Grosse Unterstützung für Sandra Boner in einer schweren Zeit: Zuschauer und Experten machen der an Krebs erkrankten SRF-Moderatorin Mut.
Die Zuschauer fühlen mit Sandra Boner (43) mit: Gestern machte SRF publik, dass die «Meteo»-Moderatorin schwer erkrankt ist. «Aufgrund einer Brustkrebserkrankung befindet sich Sandra Boner seit einiger Zeit in Behandlung und hat beruflich eine Auszeit genommen», teilte der Sender mit.
«Diese Nachricht hat mich sehr getroffen»Das Publikum zeigt sich betroffen, spricht der beliebten Solothurner Wetterfee, die seit 21 Jahren in einer glücklichen Partnerschaft lebt, aber Mut zu. «Diese Nachricht hat mich sehr getroffen, weil ich Sie seit längerer Zeit auf dem Dach bei ‹Meteo› vermisst habe», schreibt eine Zuschauerin auf Blick.ch. «Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft und hoffe, dass alles wieder so kommt, wie es einst war.» Ein anderer übermittelt der Mutter zweier Söhne (7- und 8-jährig) «viel Kraft, Durchhaltewillen, Geduld und eine schnelle gute Genesung».
Ein weiterer Zuschauer findet, die Krankheit sei «nicht nur für die Betroffenen verhängnisvoll, sondern eine solche schwierige Situation ist auch für deren Angehörige furchtbar und belastend. Es ist auch in diesem schicksalhaften Fall hier bei Sandra Boner zu hoffen, dass sie in einer bestimmt wohlwollenden Umgebung wieder ganz gesund wird».
Auch Linda Fäh (30), Botschafterin der Brustkrebsprävention «Pink Ribbon», wünscht Sandra Boner viel Kraft. Die Sängerin hat eine nahe Verwandte, die von Brustkrebs betroffen ist. «Ich wünsche Sandra, dass sie den Glauben, zu kämpfen, nicht verliert», sagt Fäh. «Und dass sie die Familie und ihre Freunde fest unterstützen. Das ist das Allerwichtigste. Denn zusammen ist man einfach stärker.»
«Für genügend Entlastung der Kinder sorgen»Ein Aspekt, den auch Beatrice Bösiger (42) von der Krebsliga Schweiz anspricht. Generell sagt sie: «Eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock. Zuerst für die betroffene Person selbst, aber auch für ihre Nächsten. Wie mit einer Diagnose umgegangen wird, hängt jedoch von der Person selbst ab. Das ist sehr individuell.» Gerade wenn Kinder mit im Spiel seien, sei es wichtig, diese ernst zu nehmen. «Es ist wichtig, offen zu kommunizieren. Eltern fürchten sich oft davor, Kinder schwer zu belasten, wenn sie sie mit ihren eigenen Ängsten konfrontieren. Aber Kinder nehmen Veränderungen in ihrem Umfeld auch wahr, wenn diese ohne Worte kommuniziert werden», erklärt sie. «Um die seelische Belastung auszugleichen, ist es daher zentral, für genügend Entlastung der Kinder zu sorgen. Etwa durch ein stützendes soziales Umfeld.»
Bösiger macht Brustkrebspatientinnen Mut: Die Therapie von Brustkrebs habe in den letzten Jahrzehnten grosse Fortschritte erzielt. «Mehr Frauen können erfolgreich behandelt werden oder leben länger mit der Krankheit. Andererseits sind Früherkennungsprogramme immer verbreiteter. So lassen sich Tumore in frühen Stadien entdecken. Das erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.» Und auch der bekannte Krebsarzt Professor Thomas Cerny, der schon TV-Legende Kurt Felix (†71) behandelte, sagt: «Nach fünf Jahren sind noch über 80 Prozent der Frauen am Leben.» (wyt)
Wegen eines Brands in einem Schulgebäude in Reinach BL sind am Mittwochmorgen rund 250 Schüler evakuiert worden. Verletzt wurde niemand.
