St. Gallen kämpft bei Xamax um Punkte – Sportchef Alain Sutter spannt auf Mallorca aus.
Am Sonntag in Neuenburg drehen die St. Galler auf, erzwingen in der Maladière ein 3:2 – und stürmen auf Platz zwei! Präsident Matthias Hüppi fotografiert in der Freude die Tabelle. Und Trainer Peter Zeidler sagt: «Ich bin wahnsinnig erleichtert.» Eine Reaktion aufs miese 0:1 gegen Luzern tat not. Grün-Weiss atmet gemeinsam auf!
Von einem fehlt in Neuenburg aber jede Spur: Sportchef Alain Sutter (50). Er wälzte das Kader um, stellt es nach seinem Gusto zusammen. Und ausgerechnet jetzt, da seine Spieler um Punkte ringen, ist er auf den Balearen im Urlaub.
Mallorca statt MaladièreEin schlechtes Signal? Sutter: «Wann ich Urlaub mache, geht die Öffentlichkeit nichts an. Zudem hatte ich Vereinbarungen, die bereits fix waren, als ich im Januar mein Amt antrat.»
Zu den Vereinbarungen gehört eine Ferienwoche, die er mit seiner Frau Melanie und einer befreundeten Yoga-Lehrerin anbietet. Titel der Woche: «Stressfrei glücklich sein.»
Unter dem Motto gab er 2013 bereits ein Buch heraus. Das Programm zwischen dem 1. und dem 8. September? Tägliches Yoga, Entspannungsübungen wie Qi Gong, Faszientraining, ein Smoothie-Basis-Kurs – und persönliche Coaching-Gespräche mit dem 62-fachen Nati-Spieler und jetzigen St. Galler Sportchef.
«Nur fair, dass er sich erholt»Eine wichtige Woche für Sutter: «Ich habe viele Manager beraten in letzter Zeit. Und da habe ich gespürt, wie wichtig es ist, seine Batterien aufzuladen. Und das tue ich. Rechenschaft bin ich nur dem Verwaltungsrat schuldig.»
Dessen Mitglied Christoph Hammer, im Hauptberuf Finanzchef der SBB, sagt: «Alain macht einen sensationellen Job. Er hat in der Transferzeit Tag und Nacht geschuftet. Da ist es nur fair, dass er sich erholt.»
Hätte er das nicht auch nach dem Xamax-Spiel gekonnt? Hammer: «Die Mannschaft kann auch ohne ihn spielen. Zudem hat Alain rund ums Team alles perfekt organisiert.»
Sutter: «Am Ende ists egal, was ich mache, solange die Resultate stimmen.» Das tun sie derzeit – auch dank Jordi Quintilla oder Majeed Ashimeru. Neuerwerbe, die voll einschlugen.
7 Tage im Doppelzimmer mit Bad auf der Finca Sonicolo in den mallorquinischen Hügeln kosten übrigens 1850 Fr., vegetarische Vollpension inklusive. (mis)
Im Quartier Neuhegi in Winterthur ZH entstehen moderne Wohnkomplexe. Einer davon ist die Siedlung Sue&Til. Seit Ende 2017 sind die ersten Wohnungen auf dem Markt. Neun Monate später stehen immer noch 116 der 257 Wohneinheiten leer. Daneben liegt die Siedlung Roy. Seit 2016 sind die 230 Wohnungen bezugsfertig, bewohnt hingegen nicht alle: 16 davon stehen seit fast zwei Jahren leer.
Leerstände wachsen ungebremstNeue Zahlen zeigen nun: Die Leerstände in der Schweiz wachsen ungebremst. Das gibt die Credit Suisse in ihrem Marktbericht bekannt. Die Experten gehen von einem Leerstand von über 72 000 Wohnungen und Häusern aus. Landesweit entspricht dies einer Leerwohnungsziffer von rund 1,6 Prozent. Das wären 0,15 Prozent mehr als im Vorjahr. Zuletzt war das Wachstum vor 20 Jahren stärker.
Überdurchschnittlich dürfte der Leerstand bei Mietwohnungen zulegen. Hier erwartet die Credit Suisse, dass die Schwelle von 2,5 Prozent geknackt wird. Die Ursache für diese Entwicklung: Weiterhin kommen viele neue Wohnungen auf den Markt, die Nachfrage aber ist gesunken.
Das ist ein Grund, warum die Siedlungen Sue&Til oder Roy in Winterthur noch nicht komplett bewohnt sind. Zudem liegt das Quartier Neuhegi nicht direkt im Stadtzentrum, die Mieten sind mit rund 2200 Franken für beispielsweise eine 3½-Zimmer-Wohnung nicht günstig. Anliker Immobilien, die Vermarkterin der Siedlung Roy, will sich gegenüber BLICK zur Leerstandsfrage nicht äussern.
«Bevor der Mietzins sinkt, werden andere Massnahmen getroffen», sagt Fredy Hasenmaile, Immobilien-Experte der Credit Suisse. Ein Grund: Wird der Mietpreis gesenkt, kann sich dies in einer nachfolgenden Bewertung auf den Wert der Liegenschaft auswirken. Daher versuchen Immobilieneigentümer erst einmal alles, um diesen letzten Schritt einer breiten Senkung der angebotenen Mieten zu umgehen.
Der Druck Wohnungen zu vermieten ist geringLaut Hasenmaile gibt es mehrere Möglichkeiten: Die Marketingstrategie wird geändert und eine andere Zielgruppe ins Visier genommen, oder den potenziellen Mietern werden Anreize geboten. Der Vermieter übernimmt zum Beispiel die Zügelkosten. Wenn das alles nichts bringt, sei der letzte Schritt eine Mietzinsreduktion. «Kein Vermieter kann sich auf Dauer dem Mietdruck entziehen», erklärt der CS-Experte.
Sind die Immobilienbesitzer institutionelle Anleger, gestaltet sich die Lage anders, weiss Robert Weinert, Leiter Immo-Monitoring bei Wüest Partner. Diese setzen auf langfristige Vermietungsstrategien und vergleichen die Erträge ihres ganzen Anlageportfolios. «Da kann es sein, dass die Rendite durch Leerstand sinkt, die Anlage aber immer noch attraktiver ist als zum Beispiel Staatsanleihen», sagt Weinert.
Der Druck, die Wohnungen zu vermieten, ist also gering. Was erwartet uns nächstes Jahr? Auch dann soll die Leerwohnungsziffer weiter ansteigen – wenn auch geringer.
Mieter können sich freuen: «Der Mieter ist heute am längeren Hebel», sagt CS-Experte Hasenmaile. Der Druck auf die Mietpreise dürfte zunehmen.
