eltern vor ihrem ersten Model-Job versprechen müssen, dass sie – was auch immer passiere – das Gymnasium abschliessen werde.
Schon früh von Model-Scouts auf der Strasse angesprochenVanessas Vater ist Holländer, ihre Mutter Polin. Zur Welt kam Vanessa im Jahr 2000 in der Schweiz. Sie sei als junger Teenager ein paar Mal auf der Strasse von Model-Scouts angesprochen worden, erinnert sie sich. «Damals war ich an einer solchen Karriere aber nicht interessiert. Vielleicht hatte ich auch ein bisschen Angst davor.»
Vor einem Jahr wollte sie es trotzdem wissen – und nahm mit einer Agentur Kontakt auf. Die war so begeistert, dass sie sie gleich nach Paris schickte. Und dort wollte man die junge Frau mit den Massen 79-58-84 am liebsten gar nicht mehr nach Basel zurückkehren lassen.
Am Modeln gefalle ihr, dass sie relativ einfach die Welt kennenlerne, erklärt Vanessa. Auch komme sie sich hier ziemlich erwachsen vor. «Ganz anders als in der Schule, wo ich noch immer eine junge Lernende bin.» Diesen Kontrast finde sie aber auch toll. «Ich möchte momentan jedenfalls weder auf das eine noch das andere verzichten», sagt sie.
Drei Jahre lang hat die Währungsbehörde von Hongkong an Sicherheit und Design der neuen 100er-Note gearbeitet. Jetzt wird ihre Arbeit verspottet. Der Grund: Der Geldschein sieht chinesischem Höllengeld verblüffend ähnlich.
Nicht nur in der Schweiz werden neue Banknoten mit kritischem Auge beurteilt. Auch in anderen Ländern legt die Bevölkerung grossen Wert auf das Äussere ihres Geldes. Deshalb wird das Stück Papier jeweils in aufwendigem Verfahren entworfen. Nach der Sicherheitsfrage kommt an zweiter Stelle oft Design und Schönheit der Banknote.
In Hongkong war es in dieser Woche nun soweit: Endlich durfte die Bevölkerung einen Blick auf die neu entworfenen Banknoten werfen. Drei Jahre lang haben «HSBC», «Standard Chartered» und die «Bank of China» mit der Währungsbehörde zusammengearbeitet, um jeweils fünf neue Banknoten zu entwerfen. Die Geldscheine sollen die Kultur und Sehenswürdigkeiten Hongkongs fördern. Doch anstelle von Lob und Komplimenten wurden die Macher mit Sticheleien und Häme überhäuft.
«Kooperation mit einer Geisterbank»Es ist die 100-Dollar-Note, die den Spott der Bevölkerung auf sich zieht. Das Stück Papier erinnere viel mehr an das chinesische Höllengeld, als an die Kanton-Oper in Hongkong, die sie darstellen sollte, finden die Kritiker. Höllengeld wird in China seit über 1000 Jahren an Vollmond im August verbrannt. Es ist eine Art Brandopfer, um an die verstorbenen Angehörigen zu erinnern.
Die Menschen in Hongkong fürchten sich nun vor dem Besitz einer solchen Banknote. In den sozialen Netzwerken drückten Nutzer laut «qz.com» ihre Abneigung aus. Auf Facebook schrieb einer: «Das Design ist sehr beängstigend. Man sollte es gleich nach Erhalt ausgeben. Ich traue mich nicht, es mit nach Hause zu nehmen.» Ein anderer meinte: «Das Design sieht aus wie eine Kooperation mit der Geisterbank».
Trotz dem Aufschrei: Die nationale Währungsbehörde hat kein Erbarmen. Die neuen Banknoten, inklusive der umstrittenen 100-Dollar-Note, wird im Herbst in Umlauf gebracht. (nim)
Marcus Wood ist Direktor eines Vermittlungskonzerns in Sydney. Kurz vor dem Wochenende schrieb er eine wutentbrannte E-Mail an seine Mitarbeiter und drohte gar einigen mit einer Kündigung. Seine Nachricht ging in den sozialen Medien viral.
So will keiner ins Wochenende starten. Marcus Wood, Direktor eines Vermittlungskonzerns in Sydney (Australien), hat am Freitag vor einer Woche dunkelrot gesehen. Wütend auf fünf Mitarbeiter, setzte er sich hinter seinen Laptop und schrieb eine E-Mail, die er wohl für den Rest seines Lebens bereuen wird.
Mit dem Betreff «Freitagsbeobachtung» legte er los, wie der «Guardian» berichtet. «Guten Morgen Leute. Schnell einige Beobachtungen, die mir wirklich auf die Nerven gehen.» In der Folge führt er drei Punkte an:
Erstens: «Endloses Pingpong spielen während der Geschäftszeiten, besonders von Leuten, die kein Geld bringen.»
Zweitens: «Sich nicht einmal die Mühe machen, einen Anzug anzuziehen. Und das wieder von jenen, die kein Geld bringen.»
Drittens: «Einige von euch nehmen mehr Krankheitstage als Tom Hanks während der letzten Tage von «Philadelphia». Und es sind wieder die Leute, die kein Geld bringen – und nur mich und die Firma etwas kosten.»
Marcus Wood verglich im dritten Punkt die häufigen Krankheitstage seiner Mitarbeiter mit Tom Hanks, der im Film «Philadelphia» einen Mann spielt, der letztlich an Aids stirbt.
«Wenn sie sich nicht massiv verbessern, werde ich ihre traurige Ärsche feuern»Doch damit nicht genug. Das Mail wird noch verrückter: «Fünf oder sechs von euch im Büro gehen mir wirklich so etwas von auf die Nerven. Ihr seid ein Kostenfaktor, ihr seid anspruchsvoll und anstrengend und ihr versucht es nicht einmal», führt Wood weiter aus.
Zum Schluss droht er seinen Mitarbeitern gar: «Wenn Sie sich nicht massiv verbessern, werde ich ihre traurige Ärsche feuern und sie in weniger als drei Monaten vor die Türe setzen.»
Chef entschuldigt sich
Die Nachricht des wütenden Chefs sickerte noch am gleichen Tag in sozialen Medien, wo das Mail innert kurzer Zeit hunderte Male geteilt wurde.
Marcus Wood sah sich deshalb zu einer öffentlichen Entschuldigung genötigt. Er liess über seine Sprecherin ausrichten, dass er nun mal ein emotionaler Mensch sei. Seine Mitarbeiter würden das wissen. Dann folgt eine Entschuldigung: «Es scheint, dass ich ein Beispiel dafür werde, wie man NICHT kommuniziert - und im Nachhinein stimme ich zu! Sorry, Jungs! Ich wünsche ein schönes Wochenende.» (nim)
WALENSTADT SG/QUINTEN SG - Im Bauch von Krebspatient Anton Lieberherr (71) waren sieben Liter Wasser. Wegen der starken Schmerzen ging er am Samstag ins Spital Walenstadt SG. Er sagt: «Dort hatte man aber keine Zeit für mich.» Das Spital spricht von einem Missverständnis.
Im Genfer Gelöbnis für Ärzte steht: «Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.» Seit dem letzten Samstag stellt Krebspatient Anton Lieberherr (71) diesen Schwur in Frage. Er fühlt sich vom Spital Walenstadt SG im Stich gelassen.
Seit Jahren leidet Lieberherr an Leukämie. Am Samstag hatte er starke Schmerzen. Sein Bauch war geschwollen und steinhart. Er sagt zu BLICK: «Es sah aus wie bei einer Schwangeren im neunten Monat.» Also ruft er im Spital Walenstadt SG an und bittet um eine Behandlung. Telefonisch wird ihm mitgeteilt, dass er umgehend kommen soll.
