REIDEN - LU - In Reiden ist am Mittwochmittag der Dachstock eines Mehrfamilienhauses ausgebrannt. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache ist noch unbekannt.
Wie die Luzerner Polizei mitteilte, ist der Brand kurz nach 12.20 Uhr gemeldet worden. Als die Feuerwehr Wiggertal eintraf, drang dichter Rauch aus dem Dachstock. Mit Unterstützung der Feuerwehr Zofingen konnte sie den Brand löschen. Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute vor Ort.
Verletzt wurde beim Brand niemand. Die Bewohner der drei Wohnungen hätten sich nicht im Gebäude befunden, als der Brand ausgebrochen sei, teilte die Luzerner Polizei mit.
Der Sachschaden wird in der Mitteilung als «erheblich» bezeichnet. Er könne noch nicht beziffert werden. Der gesamte Dachstock sei aber ausgebrannt.
Die Brandursache ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Bevor das Atomkraftwerk Mühleberg im Dezember 2019 abgeschaltet wird, laufen in diesen Tagen die Arbeiten an der letzten Jahresrevision. «Es ist alles wie immer», hiess es am Mittwoch bei einer Führung durch das Reaktorgebäude für Medienschaffende.
Zwar würden etwas mehr Arbeiten ausgeführt als in anderen Jahren, sagte ein leitender Angestellter der BKW nach der Führung vor den Medien. Arbeiten, die normalerweise im Zweijahresrhythmus durchgeführt werden, würden wegen der Abschaltung des Kraftwerks in gut fünfzehn Monaten noch bei dieser Revision durchgeführt.
Anderseits werde etwas weniger zusätzliches Personal als in anderen Jahren eingesetzt, weil keine grossen Nachrüstungen nötig seien.
In der Nacht auf den 19. August war das Kernkraftwerk vor den Toren Berns für die letzte Jahresrevision seiner Geschichte vom Netz genommen worden. Die Revision dauert vier Wochen.
Zu sehen war während der Führung etwa, wie Spezialisten im Innern des Reaktordruckbehälters mithilfe einer Kamera Untersuchungen vornahmen. Während der Revision wird dieser Behälter oben geöffnet.
Die Betreiberin des AKW Mühleberg, der Berner Energiekonzern BKW, hat Mitte Juni vom Bund die Stilllegungsverfügung für das AKW Mühleberg erhalten. Damit wird in der Schweiz Ende 2019 erstmals einem kommerziellen Kernkraftwerk der Stecker gezogen.
Dass das mittlerweile 46-jährige AKW stillgelegt werden soll, entschied die BKW bereits im Jahr 2013. Eine Nachrüstung lohnt sich nicht mehr. Unverzüglich nach Ende des Leistungsbetriebs Ende 2019 will die BKW mit den Vorbereitungen für den Rückbau des Kernkraftwerks beginnen.
Der US-Open-Sieger von 2016, Stan Wawrinka, hat bisher eine schwierige Saison hinter sich. Nach seiner langen Verletzung scheint er jetzt aber definitiv zurück zu sein auf der grossen Tennis-Bühne.
In der ersten Runde der US Open fegt Stan Wawrinka die Weltnummer acht, Grigor Dimitrov, sensationell vom Platz. Der Schweizer scheint nach seiner Verletzung und einem holprigen Start in die diesjährige Tennis-Saison nun definitiv wieder auf der grossen Bühne angekommen zu sein.
Nachdem der Schweizer gegen Dimitrov als Aussenseiter auf den Platz ging, sieht die Situation in der 2.Runde ganz anders aus. Da trifft er auf den 20-jährigen Ugo Humbert (ATP 139). Der junge Franzose kam über die Qualifikation in die erste Runde, wo er gegen den Amerikaner Altamirano in drei Sätzen gewann. Man darf gespannt sein, ob «Stan the Man» an seine gute Leistung aus der ersten Runde anknüpfen kann. Aufeinandergetroffen sie die beiden bis jetzt noch nie. (fav)
Verfolgen Sie die Zweitrunden-Partie von Stan gegen Humbert live im Ticker und Stream ab 17 Uhr auf BLICK.
BIRMENSDORF - ZH - Für den einheimischen Borkenkäfer ist 2018 ein optimales Jahr: Statt nur zwei schafft er dieses Jahr drei Generationen, bevor die Käfer unter der Rinde befallener Fichten überwintern. Bis Ende des Jahrhunderts dürfte das zur Normalität werden.
Eigentlich würde der Buchdrucker Ips typographus ab dem Spätsommer nicht mehr ausfliegen, um neue Bäume zu befallen. Zwei Vermehrungswellen zwischen April und Ende August, dann wäre für dieses Jahr Schluss. Aber dieses Jahr waren Wärme und Trockenheit für den Borkenkäfer optimal: Er konnte im Frühjahr früher ausfliegen, um neue Brutstätten zu erschliessen. Und durch die Wärme fliegen die Käfer auch im Spätsommer länger als sonst. Inzwischen nagt sich schon die dritte Generation durch die Rinde.
Der Buchdrucker befällt fast ausschliesslich Fichten. Und denen setzten die trockenen Bedingungen in diesem Sommer so zu, dass der Buchdrucker leichtes Spiel hatte: «Normalerweise können sich vitale Fichten durch Harz gegen den Borkenkäfer zur Wehr setzen», erklärt Beat Wermelinger von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Gespräch mit der Agentur Keystone-SDA. «Aber nach der Trockenheit der letzten Monate sind die Abwehrkräfte der Bäume angeschlagen.»
