Der Ständerat will die roten Linien der EU bei der Übernahme des Waffenrechts nicht überschreiten. Er hat am Dienstag den Weg geebnet für einen Kompromiss, der die EU von Gegenmassnahmen und die Schützen von einem Referendum abhält.
Wie im Nationalrat wurde die Verschärfung der EU-Waffenrichtlinie auch in der kleinen Kammer kontrovers diskutiert. Niemand schoss aber verbal wild um sich: Die Mehrheit war sich einig, dass die Schweiz ihr Waffenrecht in Einklang mit der EU-Waffenrichtlinie bringen muss.
Das Damokles-Schwert ist der bilaterale Schengen-Dublin-Vertrag: Setzt die Änderungen nicht bis Ende Mai 2019 um, so könnte die EU das Abkommen auslaufen lassen.
Der Ständerat versuchte am Dienstagmorgen den Spagat. Josef Dittli (FDP,61), Präsident und Sprecher der ständerätlichen Sicherheitskommission, brachte es auf den Punkt: «Wir wollen den schweizerischen Eigenheiten und der Tradition im Schiesswesen Rechnung tragen, gleichzeitig die Schengener Abkommen nicht gefährden», so der Urner.
Im EU-Korsett möglichst viel Spielraum für die Kantone
Zudem sorgten die Ständevertreter dafür, dass sich der Verwaltungsaufwand der Kantone in Grenzen hält. Im Einverständnis mit Justizministerin Simonetta Sommaruga (58) gaben sie den Freiheiten des Föderalismus den Vorrang, sofern die EU-Richtlinie dadurch nicht gefährdet wird. Stefan Engler (CVP, GR) plädierte etwa im Falle der Ausnahmebewilligungen für Sportschützen dafür.
Wichtige Differenzen zum Nationalrat blieben bestehen
Der Nationalrat war bei seinen Beratungen im Sommer in zwei wichtigen Punkten vom Bundesrat abgewichen. Nach dem Willen der grossen Kammer sollen grosse Magazine weiterhin frei verkäuflich sein. Zudem will sie darauf verzichten, künftig alle wesentlichen Waffenbestandteile mit einer Seriennummer zu markieren.
Davon will der Ständerat nichts wissen. Er stellte sich auf Justizministerin Sommaruga ab. Sie beurteilte diese beiden Entscheide des Nationalrats als «nicht EU-konform». Würden diese Bestimmungen verabschiedet, seien die Konsequenzen klar: «Die Schengen-Verträge träten ausser Kraft.»
So will der Ständerat, dass für grosse Magazine eine Regelung gilt, wie sie heute für Munition vorgesehen ist: Nur wer rechtmässig eine entsprechende Waffe besitzt, darf auch ein zugehöriges grosses Magazin kaufen. Munitionskartons sind allerdings mit einer Nummer versehen, für Magazine ist das nicht geplant.
Im Gegensatz zum Nationalrat ist der Ständerat zudem einverstanden damit, dass künftig alle wesentlichen Waffenbestandteile mit einer Markierungsnummer versehen werden. Bei Pistolen handelt es sich um Griffstück, Verschluss und Lauf, bei Gewehren um Verschlussgehäuse, Verschluss und Lauf. Nach geltendem Schweizer Recht genügt es bei zusammengebauten Waffen, einen wesentlichen Waffenbestandteil mit einer Seriennummer zu markieren.
Kompromiss bei der Buchführung
In anderen Punkten ist die kleine Kammer dem Nationalrat in anderen Punkten entgegenkommen. So sollen Waffenhändler nicht verpflichtet werden, über grosse Magazine Buch zu führen. Auch sollen bisherige Besitzer von Waffen, die neu zu den verbotenen Waffen zählen, den kantonalen Behörden nur eine Meldung machen müssen. Weitere Auflagen müssen sie nicht erfüllen.
Schliesslich stimmte der Ständerat der wichtigsten Änderung des Nationalrats zu: Eine nach der Dienstzeit direkt übernommene Ordonnanzwaffe sei nicht unter den verbotenen Waffen einzureihen. Für die Armee-Sturmgewehre gilt zwar ohnehin eine Ausnahme, formell will der Bundesrat diese aber zu den verbotenen Waffen zählen.
Gefeilscht wird wohl bis am 27. September
In der Gesamtabstimmung nahm der Ständerat die Vorlage mit 34 zu 6 Stimmen bei 5 Enthaltungen an. Diese geht nun wieder an den Nationalrat. Ob damit der Weg für eine Lösung gefunden ist, wird sich weisen. Tag der Entscheidung ist voraussichtlich der 27. September, der Donnerstag der dritten Sessionswoche. Dann stimmen die Räte über den Antrag der wahrscheinlichen Einigungskonferenz ab.
Schützen beobachten die Verhandlungen genau
Auch wenn das Parlament der Vorlage in der aktuellen Form zustimmt, ist eine Referendumsabstimmung so gut wie sicher. Die Waffenlobby Pro Tell und die Vereinigung «Sicherheit für alle» haben bereits das Referendum angekündigt.
Wie sich hingegen der Verband der Schützen verhält, ist noch unklar: Der Ständerat erhofft sich jedoch, dass sie ihren Schützenbatzen für etwas anderes als eine Volksabstimmung einsetzen. (awi)
Das Tauziehen ist beendet. Kimi Räikkönen hört Ende Saison als Pilot bei den Roten auf. Noch brisanter: Der Finne stösst neu zum Sauber-Team! Im Gegenzug wechselt Charles Leclerc zu den Roten!
Jetzt ist es offiziell! Kurz nach 10 Uhr gibt Ferrari den Abschied von Kimi Räikkönen (38) nach Ablauf dieser Formel-1-Saison bekannt. Der bald 39-jährige Finne war zwischen 2007 - 2009 und seit 2014 im Cockpit der Roten.
Ferrari lobt den «Ice Man» in der Mitteilung: «In all diesen Jahren war Kimis Beitrag fürs Team als Fahrer und mit seinen menschlichen Qualitäten fundamental. Er spielte eine entscheidende Rolle beim Wachstum des Team und war immer ein grossartiger Teamplayer.»
Als Weltmeister für Ferrari (im Jahr 2007) werde Räikkönen für immer ein Teil der Geschichte des Traditionsrennstalls sein. «Wir danken Kimi für alles und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute», schreibt Ferrari weiter.
Sauber-Fans können sich freuenUnmittelbar nach dem Ferrari-Abgang ist auch klar, wie es mit dem Finnen, der seit Jahren in Baar ZG wohnt, weitergeht! Das Sauber-Team verkündet: «Der Formel-1-Weltmeister (2007) hat sich für die kommenden zwei Jahre bei dem Team verpflichtet.»
Welch eine Bombe! Es ist die Rückkehr zum Team, bei dem er einst sein F1-Debüt gab – als 20-Jähriger in der Saison 2001. Damals holte Räikkönen in 17 Rennen für Sauber neun WM-Punkte und schloss das Jahr als WM-Zehnter ab. Total hat Kimi hat in seiner Karriere bisher 20 GP-Siege und 100 Podestplätze gesichert.
Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur erklärt: «Räikkönen als unseren Fahrer zu sichern, stellt einen wichtigen Teil unseres Projektes dar und bringt uns unserem Ziel, als Team Fortschritte zu erzielen, einen Schritt näher. Kimis unbestrittenes Talent und seine Erfahrung in der Formel 1 werden nicht nur die Entwicklung unseres Autos unterstützen, sondern das Wachstum und die Entwicklung des ganzen Teams fördern.»
Mit dem Kimi-Abgang bei Ferrari ist der seit Tagen erwartete Wechsel von Sauber-Pilot Charles Leclerc (20) zu den Italienern jetzt Tatsache geworden. Der Monegasse wird Teamkollege von Sebastian Vettel. (rib)
In Österreich ist für die insolvente Modekette Charles Vögele ein neuer Investor gefunden worden. Sie wird vom deutschen Finanzberater und Sanierer GA Europe übernommen.
Wie diverse österreichische Medien am Montag gestützt auf das Sanierungskonzept berichteten, sollen etwa ein Viertel der insgesamt rund 100 Filialen geschlossen werden. 15 Filialen würden bereits in den nächsten Tagen geschlossen.
Im schlimmsten Fall würden bis zu 200 Mitarbeiter ihre Stelle verlieren, führte Thomas Krenn, Chef von Charles Vögele in Österreich, gegenüber der österreichischen Zeitung «Die Presse» aus. Zuletzt zählte das Unternehmen noch über 700 Mitarbeiter.