Chefarzt unterband Lieberherrs BehandlungZusammen mit seiner Frau Cecile (69) trifft er etwa um elf Uhr im Spital ein. Auf der Notfallstation wird er von einer Ärztin untersucht. Ihre Diagnose: Infolge der Krebsbehandlung sammelte sich im Bauch Wasser an. Laut Lieberherr will die Medizinerin die Flüssigkeit ablassen. «Doch dann kam der Chefarzt und brach die Behandlung ab», so Lieberherr.
«Der Chefarzt sagte mir: ‹Wissen Sie, es ist Samstag.›» Der St. Galler ist erbost: «Man wollte mir lediglich ein Bett fürs Wochenende anbieten.» Deshalb zog er das Spitalhemd wieder aus und fuhr nach Hause. «Das Wasser in meinem Bauch drückte auf die Nieren und die Leber», sagt er. «Ich konnte weder richtig sitzen noch liegen. Darum verbrachte ich das Wochenende stehend.»
Dabei fühlte sich der Krebspatient bis zum Eklat immer gut aufgehoben im Spital. Doch der Vorfall vom Wochenende gibt ihm zu denken: «Das Verhalten verletzte mich. Ich kann doch nichts dafür, dass ich am Samstag krank bin.» Seine Frau ergänzt: «Einen Notfall muss man doch jederzeit annehmen!»
Sieben Liter Wasser im BauchAm Montag wird der Eingriff dann vorgenommen. Aus dem Bauch werden sieben Liter Wasser abgelassen. Laut Lieberherr entschuldigte man sich im Spital mehrmals dafür, dass er so lange warten musste. Er sagt: «Die Situation war riskant. Das Wasser hätte auf meine Lunge oder das Herz drücken können.» Und etwas nachdenklicher: «Zum Glück bin ich heute noch hier.»
Seine Frau ergänzt: «Wir leben in Quinten am Walensee. Unser Haus ist nur mit dem Schiff erreichbar.» An einen Notfall will sie gar nicht denken: «Bis die Ambulanz bei uns ist, wäre es vielleicht zu spät.» Sie stellt klar: «Das Spital Walenstadt ist wichtig für unsere Region. Doch dafür muss auch die Leistung stimmen.»
«Wir bedauern das Missverständnis»BLICK konfrontierte den behandelnden Chefarzt Stefan Drechsel mit dem Vorwurf. Er erinnert sich an den Patienten und erklärt: «Hier liegt ein Missverständnis vor, das wir bedauern.» Drechsel räumt ein: «Wir sind am Samstag weniger stark besetzt, was aber normal ist.»
Laut Spital behandelte man Lieberherr aus diesem Grund nicht umgehend ambulant. Der Chefarzt stellt klar: «Deshalb boten wir ihm ein Bett an und hätten den Eingriff vermutlich noch am Samstagabend durchgeführt.» Er betont: «Unser Bedauern über das Missverständnis teilte ich Herrn Lieberherr bereits persönlich mit.»
Berlin – Bunt, laut, friedlich: In Berlin haben am Samstag hunderttausende Menschen den Christopher Street Day (CSD) gefeiert und zur Toleranz gegenüber Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender-Menschen aufgerufen.
Unter dem Motto «Mein Körper - meine Identität - mein Leben» zog die Parade vom Kurfürstendamm zum Brandenburger Tor, wo die Abschlusskundgebung samt grosser Party steigen sollte.
Trotz sengender Hitze und Temperaturen jenseits der 30 Grad hätten alle «kühle Köpfe» bewahrt, erklärte die Berliner Polizei.
Der CSD wird in Berlin zum 40. Mal gefeiert, in vielen Städten rund um die Welt gibt es ähnliche Veranstaltungen. Die Berliner Parade gehört zu den grössten Umzügen. Etliche Teilnehmer waren bunt und glitzernd gekleidet, viele hielten Flaggen, Luftballons und Schirme in den Regenbogenfarben in den Händen. Am Rande der Demo zeigte sich unter anderem der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit mit seinem Partner.
Der Deutsche Wetterdienst warnte jedoch vor heftigen Unwettern am Abend und rief die CSD-Teilnehmer zur Vorsicht auf. Starkregen und Sturmböen könnten die Hauptstadt schon bald erreichen, hiess es am späteren Nachmittag.
Der Brünigschwinget ist der Saisonhöhepunkt der Schwinger. Schon dreimal liess sich Christian Stucki hier als Sieger feiern. Im BLICK-Interview spricht er über das Schwingfest und die Dopingprobe von Martin Grab.
Christian Stucki, gibt es für einen Berner Schwinger in einem Jahr ohne einen Eidgenössischen Wettkampf etwas Grösseres als den Brünig?
Christian Stucki: Das ganze Ambiente ist sicher einzigartig. Das Publikum ist bei keinem anderen grossen Schwingfest näher am Schwinger dran als hier. Das geniesse ich sehr. Es hat aber auch schon Momente gegeben, wo ich die speziellen Bedingungen auf dem Brünig verflucht habe.
Warum?
Früher konnten auf dem Brünig nur die Schwinger warm duschen, die nicht in den Ausstich gekommen sind. Bei der Dusche nach dem sechsten Gang hat man richtiggehend an den „Ranzen“ gefroren. Aber seit dem Umbau ist die Infrastruktur auch auf dem Brünig so gut, dass man auch nach dem Schlussgang eine warme Dusche geniessen kann.
Bezüglich Preisgeld hinkt der Brünig-Schwinget aber anderen Kranzfesten hinterher. Während beispielsweise der Schwägalp-Sieger für den Stier rund 8000 Franken garniert, gibt’s für den grossen Wurf auf dem Brünig nur 1500 Franken. Ist ein solcher Lohn für Sie noch zeitgemäss?Auf den Brünig gehst du als Schwinger nicht des Geldes wegen, bei diesem traditionellen Kräftemessen zwischen Bernern und den Innerschweizern geht es in erster Linie ums Prestige. Ein Brünig-Sieg ist quasi unbezahlbar.
Im Brünig-Ring werden sie nach dem gestellten Schlussgang am Innerschweizerischen mit ziemlicher Sicherheit dem Luzerner Shooting-Star Joel Wicki begegnen. Sind Sie nach den Aussagen, die Wicki nach seinem Rigi-Sieg getätigt hat, besonders motiviert?
Warum?
Wicki hat in einem TV-Interview verlauten lassen, dass er derzeit gemeinsam mit Armon Orlik in einer eigenen Liga schwingt. Nun können Sie Wicki beweisen, dass man auch mit 32-Jahren noch in seiner Liga bestehen kann...
So viel ich weiss, hat Joel diese Aussage später relativiert und hat darauf hingewiesen, dass er dieses Interview in einem sehr emotionalen Moment gegeben hat. Wie auch immer: Auch bin der Meinung, dass Wicki und Orlik sehr gute Athleten sind. Es gibt aber noch ein paar andere Sc hwinger, die sich im Vergleich mit ihnen nicht verstecken müssen.
Wie stark hat Sie die positive A-Dopingprobe von Martin Grab getroffen?
Ich war schockiert, als ich die Nachricht erhielt. Aber ich hoffe nach wie vor, dass die B-Probe Martin entlasten wird.
Hatten Sie seit diesem Schocker Kontakt mit Grab?
Nein. Weil Martin ja für einen anderen Teilverband gekämpft hat als ich, haben sich unsere Wege ja auch nicht allzu oft gekreuzt. Aber wenn wir uns neben dem Ring begegnet sind, hatten wir es meistens gut und lustig zusammen.