Ab sofort messen sich die Nationalmannschaften in der Nations League. Doch wie genau funktioniert das neue Format der Uefa? BLICK klärt auf.
Das neue Länderspiel-Format heisst Uefa Nations League. Die Schweiz kommt diesen Herbst zu Ernstkämpfen gegen Belgien und Island. Start für die Nati ist am Samstag, in St. Gallen trifft sie auf Gylfi Sigurdsson und Co. (18 Uhr). BLICK beantwortet die acht wichtigsten Fragen um die neue Liga.
Was ist die Idee hinter der Uefa Nations League?Die neue Liga für Nationalmannschaften soll in Europa die Freundschafts-Spiele weitgehend abschaffen. Die Uefa erhofft sich mit dem neuen Format mehr sportliche Qualität. Und, interessant für kleinere Nationen: Es gibt neben der eigentlichen EM-Qualifikation (startet erst im Frühjahr 2019) eine zweite Chance, den Sprung an die EM zu schaffen. Dank der Uefa Nations League können sich auch Zwerge wie Liechtenstein oder Andorra einfacher für die EM qualifizieren.
Wer ist der Vater der Uefa Nations League?
Der ehemalige Uefa-Präsident Michel Platini hat die Idee geboren. Die 55 Mitgliedsländer der Uefa haben die Neuerung an ihrem Kongress im März 2014 einstimmig beschlossen.
Was ist das Format?Die 55 Nationen wurden nach ihren Rankings in vier Ligen (A, B, C und D) aufgeteilt (siehe Box rechts). In der Schweizer Liga A gibts vier Dreiergruppen. Diesen Herbst werden Hin- und Rückspiele ausgetragen. Die Schweiz spielt gegen Island und Belgien – es gibt also vier Gruppenspiele. Danach steigen im März 2020 in jeder Liga die Playoffs (Halbfinals und Finals). Wer Heimrecht geniesst, bestimmt die Uefa. Je die beste Nation aus den vier Ligen bekommt einen Fix-Platz an der EM 2020. Hat sich ein Gruppensieger bereits auf dem «normalen» Weg für die EM qualifiziert, geht sein Platz an die nächstbeste Mannschaft der Liga.
Wann wird gespielt?Die Schweiz spielt am 8. September und am 15. Oktober gegen Island, am 12. Oktober und am 18. November gegen Belgien. Dazwischen gibts für alle Nationen noch Möglichkeiten, Testspiele (auch gegen Mannschaften aus anderen Kontinenten) durchzuführen. So spielt die Schweiz beispielsweise am kommenden Dienstag ein Freundschaftsspiel in England, was nichts mit der Nations League zu tun hat.
Wer überträgt die Spiele in der Schweiz?Das Schweizer Fernsehen hat sich die Rechte bis Ende Saison 20/21 gesichert.
Was bedeutet die Uefa Nations League für die EM-Quali?Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 (findet in 12 europäischen Städten statt) beginnt nicht wie bisher üblich unmittelbar nach der WM, sondern erst im März 2019. Die 55 Nationen werden in 10 Gruppen à 5 oder 6 Teams eingeteilt. Je die 10 Gruppen-Ersten und -Zweiten erhalten 20 EM-Plätze. Das 24er-Feld wird komplettiert mit den 4 Gewinnern aus der neu geschaffenen Uefa Nations League.
BRIG VS - Ein Kunde der umstrittenen Blindenwerkstatt in Brig VS zeigt BLICK einen Mailverkehr zwischen ihm und der Werkstattleiterin. Darin behauptet diese sieben Mal, dass dort Blinde arbeiten. Heute ist klar: Das stimmt nicht.
Die Schweizerische Blinden- und Sehbehinderten Werkstatt (SBSW GmbH) in Brig VS steht seit der BLICK-Enthüllung unter Beschuss. Anders als auf der Homepage dargestellt, produzieren in der «Blindenwerkstatt» nämlich vor allem Menschen ohne schwere Sehbehinderung die Besen und Bürsten. Diese werden dann zu hohen Preise als «Blindenwertarbeit» verkauft.
Viele weitere Produkte der Werkstatt werden zudem aus dem Ausland importiert. In direkten Verkaufsgesprächen und im Produktekatalog wird das den Kunden verheimlicht – Etikettenschwindel! Ex-Angestellte, von Werkstattmitarbeitern bis ins Kader der SBSW, bestätigen das BLICK.
Verdächtige Socken
Wie verkauft wird, zeigt nun ein Mailverkehr zwischen SBSW und Adrian Ochsner aus Winterthur ZH. «Ich habe bei der Blindenwerkstatt Socken bestellt. Als diese geliefert wurden, wurde ich misstrauisch. Sie sahen aus, als wären sie maschinell hergestellt worden. Nach Blindenarbeit sah es nicht aus», so Ochsner.
Er fragte bei der Betriebsleiterin nach, was bei den Socken von den Blinden gemacht wurden. Diese antwortet per rührseliger Mail. Darin behauptet sie sieben Mal, dass in Brig Blinde arbeiten würden. O-Ton: «Durch Ihre Auftragserteilung helfen Sie unseren schwer sehbehinderten und blinden Handwerkern, deren Fürsorge wir übernommen haben, einen festen Platz im Arbeitsleben zu finden.»
Ausflüchte keine AntwortAuch die Preise rechtfertigt sie: «Unsere Verkaufspreise lassen sich natürlich nicht mit Preisen von herkömmlichen Discountern vergleichen. Unsere Artikel werden von blinden und stark sehbehinderten Handwerkern in Handarbeit hergestellt, es handelt sich nicht um Massenware.»
Und: «Aufgrund des fehlenden Augenlichtes werden unsere Mitarbeiter eng begleitet und es wird für aufwändigen Schutz gesorgt, so dass Arbeitsunfälle und Gefahren überhaupt minimiert werden. Arbeitsplatzunfälle unserer blinden Mitarbeiter machen den allergeringsten Teil aus, wir sorgen also für sichere Arbeitsplätze.» Das alles habe seinen Preis.
Was die Betriebsleiterin nicht sagt, obwohl Ochsner nur das erfragte: Die Socken, die er bestellt hat, wurden nicht von Blinden produziert – die gibt es nicht in der «Blindenwerkstatt».
BERN - Die Landwirtschaft profitiert von zahlreichen Vorteilen. BLICK zeigt acht Beispiele, wo der Subventionsdschungel gelichtet werden könnte.
Die Bauern stehen im Auge des politischen Orkans. In gut zwei Wochen entscheiden wir an der Urne über zwei Agrar-Initiativen, weitere Vorstösse zu Themen wie Hornkuh, Pestiziden und Massentierhaltung stehen an. Gleichzeitig gleist Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (66, FDP) im Oktober seine neue Agrarreform auf. Der Ex-Unternehmer und Tierarztsohn wird versuchen, die Landwirte mehr auf Wettbewerb zu trimmen und die staatliche Unterstützung zurückzufahren.