Der um 9.44 Uhr gemeldete Brand im Schulhaus am Fiechtenweg führte zu einer starken Rauchentwicklung im Gebäude, teilt die Kantonspolizei Basel-Landschaft mit. Die Feuerwehr konnte den Brand aber rasch löschen. Nach ersten Erkenntnissen hat es aus technischen Gründen in einem Elektrokasten zu brennen begonnen.
Nach Auskunft eines Polizeisprechers handelt es sich bei den 250 vorsorglich evakuierten Jugendlichen um Schülerinnen und Schüler der International School Basel. Nachdem die Feuerwehr das Gebäude gelüftet hatte, konnte der Unterricht fortgesetzt werden. (SDA)
ZÜRICH - Das Robotic Systems Lab der ETH Zürich hat einen Roboter entwickelt, der Müll entsorgen kann. Statt Littering zu bekämpfen, soll der ANYmal-Roboter aber in Katastrophengebieten eingesetzt werden.
Vier stummelige Beine, ein massiver Korpus und ein Greifarm, der dem Roboter aus dem Hals «wächst». Entwickelt wurde ANYmal vom Robotic Systems Lab der ETH Zürich.
Der Greifarm des Roboters hat drei Finger. Ein Video der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zeigt, dass eben diese ihn besonders machen. Der Roboter zeigt sich als Helfer im Alltag: Er kann Müll aufsammeln, Türen öffnen, beim Kistenschleppen mit anpacken oder gar ein Glas Wasser halten.
Schweizer Roboter soll in Krisengebieten helfenDoch die Entwickler beim Robotic Systems Lab der ETH Zürich haben hehre Absichten betreffend das Einsatzgebiet von ANYmal. Der Roboter soll in Zukunft so etwa in Katastrophengebieten eingesetzt werden, schreibt das Magazin «Wired».
Denkbar wäre, dass der Roboter so nach Überlebenden in eingestürzten Gebäuden sucht. Bei Atomkatastrophen könnte er in verstrahlte Gebiete vordringen, um etwa in Steuerräumen Ventile und Geräte zu bedienen. Auch zur Entschärfung von Bomben könnte der Roboter beitragen, indem er den Sprengsatz aus der Gefahrenzone transportiert.
ANYmal vom Robotic Systems Lab ähnelt dem vierbeinigen Roboter SpotMini, der vom US-amerikanischen Robotik-Konzern Boston Dynamics entwickelt wurde. Die Videos ihrer Roboter gehen regelmässig viral. (rad)
WOLHUSEN - LU - Das Tropenhaus Wolhusen schliesst im Sommer 2019. Entgegen den Erwartungen, konnte der tropische Garten, zu dem auch ein Produktionshaus und ein Restaurant gehören, nicht ausreichend mit Abwärme aus der nahegelegenen Gasverdichtungsstation Ruswil versorgt werden.
Zudem stehen hohe Investitionen an. Geschäftsführer Pius Marti bestätigte am Mittwoch auf Anfrage eine Online-Meldung der «Luzerner Zeitung». Was mit der Anlage passiert, ist derzeit noch offen.
Das Tropenhaus Wolhusen war im März 2010 eröffnet worden, dies nachdem schon 1999 ein Pilotprojekt gestartet worden war. Geheizt werden sollte es vor allem aus Abwärme, die bei der Verdichtung von Erdgas entsteht. Im Tropenhaus werden auch exotische Früchte produziert und Fische gezüchtet. Das Tropenhaus gehört heute zu Coop.
Wein ist einfach sein Ding: Winzer Stephan Herter stellt in der Serie von BLICK und Weinclub leckere Tropfen vor, die Sie gleich bestellen können. Heute gibt es den süditalienischen Gaumenschmeichler Silentium Barricato Riserva. Ein besonders intensiver Primitivo, der ein wahres Aromenspektakel in der Nase entfacht – und wie gemacht ist, um feine Speisen zu begleiten.
Kaufen Sie den Silentium Barricato Riserva hier im 6er-Paket mit 38 Prozent Rabatt für 153 Franken.
Knapp 9000 Teilnehmer versuchten gestern, sämtliche Fragen beim Blick Live Quiz richtig zu beantworten. Nur vier Spielern gelang es. Wie viele werden es heute sein?