Was entgegnen Sie den immer lauter werdenden Stimmen, die behaupten, dass es noch sehr viel mehr Schwinger geben würde, deren Muskelberge nicht auf legale Art entstanden sind?
Ich glaube nach wie vor zu hundert Prozent an einen sauberen Schwingsport. Trotzdem muss ich gestehen, dass auch ich schon ohne Absicht in der Dopingfalle hätte landen können. Während einer Verletzung oder einer Erkrankung hast du als Schwinger wirklich eine riesengrosse Selbstverantwortung. Wenn du in solchen Situationen nicht bei jedem empfohlenen Medikament überprüfst, dass sich in diesen Pillen auch wirklich keine für Leistungssportler verbotenen Substanzen verstecken, kannst du ganz schnell als Doping-Sünder dastehen. Zum Glück hat Anti-Doping Schweiz mittlerweile ein App herausgegeben, mit dem ich sehr schnell eine Antwort erhalte, ob ich ein Medikament einnehmen darf.
Sie sind im Reich der Bösen mit einer Körperlänge von 198 cm und rund 140 Kilo Lebendgewicht die imposanteste Erscheinung. Wie viele Kilos meistern Sie im Kraftraum beim Bankdrücken?
Das weiss ich ehrlich gesagt nicht genau. Ich weiss nur, dass ich vor ein paar Jahren in der Beinpresse mal 600 Kilo geschafft habe.
Sie arbeiten zu achtzig Prozent als Lastwagenfahrer. Haben Sie auch schon mal versucht wie bei einem «Strongest-Man»-Veranstaltung einen Lastwagen zu ziehen
Nein, ein Start bei einem Strongest-Man-Wettkampf ist für mich auch kein Thema. Denn neben diesen Typen würde selbst ich aussehen wie ein Schlauch.
Dafür hat man Sie vor ein paar Wochen gemeinsam mit Eishockey-Legende Mark Streit auf dem Golf-Platz gesehen. Streit zeigte sich dabei sehr beeindruckt von ihren langen Abschlägen. Kommt ihnen beim Golfen ihre Vergangenheit als Nationalliga-Hornusser zugute?
Meine Erfahrungen als Hornusser sind bei den Golf-Abschlägen sicher kein Nachteil. Ich habe letzten Frühling meine ersten Schläge auf einer Driving Ranch gemacht, das hat tatsächlich nicht schlecht funktioniert. Ende Mai habe ich mit Mark Streit und ein paar anderen Freundin im Piemont erstmals auf einem 18-Loch Platz gespielt. Dabei bin ich dann aber arg an meine Grenzen gestossen. Ich war damals nicht wirklich Fit und hatte grosse Probleme beim „putten“ und „chippen“. Und momentan liegt meine Golf-Karriere auf Eis, während der Schwing-Hauptsaison fehlt mir ganz einfach die Zeit für ein derart aufwendiges Hobby.
Zumal Sie zu Hause ja auch noch eine Frau und zwei Buben haben. Stimmt es, dass ihr ältester Sohn Xavier (5) Fan von ihrem Innerschweizer-Kontrahenten Benji von Ah ist?
Benji war tatsächlich lange der Lieblingsschwinger von Xavier. Sein Bart und sein Name haben es meinem Bub besonders angetan. In der Zwischenzeit freut er sich aber schon sehr mehr über meine Siege.
Werden Sie ihre Buben schon bald ins Schwingtraining schicken?
Elia ist erst drei Jährig, Xavier spielt sehr gerne Fussball und war im letzten Winter in Lyss an der Eishockeyschule. Dabei ist er den Trainern vom SC Lyss positiv aufgefallen, deshalb würden sie Xavier jetzt gerne für die Bambini-Mannschaft gewinnen. Aber wer weiss, vielleicht wird er eines Tages trotzdem beim Schwingen landen.
Wie viel Zeit verbringen Sie selber mit ihren Kindern?
Bei uns ist der Freitag der Vatertag. Da bin ich auch zuständig für die Zubereitung vom Mittagessen.
Was haut Big Daddy Stucki in die Pfanne?
Kein Junk-Food, ich lege Wert auf eine vielseitige Ernährung, Gemüse darf auf unserem Speiseplan nicht zu kurz kommen. Ich persönlich kann fast alles essen. Ausser Feta- und „Stinkkäse“ wie Roquefort.
Viele Schwingerfreunde würden die Nase rümpfen, wenn der Stucki Chrigu nach dem Eidgenössischen im kommenden Sommer in Zug ihre Karriere beenden würden. Haben Sie diesbezüglich schon eine Entscheidung getroffen?
Ich plane fix bis Zug, was danach kommt, möchte ich noch offen lassen. Ich muss aber zugeben, dass das Programm nach dem Eidgenössischen in Zug schon sehr reizvoll ist. 2020 wird der ESV-Jubiläumsschwinget in Appenzell das ganz grosse Highlight sein, 2021 findet der nächste Kilchberg-Schwinget statt. Und 2022 wäre ja dann schon wieder das Eidgenössische in Pratteln....
Kalifornien steht in Flammen! Mindestens 500 Häuser wurden durch die Brände zerstört. Zwei Menschen sind bereits gestorben, von neun weiteren fehlt jede Spur.
Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben bis Samstag mindestens 500 Häuser zerstört. Neun Menschen werden derzeit vermisst, wie der US-Fernsehsender CBS berichtet. Die Flammen wüteten demnach zuletzt vor allem in der Stadt Redding, die 90'000 Einwohner hat.
Auf Filmaufnahmen ist zu sehen, wie ganze Viertel komplett niedergebrannt sind. Mehr als 7000 Feuerwehrleute kämpften in Kalifornien an der US-Westküste gegen die Flammen. Feuerwehr-Chef Ken Pimlott zufolge fachten starker Wind die Brände immer wieder an.
In den vergangenen Tagen hatten bereits zwei Menschen ihr Leben verloren. Ein Feuerwehrmann starb bei Löscharbeiten im nördlichen Shasta County. Zudem wurde ein Helfer getötet, der einen Bulldozer bediente. Das sogenannte Carr-Feuer schlug Zehntausende Menschen in die Flucht. Nur fünf Prozent der Brände sind unter Kontrolle.
Bei einer Serie von Buschfeuern im vorigen Oktober waren in Nordkalifornien mehr als 40 Menschen gestorben. Zeitweise waren damals 100'000 Menschen vor den Bränden auf der Flucht. Nach Schätzungen wurden damals mehr als 9000 Gebäude zerstört. (SDA)
BASEL - Jüngst hat die Nationalbank vor Kreditrisiken bei Liegenschaften mit Mietwohnungen gewarnt. Diese Warnung scheint bei den Banken angekommen zu sein. Warum es dabei geht.
Im Juni gab es für die hiesigen Banken Tadel von der Nationalbank (SNB). Bei Hypotheken für Renditewohnliegenschaften würden sie zu hohe Risiken eingehen (BLICK berichtete). Die SNB befürchtet Ungleichgewichte auf dem Hypothekar- und Immobilienmarkt und fordert neue Massnahmen. Kurz darauf nahm sich auch die Bankenaufsicht Finma der Sache an.
Jetzt berichtet die «Schweiz am Wochenende», dass «das Winken mit dem Zaunpfahl von SNB und Finma offenbar verstanden wurde.» Aus gut unterrichteten Kreisen will die Zeitung wissen, dass entsprechende Gespräche in der Bankiervereinigung laufen würden. Diese dementiert die Beratungen nicht, will aber keine Auskünfte geben. Immerhin, im Juni hiess es noch: «Allfälligen zusätzlichen Massnahmen stehen wir kritisch gegenüber.»