Denn keiner anderen Branche greift der Bund derart stark unter die Arme. Gut 3,6 Milliarden Franken machte das Landwirtschaftsbudget 2017 aus. Allein die Direktzahlungen spülen jährlich 2,8 Milliarden Franken in die bäuerlichen Kassen. Zudem gibt es allerlei weitere Zuschüsse, Beihilfen oder Vergünstigungen im Agrarbereich. Von den Privilegien profitieren nicht nur die rund 52'000 Landwirtschaftsbetriebe, sondern auch unzählige Agrarfunktionäre, Zulieferer, Verarbeiter und der Handel.
Die neue Agrarpolitik bietet Gelegenheit, den landwirtschaftlichen Subventionsdschungel zu lichten. BLICK zeigt acht Beispiele, wo Landwirtschaftsminister Schneider-Ammann zur Machete greifen kann:
> Absatzförderung: «Schweizer Fleisch – alles andere ist Beilage!» Der Spot ist Kult! Jahrelang warb die Branchenorganisation Proviande damit für einheimisches Fleisch – auch mit Steuergeldern. Der Bund zahlt nämlich bis zu 50 Prozent an die Werbung, mit welcher den Konsumenten Schweizer Agrarprodukte schmackhaft gemacht werden. 2016 kostete das rund 62 Millionen Franken. Absatzförderung in Ehren – doch in einigen Bereichen geht sie sehr weit: Dass auch Pilze (245'000 Franken), Zierpflanzen (420'000 Franken) oder Ölsaaten (480'000 Franken) auf Bundeskosten beworben werden, geht auf keine Kuhhaut.
> Viehschauen: Der Bund subventioniert aber nicht nur die Absatzförderung der bäuerlichen Produkte. Sondern auch diejenige von lebenden Tieren. Unter anderem unterstützt er Viehschauen. 300'000 Franken liess er sich das Vorführen der schönsten Rinder 2016 kosten. Über 450'000 Franken gingen für die Absatzförderung von noch nicht einmal lebenden Tieren drauf, wie das Bundesamt für Landwirtschaft bestätigt. Damit wurde beispielsweise die Teilnahme an Messen subventioniert, an denen Schweizer Muni-Sperma beworben wurde. Da bekommt das Wort Qualitätsoffensive eine ganz neue Bedeutung ...
> Exportförderung: Sie fallen unter die Absatzförderung, zielen aber auf die Konsumenten im Ausland: die Export-Initiativen! Auch hier berappt der Steuerzahler bis zu 50 Prozent der Werbung und an «Marktabklärungsmassnahmen». 2016 ingesamt 3,5 Millionen Franken. Alleine für die Käse-Werbung setzte der Bund 2,5 Millionen ein. Aber auch Fleisch, Bio-Produkte und selbst Muni-Sperma (100'000 Franken) werden beworben. Paradox: Obwohl sich die Bauern gegen den Freihandel wehren, machen sie für Exportwerbung die hohle Hand.
> Absatzförderung der besonderen Art: Schweizer Landwirte werden geradezu angehalten, zu viel zu produzieren – der Staat findet dann schon einen Absatzmarkt. Seit 1959 kauft zum Beispiel die Schweizer Entwicklungshilfe überschüssiges Milchpulver ein, um es in Afrika, Asien und Südamerika zu verteilen. Jedes Jahr für 20 Millionen Franken. Seit 2015 ist auch die Armee ein Abnehmer: Der Schweizer Soldat hat Schweizer Kartoffeln, Käse und Fleisch zu essen. Das Verteidigungsdepartement lässt sich das 1,6 Millionen Franken pro Jahr zusätzlich kosten.
> Gefrorenes Kalbfleisch: Es ist ein wiederkehrendes Phänomen. Im Frühling und Sommer ist Kalbfleisch weniger gefragt, die Überschüsse werden deshalb eingelagert, um einen Preiszerfall zu verhindern. 586 Tonnen landeten so 2017 vorübergehend im Tiefkühler. Das kostet. Und der Bund zahlt an die Lagerkosten und den Wertverlust infolge des Einfrierens rund einen Fünfliber pro Kilo. Total 2,9 Millionen Franken. Davon aber profitieren nicht die Bauern, sondern die Verarbeiter. Da fragt sich, wer hier mit wem das Kalb macht!
> Eier-Tütschete (1,5 Mio. Franken): Der Osterhase macht den Eierproduzenten einen Strich durch die Rechnung. Nach Ostern sinkt die Nachfrage nach Eiern nämlich markant. Um die Preise zu stützen und damit die Bauern die Eier doch noch loswerden, hat sich der Bund etwas Besonderes einfallen lassen: Aufschlagsaktionen! Die Idee dahinter: Hiesige Nahrungsmittelhersteller sollen statt billiger Importeier einheimische Konsumeier für ihre Produkte verwerten. Pro Ei gibts dafür 9 Rappen. 2017 wurden so für gut 19 Millionen Eier 1,5 Millionen Franken berappt.
> Familienzulagen: Mindestens 200 Franken im Monat bekommt eine Familie vom Staat für ein Kind. Finanziert wird die Familienzulage von den Arbeitgebern, die in die Familienausgleichskasse einzahlen müssen. Wer selbständig erwerbend ist – zum Beispiel als Steuerberater oder Physiotherapeut – muss selbst einzahlen. Ausser natürlich, er ist Landwirt. Die Familienzulagen für die Bauernkinder zahlt der Steuerzahler. Bund und Kantone kostete das 2016 mehr als 90 Millionen Franken.
> Banknötli-Aktion: Die Schweizer Bauern profitieren sogar davon, dass Banknoten irgendwann für ungültig erklärt werden. Die Nationalbank muss daher immer genug Geld vorrätig haben, um alte Banknoten umzutauschen. Geld aus diesem Topf, das sie nicht braucht – weil die alten Noten nicht gegen neue eingetauscht werden –, kommt dem Fonds für nicht versicherbare Elementarschäden zugute. Dieser zahlt vor allem an Bauern Beiträge aus. Für 2020 wird mit einer Ausschüttung von einer Milliarde Franken gerechnet. Doch dieses Privileg könnten die Bauern verlieren: Der Bundesrat will die Umtauschfrist nämlich abschaffen.
Novak Djokovic (ATP 6) hat gegen Federer-Bezwinger John Millman (ATP 55) keine Probleme. Er bezwingt den Australier in drei Sätzen. Im Halbfinal kriegt es der Serbe mit Kei Nishikori (ATP 19) zu tun. Der Japaner rang den Kroaten Marin Cilic (ATP 7) in fünf Sätzen nieder.
