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Updated: 25 min 32 sec ago

YB knackt den CL-Jackpot: Was machen Sie mit den 30 Millionen, Herr Spycher?

Wed, 08/29/2018 - 14:38

Dreissig Millionen! Da darf ein Sportchef doch von einem grossen Transfercoup träumen. Nicht so Christoph Spycher.

Es ist nicht ganz überraschend, wie Spycher nach der Qualifikation für die Champions League reagiert. Im Gegenteil. Er reagiert so, wie er ist: Geerdet. Ja bodenständig. «Das ist natürlich fantastisch! Aber unser Weg wird sich dadurch nicht ändern. Er hätte sich auch nicht geändert, hätten wir es nicht geschafft. Wir fahren so weiter, wie wir das seit zwei Jahren machen.»

Stolz sei er schon, sagt der ehemalige Bundesliga-Profi. «Eine tiefe Befriedigung ist absolut da! Aber vor allem für die Leute um mich herum und die Fans.»

Zurück zum Geld. Ein Sportchef, der weiss, dass er eben einen Dreissig-Millionen-Jackpot geknackt hat, muss doch überglücklich sein. Und von grossen Namen träumen. Nicht? «Das steht nicht im Vordergrund», sagt Spycher. « Es war ein guter Schritt für die mittelfristige Zukunft. Diese ist aber nicht von diesem Spiel abhängig. Wie gesagt: Unsere Identität wird sich nicht ändern.»

30 Millionen brutto. Zieht man die Unkosten ab wie Prämien, Reisen, Stadionorganisation, Sicherheit etc. bleiben um die 20 Millionen. Und das ist dann netto! Was passiert mit diesen? «Es gibt genug Beispiele von Vereinen, die wenig daraus gemacht haben.» Klammer auf: Den Namen des FC Thun nimmt Spycher nicht in den Mund. Aber das ist eines jener Beispiele … Klammer zu. «Es ist wichtig, auf dem Boden zu bleiben und sorgfältig mit dem Geld umzugehen. Wir können nun Reserven schaffen für ein Jahr, in welchem wir international nicht vertreten sind.»

 

Kein Last-Minute-Transfer im Hinblick auf die Königsklasse in den verbleibenden drei Tagen bis Ende der Transferfrist? «Da bleibt nicht wahnsinnig viel Zeit. Im Grossen und Ganzen sind wir mit unserem Kader sehr zufrieden. Wir haben eine gute Qualität, das hat man im Spiel gegen Xamax wieder gesehen. Nein, das Kader wird mehr oder weniger gleich bleiben.»

Wahrscheinlich gibts nur dann noch einen Zuzug, wenn Kevin Mbabu in den letzten Stunden noch gehen sollte. Aber nun wird es noch schwieriger werden, Spieler nach Bern zu holen. Jetzt, da man um den Millionensegen für YB weiss. Spycher: «Billiger werden die Spieler sicher nicht werden …»

 

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Sie fingen Pager-Signale ab: Hacker stellen heikle Notrufdaten ins Netz

Wed, 08/29/2018 - 14:30

Schweizer Rettungsdienste kommunizieren oft unverschlüsselt per Pager. In letzter Zeit sind solche Informationen im Internet gelandet. Mehrere Organisationen haben rechtliche Schritte eingeleitet.

Von Rettungsorganisationen, die Einsatzkräfte via Pager alarmieren, sind Alarmierungsdaten veröffentlicht worden. Schutz & Rettung Zürich, die grösste Rettungsorganisation im Land, hat rechtliche Schritte eingeleitet.

Über eine inzwischen verschwundene Webseite und darauf zugänglich gemachte sensible Einsatzdaten im Internet berichtete am Mittwoch die Zeitschrift «Beobachter». Gemäss dem Bericht waren zusammen mit den Angaben zu den Notfällen oft auch Namen und Adressen der Betroffenen im Netz ersichtlich.

«Wir sind erschrocken, dass es das gibt», sagte Roland Portmann, Mediensprecher von Schutz & Rettung Zürich (SRZ). «Die Daten wurden abgefischt und im Internet veröffentlicht.» Dafür benötige man technisches Fachwissen. SRZ leite nun rechtliche Schritte gegen die Betreiber der Webseite ein. «Wir nehmen das Thema ernst. Datenschutz hat bei uns als Blaulichtorganisation oberste Priorität.«

«Das ist eine Frechheit»

Auch der Schweizerische Feuerwehrverband hält rechtliche Schritte gegen die Betreiber der Webseite für angezeigt. «Diese Daten abzufangen und zu veröffentlichen, ist eine Frechheit», sagte Direktor Urs Bächtold zu Keystone-SDA. Die Feuerwehren erhielten allerdings viel weniger sensible Daten als die Sanitätsdienste.

Bächtold sieht die Betreiber des Pager-Netzes in der Pflicht für die Sicherheit. Die Feuerwehren bezahlten für deren Dienste und könnten an der Technik des Systems nichts ändern. Die Pager seien nötig, um Feuerwehrleute auch in Funklöchern zu erreichen oder auch dann, wenn das Mobilfunknetz überlastet sei.

Anders tönt es seitens des Eidgenössischen Datenschützers (EDÖB). Notfallorganisationen als Inhaberinnen der Daten seien verantwortlich dafür, dass es nicht zu Missbräuchen komme, sagte EDÖB-Sprecher Hugo Wyler. Dies gelte umso mehr, wenn es um besonders schützenswerte Gesundheitsdaten gehe. Für Blaulichtorganisationen seien allerdings die kantonalen Datenschützer zuständig.

Verschlüsselung in Zürich geplant

Ungeschützten Datenverkehr gebe es bei allen Organisationen, die via Pager alarmierten, führte Portmann von SRZ aus. Er bestätigte Aussagen im «Beobachter", wonach eine vollständige Verschlüsselung der Kommunikation im Laufe von 2019 fertig umgesetzt werden soll.

SRZ ist nach eigenen Angaben die landesweit grösste Rettungsorganisation und nimmt über 126'000 Notrufe im Jahr entgegen. Sie alarmiert Rettungsdienste in den Kantonen Zürich, Zug, Schaffhausen und Schwyz und die Feuerwehren im Kanton Zürich. (SDA)

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Für Drmic wirds eng: Welche Stürmer bietet Petkovic auf?

Wed, 08/29/2018 - 14:11

Bei Gladbach wurde er vorzeitig aussortiert. Nun wirds für Stürmer Josip Drmic auch in der Nationalmannschaft eng und kann auf eine Nominierung von Petkovic nur hoffen.

Es gab schon stürmischere Zeiten in Sachen Nati-Angreifer. Für Josip Drmic wirds für ein Nati-Aufgebot für das Nations-League-Spiel gegen Island (8. September in St. Gallen) und den Test gegen England (11. September in Leicester) eher eng werden.

Dafür scheint für Haris Seferovic in Lissabon wieder ein wenig die Sonne. Vladimir Petkovics Stoss-Stürmer Nr.  1, vor der WM bei Benfica nur noch Bankdrücker, bringt es diese Saison immerhin schon auf zwei Teileinsätze: 11 Minuten in der Champions-League-Quali gegen PAOK Saloniki, 19 Minuten im Derby gegen Sporting.

Neben Dinamo Zagrebs Mario Gavranovic ist auch Eren Derdiyok in Form. Der Basler, der die WM nur am TV verfolgen durfte, hat in drei Spielen für Galatasaray schon zweimal getroffen, zuletzt beim 6:0 gegen Alanyaspor.

Breel Embolo bringt's bei Schalke in Cup und Meisterschaft immerhin auf zwei Teileinsätze und einen Assist bei der 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg.

Bestens in Fahrt ist Bebbi-Stürmer Albian Ajeti: Der 21-jährige traf zweimal in der Meisterschaft, skorte auch in der Europa-Leauge-Quali gegen Vitesse Arnheim (1:0).

Bis zu Petkovics Bekanntgabe des Kaders am Freitag steht Ajetis Name (wie auch der von FCB-Stürmer Dimitri Oberlin) auf der Liste der U21-Nati.

