New York – Japans Ministerpräsident Shinzo Abe ist nach eigenen Worten offen für ein Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Er sei bereit für ein Treffen und einen damit verbundenen «Neustart» in den Beziehungen seines Landes mit Pjöngjang.
Dies sagte Abe am Dienstag (Ortszeit) vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Bisher hatte Abe eine harte Linie gegenüber Nordkorea vertreten.
Japan sieht sich durch Nordkoreas Atomwaffen bedroht. US-Präsident Donald Trump hatte sich bereits im Juni mit Kim in Singapur getroffen. Am Montag sagte Trump, er rechne mit einem baldigen zweiten Gipfel mit Nordkoreas Machthaber.
Aussenminister Ignazio Cassis hat am Dienstag am Rande der Uno-Vollversammlung in New York seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. Einen Durchbruch in der Spionage-Affäre hat das Gespräch nicht gebracht. Lawrow lehnte zudem eine Einladung nach Bern vorerst ab. Am gleichen Tag hat Bundespräsident Alain Berset seine Rede gehalten – mitsamt Seitenhieb gegen US-Präsident Donald Trump (72).
In New York tummeln sich zurzeit politische Schwergewichte. Mittendrin ist auch die Schweiz. Der Bundesrat wird an der Uno-Vollversammlung durch Alain Berset, Doris Leuthard und Iganzio Cassis vertreten.
Aussenminister Cassis hat am Dienstag seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu einem bilateralen Gespräch getroffen. Die Stimmung zwischen den beiden Ländern ist auf dem Tiefpunkt. Die Schweiz wirft den Russen Spionage vor. Jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz soll ein Spion sein. Bern entzog mehreren Moskauer Diplomaten vergangene Woche als Konsequenz die Akkreditierung, der Kreml reagierte mit derselben Massnahme (BLICK berichtete).
Cassis: Begegnung mit Lawrow war «angespannt»Das Treffen zwischen Cassis und Lawrow war denn auch kein harmonisches Beisammensein. Der Tessiner bezeichnete die Begegnung im Anschluss als «angespannt». «Wir haben schliesslich nicht über das schöne Wetter gesprochen, sondern über die verschiedenen Informationen, die in der Schweiz zirkulierten über eventuelle nachrichtendienstliche Tätigkeiten Russlands, die jenseits der Norm waren», sagte Cassis.
Ob sich Lawrow für den Spionagevorfall entschuldigt habe, wollte Cassis nicht sagen. «Bei solchen Gesprächen geht es nie darum, jemanden anzuklagen oder sich zu entschuldigen. Man tauscht Eindrücke und Informationen aus, die man hat», sagte der Aussenminister, der zum ersten Mal in dieser Funktion in New York ist. «Man schaut, wie das Gegenüber auf diese Informationen reagiert und hört gut zu, was dieses sagt.»
Lawrow schlägt Cassis-Einladung vorerst ausWas die betrübte Stimmung zwischen den beiden Ländern untermauert: Cassis hat seinen Amtskollegen während des Treffens nach Bern eingeladen. Doch dieser winkte ab. Cassis erklärte anschliessend, dass Lawrow abwarten wolle, bis sich das Klima wieder beruhigt habe.
Trotz der ausgeschlagenen Einladung zog Cassis ein positives Fazit: «Es war gut, dass wir Klartext gesprochen und deutlich gesagt haben, welche Erwartungen auf beiden Seiten bestehen.» Ziel sei es, wieder eine ruhige, entspannte Beziehung zwischen der Schweiz und Russland finden.
Berset kritisiert Trump, ohne ihn beim Namen zu nennenNeben dem bilateralen Treffen zwischen Cassis und Lawrow war auch Bundesrpäsident Alain Berset im Rampenlicht. In seiner Rede vor der Uno-Generalversammlung am Dienstagabend forderte er bessere zwischenstaatliche Zusammenarbeit. Gegenwärtig gebe es Tendenzen, Lösungen für Probleme in einem Rückzug auf das Nationale zu suchen.
Zudem sei eine Politik des Handelsprotektionismus und des Egoismus im Trend. «Abschottung, Protektionismus, Drohungen und Gewalt waren aber noch nie eine taugliche Antwort auf die Missstände und Ungleichheiten in der Welt, in der wir leben», sagte Berset.
Ohne Namen zu nennen sagte Berset an die Adresse von US-Präsident Trump, eine nationalistische Politik führe zu weniger Handel und folglich zu Wohlstandseinbussen. Misstrauen und Abschottung verlangsamten den Austausch von Ideen und Innovationen.
«Unsere Welt wird geistig und kulturell ärmer werden. Wir werden weniger Ideen zur Verfügung haben, um künftigen Herausforderungen zu begegnen. Wir werden nicht mehr von den positiven Erfahrungen anderer lernen können. Und wir werden alleine nach Lösungen für Herausforderungen suchen müssen, die nicht alleine gelöst werden können.»
Berset: «Die Uno ist unentbehrlich»Das gegenwärtige Krise des Multilateralismus sei eine Warnung, dass die Regierungen alles tun müssten, damit nicht eine Welt des «Jeder-gegen-jeden» entstehe, sagte Berset. «Die Uno ist unentbehrlich, und sie ist ideal positioniert, um die heutigen Probleme anzugehen. Sie kann ihre Rolle aber nur wahrnehmen, wenn sie stark ist», sagte Berset.
Derzeit erlebe man die Neugestaltung der Weltordnung, das Auftreten neuer Akteure und das Entstehen einer neuen Mittelschicht. Gemäss der Weltbank ist die Zahl der von extremer Armut betroffenen Menschen zwischen 1990 und 2015, also innerhalb einer Generation, von zwei Milliarden auf 700 Millionen zurückgegangen.
Diese Veränderungen dürften aber nicht mit einer Erosion der auf dem Recht basierenden internationalen Ordnung einhergehen. «Es ist paradox, dass diese Ordnung ausgerechnet jetzt bedroht ist, da wir dabei sind, die Hauptachsen der künftigen globalen Zusammenarbeit festzulegen», sagte der Bundespräsident.
Er forderte die Staatengemeinschaft zudem auf, mehr Anstrengungen für Frieden in Syrien und in Jemen zu unternehmen. Um am Verhandlungstisch nach Lösungen zu suchen und die humanitäre Krise zu beenden, stelle die Schweiz Genf als Ort für Friedensgespräche zur Verfügung. (SDA/nim)
Die europäische Trägerrakete Ariane 5 hat ihren 100. Start absolviert. Eine Rakete des Modells brachte mit dem Jubiläumsflug erfolgreich zwei Telekomsatelliten ins All, wie der Betreiber Arianespace in der Nacht auf Mittwoch bekanntgab.
Europas grosser «Raumfahrt-Lastesel», die Ariane 5, hob in der Nacht zum Mittwoch vom Weltraumbahnhof Kourou ab, der im südamerikanischen Französisch-Guayana liegt. Die 780 Tonnen schwere Rakete startete leicht verspätet um 19.38 Uhr Ortszeit (0.38 Uhr MESZ). Es ist ein Jubiläumsstart: Der Einhundertste!
Die erste Ariane 5 war im Jahr 1996 gestartet. Der Jungfernflug endete im Desaster - die Rakete kam kurz nach dem Start vom Kurs ab und explodierte. Unter den 100 Flügen war noch ein weiterer kompletter Fehlschlag: 2002 musste eine Rakete im Flug gesprengt werden.
Seitdem hat sich die Ariane 5 aber einen Ruf als zuverlässige Rakete erworben. Sie brachte beispielsweise die spektakuläre Kometen-Mission «Rosetta» auf den Weg, im kommenden Monat soll sie die europäisch-japanische Merkur-Sonde BepiColombo ins All fliegen.
Ariane 6 als Konkurrenz zu Musks SpaceXBeim Jubiläumsflug waren zwei kommerzielle Satelliten an Bord, an beiden ist der Betreiber Intelsat beteiligt: Beim Satelliten Horizons 3e arbeitet er mit einem japanischen Unternehmen zusammen, bei Azerspace-2/Intelsat 38 mit einem Betreiber aus Aserbaidschan.