Novak Djokovic (ATP 6) steht im Halbfinal der US Open! Der Serbe hat gegen Federer-Bezwinger John Millman (ATP 55) keine Mühe. Er legt im Arthur Ashe Stadion dominant los. Den ersten Satz holt er sich mühelos mit 6:3.
Im zweiten Satz spielt Millman besser, aber immer noch nicht gut genug für den «Djoker». Dieser behält denn auch im zweiten Durchgang die Überhand. In den entschiedenden Momenten ist Djokovic einfach besser.
Der dritte Durchgang ist ein auf und ab. Zuerst geht Djokovic mit Break in Führung, dann kommt Millman nochmals heran. Am Ende von Durchgang 3 durchbricht der 13fache Grand-Slam-Sieger ein zweites Mal den Service des Australiers und qualifiziert sich somit für das Halbfinal.
Nishikori nimmt Revanche an CilicDort trifft Djokovic auf Kei Nishikori (ATP 19). Dieser sorgte am Mittwochabend für japanischen Jubel in New York. Nach einem Abnützungskampf über 4 Stunden und 12 Minuten schlägt Nishikori den Kroaten Marin Cilic (ATP 7) mit 2:6, 6:4, 7:6, 4:6 und 6:4.
Die Genugtuung bei Nishikori muss besonders gross sein: Vor vier Jahren verlor der Japaner gegen den kroatischen Aufschlag-Giganten den Grand-Slam-Final in New York.
Bei den Frauen qualifiziert sich Lokalmatadorin Madison Keys für den Halbfinal. Sie schlägt die Spanierin Carla Suarez Navarro in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3. Dort trifft sie auf die Japanerin Naomi Osaka. (nim)
Ein Erdbeben der Stärke 6,6 hat am frühen Donnerstag (Ortszeit) die japanische Nordinsel Hokkaido erschüttert. Nach dem Taifun «Jebi» vom Dienstag ist es bereits die zweite Naturkatastrophe innert Wochenfrist, von der Japan betroffen ist.
Japan wird schon wieder von einer Naturkatastrophe durchgeschüttelt. Nach dem Taifun «Jebi» mit mindestens elf Toten (BLICK berichtete) ereignete sich am Donnerstagmorgen ein Erdbeben der Stärke 6,6.
Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens etwa 62 Kilometer südöstlich von Hokkaidos Hauptstadt Sapporo. Der Erdstoss ereignete sich demnach in geringer Tiefe. Ein Nachbeben der Stärke 5,3 erschütterte die Region nur wenig später.
Kohlekraftwerke notfallmässig abgeschaltet
Nach dem schweren Erdbeben auf Hokkaido fiel auf weiten Teilen der japanischen Insel der Strom aus. Ein Sprecher des Versorgers Hokkaido Electric Power sagte am Donnerstag, nach dem Beben seien alle Kohlekraftwerke auf der Insel notfallmässig abgeschaltet worden. Die Versorgung der knapp drei Millionen Kunden werde so schnell wie möglich wieder hergestellt.
Bei dem Beben wurden japanischen Medien zufolge durch Erdrutsche zahlreiche Menschen verschüttet und Strassen zerstört. Der Sender NHK berichtete zunächst von zehn Verletzten.
Sieben Häuser eingestürztDie japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete unter Berufung auf die Feuerwehr, sieben Häuser seien eingestürzt. Rettungskräfte suchten nach möglichen Verschütteten. Ein 82-jähriger Mann fiel dem Bericht zufolge während des Bebens eine Treppe herunter und zeigte danach keine Lebenszeichen mehr.
Japanische Fernsehbilder zeigten Bilder von gewaltigen Erdrutschen, mehrere Menschen mussten mit Helikoptern in Sicherheit gebracht werden. In Muroran brach ein Feuer in einer Chemieanlage aus, konnte aber gelöscht werden. Der Bahn- und Flugverkehr auf Hokkaido wurde beeinträchtigt. Der Flughafen Chitose musste für den gesamten Tag geschlossen werden, nachdem ein Dach eingestürzt und der Strom ausgefallen war. Die Zentralregierung in Tokio schickte 25 Soldaten nach Hokkaido, um die örtlichen Einsatzkräfte zu unterstützen.
Die japanische Meteorologiebehörde erklärte in der Nacht auf Donnerstag, der Meeresspiegel könne infolge des Bebens in Küstenregionen leicht ansteigen. Eine Tsunami-Warnung wurde aber nicht ausgegeben.
Japan liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stossen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. Er verläuft im Osten von Chile über Peru und die Westküste der USA bis nach Nord-Alaska und im Westen von Japan über Südostasien bis zu den Pazifik-Inseln. (SDA)
Am Mittwochabend hat sich in Chur ein Selbstunfall ereignet. Ein 75-jähriger Mann verstarb noch auf der Unfallstelle.
Tragischer Unfall am Mittwochabend in Chur GR. Ein 75-jähriger Autolenker kollidierte mit seinem Wagen zunächst mit einer Stützmauer, geriet dann auf die Gleise der Arosabahn und fuhr schliesslich gegen das Eisengeländer der Plessur.
Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuche habe der Notfallarzt der Rettung Chur nur noch den Tod des Fahrzeuglenkers an der Unfallstelle feststellen können. Dies teilte die Stadtpolizei Chur in der Nacht auf Donnerstag mit.
Zugausfälle für zweieinhalb StundenDer genaue Unfallhergang sei aber noch Gegenstand weiterer Ermittlungen. Das stark beschädigte Fahrzeug sei zudem bereits abgeschleppt worden.
Die Bahngeleise der Arosabahn blieben laut der Polizei für rund zweieinhalb Stunden gesperrt. Die Rhätische Bahn habe Ersatzbusse für die Zugausfälle eingesetzt. (SDA)
Weil in Dänemark die Profis wegen eines Streits mit dem Verband nicht mit der Nationalmannschaft antreten, müssen im Test gegen die Slowakei Amateure ran. Diese vertreten Christian Eriksen & Co. den Umständen entsprechend würdig.
Dänemark, 1992 noch stolzer Europameister, steckt tief in der Krise. Die Nationalspieler streiken allesamt. Grund: Sie streiten mit dem Verband, wollen individuelle Sponsorenverträge abschliessen, was die Bosse ablehnen, weil damit der Nationalteamsponsor konkurrenziert würde.
Die Lage ist ernst. Zum Freundschaftsspiel am Mittwoch in der Slowakei reisten nicht die Stars wie Goalie Kasper Schmeichel, Thomas Delaney oder Christian Eriksen an, sondern eine Nottruppe aus Futsal-Kickern und zweitklassigen Fussballern – eine Farce.