Im Zuge des Klimawandels dürften solche Trockenperioden häufiger werden. Gute Zeiten also für den Buchdrucker. «Bis zum Ende des Jahrhunderts wird sich der Rhythmus mit drei Generationen pro Jahr fest etabliert haben», so der Forscher. Das bedeute eine zusätzliche Befallsperiode und mehr befallene Bäume.
Hat sich der Buchdrucker unter der Rinde einer Fichte eingenistet, muss der Baum möglichst schnell entfernt werden, noch bevor die Käfer wieder ausschwärmen. Angesichts der so optimalen Witterung für die Buchdrucker gelte es, besonders wachsam zu bleiben, betont Wermelinger. Sollten auch die nächsten Jahre wieder sehr trocken ausfallen, dürfte der Aufwand steigen, den Borkenkäfer im Zaum zu halten.
Insbesondere nach Stürmen kann es zur Massenvermehrung kommen, denn diese bringen Fichten zu Fall. Die noch frische Rinde ist eine perfekte Brutstätte für Borkenkäfer. «Das ist wie eine Initialzündung», erklärt der WSL-Forscher. Wenn dort Tausende von Käfern schlüpfen und in Scharen über lebende Bäume herfallen, reiche das Harz der Fichten als Abwehr nicht mehr aus.
Langfristig werde die Fichte sehr wahrscheinlich vielerorts im Mittelland verschwinden. Die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel und der Buchdrucken werden diese Baumart aus den tieferen Lagen verdrängen. In höheren Lagen jedoch, in denen die Fichte ursprünglich heimisch ist, habe sie noch gute Chancen, so Wermelinger. Dort sei sie besser angepasst und bleibe dank mehr Niederschlägen vitaler.
Wie aus YB-Trainer Gerardo Seoane in den letzten neuneinhalb Monaten aus einem Nachwuchs- ein Champions-League-Coach wurde.
Das Tempo, in welchem der Fussball Geschichten schreiben kann, ist manchmal horrend. So im Fall Gerry Seoane. Am 11. November 2017 coacht der Luzerner zu Fasnachtsbeginn noch die U21 des FCL in der ersten Liga. Zum letzten Mal. Es gibt einen 2:0-Sieg gegen den FC Langenthal.
Im Januar darf er die erste Mannschaft übernehmen. Im Sommer klopft YB-Sportchef Christoph Spycher an – und ist von Seoane begeistert. Der Schweiz-Spanier wird Nachfolger von Meistertrainer Adi Hütter, startet mit fünf Siegen aus fünf Spielen in die neue Saison. Und bringt YB nun, mit diesem fabulösen 2:1-Sieg bei Dinamo Zagreb am 28. August 2018, erstmals in die Champions League.
Neuneinhalb Monate nach diesem 2:0 gegen Langenthal schreibt er Geschichte. Doch daran denkt er nicht. «Nein. Zumal die Mannschaft diese Mentalität nicht erst hat, seit ich hier bin. Es ist die Fortsetzung einer Arbeit, die hier verrichtet wurde. Eine Mannschaft, die super zusammengestellt wurde, mit einer grossen Mentalität.»
Und noch einer anderer freute sich ganz besonders für Seoane – sein Chef, Spycher: «Wunderschön, das zu sehen! Wir hatten ja von Beginn weg die hundertprozentige Überzeugung für Gerry. Und ein Supergefühl von Beginn weg.» Wieder mal hat sein Bauch Spycher nicht im Stich gelassen.
Der Latumer See ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger in der Nähe von Düsseldorf. Wegen einer Würgeschlange in freier Wildbahn war das Gebiet während Tagen abgesperrt. Jetzt eben die Behörden Entwarnung.
Rund eine Woche nach ihrer ersten Sichtung in einem beliebten Ausflugssee im nordrhein-westfälischen Meerbusch ist eine 2,4 Meter lange Gelbe Anakonda eingefangen worden.
Mit der Hilfe eines Reptilienfachmanns sei die für Menschen ungefährliche Würgeschlange am Mittwoch «nach kurzer Suche» aus dem Latumer See am linken Niederrhein geborgen worden, teilte die Düsseldorfer Feuerwehr mit. Das Reptil sollte in einen Tierpark gebracht werden.
Wurde das Reptil ausgesetzt?Die in Südamerika heimische Gelbe Anakonda war am Donnerstag vergangener Woche erstmals von überraschten Anglern gesichtet worden. Woher sie kam, war vollkommen unklar. Möglicherweise wurde das Reptil an dem See ausgesetzt.
Der Latumer See – ein beliebtes Ziel für Spaziergänger, aber kein Badesee – wurde anschliessend gesperrt. Das Gewässer ist teils von hohem Gebüsch umgeben, das der Schlange vielfältige Rückzugsmöglichkeiten bot. (SDA/noo)
Mehr als 20'000 Menschen haben im ostspanischen Buñol an der traditionsreichen Tomatenschlacht «La Tomatina» teilgenommen. Wie jedes Jahr im August bewarfen sich Besucher aus aller Welt mit überreifen Tomaten.
Mehr als 20'000 Menschen haben im ostspanischen Buñol an der traditionsreichen Tomatenschlacht «La Tomatina» teilgenommen. Wie jedes Jahr am letzten Mittwoch im August bewarfen sich Spanier und Besucher aus aller Welt rund eine Stunde lang mit überreifen Tomaten.