Das Quiz-Fieber grassiert in der Schweiz. Genauer das Blick-Live-Quiz-Fieber. Als das Spiel vor rund zwei Wochen startete, versuchten etwas über 2000 Teilnehmer ihr Glück. Gestern waren es bereits knapp 9000!
Der Dank für das Mitmachen gebührt natürlich Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser. Doch auch das Format trägt zur Beliebtheit bei: Schnelle Raterunden, innovativ präsentiert, kostenlose Teilnahme und stets ist man darüber informiert, wo man ihm Vergleich mit den Mitspielern steht.
Wie lange ist Gardi Hutter bereits auf Tournee?Gestern beispielsweise wurde bereits die erste Frage für viele zum Stolperstein: Was ist Fooby? Wer die Antwort, Fooby ist eine Kulinarik-Plattform, wusste, sah sich dann spätestens bei Frage 5 einem grösseren Hindernis ausgesetzt, als wir wissen wollten, seit wann Gardi Hutter als Clownin Hanna durch die Schweiz tourt. Zugegeben, das ist kein Allgemeinwissen, das man in der Schule lernt, entsprechend wurde der bereitgestellte Joker oft und gerne genutzt.
Als es zur letzten Frage ging, waren trotzdem nur noch sechs Spieler dabei. Zwei von ihnen wussten nicht, dass das Death Valley in der Mojave-Wüste liegt. Damit teilten sich gestern vier von 8890 Spielern den Jackpot, herzlichen Glückwunsch an die Gewinner an dieser Stelle!
Wie viele Teilnehmer werden heute sämtliche Antworten wissen? Finden Sie es ab 19.30 Uhr heraus, wenn das Blick Live Quiz in die nächste Runde geht. Oder noch besser: Raten Sie gleich mit! Im Jackpot sind heute 250 Franken, moderiert wird das Spiel von Yves «Chäller» Keller. Viel Erfolg!
Brüssel – Facebook, Google und andere grosse Technologiekonzerne werden der EU-Kommission zufolge freiwillig gegen Falschnachrichten vorgehen. Darauf hätten sich die Unternehmen verständigt, sagte Digitalkommissarin Mariya Gabriel am Mittwoch.
Mit dem neuen Verhaltenskodex wollen die Firmen, zu denen auch Twitter und der Softwareanbieter Mozilla gehören, verpflichtenden Auflagen aus dem Weg gehen. Mit diesen hatte die EU-Kommission Anfang des Jahres den Technologiekonzernen wie auch Werbefirmen gedroht, sollten diese Falschnachrichten und illegale Inhalte nicht ausreichend bekämpfen.
Zu den Massnahmen, die die Industrie nun einführt, gehören laut Gabriel mehr Transparenz bei politischen Anzeigen und der Schliessung von Konten sowie bei der Zurückweisung von Zahlungen.
Kritiker werfen Technologiekonzernen vor, nicht genug gegen die Verbreitung von Falschmeldungen zu tun. Als Beispiele werden immer wieder Vorfälle bei den US-Präsidentschaftswahlen vor zwei Jahren und rund um den Brexit angeführt. In Deutschland ist im vergangenen Jahr ein Gesetz in Kraft getreten, dass die Betreiber von sozialen Netzwerken verpflichtet, offensichtlich strafbare Inhalte binnen 24 Stunden nach Eingang einer Beschwerde zu löschen oder zu sperren. (SDA)
Der wegen Mordes in einem U-Boot verurteilte dänische Erfinder Peter Madsen ist mit seiner Berufungsklage gescheitert. Ein Gericht in Kopenhagen bestätigte am Mittwoch das Urteil aus erster Instanz: Madsen muss lebenslang ins Gefängnis, seine Strafe ist nicht zeitlich begrenzt.
Mit der Berufung hatte der 47-Jährige erreichen wollen, dass die Strafe verkürzt wird. Den Schuldspruch an sich hatte Madsen akzeptiert, obwohl er die Tat nie zugab.
Der Erfinder hat laut Gericht die schwedische Journalistin Kim Wall vor einem Jahr im Inneren seines selbstgebauten U-Boots getötet. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er die 30-Jährige mit sexuellem Motiv folterte und nach ihrem Tod zerstückelt über Bord warf.