Die Trägerrakete wird von der ArianeGroup gebaut, einem Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem Triebwerkhersteller Safran. Weil neue Konkurrenz wie das US-Unternehmen SpaceX den Wettbewerb verschärft, lässt die europäische Raumfahrtagentur Esa den Nachfolger Ariane 6 entwickeln. Er soll Fracht deutlich günstiger ins All bringen, der Erstflug ist für Mitte 2020 geplant. (SDA)
Am Sonntag stimmen die Mazedonier über einen neuen Namen für ihr Land ab. Mit «Nord-Mazedonien» soll Griechenland zufriedengestellt werden, das den Namen Mazedonien für seine nördliche Region beansprucht. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen.
Warum gibt es Streit um den Namen Mazedonien?Der Konflikt entflammte 1991, als sich die ehemalige jugoslawische Teilrepublik für unabhängig erklärte und sich den Namen Mazedonien (Griechisch Makedonia) gab. Athen argumentiert, der Name Mazedoniens sei griechischen Ursprungs, er werde bereits für den Norden Griechenlands verwendet. Die Griechen befürchten, dass ihre Nachbarn Anspruch auf diese griechischen Gebiete erheben könnten. Zurzeit lautet der provisorische Name offiziell The Former Yugoslav Republic of Macedonia (F.Y.R.O.M).
Worüber stimmen die Mazedonier am Sonntag ab?Mit den Griechen haben sich die Mazedonier auf den neuen Namen Nord-Mazedonien geeinigt. Sollte sich der Name durchsetzen, würden die Griechen im Gegenzug aufhören, die Annäherung Mazedoniens an die EU und die Nato zu blockieren. Die Abstimmungsfrage lautet daher: «Sind Sie für die Mitgliedschaft in EU und Nato durch die Annahme des Abkommens zwischen Mazedonien und Griechenland?»
Ist die neue Bezeichnung eine gute Lösung?Es ist ein Kompromiss. Mazedonien-Experte Stefan Troebst, Professor für Kulturgeschichte des östlichen Europa an der Uni Leipzig, hält den Namen aus Sicht Mazedoniens für akzeptabel, aus griechischer Sicht aber für unverständlich. Troebst zu BLICK: «Wenn es ein nördliches Makedonien gibt, liegt die Annahme nahe, dass auch ein südliches existiert. Das wirft die Frage auf, ob nicht beide irgendwie zusammengehören und entsprechend vereinigt werden sollten.»
Wie ist die Stimmung unter den Mazedoniern?Eine Opposition spricht von Verrat. Selbst die Regierungsspitze ist gespalten: Ministerpräsident Zoran Zaev (43) hat den Kompromiss verhandelt, Staatspräsident Gjorge Ivanov (58) wettert, die Umbenennung gefährde die nationale Identität. Er ruft zum Boykott der Abstimmung auf.
Wie wird die Abstimmung ausgehen?Laut Troebst werden die Mazedonier mehrheitlich mit Ja stimmen. Allerdings sei fraglich, ob überhaupt die erforderliche Stimmbeteiligung von 50 Prozent erreicht werde. Troebst: «Ein gravierendes Problem sind völlig veraltete Wählerverzeichnisse, in denen Namen von 1,5 bis 1,8 Millionen Bürgern aufgeführt sind. Tatsächlich wird die wahlberechtigte Wohnbevölkerung aber auf nur rund 1,1 Millionen geschätzt – der Rest lebt entweder dauerhaft im Ausland, ist unbekannt weggezogen oder verstorben.» Die 50-Prozent-Stimmbeteilung bezieht sich auf die höheren Zahlen, womit es rund 900'000 Stimmen für eine gültige Abstimmung bräuchte.
Wie gehts weiter, wenn die Abstimmung ungültig ist?Was dann verfassungsmässig passiert, ist unklar. Möglicherweise wird dann das Parlament entscheiden.
Wie werden die Verlierer reagieren?Als erste Reaktion muss mit massiven, auch gewalttätigen Protesten gerechnet werden. Sobald die Verhandlungen mit der EU und Nato beginnen, dürfte die Akzeptanz aber rasch steigen, glaubt Stefan Troebst.
Wie wirkte sich der Streit auf die beiden Staaten aus?Der Streit artete 1994 aus, als Griechenland ein Embargo gegen das Nachbarland verhängte. Athen blockiert auch die EU- und die Nato-Mitgliedschaft des Nachbarlands. Auf den Handel hat der Konflikt allerdings kaum mehr wahrnehmbare Auswirkungen. Die Griechen sind die grössten Investoren, sie haben allein in der Hauptstadt Skopje mindestens 5000 Arbeitsplätze geschaffen.
Wie ist das Gebiet Makedonien entstanden?Das geografische Gebiet Makedonien erstreckt sich über den heutigen Staat Mazedonien, über Nordgriechenland sowie Teile von Bulgarien, Albanien und Serbien. Nachdem das antike Königreich Makedonien (7. Jahrhundert v. Chr. bis 146 v. Chr.) Gestalt annahm und expandierte, änderte sich die Grösse des Gebiets immer wieder. Als die Region zum Osmanischen Reich gehörte (1299–1922), wurde der Name Makedonien vergessen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er wiederbelebt und diente zur Bezeichnung einer geografischen Region. Nachdem die Balkankriege 1912/13 die Herrschaft des Osmanischen Reichs beendeten, wurde das heute 67'000 Quadratkilometer grosse Gebiet Makedoniens auf die verschiedenen Staaten aufgeteilt.
Mazedonien im Vergleich zur SchweizFläche: 25’713 km² (41’285 km²)
Einwohner: 2,1 Millionen (8,5 Millionen)
BIP* pro Kopf: 5263 Dollar (80’591 Dollar)
Sprache: Mazedonisch – lokal auch Albanisch, Türkisch, Romani, Serbisch, Walachisch
Unabhängigkeit: 8. September 1991
Nationalfeiertag: 2. August und 8. September
* Bruttoinlandprodukt nominal
Fast schon eine Sensation: TV-Star Kurt Aeschbacher (69) und die Erlenmeyer-Stiftung zeigen Hunderte von Kunstwerken in Zürich. Darunter sind viele spektakuläre des berühmten Chinesen Ai Weiwei (61).
Bereits mit 20 faszinierten ihn Kunstwerke – jetzt schenkt sich Kurt Aeschbacher zu seinem 70. Geburtstag eine grosse Ausstellung in Zürich, die frei zugänglich ist. Es handelt sich um Bilder und Skulpturen, die ihm selber gehören, und solche, die im Besitz einer Stiftung sind, die er präsidiert.
Beeindruckend ist eine millionenschwere Sammlung mit Dutzenden von Werken des weltberühmten Chinesen Ai Weiwei (61). Aeschbacher erinnert sich: «Mit meinem munzigen Budget als Student stand ich regelmässig bei den Galeristen in der Kreide und stotterte die Beträge meiner Akquisitionen über Monate ab. Kunst zu besitzen und vielleicht nach Jahren ihre Bedeutung zu erkennen, wurde zur Passion», erklärt er. «Das hat sich auch nach 50 Jahren nicht geändert.» Noch heute zahlt er ab.
Die Möglichkeit, Dinge neu zu sehenWenn er ihre Kunst oft auch nicht verstanden habe, «so sah ich darin immer eine Möglichkeit, Dinge neu zu sehen und meine Denkweise immer wieder in Frage zu stellen», sagt er. Bis heute sind einige Hundert Werke zusammengekommen.
«Für mich ist es ein faszinierendes Abenteuer, zum ersten Mal viele dieser Kunstwerke, welche die letzten Jahre in einem Lager schlummerten, nebeneinander zu sehen. Und damit auch irgendwie einen Blick in meine Seele zuzulassen.»
Ausgesuchte Bilder, kommentiert von Kurt AeschbacherBild mit Konfitüre
«Mit einem von Konfitüre verschmierten Gesicht wird auch der Hollywood-Star Drew Barrymore zu einer ziemlich komischen Figur. Mich faszinierte dieses Bild der englischen Künstlerin Dawn Mellor, weil sie mit ihrer grotesken Parodie die mit Instagram geschönten Starfotos so konsequent ins Lächerliche zieht.»