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Nachdem ihn schon zwei Hofdamen verliessen: Für Bauer Anton ist Aufgeben «keine Option»

Wed, 08/29/2018 - 14:09

ZÜRICH - Bei «Bauer, ledig, sucht ...» will Bauer Anton aus Luzern sein Liebesglück finden. Der esoterische Cowboy war schon 2014 bei der Kuppelshow mit dabei.

«Aller guten Dinge sind drei», sagt Cowboy-Bauer Anton (51) lachend. Zweimal schon schwebte er dank «Bauer, ledig sucht ...» auf Wolke sieben. Zweimal wurde er von seinen Hofdamen bitter enttäuscht. Nun wagt er einen neuen Versuch und will endlich sein Liebesglück dank der 3+-Kuppelshow finden. «Ich bin bereit, mein Herz wieder zu öffnen.»

Anton suchte die Liebe per Inserat

Rückblick: 2014 verliebte sich der Luzerner Bauer sich in Hofdame Iris (54). Die verliess damals Knall auf Fall den Hof. Noch in der gleichen Staffel wurde er mit einer neuen Frau überrascht. Doch auch mit Nicole (56) klappte es nicht. «Ich habe Schlimmes durchgemacht», so der spirituelle Bio-Bauer. «Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.»

Woran es lag? Anton zuckt mit den Schultern. «Den Frauen, die sich bei ‹Bauer, ledig sucht ...› melden, muss klar sein, dass Bauer sein ein 365-Tage-Job ist.» Freizeit sei knapp. Nach dem bitteren Liebes-Aus versuchte Anton auf anderem Wege eine Frau zu finden. «Ich habe ein Inserat geschaltet. Doch auch das hat nicht geklappt.» Seit der Trennung von Nicole sei er solo.

«Ich will mich total in sie verlieben»

Der Biosphären-Cowboy, der eine Milchwirtschaft betreibt, auch mal im Wald meditiert und mit der Natur im Einklang lebt, sucht eine Frau, die ehrlich und treu ist. Am liebsten soll sie gross und schlank sein und «längere Haare haben als ich». Sein grösster Wunsch: «Dass ich mich einfach total in sie verliebe – und sie sich in mich. Dass wir eine Einheit werden, ohne Wenn und Aber.» Anton könnte sich dann gar vorstellen, den Hof für seine Zukünftige zu verlassen, falls diese mit dem Leben an der Seite eines Bauern nichts anfangen kann. «Aber erst einmal ein Schritt nach dem anderen.» 

Der Country-Fan glaubt immer noch an die grosse Liebe. Für ihn sei das Glas schliesslich immer halb voll: «Aufgeben ist für mich keine Option.»

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Altes Ekel: Vier Fakten zu 150 Jahren Kaugummi

Wed, 08/29/2018 - 14:01

Seit 150 Jahren kauen wir begeistert auf ihm rum. Doch sobald er den Mund verlässt, macht der Kaugummi Probleme. Eine Charakterstudie in vier Kapiteln.

1. Am Boden: Kleiner Störenfried

Auf öffentlichen Plätzen sind sie omnipräsent: plattgedrückte Kaugummis. Ein Beispiel dafür ist der Sechseläutenplatz in Zürich, der grösste dieser Art in der Schweiz: 2014 eröffnete er neu mit einem Belag aus Valser Quarzit. Fünf Jahre später erinnern die oft frequentierten Stellen an einen Terrazzo-Boden in 50 Grautönen. Warum unternimmt niemand etwas dagegen?

«Das wäre zu teuer», sagt Leta Filli, Mediensprecherin von Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ). Man habe unterschiedliche Entfernungsmaschinen getestet, doch sei man mit ihren Leistungen nicht zufrieden. Ausserdem bleibe nach der Ent­fernung eines Kaugummis sein ­Negativ auf dem Asphalt zurück. In Form eines weissen Flecks. «Das ist auch nicht schön.» Frau Filli ist bemüht, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf das Thema zu lenken. Es gebe kaum Reklamationen, sagt sie.

Wer sich auf Zueriwieneu.ch umsieht, wird bestätigt. Auf der vom Tiefbau- und Entsorgungsdepartement betriebenen Webseite können Bürger Schäden an der städtischen Infrastruktur melden. Mehr als 14 000 Einträge zählt die Seite bereits. Doch Kaugummis sind hier niemandes Sorge.

Wenn sie an Strassenlampen und anderen Pfosten kleben, unterstützen Flüchtlinge das ERZ im Auftrag der Asylorganisation Zürich in sogenannten Fötzel-Aktionen bei der Entfernung und erhalten dafür eine kleine finanzielle Entschädigung. Um kaugummifreie Zonen wie um den Zürcher Prime Tower kümmert sich das Facility Management des jeweiligen Gebäudes. Es lässt Kaugummis einfrieren und abkratzen. Mehr Aufwand muss in einer der saubersten Städte der Welt nicht betrieben werden.

900 Millionen Euro um Kaugummis zu entfernen

Anders in deutschen Grossstädten, wo laut der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» bis zu 80 ausgespuckte Kaugummis auf einem Quadratmeter Strasse kleben. Rund 900 Millionen Euro gehen im ganzen Land jährlich fürs Entfernen drauf.

In Rom landen offenbar täglich rund 15 000 Kaugummis auf der Strasse, also fast 5,5 Millionen pro Jahr. Einen Euro koste es, einen davon zu entfernen, sagt die Stadtverwaltung. Klingt wie eine billige PR-Aktion, um Touristen zu sensibilisieren. Für ein Land, in dem Berge aus illegal entsorgtem Abfall zum Strassen- und Landschaftsbild gehören, sind das jedenfalls verdächtig genaue Zahlen.

2. Im Restaurant: Die armen Kellner

Viele Gäste scheinen sich schwerzutun, einen Kaugummi «artgerecht» zu entsorgen. Vor allem in Gartenbeizen sollte man sich niemals die Unterseite der Tischplatte ansehen. Servicemitarbeiter kommen nicht darum herum. Man möge sie doch bitte nach einer Serviette fragen, schreibt ein amerikanischer Kellner in einem Beitrag des Online-Magazins «Thought-Catalog», oder den Kaugummi auf der Toilette in den Abfall spucken.

Der Arme hat den Job gefasst, jeden Abend am Ende seiner Schicht die Tische nach Kaugummis abzusuchen. Jedes Mal findet er zahlreiche, manchmal sogar mehrere an derselben Stelle. Er schreibt, wie sehr er es hasse, seine Arbeitstage auf dem Rücken liegend mit einer Spachtel in der Hand zu beenden, während ihm weisse Bröckchen ins Gesicht rieseln.

In der Schweizer Gastronomie will niemand Vergleichbares erlebt -haben. Bei der Hotelfachschule Thun sagt man auf Anfrage, das Problem sei nicht bekannt. Genauso beim Volkshaus Basel, einem Restaurant mit grossem Openair-Bereich. Mag sein, dass die Schweizer diesbezüglich mehr Anstand haben als die Amerikaner. Und falls dem nicht so ist, möchte wohl kein Gastronom seine Gäste unter Generalverdacht stellen.

Wer macht so etwas und warum?, fragt sich jeder, der im Restaurant plötzlich irgendwo etwas Weiches unter den Fingern spürt. Sind
es Raucher, die während eines Dates schnell paffen gehen
und auf dem Weg zurück zum Objekt der Begierde den Atem erfrischen? Oder sind es Gäste, die schlecht bedient werden? Falls ja, müsste es in der Schweiz viel mehr Kaugummis unter den Tischen geben als in den USA. Die Sache bleibt rätselhaft.

3. Im Handel: Marketing ist alles

Jeder Kaugummi-Konsument kennt sie: die Auslagen an den Kiosken mit
den schön nach Farben geordneten Kaugummipäckchen, die
sich beim Herausfingern schön glatt anfühlen.

Gemäss der Firma Valora, Betreiberin der meisten Schweizer Kioske, liegt die Menge jährlich verkaufter Packungen in der Schweiz im achtstelligen Bereich, also irgendwo zwischen 10 und 90 Millionen Stück – fast alle zuckerfrei.