Würde Dänemark gar nicht antreten, drohten massive Sanktionen der Uefa: eine millionenschwere Geldstrafe und ein möglicher Ausschluss für mehrere Jahre.
Das dänische Notteam schlug sich unter diesen Umständen gut, blamierte sich jedenfalls nicht. Am Ende siegen die Slowaken 3:0. Der dänische Verband entschuldigte sich beim Gegner für die Posse und übenahm die Kosten für das Spiel.
Der slowakische Verband wiederum entschuldigte sich bei den Fans. Um trotzdem ein paar anzulocken wurden die Ticketpreise auf den symbolischen Betrag von einem Euro gesenkt.
Nach dem Amtsantritt des Präsidenten Mario Abdo Benítez kehrt Paraguay zu seiner Linie in der Nahost-Politik zurück: Die Regierung des südamerikanischen Landes kündigte am Mittwoch an, seine Botschaft in Israel wieder zurück von Jerusalem nach Tel Aviv zu verlegen.
Die Meldung hatte im Frühjahr für Aufsehen gesorgt: Anlässlich zum 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung wurde die amerikanische Botschaft in Jerusalem eingeweiht. US-Präsident Donald Trump (72) war es, der den viel kritisierten Umzug veranlasste (BLICK berichtete).
Paraguay geht nun den umgekehrten Weg. Nach dem Amtsantritt des Präsidenten Mario Abdo Benítez kehrt Paraguay zu seiner ursprünglichen Linie in der Nahost-Politik zurück: Die Regierung des südamerikanischen Landes kündigte am Mittwoch an, seine Botschaft in Israel wieder zurück von Jerusalem nach Tel Aviv zu verlegen.
Israel schliesst Botschaft in ParaguayyIsraels Regierungschef Benjamin Netanjahu ordnete daraufhin die Schliessung der israelischen Botschaft in Paraguay an. Die Palästinenserführung kündigte hingegen die Eröffnung einer Botschaft in dem südamerikanischen Land an.
Abdo Benítez hatte Mitte August sein Amt angetreten. Er gehört wie sein Vorgänger Horacio Cartés der seit Jahrzehnten nahezu ununterbrochen regierenden Colorado-Partei an. Cartés hatte erst im Mai die Botschaft in Jerusalem eingeweiht.
«Ich denke, das sollte unsere israelischen Brüder und Freunde nicht verärgern»Mit der Rückverlegung der Botschaft nach Tel Aviv solle zu den diplomatischen Bemühungen um einen «umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden» in der Region beigetragen werden, erklärte die Regierung in Asunción.
Asuncion verwies auf die langen freundschaftlichen Beziehungen zu Israel. «Ich denke, das sollte unsere israelischen Brüder und Freunde nicht verärgern», sagte Aussenminister Luis Castiglioni bei einer Pressekonferenz. «Mehr als 85 Staaten haben ihre Botschaften in Tel Aviv gelassen und wir sind historische Verbündete.» Es dürfe nicht vergessen werden, dass «Paraguays Stimme die entscheidende Stimme bei der Gründung Israels war», fügte der Minister hinzu. Er bezog sich auf eine Abstimmung bei der Uno 1947.
Paraguay sei in seiner internationalen Politik stets verlässlich gewesen, sagte Castiglioni weiter. Der Entscheid von Cartés sei dagegen eine «Verzerrung dieser Tradition und Kultur des Respekts des internationalen Rechts» gewesen.
Aus Israel kam jedoch scharfe Kritik: Die Entscheidung Paraguays werfe einen Schatten über die Beziehungen zwischen beiden Ländern, hiess es aus dem Büro Netanjahus.
Palästinenser wollen Botschaft in Paraguay eröffnenDie Palästinenser reagierten erfreut auf die Ankündigung aus Südamerika. Aussenminister Rijad al-Maliki sagte laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Wafa, die Palästinenser wollten «unverzüglich» eine Botschaft in Paraguay eröffnen. Dies habe Palästinenserpräsident Mahmud Abbas angeordnet, um die «mutige Entscheidung der paraguayischen Regierung zu würdigen».
Nach den USA und Guatemala hatte Paraguay im Mai als drittes Land seine Botschaft nach Jerusalem verlegt. International war es jahrzehntelang üblich, dass Staaten ihre diplomatischen Vertretungen in Israel in Tel Aviv ansiedeln. US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember mit diesem Konsens gebrochen und den Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem angeordnet.
Die umstrittene Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem am 14. Mai führte zu blutigen Unruhen. Im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Israel wurden bei der Niederschlagung der Proteste durch die israelische Armee rund 60 Palästinenser getötet. Zwei Tage später verlegte dann auch Guatemala seine Botschaft in Israel nach Jerusalem.
Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich. Der Streit ist eines der Haupthindernisse für eine Lösung im jahrzehntelangen Nahost-Konflikt. (SDA)
FLORENZ (I) - Seit dieser Woche wird man fürs Essen auf den Strassen der italienischen Stadt Florenz hart bestraft: Touristen drohen bis zu 500 Euro Bussen.
Die italienische Touristenstadt Florenz verbietet das Essen auf Trottoirs, Treppen oder Einfahrten zu gewissen Tageszeiten. Wer sich nicht daran hält, muss blechen. Bei Missachtung drohen Bussen von bis zu 500 Euro.
Das Verbot trat in dieser Woche in Kraft. Es gilt für bestimmte Strassen in der Stadt während der Mittagszeit von 12 bis 15 Uhr und später dann wieder von 18 bis 22 Uhr. Die Massnahme soll bis zum 6. Januar 2019 gelten.
Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, sagte, die Regelung ziele auf «flegelhafte Touristen» ab. Denn Touristen essen häufig im Sitzen auf der Strasse, um Geld zu sparen.
Florenz ist nicht die erste Stadt, die auf Zwischenfälle mit Touristen reagiert: Nachdem ein Mann nackt im Trevi-Brunnen in Rom geschwommen war, führte die Stadt im vergangenen Jahr ein Bussgeld für Menschen ein, die an bedeutenden Brunnen essen oder darin baden. (SDA)
In Sachen Mode verweist Herzogin Kate ihre Schwägerin Meghan klar auf den zweiten Platz: Laut dem britischen Sales-Report von Ebay ist Kate die Royal-Style-Influencerin des Jahres.
Was Herzogin Kate (36) trägt, wollen alle haben: Das bestätigt der aktuelle britische Sales-Report von Ebay. Demnach ist die Ehefrau von Prinz William (36) die unangefochtene Styling-Queen der Britinnen.