Bei der Finanzierung an der GrenzeWas könnten neue Massnahmen sein? Denkbar wäre bei Hypotheken für Mehrfamilienhäuser etwa, dass Banken diese mit mehr Eigenkapital unterlegen müssten, so ein Bericht von UBS-Ökonomen. Auch eine Beschränkung des Kredits auf einen bestimmten Anteil der Investition oder eine raschere Rückzahlung sei vorstellbar.
Schon angekündigt hat die SNB, dass die Finma ein schärferes Auge auf stark risikobereite Banken werfen will. Offenbar wird besonders im Markt für Mehrfamilienhäuser-Investitionen regelmässig gegen die Richtlinie zur Tragbarkeit verstossen. Das heisst, dass Kreditnehmer die Kredite nur ungenügend finanzieren könnten, sollten die Zinsen auf 5 Prozent steigen.
Sparen und damit höhere Risiken eingehenGrund dafür sind die vergleichsweise tiefen Mieten. Denn während die Immobilien in den letzten zehn Jahren um 60 Prozent teurer wurden, haben die Mieteinnahmen nur 10 Prozent zugelegt. Damit das Investment doch rentiert, wird gespart, wo es nur geht – etwa mit Hypotheken über kurzfristige Laufzeiten. Auch das birgt Risiken. Denn steigen die Zinsen, könnten solche Immo-Besitzer besonders schnell in Zahlungsschwierigkeiten kommen.
Noch ist unklar, wohin die Gespräche in der Bankiervereinigung führen und welche Regeln sich die Banken selbst auferlegen. Klar ist, es geht um viel Geld. Insgesamt gebe es derzeit in der Schweiz für Mietwohnungen im Wert von einer Billion Franken. UBS-Schätzungen zufolge würden dafür Hypotheken von bis zu 250 Milliarden Franken ausstehen. (jfr)
Dreister Klau: Der Blog von Tamara Cantieni wurde in Österreich kopiert.
Ein anonymes Mail brachte Tamara Cantieni (44) auf die Spur einer dreisten Bloggerin aus Österreich. «Sie hat von meinem Blog geklaut. Etwa 70 Artikel», so Cantieni. Die Schweizer Schauspielerin und Moderatorin betreibt seit Jahren den Lifestyle-Blog Morethanblond.ch, auf dem sie sich auf humorvolle Weise mit sämtlichen Lebensthemen auseinandersetzt – von Beauty und Mode bis zu Liebeskrisen und Fussball.
Nach dem anonymen Hinweis entdeckte sie auf Blondemagnolia.at ihre Texte, und zwar wortwörtlich. «Nur die Autorin war eine andere, nämlich eine Anna Grace aus Gänserndorf», so Cantieni. «Ich kann ja verstehen, dass man sich mal woanders für eine Idee oder sogar an ein paar Sätzen bedient, aber grad 70 Mal den ganzen Text? Ein Artikel erschien sogar mit meinem Bild!»
«Nicht mal entschuldigt»Gebauchpinselt fühlt sich Cantieni wegen des dreisten Plagiats nicht: «Natürlich könnte ich mich geehrt fühlen, wenn sich jemand an meinen Texten bedient», sagt die Schauspielerin. Aber für sie sei das eher unangenehm: «Das ist, wie wenn sich jemand in dein Haus schleicht, in deinen Schubladen rumwühlt, sich dann deine Unterwäsche anzieht und so tut, als ob es seine wären.»
Cantieni schrieb der dreisten Bloggerin ein gepfeffertes Mail, aber erst, nachdem sie sämtliche Fake-Blogs ausgedruckt hatte. Die sind inzwischen natürlich gelöscht. Die Reaktion der «blonden Magnolie» sei aber enttäuschend ausgefallen. Cantieni: «Sie hat sich nicht mal entschuldigt, sondern die Schuld des Plagiats einer Kollegin in die Schuhe geschoben.»
Webseite gesperrtDie Webseite Blondemagnolia.at der dreisten Bloggerin, die mit über 100'000 Followern auf Instagram zu den Aufsteigern gehört, ist inzwischen gesperrt. Cantieni hat derweil bei der Polizei Anzeige erstattet. «Die müssen erst mal abklären, worauf genau man diese Frau belangen kann.» Cantieni geht es weniger um eine gütliche Entschädigung. «Mit dem Blog verdiene ich nicht mein Geld. Aber darin steckt viel Herzblut und Zeit. Darum möchte ich das nicht einfach so stehen lassen.»
In Gisikon LU waren die Strassen derart rutschig am Samstig, dass ein Auto von der Fahrbahn geriet. Am Wagen entstand Totalschaden.
Am Samstagnachmittag baute ein 30-jähriger Autofahrer einen Autounfall auf der A14 bei der Ausfahrt Gisikon LU.
Der Mann kam um 13.30 Uhr mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab. Das Auto geriet links auf die Leitplanke, kippte zur Seite und kam auf dem Dach liegend zum Stillstand.
Dem Mann ist nichts passiert, doch seine 27-jährige Beifahrerin zog sich erhebliche Verletzungen zu, teilt die Kantonspolizei Zug mit. Die Frau musste ins Spital. Am Fahrzeug entstand Totalschaden. (man)
Wie kommt ein Berater dazu, einer kinderlosen Frau mit einem gut situierten Mann eine Todesfallsumme von 333'000 Franken zu versichern?
Der Beginn meiner heutigen Geschichte geht zurück ins Jahr 1998. Sie handelt von einer heute 60-jährigen Frau. Sie ist kinderlos und ihr Mann ist gut situiert.
Vor zwanzig Jahren machte sich die Frau selbständig und liess sich das Pensionskassenkapital von 150'000 Franken auszahlen. Das Geld wollte sie für die Vorsorge sicher angelegt haben.
Die Credit Suisse empfahl ihr eine fondsgebundene Einmalprämienversicherung der Winterthur, die damals der CS-Group gehörte. Bei diesem Versicherungstyp wird nicht alle Jahre eine Prämie bezahlt, sondern nur ein einziges Mal, deshalb Einmalprämie. Das Geld wird in Anlagefonds investiert.
Grosse Augen machte nun die Frau, als ihr kürzlich das in Fonds angelegte Geld ausbezahlt wurde: 161'000 Franken sind es; 11'000 Franken mehr, als sie vor 20 Jahren einbezahlt hatte. Das ergibt eine Jahresrendite von 0,36 Prozent. Das Sparbuch hätte ein Mehrfaches gebracht.
Einer der Gründe dieser miserablen Performance ist die integrierte Todesfallversicherung. Wäre die Frau verstorben, hätte der gut situierte Ehemann 333'000 Franken erhalten. Die Kosten inklusive der Risikoprämie addierten sich in zwanzig Jahren auf 23'500 Franken.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besserDas Geld floss zur Versicherung statt in die Anlagefonds. «Das habe ich gar nicht gewusst», sagt sie mir nun entgeistert. Gewiss, der Frau ist vorzuwerfen, dass sie die Unterlagen nicht studierte. Geht gar nicht. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Doch wie kommt ein Berater dazu, einer kinderlosen Frau mit einem vermögenden Mann eine Todesfallsumme von 333’000 Franken zu versichern?