Die Lieblingsaromen der Kioskkunden sind Minze, Menthol, Eukalyptus und Kirsche. Ihre Lieblingsmarke: Stimorol. Der meistverkaufte Kaugummi in der Schweiz wird in Polen und der Türkei hergestellt und ist ein Produkt des US-Lebensmittelgiganten Mondelez, der auch die Marken V6, Toblerone und Milka im Portfolio hat.

Ursprünglich stammt Stimorol aus Dänemark. 1959 beginnt ein niederländischer Tabakproduzent die Kaugummis in die Niederlande zu importieren. Wahrscheinlich um gleich noch vom
Raucheratem seiner Kundschaft zu profitieren. Ab 1974 importiert er auch in die Schweiz. Im selben Jahr beginnt die Chocolat Frey AG mit der Herstellung von Kaugummi. Bis heute ist die Migros-Tochtergesellschaft der einzige Schweizer Kaugummihersteller.

Die Fabrik in Buchs AG produziert laut Pressestelle jährlich rund 5000 Tonnen, wovon 85 Prozent nach West- und Osteuropa, in die USA, nach Kanada und England gehen. Dort landen sie unter diversen Markennamen im Verkauf. Die restlichen 15 Prozent kommen in Form von Skai und -anderen Hausmarken in den Regalen der Migros zu liegen.

Obwohl sich die Kaugummiprodukte nicht gross unterscheiden, bleiben Konsumenten einer Marke meist über lange Zeit treu – ähnlich wie Raucher den Zigaretten.

Diese lange Bekanntschaft könnte die Ursache dafür sein, dass viele Konsumenten ihre Lieblingsmarke automatisch mit Heimat verbinden, auch wenn sie von ganz woanders stammt. Die in England beliebte Marke -Airwaves wird zum Beispiel von der US-Firma Wrigley hergestellt, die diverse britische Motorsport-Events sponsert. In Amerika wird die Marke nicht gepusht. Im Fall von Kaugummis zeigt sich, wie sich ein Produkt, das eigentlich immer gleich daherkommt, mit zielgruppenorientierter Werbung zur Goldgrube machen lässt.

4. In der Kunst: Viel Brech, wenig Reiz 

Als amerikanisches Kult-Produkt wäre der Chewinggum prädestiniert gewesen als Motiv für die Pop Art. In der Kunstperiode, die in den 50er- und 60er-Jahren ihre Blütezeit erlebte, findet man ihn aber kaum.

Heute setzen sich ein paar wenige mehr oder weniger anerkannte Künstler mit dem Kaugummi als Wegwerfprodukt auseinander. Ben Wilson aus England bemalt direkt auf der Strasse bunte Bildchen auf flach getretene Kaugummis, die irgendwer ausspuckte, und lässt sie kleben. Stichwort Streetart.

Die Belgierin Simone Decker vertrat ihr Heimatland an der Biennale in Venedig (I) im Jahr 1999 mit fotografisch in Szene gesetzter Kaugummimasse. Mit einer optischen Täuschung liess sie rosarote Blasen vor der Kulisse der italienischen Lagunenstadt überdimensional gross wirken. Ein unappetitlicher Stilbruch.

Brechreiz erzeugt ein Kunstwerk des Kanadiers Doug Coupland, der eine riesige Büste von sich selbst vor einer Galerie in Vancouver aufstellen liess. Passanten durften ihre gebrauchten Kaugummis daran kleben. Wie die Büste an heissen Sommertagen aussah, wollen Sie gar nicht wissen.

Richtig Angst machen die Werke der US-Amerikanerin Heather
Dewey-Hagborg, die sich als Biohackerin bezeichnet. Sie nimmt Kaugummis von der Strasse, analysiert die DNA-Spuren in ihnen und bildet damit das Gesicht der Person nach, die den Kaugummi einst im Mund hatte. Damit zeigt sie, wie breit ein Mensch im Alltag Informationen über seine Erbanlagen streut.

Gleichzeitig will Dewey-Hagborg darauf aufmerksam machen, dass mit Hilfe von DNA kein akkurates Phantombild gezeichnet werden kann, weil sich vor allem die ethnische Abstammung nur sehr ungenau eingrenzen lässt. Auch der Zustand der Haut ist bei ihren Masken willkürlich. Die Künstlerin hat eine Maske ihrer eigenen DNA gefertigt, die um einiges besser aussieht als das Original. So viel Eitelkeit muss sein.

 

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Schweizer zeigen ihren Lohn: Hausfrau 1 Franken, Anwalt 15'600 Franken

Wed, 08/29/2018 - 13:53

Auf der Onlineplattform «Zeig deinen Lohn!» kann jeder Freiwillige angeben, wie viel er verdient. Die Transparenz-Kampagne von Zürcher und Schaffhauser Gewerkschaften hat zum Ziel, Lohndiskriminierung zu bekämpfen.

«Wie viel verdienst du?» – Eigentlich ist es in der Schweiz ein Tabu, diese Frage offen und direkt zu stellen. Doch kaum etwas stösst auf derart breites Interesse wie der Rubel, der in die hiesigen Bankkonti und Portemonnaies rollt. Das Lohn-Tabu wollen Zürcher und Schaffhauser Gewerkschaften nun brechen. Vor einer Woche lancierten sie die Transparenz-Kampagne «Zeig deinen Lohn!»

Auf der Plattform «zeig-deinen-lohn.ch» können Arbeitstätige mit Namen und Bild hinstehen und ihren Lohn verraten. Egal welche Branche oder Einkommensklasse: Jeder kann Transparenz schaffen und seine Einkünfte offenlegen. So brechen sie bewusst das Lohn-Tabu und machen auf allfällige Lohndiskriminierung aufmerksam, heisst es von den Gewerkschaften.

Mit Transparenz gegen Lohndiskriminierung

Nur so liessen sich mögliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Teilzeit- und Vollzeitstellen oder ausländischen oder Schweizer Arbeitnehmenden feststellen. «Unser Mittel ist der kollektive Tabubruch: Gemeinsam mit vielen anderen Beschäftigten machen wir unsere Löhne transparent und rufen dazu auf, es uns gleichzutun», erläutert Isabelle Lüthi die Idee der Kampagne.

Die Transparenz-Kampagne ist eine Reaktion auf die anhaltenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen. Politisch tue sich zu wenig, um die bestehenden Ungleichheiten zu beseitigen, heisst es auf der Webseite. Es brauche einen Kulturwandel und den offenen Dialog über Löhne. (duc)

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WM-Flaute ausgeglichen: RTL profitiert von Rückkehr der Show «American Idol»

Wed, 08/29/2018 - 13:49

LUXEMBURG - Die Rückkehr der Show «American Idol» hat den TV-Konzern RTL im zweiten Quartal angetrieben. Die Zuwächse der Tochter FremantleMedia, die die Show produziert, glichen das unter anderem wegen der Fussball-WM schwache TV-Geschäft in Deutschland mehr als aus.

RTL hatte für die WM keine Rechte. Konzernweit zog der Umsatz um 3,6 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro an, wie die Bertelsmann-Tochter am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp fünf Prozent auf 379 Millionen Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Experten.

Der Konzern bestätigte die Prognose für 2018. Der Umsatz soll demnach im laufenden Jahr um 2,5 bis 5 Prozent steigen - dabei sind die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen ausgeklammert.

RTL spürt den starken Euro vor allem bei der Produktionstochter Fremantle, die in London sitzt und viel Geschäft in den USA macht. Als operatives Ergebnis wird - bereinigt um einen positiven Sondereffekt im Vorjahr - nach wie vor ein Wert auf dem Niveau von 2017 erwartet.

Bertelsmann hält nach einer Platzierung von Anteilen vor rund fünf Jahren noch etwas mehr als 75 Prozent der Anteile. Vor dem Börsengang in Frankfurt waren die Aktien nur in Brüssel und Luxemburg notiert.

Seit der Platzierung Ende April 2013 stieg der Börsenwert von RTL um knapp 16 Prozent auf zuletzt fast zehn Milliarden Euro. Mit der Entwicklung hinkte das RTL-Papier dem MDax deutlich hinterher, schnitt aber besser ab als die Anteile des Konkurrenten ProSiebenSat.1.