Vor allem Kates Mode während der Schwangerschaft mit Prinz Louis (4 Monate) verursachte letztes Jahr einen regelrechten Hype auf die von ihr getragenen Kleidungsstücke. Allein im November 2017 soll sich die Nachfrage nach Umstandsmänteln verdreifacht haben. Absoluter Spitzenreiter unter den gesuchten Fashion-Items von Kate ist das Kleid der Designerin Jenny Packham, das die Herzogin beim ersten Presseauftritt mit Söhnchen Louis trug. Es löste einen regelrechten Hype auf Ebay aus, und die Nachfrage nach Kreationen von Jenny Packham hat sich laut dem Bericht insgesamt verdoppelt.
«Kates Stil kommt dauerhaft an»Damit verweist Kate ihre Schwägerin Meghan (37) deutlich auf den zweiten Platz der Royal-Style-Influencer. Zwar sorgte die Hochzeit mit Prinz Harry (33) im Mai und das Brautkleid von Givenchy für einen kurzzeitigen Anstieg von 60 Prozent bei den Ebay-Suchanfragen, Herzogin Kate hält sich in Sachen Mode-Vorbild jedoch trotzdem an der Spitze.
Und das hat seinen Grund: «Kates unverkennbarer Stil kommt dauerhaft an», sagt Rob Hattrel, Vize-Präsident von Ebay UK, dem britischen «Hello!»-Magazin. «Während Meghan dieses Jahr ganz klar im Fokus der Modemagazine stand, ist Kates unverkennbarer Stil seit ihrer Hochzeit im Jahr 2011 ein Hit bei Ebay-Shoppern.» Bei royalen Events würden sie immer wieder einen Anstieg der Suchanfragen verzeichnen, so Hattrel weiter. «2018 war dank der Geburt von Prinz Louis und der Hochzeit von Harry und Meghan ein Superjahr, auch für kleinere Unternehmen.»
Queen Elizabeth auf dem fünften PlatzHerzogin Kate und Herzogin Meghan sind nicht die einzigen Fashion-Vorbilder der britischen Royals. Prinzessin Charlotte (3) belegt im Ebay-Ranking den dritten, Prinz George (5) den vierten und die Queen (92) den fünften Platz. (brc)
Ein Selbstmordattentäter hat sich in einem Sportklub in der afghanischen Hauptstadt in die Luft gesprengt. Kurze Zeit später kam es erneut zu einer Explosion. Mindestens 20 Menschen kamen ums Leben.
In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch bei zwei Anschlägen mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Journalisten. Zunächst sprengte sich ein Attentäter in einem Wrestling-Verein im Westen Kabuls in die Luft. Kurze Zeit später war an derselben Stelle eine weitere Explosion zu hören.
Der zweite Anschlag zielte offenbar auf die Rettungsdienste und Journalisten, die zum Ort des Geschehens geeilt waren. 70 Personen wurden nach Angaben der Polizei verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
IS-Angriffe auf schiitische MinderheitBei der zweiten Explosion kamen ein Kameramann und ein Reporter von Afghanistans grösstem Fernsehsender Tolo News ums Leben, wie eine Unterstützergruppe für freie Medien berichtete.
Der Wrestling-Club befindet sich im Bezirk Dascht-e-Barchi, in dem zahlreiche Angehörige der schiitischen Minderheit der Hasara leben. Sie werden immer wieder Opfer der extremistischen Miliz Islamischer Staat (IS). (SDA)
Die Unia gibt zu, hinter dem Fake-Inserat zu stehen, das in den vergangenen Tagen für Aufregung sorgte. Doch war die Aktion ihrem Anliegen wirklich förderlich?
80'000 Franken für den Mann, nur 64'000 Franken für die Frau: Ein Stelleninserat einer angeblichen IT-Firma mit Sitz in Pully VD machte diese Tage im Netz die Runde. Wie ein Westschweizer Online-Magazin herausfand, steckt hinter dem Unternehmen die Unia, die mit den Inseraten auf die Lohnungleichheit aufmerksam machen will. Eine Art der Kampagnenführung, die für Kritik sorgte. Auch, weil die Unia sich weigerte, Stellung dazu zu beziehen.
Erst jetzt macht die Gewerkschaft reinen Tisch. «Besondere Situationen erfordern manchmal besondere Massnahmen», begründet Unia-Geschäftsleitungsmitglied Corinne Schärer die Fake-Kampagne. Über den Lohn zu sprechen sei in der Schweiz tabu, Stelleninserate würden ohne Angabe des Gehalts veröffentlicht. «Deshalb wollten wir mit einem fiktiven Stelleninserat auf das Lohnungleichheit aufmerksam machen.»
Kampf fürs GleichstellungsgesetzDer Zeitpunkt ist nicht zufällig. In einer Woche beginnt im Bundeshaus die Herbstsession. Ein Geschäft, mit dem sich die Nationalräte dabei beschäftigen: das Gleichstellungsgesetz. Es geht unter anderem darum, ob grössere Unternehmen künftig Lohnanalysen machen müssen.
Aus Sicht der Unia ist die Gesetzesänderung dringend nötig. «Schon 2006 hat man festgestellt, dass das aktuelle Gleichstellungsgesetz nicht greift. Immer wieder wurde eine Revision hinausgezögert», kritisiert Schärer.
Aktion mache Lohndebatte unglaubwürdigDass man allerdings mit Fake News Politik macht, sorgte selbst gewerkschaftsintern für Stirnrunzeln. In einem Interview mit «Le Nouvelliste» sagt die Walliser Gewerkschaftsbund-Sekretärin Patricia Constantin, sie selbst überzeuge die Aktion nicht.
Deutlich harscher fällt die Kritik von bürgerlicher Seite aus. Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, findet es zwar wichtig, dass auf Lohnungleichheiten aufmerksam gemacht wird. «Mit der Aktion hat sich die Unia aber selbst ins Knie geschossen», meint er. Durch das Fälschen des Inserats mache man das Anliegen an sich unglaubwürdig. «Die Diskussionsbereitschaft in der Gesellschaft nimmt so massiv ab.»
Ist lügen legitim?Anderer Meinung ist Daniel Graf. Der Mitgründer der Unterschriftensammel-Plattform «Wecollect» und Kampagnen-Experte findet die Fake-Aktion nicht besonders skandalös. «Bei Polit-Kampagnen darf man etwas weiter gehen als bei kommerziellen Kampagnen», sagt er.
Dabei könne es auch durchaus legitim sein, den Absender einer Kampagne zu verschleiern – gerade bei wenig sichtbaren Themen wie dem Tabu-Thema Lohn. «Zentral ist dann aber, dass man im richtigen Moment Transparenz schafft und erklärt, weshalb diese Massnahme nötig war», sagt Lohn. Sonst droht die Fake-Kampagne zum Bumerang zu werden.