Nach Auffassung beider Gerichte zeugt die Tat von einer ungewöhnlichen Brutalität. In der Urteilsbegründung hiess es, Madsen habe sich als besonders rücksichtslos erwiesen, als er die Leiche Kim Walls zerstückelte.
In erster Instanz wurde der heute 47-Jährige deshalb zu lebenslanger Haft verurteilt. Frühestens nach 12 Jahren kann er seine Entlassung beantragen. Die durchschnittliche Haftdauer liegt bei 16 Jahren. Es gibt aber auch zu lebenslang verurteilte Straftäter, die schon seit 30 Jahren im Gefängnis sitzen.
Madsens Anwältin Betina Hald Engmark forderte eine Gefängnisstrafe von 14 bis 16 Jahren. Sie argumentierte, dass Madsen nicht vorbestraft sei und dass eine lebenslange Strafe für «nur» einen Mord nicht üblich sei. Dazu führte sie andere Urteile als Beispiele an. Bei einem einzelnen Mord ist eine solch harte Strafe in Dänemark selten - sie spricht für besonders brutale Details der Tat.
Genau diese betonte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Die Brutalität und die Vorbereitung der Tat rechtfertigten seiner Auffassung nach die harte Strafe.
Kristian Kirk Petersen bezeichnete Madsen als einen zynischen, perversen und berechnenden Sexualmörder. Das einzig Richtige sei eine lebenslange Gefängnisstrafe. «Wenn ich Peter Madsen so ansehe, dann komme ich nicht auf eine Strafe, die zu hart sein könnte», sagte Kirk Petersen.
Die Eltern der schwedischen Journalistin verfolgten das Berufungsverfahren im Gerichtssaal. Madsens letzte Worte gingen an sie: «Das, was passiert ist, tut mir schrecklich leid für Kims Angehörige», sagte er. Zuvor hatte Madsen zugestimmt, die Eltern finanziell für den Verlust ihrer Tochter zu entschädigen. Den Antrag des Freundes von Kim Wall wies seine Anwältin ab.
Der Fall hatte international für Aufmerksamkeit gesorgt. Kim Wall war an einem Abend im August 2017 von Madsen überraschend zu einer U-Boot-Tour eingeladen worden. Obwohl sie ein privates Fest plante, ging sie an Bord des Erfinders, über den sie eine Reportage schreiben wollte. Was danach genau geschah, ist immer noch unklar.
Madsen versenkte sein Boot und wurde gerettet. Zunächst gab er an, Wall zuvor abgesetzt zu haben, später sagte er aus, ihr sei eine Luke auf den Kopf gefallen. Erst nachdem Körperteile der jungen Frau angeschwemmt wurden, räumte er ein, dass er ihre Leiche zerteilt und ins Wasser geworfen hatte. Dass er sie tötete, streitet Madsen bis heute ab. Er erklärte ihren Tod mit einer Kohlenmonoxidvergiftung.
Das Berufungsverfahren war ursprünglich auf drei Tage angesetzt. Am letzten Verhandlungstag wurde einem Laienrichter jedoch schlecht, sodass die Verhandlung abgebrochen werden musste. So wurde der letzte Prozesstag am Mittwoch abgehalten. (SDA)
London – Der Chef der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, hat das Thema eines zweiten Brexit-Referendums bei seiner Rede zum Abschluss des Parteitags in Liverpool weitgehend gemieden.
Sollte das Abkommen der Regierung mit Brüssel über den EU-Austritt des Landes im britischen Parlament scheitern, werde Labour auf eine Neuwahl hinarbeiten, sagte Corbyn.
Corbyn bot Premierministerin Theresa May die Unterstützung für ein Brexit-Abkommen zu den Bedingungen seiner Partei an. Ein Abkommen auf Grundlage der derzeitigen Pläne von May werde Labour aber in jedem Fall ablehnen, so Corbyn. Einen EU-Austritt ohne Abkommen bezeichnete er als «nationale Katastrophe».