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Ryanair hält nun Dreiviertel: Laudamotion-Übernahme durch perfekt

Wed, 08/29/2018 - 13:42

WIEN - Die Fluggesellschaft Laudamotion gehört nun mehrheitlich dem irischen Billigflieger Ryanair. Ryanair halte 75 Prozent, die Niki Lauda Holding die restlichen 25 Prozent, teilte Laudamotion-Chef Andreas Gruber am Mittwoch in Wien mit.

Laudamotion solle als eigenständige österreichische Marke unter dem Dach von Ryanair betrieben werden. «Die Airline hat keinen Druck, alles zu machen, was Ryanair macht», sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary.

Gruber bezifferte die Verluste der 2018 gegründeten Airline im ersten Jahr auf 150 Millionen Euro. 2019 solle die schwarze Null geschrieben werden. 2020 erwarte das Unternehmen, das aktuell 650 Mitarbeiter beschäftigt, einen Gewinn. Die Routen würden künftig nicht mehr ausschliesslich in den Mittelmeerraum führen.

Die Finanzkraft von Ryanair ermögliche den angestrebten Expansionskurs, sagte Gruber. Allein 2019 würden 100 weitere Piloten und 200 weitere Flugbegleiter gebraucht. Die Airline werde die Gehälter für Piloten deshalb deutlich erhöhen. Deren Anfangsgehalt werde künftig 105'000 Euro im Jahr betragen.

Der Ex-Formel-1-Fahrer und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda hatte sich im Bieterkampf um die insolvente Air Berlin deren ebenfalls insolvente Tochter Niki gesichert und aus dem Bestand Laudamotion gegründet. Die Flotte werde 2020 von jetzt 19 auf 30 Maschinen wachsen, sagte Gruber.

Die Zahl der Fluggäste solle sich auf 6,2 Millionen mehr als verdoppeln. Laudamotion wäre dann in etwa so gross wie Niki vor der Insolvenz. (SDA)

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Starker Auftritt: Teleclub ist bereit für die Champions League

Wed, 08/29/2018 - 13:28

Nicht nur YB hat gestern Abend gross aufgespielt. Auch Pay-TV-Sender Teleclub hat brilliert. Mit einer Einschränkung: Weniger wäre mehr!

Teleclub statt SRF, Studio Volketswil statt Leutschenbach, Pay- statt Free-TV. Willkommen in der neuen Schweizer TV-Realität. Wer gestern Abend YB beim Einzug in die Champions League zuschauen wollte, der musste zahlen. 7.50 Franken kostete der Match für diejenigen, die kein Abo hatten. Geld, das gut investiert war, wie ein Blick auf die gestrige Teleclub-Berichterstattung zeigt.

Der Gastgeber

Ein ungewohntes Bild: Roman Kilchsperger mit Krawatte. Der 48-Jährige führte souverän durch die Sendung. Nach dem Spiel liess er die YB-Fans im Studio jubelnd eine Ehrenrunde drehen. Dienstag-Spass statt Donnschtig-Jass – Kilchsperger ist der grosse Trumpf bei Teleclub.

Die Gäste

Marcel Reif, Rolf Fringer, Urs Meier, Mladen Petric, Pascal Zuberbühler – Teleclub hat gross angerichtet. Zu gross. Das Aussenstudio war unnötig. Als Kilchsperger das erste Mal nach Olten (warum Olten?) zum Public Viewing schaltete, waren die Tische halb leer. Und dass Teleclub-Moderator Gianni Wyler eine gelbschwarze YB-Brille anzog? Naja!

Der Kommentator

Nicht frech wie Sascha Ruefer, nicht mit Wortwitz wie Beni Thurnheer. Teleclub-Kommentator Beat Signer, Primarlehrer und ehemaliger Trainer des FC Ramsen, war nüchtern unterwegs und fiel kaum auf. Ein Kompliment für einen Kommentator. Die Tonprobleme in der zweiten Halbzeit? Pech.

Die Analyse

«Es nützt nichts, wenn du 50 Tore gegen Xamax und Thun schiesst. Jetzt müsste er liefern.» Das sagte Marcel Reif in der Halbzeitpause über Guillaume Hoarau. Worte, die offenbar in Zagreb ankamen. Nach dem beiden Hoarau-Toren analysierte Reif: «Grosse Spieler entscheiden grosse Spiele.»

Das Fazit

«Wann, wenn nicht jetzt?» Dieser Spruch von John F. Kennedy war laut Teleclub das Motto für YB. Auch der Pay-TV-Sender hat seine Chance genutzt. Und bewiesen, dass nicht nur das SRF gross anrichten kann. Einziger Makel: Zu viele Experten! Oder um es in den Worten von Winston Churchill, einem anderen grossen Politiker, zu sagen: «Eine gute Rede soll das Thema erschöpfen, nicht die Zuschauer.» 

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Ohne Balkon und Aaresicht: So viel zahlt Leuthard für ihre Bundeswohnung

Wed, 08/29/2018 - 13:20

BERN - Bundesrätin Doris Leuthard und Kanzler Walter Thurnherr logieren in Bern an nobler Adresse in Bundesbesitz. Miete zahlen müssen sie trotzdem. Jetzt sagt der Bund auch, wie viel.

CVP-Bundesrätin Doris Leuthard (55) wohnt in ihrer Dependance in Bern an einer noblen Adresse in der unteren Altstadt. Ebenso CVP-Bundeskanzler Walter Thurnherr (55). In einem historischen Haus im Besitz der Eidgenossenschaft, das der Bund auch für Repräsentationszwecke nutzt.

Dieser Umstand rief SVP-Nationalrat Erich Hess (37) auf den Plan, der eine Vorzugsbehandlung der CVP-Leute wittert. In der Herbstsession will er einen Vorstoss dazu einreichen (BLICK berichtete).

Bund legt die Karten auf den Tisch

Jetzt legen die Bundeskanzlei und das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), das die Bundesimmobilien betreut, die Karten auf den Tisch. «Die Miete der Wohnung von Kanzler Walter Thurnherr beträgt 2000 Franken, jene von Bundesrätin Doris Leuthard 2450 Franken», erklärt BBL-Sprecherin Michèle Stofer gegenüber BLICK.

«Die Mietpreise sind marktorientiert, wobei für das Objekt von Bundesrätin Leuthard Sicherheitsauflagen bestehen, die die Nutzung einschränken», so Stofer. Zudem handle es sich um «keine reine Privatwohnung, denn die Wohnung dient auch repräsentativen Zwecken».

«Eher bescheidene Besonnung»

Die beiden Objekte verfügten auch über keinen Balkon und keinen Zutritt zum südseitigen Garten und auch keinen Personenaufzug. Und schliesslich: «Sie haben eine eher bescheidene Besonnung und keine Sicht auf die Aare.»

Mit der Beschreibung will der Bund offenbar den Eindruck verhindern, die Magistratspersonen würden finanziell bevorteilt.

Es braucht Vitamin B

Klar ist jedenfalls: Zu diesen Bundeswohnungen – in einer dritten logiert übrigens CVP-Nationalrat Martin Candinas (37, GR) – kommt man nur durch Beziehungen. Denn: «Die Wohnung ist nicht auf dem freien Markt verfügbar, da die Immobilie hauptsächlich durch die Landesregierung genutzt wird», so Stofer.

Jedenfalls sind Leuthard und Thurnherr die einzigen Regierungsmitglieder, die in Wohnungen der Eidgenossenschaft hausen, wie Stofer bestätigt: «Es wohnen keine weiteren Bundesräte in Bundesimmobilien.»

Bundesräte müssen schnell im Büro sein

Allerdings verfügen fast alle über eine Zweitwohnung in Bern oder der näheren Umgebung. Nicht ohne Grund: Nach dem Regelwerk für Bundesräte und den Bundeskanzler, dem sogenannten Aide Mémoire, können sie zwar ihren Wohnort frei wählen. Sie müssen aber «in kurzer Zeit den Amtssitz erreichen können» – und der ist Bern.