Cristiano Ronaldos Sohn Cristiano Jr. hat in den Ferien keine Lust auf Kuscheln, Prinz Harry und Herzogin Meghan glänzen bei einem Event und Emily Ratajkowski wird bei einer sexy Segway-Tour im Bikini beobachtet. Willkommen zu den Foto-Storys des Tages!
PALAGONIA (I) - In Sizilien findet eine Familienfeier ein schreckliches Ende. Ein irrer Nachbarsbauer rast mit seinem Fiat Punto in die Festgesellschaft und tötet eine ältere Dame (†87). Sieben weitere Personen werden verletzt.
Der Abend ist lau, die Stimmung gut. In der Sackgasse decken die Anwohner eine grosse Tafel. 30 Personen einer grossen Familie feiern am vergangenen Freitag im sizilianischen 16'000-Seelen-Ort Palagonia ein Spätsommerfest. Ein Nachbar ist nicht eingeladen: Bauer Angelo C.* (52). Er will die Feier stören – auf grausame Weise.
Kurz nach 22 Uhr steigt der Mann in den grauen Fiat Punto seines Vaters. Er biegt in die Via Savona ein – und beschleunigt. «Das Auto kam mit Vollgas auf uns zu, fuhr direkt in die Gruppe. Viele von uns wurden dabei in die Luft geschleudert», sagt Alessandro Calanducci dem italienischen Sender TGcom24. Dreimal setzt der irre Landwirt zurück, um erneut mit Anlauf in die Menschen zu rasen. «Die Opfer flogen wie Bowling-Kegeln zu Boden», erzählt Nachbarin Isabella der Zeitung «La Repubblica». Sie sagt: «Ich werde diese Szene nie vergessen.»
Grosi (†87) hatte keine ChanceMaria Napoli (†87) sitzt am Kopf der Tafel mit dem Rücken zur Strasse. Das Grosi hat keine Chance. «Zia Maria», wie sie alle liebevoll nennen, wird vom Auto überrollt und stirbt vor Ort. Sieben weitere Personen werden verletzt. Darunter zwei Kinder. Eines ist gerade erst neun Monate alt. Das Baby erleidet eine Kopfverletzung. Während die meisten anderen Opfer mit Knochenbrüchen, Prellungen, Schürf- und Platzwunden im örtlichen Spital behandelt werden müssen.
Angelo C. ist bekannt in der Nachbarschaft. Ein eher ruhiger Typ. Doch mit psychischen Problemen. Was liess Angelo C. an jenem Abend derart ausrasten? Ein Anwohner vermutet: «Vielleicht störte ihn die fröhliche Feier.»
«Der Amok-Fahrer wollte alle am Boden sehen»Das Blutbad dauert nur Minuten. Der irre Bauer flieht. Wenig später finden die Carabinieri das Tatfahrzeug. Es steht verlassen ausserhalb des Ortes. Von Angelo C. fehlt jede Spur. Gestern gelingt der Polizei seine Verhaftung. Im Verhör erklärt der Amok-Fahrer: «Es war nur ein Unfall. Ich wollte niemandem wehtun.»
Salvatore Astuti glaubt dem Bauern kein Wort. Der Bürgermeister von Palagonia ist überzeugt: «Der Mann ist mehrmals in die Gruppe gefahren. Der wollte alle am Boden sehen. So was macht nicht einmal der IS.»
Während die Ermittler gegen Angelo C. Anklage erheben wegen vorsätzlicher Tötung und versuchten Massakers, sammeln sich die Bürger von Palagonia zum Fackelzug. Stiller Abschied von «Zia Maria».
Berlin – Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat nach langem Schweigen zu Chemnitz voreilige Äusserungen scharf kritisiert. Er sei sei der Ansicht, dass man sich als Politiker zu solchen Dingen erst einlassen sollte, wenn man authentische Informationen habe.
Deshalb habe er selbst sich nach dem Tötungsdelikt und den anschliessenden Protesten in Chemnitz erst einmal bei der Landesregierung und der Polizei nach den Einzelheiten erkundigt. Dies sagte der CSU-Chef am Mittwoch am Rande einer Tagung in Brandenburg. Seehofer war von einigen Bundespolitikern vergangene Woche für sein langes Schweigen zu den Vorfällen kritisiert worden.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte nach den Übergriffen in Chemnitz Kanzlerin Angela Merkel widersprochen, die «Hetzjagden» auf Ausländer verurteilt hatte. Kretschmer sagte, das Geschehen in Chemnitz müsse richtig beschrieben werden: «Klar ist: Es gab keinen Mob, keine Hetzjagd und keine Pogrome.»
Merkel bekräftigte am Mittwoch ihre Verurteilung der Auseinandersetzungen und Proteste. Die Informationen der Regierungserklärung aus Sachsen stehe «ja möglicherweise im Widerspruch zur Stellungnahme des Kanzleramtes», die er aber noch nicht in Gänze kenne, sagte Seehofer.
Fünf Jahrzehnte nach dem magischen Jahr 1968 stellt sich die Frage: Was bleibt von der Studentenrevolte, die damals Europa erschüttert hat? BLICK gibt zwölf Antworten. Heute Teil 8: Hasch, Marihuana und LSD.
Es war ein typischer Sponti-Spruch, für viele mehr rebellisches Wunschbild denn Realität: «High sein, frei sein, Terror muss dabei sein!» Dennoch drückte er ein Lebensgefühl aus, das 1968 stärker war als je zuvor.
Haschisch, Marihuana und das chemisch hergestellte Halluzinogen Lysergsäurediethylamid (LSD) wurden in dieser Generation konsumiert wie nie. Auch weil anfangs noch keine Gesetze existierten, die dies verhindert hätten, und weil Rockstars dem Drogenkonsum frönten.
LSD-Hymne Lucy«Drogen fanden ihren Weg in alles, was wir taten», sagte Paul McCartney einmal Jahre später, «sie färbten unsere Sicht der Dinge bunt.» Mit «Lucy in the Sky with Diamonds» produzierten die Beatles 1967 auch den LSD-Song der 68er schlechthin – da konnte John Lennon noch lange beteuern, das Stück sei keineswegs unter Drogeneinfluss entstanden.
«Spirituelle Reisen ins ‹Innere All›», nannte das der deutsche Soziologe Günter Amendt. Drogen als «Kreativitätsverstärker» von kreativen Menschen, die bewusst zu Drogen greifen. Horrortrips, Wahnvorstellungen und ungeahnte Kreativität lagen bei einem solchen Rausch nahe beieinander.