Man muss wissen, dass bei solchen Sparversicherungen die Dividenden und Zinsen, die die Fonds abwerfen, von der Einkommenssteuer befreit sind. Das gilt aber nur, wenn das Produkt der Vorsorge dient, also einen Versicherungsschutz enthält. Man könnte sagen: Die Steuerbefreiung wurde mit einer unnützen Versicherung erkauft. Es hat sich nicht gelohnt.
Die Frau hatte mir ihre Unterlagen geschickt, nachdem ich über einen ähnlichen Fall berichtete. Es ging auch hier um eine Einmalprämienversicherung, um den Skandia Life Plan 3b.
Himmelschreiend war nicht der unnötige Versicherungsschutz, sondern die unrealistischen Renditeversprechen. Bei einer Einmalprämie von 195'000 Franken könne der Mann bei einer pessimistischen Prognose nach 17 Jahren mit einer Auszahlung von 342'000 Franken rechnen. Von wegen pessimistisch: Es waren lediglich 197'500 Franken; 2403 Franken mehr als einbezahlt.
Beide Fälle haben vieles gemeinsam: Beide Kunden sind sauer. Sie fühlen sich geprellt. Sie hätten den Vertrag nie unterschrieben, wenn sie gewusst hätten, was dabei herausschaut. In beiden Fällen haben die Gesellschaften und ihre Verkäufer ganz schön Kasse gemacht.
Sacramento – Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben bis Samstag mindestens 500 Häuser zerstört. Neun Menschen werden derzeit vermisst, wie der US-Fernsehsender CBS berichtet. Die Flammen wüteten demnach zuletzt vor allem in der Stadt Redding, die 90'000 Einwohner hat.
Auf Filmaufnahmen ist zu sehen, wie ganze Viertel komplett niedergebrannt sind. Mehr als 7000 Feuerwehrleute kämpften in Kalifornien an der US-Westküste gegen die Flammen. Feuerwehr-Chef Ken Pimlott zufolge fachten starker Wind die Brände immer wieder an.
In den vergangenen Tagen hatten bereits zwei Menschen ihr Leben verloren. Ein Feuerwehrmann starb bei Löscharbeiten im nördlichen Shasta County. Zudem wurde ein Helfer getötet, der einen Bulldozer bediente. Das sogenannte Carr-Feuer schlug Zehntausende Menschen in die Flucht. Nur fünf Prozent der Brände sind unter Kontrolle.
Bei einer Serie von Buschfeuern im vorigen Oktober waren in Nordkalifornien mehr als 40 Menschen gestorben. Zeitweise waren damals 100'000 Menschen vor den Bränden auf der Flucht. Nach Schätzungen wurden damals mehr als 9000 Gebäude zerstört.
Verzeichnete die Schweizer Autobranche letztes Jahr noch einen Anstieg bei Parallel- und Direktimporten, gingen diese im ersten Halbjahr 2018 deutlich zurück. SonntagsBlick sucht mit den Präsidenten von Auto-Schweiz und dem Verband Freier Autohandel nach Gründen.
Seit rund zehn Jahren sind sie ein Politikum und in der Branche ein heiss diskutiertes Thema – Parallel- und Direktimporte von Neuwagen. Alleine im letzten Jahr gelangten von insgesamt 317'055 in unserem Land neu zugelassenen Autos 24'502 Neuwagen oder 7,7 Prozent an den offiziellen Markenimporteuren vorbei in die Schweiz. Derzeit sind diese Zahlen wieder rückläufig. So beträgt der Anteil parallel oder direkt importierter Neuwagen zur Jahreshalbzeit nur noch 5,6 Prozent – ein Rückgang um satte 36,6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (siehe Tabelle). Auto-Schweiz-Präsident François Launaz als Vertreter der offiziellen Importeure betrachtet diese Entwicklung mit Genugtuung und begründet sie «mit den attraktiven Preisen und zusätzlichen Service- und Garantieverlängerungspaketen» sowie «der grossen Markenhändler-Treue von Herrn und Frau Schweizer».
Erschwerte Parallel- und Direktimporte
Dagegen kocht die Gemütslage bei Roger Kunz, Präsident des Verbands freier Autohandel VFAS: «Die Zahlen gehen durch die immer stärkeren Behinderungen des Parallelhandels der Generalimporteure sowie die gesetzlichen Benachteiligungen des Direkt- und Parallelimports zurück. Und der Bund schaut bisher nur tatenlos zu. Dabei kämpfen wir gegen die Hochpreisinsel Schweiz. Immerhin beträgt der volkswirtschaftliche Nutzen unserer Parallel- und Direktimporte jährlich rund 1,5 Milliarden Franken. Aber die Rahmenbedingungen benachteiligen unsere Importe.»
Kunz bringt ein Beispiel: «Parallel- und Direktimporteure müssen (nicht typengenehmigte) Neuwagen einzeln beim Strassenverkehrsamt vorführen, was die Fahrzeuge für den Kunden verteuert.» Der Bundesrat wurde mit einer vom Parlament kürzlich überwiesenen Motion beauftragt, dies abzuschaffen. Nun hofft Kunz, dass es der Bundesrat «mit Parallelimporten und tieferen Preisen in der Schweiz ernst meint» und im Herbst diese Schikane aufhebt. Allerdings befürchtet er, dass die starke Lobby der Generalimporteure und ihrer Verbände genau dies verhindern könnte.
Unterschiedliche StandpunkteWie weit die Meinungen der zwei Verbandspräsidenten auseinanderklaffen, zeigen im übrigen auch ihre Antworten auf die folgenden Fragen.
Wird aus Ihrer Sicht der freie Autohandel in der Schweiz benachteiligt?
François Launaz: Keinesfalls! Durch die Übernahme so ziemlich aller EU-Regelungen bei der Fahrzeughomologation und Typengenehmigung kann ein Auto aus dem EU-Raum problemlos importiert werden, ohne aufwendige Überprüfungen oder Anpassungen. Egal, wie ein Auto in die Schweiz importiert wird, es unterliegt denselben Vorschriften.
Roger Kunz: Ja! Durch den Bund bzw. dessen Verwaltung mit dem unnötigen Einzelvorführen von Fahrzeugen mit europäischen Übereinstimmungspapieren beim Strassenverkehrsamt oder dem CO2-Gesetz von 2012, das Klein- gegenüber Grossimporteuren benachteiligt und zu Doppelbesteuerungen junger Occasionen führt. Und durch Generalimporteure, die zum Beispiel mit Garantieverweigerungen das Wettbewerbsrecht verletzen. Unser Verband hat bei der Weko eine Anzeige gegen einen besonders dreisten Generalimporteur eingereicht. Im weiteren werden Herstellerpapiere verweigert, so dass wir im Gegensatz zu den Generalimporteuren auf die Fahrzeuge Zoll zahlen. Die Liste liesse sich beliebig erweitern.
Bedeutet der Rückgang der Parallel- und Direktimporte bei Neuwagen, dass die Schweiz bald wieder zur Hochpreisinsel wird?
Launaz: Definitiv nicht! Der Rückgang ist das Ergebnis einer hervorragenden Preis- und Produktpolitik unserer Mitglieder. Wären die Preise zu hoch, würde sich der direkte oder parallele Import eher lohnen. Das ist marktwirtschaftlicher Wettbewerb, dem wir uns natürlich stellen. Wichtig ist, dass alle Marktteilnehmer mit gleich langen Spiessen kämpfen können und nicht ungleich behandelt werden – etwa bei Werbevorschriften.