Marmorstühle von Ai Wei wei
«Mit Dutzenden von Werken des systemkritischen chinesischen Künstlers Ai Weiwei in unseren Sammlungen war es mir wichtig, die Rolle eines Künstlers als mutigen Kritiker undemokratischer politischer Strukturen zu unterstützen. Die Erlenmeyer-Stiftung finanzierte massgeblich den ersten grossen Auftritt dieses wohl wichtigsten chinesischen Künstlers an der Kasseler Documenta 2007 in Europa. In unserer Ausstellung können wir als kleine Auswahl der Sammlungen eine Reihe wichtiger Werke zeigen, die mich zu Hause seit Jahren begleiten.»
Nackte Frau in Badewanne
«Nan Goldin hat uns allen mit ihren Fotografien gezeigt, wie ihre Freunde in dieser verrückten Zeit der späten 80er-Jahre mit Drogen, Aids und dem Versuch, alle Fesseln abzulegen, auch sich selber zerstörten. Für mich ein Mahnmal vermeintlich grenzenloser Freiheit, die oft im Verderben endet.»
Panoptikum der Zensur
«Was erklärt besser den Zustand einer Gesellschaft als die Titelbilder einer Tageszeitung? Der chinesische Künstler Xia Xing hat jede Woche ein solches Titelbild gemalt und zeigt uns damit, worüber die Medien im Laufe eines Jahres berichteten. Ein eindrückliches Panoptikum von Geschichten, die im Jahresverlauf die Menschen trotz Zensur beschäftigten.»
Imaginäre Welt
«Der Schotte Peter Doig gehört zu den einflussreichsten figurativen Künstlern der Gegenwart. Bei ihm fasziniert mich seine imaginäre Welt der Farbigkeit.»
Ai Weiwei und Maos Idee
«1995 hat Ai Weiwei in drei Fotografien die Zerstörung einer Vase aus der Han- Dynastie dokumentiert und uns mit einer grundsätzlichen Frage konfrontiert: Hatte Mao recht, als er sagte, dass man eine neue Welt nur bauen kann, wenn man die alte zerstört? Oder gilt nicht vielmehr die Einsicht, dass wir zu unserem Kulturgut und den Traditionen Sorge tragen müssen, damit wir uns daran erinnern, woher wir kommen und auf welchen Prinzipien unsere Gesellschaft basiert? Für mich ist das eine der wichtigsten Fragen der Gegenwart, und daran erinnern mich immer wieder diese drei grossformatigen Fotografien, die wir an unserer Ausstellung zeigen.»
Kunst eines Shooting-Stars
«Mit 30 ist Raphaela Vogel ein richtiger Shooting-Star. Eine Künstlerin, die mich mit ihrer schonungslosen Auseinandersetzung zwischen Kontrolle und Verlust faszinierte. Von ihr habe ich eine fragile Skulptur gekauft, die ich eigentlich nicht einordnen kann und die mich trotzdem fasziniert. Ein Abguss einer riesigen Urne, die auf dem Dach des Stedelijk Museums in Amsterdam steht.»
Die Ausstellung mit Werken aus den Sammlungen von Kurt Aeschbacher und der Erlenmeyer-Stiftung ist am Samstag, 29. und Sonntag, 30. September von 12 bis 17 Uhr in Zürich an der Hohlstrasse 535 mit freiem Eintritt geöffnet. Aeschbacher ist selber anwesend.
KLOTEN ZH - Die Airline Swiss, Schweiz Tourismus und das Reisebüro STC spannen zusammen: Statt nur zwei Stunden am Flughafen Zürich zu sitzen und dann den Anschlussflug zu nehmen, sollen Umsteige-Passagiere ein paar Tage in der Schweiz bleiben.
Jetzt wird die Swiss vor den Schweizer Tourismus-Karren gespannt. Bisher fliegen ihre Passagiere aus aller Welt oft schlicht via Drehscheibe Zürich ans Ziel. Essen vielleicht am Flughafen Kloten etwas, posten eine Toblerone im Duty Free. Neu sollen sie noch mehr Geld liegen lassen, indem sie gleich ein paar Ferientage in der Schweiz einlegen.
Wie BLICK erfahren hat, wirbt die Swiss letzte Woche in ihren Zielmärkten Indien, Singapur und USA mit einem neuen Angebot namens Stopover Switzerland, Englisch für Zwischenstopp Schweiz: Wer von dort via Zürich reist, soll seinen Weiterflug ohne Aufpreis um bis zu fünf Tage nach hinten verschieben können. Und dann für seinen Aufenthalt Trips durch die Schweiz buchen können.
Isländer und Portugiesen machen es vorEs stehen zur Auswahl: Städtetrips nach Zürich, Luzern, Zermatt VS, Montreux VD oder Interlaken BE. Und Ausflüge mit dem Bernina- oder dem Glacier-Express oder eine Reise aufs Jungfraujoch mit Zwischenstopps in Luzern, auf dem Titlis und in Interlaken. Ein Preisbeispiel: Letztere Tour kostet inklusive vier Übernachtungen in Mittelklasse-Hotels mindestens 775 Franken pro Person.
Das Angebot hat die Swiss zusammen mit Schweiz Tourismus und dem Reisebüro STC ausgearbeitet. Die Märkte Indien, Singapur und USA sollen bloss ein Test sein. Ist er erfolgreich, wird das Projekt ausgebaut. Airlines wie die portugiesische Tap oder die isländische Icelandair, die Ähnliches schon für ihre Drehkreuze in Lissabon, Porto oder Reykjavik anbieten, haben schon gezeigt, dass es funktionieren kann.
GRETZENBACH SO - So viel Glück hat man selten zwei Mal im Leben. Arsim A. (26) überlebte vor vier Jahren bereits einen Horror-Crash in Olten SO. Jetzt ist er auch beim Unfall mit zwei Toten in Gretzenbach SO mit dem Leben davongekommen.
Es war ein schrecklicher Unfall, der letzten Samstag zwischen Kölliken AG und Gretzenbach SO geschah. Ein Mini Cooper kam in einer Rechtskurve von der Fahrbahn ab, riss ein Verkehrsschild um, geriet in eine Böschung und knallte in mehrere Bäume.
Der Kosovare Jeton F.* (†31) am Steuer und einer von seinen drei Kumpels im Auto starben (BLICK berichtete). Zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt. Einer von ihnen ist der Albaner Dastid T.* (24). Der andere der Mazedonier Arsim A.** (26).
Schon mal viel Glück gehabtBLICK-Recherchen zeigen nun: Arsim A. hatte schon einmal einen Horror-Crash überlebt! Am 14. Oktober 2014 verlor der Temporärarbeiter in Olten SO die Kontrolle über seinen Nissan 350Z und knallte in eine Tankstelle. Arsim A. kam mit Schürfungen, Prellungen und einer Verletzung am linken Fuss davon. Zudem musste ihm ein Teil des linken Ohrs angenäht werden.
Im Spital gab Arsim A. gegenüber dem BLICK zu, dass er mit dem Nissan «beschleunigt» habe. Er fügte aber gleich an: «Ich fuhr ja nur 70 statt 50!» Sein Billett war er damals bereits zum zweiten Mal los.
Fuhr Jeton F. zu schnell?Und letzten Samstag? Drückte diesmal sein Kumpel Jeton F. mit dem Mini von Arsims Freundin zu fest aufs Pedal? Arsim A. will nun nichts mehr sagen. Er soll aber rumerzählen, dass Jeton F. einem Tier ausgewichen sei.
Die Freundin von Arsim A. sagt nur so viel: «Er und ich sind einfach nur froh, dass er und ein weiterer Kollege überlebt haben. Gleichzeitig sind wir sehr traurig, dass zwei Kollegen sterben mussten.»
Sie feierten Arsims GeburtstagAus dem Umfeld der Überlebenden ist zu hören, dass Arsim A. am Unfalltag Geburtstag hatte und er Kumpels nach Hause einlud. Unter anderem auch die drei Kollegen, die im Mini sassen. Ob Alkohol geflossen ist und sie noch im Ausgang waren, ist unklar. Die Untersuchungen laufen noch.