Hauptgrund für Insolvenz war Schweizer PleiteCharles Vögele Austria hatte Ende Juli Insolvenz erklären müssen, nachdem der Mutterkonzern Sempione Fashion in Geldnot geraten war und den Neustart von Charles Vögele in der Schweiz unter der italienischen Marke OVS als gescheitert erklärte hatte. Die Pleite der Schweizer Mutter war der Hauptgrund für die Insolvenz des Unternehmens in Österreich.
In der Schweiz und Deutschland brachen die Umsätze infolge eines Sortimentswechsels im vergangenen Jahr um über 30 Prozent ein. Die Filialen in der Schweiz und in Deutschland sind mittlerweile geschlossen. Auch in Österreich fielen die Umsätze, wenngleich nicht in der gleichen Grössenordnung.
Neben dem Fortbetrieb des Unternehmens in Österreich könne auch die Finanzierung eines Sanierungsplans abgesichert werden, teilte Insolvenzverwalter Norbert Scherbaum am Dienstag mit. GA Europe darf die Marke Vögele nach Abschluss des Sanierungsverfahrens weiterverwenden.
Lösung von «herausfordernden Situationen»Mit dem bisherigen italienischen Lieferanten stehe man in Endverhandlungen: In den nächsten Wochen sollen die Filialen mit neuer Herbst- und Winterware bestückt werden. GA Europe werde ausserdem in den nächsten Wochen Ware im Wert von mehr als 10 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
GA Europe ist der europäische Ableger des Unternehmens Great American Group (GA), das 1973 in den USA gegründet worden ist und sich auf die Bewertung und den Verkauf von Vermögenswerten spezialisiert hat. GA Europe hat seinen Sitz in München und ist seit 2009 am europäischen Markt aktiv.
Die Firma hat sich auf die Lösung von «herausfordernden Situationen im Handel durch den Einsatz von Retail-Know-how und Kapital» spezialisiert, wie es auf der Homepage heisst. (SDA)
Weil auf einem Flug von Phoenix nach Hawaii die Toiletten ausstiegen, mussten die Passagiere mit anderen Behältern vorlieb nehmen. Immerhin wurden sie von der Airline entschädigt.
Hoffentlich haben alle gut gezielt!
Auf Flug AA663 von American Airlines von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona nach Kona auf der Pazifik-Insel Hawaii waren am vergangenen Samstag alle Toiletten kaputt. Darum musste, wer musste, als WC-Ersatz in eine Plastikflasche (für die Männer) oder ein Plastiksäckli (Frauen) pinkeln. Was mit jenen passierte, die gross mussten, ist nicht bekannt.
WC-Alarm über dem PazifikZurück zum Pinkeln: Einfach halten, statt aufs WC zu rennen? Klingt zwar gut, ist aber auf einem sechseinhalb-stündigen Flug nicht so leicht möglich. Immerhin: Die Toiletten der Boeing 757 stiegen erst rund zwei Stunden vor der Landung aus.
Wie das Branchenportal «Aerotelegraph» schreibt, gilt bei einem Ausfall aller Toiletten die Regel, dass die Piloten den nächstgelegenen Flughafen ansteuern müssen. Da sich das Flugzeug jedoch schon weit über dem Pazifik befand, war der nächstgelegene Flughafen gleichzeitig der zwei Stunden entfernte Zielflughafen.
AA entschuldigt sich mit MeilenDer Grund für den Defekt ist nicht klar. In einem Video, das eine Passagierin gedreht hat, erklärt eine Flugbegleiterin, dass ein Tank übergelaufen sei. Andere Quellen dagegen berichten von einer Windel, die verbotenerweise runtergespült worden sei und das System verstopft habe. American Airlines beteuert, dass vor jedem Abflug alle WCs funktionieren müssen, der Defekt also während des Fluges aufgetreten sei.
Trotzdem versucht die Gesellschaft, die Passagiere mit 30'000 geschenkten Prämienmeilen pro Person über den Pinkel-Frust hinwegzutrösten.
BASEL - In Basel ist es am Montagabend zu einer tätlichen Auseinandersetzung zweier Männer gekommen. Dabei wurde einer mit einem Messer niedergestochen.
Am Montag kam es auf der Dreirosenanlage in Basel zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, bei welcher ein Mann (26) mit einem Messer verletzt wurde.
Laut Kriminalpolizei hat sich das Opfer mit seiner Freundin beim Basketballfeld aufgehalten. Es befanden sich dort rund 20 weitere Personen. Aus noch nicht geklärten Gründen kam es zwischen dem Opfer und einem Unbekannten zuerst zu einer verbalen und dann zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. In deren Verlauf wurde der 26-Jährige mit einer Stichwaffe verletzt.
Keine lebensgefährlichen VerletzungenDas Opfer begab sich anschliessend in die Notfallstation. Von dort aus wurde die Polizei verständigt. Der 26-Jährige wurde nicht lebensgefährlich verletzt.
Die Polizei sucht nun einen Unbekannten im Alter zwischen 25 und 30 Jahre. Er ist circa 180 cm gross, hat braune Hautfarbe, eine schlanke Statur und dunkelbraune Haare. Der mutmassliche Täter trug eine Brille, war mit einer Trainerhose bekleidet und sprach Französisch mit arabischem Akzent. (fr)
Er griff mitten im Grand Prix einem Gegner in die Bremse: Nach der Doppel-Entlassung bei zwei Töff-Teams könnte es für Romano Fenati noch ungemütlicher werden. Seine Karriere indes ist bereits vorbei.
Als es längst zu spät ist, lässt Töff-Pilot Romano Fenati (22) am Montag ein Statement verbreiten: «Ich habe eine schändliche Tat begangen, ich entschuldige mich bei allen. Ich war in dieser Szene kein Mann und habe für ein schreckliches Bild von mir und dem Sport gesorgt.»
Aber wer wie Fenati bei vollem Renntempo von rund 200 km/h einem Gegner mit purer Absicht in den Lenker greift und dessen Vorderbremse betätigt, kann mit einer verspäteten Entschuldigung nichts mehr retten.
Gleich zwei Teams entlassen den Töff-Irren am Tag nach dem GP in Misano: Sein aktuelles Marinelli-Snipers-Team und auch die neue MV-Agusta-Mannschaft, die Fenati erst vor zwei Wochen für 2019 verpflichtet hat.
Der Fall liegt beim StaatsanwaltNach seiner beispiellosen Unsportlichkeit ist Fenati innert Stunden zur Persona-non-grata im Fahrerlager geworden. Die WM-Karriere des Hitzkopfs ist vorbei. Aber dem Italiener droht mehr als nur die Arbeitslosigkeit. Nun könnte er nach seiner lebensgefährlichen Aktion gegen Stefano Manzi sogar vor Gericht landen.
Der italienische Konsumentenschutzverband «Codacons» hat bei der Staatsanwaltschaft von Rimini eine Beschwerde deponiert. Er fordert, dass Fenatis Aktion strafrechtlich untersucht wird und auch versuchter Mord als Motiv in Betracht gezogen wird!
Der Verband will in Fenatis Tat kriminelle Energie erkannt haben, er schreibt gemäss «GPone.com»: «Bei dieser Geschwindigkeit einem Gegner die Bremse zu betätigen ist bewusstes Gefährden vom Leben des anderen.» Der Organisation geht es um die Vorbildfunktion bei den vielen jungen Rennsport-Fans.
Dass Fenati zumindest eine schwere Körperverletzung in Kauf nimmt, ist auf den TV-Bildern eindeutig zu erkennen. Durchaus denkbar, dass der Töff-Irre sogar vor Gericht landet und verurteilt wird.
Fenati beendet Karriere per sofortAuf die Rennstrecke will er nach eigenen Angaben nicht mehr zurückkehren. In der Zeitung «La Repubblica» erklärt er: «Der Motorsport ist nicht mehr meine Welt. Es gibt zu viel Ungerechtigkeit.»
Ausschlaggebend seien auch die Morddrohungen, der er nach seiner Aktion bekommen. Fenati schliesst deshalb seine Accounts bei Facebook und Instagram. «Diese Welle des Hasses gegen mich ist nicht normal», sagt er. Künftig wolle er im Eisenwarengeschäft seiner Familie im mittelitalienischen Ascoli arbeiten.
Daniel Küblböck wird seit dem 9. September vermisst. Die Chancen, ihn lebend zu finden, sind sehr gering. Der ehemalige «DSDS»-Kandidat befand sich als Gast auf einem Aida-Kreuzfahrtschiff und soll von Bord gesprungen sein.