Die Möglichkeit eines zweiten Brexit-Referendums sprach Corbyn nicht ausdrücklich an, sagte aber, alle Optionen blieben offen. Die Delegierten hatten tags zuvor einen Beschluss verabschiedet, der ein zweites Referendum als Option «auf dem Tisch» lässt. Brexit-Schattenminister Keir Starmer hatte viel Beifall für die Aussage bekommen, dass auch eine Abkehr vom Brexit dabei zur Wahl stehen könnte. (SDA)
Der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Bundesrat Johann Schneider-Ammann wird voraussichtlich am 5. Dezember gewählt. Die Kandidatenkür findet unter dem Eindruck der Affäre Maudet statt.
Die FDP-Fraktion hatte den Genfer Staatsrat 2017 ins Rennen um die Nachfolge von Didier Burkhalter geschickt. Gewählt wurde damals Ignazio Cassis. Maudet wird inzwischen der Vorteilsnahme im Zusammenhang mit einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate verdächtigt.
Der FDP-Vorstand will verhindern, dass die Fraktion erneut einen vorbelasteten Kandidaten aufstellt. «Wir haben die Schraube noch einmal angezogen», sagte Parteipräsidentin Petra Gössi (SZ) am Mittwoch vor den Bundeshausmedien.
Die Anwärterinnen und Anwärter werden wiederum von einer Prüfungskommission unter die Lupe genommen. Dieser gehören alt Ständerat Felix Gutzwiller (ZH), die ehemalige Fraktionschefin Gabi Huber (UR) und Nationalrat Philippe Bauer (NE) an. Gutzwiller ist als Mediziner auch für die Überprüfung der Gesundheit zuständig.
Neu müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber schriftlich verpflichten, mit der Prüfungskommission zusammenzuarbeiten und alle relevanten Vorgänge offenzulegen. Sie müssen auch einwilligen, dass die Prüfungskommission Informationen im Umfeld einholt.
Diese könne nicht alles herausfinden, sagte Gössi. Es gehe darum, die Kandidatinnen und Kandidaten zu sensibilisieren. «Es gibt ein Bedürfnis nach totaler Transparenz», sagte FDP-Nationalrat Christian Lüscher (GE).
Der FDP-Vorstand formuliert zahlreiche weitere Anforderungen, die ein Kandidat oder eine Kandidatin erfüllen muss. Dazu gehören neben dem Leistungsausweis und der Führungserfahrung mediale Gewandtheit oder Durchsetzungskraft. Zur Anzahl Kandidaten und zu Geschlecht oder regionaler Herkunft äussert sich der Vorstand aber nicht.
«Der Prozess soll für alle offen sein», sagte Gössi. Ausserdem sei es an der Fraktion, das Ticket festzulegen. Trotzdem stellte Gössi klar, dass es um den Deutschschweizer Sitz geht. Und sagte: «Ich persönlich glaube, es würde dem Freisinn gut anstehen, wenn wir eine Frau in den Bundesrat entsenden könnten.»
Selber will Gössi nicht ins Rennen steigen. «Ich stehe nicht zur Verfügung», bestätigte sie frühere Aussagen. Sie habe zugesagt, die Partei in die nationalen Wahlen 2019 zu führen. Daran werde sie sich halten.
Vorher gilt es einen Bundesratssitz zu verteidigen. Die FDP bekenne sich zur Zauberformel, sagte Gössi. Von den anderen Parteien erwartet die FDP dasselbe. Aktuell haben die drei wählerstärksten Parteien SVP, SP und FDP je zwei Sitze in der Landesregierung, die CVP einen. Bisher hat keine Bundesratspartei diesen Schlüssel hinterfragt. Je nach Ausgang der Nationalratswahlen 2019 könnte sich die Zusammensetzung des Bundesrats aber ändern.
Die FDP hat auch den Fahrplan für die Kandidatenkür bekannt gegeben. Bis am 24. Oktober können die Kantonalparteien Anwärterinnen oder Anwärter auf das Bundesratsamt der FDP Schweiz melden. Wie schon bei der Nachfolge von Didier Burkhalter ist eine Roadshow in voraussichtlich vier Kantonen geplant. Am 9. November will der Parteivorstand eine Empfehlung an die Fraktion abgeben.