Sicher ist: Kurz vor 23 Uhr kam es zum Drama. Nebst Jeton F., der heute Mittwoch im Kosovo beerdigt wird, starb auch der Albaner Xhonson Syziu (†22), der hinter dem Lenker auf der Rückbank sass. «Es ist ganz schlimm, was da passiert ist», sagen gestern mehrere Angehörige, die aus dem Ausland angereist waren. «Wir wollen auf jeden Fall wissen, wie es genau zum Unfall kam.»
Besonders tragisch: Xhonson Syziu war nur für eine Woche zu Besuch in der Schweiz, um am Geburtstag von Arsim A. dabei zu sein. Er wäre morgen Donnerstag 23 Jahre alt geworden. Und: Nächstes Jahr wollte er heiraten. Nun wird sein Leichnam ebenfalls ins Heimatland gebracht – und wie Jeton F. zur letzten Ruhe gebettet.
* Namen geändert ** Name bekannt
Johann Schneider-Ammann macht Platz: Die erste freisinnige Bundesrätin seit 29 Jahren könnte ihn beerben. Doch für die Favoritin Karin Keller-Sutter wird das kein Zuckerschlecken. Und auch der Druck auf Doris Leuthard steigt: Wann geht sie?
In der Stunde des Rücktritts liess Johann Schneider-Ammann noch einmal seinen Schalk aufblitzen. «Es geht mir gut, ich bin wach», flachste der freisinnige Noch-Bundesrat und machte sich damit über die Schlagzeilen der letzten Tage lustig, laut denen er bei wichtigen Sitzungen regelmässig eingenickt sei.
Doch der frühere Unternehmer ist weder eine Lachnummer noch ein Witzbold: In seinen acht Jahren als Wirtschaftsminister kämpfte er beharrlich für die Schweizer KMU, für die Digitalisierung, für Freihandelsverträge, für die Bauern sowie – im Interesse der Landwirtschaft und der Konsumenten – bisweilen gegen sie. Vor allem aber war Schneider-Ammann in Bern eine Seltenheit, fast ein Fossil: ein durch und durch ehrlicher Politiker.
Am 5. Dezember wird seine Nachfolgerin gewählt. Ja, Nachfolgerin! Der Freisinn steht in der Pflicht, mindestens zwei Top-Frauen zu präsentieren. Man kann sich, wie die FDP, mit guten Gründen gegen jede Art von Quote wehren. Aber wer das tut, darf die Frauen erst recht nicht ständig übergehen. Dann gebietet es die Eigenverantwortung – und die Ehrlichkeit –, Frauen für höchste Ämter aufzubauen und vorzuschlagen.
Es ist eine Schande, dass die Gründerpartei der Eidgenossenschaft mit Elisabeth Kopp erst eine einzige Bundesrätin stellte – und das vor 29 Jahren, vor mehr als einer Generation! Wenn es jetzt wieder ein Mann wird, stehen die FDP-Frauen eine weitere Generation untätig in der Kulisse.
Die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter signalisiert überdeutlich, dass sie Bundesrätin werden möchte. Auch, weil sie alles mitbringt, was es braucht, ist sie die Top-Favoritin.
Keller-Sutter kann jetzt eigentlich nur noch über Keller-Sutter stolpern. Wie 1999 die haushohe Favoritin Rita Roos (CVP), auch sie St. Gallerin: Roos führte sich schon Wochen vor der Wahl zunehmend als Bundesrätin auf, trat stets umgeben von Getreuen auf, wurde unnahbar – und verlor zur Verblüffung aller gegen die damals völlig unbekannte Ruth Metzler.
Was immer Keller-Sutter daraus gelernt hat oder nicht: Die FDP muss – das gebietet der Respekt vor dem Parlament – eine Auswahl präsentieren. Keine Frage: In den kommenden Wochen wird die Partei ihre Reihen nach geeigneten Frauen durchkämmen.
Noch aber sind alle Augen auf eine andere Frau gerichtet: auf Bundesrätin Doris Leuthard. Wenn sie aus New York zurückkehrt, sollte sie klarstellen: Geht sie wie Schneider-Ammann Ende Jahr oder bleibt sie noch ein weiteres?
Eine Doppelvakanz brächte viel mehr Spielraum. Und die erfreuliche Aussicht, dass am 5. Dezember gleich zwei Frauen in den Bundesrat gewählt werden. Nach zwölf Jahren Leuthard steht die CVP zwar weniger unter Druck als die FDP, eine Frau zu portieren. Doch weil sich in der Partei weder ein Mann noch eine Frau zwingend aufdrängt, dürfen die Christdemokraten gern auch eine Frau vorschlagen.
Dann sässen im Bundesrat auf absehbare Zeit vier Männer und drei Frauen. Es wäre das Mindeste, was man im Jahr 2018 erwarten darf!
Johann Schneider-Ammann macht Platz: Die erste freisinnige Bundesrätin seit 29 Jahren könnte ihn beerben. Doch für die Favoritin Karin Keller-Sutter wird das kein Zuckerschlecken. Und auch der Druck auf Doris Leuthard steigt: Wann geht sie?
In der Stunde des Rücktritts liess Johann Schneider-Ammann noch einmal seinen Schalk aufblitzen. «Es geht mir gut, ich bin wach», flachste der freisinnige Noch-Bundesrat und machte sich damit über die Schlagzeilen der letzten Tage lustig, laut denen er bei wichtigen Sitzungen regelmässig eingenickt sei.
Doch der frühere Unternehmer ist weder eine Lachnummer noch ein Witzbold: In seinen acht Jahren als Wirtschaftsminister kämpfte er beharrlich für die Schweizer KMU, für die Digitalisierung, für Freihandelsverträge, für die Bauern sowie – im Interesse der Landwirtschaft und der Konsumenten – bisweilen gegen sie. Vor allem aber war Schneider-Ammann in Bern eine Seltenheit, fast ein Fossil: ein durch und durch ehrlicher Politiker.
Am 5. Dezember wird seine Nachfolgerin gewählt. Ja, Nachfolgerin! Der Freisinn steht in der Pflicht, mindestens zwei Top-Frauen zu präsentieren. Man kann sich, wie die FDP, mit guten Gründen gegen jede Art von Quote wehren. Aber wer das tut, darf die Frauen erst recht nicht ständig übergehen. Dann gebietet es die Eigenverantwortung – und die Ehrlichkeit –, Frauen für höchste Ämter aufzubauen und vorzuschlagen.
Es ist eine Schande, dass die Gründerpartei der Eidgenossenschaft mit Elisabeth Kopp erst eine einzige Bundesrätin stellte – und das vor 29 Jahren, vor mehr als einer Generation! Wenn es jetzt wieder ein Mann wird, stehen die FDP-Frauen eine weitere Generation untätig in der Kulisse.
Die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter signalisiert überdeutlich, dass sie Bundesrätin werden möchte. Auch, weil sie alles mitbringt, was es braucht, ist sie die Top-Favoritin.
Keller-Sutter kann jetzt eigentlich nur noch über Keller-Sutter stolpern. Wie 1999 die haushohe Favoritin Rita Roth (CVP), auch sie St. Gallerin: Roth führte sich schon Wochen vor der Wahl zunehmend als Bundesrätin auf, trat stets umgeben von Getreuen auf, wurde unnahbar – und verlor zur Verblüffung aller gegen die damals völlig unbekannte Ruth Metzler.
Was immer Keller-Sutter daraus gelernt hat oder nicht: Die FDP muss – das gebietet der Respekt vor dem Parlament – eine Auswahl präsentieren. Keine Frage: In den kommenden Wochen wird die Partei ihre Reihen nach geeigneten Frauen durchkämmen.
Noch aber sind alle Augen auf eine andere Frau gerichtet: auf Bundesrätin Doris Leuthard. Wenn sie aus New York zurückkehrt, sollte sie klarstellen: Geht sie wie Schneider-Ammann Ende Jahr oder bleibt sie noch ein weiteres?
Eine Doppelvakanz brächte viel mehr Spielraum. Und die erfreuliche Aussicht, dass am 5. Dezember gleich zwei Frauen in den Bundesrat gewählt werden. Nach zwölf Jahren Leuthard steht die CVP zwar weniger unter Druck als die FDP, eine Frau zu portieren. Doch weil sich in der Partei weder ein Mann noch eine Frau zwingend aufdrängt, dürfen die Christdemokraten gern auch eine Frau vorschlagen.