Dabei wurden nicht weniger als 145 Tonnen der roten Frucht eingesetzt, wie ein Sprecher des Ortes 38 Kilometer westlich von Valencia mitteilte. Nach dem Guinness-Buch der Rekorde ist es die grösste Lebensmittelschlacht der Welt.
«Dieses Jahr war das Fest besonders international, teilgenommen haben auch die Botschafter von Bangladesch und Litauen», sagte Bürgermeisterin Juncal Carrascosa. Als kurz vor elf Uhr die ersten Lastwagen mit der ungewöhnlichen «Munition» auf dem Hauptplatz erschienen, skandierten die Menschen «Tomate, Tomate!». Und sehr schnell wurden der Platz und die Strassen Buñols in eine matschig-rote Brühe getaucht.
Jahrzehnte lange Tradition«La Tomatina» fand erstmals in den 1940er Jahren statt. Im Laufe der vergangenen 15 Jahre wurde das Fest auch und vor allem bei Ausländern so beliebt, dass die Teilnehmerzahl - die teilweise auf rund 50 000 angestiegen war - 2013 erstmals auf 22 000 begrenzt wurde. Seit 2013 müssen ausserdem alle, die nicht zu den knapp 9600 Einwohnern der Gemeinde gehören, zehn Euro Eintritt zahlen. Hollywoodstar Blake Lively machte für den Kinofilm «All I See Is You» 2015 beim Fest mit. (SDA)
Joachim Löw und sein Staff liessen sich lange Zeit für die Analyse des WM-Debakels. Jetzt tritt der Bundestrainer vor die Medien.
Mit grosser Spannung wurde die heutige Pressekonferenz des deutschen Bundestrainers Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff erwartet. Sogar die «ARD» überträgt die Medieninformation zur Mittagszeit live. Das Thema: die Aufarbeitung der debakulösen WM Deutschlands und die Zukunftsaussichten sowie das neue Kader.
Löw zeigt sich bei der Analyse selbstkritisch. Er habe dominanten Ballbesitzfussball sehen wollen. «Ich wollte das auf die Spitze treiben, das perfektionieren. Da war ich fast arrogant, da gibt es nichts zu beschönigen», sagt der 58-Jährige. Das sei sein allergrösster Fehler gewesen.
Das Abschneiden an der WM in Russland sei der «absolute Tiefschlag» gewesen. «Wir müssen flexibler, stabiler sein. Ich bin in Russland zu viel Risiko gefahren», so Löw.
Für die Zukunft baut der Süddeutsche auf ein altbewährtes Mittel: «Es ist wahnsinnig wichtig, dass wir eine gute Achse haben. Das Fundament ist die Mischung aus Erfahrung und jungen Spielern. Wir haben fünf Spieler, die etwas älter sind: Hummels, Boateng, Kroos, Neuer und Müller. An denen müssen sich die jungen Spieler orientieren können.»
Für Deutschland steht am 6. September ein Nations-League-Spiel gegen Weltmeister Frankreich an. Drei Tage später gehts in einem Test gegen Peru. Dafür hat Löw erste zukunftsorientierte Kaderveränderungen vorgenommen. Mit Kai Havertz (Leverkusen), Thilo Kehrer (PSG) und Nico Schulz (Hoffenheim) sind drei Neue dabei. Dafür verzichtet Löw auf Sami Khedira. Zurück im Kader ist Leroy Sané.
Ilkay Gündogan ist nach der Affäre um ein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan ebenfalls im Kader. «Ich weiss, dass er sich mit unseren Werten identifiziert. Für die kommenden Jahre sehe ich ihn als wichtigen Spieler.» (leo)
Deutschlands Kader für die anstehenden SpieleTor: Neuer (Bayern), Ter Stegen (Barcelona). Verteidigung: Boateng (Bayern), Ginter (Gladbach), Hector (Köln), Hummels (Bayern), Kehrer (PSG), Kimmich (Bayern), Rüdiger (Chelsea), Schulz (Hoffenheim), Süle (Bayern), Tah (Leverkusen). Mittelfeld/Sturm: Brandt (Leverkusen), Draxler (PSG), Goretzka (Bayern), Gündogan (ManCity), Havertz (Leverkusen), Kroos (Real), Müller (Bayern), Petersen (Freiburg), Reus (Dortmund), Sané (ManCity), Werner (Leipzig).
Werden nur noch fair produzierte Lebensmittel importiert, verlieren die Schweizer Bauern ein wesentliches Differenzierungsmerkmal, argumentiert SVP-Nationalrat Marcel Dettling. Bauernverbandspräsident Markus Ritter sieht das differenzierter.
Fürchten sich Schweizer Bauern vor der ausländischen Konkurrenz? Das könnte man vermuten, wenn man sich das Votum von SVP-Nationalrat und Bauer Marcel Dettling (37) von vorletzter Woche zu Gemüte führt. An einer Medienkonferenz eines Bauern-Komitees, das gegen die Annahme der beiden Agrarinitiativen am 23. September kämpft, äusserte sich der Schwyzer wie folgt: «Die Annahme der Fair-Food-Initiative «wäre ein grosses Eigengoal für uns Bauern.»
Dettling begründet: «Dürfen nur noch ausländische Produkte mit gleichen Herstellungsbedingungen wie in der Schweiz importiert werden, führt dies auch dazu, dass das Qualitätsniveau von Schweizer und ausländischen Produkten gleich hoch ist», stellte er fest. Diese Gleichschaltung der Standards würde den Schweizer Bauern ein Differenzierungsmerkmal zur ausländischen Konkurrenz rauben. «Der einzige Unterschied wäre dann nur noch der Preis», befürchtet Dettling.