Ursula Eggenberger von der Bundeskanzlei betont dazu: «Bundesrätinnen und Bundesräte haben kein Anrecht auf eine bezahlte Wohnung, sie bezahlen ihre Wohnungen selbst.»

Vermietung ist eher selten

Das Politiker-Palais in Bern ist jedenfalls nur eine von rund 2600 Immobilien im BBL-Portfolio. Davon befinden sich 200 im Inland und 600 im Ausland. Darunter befinden sich rund 300 Dienstwohnungen für das Grenzwachtkorps und rund 250 Residenzen und Dienstwohnungen des Aussendepartements. Auch gut 30 Hauswarts-Wohnungen auf Forschungsgelände für einen raschen Piketteinsatz zählt das Portfolio.

«Die Objekte, die sich im Portfolio des BBL befinden, dienen mehrheitlich dienstlichen Zwecken», erklärt Stofer dazu. «Eine Vermietung an Dritte oder Privatpersonen findet nur ausnahmsweise statt.» Für Dienstwohnungen hat das Finanzdepartement spezielle Richtlinien, zu welchen Konditionen diese genutzt werden können. 

Die Miete richtet sich dabei nach der Grundfläche der Wohnung. Je nach Gemeinde und Ausstattung wird dabei pro Jahr im Grundsatz ein Quadratmeter-Preis von 110 bis 160 Franken pro Jahr verrechnet. Allerdings können je nach Lage oder Einrichtung auch weitere Ab- oder Zuschläge verrechnet werden.

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Spur nach Norden gesperrt: Schwerer Verkehrsunfall am San Bernardino

Wed, 08/29/2018 - 13:13

In der Nähe von Lostallo GR ist es zu einem schlimmen Unfall gekommen. Ein Auto geriet in Flammen.

Am San-Bernardino-Pass ist am Mittwoch bei Lostallo GR ein schwerer Selbstunfall passiert. Wie Augenzeugen berichten, geriet dabei ein Auto in Brand. Fotos vom Unfallort zeigen, dass neben der Ambulanz auch die Feuerwehr im Einsatz ist.

Markus Walser, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, bestätigt den schweren Unfall gegenüber BLICK. Die A13 sei auf der Spur Richtung Norden für die Bergungs- und Räumungsarbeiten gesperrt worden.

Angaben zu Personenschäden kann Walser noch nicht machen. Eine Mitteilung mit weiteren Informationen erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. (noo)

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Luzernerin trainierte bis im 9. Monat Pole-Dancing: «Meine Familie und Freunde machten sich Sorgen»

Wed, 08/29/2018 - 11:44

Christina Spirig liebt Pole-Dancing über alles. Auch während ihrer Schwangerschaft lässt sich die Luzernerin nicht von ihrer Leidenschaft abhalten.

Christina Spirig (31) dreht meisterhaft in der Luft, nur mit den Händen hält sie sich an der Stange fest und wirbelt um die eigene Achse. Eigentlich kein ungewöhnliches Bild in einem Pole-Dance-Studio, doch – die Luzernerin ist im neunten Monat schwanger! Während Spirigs ganzer Schwangerschaft stellte sie Clips von ihrer Schwangeren-Pole-Akrobatik auf Instagram und sorgte damit im Netz für Furore. Denn sogar zwei Stunden vor der Geburt ihres kleinen Mädchens trainierte Spirig noch in ihrem eigenen Studio: «Als ich nach Hause kam, habe ich gemerkt – ui, da passiert was.» 

Dabei wollte Spirig es eigentlich ab der vierten Schwangerschaftswoche etwas ruhiger angehen lassen, wie sie BLICK verrät. «Ich wollte eigentlich nicht bis zur Geburt Pole-Dance trainieren. Ich habe lange überlegt, wie ich es handhaben möchte, schliesslich ist es nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Job.» Die Pole-Dancerin besitzt zwei Studios in Luzern und unterrichtet dort jeden Tag Frauen in der Sportart. «Doch ich fühlte mich im sechsten Monat immer noch super. Deshalb habe ich zwar aufgehört zu unterrichten, habe aber trotzdem weiter trainiert.»

Kopfüber hängen war tabu

Einigen Einschränkungen musste sie sich aber doch unterziehen. «Ich habe einfach immer auf meinen Körper gehört. «Einige Figuren, bei denen ich kopfüber hängen müsste, waren tabu. Ich sprang nicht mehr von der Stange und vermied schnelle und risikoreiche Dinge wie etwa Saltos. Ausserdem strich ich alles vom Programm, bei dem mein Bauch an der Stange wäre und schonte meine Bauchmuskeln.» Schliesslich sei sie sich bewusst, dass Pole-Dancing immer mit einem «gewissen Risiko» verbunden sei. In ihren acht Jahren habe es sie auch das ein oder andere Mal von der Stange auf den Boden geknallt: «Deshalb habe ich mich auf Dinge konzentriert, die ich schon im Schlaf konnte und keine neuen Figuren versucht.»

«Sie sagten mir, ich solle doch aufhören»

Dennoch: Ihr Umfeld war alles andere als begeistert von ihren Pole-Dance-Tricks. «Meine Familie und Freunde haben sich Sorgen gemacht. Sie sagten mir, ich solle doch aufhören und an das Baby denken. Ich kann in diesen Momenten aber sehr stur sein, denn ich kenne meinen Körper am besten.»

Inzwischen ist die kleine Jenyne auf der Welt, gesund und munter. «Meinem Mädchen geht es super. Jenyne schläft schon beinahe die ganze Nacht durch», freut sich Spirig. «Ich bin unglaublich glücklich.» Auch, weil sie inzwischen wieder schwierigere Figuren an der Stange vorführen kann.

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Er attackierte und belästigte Studentin: Polizei fasst Frauenschläger von Paris

Wed, 08/29/2018 - 11:26

Das Video eines Mannes, der in Paris eine Studentin schlägt, feuerte in Frankreich die Debatte um Gewalt an Frauen an. Nun hat die Polizei den Täter gefunden.

Vor den Augen verdutzter Café-Gäste in Paris schlug der Mann zu. Sein Opfer: Die Studentin Marie Laguerre (22). Zuvor hatte der Täter die junge Frau sexuell belästigt und war ausgerastet, als sie sich gewehrt hatte. Ein Überwachungsvideo der Szene von Ende Juli sorgte in Frankreich für Empörung (BLICK berichtete).

Nun hat die Polizei den mutmasslichen Täter geschnappt. Es soll sich um den 25-jährigen Firas M. handeln, berichtet die Zeitung «Le Parisien». Der Verdächtige ist Patient einer Psychiatrie und gemäss Ermittlern «gewalttätig und fähig, seine Mutter zu schlagen». Er sei am Montag 17 Stunden in Polizeigewahrsam gewesen und wurde mittlerweile wieder freigelassen. Heute soll ihn Laguerre bei der Polizei identifizieren.

Gesetz wurde nach Vorfall verschärft

Der Fall schlug in Frankreich hohe Wellen und beschäftigte sogar die Regierung. Marlène Schiappa, die Staatssekretärin für Geschlechter-Gleichstellung, sagte, sie sei «empört, aber nicht überrascht» über den Vorfall. «Die politische Reaktion muss stark ausfallen.»

Wenige Tage später nahm der Senat in Frankreich eine Gesetzesverschärfung an: Wer andere auf der Strasse belästigt, kann nun mit einem sofortigen Bussgeld von mindestens 90 Euro belegt werden. Obwohl das Gesetz schon vor dem Fall Laguerre aufgegleist wurde, ist die Debatte darum noch einmal heftig entbrannt. (rey)

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Filmfestival in Venedig 2018: «First Man» von Ryan Gosling startet Filmfest

Wed, 08/29/2018 - 10:57

Am 29. August startet das 75. Filmfest Venedig mit dem Drama «First Man» von Regisseur Damien Chazelle («La La Land»). Darin verkörpert der kanadische Schauspieler Ryan Gosling Neil Armstrong, der im Jahr 1969 als erster Mensch den Mond betrat.