Die Rockband The Doors besang schon 1967 den drogenrauschgeschwängerten psychedelischen Übergang in eine vermeintlich freiere Welt. «Break On Through (To the Other Side)» heisst das Stück, eine Art Aufforderung zum bewusstseinserweiternden Trip. Leadsänger Jim Morrison nahm ihn wörtlich, 1971 starb er im Drogenrausch, wie so viele Pop- und Rockgrössen vor und nach ihm.
«Bindemittel der Subkultur»Ein eigentlicher Markt für Drogen existierte im Europa der 60er-Jahre noch kaum, auch musste der Konsum erst erlernt werden. Der Egotrip mit LSD wurde oft in einem Ritual mit psychedelischer Musik und Lichteffekten inszeniert. Bei Haschisch oder Marihuana stand dagegen das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt. Es gab «Smoke-ins», in denen «Haschrebellen» öffentlich die Joints herumreichten.
Drogen als «Bindemittel innerhalb der Subkultur», nannte das der Soziologe Amendt, das den ichbezogenen Hippie mit den studentenbewegten 68ern und der sich entwickelnden Subkultur verband.
Verbote und BeratungDabei hatten die Drogen ihre Unschuld längst verloren. Der Staat verschärfte die Betäubungsmittelgesetze. Er richtete auch Drogenberatungsstellen ein. Doch bereits verbreitete sich mit Heroin eine neue, oftmals todbringende Droge.
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ZÜRICH - Das SRF trennt sich von Roman Kilchsperger als «Donnschtig-Jass»-Moderator, wie BLICK exklusiv erfahren hat. «Ich habe meinen Badge abgegeben und die Entscheidung akzeptiert», sagt der Zürcher.
Neuer Eklat beim Schweizer Fernsehen: Roman Kilchsperger (48), der zum Teleclub wechselt und dort die Champions League kommentiert, darf den «Donnschtig-Jass» nächstes Jahr nicht mehr moderieren. «Ich habe mich entschieden, bereits für die kommende Staffel 2019 einen neuen Moderator oder eine neue Moderatorin für den ‹Donnschtig-Jass› zu suchen», verrät der neue Unterhaltungschef Stefano Semeria (52) exklusiv gegenüber BLICK. «Darüber habe ich Anfang Woche mit Roman gesprochen.»
Er brachte Schalk und Schwung in die SendungDabei steht fest: Kilchspergers Übernahme des «Donnschtig-Jass» war vor acht Jahren ein Quantensprung, aus dem Stand mutierte der schlagfertige Zürcher zum Trumpf-Ass für das SRF. Er brachte Schalk und Schwung in die legendäre Jass-Sendung und kam beim Grossteil des Publikum enorm gut an. Auch Branchenprofis attestierten Kilchsperger, der richtige Mann am richtigen Ort zu sein. «Keiner kann im Moment eine so grosse Show glaubwürdig stemmen», meinte Volksmusik-Legende Sepp Trütsch (69) noch Anfang August gegenüber BLICK. Doch hinter seiner Verabschiedung steht nicht nur ein profaner Personenwechsel, gemäss SRF sind weiter reichende Überlegungen massgebend. Eines seiner strategischen Ziele sei die langfristige Talententwicklung in der Moderation, wie Semeria sagt. «Dabei bietet das Sommerprogramm traditionell bessere Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, als das Strukturprogramm», erklärt er. «Da wir sowieso im Hinblick auf 2020 eine neue Moderatorin oder einen neuen Moderator für den ‹Donnschtig-Jass› hätten suchen müssen, stellte sich für mich zum Antritt der neuen Position die Frage, warum wir diesen Schritt nicht schon um ein Jahr vorziehen sollten.» Nach Kilchspergers Entscheid, zu Teleclub zu wechseln, sei es auf der Hand gelegen, dass langfristig nach einer neuen Moderationslösung gesucht werden musste.
Roman Kilchsperger hält sich bedecktImmerhin steht fest: Kilchspergers bissiges Interview, in dem er in der «Weltwoche» gegen seinen Noch-Arbeitgeber austeilte, habe beim Entscheid keine Rolle gespielt. «Ich wurde quasi eingeschläfert», äusserte sich Kilchsperger damals unmissverständlich gegenüber dem Wochenmagazin. «Die Unstimmigkeiten im Sommer hat bereits mein Vorgänger mit Roman geklärt. Für mich ist es jetzt wichtig, in die Zukunft zu schauen», sagt Semeria.
Kilchsperger hält sich bedeckt, was den Entscheid des SRF angeht: «Ich habe meinen Badge abgegeben und die Entscheidung akzeptiert», sagt er zu BLICK. «Schade, dass alles so gekommen ist.» Weiter wolle er sich dazu nicht äussern. Eine Reaktion, die unterschiedliche Sichtweisen vermuten lässt. Harmonie und gegenseitiges Einvernehmen klingen jedenfalls anders.
Ein Abgang ist nicht mehr möglich. Jetzt droht Josip Drmic bei Borussia Mönchengladbach eine Saison als Zuschauer. Er gibt sich aber nicht auf.
Es sah alles gut aus für Josip Drmic Ende letzter Saison. Nachdem er fast die gesamte Hinrunde verpasst hatte, kämpfte sich der Nati-Stürmer bei Borussia Mönchengladbach zurück ins Kader und ab und an auch in die Startformation bei Trainer Dieter Hecking. Erzielt in den letzten sechs Spielen vier Tore.
Auch an der WM bekam er seine Chance, nutzte sie, indem er gegen Costa Rica ein Joker-Tor erzielte. Jetzt aber hat Drmic keine einfache Zeit. Kein Nati-Aufgebot und in der Bundesliga schaffte er es an den bisherigen zwei Spieltagen nicht mal ins Kader der Gladbacher.
Eigentlich sollte ein Wechsel – unter anderen war Düsseldorf ein Thema – bessere Zeiten bringen. Doch das Transferfenster ist seit knapp einer Woche zu. Aber Drmic gibt sich bei den «Fohlen» nicht auf: «Der Trainer hat mir klipp und klar gesagt, wie die Situation ist. Ich weiss aber, dass er mir eine Chance geben und mich nicht einfach abservieren wird. An diese Chancen werde ich glauben – dafür gebe ich Gas», sagt er zur «Bild».
Coach Hecking gibt seinem Stürmer indes auch Hoffnung: «Josip ist fester Bestandteil des Kaders. Wenn er besser trainiert und spielt als andere, dann wird er eingesetzt. Natürlich würden wir dann sein Potenzial für uns nutzen.»
Sein Vertrag in der Bundesliga läuft noch bis 2019. Ob und wie oft Drmic bei den Gladbachern noch zum Einsatz kommen wird, ist offen. (leo)