Geboren wurde Daniel Küblböck (33) 1985 in der Nähe von Passau (D). Sein ungewöhnliches Leben im Rampenlicht begann mit der Teilnahme bei «Deutschland sucht den Superstar» im Jahr 2002. Der damals erst 17-Jährige präsentierte sich als schriller Paradiesvogel, der sich bald zum Publikums- und Juryliebling mauserte. Vor allem Chef-Juror Dieter Bohlen (64) war von ihm begeistert. Als Drittplatzierter verliess Küblböck die Show, doch in Vergessenheit geriet er nicht.
Mit Hits wie «You Drive Me Crazy» landete der Gewinner der Herzen als Solo-Künstler Erfolge. Küblböck war zu Gast in vielen TV-Shows und Talk-Shows, seine Karriere lief gut. Im Jahr 2004 nahm er an der ersten Staffel des RTL-Dschungelcamps teil. Auch diese Show verliess er als Drittplatzierter.
Es folgten Negativ-Schlagzeilen: Er raste in einen Gurken-Lastwagen. Bei dem Verkehrsunfall wurde er damals schwer verletzt. Er soll dem Laster die Vorfahrt genommen haben. Küblböck, damals 19, wurde wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und fahrlässiger Körperverletzung in zwei Fällen zu einer Geldstrafe von umgerechnet 28'000 Franken und acht Stunden Sozialarbeit verurteilt.
Image-Wechsel und AdoptionKüblböck unterzog sich einem Image-Wechsel. Fortan zeigt er sich männlicher, düsterer, viel weniger schrill, auch seriöser. Im Jahr 2005 versucht sich Küblböck als Unternehmer. Er gründet eine Firma und investierte in Solaranlagen. Nach eigenen Angaben wurde er damit zum Millionär. 2013 wird die Firma laut «Bild» vom Handelsregister gelöscht.
Der Ex-«DSDS»-Teilnehmer zeigte sich weiter bei verschiedenen TV-Formaten und Shows, etwa bei 2005 bei «Big Brother» und 2015 bei «Let’s Dance». Drei Jahre zuvor liess sich Küblböck von der Immobilien-Millionärin Kerstin Elisabeth Kaiser (75) adoptieren. Laut der «Bild» nannte er sie «Omi» und wurde von ihr als Allein-Erbe eingesetzt. Die Millionärin wurde seine wichtigste Bezugsperson. Seitdem nannte er sich Daniel Kaiser-Küblböck.
2015 begann Küblböck sein Studium am Theaterinstitut2014 wollte er Deutschland beim «Eurovision Song Contest» vertreten, wurde jedoch nicht ausgewählt. Nach dieser Pleite entschied er sich 2015 zu einem Studium am Europäischen Theaterinstitut in Berlin, das er dieses Jahr als Diplom-Schauspieler abgeschlossen hätte. Bei Facebook soll Küblböck darüber berichtet haben, dass er an der Theaterschule monatelang gemobbt wurde.
Seit dem 29. August war Daniel Küblböck fuhr mit der «Aidaluna» von Hamburg Richtung New York. Vor der neufundländischen Küste, nahe St. Johns, soll der «DSDS»-Star am Sonntag gegen 6 Uhr Ortszeit von Bord gesprungen sein. Laut der «Bild» verhielt sich Küblböck auffällig, er habe Frauenkleidung getragen und sei an Deck aggressiv gewesen.
«Ich klammere mich jetzt nur an die Hoffnung»Einen Tag nach dem Vorfall äusserte sich Daniels Vater Günther Küblböck (54) gegenüber der «Bild»-Zeitung: «Ich klammere mich jetzt nur an die Hoffnung, dass irgendwie doch noch alles gut wird!» Angesichts des Zeitpunkts seines Über-Bord-Gehens und der Wassertemperatur von etwa 10 Grad, scheint es so gut wie aussichtslos, dass Daniel Küblböck lebend gefunden wird. (euc)
Vier Fahrer innert 43 Sekunden. Der Kampf um den Vuelta-Sieg entbrennt in der letzten Woche. Mittendrin: Miguel Angel Lopez.
Der zweite Ruhetag ist durch. Ein Zeitfahren (32 Kilometer), drei Berg- und zwei Flachetappen stehen bei der Vuelta ab Dienstag noch an. Gerade einmal 43 Sekunden trennen die Top 4 im Gesamtklassement (siehe unten).
Der vielleicht interessanteste Fahrer unter ihnen: Miguel Angel Lopez (24) aus Kolumbien. «Wir sind alle ungefähr gleich stark», sagt der Astana-Profi. Sein Problem: Die Schwäche im Kampf gegen die Uhr. Da hilft ihm – anders als in den Bergen – auch kein Teamkollege.
Doch Lopez ist bereit, zu leiden. So wie er bereits vor acht Jahren leiden musste. Der damals 16-Jährige wurde beim Training gewaltsam gestoppt, zwei Diebe wollten sein Rad stehlen. Doch Lopez wehrte sich. Mit Folgen: Einer der Männer bohrte ein Messer in sein Bein. Lopez gelang die Flucht, trat trotz der Verletzung wenig später bei der «Vuelta a Colombia Juventud» an. Da erzählte ein TV-Kommentator Lopez' Geschichte – prompt war Lopez der Spitzname «Superman» sicher.
Zusammen mit dem noch talentierteren Egan Bernal (21, Team Sky) ist er die grosse Rad-Hoffnung Kolumbiens. Im Andenstaat hofft man, dass einer von ihnen das schafft, was ihren Landsleuten Nairo Quintana (28) und Rigoberto Uran (31) partout nicht gelingen will: Der Sieg bei der Tour de France. So weit ist Lopez nicht. Vielleicht noch nicht.
Die Vuelta-GesamtwertungNach 15 von 21 Etappen.
1. Simon Yates (Gb) 64:13:33
2. Alejandro Valverde (Sp) +0:26 Sek.
3. Nairo Quintana (Kol) +0:33
4. Miguel Angel Lopez (Kol) +0:43
5. Steven Kruijswijk (Hol) +1:29
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BERN - Trotz Hitzesommer will der Bundesrat keine Strategie über die künftige Wasserversorgung erarbeiten. Er lehnt eine Motion von CVP-Ständerat Beat Rieder ab. Trotzdem dürfte der Walliser diese morgen im Stöckli durchbringen.
«Alle reden davon, wie wichtig es ist, dass wir immer genügend Strom haben. Dabei ist doch Wasser im Notfall viel wichtiger. Oder hätten Sie dann lieber Strom?», fragt Beat Rieder (55). Die Antwort kennt der Oberwalliser CVP-Ständerat im Voraus: «Jeder, den ich frage, setzt auf Wasser. Denn Wassermangel hat für jede Gesellschaft die schlimmsten Konsequenzen.»
Rieder befürchtet in Zukunft Verteilkämpfe im Wasserschloss Schweiz. «Unsere Wasservorräte sind schon heute stark genutzt», sagt er mit Verweis auf die Stauseen in den Bergen. «Ihr Wasser dient in rauen Mengen für die Bewässerung in der Landwirtschaft, für die Produktion in der Industrie, für den Kunstschnee der Skipisten und als Trinkwasser.» Zugleich sollten die Seen immer möglichst voll sein für die Stromproduktion, als Notreserve und für das touristische Landschaftsbild.
Im Wallis gibt es schon erste KonflikteBis jetzt kommen die Nutzer mit ihren Ansprüchen aneinander vorbei. «Man wurstelt sich durch», weiss Rieder aus seinem Umfeld. Erste Konflikte zeichneten sich aber im Wallis zwischen Beschneiung und Stromproduktion ab. «Was, wenn der Klimawandel zu Wasserknappheit führt?», stellt Rieder wieder eine Frage.
Auch diese Antwort nimmt er vorweg. Wir müssten uns bereits jetzt Gedanken machen, wie wir in Zukunft mit Mehrfachnutzungen umgehen und wer bei Knappheit Vorrang habe. Und es müsse klar sein, «ob das Wasser auch 2050 für die wachsende Bevölkerung reicht und wie wir uns bei Dürren regional aushelfen».
Dafür verlangt Rieder vom Bund eine Wasserstrategie 2050, analog zur Energiestrategie 2050. Denn es sei fahrlässig, die Kantone und Gemeinden einfach machen zu lassen. Man solle besser schweizweit koordinieren und sich eine Gesamtsicht verschaffen.