Kunz: Ja! Studien zeigen, dass ein Direkt- und Parallelmarkt unter fünf Prozent keine preisdisziplinierende Wirkung auf Generalimporteure hat. Diese können die nahezu fehlende Konkurrenz für Preisaufschläge nutzen. Es liegt an Politik und Behörden, gegen die Zementierung der Hochpreisinsel Schweiz vorzugehen. Wegen unseres Drucks sind die Preise in den letzten Jahren um 20 Prozent gefallen. Werden die Schikanen nicht beseitigt, steigen sie wieder.
Fühlen Sie sich und Ihre Branche von der Politik genügend wertgeschätzt?
Launaz: Nein. In vielen Teilen der Politik ist man sich nicht bewusst, dass die Autobranche und angehängte Wirtschaftszweige in der Schweiz rund 13 Prozent des Bruttoinlandprodukts generieren. Zudem bewältigt der private PW-Verkehr im «ÖV-Land» Schweiz 71 Prozent der gesamten Verkehrsleistung.
Kunz: Jein. Wir spüren Verständnis für unsere volkswirtschaftliche Bedeutung. Lobbying der Generalimporteure und deren Verbände verhindert aber einen raschen Abbau der Hochpreisinsel Schweiz. Der freie Autohandel setzt sich für tiefe Preise zum Vorteil der Autokäufer ein: Das wird in der Politik positiv wahrgenommen.
Chemische Substanzen von Bakterien in einem normalen Unkraut vom Acker könnten den Schlüssel liefern für neue Medikamente – und damit bestehende Antibiotikaresistenzen überwinden.
Zwei ETH-Forscher haben neuartige, antibiotisch wirksame chemische Substanzen entdeckt – an einem für diese Zwecke bisher kaum erforschten Ort: an der Blattoberfläche des weit verbreiteten Ackerunkrauts, der Acker-Schmalwand. In dieser Pflanze leben Bakterien, die sich gegenseitig mit antibakteriellen Substanzen, also Antibiotika, bekämpfen.
Die ETH-Professoren Julia Vorholt (48) und Jörn Piel (51) haben über 200 Bakterienstämme untersucht. Dabei fanden sie 725 antibiotische Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Stämmen, die dazu führen, dass sich bestimmte Bakterien nicht mehr vermehren.
Macrobrevin – Zaubermittel gegen die Antibiotikaresistenz von Bakterien?Dabei entdeckten sie mehrere antibiotisch wirkende chemische Stoffe. Einer davon, von Vorholt und Piel Macrobrevin getauft, weist eine absolut neuartige chemische Struktur auf. «Wir werden nun abklären, ob Macrobrevin und andere neu entdeckte Substanzen auch gegen Bakterien wirken, die beim Menschen Krankheiten auslösen», sagt ETH-Professor Jörn Piel. Dann könnten sie für die Entwicklung neuer Medikamente genutzt werden. Wichtig sind neue Antibiotika-Substanzen, weil viele Bakterien gegen heute gängige Antibiotika resistent geworden sind. Darum, so Professorin Julia Vorholt, «lohnt es sich, die Untersuchungen zu vertiefen».
«Die grosse Frage war natürlich, ob wir nur Stoffe gefunden haben, die bereits aus anderen Lebensräumen bekannt sind, oder ob wir auf Verbindungen mit ganz neuen Eigenschaften gestossen sind», so Jörn Piel im Rückblick. Dies nämlich ist für die Antibiotika-Forschung äusserst wichtig: Sie sucht nach neuen Antibiotika mit Wirkmechanismen, die sich von denen der jetzigen Medikamente deutlich unterscheiden und so bestehende Antibiotikaresistenzen überwinden.
Mercedes-Star Lewis Hamilton (33) holt sich in der nassen Regen-Quali von Budapest die 77. Pole-Position seiner Karriere. Bei Sauber herrscht derweil Alarm!
Was für eine Regen-Schlacht in Mogyorod – und zehn Minuten nach der Quali lacht hämisch die Sonne vom Himmel.
Das dritte Training in Budapest geht noch trocken über die Bühne. Dann zieht eine brutale Gewitterwand auf und droht, die 4,381 Kilometer des Hungarorings unter Wasser zu setzen.
Q1 beginnt noch bei freundlichen 25 Grad (31 auf dem Asphalt). Gegen Ende kommt dann etwas Regen auf. Und als Q2 mit einem heftigen Donnerschlag eingeläutet wird, öffnet der Himmel über Budapest seine Schleusen. Erst gegen Quali-Schluss hörts wieder auf. Am Sonntag soll das Wetter wieder besser werden.
Fünfte Ungarn-Pole für LewisUnd da lacht auch «Regengott» Lewis Hamilton. Der WM-Leader (188:171 gegen Vettel) steht am Sonntag (15.10 Uhr, TV live) zum 77. Mal in seiner Karriere auf der Pole-Position, zum 5. Mal in Ungarn. Er gleicht so auch im Quali-Duell mit Vettel zum 5:5 aus. Neben Lewis: sein Teamkollege Valtteri Bottas. In der zweiten Reihe starten am Sonntag im ersten Rennen nach dem Tod von Sergio Marchionne die beiden Ferraris von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel.
Übrigens: Als 1988 Enzo Ferrari starb standen im ersten Rennen nach seinem Tod, dem GP Belgien, in der Startaufstellung ganz vorne zwei McLaren (Senna neben Prost). In der zweiten Reihe: die beiden Ferraris von Berger und Alboreto! Allerdings schieden damals die beiden Roten im Rennen aus.
Hamilton nach der Pole-Position: «Das ist einfach super für das ganze Team. Ferrari war zwar immer schneller hier in den letzten Tagen. Bei diesen unheimlich schwierigen Bedingungen aber haben wir unsere Chance genutzt. Ich habe immer geschaut, wo es am wenigsten Wasser hat.»
Vettel zu Platz 4: «So schlecht war das nicht... Bei diesen Bedingungen kann alles passieren. Natürlich wären wir gerne weiter vorne, aber so stehen wir jetzt auf 4.» Sein Kollege Räikkönen indes ärgert sich: «Das war nicht ideal. Wir hätten unter diesen Bedingungen auf die Pole fahren können, doch leider ist das nicht passiert.» Immerhin gibts für seinen Sohn Robin (3) nach der Quali ein Glacé.
Alarm bei Alfa Sauber
Dass es in Q2 so richtig runterlässt, erlebt Sauber-Pilot Charles Leclerc nur von der Box aus. Der Monegasse wird in Q1 in letzter Sekunde von Pierre Gasly (Toro Rosso) rausgeworfen. Erstmals seit der Quali in China in April. Damit verliert Leclerc erstmals das stallinterne Duell mit Marcus Ericsson. Denn der Schwede schaffts nach neun Quali-Pleiten gegenüber Leclerc auf 3:9 zu verkürzen. Für Ericsson ist aber im nassen Q2 Schluss, auch wenn er auf den Full-Wets nochmals alles versucht. Immerhin tankt der Schwede etwas Selbstvertrauen nach drei Ausritten in den Trainings.
Sowieso geht bei Alfa Sauber bisher das Budapest-Wochenende völlig in die Hosen. Und weil beim Reifenpoker in der Quali Toro Rosso in der 3. (Gasly) und 4. Startreihe (Hartley) als grosser Sieger heraussticht, herrscht im Hinblick auf die Konstrukteurs-Wertung Alarm bei den Hinwilern! Im Duell mit Toro Rosso kämpft Sauber nämlich um Platz 8, liegt mit 18:20 hinten.