Dann sässen im Bundesrat auf absehbare Zeit vier Männer und drei Frauen. Es wäre das Mindeste, was man im Jahr 2018 erwarten darf!
Im Streit um Donald Trumps Kandidaten für den Obersten US-Gerichtshof, Brett Kavanaugh, steht noch in dieser Woche die erste Abstimmung im Kongress an. Der Justizausschuss des Senats soll am Freitag über die Personalie abstimmen.
Die Republikaner wollen ihn unbedingt, die Demokraten auf keinen Fall: Trumps Richterkandidat für den obersten US-Gerichtshof, Brett Kavanaugh, könnte Ende Woche einen ersten Schritt hinsichtlich Bestätigung machen. Der Justizausschuss des Senats soll am Freitag über die Personalie abstimmen. Dies geht aus einer Terminübersicht des Komitees hervor. Der Zeitplan für das Votum über die Nominierung des erzkonservativen Juristen für das Oberste Gericht wurde am Dienstag in Washington veröffentlicht.
Pikant: Zwei Frauen werfen Kavanaugh sexuelle Übergriffe vor. An dem Fall hat sich ein heftiger Streit zwischen Republikanern und Demokraten entzündet. Die Konservativen haben sich mehrheitlich hinter ihren Kandidaten gestellt und sehen in den Vorwürfen eine Schmutzkampagne der Opposition. Die Demokraten haben grosse Bedenken gegen den Juristen und fordern eine umfangreiche Untersuchung der Vorwürfe.
Datum der Abstimmung sei «ungeheuerlich»Am Donnerstag - nur einen Tag vor der Abstimmung – soll eine Anhörung von Kavanaugh und der Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des Senats stattfinden. Ford wirft dem 53-jährigen Juristen vor, 1982 am Rande einer Schülerparty versucht zu haben, sie zu vergewaltigen.
Die Demokraten kritisierten, dass die Republikaner die Abstimmung im Ausschuss schon für Freitag angesetzt haben - also nur einen Tag nach der Anhörung. Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, die demokratische Senatorin Dianne Feinstein, bezeichnete den Schritt als «ungeheuerlich». Die Republikaner hätten von Ford gefordert, dass sie unverzüglich aussage, hiess es in einer Erklärung Feinsteins. «Jetzt wollen die Republikaner nicht einmal hören, was sie zu sagen hat, bevor sie mit einer Abstimmung weitermachen.»
Der Supreme Court, der Oberste US-Gerichtshof, ist enorm wichtig. Die Richter werden auf Lebenszeit ernannt. Sie werden vom Präsidenten vorgeschlagen und der Senat muss sie bestätigen. Bevor die vollständige Kammer über die Personalie abstimmt, muss sie zunächst den Justizausschuss passieren. (SDA)
Die USA hat neue Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Dessen Diktator Nicolas Maduro bedankte sich höhnisch beim US-Präsidenten Donald Trump.
Die USA haben am Dienstag Sanktionen gegen hochrangige und einflussreiche Venezolaner verhängt, darunter die Ehefrau von Präsident Nicolas Maduro. «Die USA werden weiter konkrete und entschlossene Massnahmen gegen diejenigen ergreifen, die an der Zerstörung der Demokratie in Venezuela beteiligt sind», hiess es in einer Erklärung des US-Finanzministeriums.
Dies gelte auch für Personen, die sich auf Kosten des venezolanischen Volkes bereichern. Neben Maduros Ehefrau Cilia Flores waren unter den sechs Betroffenen auch Vize-Präsident Delcy Rodriguez und Verteidigungsminister Vladimir Padrino.
Trump: Venezuela einer der «wirklich schlimmen Orte»Maduro erklärte im Fernsehen, es sei eine Ehre, von den USA mit Sanktionen belegt zu werden. «Vielen Dank, Donald Trump», sagte er höhnisch an den US-Präsidenten gerichtet. Dieser erklärte nach seiner Rede vor der Uno-Vollversammlung in New York, die Situation in Venezuela sei inakzeptabel. Das Land sei einer der «wirklich schlimmen Orte» auf der Welt.
Die USA haben seit 2017 mehrfach Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Sie werfen der Regierung vor, gegen Kritiker vorzugehen, die Korruption voranzutreiben und die Wirtschaft des Landes zu zerstören.
Maduro hat erklärt, seine Regierung sei das Opfer eines Wirtschaftskrieges. Die Inflation in Venezuela beträgt gegenwärtig 200'000 Prozent. Der Mangel an Grundnahrungsmitteln und Medikamenten hat zu einer Massenauswanderung geführt. (SDA)
Wenige Tage nach dem historischen Abkommen zwischen China und dem Vatikan zur Beilegung ihres Streits über die Ernennung von Bischöfen hat Papst Franziskus seine Entscheidungskompetenz betont. Er habe in der Frage das letzte Wort.
Wenige Tage nach dem historischen Abkommen zwischen China und dem Vatikan zur Beilegung ihres Streits über die Ernennung von Bischöfen hat Papst Franziskus seine Entscheidungskompetenz betont. Er habe in der Frage das letzte Wort. Dies sagte Franziskus auf dem Rückweg von seinem Besuch in Estland nach Rom. «Es geht nicht allein um Ernennungen. Das ist ein Dialog über mögliche Kandidaten», sagte der Papst. «Aber Rom ernennt. Der Papst ernennt sie. Das ist klar», betonte Franziskus im Flugzeug gegenüber Journalisten.
Ziel der Vereinbarung zwischen dem Vatikan und China sei eine Verbesserung der beiderseitigen Beziehungen nach Jahrzehnten des Konflikts. Dies hatten das chinesische Aussenministerium und der Heilige Stuhl am Samstag in getrennten Erklärungen mitgeteilt. Demnach sollte Franziskus sieben Bischöfe anerkennen, die Peking ohne seine Zustimmung ernannt hatte. Papst Franziskus hoffe, dass mit der Einigung «die Wunden der Vergangenheit geheilt» werden könnten, erklärte der Vatikan
Ziel sei die «vollständige» Aufnahme aller chinesischen Katholiken in die Abendmahlsgemeinschaft, hiess es in der Erklärung weiter. Das Abkommen schaffe zudem die «Voraussetzungen für eine engere bilaterale Zusammenarbeit».
Zwei katholische Kirchgemeinden in ChinaDie schätzungsweise zwölf Millionen Katholiken in der Volksrepublik sind derzeit in zwei Lager gespalten: Ein Teil bekennt sich zu der 1957 von der chinesischen Regierung gegründeten Kirche, die vom Vatikan aber nicht anerkannt wird. Diese katholische Staatskirche ernennt Bischöfe ohne Zustimmung des Vatikan. Daneben gibt es noch eine inoffizielle vatikantreue Untergrundkirche, die Repressionen ausgesetzt ist.
Der Papst räumte am Dienstag ein, dass das Abkommen für die Untergrundkirche schwierig sei. «Meine Gedanken sind mit dem Widerstand, den Katholiken, die gelitten haben.» Diese würde weiter «leiden». Bei einem Abkommen gebe es «immer Leiden».
Eine Verbesserung der Beziehungen ist ein erklärtes Ziel von Papst Franziskus. China und der Vatikan unterhalten seit 1951 keine diplomatischen Beziehungen mehr. (SDA)
Schiri Lionel Tschudi übersieht die Brutalo- Attacke an St. Gallens Itten und schläft nun schlecht. Sein Papi sagt: «Ohne Fehler wird man nicht erwachsen.»
Beim FC St. Gallen ist man stinksauer auf Fabio Daprelà. Der Lugano-Verteidiger streckt Cédric Itten mit einem Brutalo-Foul nieder, sodass Kreuz- und Innenband reissen. «Das war Kung-Fu, volle Absicht», wettert Alain Sutter. Doch auch Schiri Lionel Tschudi kriegt sein Fett ab, weil er nicht mal Foul pfeift. «Er hat seinen Job nicht gemacht. An ihm ist es, die Spieler zu schützen.» Tschudi sagt: «Ich habe einen grossen Fehler gemacht und das tut mir weh!»