Ständerat soll Verwaltungsmühlen in Gang bringenDer Walliser hat deshalb Anfang Juni ein Postulat eingereicht, in dem er einen Grundlagenbericht zur aktuellen Situation der Wasserversorgung verlangt. Trotz der grossen Sommerhitze lehnt der Bundesrat den Vorstoss ab. Rieder kritisiert: «Der Bundesrat verweist auf lauter Berichte und Projekte, die nur in die Vergangenheit zurückschauen oder den Status quo schildern, ohne Vorausschau in die Zukunft.»
Er hofft nun auf den Weitblick seiner Ständeratskollegen. Sie sollen die (Wasser-)Mühlen der Bundesverwaltung doch noch auf Touren bringen. «Es wurden schon zu weit unwichtigeren Problemen Grundlagenberichte erstellt», findet Rieder.
Grössere Kapazitäten für Stauseen könnten nötig seinDer Bergkanton-Vertreter denkt zudem laut über konkrete Forderungen nach. Die Ausweitung der Kapazitäten der grossen Stauseen im Alpenraum sowie die Schaffung neuer Speicherkapazitäten im voralpinen Raum nennt er als mögliche Beispiele. Zudem möchte er die heutige Wassernutzung scharf überprüfen, um herauszufinden, wo Wasser verschwendet wird.
«Vor allem Staumauer-Erhöhungen für alpine Speicherkraftwerke sind langwierige politische Prozesse. Die müssten wir rechtzeitig angehen», sagt der Anwalt. Als Kommunalpolitiker hat Rieder Erfahrungen mit Heimatschützern und Umweltverbänden: Mit deren Einsprachen sei so sicher zu rechnen wie mit dem Amen in der Kirche im Lötschental, wo er herkomme.
ZÜRICH - Ein WG-Streit im Jahr 2016 endete für eine junge Französin tödlich. Sie soll von A.D. so lange gewürgt worden sein, bis sie verstorben ist. Danach habe sich D. auch noch an ihr vergangen. Er soll für diese Tat in eine psychiatrische Klinik – nicht ins Gefängnis. Dagegen sperret sich der Angeklagte jedoch.
A.D.* (34) muss sich am Dienstag vor dem Bezirksgericht Zürich wegen vorsätzlicher Tötung und Störung des Totenfriedens zu verantworten. Die Staatsanwaltschaft beantragt, den Beschuldigten als schuldunfähig zu erklären und ihn in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. Er soll seine WG-Mitbewohnerin F.M.* (†28) getötet haben.
Laut Anklageschrift lebte D. zur Tatzeit, im September 2016, in einer Sozialwohnung in Zürich. Ein Zimmer hatte er an die junge Französin F.M. untervermietet. Zwischen den beiden kam es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen.
Mehrmals habe A.D. diese Auseinandersetzungen mit seinem Handy aufgenommen, schreibt die Staatsanwaltschaft. Als es am späten Vormittag des Tattags wieder zum Streit kam, stellte die Französin ebenfalls ihr Handy auf Aufnahme. Das passte D. gar nicht. Er riss ihr das Telefon aus der Hand und ging damit in sein Zimmer. F.M. folgte ihm – sie wollte ihr Handy zurück.
Nun eskalierte die Situation laut Anklageschrift: Mit einer Hand packte D. den Unterarm der Frau, seinen anderen Arm legte er ihr um den Hals und drückte zu. In Todesangst versuchte F.M., sich mit ihrem freien Arm zu wehren. Vergeblich, der Druck am Hals wurde stärker, die Blutzufuhr zum Gehirn war blockiert.
M. verlor das Bewusstsein. Aber auch als sie zu Boden sank, löste D. seinen Griff um den Hals nicht. Erst als sie nach letzten Zuckungen reglos liegen blieb, liess er los.
Die Leiche zerrte er gemäss Anklage in ihr Zimmer. Dann entkleidete er sie und verging sich an ihr. Schliesslich drapierte er ein Springseil über die Leiche, den Griff legte er in ihre Hand. So versuchte er, seine Tat zu vertuschen – eine Entwürdigung der Toten.
Laut Anklage tötete A.D. seine Untermieterin nicht nur vorsätzlich, sondern störte auch ihren Totenfrieden. Allerdings soll der Mann als schuldunfähig erklärt und in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden.
Zum Zeitpunkt des Tötungsdelikts sei der Beschuldigte laut psychiatrischem Gutachten steuerungsunfähig gewesen sein. Als er sich anschliessend an der Leiche sexuell vergangen habe, sei die Steuerungsfähigkeit noch erheblich vermindert gewesen.
Der Ankläger will A.D darum in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen. Dagegen wehrt sich der Beschuldigte jedoch vehement. Er sei gesund, machte er in seiner Befragung geltend. Auch eine ambulante Therapie oder eine Medikamenteneinnahme im Gefängnis wolle er keinesfalls.
Nach der Befragung des Psychiaters verlangte A.D., selbst noch Fragen zu stellen. Er durfte dies via seinen Anwalt tun. Nach einer Weile wollte der Gerichtspräsident ihn stoppen, da der Psychiater sich zu den Themen bereits geäussert habe.
Da fuhr ihm der Beschuldigte harsch über den Mund: Er bestehe darauf, seine Fragen zu stellen. Er wurde schliesslich auf das Plädoyer seines Anwalts verwiesen, das am Nachmittag folgt.
Der Ausbruch passte zum Auftreten von A.D. während seiner eigenen Befragung. Der grosse, breite Mann mit kahlgeschorenem Schädel und Schnauz stand breitbeinig vor den Schranken. In zunehmend herrischem, arrogantem Ton antwortete er auf die Fragen des Vorsitzenden, der ihn deshalb zurechtwies. Er behalte sich vor, so zu antworten, wie er wolle, sagte der Beschuldigte.
A.D. ist zwar geständig. Er verneint jedoch jegliche Tötungsabsicht. Er habe aus Notwehr gehandelt, F.M. habe ihn angegriffen. In den ganzen drei Monaten, seit sie bei ihm zur Untermiete gelebt habe, habe sie ihn heruntergemacht und beschimpft.
A.D. wurde in Kolumbien geboren. Als Kleinkind wurde er von einem Paar in der Schweiz adoptiert und wuchs im Wallis auf. Immer wieder kam er mit der Justiz in Konflikt. Unter anderem wegen übler Nachrede.
Gegen alle Tatsachen verbreitete er, sein Vater sei der schillernde FC-Sion-Präsident Christian Constantin. Dieser habe ihn als Sklave verkauft. Für den Psychiater unter anderem ein Hinweis für seine Wahnideen. Der Prozess wird am Nachmittag mit Plädoyers fortgesetzt. Wann das Urteil eröffnet wird, ist offen. (fr/SDA)
Berlin – Die deutschen Banken warnen vor Chaos an den Finanzmärkten im Falle eines ungeregelten Brexit. Fortschritte in den Verhandlungen über den für Ende März 2019 geplanten Austritt Grossbritanniens aus der EU seien dringend nötig.
Ohne ein Anschlussabkommen «drohen Verwerfungen an den europäischen Kapitalmärkten - übrigens nicht nur in London, sondern auch in Frankfurt, Paris und Amsterdam», sagte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Bankenverbands BdB, Andreas Krautscheid, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. «Der Brexit beschäftigt die meisten unserer Mitgliedsbanken, und die Sorge bei allen wächst», betonte Krautscheid.
Er verwies darauf, dass zahlreiche komplexe Kapitalmarktgeschäfte über London laufen. «Jede Nacht werden Millionen von Datensätzen zwischen London und dem Kontinent transferiert», erläuterte Krautscheid.
«Ohne eine Brexit-Einigung beziehungsweise eine Übergangsregelung müssten Ende März von einem Tag auf den anderen die Leitungen gekappt werden, weil die europäische Datenschutzgrundverordnung den Datenaustausch mit einem Drittstaat nicht zulässt.» Das könnte nicht nur für die Finanzwirtschaft erhebliche Konsequenzen haben, sondern für die gesamte Industrie, betonte der Verbandsvertreter. (SDA)
Russland beginnt am heutigen Dienstag sein grösstes Manöver seit sowjetischen Zeiten 1981. Bei der Übung Wostok 2018 will das russische Verteidigungsministerium 300'000 Soldaten, 36'000 Panzer, 1000 Flugzeuge, Helikopter und Drohnen sowie 80 Marineschiffe einsetzen.