Dettling: Importierter «Fair Food» sei ein WettbewerbsnachteilUnd da können die Schweizer Bauern nicht mithalten: Fair produzierte Lebensmittel aus dem Ausland seien noch immer günstiger wie diejenigen, die die Schweizer Bauern herstellen, so der SVPler. Das hänge mit den höheren Fixkosten der hiesigen Bauern zusammen. Obwohl auch er für Familienbetriebe, für umweltfreundliche und fair hergestellte Lebensmittel sei, wolle er diesen weiteren Wettbewerbsnachteil nicht hinnehmen.
Eine Aussage, die sinnbildlich für die Uneinigkeit unter den Schweizer Bauern steht. Dass die Meinungen stark auseinandergehen, verrät auch ein Blick auf die Parolenfassung des Schweizer Bauernverbands zu den beiden Agrarinitiativen: Er hat sowohl für «Fair Food» als auch «Ernährungssouveränität» Stimmfreigabe beschlossen.
Ritter: «Haben starke Argumente für unsere Lebensmittel»Verbandspräsident Markus Ritter (51) beurteilt die Ausgangslage «differenzierter» als Berufskollege Marcel Dettling. «Auch mit ‹Fair Food› besteht nach wie vor ein grosses Differenzierungspotenzial zu den ausländischen Produzenten», findet der CVP-Nationalrat. Ein Differenzierungsmerkmal etwa sei die Nähe der Bauern zu den Konsumenten. «Zudem sind regionale Lebensmittel deutlich frischer als importierte Produkte», so Ritter.
40 Prozent der Lebensmittelversorgung sind importiert. «Uns Bauern darf es nicht egal sein, wie diese hergestellt werden», gibt Ritter zu bedenken. Die Fair-Food-Initiative verlange lediglich Mindeststandards für eingeführte Produkte. «Unsere Labels oder die staatlichen Programme gehen um einiges weiter. Auch damit können wir uns von den ausländischen Produkten differenzieren. Wir haben starke Argumente für unsere Lebensmittel», gibt sich Ritter selbstbewusst.
Zustimmung schrumpft rasantDie Schweizer Bauern würden gemäss Ritter also keinen weiteren Wettbewerbsnachteil erleiden, wie das Dettling bei Annahme von «Fair Food» befürchtet. Ob es ums Tierwohl, den Schutz des Regenwaldes, die Arbeits- oder Menschenrechte geht: Für Ritter steht es ausser Frage, dass auch für importierte Lebensmittel Mindeststandards gelten sollten.
Ob diese bald eingeführt werden, hängt von den Abstimmungsergebnissen am 23. September ab. Eine aktuelle Umfrage zeichnet ein düsteres Bild für die beiden Agrar-Initiativen. Obwohl beide dreieinhalb Wochen vor dem Urnengang noch eine Mehrheit haben, schrumpft die Zustimmung rasant (BLICK berichtete).
Das «gute» HDL-Cholesterin ist vielleicht gar nicht so gut wie bisher angenommen. Es sollte eigentlich schützend auf die Gefässwände wirken. Sehr hohe Werte des HDL-Cholesterins stehen jedoch in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und einem früheren Tod, zeigt die neue Studie aus den USA.
Cholesterin wird im Blut durch sogenannte Lipoproteine (HDL und LDL) transportiert. Das LDL ist das «böse» Cholesterin, da durch Ablagerungen an den Gefäßwänden zur Arteriosklerose führt. Das HDL-Cholesterin wird allgemein als das «gute» Cholesterin bezeichnet, weil es einen Schutzfaktor gegen Gefässverkalkungen darstellt. Eine neue Studie aus den USA, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress vorgestellt wurde, zeigt jedoch, dass sehr hohe Werte sich eher negativ auswirken.
Die Forscher untersuchten das HDL-CholesterinStudienteilnehmer mit HDL-Werten über 60 Milligramm/Deziliter (1,5 mmo/L) hatten ein um fast 50 Prozent höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu versterben oder einen Herzinfarkt zu erleiden, als Teilnehmer mit Werten zwischen 41 und 60 mg/Deziliter. Dies berichtet Dr. Marc Allard-Ratick von der Emory University School of Medicine in Atlanta, USA, auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologiekongresses in München. Die Forscher untersuchten Daten der Emory Cardiovascular Biobank und analysierten dabei die Zusammenhänge zwischen HDL-Cholesterin-Werten und dem Infarktrisiko sowie der Sterberate. Die 5.965 Studienteilnehmer waren im Schnitt 63 Jahre alt und litten unter einer Herzkrankheit.
HDL-Cholesterin schadet HerzpatientenDiese Studienergebnisse seien bedeutsam, weil sie vorliegende Daten erhärten, dass sehr hohe HDL-Cholesterin-Werte eventuell keine Schutzwirkung haben, und weil diese Studie ausserdem – anders als die meisten anderen verfügbaren Daten – in erster Linie mit Patienten mit bestehenden Herzkrankheiten durchgeführt wurde, sagt Allard-Ratick. Allerdings seien weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Mechanismen im Detail zu verstehen: «Eines ist allerdings klar: das Mantra vom HDL-Cholesterin als ‚gutem‘ Cholesterin wird nicht mehr für alle gelten», so Allard-Ratick. HDL wird oft als «gutes Cholesterin» bezeichnet, weil HDL-Moleküle den Transport von Cholesterin aus der Gefässwand unterstützen und damit das Risiko von verstopften Arterien und Arteriosklerose senken können. (aponet)
Dortmund – Sie stand für eine Zigarettenpause kurz auf dem Bahnsteig, dann schlossen sich die Türen: Ohne ihre Mutter mussten zwei kleine Jungen in einem deutschen ICE weiterfahren.