«First Man» ist einer von 21 Werken, die im diesjährigen Wettbewerb um die Hauptpreise konkurrieren. Weitere Beiträge sind der Western «The Ballad of Buster Scruggs» der Brüder Ethan und Joel Coen sowie «Peterloo» des Briten Mike Leigh. Alfonso Cuarón («Gravity») zeigt das in Schwarz-Weiss-gedrehte «Roma».

Die Schweiz auch im Wettbewerb am 75. Filmfest in Venedig

Mit «All Inclusive», einer Dokumentation über den Massentourismus auf Hoher See der Luzernerin Corina Schwingruber Ilić, ist im Kurzfilmwettbewerb «Orizzonti» eine Schweizer Produktion im Rennen. In der unabhängigen Sektion «Giornate degli Autori» feiert «Pearl» seine Weltpremiere. Der erste lange Spielfilm der Französin Elsa Amiel wurde vom Schweizer Regisseur Lionel Baier («La Vanité») koproduziert. In derselben Sektion läuft ausserdem der belgische Film «Keep Going» mit dem Schweizer Shooting Star Kacey Mottet Klein in der Hauptrolle.

Wer bekommt den Goldenen Löwen?

Ausser Konkurrenz stehen unter anderem «A Star is Born» mit Lady Gaga und «Dragged Across Concrete» mit Mel Gibson auf dem Programm. «The Other Side of the Wind» von Orson Welles feiert in einer Sonderaufführung Premiere - das Werk wurde viele Jahre nach dem Tod des US-amerikanischen Regisseurs nun mit Hilfe des Streamingdienstes Netflix fertiggestellt.

Die höchste Auszeichnung des Festivals ist der Goldene Löwe für den besten Film. Die internationale Jury wird die Preise am 9. September vergeben.

Infos zu Filmfestspiele in Venedig

Ihr Vorsitzender der internationalen Jury ist in diesem Jahr der Mexikaner Guillermo del Toro, der 2017 selbst mit «Shape of Water» den Goldenen Löwen gewann. Die Filmfestspiele in Venedig sind die ältesten der Welt. In diesem Jahr findet das Festival zum 75. Mal statt. Den Auftakt des Festivals macht am Mittwoch «First Man» von Damien Chazelle. Es ist damit auch der erste von 21 Beiträgen im Wettbewerb, bei dem die Jury die Hauptpreise vergeben wird.

Polemik wegen zu wenig Regisseurinnen

Vor Beginn der 75. Ausgabe der Filmfestspiele ist Festivaldirektor Alberto Barbera mit der Kritik konfrontiert, zu wenig Regisseurinnen zum Wettbewerb zugelassen zu haben. Eine einzige Filmemacherin, die Australierin Jennifer Kent, kämpft mit einem Film - «The Nighingale» - um den Goldenen Löwen. Auch in den anderen Sektionen sind kaum Regisseurinnen vertreten.

«Machismus» in Vendig und Filmindustrie

Das Magazin «Hollywood Reporter» warf den Organisatoren des Festivals «Machismus» vor. Festivaldirektor Alberto Barbera wies den Vorwurf zurück. «Lediglich 23 Prozent der 3400 Filmen, die wir für die diesjährige Festivalausgabe erhalten haben, sind von Regisseurinnen», sagte Barbera der römischen Tageszeitung «Il Messaggero».

«Wenn es an Filmemacherin mangelt, ist es nicht unsere Schuld. Die Schuld liegt an der Filmindustrie, in der Männer das Sagen haben. Wir können nichts anderes tun, als die Filme aufgrund der Qualität und nicht aufgrund des Geschlechts des Regisseurs zu wählen.» Sogenannte «Frauenquoten» im Wettbewerb wären für die Regisseurinnen selber eine Demütigung. Man dürfe Regisseurinnen nicht in ein Ghetto einsperren, meinte Barbera.

 

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«Temporärer Schluckauf»: Schweizer Baukonjunktur sinkt auf Zwei-Jahres-Tief

Wed, 08/29/2018 - 10:04

ZÜRICH - Für die Schweizer Bauwirtschaft zeichnet sich im dritten Quartal eine deutliche Pause ab. Der Schweizer Bauindex, der ein Frühindikator für die Umsatzentwicklung im laufenden Quartal ist, sank auf 138 von 142 Punkten im Vorquartal.

Das ist der tiefste Stand seit zwei Jahren. Während der Hochbau gegenüber dem Vorquartal um 5 Prozent sinken dürfte, wird für den Tiefbau ein gehaltenes Niveau erwartet.

Damit zeichne sich eine vorübergehende Abkühlung ab, hiess es in einer Mitteilung der Credit Suisse (CS) am Mittwoch. Die Grossbank erhebt den Index zusammen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband vierteljährlich.

Immer noch viele Baugesuche

Da eine gewisse Konsolidierung zu erwarten gewesen sei, halten die Experten es für verfrüht, in diesem Rückschlag mehr als einen «temporären Schluckauf» zu sehen.

Dies ergebe sich schon aus dem praktisch unverändert hohen Niveau der gemäss Baugesuchen geplanten Investitionen im Vergleich zum Vorjahr. Zudem spreche auch das allgemeine Wirtschaftsklima für die Baubranche.

Die konjunkturelle Dynamik schlage sich zunehmend in der Beschäftigung nieder, was dem Wirtschaftsbau zugutekommen sollte. Auch der wieder stärkere Franken senke den Spielraum für Leitzinserhöhungen und verschaffe der Bauindustrie damit eine Gnadenfrist.

Aussichten intakt

Für den Rückgang im Hochbau sind laut CS sowohl der Wirtschafts- als auch der Wohnungsbau verantwortlich. Der öffentliche Hochbau habe indes sein hohes Niveau gehalten. Die Überangebote auf dem Mietwohnungsmarkt dürften einige Investoren zu einer gewissen Zurückhaltung bewegen. Insgesamt blieben die Aussichten aber intakt.

Beim Tiefbau halte die Tendenz zur Normalisierung an. Auch für die nächsten Quartale rechnen die Experten mit einer leicht rückläufigen Tendenz. Hierfür spreche die eher mässige Auftragslage aus den vergangenen Quartalen.

Längerfristig seien aber auch hier die Aussichten intakt. Besonders das starke Bevölkerungswachstum der letzten Jahre habe zu einem hohen Investitionsbedarf etwa beim Strassennetz geführt. (SDA)

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Tragödie in Zürcher Kaserne: Rekrut nimmt sich das Leben

Wed, 08/29/2018 - 08:50

Ein Rekrut hat sich am Montag in der Kaserne in Kloten ZH das Leben genommen.

Todesfall in Rekrutenschule in Kloten ZH. Dort hat sich am Montag ein junger Mann das Leben genommen. Eine Armeewaffe wurde dabei nicht verwendet, wie Militärsprecher Daniel Reist auf Anfrage bestätigt. (red)

 

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Serie «Das Erbe der 68er» – Emanzipation: Als Frauen Tomaten und Büstenhalter warfen

Wed, 08/29/2018 - 08:50

Fünf Jahrzehnte nach dem magischen Jahr 1968 stellt sich die Frage: Was bleibt von der Studentenrevolte, die damals Europa erschüttert hat? BLICK gibt zwölf Antworten. Heute Teil 2: Emanzipation der Frau.

Am Anfang waren die Studentenbewegten. Sie wollten die Arbeiter und die Dritte Welt von der Unterdrückung durch kapitalistische Strukturen befreien, wie sie das nannten. Das grosse Wort schwangen die Männer. Die Frauen hörten zu und strickten. Oder sie hockten zu Hause. Betreuten die Kleinkinder, die sie zusammen mit den Kämpen der sogenannten Ausserparlamentarischen Opposition (APO) in die Welt gesetzt hatten.

Dann, am 13. September 1968, auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt (D), geschah Unerhörtes: Eine Frau stand auf und las den Männern die Leviten: Das Ereignis ging als «Tomatenrede» in die Geschichte ein und gilt als Startschuss für die neue Autonome Frauenbewegung.