Auch wenn ein Pfiff und eine Rote Karte nichts an Ittens Verletzung geändert hätten, der 29-jährige Schiri hat Mühe mit dem Einschlafen. «Ein Spieler hat sich schwer verletzt, und ich habe das Spiel geleitet. Da trage ich auch die Verantwortung.»
Jetzt ist Tschudi der Schiri, der ein Horror-Foul übersah. «Keiner ist gerne der Buhmann. Aber wenn man zu Recht angegriffen wird, ist es noch schwieriger», sagt Tschudi.
«Fehler gehören dazu, ohne wird man nicht erwachsen»Er ist Buhmann und Bösewicht. Eine Rolle, die sein Vater bestens kennt. Gilles Tschudi ist es quasi von Berufes wegen. Die ganze Schweiz kennt den 61-jährigen Schauspieler – unter anderem durch seine Rolle als Bösewicht Michael Frick in der TV-Soap Lüthi und Blanc (1999 bis 2007). Gilles Tschudi: «Bösewichte sind in Film und Theater die spannenderen Figuren, sie faszinieren die Menschen mehr als die lieben.»
Den Fehler seines Sohnes hat der Fussballfan natürlich mitgekriegt. Gilles Tschudi sagt: «Fehler gehören dazu. Ohne wird man nicht erwachsen, bleibt man immer Kind.» Er ist sich sicher, dass sein Kind die Kritik wegstecken wird. «Lionel ist selbstbewusst genug. Es ist toll, dass er sofort zu seinem Fehler stehen konnte, das war als Bub noch nicht so...»
«Wer vom Pferd fällt, sollte sofort wieder aufsitzen»Ein Schiedsrichter müsse, wie übrigens auch ein Schauspieler, mit Kritik umgehen können, sagt der berühmte Papa. «Da wird man nun mal regelmässig kritisiert oder sogar angeschnauzt. Wer das nicht ertragen kann, ist am falschen Ort.» Dass Lionel am falschen Ort sein könnte – für den Papa unvorstellbar. Dass sein Spross auch Schiedsrichter werden könnte, habe sich schon früh abgezeichnet. Gilles lacht und sagt: «Als er selber noch Fussball spielte, hat er schnell einmal alle anderen umher dirigiert und ist selber kaum gerannt...»
Eine Pause nach dem Fehler? Braucht Tschudi nicht. «Wer vom Pferd fällt, sollte sofort wieder aufsitzen», sagt er. Gestern leitet er bereits wieder die Partie zwischen Servette und Kriens in der Challenge League.
Sein Vater Gilles ist übrigens Fussballfan. Sitzt er jedoch im Stadion und pfeift sein Sohn, schaut er vorwiegend dem Schiri zu. «Ich finde, Lionel macht das gut.»
Bei der Niederlage der Fiorentina gegen Inter im San Siro ist der Schweizer Edimilson Fernandes von Anfang an mit dabei. Inter hat somit gleich viele Zähler wie der Gegner aus Florenz.
Inter – Fiorentina 2:1
Zuhause im San Siro feiern die Interisti einen Sieg gegen Fiorentina. Die Mailänder schliessen damit zur AC aus Florenz auf. Der Schweizer Edimilson Fernandes spielt von Beginn an und wird in der 65. Minute ausgewechselt. Zur Halbzeit steht es zwischen den beiden Mannschaften 1:0 für Inter. Mauro Icardi (45.) trifft kurz vor dem Pausenpfiff per Elfmeter. Florenz-Star Chiesa (53.) schiesst den Ausgleich für seine Farben. Inter bleibt druckvoll und schiesst dank Danilo D'Ambrosio (77.) den 2:1 Siegtreffer.
Udinese – Lazio 19 Uhr
Atalanta – Torino 21 Uhr
Cagliari – Sampdoria 21 Uhr
Genoa – Verona 21 Uhr
Juventus – Bologna 21 Uhr
Napoli – Parma 21 Uhr
Roma – Frosinone 21 Uhr
Englands Ex-Nationalspieler Frank Lampard setzt im League Cup mit Derby County ein dickes Ausrufezeichen. Der Zweitligist eliminiert das grosse Manchester United. Jose Mourinhos Star-Ensemble verliert im Elfmeterschiessen.
Am DienstagManchester United – Derby County 2:2, 7:8 n.P.
Irre Partie im Old Trafford! Mata bringt ManUtd schon in der 3. Minute auf Kurs. Doch dann wendet sich im Verlaufe des Spiels das Blatt. Der vom früheren England-Star Frank Lampard trainierte Championship-Klub Derby County gelingt der Ausgleich – und nach einem Platzverweis gegen Manchesters Sergio Romero sogar die Führung. Es riecht nach Sensation! Oder doch nicht? Marouane Fellaini schiesst in der 95. Minute tatsächlich noch das 2:2. Im späteren Elfmeterschiessen ists lange ein Hin und Her. Keiner verschiesst. Ausser Phil Jones. ManUtd verliert 7:8. Ein nächster herber Rückschlag für Jose Mourinho und seine Star-Equipe.
Oxford United – Manchester City 0:3
Im Gegensatz zum Stadtrivalen gibt sich Manchester City keine Blösse. Jesus, Riyad Mahrez und Phil Foden tragen sich in die Torschützenliste ein.
Blackpool – Queens Park Rangers 2:0
Bournemouth – Blackburn Rovers 3:2
Burton Albion – Burnley 2:1
Millwall – Fulham 1:3
Preston North End – Middlesbrough 2:2, 3:4 n.P.
Wolverhampton – Leicester City 0:0, 1:3 n.P.
Wycombe Wanderers – Norwich City 3:4
West Bromwich Albion – Crystal Palace 0:3
Am Mittwoch20.45 Uhr: Arsenal – Brentford
20.45 Uhr: Nottingham Forest – Stoke City
20.45 Uhr: West Ham United – Macclesfield Town
20.45 Uhr: Liverpool – Chelsea
21 Uhr: Tottenham – Watford
BLICK-Kolumnist Pierre Maudet fordert mutige politische Massnahmen zur Gleichstellung der Frau. Dazu zählen für den Genfer Regierungsrat nicht nur Lohngleichheit, sondern auch Frauenquoten.
Firmen mit hundert Angestellten oder mehr sollen alle vier Jahre eine unabhängige Analyse zur Lohngleichheit durchführen lassen und die Ergebnisse publizieren. Dafür hat sich am Montag der Nationalrat ausgesprochen. Ein grosser Teil der Linken war für die Vorlage, und auch von rechts erhielt sie Stimmen, doch ihre Bedeutung geht weit über das Links-rechts-Schema hinaus. Es handelt sich um eine absolute Notwendigkeit. Denn es geht nicht nur um die Grundrechte der Frau, sondern darum, dass in unserem Land jene Talente gefördert werden, die unsere Wirtschaft voranbringen.
Das neue Gesetz ist ohne Zweifel ein Fortschritt auf dem Weg zur Gleichstellung, aber es braucht weitere Massnahmen: zum Beispiel Quoten in den Verwaltungsräten der Unternehmen. Ein Gremium mit gleichmässiger Geschlechterverteilung würde dafür sorgen, dass dort Fragen der Gleichheit mit der nötigen Sensibilität behandelt und vorangetrieben würden. Persönlich war ich anfangs gegen solche Quoten, weil auch dieser Ansatz etwas Diskriminierendes an sich hat. Doch musste ich feststellen, dass es in diesem Bereich ohne gezielte Massnahmen der Politik (viel zu) langsam vorangeht. Es ist zu hoffen, dass auch die Ernennung der neuen Bundesräte – oder vielmehr: Bundesrätinnen – den Weg weist.
In den Staatsbetrieben und im öffentlichen Dienst gibt es einen weiteren wichtigen Hebel: die Beförderung von Frauen. Ich selber habe einige Frauen in wichtigen Positionen eingesetzt, die ihnen zuvor kaum oder gar nicht angeboten worden waren. Ein Interesse an Lohngleichheit haben aber auch private Unternehmen – aus pragmatischen Gründen: Angestellte, die Respekt und Unterstützung spüren, setzen sich stärker für ihre Firma ein – und sorgen dafür, dass ein Betrieb wirtschaftlich gesund und tragfähig ist.