Russland beginnt am heutigen Dienstag sein grösstes Manöver seit sowjetischen Zeiten 1981. Bei der Übung Wostok 2018 will das russische Verteidigungsministerium 300'000 Soldaten, 36'000 Panzer, 1000 Flugzeuge, Helikopter und Drohnen sowie 80 Marineschiffe einsetzen.
Das Grossmanöver in Sibirien und im Fernen Osten Russlands richte sich gegen kein anderes Land, sagte Generalstabschef Waleri Gerassimow vergangene Woche in Moskau.
China und Mongolei dabeiAnders als 2017 bemüht sich die russische Militärführung diesmal, Befürchtungen in anderen Ländern zu entkräften. Damals hatte Russland an seiner Westgrenze geübt, was die Nachbarstaaten im Baltikum sowie Polen und die Ukraine als Bedrohung empfanden. Die Nato hielt Moskau vor, mehr Soldaten einzusetzen als angekündigt.
Diesmal wurde Russlands grosser östlicher Nachbar China zur Teilnahme an dem Manöver eingeladen. Etwa 3000 chinesische Soldaten mit 30 Flugzeugen werden auf dem Schiessplatz Zugol östlich des Baikalsees mit den Russen üben. Auch die benachbarte Mongolei ist beteiligt.
Nord gegen OstGeübt wird auch nicht der Kampf gegen eine fiktive ausländische Macht. Im Manöver kämpfen der Zentrale Wehrbezirk Russlands und die Nordflotte gegen den Fernöstlichen Wehrbezirk und die Pazifikflotte.
Die Nato hält in diesem Herbst ebenfalls ihr wahrscheinlich grösstes Manöver seit dem Kalten Krieg ab. Vom 25. Oktober bis 7. November sollen in Norwegen mehr als 40'000 Soldaten aus etwa 30 Nato- und Partnerstaaten gemeinsam trainieren. (SDA)
MÖHLIN AG - Er ist der Mann der Stunde: Mundart-Star Baschi öffnet für SonntagsBlick Tür und Tor zu seinem Reich.
Baschi (32) zeigt uns sein Reich! Im beschaulichen Möhlin im Kanton Aargau befindet sich das Hauptquartier des beliebten Schweizer Mundartsängers. «Hier verbringe ich am meisten Zeit, sofern ich nicht auf Konzerttournee bin», sagt der Sänger.
In der Villa im Bata-Park, in die sich Baschi mit seinem Kollegen und Gitarristen Philippe Merk (39) eingemietet hat, wird allerdings nicht gewohnt, sondern gearbeitet.
Der Baschi bleibt draussenHier steht das Studio Rebel Inc. der beiden. «Mein zweites Standbein neben meiner Sängerkarriere», erklärt Baschi. «Hier kann ich Sebastian Bürgin sein und den Baschi mal draussen lassen.»
Das Haus hat einen beachtlichen Umschwung, grüne Wiesen, einen Swimmingpool und viele Zimmer. Einst wollte hier der tschechische Schuhpionier Tomas Bata (1876–1932) einziehen, doch er starb 1932 kurz nach der Eröffnung der Bata-Anlage, auf der auch Häuser für die Mitarbeiter seiner Fabrik gebaut wurden.
«In dieser Idylle verfällt man schnell in den Entspannungsmodus», sagt Baschi. «Manchmal muss man sich hier echt am Riemen reissen, um zu arbeiten.»
Champagner, Risotto und PartysDer einstige «MusicStar»-Teilnehmer schläft oft in der Villa – auf einem Ausziehsofa. «Mitunter wird es ganz spät, bis wir Feierabend machen können.» Eine Magnum-Flasche Champagner steht auf einer Kommode ausgestellt. «Ein solches Haus lädt auch zum Feiern ein», witzelt er. «Das Leben ist viel zu kurz, um Partys auszulassen.» Kaputt gegangen sei aber noch nicht viel. Einzig eine Lampe sei mal von der Decke gekommen, dies aber tagsüber. «Die war nicht richtig montiert.»
Baschi und sein Partner Philippe sind ein eingespieltes Team. Sie sind beste Freunde, Philippe spielt in Baschis Band seit 15 Jahren Gitarre und produziert auch die Songs der neuen CD «1986» mit. Umgekehrt kümmert sich Baschi um das leibliche Wohl: «Er ist ein super Koch», schwärmt Philippe vom Risotto, das Baschi gerne auftischt, wenn es wieder einmal spät geworden ist.
Wie eine GeburtObwohl Baschi noch eine Wohnung in Basel hat, denkt er momentan über einen Umzug nach: «Manchmal bin ich zwei Wochen nicht da, dann frage ich mich, ob ich die Wohnung wirklich brauche.» Zudem verbringe er auch viel Zeit in Zürich, wo seine Freundin Alana Netzer (31), Tochter von Fussball-Idol Günter Netzer (73), lebt.
In den nächsten Wochen wird Baschi ohnehin nicht viel zu Hause sein, Konzerte bestimmen seinen Terminplan. «Es ist schön, nach drei Jahren wieder ein Album rauszubringen. Das ist wie die Geburt eines Kindes», sagt er stolz.
Washington – Zwei Monate vor den US-Zwischenwahlen planen die regierenden Republikaner weitere Steuererleichterungen. Die Fraktion im Repräsentantenhaus präsentierte dazu am Montag ein Paket aus drei Gesetzesvorschlägen.
Vorgesehen ist unter anderen, dass die persönlichen Einkommenssteuersätze dauerhaft auf dem im Dezember gesenkten Niveau bleiben. Ausserdem sollen neu gegründete Firmen ihre Anlaufkosten künftig in grösserem Umfang abschreiben können.
Ob die Pläne durch den Kongress kommen, ist allerdings ungewiss. Analysten rechnen mit Widerstand auch in den Reihen der Republikaner, da die Steuersenkungen das Haushaltsdefizit zusätzlich aufblähen dürften.
Am 6. November werden ein Drittel des Senats und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt. Umfragen zufolge könnten Präsident Donald Trumps Republikaner mindestens eine Kammer an die Demokraten verlieren. Diese könnten dann grosse Teile seiner politischen Arbeit blockieren. (SDA)
Sie gehört zu den bekanntesten Sängerinnen. Lady Gaga gesteht, wie hart die Anforderungen waren, um berühmt zu werden.
Als Lady Gaga (32) im Januar für ihre Rolle in «American Horror Story» einen Golden Globe gewann, wurde sie von Kinostars wie Leonardo DiCaprio (43) noch belächelt. Heute hingegen lacht niemand mehr über die Schauspielkünste der schrillen Sängerin. Im neuen Film «A Star Is Born» verkörpert Gaga eine junge Amateur-Musikerin, die durch Travestie-Klubs tingelt. Der Film gilt als Oscar-Favorit.
Haben Sie zu Beginn Ihrer Karriere auch in solchen Travestie-Läden gesungen?
Lady Gaga: In Hunderten davon. Ich erinnere mich vor allem an einen: die New Yorker Rockwood Music Hall. Da passen knapp 30 Leute rein. Ich war ein Nobody und trat mit Lady Starlight auf. Wir trugen beide dasselbe Bikini.
Mit ihr sind Sie bis heute befreundet. Wie reden Ihre Freunde Sie eigentlich an: mit Lady oder einfach nur Gaga?
Manche sagen Gaga, manche Stefani. In meiner Familie werde ich nur Steffi gerufen.
Mit wem von Ihrer Familie haben Sie das engste Verhältnis?
Ich bin ein Daddy's Girl. Ich habe meinen Vater schon immer abgöttisch geliebt. Heute kümmere ich mich um ihn und schaue, dass es ihm gut geht. Er hat mich in der Erfüllung meiner Träume immer unterstützt.
Haben die Plattenbosse Sie am Anfang so akzeptiert, wie Sie sind?
Im Gegenteil! Für mein erstes Video hatte man mir vorgeschlagen, meine Nase von einem Schönheitschirurgen korrigieren zu lassen.
Sie haben es nicht getan.
Ich bin stolz auf meine italienische Abstammung und auf meine italienische Nase. Aber gewiss, das war nicht immer so. Inzwischen habe ich gelernt, mich so zu mögen wie ich bin und so meine Authentizität zu bewahren. Darum habe ich auch oft das Gegenteil getan von dem, was man mir nahegelegt hat. Sollte ich wie eine Sexbombe aussehen, gab ich mich gerne als hässliches Entlein. (lacht)
Das sich dann wieder in einen schönen Schwan verwandelt. Ist Ihnen eigentlich immer bewusst, dass Sie ein Star sind?