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte die Frau ihre Kinder im Alter von vier und sieben Jahren am Dienstag im Zug zurückgelassen, um in Frankfurt auf dem Bahnsteig zu rauchen. Da sie nicht wieder rechtzeitig an Bord war, fuhr der ICE ohne sie weiter Richtung Dortmund.
Die 41-Jährige habe sich sofort an die Polizei gewandt, die die Jungen beim Halt in Dortmund in Empfang nahm. Im Folgezug sei wenig später auch die Mutter eingetroffen und habe ihre beiden Jungen wieder in die Arme schliessen können.
BERN - BE - Hunderte YB-Fans haben ihrer Mannschaft am Mittwoch am Flughafen Bern einen begeisterten Empfang bereitet. Die Young Boys hatten am Vorabend mit einem Sieg in Zagreb erstmals die Gruppenphase der Champions League erreicht.
Auf dem beschaulichen Flughafen in Belp herrschte am frühen Nachmittag ein ziemliches Gedränge: Grosse und kleine Bernerinnen und Berner, die meisten in Gelbschwarz gekleidet, feierten in der Eingangshalle die «Helden von Zagreb».
Gross war der Jubel, als die Spieler um 13.52 Uhr die Halle betraten. «Aues geili Sieche» war als Schlachtruf zu hören, und natürlich immer wieder «Hopp YB».
Besonders gefeiert wurde der Serbe Miralem Sulejmani, der am Vorabend eine Hirnerschütterung erlitten hatte und ausgewechselt werden musste. Seine Halskrause kehrte als mögliche Devotionalie fürs YB-Museum zurück nach Bern, wie ein Fan mutmasste.
Auch der Flughafen Bern liess sich vom Gelbschwarzfieber anstecken. Der Kontrollturm war zur Feier des Tages mit einer riesigen Fahne geschmückt, auf der das Wort «Geyoungboyst» geschrieben stand. Die Fahne war am Tag nach dem Meistertitel bereits kurzzeitig am Berner Münster und später anderswo in der Stadt zu sehen.
«Geyoungboyst» ist eine Wortschöpfung von Fans, die das zum Erfolgsteam mutierte YB beschreiben soll. Jahrelang stand das Team im Ruf, im entscheidenden Moment zu versagen und einen möglichen Titel zu «veryoungboysen».
Gegen wen YB in der Champions League spielt, entscheidet sich bei der Auslosung am Donnerstagabend. Die Fans träumen von den Top-Klubs wie Real Madrid, Barcelona, Juventus oder Bayern München.
Pflaumen oder Zwetschgen schmecken mit Zimt besonders gut. Unser Zwetschgenkompott passt perfekt zu den deftigen Fleischgerichten aber auch zum Käse oder Dessert.
Arbeitszeit: ca. 15 Min. / Ruhezeit: 1-2 Stunden / Schwierigkeitsgrad: mittel
Zutaten für 4 PersonenPflaumen in eine Schüssel geben, den Wein darübergiessen. 1 bis 2 Stunden stehen lassen.
Eingeweichte Pflaumen und Wein in einen weiten Topf geben.
Zimtstange, Nelke und die in Scheiben geschnittene Orange beifügen. 3 bis 5 Minuten köcheln lassen.
Pflaumen mit Drahtkelle herausheben. Wein auf die Hälfte einkochen.
Gewürze und Orangenscheiben entfernen.
Portwein zum Wein geben.
Maizena mit Kirsch mischen, in den Gewürzwein rühren. 2 Minuten köcheln, bis der Wein leicht gebunden ist. Über die Pflaumen giessen. Auskühlen.
Zum Anrichten Pflaumen und Weinsauce nochmals leicht erwärmen. Mit Vanilleglace, Schlagrahm und evtl. (frischen) Orangenscheiben garnieren.
Er war viele Jahre mit Michael Jackson befreundet. Der schweizerisch-liechtensteinische Musikproduzent und Grammy-Gewinner Al Walser (42) erinnert sich an den «King of Pop».
«Ich hatte bei Michael oft das Gefühl, dass die Zeit nach seinem Tod genauso wichtig war für ihn wie die davor. Er sprach oft von der Nachhaltigkeit seines Wirkens, im Jetzt und in der Zukunft. Der Gedanke, dass ein früher Tod ein nachhaltiges Image gar stärken könnte, hat mich natürlich auch schockiert. Wobei ich nicht sagen will, dass ich glaube, dass er freiwillig so früh aus dem Leben scheiden wollte, nur schon nicht seiner Kinder wegen. Aber der Gedanke, dass ein früher Tod seiner Karriere längerfristig vielleicht zugute käme, gab es auf jeden Fall immer wieder mal.
Er verstand, dass die Zeit danach lang ist, dass genau da sein Wirken in den ewigen Hallen der Legenden für immer glänzen sollte. Sein Name sollte da auftauchen, neben all denen, die ihn so sehr inspirierten. Was ich oft von Michael zu hören bekam war sein Leitsatz: ‹Studiere die Grössten und werde noch besser.› Bill Bailey (erster Moonwalk), James Brown, Fred Astaire, Jackie Wilson und Charlie Chaplin haben Michaels Tanz geprägt, und daraus hat er seinen eigenen Stil entwickelt.