Pierre Maudet (40) ist Sicherheitsdirektor des Kantons Genf. Der FDP-Politiker ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er schreibt jeden zweiten Mittwoch im BLICK.
Augsburg entführt einen Punkt aus der Allianz Arena. Gregor Kobel holt mit Hoffenheim einen Dreier und Schalke kann weiterhin nicht gewinnen. Werder Bremen schlägt Hertha Berlin im eigenen Stadion.
Hannover – Hoffenheim 1:3
Nati-Goalie Gregor Kobel kommt beim Auswärtssieg von Hoffenheim gegen Hannover zum Einsatz. Der Schweizer spielt souverän und sichert seiner Mannschaft drei Punkte. Nach 20 Minuten bringt Brenet, ebenfalls Bundesliga-Debütant, Hoffenheim in Führung. Zur zweiten Hälfte wird der nächste Nati-Spieler eingewechselt. Steven Zuber kommt zum Einsatz und ist Zeuge vom 2:0 durch Kaderabek. Hannover kann durch einen Penalty von Füllkrug (55.) reagieren. Belfodil (93.) macht dann alles klar. Der dritte Schweizer, Pirmin Schwegler, wird bei Hannover in der 73. Minute ausgewechselt.
Bayern München – Augsburg 1:1
Augsburg entführt einen Punkt aus der Allianz Arena. Boateng, Alaba, Rodriguez, Ribéry, Thiago, Lewandowski: Das sind nicht etwa die Torschützen der Bayern, es ist die Ersatzbank. Robben (48.) trifft für den Rekordmeister nach Vorlage von Serge Gnabry. Augsburg hätte noch ein Tor mehr kassieren können, wäre Müller in der 83. Minute nicht mit einer Fussspitze im Abseits gestanden. Dann halten die Augsburger hinten dicht und sind vorne effizient. Nach einer Ecke kann Neuer den Ball nicht festhalten und das Leder kommt zu Ex-Bayern-Junior und Bruder von Mario Götze, Felix Götze. Der hält die Brust hin – 1:1.
Freiburg – Schalke 1:0
Schalke kommt einfach nicht vom Fleck. Die Königsblauen verlieren auch ihr fünftes Spiel in Folge. Nach einem Schuss von Breel Embolo und dem Abstauber von Teuchert liegt Schalke vorn. Die Freude hält aber nicht lange – Offside! Dann geht der SC Freiburg nach der Pause in Führung. Florian Niederlechner (52.) trifft. Embolo wird in der 81. Minute ausgewechselt.
Werder Bremen – Hertha Berlin 3:1
Bremen tänzelt sich zum Heimsieg gegen den ersten Bayern-Verfolger Hertha und wird selbst zum Bayern-Jäger. Die Berliner liegen nach 45 Minuten mit 0:2 hinten. Martin Harnik (11.) und Milos Veljkovic (45.) treffen für Werder. Der junge Dilrosun kann in der 53. Minute Bremen-Goalie Pavlenka überlisten und trifft zum 1:2-Anschlusstreffer. Danach spielt es die Mannschaft von Werder-Trainer Kohfeldt gut und holt nach einem Foul an Gebre-Selassie im Strafraum einen Elfmeter. Kruse (66.) verwandelt zum 3:1-Endstand. Der Schweizer Lustenberger spielt für Hertha 90 Minuten.
18.30 Uhr: Düsseldorf – Leverkusen
20.30 Uhr: Mainz – Wolfsburg
20.30 Uhr: Dortmund – Nürnberg
20.30 Uhr: Gladbach – Frankfurt
20.30 Uhr: Leipzig – Stuttgart
Da ist er, der erste Sieg für den FC Aarau! Varol Tasar und Olivier Jäckle sichern dem miserabel in die Saison gestarteten FCA mit ihren Toren in der zweiten Halbzeit den so wichtigen 3:1-Erfolg – gegen ein Schaffhausen, das zuerst zu spät zum Spiel erscheint und dann auch noch drei Rote Karten kassiert.
Aarau – Schaffhausen 3:1
Die Fans im Brügglifeld müssen sich erst einmal in Geduld üben. Der Anpfiff der Partie wird kurzfristig um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Grund: Der Teambus der Schaffhauser hat während der Anreise eine Panne. Nichts geht mehr. Der FCS muss sogar einen neuen Car bestellen. Als das Spiel dann endlich beginnt, ist im Brügglifeld die Hölle los. Referee Klossner zückt gleich dreimal Rot! Die Schaffhauser Paulinho, Mendy und Qollaku fliegen allesamt vom Platz. Und die Aarauer? Die kämpfen sich in Überzahl zum ersten Sieg der Saison! Karanovic, Tasar und Jäckle treffen – und sichern dem FCA den 3:1-Erfolg.
Chiasso – Rapperswil-Jona 0:1
Servette – Kriens 1:1
Am Mittwoch20 Uhr: Wil – Vaduz
20 Uhr: Winterthur – Lausanne-Sport
Was für ein Schlussspurt des FC Thun! Die Berner Oberländer bodigen die Grasshoppers mit einem späten Doppelpack – Nicola Sutter und Kenan Fatkic bescheren Thun den 2:0-Auswärtserfolg in einer ansonsten mageren Partie.
Das Spiel: Dieses Spiel haut im Letzi niemanden vom Hocker. Immerhin: Einen der wenigen Aufreger gibt es schon in der 3. Minute. Der Thuner Spielmann vergibt eine echte Top-Chance, scheitert an Keeper Lindner. Danach passiert lange nicht viel. Bis GC-Bajrami nach gut einer halben Stunden den Pfosten trifft. Nimmt die Partie jetzt endlich so richtig Fahrt auf? Nein, nicht wirklich. Thun wirkt insgesamt aktiver, gefährlicher. Zwingend und effizient zeigen sich die Berner Oberländer aber nicht. Bis kurz vor Schluss alle Dämme brechen. Der Thuner Doppelpack kommt trotz der mageren Fussballkost an diesem Abend verdient. 2:0! Und nun wartet auf den FCT als Belohnung der Spitzenkampf gegen YB am Samstag.
Die Tore:
88. Minute, 0:1 | Nicola Sutter | Nach einem Tosetti-Corner trifft Fatkic mit seinem Kopfball nur den Pfosten. Via Sutter landet die Kugel dann irgendwie im Tor.
94. Minute, 0:2 | Kenan Fatkic | Abwehrmann Cvetkovic patzt. Fatkic sagt «Danke», zieht aus 15 Metern ab – und trifft.
Der Beste: Diesen Superlativ hat sich wahrlich keiner verdient.
Der Schlechteste: Cvetkovic. Der GC-Innenverteidiger köpft Fatkic den Ball vor die Füsse. Der bedankt sich und bucht das 2:0 für die Thuner.
Das gab zu reden: Die triste Stimmung, das leere Stadion, die frostigen Temperaturen. Und die miese Pass-Qualität beider Mannschaften.
So gehts weiter: Für beide Teams gehts schon am Samstag weiter. GC gastiert in St. Gallen (19 Uhr) – und auf den FC Thun wartet das Berner Derby, zu Hause gegen Meister YB (19 Uhr).
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GC – Thun 0:2 (0:0)
Letzigrund, 3500 Fans. Schiedsrichter: Erlachner
Tore: 89. Sutter 0:1. 93. Fatkic 0:2.
GC: Lindner; Lavanchy, Rhyner, Zesiger, Doumbia; Sigurjonsson, Holzhauser; Ngoy, Bajrami, Bahoui: Pinga.Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Kablan; Hediger; Tosetti, Karlen, Stillhart, Spielmann; Sorgic
Gelb: 53. Pinga (Foul). 53. Glarner (Foul).
Auswechslungen: GC: Jeffren (64. für Bahoui). Zesiger (90. für Bajrami). Thun: Fatkic (61. für Karlen). Salanovic (78. für Spielmann). Hunziker (82. für Sorgic).
Bemerkungen: GC ohne Nathan, Basic, Djuricin, Tarashaj, Ajeti und Arigoni (alle verletzt). Thun ohne Facchinetti, Costanzo, Righetti, Joss (alle verletzt) und Ferreira (krank).
Die SCL Tigers zeigen den ZSC Lions auswärts den Meister, Bern schickt Lugano mit einer 4:0-Packung nach Hause und der EHC Biel bleibt Tabellenführer.