Dreher von Stroll und RäikkönenDie Fahrer haben in Q2 ihre Probleme mit den Bedingungen. So etwa Lance Stroll, der sich im Williams dreht und sich an der Wand des Frontflügels entledigt. Oder Kimi Räikkönen, der seinen Ferrari nach einem Dreher aber auf der Strecke halten kann. Alonso vor Ende Q2 auf Platz 11: «Auch mit einem Raketen-Schiff würde ich nur Elfter werden!» Er schaffts nicht in den Final, genausowenig wie Ricciardo, Hülkenberg, Ericsson und der verunfallte Stroll.
Auch völlig verkorkst das Wochenende für Force India. Nachdem der Insolvenzverwalter das Team übernimmt, ist nun auch der bisherige Teamchef ausser Dienst, Dr. Vija Mallya (62), von der indischen Polizei gejagt und im englischen Exil lebend, endlich weg vom Fenster. Ein Übernahme-Versuch von Mallya mit einer Firma wurde vom Insolvenzverwalter abgelehnt. Wer von den vier verbleibenden Interessenten (wie die Milliardäre Stroll und Mazepin, die ihre Söhne unterstützen) den Zuschlag bekommt, wird bald entschieden.
Hier gehts zum kompletten Resultate-Service und der Startaufstellung!
Die Sauber-Stimmen zur Ungarn-Quali
Marcus Ericsson. Qualifikation: 14.: «Die Wetterbedingungen haben das Qualifying heute schwierig gemacht. Es hat mich ein bisschen an Hockenheim erinnert, aber ich habe mich trotzdem wohl gefühlt. Es ist toll, das Qualifying wieder in Q2 zu beenden, allerdings war es sehr knapp. Ich habe versucht, meine Rundenzeit zu verbessern, aber es war zu viel Wasser auf der Bahn. Zum Schluss gab es dann noch eine gelbe Flagge als die Strecke besser wurde. Es ist trotzdem ein gutes Resultat. P14 ist eine gute Startposition und wir werden sehen, was morgen möglich sein wird.»
Charles Leclerc. Qualifikation: 17.: «Es war kein guter Tag für mich. Das Qualifying war schwierig. Es hat erst kurz davor angefangen zu regnen. Wir sind auf intermediate Reifen gestartet, allerdings war die Strecke noch zu trocken dafür. Nachdem wir auf ultraweiche Reifen gewechselt haben, waren wir konkurrenzfähiger, aber alle Teams machten Fortschritte und die Positionen haben sich innerhalb von Sekunden geändert. Zum Schluss hat es heute nicht gereicht. Ich hoffe, dass das Rennen morgen interessant wird, und dass wir ein gutes Resultat haben werden.»
Moskau/Kiew – Unter dem Eindruck des Ukraine-Konflikts haben in Moskau und Kiew Zehntausende Menschen der Christianisierung des historischen Reichs der Kiewer Rus vor 1030 Jahren gedacht.
Angesichts des politischen Streits zwischen Russland und der Ukraine nutzte die Führung in Kiew das Jubiläum für die Forderung nach einer von Moskau losgelösten unabhängigen Landeskirche. «Die Autokephalie (kirchliche Unabhängigkeit) ist eine Frage der nationalen Sicherheit», sagte Präsident Petro Poroschenko am Samstag.
Die Ukraine ist konfessionell vor allem zwischen dem Moskauer und dem in der orthodoxen Welt nicht anerkannten Kiewer Patriarchat gespalten. Die Russisch-Orthodoxe Kirche kritisiert die Pläne Kiews für eine unabhängige Kirche. Sie betrachtet die Ukraine als ihr kanonisches Territorium.
Kiew hat den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomeos I., um Anerkennung ersucht. Die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew sind wegen der russischen Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 und der anschliessenden Unterstützung für ostukrainische Separatisten zerrüttet.
In Moskau führten Präsident Wladimir Putin und der Russisch-Orthodoxe Patriarch Kirill eine Prozession von Zehntausenden Gläubigen zu einem Denkmal für Fürst Wladimir an. Fürst Wladimir hatte Ende des 10. Jahrhunderts von Kiew aus die Christianisierung seines Reiches eingeleitet.
Putin bezeichnete die sogenannte Taufe der Rus als Ausgangspunkt für die russische Staatlichkeit. Kirchenoberhaupt Kirill betete zuvor bei einer Zeremonie im Kreml für Frieden in der Ukraine.
BERN - Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will der Schweiz den Eurofighter-Kampfjet verkaufen. Es winke ein Rabatt – von dem freilich auch Deutschland profitieren würde. Militärpolitiker zeigen von der Leyen die kalte Schulter.
So einfach, wie sich Berlin die Flugzeugbeschaffung vorstellt, geht das hierzulande nicht. Der Kauf des neuen Kampfjets, der den F/A-18 ersetzen soll, wird mit Schweizer Präzision und eben nicht bloss mit deutscher Gründlichkeit durchgeführt.
Das Motto «Geiz ist geil» setzte sich auch nur im grossen Kanton durch, während wir qualitätsbewusst sind. Das zeigt das Angebot der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (59, CDU) an ihren welschen Amtskollegen Guy Parmelin (58), von dem die «Aargauer Zeitung» berichtete.
Sie hatte Parmelin eingeladen, sich der deutschen Eurofighter-Bestellung anzuschliessen und damit von einem Megarabatt zu profitieren. Der Romand hat das sicher mit einem höflichen «Merci» entgegengenommen. Verändert hat das Angebot aber wenig, wie eine Anfrage bei Sicherheitspolitikern von links bis rechts zeigt.
Nicht der richtige ZeitpunktThomas Hurter, der Parteikollege des Verteidigungsministers und Pilot, bringt die Schweizer Haltung auf den Punkt: «Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sich auf einen Typen festzulegen. Klar ist: Wir wollen einen Jet, der bei einer Luftwaffe in Betrieb ist und eine grosse Verbreitung hat. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass es weiter Ersatzteile, Upgrades und Unterstützung durch den Hersteller gibt.»
Der SVP-Nationalrat schränkt aber ein: «Ganz wichtig sind die Betriebskosten. Wir müssen genau wissen, welche Kosten der Einsatz des jeweiligen Jets verursacht.» Denn die Betriebskosten sind in Österreich beim Kampfjet völlig aus dem Ruder gelaufen. Und ja, die Alpenrepublik fliegt Eurofighter – falls diese nicht wie so oft im Hangar stehen.
Es geht eben nicht nur ums GeldAuch FDP-Nationalrat Walter Müller (70) ist skeptisch: «Es ist legitim, solche Geschäfte zu prüfen.» Er ist aber überzeugt, «dass wir auch von anderen Herstellern gute Konditionen erhalten. Letztendlich geht es nicht nur um den Preis. Die Kampfjets müssen unseren Anforderungen entsprechen».
Und die SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (49) meint: «Der Kaufpreis ist nur ein Argument. Ebenso entscheidend ist, dass die neuen Flieger unseren Anforderungen entsprechen und den Leistungsauftrag erfüllen.»
Kein Debakel wie in DeutschlandAuch bei weiteren Sicherheitspolitikern heisst es unisono, der Bund solle die eingeschlagene Flugroute seriös weiterverfolgen. Schliesslich liest man auch hierzulande Zeitung. Ein Desaster, wie es die deutsche Bundeswehr mit dem Sturmgewehr G36 erlitten hat, will man vermeiden: Wenn es heiss zu- und hergeht, schiesst dieses nämlich nicht geradeaus.
In Mogyorod bei Budapest steigt der zwölfte GP der Formel-1-Saison 2018. Die Quali ist durch: Lewis Hamilton steht zum 77. Mal in seiner Karriere auf der Pole-Position! Hier gehts zum kompletten Resultat-Service!