«Das Private ist politisch»

Kurz vor Mittag ergriff die deutsche Filmemacherin Helke Sander das Mikrofon und kritisierte die alleinige Zuständigkeit der Frauen für Kindererziehung und Haushalt, gerade auch in studentenbewegten Beziehungen mit Kindern. Ihre Forderung: Kindererziehung nicht mehr als private Angelegenheit der Mütter betrachten, sondern als eine gesellschaftliche Aufgabe, als Postulat der Gleichberechtigung der Geschlechter – nicht nur, aber gerade auch unter linken Studenten.

«Das Private», rief sie in den Saal hinein, «ist politisch!» Und auch Voraussetzung dafür, dass sich Frauen im gleichen Masse aktiv politisch betätigen könnten wie Männer. Diese aber verspürten wenig Lust, diese Angelegenheit zu diskutieren, und drängten zu Tisch.

Klassenfeind in den eigenen Reihen

Die Quittung bekamen die mehrheitlich männlichen SDS-Delegierten am Nachmittag präsentiert, als sie zur Tagesordnung übergehen wollten. Als der Vorsitzende Genosse ebenfalls schwieg, «sprang vor ihm die rothaarige, hochschwangere Berliner Volkswirtschafterin Sigrid Rüger vom Stuhl und schleuderte mit dem Ruf ‹Konterrevolutionär! Agent des Klassenfeindes!› sechs Tomaten; eine traf ihn am linken Schlüsselbein», rapportierte der «Spiegel». 

Ein Tomatenwurf mit Folgen: In ganz Deutschland gründeten linke Frauen nun «Weiberräte», «Aktionsräte zur Befreiung der Frauen» sowie selbst verwaltete Kindergärten.

«Wir haben abgetrieben»

Die Emanzipation der Frau vom Mann hatte einen wuchtigen Start hingelegt und war nun nicht mehr zu bremsen. «Die Aktionen frecher Frauen zeigten Wirkung», schrieb die «Welt» in einem Rückblick auf 1968, «in den USA warfen Emanzen ihre Büstenhalter auf den Müll, um gegen die stupide Po- und Busen-Werbung zu protestieren. In Holland gab es die ‹dollen Minnas›, die männlichen Gaffern bei ihren Protestumzügen schon mal in den Hintern kniffen. Französinnen legten am Arc de Triomphe einen Kranz nieder: ‹Für die unbekannte Frau des unbekannten Soldaten›.»

Wirkungsvoller noch: In Frankreich bekannten sich prominente Frauen dazu, gegen das Abtreibungsverbot verstossen zu haben. Die deutsche Feministin Alice Schwarzer kupferte die Idee ab, und am 6. Juni 1971 titelte der «Stern»: «Wir haben abgetrieben! 374 deutsche Frauen halten den §218 für überholt und erklären öffentlich: Wir haben gegen ihn verstossen.»

Es ist der wohl grösste Coup der noch jungen Frauenbewegung, mit einem neuen Schlachtruf, der schliesslich auch das Abtreibungsverbot zu Fall bringt: «Mein Bauch gehört mir!»

 

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Wunden-Heilen bei zwei Spa-Opfern: Räikkönen und Leclerc rocken in Mailand

Wed, 08/29/2018 - 08:43

In Spa hatten Kimi Räikkönen und Charles Leclerc Pech. Nun steht der GP von Monza an. Zuerst gehts aber für einen Abstecher nach Mailand.

Ab 15 Uhr wird es am Mittwoch in der Darsena-Gegend von Mailand laut: Beide Ferrari- und Sauber-Piloten werden mit ihren Boliden Zehntausende von Fans auf den GP-Knaller von Monza (Sonntag, 15 Uhr, TV live) einstimmen.

Diese Stadt-Shows werden immer beliebter. Die Sicherheit ist erstes Gebot, der Rauch bei den Donuts das zweite Gebot.

Kimi Räikkönen und Charles Leclerc versuchen beim Spass, ihre gefährlichen Mini-Auftritte in Spa schnell zu vergessen. «Tut mir leid, Kimi. Aber ich hatte keine Chance, nachdem mich Alonso getroffen hatte», entschuldigte sich Red-Bull-Star Daniel Ricciardo beim Finnen.

Räikkönen, der seinen 100. Podestauftritt verschieben musste, riss sich beim Knall sogar den rechten Hinterreifen von der Felge.

Für Leclerc ist die 13 nicht unbedingt eine Unglückszahl. In seinem 13. GP wurde zum 13. Mal der Cockpit-Schutz Halo eingesetzt. Jetzt muss der Monegasse in Monza nur noch seine Punktezahl (13) loswerden.

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Käseexporte wegen EU unter Druck: Emmi-Chef warnt vor Schweiz-Benachteiligung im Handel

Wed, 08/29/2018 - 08:27

ZÜRICH - Die Musik spielt für Milchverarbeiter Emmi im Ausland, wo er im ersten Semester erstmals mehr verkaufte als zuhause. Allerdings sieht sich Emmi beim Export gegenüber der EU-Konkurrenz benachteiligt. Die Schweiz drohe den Anschluss zu verlieren.

Weil der Heimmarkt stagniert und immer mehr von Billigimporten überflutet wird, sucht Emmi das Glück verstärkt im Ausland. Im ersten Semester hat Emmi-Chef Urs Riedener (53) sein Jahresziel, die Hälfte des Umsatzes im Ausland zu erwirtschaften, bereits erreicht. Insgesamt steigerte Emmi die Verkäufe um 4,7 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken, wobei der Heimmarkt stagnierte und «nur» 830 Millionen Franken Umsatz erzielte.

Von den Sanktionen im wichtigen US-Markt merkte Riedener nichts. Im Gegenteil, in den USA sei Kuhmilchkäse, vor allem die Exporte von Gruyère, besonders begehrt. Viel bedeutendere Folgen habe jedoch der aggressive Ausbau der Freihandelsabkommen durch die EU, etwa mit Kanada und Japan, sagt Riedener dem BLICK.

Aggressive Freihandelspolitik der EU problematisch

Die EU führe zugunsten ihrer Landwirtschaft eine sehr aggressive Freihandelspolitik. Das setze Käseexporte aus der Schweiz in verschiedenen Ländern unter Druck. Nach Kanada und Japan zu exportieren, sei viel schwieriger geworden. «Es besteht die Gefahr, dass die Schweiz bei den Käseexporten den Anschluss verliert», warnt Riedener.

Die Schweiz müsse ihre Freihandelsabkommen mit Augenmass ausdehnen. Wenn die Schweiz nichts mache, dann verliere sie.

Hitzesommer dürfte zu Preiserhöhungen führen

In der Emmi-Mitteilung vom Mittwoch wird ein weiteres Geschäftsrisiko hervorgehoben: Die Folgen des Hitzesommers. Bereits im Juli und vor allem im August seien die Milchlieferungen zurückgegangen, sagte Riedener. «Die Milcheinänge werden die kommenden Monate sicher geringer sein», führte er aus. Die Versorgung der Tiere und damit die Milchproduktion hängten von der Futterqualität ab, welche vom Wetter beeinflusst werde.

Eine Milchknappheit nächsten Frühling befürchtet Riedener zwar nicht. Er gehe vielmehr davon aus, dass sich im Schweizer Milchmarkt nun Angebot und Nachfrage annäherten und der Markt zu spielen beginne. «Das könnte zu einem steigenden Milchpreis führen», so Riedener. Es sei üblich, dass die höheren Rohstoffpreise weitergegeben würden. Das heisst, die Emmi-Produkte würden teurer.

Protein-Hype

Als Erfolg verbucht Riedener den neu lancierten Energy Milk High Protein Power Shake. Angesichts des Protein-Hype verkaufe sich der Shake hervorragend. «Waren es bisher vor allem Sportler, die nach dem Fitness zum Muskelaufbau Protein-Shakes tranken, greift jetzt die breite Bevölkerung nach dem Eiweiss-Produkten», sagte er.

Für den Rest des Jahres erwartet Emmi einen anhaltenden Preisdruck und eine Abflachung der Wachstumskurve.

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Urteil gegen Pink-Panther-Gangster gefällt: Mirko B. (37) muss 14 Jahre ins Gefängnis

Wed, 08/29/2018 - 07:34

ZÜRICH - Der 37-jährige Serbe Mirko B. stand am Mittwoch vor dem Zürcher Bezirksgericht. Als Mitglied der Pink-Panther-Verbrecherbande soll er an mehreren Raubüberfällen in ganz Europa beteiligt gewesen sein.