ZSC Lions – SCL Tigers 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)Nachteil? – Coach Ehlers murrte nach dem 0:3 in Bern über die Gruppeneinteilung, welche den Tigers je zwei zusätzliche Spiele gegen die Topteams SCB und ZSC einbrockte. Doch: Letzte Saison gewann Langnau das Duell gegen die Zürcher mit 10:8 Punkten. Und nun schlägt sein Team erneut zu.
Unwürdig – Der SCL spielt stark, ist solide, bissig und opfert sich auf (Blaser fällt aus, als er einen Noreau-Hammer blockt) und Goalie Ciaccio ist makellos. Doch was der ZSC zeigt, ist eines Meisters nicht würdig: Defensiv lasch, mit dem Puck sorg- und harmlos.
Der Beste – Stefan Rüegsegger (Tigers). Das erste Tor leitet der grosse Stürmer mit einem grandiosen Solo ein. Auch am 2:0 ist der 20-Jährige beteiligt.
Die Pflaume – Kevin Klein (ZSC). Steht neben den Schuhen. (S. R.)
Die Tore – 7. N. Berger (Rüegsegger/Strafe angezeigt) 0:1. 10. Erni (Rüegsegger) 0:2.
40. Pesonen (Leeger, P. Berger) 0:3. 53. Lardi (Gagnon) 0:4. 54. Bachofner (Prassl) 1:4.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Bern – Lugano 4:0 (1:0, 1:0, 2:0)Der Neue – Debüt für Grégory Sciaroni beim SCB. Der Ex-HCD-Stürmer, der wegen eines Checks an Biel-Dufner noch drei Sperren absitzen musste, kommt neben Haas und Scherwey zum Zug.
Der Check – Nach neun Minuten fällt Luganos Thomas Wellinger (Hand?) nach einem korrekten Check des Berners Scherwey aus.
Der Zoff – Ständig geraten sich Lugano-Rüpel Lapierre und Scherwey in die Haare. Als der Berner sich beklagt, verhöhnt ihn Lapierre, indem er so tut, als würde er weinen.
Die Zahlen – Arcobello holt sich die ersten Punkte der Saison. SCB-Goalie Genoni den zweiten Shutout in Serie. Und Beat Gerber erzielt sein erst 36. Tor im 1011. NL-Spiel.
Der Beste – André Heim (Bern), stark, was der 20-Jährige zeigt.
Die Pflaume – Maxim Lapierre (HCL), Theater, sonst nichts. A. R.
Die Tore – 11. Arcobello (Almquist) 1:0. 37. Scherwey (Haas, Rüfenacht) 2:0. 54. Arcobello
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Ambri – Biel 1:5 (1:2, 0:2, 0:1)Der Teenie – Mit Verteidiger Janis Jérôme Moser kommt bei Biel ein nächster talentierter 2000er-Jahrgang, der positiv auffällt.
Der Debüt-Treffer – In seinen ersten zwei Partien für den EHCB war Brunner noch punktelos geblieben. Gegen Ambri trifft er zum ersten Mal – mittels Ablenker.
Der Abwesende – Biel spielt nur mit drei Ausländern. Es fehlt: Marc-Antoine Pouliot. Aber aus erfreulichen Gründen. Der Kanadier ist am Morgen des Matchtages Vater geworden von einem Söhnchen namens Lenny.
Der Beste – Toni Rajala (Biel), bei beiden Toren umkurvt er die Ambri-Verteidiger elegant wie ein Spitzen-Slalomfahrer.
Die Pflaume – Jannik Fischer (Ambri), er ist einer dieser Verteidiger, der Rajala als Slalomstange diente. N.V.
Die Tore – 9. Rajala (Sataric) 0:1. 12. Brunner (Fey, Diem) 0:2. 19. D’Agostini (Dotti) 1:2. 24. Lüthi (Schmutz) 1:3. 34. Rajala (Tschantré) 1:4.
56. Riat (Künzle, Diem) 1:5.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Davos – Lakers 2:0 (1:0, 1:0 0:0)Das Spiel – Der Zweck heiligt die Mittel. Davos, auch punktelos, bemüht um Effizienz und Effektivität, setzt verstärkt auf den einfachen Abschluss. Das gelingt gegen den gut organisierten Aufsteiger. Erst im Nachsetzen durch Corvi, dann mit viel Schwung, wunderbar umgesetzt durch den US-Flügel Prince: Lakers-Verteidiger Gilroy kann nur Geleitschutz bieten. Die St. Galler? Kommen zu einigen guten Möglichkeiten, weil die Davoser Feldspieler öfters mal in Spendierlaune sind.
Der Beste – Lindbäck (Davos). Nicht regelmässig, aber einige Male auf tückische Weise geprüft. Stets wach und auf der Höhe des Geschehens.
Die Pflaume – Gilroy (Lakers). Rührende Versuche, dem Gegner Paroli zu bieten. Genügt aber nicht. Verantwortlich für Corvis 1:0, vor dem 2:0 durch Prince zum Statisten degradiert.
Die Tore – 4. Corvi (Pestoni, D. Wieser) 1:0. 36. Prince (Paschoud) 2:0.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Fribourg – Zug 3:6 (1:2), (0:1), (2:3)Vertrag – Der verletzte Zug Verteidiger Dominik Schlumpf (27) hat seinen Vertrag um drei weitere Jahre verlängert.
Topskorer – Zugs Miro Zryd und Fribourgs Samuel Walser haben bisher noch nicht ins gegnerische Tor getroffen. Beide Gelbhelmträger haben nur Assists auf dem Konto.
Punktlos – 169 Minuten und 58 Sekunden müssen die Gottéron Ausländer auf den ersten Skorerpunkt warten. Andrew Miller legt für Vauclair auf. Dagegen haben die Zuger Söldner schon 11 Punkte auf dem Konto.
Der Beste – Viktor Stalberg, der Zuger Dampfhammer.
Die Pflaume – Michal Birner, noch kein Skorerpunkt.
Die Tore – 8. Albrecht (Suri, Morant) 0:1. 14. Klingberg (Roe, Stalberg/PP2). 16. Mottet (Bykow) 1:2. 32. Alatalo (Lammer/PP) 1:3. 43. Diaz 1:4. 49. Marchon (Abplanalp) 2:4. 50. Vauclair (Miller) 3:4. 54. Simion (Roe) 3:5. 60. Stalberg 3:6.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
Lausanne – Servette 4:2 (2:2, 0:0, 2:0)Léman-Derby - Was für eine Dramatik: Lausanne führt rasch 2:0 und dominiert die Genfer. Diese melden sich noch vor der ersten Sirene zurück 2:2. Lausanne macht vieles richtig, hat 24 Torschüsse, im mittleren Abschnitt, aber schiesst kein Tor. Lausanne hat mehr Power im Schlussspurt und schiesst durch Mitchell noch 2 Tore. Nach 4 aufeinanderfolgenden Niederlagen kann Lausanne wieder einmal ein Leman-Derby gewinnen.
Der Ausfall - Nach dem Kieferbruch von Wingels in Biel, erwischt es diesmal auch den 2. Neuzugang Bouma. Der Amerikaner wird am Knie getroffen und bleibt nach dem ersten Drittel in
der Kabine!
Der Beste- Torrey Mitchell(Lausanne) behält die Ruhe und Uebersicht in der Schlussphase. Mit den letzten beiden Toren der Matchwinner.
Die Pflaume - Borlat (Lausanne) Bringt Unordnung in die Lausanner Abwehrreihen.
Die Tore – 5. Herren (Jeffrey, Junland/PP) 1:0. 9. Junland (B. Antonietti) 2:0. 11. Jacquemet 2:1. 19, Rod (Jacquemet, Douay/PP) 2:2. 50. Mitchell (Bertschy, Vermin) 3:2. 59. Mitchell (Vermin, Bertschy) Ins leere Tor 4:2.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel312:292. Zug314:993. Bern39:184. Lausanne310:765. SCL Tigers39:666. ZSC Lions34:747. Ambri37:938. Lugano38:1139. Genf35:8310. Davos35:8311. Lakers33:9012. Fribourg35:140