Qualifikation1. Teil (18 Minuten)
1. Vettel 1:16,66
2. Verstappen
3. Bottas
4. Hamilton
5. Räikkönen
6. Sainz
7. Grosjean
8. Hülkenberg
9. Alonso
10. Magnussen
11. Hartley
12. Ricciardo
13. Stroll
14. Gasly
15. Ericsson 1:18,641
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16. Vandoorne 1:18,782
17. Leclerc 1:18,891
18. Ocon
19. Pérez
20. Sirotkin
2. Teil (15 Minuten)
1. Vettel 1:28,636
2. Sainz
3. Verstappen
4. Hamilton
5. Gasly
6. Bottas
7. Hartley
8. Räikkönen
9. Magnussen
10. Grosjean 1:33,650
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11. Alonso 1:35,214
12. Ricciardo
13. Hülkenberg
14. Ericsson
15. Stroll (Unfall)
Pole-Kampf (12 Minuten)
1. Hamilton 1:35,658
2. Bottas 1:35,918
3. Räikkönen
4. Vettel
5. Sainz
6. Gasly
7. Verstappen
8. Hartley
9. Magnussen
10. Grosjean
STRAFEN:
Bisher keine!
SO STARTEN SIE
(Sonntag, 15,10 Uhr, TV live – ORF, RTL, SF2)
1. Reihe:
Hamilton – Bottas
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2. Reihe:
Räikkönen – Vettel
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3. Reihe:
Sainz – Gasly
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4. Reihe:
Verstappen – Hartley
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5. Reihe:
Magnussen – Grosjean
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6. Reihe:
Alonso – Ricciardo
**
7. Reihe:
Hülkenberg – Ericsson
**
8. Reihe:
Stroll – Vandoorne
**
9. Reihe:
Leclerc – Ocon
**
10. Reihe:
Pérez – Sirotkin
Ein Elternpaar in Deutschland hat sein Neugeborenes in praller Sonne ausgesetzt und ist in einem Badesee schwimmen gegangen.
Zwei Teenager in Duisburg (D) wollten in einem See baden gehen und liessen ihr Baby in praller Sonne und Glutzhitze stehen.
Zeugen machten die 19-jährige Mutter und den 18-jährigen Vater darauf aufmerksam, dass der etwa sechs Wochen alte Säugling mit hochrotem Kopf in seinem Wagen liege und schreie. Die beiden verschwanden daraufhin mit dem kleinen Knaben zu einer Bushaltestelle.
Dort hätten sie den Kinderwagen mitsamt Baby in ein Gebüsch geschoben und gemeinsam den Bus nehmen wollen, schilderte ein Polizeisprecher. Wiederum wussten Zeugen das zu verhindern und riefen die Polizei. Auch das Jugendamt wurde alarmiert. Gegen die Eltern läuft eine Strafanzeige wegen Verletzung der Fürsorgepflicht.
Passiert ist das Ganze am Donnerstagnachmittag, dem bisher heissesten Tag des Sommers in Deutschland. (SDA)
In Russland haben Zehntausende Menschen gegen eine umstrittene Erhöhung des Rentenalters demonstriert. Gewerkschaften und Linke fordern Dmitri Medwedew zum Rücktritt auf.
Männer dürfen in Russland mit 60 Jahren in die Rente gehen, Frauen bereits mit 55 Jahren. Das will Putins Regierung nun ändern und das Rentenalter schrittweise bis 2034 anheben. Männer sollen demnach erst mit 65 pensioniert, Frauen mit 63 - und somit acht Jahre länger arbeiten als bisher.
Stand Januar 2018 leben in Russland rund 46 Millionen Rentner, das entspricht etwa 32 Prozent der Bevölkerung, die Durchschnittsrente beträgt umgerechnet rund 230 Franken. «Man kann von der Rente leben, wenn man das Geld nur für Essen und die Wohnung ausgibt und einmal im halben Jahr etwas zum Anziehen kauft. Für mehr reicht es nicht», kritisierte die Rentnerin Nadeschda (59) bei der Kundgebung in Moskau. Die Pläne hatten landesweit einen Schock ausgelöst. Viele hatten auf eine Rentenerhöhung gehofft, nun sollen sie länger arbeiten. Den unabhängigen Meinungsforschern vom Lewada Zentrum zufolge lehnen rund 90 Prozent der Russen die Reform ab.
«Die meisten überleben gar nicht bis zur Rente»Unmut hatte auch der Zeitpunkt gebracht: Die Regierung hatte die Pläne am 14. Juni im Schatten der Eröffnung der Fussball-Weltmeisterschaft mitgeteilt, als das ganze Land in Vorfreude auf das Turnier schwelgte. Kritiker sahen darin eine «Respektlosigkeit des Staates gegenüber dem Volk«.
Gewerkschaftler brachten eine Online-Petition auf den Weg, die rund 2,9 Millionen Menschen (Stand Samstag) unterzeichnet haben. Darin argumentieren sie, dass in Dutzenden Gebieten Russlands die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer unter 65 Jahren liege. «Eine Umsetzung der vorgeschlagenen Erhöhung des Rentenalters heisst, dass ein grosser Teil der Bürger nicht bis zur Rente überleben wird.»
Im russischen Durchschnitt ist die Lebenserwartung für Männer etwa 67 und für Frauen rund 77 Jahre.
«Das System wird platzen»Welch soziale Sprengkraft das Projekt birgt, zeigen auch Auseinandersetzungen im Parlament. Während die Regierungspartei Geeintes Russland das Gesetz in erster Lesung fast geschlossen durchwinkte, formierte sich in der eigentlich als systemnah geltenden Opposition Widerstand.
«Es ist schwierig, sich andere Entscheidungen der Staatsmacht vorzustellen, die eine derart einhellige Ablehnung auslösen», kommentierte der Soziologe Denis Wolkow von Lewada.
Nur einer hielt sich lange bedeckt zu dem unpopulären Projekt: Gut einen Monat dauerte es, bis sich Präsident Wladimir Putin äusserte. Ihm gefalle die Erhöhung des Eintrittsalters nicht, doch sie sei notwendig, sagte er. 1970 seien auf einen Rentner noch 3,7 Arbeiter gekommen, heute kämen «auf 5 Pensionäre 6 Arbeitnehmer, und deren Zahl wird sinken», sagte Putin. «Dann wird das System platzen.»
So stellte sich Putin demonstrativ hinter seine Regierung. Die Behörden haben bereits Änderungen angekündigt, um die Sorgen der Bürger zu berücksichtigen. Manche Reformgegner befürchten etwa, dass sie im Alter kaum einen Job finden oder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können. Dabei verweisen Experten darauf, dass das Pensionsalter inzwischen ohnehin für viele nur Theorie ist.
Die meisten Frauen arbeiten nach Rente weiterNach Angaben der Statistikbehörde Rosstat arbeiten rund 40 Prozent der Männer zwischen 60 und 65 sowie der Frauen zwischen 55 und 63 Jahren trotz ihrer Pension weiter. Gut 20 Prozent stehen Umfragen zufolge noch darüber hinaus in Lohn und Brot. So sei die Rente in Russland für Geringverdiener ein zweites Einkommen, um einen würdigen Lebensstil garantieren zu können, erklärt die Zeitung «Wedomosti».
Für den Herbst, wenn weitere Abstimmungen über die Reform in der Duma anstehen, erwarten Experten neue Proteste. Doch nur wenige trauen dem Thema bei aller Brisanz zu, langfristig Massen zu mobilisieren. Der Soziologe Wolkow sagte, die schärfsten Kritiker kämen aus der alten Garde der Opposition, denen viele Russen nicht trauen. (SDA/man)