Als ich Michael das erste Mal kennenlernte, war er der bekannteste Mensch auf Erden. Zu sehen, dass sich so eine Persönlichkeit für die kleinsten Dinge begeistern kann, wie zum Beispiel für einen Pin mit zwei Fahnen darauf, den ich ihm gegeben habe, war für mich erstaunlich. Man denkt erst: So ein Mensch hat doch alles schon gesehen und erlebt, wofür soll der sich denn noch begeistern, wenn nicht für riesige Sachen. Falsch, Michael erkannte Grossartigkeit in vielen Dingen, oft in Dingen, die von Menschen im Alltag erst als selbstverständlich oder als nichtig gewertet werden.
Streiche trieb er mit allen. Ich erinnere mich daran, wie ich mit seiner Mutter allein am Küchentisch in ihrem Haus in Encino beim Mittagessen war und sie einen Anruf bekam. Es war Michael, der sich als jemand anders ausgab, und sie merkte das erst nach Minuten. Viele machen sich oft Gedanken, wie man seine Legacy am Leben erhalten solle. Ich bin der festen Überzeugung, dass Michael dabei keine grosse Hilfe brauchte, bis auf eines: Sein eigenes Graceland, wo Fans aus der ganzen Welt regelmässig hingehen können. Ich war auch bei Michaels letztem Konzert, am Tag vor 9/11 in New York, mit dabei. Ich hatte damals ein paar Freunde dazu eingeladen, darunter auch der jüngste Sohn des Fürsten von Liechtenstein.
Ich bekomme heute noch Gänsehaut beim Gedanken daran, was für ein Geschenk für uns alle ein «Michael Jackson Unplugged»-Album gewesen wäre. Für mich persönlich war dies immer das, was ich von Michael damals so gern gesehen hätte, noch mehr als die geplanten Konzerte in London.»
Fünf Millionen Dollar kostete das Anwesen – so gross wie der Vatikan und mit privater Pferderennbahn. Justin Bieber hat es gekauft und seiner Verlobten Hailey Baldwin gleich einen Schlüssel geschenkt.
Justin Bieber (24) macht Nägel mit Köpfen: Vor einem Monat erst hat er die Verlobung mit Hailey Baldwin (21) bekannt gegeben, nun hat er für sie beide auch gleich ein Haus gekauft. Satte fünf Millionen Dollar hat der Superstar für das Anwesen hingeblättert. Mit einer Fläche von 40 Hektaren ist das Grundstück fast so gross ist wie der Vatikan.
Die Hochzeitspläne scheinen bei Bieber Heimweh geweckt zu haben: Nur eine Stunde Autofahrt ist das neue Eigenheim am Puslinch-See von seinem Heimatort Stratford in Ontario, Kanada, entfernt. Das Grundstück verfügt aber nicht nur über direkten Seezugang, sondern beherbergt auch eine private Pferderennbahn inklusive mehrerer Stallungen.
Vier Schlafzimmer, sechs Bäder, Heimkino, Fitnessstudio und BootshausDie Luxusvilla selbst ist 836 Quadratmeter gross und hat vier Schlafzimmer und sechs Bäder. Ein Heimkino, ein eigenes Fitnessstudio, ein Pool, ein Bootshaus, drei Garagen und ein zweistöckiger Weinkeller gehören ebenfalls mit dazu.
Ob Baldwin und Bieber das Haus als Sommerresidenz nutzen werden oder von ihrem aktuellen Wohnort – Los Angeles – definitiv aufs Land ziehen wollen, ist noch nicht bekannt. Platz für eine Familie hätte es im neuen Liebesnest allemal genug.
Das grösste Bordell Zürichs, Blue Opera, ist pleite. Eine lange Historie mit Ärger mit der Nachbarschaft und mehreren Buttersäueren-Attacken geht damit zu Ende.
Buttersäure-Attacken, Farb-Anschläge: Das grösste Bordell Zürichs, das Blue Opera, hatte es nicht leicht. Sogar der Besitzer wurde übel verprügelt. Bereits vor der Eröffnung sorgte das Bordell für Schlagzeilen. Die Nachbarschaft wehrte sich an der Othmarstrasse vehement gegen den Neuzuzug. Sie zogen die Angelegenheit vors Bundesgericht. Dieses wies die Beschwerde jedoch im Januar 2017 ab. Der Grund: Das Sexgewerbe in dieser Zone sei schlicht zulässig. (BLICK berichtete)
Die ewigen Streitereien haben nun ein Ende. Das Edel-Bordell ist pleite, wie «20 Minuten» berichtet. Im Handelsblatt wurde eine entsprechende Konkurs-Anzeige veröffentlicht.
Der Grund für den plötzlichen Konkurs ist unklar. Noch im Mai 2018 hiess es, dass das Bordell bis zu zwei Millionen Franken erwirtschaften würde. Offenbar stand es aber doch nicht so gut um das Blue Opera. (jmh)
Rund neue 70 Wandkarten an Genfer Schulen müssen wegen eines Fehlers ersetzt werden. Der Kosovo erscheint auf diesen als serbische Provinz und nicht als unabhängiger Staat.
Rund neue 70 Wandkarten an Genfer Schulen müssen wegen eines Fehlers ersetzt werden. Der Kosovo erscheint auf diesen als serbische Provinz und nicht als unabhängiger Staat.