Die meiste Zeit schon, ja. Man kann den Blicken der Menschen ja nicht ausweichen. Aber es gibt natürlich auch Abende, an denen ich mir ganz gewöhnlich vorkomme. Zu Beginn meiner Karriere wünschte ich mir, dass jemand da ist, der mich psychologisch auf den Wandel vorbereitete. Wird man berühmt, ist man plötzlich nicht mehr frei. Man gehört dann der ganzen Welt.
Das ist nun aber auch nicht so schlimm, oder?
Nein, nicht schlimm, aber eben gewöhnungsbedürftig. Ich wollte als Kind nie ein Star werden, ich wollte einfach nur singen und schauspielern. Dieser Drang war so tief in mir drin, fast wie von Gott gesandt.
Dieser Kindheitstraum hat sich erfüllt. Haben Sie noch andere?
Ja, ich möchte gerne Mutter werden und eine eigene Familie haben. Von diesem Traum bin ich allerdings nicht so besessen. Ich bin sehr dankbar dafür, wie bis jetzt alles herausgekommen ist.
Wie gut sind Auszeichnungen wie ein Golden Globe oder Grammy für die Psyche?
Klar sind sie eine Wohltat. Aber kein Award kann die Zweifel, die man sich und seiner Arbeit gegenüber hat, verdrängen. Das gilt wohl für alle Künstler. Wir versuchen immer tiefer in unsere Seelen einzutauchen und immer besser zu werden.
Worin wollen Sie noch besser werden?
Ich probiere gerne aus, was ich mit meiner Stimme noch alles anstellen kann. Ich bin sicher, dass Sie mich eines Tages als Opernsängerin auf der Bühne sehen werden.
Eine Allianz von über 40 Organisationen will den Bundesrat in Sachen Waffenexporte in die Schranken weisen. Eine Initiative dazu ist in der Pipeline. Doch hat das Anliegen eine Chance?
Es war ein seltenes Bild, das sich den Journalisten gestern bot. Ein bürgerlicher Parteipräsident, ein Armeeabschaffer, ein katholischer Theologe und eine SP-Nationalrätin: Sie und weitere Vertreter aus Politik und Gesellschaft sassen am selben Tisch, um sich gemeinsam gegen die vom Bundesrat beschlossene Lockerung der Waffenexporte zu wehren. Über 40 Organisationen haben sich zur «Allianz gegen Waffenexporte» zusammengefunden.
Noch ist die Korrektur-Initiative, wie das Volksbegehren getauft wurde, nicht lanciert. Sie dient vielmehr als Drohkulisse. Sollte der Bundesrat nicht doch noch zurückkrebsen und sich im Parlament keine Mehrheit auflehnen, will die bunte Allianz dem Volk das letzte Wort geben. Wenn es das denn will. So soll die Initiative nur lanciert werden, wenn innert zwei Wochen 25'000 Menschen online ihren Support zusichern. Gestern Abend waren bereits 10'000 Unterschriften zusammen.
GSoA wirft Bundesrat Wortbruch vorDer Inhalt der Initiative ist schon jetzt klar: Die Allianz will, dass der Bundesrat nicht nur die jüngst beschlossene Lockerung der Waffenexporte in Bürgerkriegsländer wieder rückgängig macht, sondern auch diejenige von 2014. Damals hatte die Regierung grünes Licht für Waffenexporte in Staaten erlaubt, welche die Menschenrechte verletzen. Und das, obwohl der Bundesrat fünf Jahre zuvor versprochen hatte, die Export-Bestimmungen nicht weiter aufzuweichen.
«Der Bundesrat hat die Totalausfuhr mit Argumenten bekämpft, die nun nichts mehr wert sind», wettert GSoA-Sekretär Lewin Lempert (22). Und SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (50) stellt zudem das Kontrollregime des Bundes in Frage: «Niemand kann garantieren, dass Schweizer Kriegsmaterial nicht in bewaffneten Konflikten eingesetzt wird», sagt sie. Tatsächlich hat der SonntagsBlick jüngst mehrfach Schweizer Waffen in Syrien und Libyen gefunden.
«Es wird an den Menschen vorbeipolitisiert»Doch die Initianten wollen nicht nur die Zeit zurückdrehen. Sie wollen auch vorsorgen: Der Bundesrat soll Waffenexport-Lockerungen künftig nicht mehr im Alleingang beschliessen dürfen. Damit nimmt die Initiative eine bereits im Parlament platzierte Forderung von BDP-Chef Martin Landolt (50) auf. «In dieser Frage wird massiv an den Menschen in der Schweiz vorbeipolitisiert», kritisiert er. Beim Thema Waffenexporte gehe es um die Werte der Schweiz. «Sie zu definieren, ist nicht Aufgabe des Bundesrats allein.»
Dank des breiten Supports von ganz links über die Mitte bis rechts hat die Korrektur-Initiative so grosse Chancen wie vor ihr keine andere Initiative zur Einschränkung der Waffenexporte. «Ich gehe davon aus, dass die Unterschriften in Rekordzeit gesammelt wären», ist Landolt überzeugt. Denn die Forderung nach stärkerer demokratischer Legitimation und der Appell an christliche Werte verfangen auch in konservativen Kreisen.
SVP-Bertschi kann Lockerung nicht mit ihrem Gewissen vereinbarenBestes Beispiel dafür ist SVP-Grossrätin Karin Bertschi (28). Die gläubige Aargauerin sagt: «Die Lockerung der Waffenexporte ist mit meinem Gewissen und Glauben nicht vereinbar.» Sie könne es nicht verantworten, «dass wegen der Lockerung unschuldige Zivilisten, darunter Kinder, umgebracht werden».
Hätten Sie ihn erkannt? Nein, nicht Beckham. Den kleinen Jungen. Und das Mädchen ist übrigens dessen heutige Frau. Heute Abend wirbelt er in Leicester als Hurricane im Sturm gegen die Schweiz.
Hurricane Harry Kane. Es ist nicht überliefert, ob sich die Iren Kim und Patrick Kane, die Eltern des heutigen England-Captains, vor gut 25 Jahren ein Wortspiel ausgedacht haben, als sie ihren zweiten Sohn auf den Vornamen «Harry» tauften. Ob sie hofften, dass er dereinst als Angreifer im Sturm für Wirbel sorgen wird. Wirbelsturm «Hurricane» Harry Kane, kein Werbetexter auf der Insel hätte es treffender hingekriegt.
Harry Kane will heute Abend beim Test-Länderspiel in Leicester auch über die Schweiz herfallen. Laut einer Studie des International Centre for Sports Studies war Kane schon vor der WM mit 201,2 Mio. Euro (227 Mio. Fr.) der wertvollste Spieler der Welt. Vor Neymar (221 Mio. Fr.).
Im selbst ernannten Mutterland des Fussballs ist Kane bereits der zweitbeste Stürmer aller Zeiten. Hinter Jimmy Greaves, der zwischen 1959 bis 1967 in 57 Länderspielen auf eine Trefferquote von 0,77 Toren pro Match kam. Aber Kane, Tottenham-Profi wie einst Greaves, lässt im Königreich Stürmerlegenden wie Gary Lineker, Alan Shearer oder Wayne Rooney hinter sich (siehe unten). Ganz zu schweigen von David Beckham.
Apropos Beckham. Klein Harry geht im Londoner District Walthamstow in der Chingford Foundation in die Primarschule. Dort drückte 20 Jahre zuvor auch ein gewisser David Robert Joseph Beckham (43) die Schulbank. 2005, Kane ist da gerade mal 12, trifft er sein Idol. Beckham spielt damals für Real Madrid.
Mit aufs Foto darf auch Katie Goodland. Sie ist Harrys Schulfreundin – und heute, in der Glamourwelt des Fussballs fast nicht vorstellbar, die Mutter seiner beiden Töchter. Ivy Jane Kane kommt im Januar 2017 zur Welt, Vivienne Jane Kane vor einem Monat.
Kane trinkt keinen Alkohol, besucht keine Nachtclubs und bezahlt einen Koch, der ihm gesunde Nahrung auftischt. Der England-Captain will nicht durch ausgefallene Frisuren auffallen, er hat sich bisher keine Tattoos stechen lassen. Kane sagt, sein Vater habe ihn immer gewarnt, er werde es einmal bereuen. Kane – bodenständig, vorbildlich, loyal. Und dazu ein Leader. Nicht umsonst ist Kane, dessen zweiter Vorname Edward lautet, mit 24 Jahren der jüngste Captain in der Geschichte der «Three Lions». Jünger noch als Ikone David Beckham, der 2000 im Alter von 25 Jahren erstmals die Binde trägt.