Sie erinnern an «Ocean's Eleven». Seit Jahren treibt die Räuberbande Pink Panthers in ganz Europa ihr Unwesen. Auch die Schweiz war mehrfach Ziel ihrer brutalen Verbrechen. Nun stand mit dem Serben Mirko B.* (37) einer von ihnen vor dem Zürcher Bezirksgericht. Sein Urteil: Er muss 14 Jahre ins Gefängnis. 628 Tage hat er davon schon abgesessen. Die Staatsanwaltschaft forderte 16 Jahre, sein Verteidiger zehn Jahre Haft.

Er wurde schuldig des mehrfachen Raubs, mehrfachen Sachbeschädigung, der Fälschung von Ausweisen, der mehrfachen Entwendung zum Gebrauch, Verstössen gegen das Ausländergesetz sowie der mehrfachen Verstössen gegen das Waffengesetz gesprochen.

Zuvor gab es einen Mammut-Prozess. Einerseits wegen des hohen Polizeiaufgebots. Die Angst war gross, dass seine Banden-Mitglieder versuchen ihn rausholen. Andererseits wegen der Anklageschrift. Mirko B. wurde die Beteiligung an neun Raubüberfällen vorgeworfen.

Die Polizisten standen am Morgen vor dem Prozess denn auch in Vollmontur mit Maschinenpistolen vor dem Bezirksgebäude in Zürich. 15 Minuten vor dem Prozess wird der Pink Panther in Begleitung eines ganzen Konvois von Fahrzeugen in den Innenhof gebracht. Grenadiere der Polizei sicherten dabei den gesamten Hof.

Er will seine Familie zusammenhalten

Vor Gericht benimmt sich Mirko B. sehr gesittet: Er tritt respektvoll auf und beantwortet höflich Fragen. Der 37-Jährige trägt eine schwarze Hornbrille und mittellanges schwarzes Haar. Seine Hände und Füsse sind in Handschellen gelegt.

Bei der persönlichen Befragung zeigt sich bereits die Natur der Pink Panther. Es sind keine einsame Wölfe, sondern in die Gesellschaft eingebundene Männer. Mikro B. ist verheiratet und hat zwei Kinder (11 und 4). Er wohnte in Belgrad in einem Haus mit seiner Frau und seinen Schwiegereltern. «Mein Ziel ist es jetzt während der Haft, meine Familie zusammenzuhalten», sagt er. Bis jetzt haben ihn die Kinder in Begleitung seiner Schwester besucht – sonst niemand.

Mit seiner Frau telefoniere er, so oft es geht. Seine Pläne nach der Strafe: Er will mit seiner Familie so weit weg von Serbien wie möglich. Dort habe er keine Zukunft.

Schulden brachten Mirko B. zu Raubüberfällen

Mirko B. gesteht alle ihm vorgeworfene Taten. Auf die Frage, warum er bei den Raubüberfällen mitgemacht habe, antwortet er, es habe alles 2008 begonnen. Er kam aus dem Gefängnis und wollte eine Firma zur Herstellung von Plastiksäcken gründen. Er machte dabei private Schulden. Als Maschinen beim Import an der Grenze festegehalten wurden, machten die Kreditgeber Druck. Sie brachten ihn dazu, beim ersten Überfall in Düsseldorf mitzumachen.

Der Staatsanwalt betont, wie aussergewöhnlich der Fall ist. Der Organisationsgrad der Bande sei ungewöhnlich hoch. «Aufwendige Vorbereitung, professionelle Ausführung.» Ein Überfall dauert normalerweise nur etwa 1,5 Minuten. Besonders kaltschnäuzig findet der Staatsanwalt, dass der Angeklagte zuerst in Zürich-Oerlikon noch zu einer Hochzeit ging, obwohl sein Gesicht bereits bekannt war.

Der Staatsanwalt betont, dass die Angestellten der Juweliergeschäfte Schreckliches durchgemacht hätten. «Sie stehen unter Schock und können das Erlebte nur schwer verarbeiten. Eine Angestellte brauchte eine Psychotherapie, verlor sogar die Stelle und ist bis heute arbeitslos.»

«Mandant tritt ohne Tarnung auf»

Anwalt Ivo Harb, vom Anwaltsbüro Landmann, verteidigt den Pink Panther. Wie er sagt, hat der Beschuldigte ausdrücklich ihn als Verteidiger verlangt. Sein Mandant trete ohne Tarnung auf, das würden nur die Männer zuunterst in der Hierarchie von Pink Panther tun. Und zwar die, die unter Druck mitmachen würden. «Es tut meinem Mandanten aufrichtig leid, was er getan hat.»  Mirko B. habe für seine Einsätze im Vergleich der Beute auch nur ein Trinkgeld erhalten.

Es sei nie ein Schuss gefallen, das deutet auf den Einsatz von Imitationswaffen, findet der Anwalt. «Mirko B. war nur ein Handlanger.» Und gerade solche Männer würden oft von der Organisation eingesetzt, weil sie diese nicht richtig kennen würden. Bei der Polizei habe sich Mirko B. aus Angst nicht gemeldet. Denn die Hintermänner seien sehr gefährlich. «Er hatte Angst vor Repressionen gegen seine Familie, wenn er sich stellen würde», sagt Harb in seinem Plädoyer.

Er forderte 10 Jahre Haft für Mirko B.: «Mein Mandant war das Kanonenfutter der Organisation. Nur so lässt sich erklären, dass er ohne Maske auftreten musste.» Die Strafzumessung des Staatsanwaltes sei nach amerikanischen Massstäben vorgenommen worden, nicht nach europäischen. «Darum fordere ich 10, statt der von der Staatsanwaltschaft geforderten 16 Jahre für meinen Mandanten.»

Zum Schluss der Verhandlung hat nochmals Mirko B. das Wort: «Es tut mir alles sehr leid. Und ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen.»

Rund 16 Millionen Beute – alleine in Zürich

Der wohl lukrativste Raubüberfall der Pink Panther Bande war jener auf die Bijouterie Türler an der Zürcher Bahnhofstrasse. Einer seiner Banden-Kollegen marschierte am Morgen des 13. April 2013 ins Geschäfts, Mirko B. folgte ihm kurz darauf und bedrohte eine Verkäuferin mit der Waffe. (BLICK berichtete) 

Seine vier mutmasslichen Mittäter erbeuteten in nicht mal drei Minuten Schmuck und Uhren im Wert von 7,2 Millionen Franken. Auf ihrer Flucht rasten sie mit bis zu 70 Stundenkilometer durch Zürichs Fussgängerzonen!

Alleine in Zürich erbeutete die Bande gesamthaft rund 16 Millionen Franken. Der Serbe Mirko B. soll auch an den anderen Raubüberfällen in der Stadt beteiligt gewesen sein. Darunter beim Überfall auf die Bijouterie Gübelin im Mai 2010 (Beute von 5,5 Mio. Franken) sowie auf den Schmuck-Grosshandel Harry Hofmann an der Zürcher Rämistrasse im Februar 2016 (Beute 3,4 Mio. Franken).

Laut Anklageschrift soll Mirko B. an insgesamt neun Raubüberfällen beteiligt gewesen sein. Der Serbe jettete wortwörtlich durch Europa, um seine Spuren zu verwischen, als er zu Bijouterien und anderen Geschäften nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz fuhr.

Im März 2016 überquerte er die schweizerisch-österreichische Grenze bei Au SG und wurde prompt verhaftet. Verraten hatte ihn der gefälschte litauische Führerschein. Insgesamt drei falsche Identitäten, darunter auch eine slowenische, wurden ihm nachgewiesen.

Angebliche Schulden brachten im Jahr 2008 den damals 26-jährigen Mirko B. in die Hände der Verbrecherbande. Ein anderer Serbe soll ihm den ersten Raubüberfall in Düsseldorf «angeboten» haben. Es kam, wie es kommen musste: Aus einem wurden mehrere Jobs. (pma/mcb/nbb)

* Name geändert

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