Der Kanton Genf hat den Auftrag an Michelin storniert. «Das ist ein bedauerlicher Fehler«, sagte Pierre-Antoine Preti, Sprecher Genfer Erziehungsdirektion am Mittwoch. Er bestätigte bestätigte eine entsprechende Meldung der Zeitung «Le Temps».
Schweiz anerkennt Kosovo als StaatDer Kanton Genf tauscht jedes Jahr einen Teil der Landkarten aus, die in den Klassen aufgehängt werden. Kürzlich hatte Erziehungsdirektion 73 Karten des renommierten Herstellers aus dem französischen Clermont-Ferrand gekauft.
Michelin sei als Lieferant ausgewählt worden, weil es als einziges Unternehmen plastifizierte Karten anbiete. Der Kanton Genf werde nun Karten von anderen Herstellern beziehen und diese auf seine Kosten plastifizieren lassen, sagte Preti. Die fehlerhaften Exemplare werden zurückgegeben.
Die Schweiz gehörte 2008 zu den ersten Staaten, welche die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannten. Heute achten über 110 der insgesamt 193 Uno-Mitgliedsländer den Kosovo als souveränen Staat - jedoch nicht Serbien, von dem es sich abgespalten hat. Auch 5 der 28 EU-Mitgliedsstaaten verweigern dem Kosovo die Anerkennung: Spanien, die Slowakei, Rumänien, Griechenland und Zypern. (SDA)
RENENS VD - Salt hat im ersten Halbjahr trotz eines stagnierenden Umsatzes deutlich mehr verdient. Der Umsatz verblieb bei 502,7 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte dagegen um 8,3 Prozent auf 230,6 Millionen Franken zu.
Denn Salt trat bei den Kosten auf die Bremse: So gingen die Verbindungsaufwendungen dank der Senkung der Durchleitungsgebühren von Anrufen aufs Handynetz der Konkurrenz zurück, welche die Swisscom, Sunrise und Salt auf Anfang Jahr vereinbart hatten. Auch die Roaminggebühren fielen tiefer aus als im Vorjahr, weil man neue, günstigere Verträge mit den ausländischen Telekomanbietern abgeschlossen habe, wie Salt im am Mittwoch veröffentlichten Semesterbericht schrieb.
Auch die Personalkosten sanken spürbar, nachdem Salt 24 Vollzeitstellen weniger hatte als vor zwölf Monaten. Ende Juni arbeiteten noch 684 Vollzeitbeschäftigte für den Mobilfunker. Zudem konnten die operativen Kosten für IT und Netzwerk gesenkt werden, weil Salt dieses nun wieder selber betreibt.
Weniger Kunden-KündigungenZugleich konnte Salt neue Kunden anlocken. Im zweiten Quartal hätten die Abo-Kunden um 13'000 zugenommen. Die Abwanderungsrate sei auf den tiefsten Stand seit 2015 gefallen. Ende Juni hatte Salt 1,235 Millionen Abo-Kunden. Das sind 27'000 mehr als vor einem Jahr.
Auch bei den Prepaidkunden konnte Salt in den vergangenen zwölf Monaten um 17'000 Nutzer zulegen. Ende Juni telefonierten 685'000 Kunden per Vorauszahlung mit dem Mobilfunker.
Die erheblichen Investitionen in das Handynetz und die Servicequalität der letzten Jahre würden Früchte tragen, schrieb Salt. Die Surfgeschwindigkeit sei durch die Einführung von Niedrigfrequenzen und dem Ausbau der 4G+-Technologie erhöht worden. Man habe 432 Antennen neu installiert oder aufgerüstet.
Glasfaser auf KursDie cashwirksamen Investitionen beliefen sich im ersten Halbjahr auf 88,3 Millionen Franken. Das seien 45 Prozent mehr als im Vorjahressemester, schrieb Salt.
Auf der anderen Seite nagte der Preiszerfall am Ergebnis. Der durchschnittliche Kundenumsatz pro Monat schrumpfte von 32,50 auf 30,30 Franken.
Beim Ende März gestarteten Festnetzangebot auf Glasfaser würden sich die Kundenzahlen erwartungsgemäss entwickeln. Die Aktivierungsprobleme seien gelöst. Konkrete Zahlen dazu gibt es allerdings nicht.
Dank dem besseren Betriebsergebnis verdiente Salt auch unter dem Strich trotz höherer Steuern mehr: Der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom Holding verbesserte sich von 23,6 Millionen auf 34,8 Millionen Franken.
Neuer ChefAuch beim Shopnetz gibt der Telekomanbieter Gas: Bis Ende Jahr will Salt 100 Läden haben. Derzeit seien es 93. Auch in die Mobilezone-Läden kehrt Salt mit seinen Angeboten nach zwei Jahren Verbannung zurück.
Am vergangenen Montag hatte Salt völlig überraschend einen Wechsel an der Spitze bekannt gegeben. Der bisherige Chef Andreas Schönenberger wird ab Ende Woche von Pascal Grieder abgelöst.
Der Digitalspezialist von McKinsey «wird entscheidend dazu beitragen, das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen», schrieb Salt. Schönenberger werde weiterhin dem Verwaltungsrat angehören. (SDA)
Mehr als 50 Prozent jährliche Rendite! Für die Investoren ist die Privatisierung der italienischen Autobahnen eine Goldgrube – die Italien jetzt vielleicht zurückverlangt.
Beim Lesen des Halbjahresberichts der Autostrade per l’Italia (Aspi) wird vor allem eines klar: Da stinkt etwas. Da hat ein Privatunternehmen mit einem Kapital von 622 Millionen Euro die Kontrolle über ein Strassennetz von 2800 Kilometern Länge übernommen. Bei 100 Millionen Euro pro Kilometer entspricht das einem Wert von 280 Milliarden.