Bei Arsenal fiel er durch – sie hielten ihn für zu dick!Für Kane-Verhältnisse fast schon lasterhaft: Neben seinem Haus in der Grafschaft Essex (mit Swimmingpool!) leistet er sich im Norden Londons noch ein Häuschen in der Nähe des Trainings-Centers von Tottenham.
19 Tore hat Kane in 31 Länderspielen geschossen, 6 alleine an der WM in Russland. Kommen heute gegen die Schweizer Nati weitere dazu?
PS: Ein paar Kilos verhindern einst, dass Kane heute Teamkollege der Schweizer Arsenal-Spieler Stephan Lichtsteiner und Granit Xhaka ist. Der irische Ex-Internationale Liam Brady (62), Ex-Star von Juventus Turin, Sampdoria Genua und Inter Mailand, befand als Leiter der Arsenal-Akademie den jungen Kane als zu dick.
Verfolgen Sie den Testspiel-Kracher zwischen England und der Schweiz ab 21 Uhr live auf BLICK!
Englands erfolgreichste Nati-StürmerJimmy Greaves (1959-1967): 57 Spiele, 44 Tore, Quote: 0.77
Harry Kane (seit 2015): 31 Spiele, 19 Tore, Quote: 0.61
Gary Lineker (1984-1992): 80 Spiele, 48 Tore, Quote: 0.60
Geoff Hurst (1966-1972): 49 Spiele, 24 Tore, Quote: 0.49
Alan Shearer (1992-2000): 63 Spiele, 30 Tore, Quote: 0.48
Bobby Charlton (1958-1970): 106 Spiele, 49 Tore, Quote: 0.46
Michael Owen (1998-2008): 89 Spiele, 40 Tore, Quote: 0.45
Wayne Rooney (2003-2016): 119 Spiele, 53 Tore, Quote: 0.45
Laut einer Studie des Internationalen Zentrums für Sportstudien in Neuenburg ist Harry Kane mit einem Transferwert von 201,2 Mio. Euro der wertvollste Kicker der Welt – vor den PSG-Stars Neymar (195,7 Mio.) und Kylian Mbappé (186,5 Mio.). Der Wert der Spieler wird mit 19 Variablen ermittelt. Beispiele? Tore und Assists, aber auch Alter und Vertragslaufzeit. Granit Xhaka ist als 61. der einzige Schweizer in den Top 100. Cristiano Ronaldo ist als 33-Jähriger nur 24. Sein Wert? 103,4 Mio. – gut die Hälfte von Kane. (rib)
BERN - Dieser Sommer machte Angst: Verdorrte Landschaften, ausgetrocknete Flüsse – hat das Wasserschloss Schweiz Schaden genommen? Nein, sagt Agraringenieur Christian Strunden. Er warnt sogar davor, exzessiv Wasser zu sparen.
So trocken wie dieses Jahr war es in der Schweiz zuletzt vor fast hundert Jahren. Diese Woche geht der Sommer sogar nochmal in die Verlängerung. Gestern knackte Sitten VS nochmal die 30-Grad-Marke. Ausreichender Dauerregen? Weiter Fehlanzeige! Die Folgen: Hohe Waldbrandgefahr und austrocknende Gewässer. Das vermeintliche Ergebnis: Das vielzitierte Wasserschloss Schweiz trocknet aus.
Viele Gemeinden reagierten. So wurde den Bauern die Wasserentnahme aus Flüssen und Bächen verboten, die Bevölkerung wurde vielerorts aufgefordert, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Bis heute.
Konsumenten können gar kein Wasser sparenEin Diktat, das der Basler Agraringenieur Christian Strunden in Bezug auf die Privathaushalte kritisiert: «Das Wasser, das bei uns aus dem Hahnen kommt, entstammt fast immer einem Fluss, dem das Wasserversorgungsunternehmen eine geringe Menge Wasser entnimmt, es reinigt, aufbereitet und nach Benutzung über die Kanalisation wieder in den Fluss zurückleitet.» In diesem Fall können Konsumenten also gar kein Wasser sparen, sagt Strunde.
Denn sie hätten so nur Einfluss auf die Nutzung – nicht aber auf den Verbrauch. Der Agraringenieur nennt ein Beispiel: «Stellen Sie sich ein Pärchen vor, das im Hochsommer auf einer Wiese steht. Auf einmal donnert es, und ein wolkenbruchartiger Niederschlag prasselt auf beide nieder. Der Mann sagt ‹Endlich!› und lässt sich bis auf die Haut abduschen. Die Frau spannt ihren Regenschirm auf und bleibt trocken. Hat jetzt der Mann Wasser ‹verbraucht› und die Frau Wasser ‹gespart›? Die Antwort ist einfach: Weder noch, beide Verhaltensweisen haben den Wasserkreislauf in keiner Form beeinträchtigt.»
Falsches Sparen kann Leitungen verschmutzenKurz: Wassersparen ist in der Schweiz fast immer sinnlos. «Das Wasser, das wir nicht nutzen, fliesst am Ende einfach ungenutzt an uns vorbei in die Meere.»
Strunden geht noch weiter: Wenn Schweizer plötzlich massiv Wasser sparen, kann das sogar Schäden verursachen. «Wenn Wasserleitungen nicht voll ausgelastet sind, nehmen sie Schaden. Zudem kann stehendes Wasser in den Rohren zur Keimbildung führen.» Resultat: übler Gestank. «Dann müssen Trinkwasserversorger die Leitungen mit Frischwasser spülen, was ja nicht Sinn der Sache sein kann», so Strunden.
Mehr Niederschlag als verbraucht werden kannNur wenn wegen ausbleibenden Regens die Wasserspiegel einiger Flüsse derart sinken, dass die Fischbestände gefährdet sind, kann der Aufruf zum Wassersparen für Privathaushaltungen sinnvoll sein. Strunden dazu: «Doch selbst 2018 passierte das nur in wenigen, kleineren Gewässern.»
Schliesslich habe die Schweiz nicht umsonst den Übernamen Wasserschloss. «Es ist eine ökologische Gewissheit, dass es in der Schweiz aufs Jahr gesehen immer um ein Vielfaches mehr Niederschlag gibt, als dass der Mensch konsumieren kann», sagt der Agraringenieur. Unter anderem sorgen die hohen Berge in der Schweiz dafür, dass Wolken hier zuverlässig abregnen.
Waren die behördlichen Aufrufe zum Wassersparen also übertrieben? So radikal wie Strunden ist Stephan Müller, Leiter der Abteilung Wasser des Bundesamtes für Umwelt, nicht. Aber auch er macht deutlich, dass Wassermangel in der Schweiz selbst in einem Extrem-Sommer kein wirkliches Problem ist: «Wir brauchen gerade mal sieben Prozent des theoretisch nutzbaren Grundwasservorkommens.» Und das Grundwasser reagiere nur abgeschwächt auf die Trockenheit an der Erdoberfläche. «Klar, die Grundwasserpegel sind teilweise sehr tief – aber angesichts des Volumens ist das immer noch vernachlässigbar», so Müller.
Kein schweizweites TrinkwasserproblemDarum: Nein, ein Trinkwasserproblem habe die Schweiz nicht, «und sie wird es auch nie haben». Aber es kann zu logistischen Problemen kommen, wenn einzelne Quellen versiegen und die lokale Wasserversorgung nur davon gespeist wird.
Aufrufe zum Wassersparen können aber trotzdem gerechtfertigt sein. Solche gab es diesen Sommer etwa im Thurgau. Heinz Ehmann vom Thurgauer Amt für Umwelt erklärt: «Es kann bei einer Trockenheit zu Problemen mit der Verteilung des Wassers kommen. Dies, weil die Wasserleitungen nur eine beschränkte Kapazität haben.» Müssen Gemeinden, deren Grundwasservorräte zu niedrig sind, Wasser von ausserhalb beziehen, könne es zu Engpässen kommen, weil die maximale Bezugsmenge limitiert sei.
Wo sich Ämter und Agraringenieur Strunden indes einig sind: Anders als in Saudi-Arabien wird in der Schweiz niemals jemand Wasser sparen aus Angst, bald nichts mehr zu trinken zu haben. Egal, wie heiss und trocken ein Sommer auch werden mag.
Im Streit um Polizeieinsätze bei der Reitschule in Bern haben die Betreiber des autonomen Kulturzentrums in einem offenen Brief von der Stadt Massnahmen für eine stärkere Kontrolle der Polizei gefordert. Sie werfen Polizisten Rassismus und Machtmissbrauch vor.