Die FDP-Fraktion entscheidet am 16. November, wen sie ins Rennen schickt um die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann. In den folgenden Wochen finden die Hearings in den anderen Fraktionen statt. Bundesratswahlen werden in der Regel am Mittwoch der zweiten Sessionswoche durchgeführt. In der nächsten Wintersession ist das der 5. Dezember.
Die Ersatzwahl ist nötig, weil Bundesrat Schneider-Ammann am Dienstag seinen Rücktritt auf Ende Jahr erklärt hat. Als aussichtsreiche Kandidatin wird derzeit Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (SG) gehandelt.
BELLINZONA - TI - Ein Offizier der Schweizer Armee wird von der Bundesanwaltschaft (BA) beschuldigt, in Russland einen Zünder für eine Panzermine bestellt und damit gegen das Kriegsmaterialgesetz verstossen zu haben. Der Angeklagte steht nun vor Bundesstrafgericht.
Der Oberleutnant hat in der Befragung vor dem Gericht ausgesagt, dass er davon ausgegangen sei, dass es sich beim bestellten Objekt um eine Attrappe und damit nicht um Kriegsmaterial handle.
Er habe das Objekt zu Schulungszwecken einsetzen wollen. Für den Einsatz seiner Truppe sei es wichtig, dass die Männer Zünder wie diese erkennen könnten.
Das Seco ist der Ansicht, dass es sich um einen Bestandteil einer ursprünglich funktionsfähigen Mine handle. Bei der Untersuchung des Objekts wurden Spuren von Sprengstoff darauf gefunden.
Die BA verurteilte den Berufsmilitär im Juli mit einem Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 200 Franken. Zudem ordnete sie die Einziehung und Vernichtung des Zünders an.
Der Betroffene legte gegen den Strafbefehl Einsprache ein, weshalb der Fall vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona verhandelt wird.
Der Verteidiger beantragte in seinem Plädoyer einen Freispruch vom Vorwurf der versuchten Widerhandlung gegen das Kriegsmaterialgesetz. (Fall SK.2018.41)
Für die SRF-Berichterstattung zur Fussballweltmeisterschaft hagelte es beim SRG-Ombudsmann Beschwerden. Denn am Leutschenbach schlug man gleich mehrfach über die Stränge.
Insgesamt sieben Beschwerden sind bei Ombudsmann Roger Blum (73) für die Fussball-WM-Berichterstattung des SRF eingegangen – gleich zweimal zückt er die Rote Karte. Besonders die Sendung «WM-Talk: Letschti Rundi» mit Tom Gisler (42) fällt bei ihm durch. Der Grund: Komiker Renato Kaiser (32) schlug darin zu oft über die Stränge, nannte den Fussballstar Cristiano Ronaldo (31) mehrfach «Wichser» und «geilen Wichser».
«Weder lustig noch komisch»Ein SRF-Zuschauer beschwerte sich daraufhin beim Ombudsmann. «Das war weder lustig noch komisch, sondern einfach vulgär und blöd», schreibt er dazu. Blum scheint diese Meinung zu teilen: «Gleichgültig, ob Renato Kaiser den Begriff ironisch gemeint hat oder nicht, für das Publikum stand Ronaldo als beschimpft, als in seiner Menschenwürde verletzt da.» Moderator Tom Gisler hätte die Äusserungen unterbinden sollen. Immerhin: SRF Sport entschuldigte sich für Kaisers Äusserungen.
Witz kam nicht anAuch ein «humorvoll zusammengestellter Rückblick» nach dem Fussball-WM-Spiel Argentinien – Frankreich sorgte bei den Zuschauern für rote Köpfe. Gleich mehrere beschwerten sich bei der Ombudsstelle, prangerten ihn als sexistisch an. Zu den Worten «Tränen, Tore, Titelverteidigungs-Frust» blendete das SRF die besten Bilder der WM ein – und erlaubte sich einen grenzwertigen Witz. Denn während man beim Wort «Titelverteidigung» nach der ersten Silbe eine Pause machte, um wohl auf das Wort «Titten» anzuspielen, zeigte der TV-Sender bewusst Bilder mit Fokus auf die Oberweite der Zuschauerinnen.