Zum Vergleich: In der Schweiz kostet 1 Kilometer Autobahn heute im Schnitt 260 Millionen Franken.
Nicht weniger erstaunlich ist, dass der bauliche Unterhalt des italienischen Netzes im ersten Semester 2018 nur 324 Millionen gekostet haben soll. Nach schweizerischen Ansätzen müsste es mindestens das Doppelte sein. Gemäss der Tageszeitung «Fatto Quotidiano» waren die baulichen Investitionen in Italiens Autobahnen in der Periode 2008 bis 2015 sogar fast dreimal so hoch wie heute.
«Schamlose Gewinne kleinrechnen»Da wundert es nicht, dass Aspi allein im ersten Quartal einen Gewinn von fast 702 Millionen erzielt hat. Das entspricht einer Jahresrendite von 55 Prozent auf das inzwischen auf 2,4 Milliarden angewachsene Eigenkapital.
Vermutlich sind es sogar deutlich mehr, denn Aspi hat alles Interesse daran, seine schamlosen Gewinne kleinzurechnen. Hätte Italien seine Autobahnen nicht privatisiert, würden diese Gewinne heute beim Staat anfallen, oder man könnte die Mautgebühren halbieren.
Auf das ganze Netz hochgerechnet (Aspi betreibt etwa die Hälfte davon) beläuft sich der jährliche Verlust auf mindestens zwei, vielleicht auch drei Milliarden Euro. Spätestens nach der Katastrophe von Genua stellt sich deshalb die Frage, ob sich das der italienische Autofahrer und Steuerzahler wirklich gefallen lassen muss.
Cinque Stelle sticht in WespennestCinque Stelle (einer der beiden Koalitionspartner) meint nein und will die Verträge auflösen. Damit sticht die Partei allerdings in ein Wespennest, denn laut «la Repubblica» könnten Aspi beziehungsweise der Hauptaktionär Benetton in diesen Forderungen von 20 Milliarden Euro geltend machen.
Zu den jährlichen Milliardengewinnen käme dann noch ein schönes Schlussbukett dazu – und das alles für einen Einsatz von einigen Millionen. Das wirft die Frage auf, wie denn diese für Italien im doppelten Sinn katastrophalen Verträge genau aussehen, wer sie ausgehandelt hat und wer dafür wie entschädigt worden ist.
Dazu ist ausser im «Fatto Quotidiano» in der italienischen Presse verdächtig wenig zu lesen. Vermutlich deshalb, weil fast alle Parteien in dieser Sache Dreck am Stecken haben. Auch die Lega, die sonst alle populären Anliegen unterstützt, will von einer Verstaatlichung nichts wissen.
Warum niemand etwas von Verstaatlichung wissen willKein Wunder: Sie wird vom norditalienischen (Bau-)Gewerbe finanziert, das seinerseits stark mit den Autobahnbetreibern verbandelt ist. Auch die Finanzindustrie warnt: Italien würde es sich mit den globalen Investoren verderben, wenn es Verträge nicht einhält und damit Eigentumsrechte verletzt.
Davon liess sich offenbar auch der «Corriere della Sera» beeinflussen: Die neue Regierung müsse einen Mittelweg finden zwischen den berechtigten Interessen der Wähler und der globalen Investoren.
Bago – Nach einem Dammbruch infolge heftiger Monsun-Regenfälle stehen in Myanmar rund hundert Dörfer unter Wasser. Tausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen, Angaben über Opfer lagen nach Angaben der Regierung vom Mittwoch zunächst nicht vor.
Nach Angaben der Behörden brach bei dem Staudamm Swar Chaung die Überlaufrinne, welche die abfliessende Wassermenge reguliert. Ursache seien starke Regenfälle in der Region Bago im Zentrum des Landes. Das Wasser ergoss sich in das darunterliegende Flachland, und die Bewohner des Gebiets mussten in aller Eile aus ihren Häuser fliehen.
Durch die Wassermassen wurde auch ein Teil einer Brücke der Autobahn zwischen Rangun und Mandalay beschädigt, welche die beiden grössten Städte des Landes verbindet.
«Das Wasser hat Dörfer mit mehr als 50.000 Bewohnern getroffen», sagte die Leiterin des Sozialministeriums, Phyu Lae La Tun, der Nachrichtenagentur AFP. In den rund hundert Dörfern seien 12.000 Haushalte betroffen.
Situation momentan UnübersichtlichDerzeit würden Notlager eingerichtet, einige Betroffene würden Zuflucht in Klostern suchen. Es sei unklar, wieviele Menschen möglicherweise noch in abgelegenen Dörfern ausharrten.
Armeechef Min Aung Hlaing begab sich umgehend in das Gebiet. «Die Überlaufrinne kann derzeit nicht kontrolliert werden und das Wasser wird nicht stoppen», sagte er örtlichen Medien. AFP-Journalisten sahen Militärkonvois, die Boote in das Gebiet brachten.
Erst Ende Juli waren in Myanmar mehrere Flüsse und Stauseen über die Ufer getreten. Fast 120.000 Menschen in dem südostasiatischen Land mussten ihre Häuser verlassen.
Die Überschwemmungen waren eine Folge des aussergewöhnlich heftigen Monsunregens in der gesamten Region. Im benachbarten Laos brach durch die Wassermassen ein Damm. Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben. (SDA)