In dem in der Nacht auf Dienstag per E-Mail verbreiteten Schreiben verlangte die Mediengruppe der Reitschule vom Berner Parlament und der Regierung die Wiedereinführung der Stadtpolizei. Damit erlange die Hauptstadt die seit einigen Jahren an den Kanton abgegebene demokratische Kontrolle über Polizeieinsätze auf Gemeindeboden zurück, hiess es in der Mitteilung.
Weiter fordert die Reitschule dem Schreiben zufolge ein Verbot für den Einsatz von Gummigeschossen jeder Art auf dem ganzen Stadtgebiet. Zudem sollen eine unabhängige Ombudsstelle und eine ebenfalls unabhängige Untersuchungsinstanz für die Kantonspolizei geschaffen werden.
Die Vertreter des Kulturzentrums begründen ihre Forderungen mit aus ihrer Sicht unangemessenem Verhalten von Polizisten an Anlässen und Demonstrationen. Sie werfen den Ordnungshütern «rassistische, beleidigende und machtmissbrauchende Haltungen» vor. Beschwerden diesbezüglich würden als «unglaubwürdig» abgetan. In dem Schreiben kritisierte die Reitschule erneut einen ungerechtfertigten Einsatz von Gummigeschossen auf Personen in Kopfhöhe und eine angebliche Behinderung von Filmenden. Sie publizierte dazu zwei Videos.
Der kantonale Polizeidirektor Philippe Müller hatte vergangene Woche in einem Interview das Vorgehen der Polizei verteidigt und die Stadt Bern ebenfalls zum Handeln aufgefordert. Wenn Polizisten mit Flaschen und Eisenstangen attackiert würden, dann sei es vorbei mit Deeskalation, sagte der Freisinnige. Dann müssten sich die Beamten wehren. Mit Gummischrot könnten Angreifer auf Distanz gehalten werden. Von der Stadtregierung verlangte er eine klare Distanzierung von Gewalt gegen Polizisten.
In der Umgebung der Berner Reitschule kommt es immer wieder zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten vor allem aus dem linksautonomen Lager und der Polizei. Anfang September wurden dabei mehrere Menschen verletzt, darunter drei Polizisten. Die Polizei sagte, Polizisten seien bei einem präventiven Einsatz bei der Reitschule bedrängt und später unter anderem mit Flaschen beworfen worden. Die Betreiber der Reitschule erklärten ihrerseits, es bestehe der Verdacht auf eine gesuchte Eskalation seitens der Polizei.
Es besteht kaum noch Hoffnung für Daniel Küblböck (33). Doch warum sprang der DSDS-Star vom Kreuzfahrtschiff? Eine Spurensuche in seiner aktuellen Schule wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Daniel Küblböck (33) lebend gefunden wird, sinkt gegen Null. Nachdem die Schiffe, der Helikopter und das Flugzeug der kanadischen Küstenwache zusammengerechnet 80 Stunden nach Küblböck gesucht haben, wurde die Suche nach dem «DSDS»-Star am Montag um 16.00 Uhr Schweizer Zeit eingestellt. «Leider hat es keine Spur von Küblböck gegeben», sagte ein Sprecher.
Dies, nachdem das Kreuzfahrtschiff «Aidaluna» bereits in der Nacht auf Montag die Suche nach Küblböck abgebrochen hatte (BLICK berichtete). Der Vermisstenfall sei nun an die Polizei der Provinz Neufundland und Labrador übergeben worden.
Damit besteht wohl keine Hoffnung mehr für den deutschen Sänger: Im Nordatlantik liegt die Wassertemperatur bei zehn Grad. Bereits beim Eintauchen in derart kaltes Wasser kann es zu einem Kälteschock kommen. Wenn nicht, dann treten die ersten Erscheinungen von Unterkühlung bereits nach einigen Minuten ein.
Mobbingvorwürfe an die Schule
Weshalb Küblböck am Sonntag gegen 06.00 Uhr Ortszeit von Bord des Kreuzfahrtschiffes «Aidaluna» sprang, ist nicht bekannt. Der Deutsche war als Tourist unterwegs, soll sich während der Fahrt allerdings aggressiv verhalten haben, berichtet «Bild». Zudem soll er in Frauenkleidung rumgelaufen sein. Auf einem Anfang September erstellten Instagram-Account veröffentlichte Küblböck Eindrücke und Schnappschüsse von der Kreuzfahrt. Er zeigte sich auf den Bildern immer als Frau gekleidet und benutzte Hashtags wie «Transexuelle» oder «Transformation».
Eine mögliche Erklärung für die Frauenbilder: Seit 2015 studiert Küblböck Schauspielerei am «Europäischen Theaterinstitut» (ETI) in Berlin. Diesen September sollte er seinen Abschluss machen. Zuletzt lernte er wie besessen seinen Text für das Abschluss-Stück «Niemandsland», berichtet «Bild». Darin spielte er einen Transvestiten. Auch privat soll er deshalb fast nur noch in Frauenkleidern aufgetreten sein. Das Klima an der Schule hat dem 33-Jährigen aber offenbar nicht behagt. In einem Facebook-Posting, das Küblböck selbst Anfang August geschrieben haben soll, wettert er gegen seine Mitschüler und die Leiter der Schule. Der Vorwurf: Mobbing!
«Mir wurde Sabotage unterstellt»«Ich muss diesen Schmerz der letzten Monate erst noch verkraften. Dieses monatelange Mobben an meiner Schule in meiner Klasse hat mich doch zutiefst in meiner Seele erschüttert», war auf Facebook zu lesen (Der Post ist mittlerweile gelöscht). Und weiter: «Ich musste Wochen mit hohen Hacken über Steine laufen, dann wurde mir meine Bühnengarderobe zerschnitten und mir wurde Sabotage unterstellt, da jemand Wasser über die Technik geschüttet hat. Ich meine, ich bin seit Jahren im Showgeschäft, und so etwas habe ich doch gar nicht nötig. Aber am schlimmsten fand ich, dass unsere Dozentin nicht eingegriffen hat. Sie hat das alles stillschweigend hingenommen.»
«Bild» ging vor Ort, um mit den Mitschülern über diese Vorwürfe zu sprechen. Diese wollen von Mobbing nichts wissen, sprechen davon, dass sie lediglich nicht gut auf Daniel zu sprechen gewesen seien, weil sich dieser angeblich selber sabotiert habe. «Uns wurde damals nach den Vorwürfen von Daniel erklärt, das es Überwachungsvideos der Schule gibt, auf denen zu sehen ist, wie Daniel am Ende selber seine Kostüme beschädigt hat oder etwa auch wie er vor einer Probe etwas an der Elektronik verändert hat», wird ein Mitschüler zitiert. Küblböck sei oft alkoholisiert zur Schule gekommen und habe aufrund mangelnder Vorbereitung Angst vor der Abschlussprüfung gehabt. «Er war ein sensibler Mensch, er war ein Sonderling».
Welche Seite lügt?
Freunde von Küblböck widersprechen allerdings diesen Darstellungen. Kristina Bach, die unter anderem Helene Fischers Mega-Hit «atemlos» produzierte, wird von Bild zitiert: «Dieses Mobbing hat Daniel zermürbt. Dass die Schule das offenbar geduldet hat, war höchst fahrlässig. Der Fürsorgepflicht der Ausbildungsstätte wurde nicht Genüge getan.»
ETI-Vorstand und Gesangslehrer Robert P. Mau widerspricht diesen Anschuldigungen: «Die Behauptung über Mobbing an unserer Schule weisen wir strikt zurück.»
Weshalb Küblböck schlussendlich sprang, ist bisher nicht geklärt. Beantworten könnte dies der Sänger nur selber. Es ist allerdings anzunehmen, dass Küblböck nie mehr sprechen wird.
Angehörige hoffen nochDie Angehörigen hoffen derweil nach eigenen Angaben auf ein Wunder. «Wir denken mit all unserer Kraft und Liebe an Daniel und hoffen auf ein grosses Wunder», heisst es in einer am Montag auf der Internetseite des Sängers veröffentlichten Erklärung von der Familie, Angehörigen und Freunden.
«Uns hat die Nachricht erreicht, das Daniel von Bord ins Wasser gestürzt ist», heisst es in der Erklärung. Die kanadische Polizei ermittele seit Montag auf dem Kreuzfahrtschiff, um sich ein genaues Bild von den Ereignissen zu machen.