Ombudsmann Blum kann die Kritik verstehen. «Die Anspielung auf das Wort ‹Titten› für weibliche Brüste ist sexistisch», schreibt er. Offenbar ist das SRF an der letzten WM also gleich mehrfach ins Abseits gelaufen. (bnr)
ELM - GL - Am 21. Oktober kann im glarnerischen Elm ein seltenes Naturereignis beobachtet werden: Für einmal scheint nicht die Sonne durch das Martinsloch hoch über dem Dorf, sondern der fast volle Mond.
Die Sonne scheint zwei Mal im Jahr an wenigen Tagen durch das Martinsloch und leuchtet auf den Elmer Kirchturm. Das Phänomen ereignet sich jeweils Mitte März und Ende September und zieht jeweils zahlreiche Schaulustige in das Dorf im Sernftal.
Das Mondereignis ist noch seltener und kaum bekannt, wie die Ferienregion Elm mitteilte. Der Vollmond soll alle 19 Jahre durch das sagenumwobene Felsenfenster im grossen Tschingelhorn in Richtung Elm scheinen. Wie oft der wie dieses Jahr nur «fast volle» Mond hindurch scheint, ist unklar.
Der optimale Beobachtungspunkt für das diesjährige Ereignis liegt zudem nicht bei der Kirche, sondern knapp 500 Meter über Elm in der Nähe der Gondelbahn-Bergstation Ämpächli. Das Spektakel ereignet sich am frühen Abend. Das Elmer Tourismusbüro bietet daher einen organisierten Ausflug an, um den Mond im Martinsloch zu erleben.
Das Martinsloch selber liegt auf 2642 Metern über Meer. Das 18 Meter hohe und 21 breite Fenster entstand durch Erosion an einer Schwachstelle im Fels.
Sein Foul gegen Cédric Itten bleibt während des Spiels ungeahndet. Jetzt wird Fabio Daprelà von der Liga vorerst für zwei Spiele gesperrt. Weitere Sanktionen dürften folgen.
Es war die Schrecksekunde des letzten Super-League-Wochenendes. Fabio Daprelà packt im Spiel gegen St. Gallen (2:2) die offene Sohle aus und zertrümmert Cédric Ittens Knie. Das Resultat: Kreuz- und Innenband-Riss im rechten Knie des Espen-Stürmers.
Für Lugano-Rüpel Daprelà gibts nicht mal die Gelbe Karte – es wäre seine zweite gewesen –, Schiri Tschudi schaut dem Ball hinterher. Er sieht die Szene nicht.
Das rüde Foul hat für Daprelà nun Konsequenzen. Nachdem der Disziplinarrichter der Swiss Football League den Fall einen Tag nach Verfahrenseröffnung an die Disziplinarkommission weitergeleitet hat, entschiede jene nun, den 27-Jährigen provisorisch für zwei Spiele zu sperren. Damit kann er am Mittwochabend gegen Schlusslicht Xamax sowie am Sonntag gegen Basel nicht auflaufen.
Die Liga teilt zudem mit: «Der Entscheid ist nicht anfechtbar. Der vollständige Entscheid der Disziplinarkommission in der Sache folgt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Beweisaufnahme ganz abgeschlossen ist. In diesem Entscheid können weitere Sanktionen ausgesprochen werden.» Es dürften also weitere Sperren folgen.
Daprelà selbst hat sich nach dem Horror-Foul entschuldigt. Via Video-Botschaft wandte er sich an Itten: «Es tut mir leid, was passiert ist. Ich übernehme jegliche Verantwortung. Und ich wünsche Cédric alles Gute, eine gute Genesung, und hoffe, ihn bald wieder auf dem Fussballplatz zu sehen.»
Anders tönts bei den FCSG-Verantwortlichen. Sportchef Sutter: «Wer ein solches Foul macht, muss sich auch nicht mehr entschuldigen.» Trainer Zeidler siehts gleich. Ob die St. Galler nun rechtliche Schritte gegen Daprelà einleiten, hänge auch von Itten selbst ab, so Präsident Matthias Hüppi. Heissen: Will Itten nicht klagen, sehen die Espen wohl davon ab.
«beispiellose Kampagne der Kriminalisierung»Der Präsident der Luganesi Angelo Renzetti nimmt auf der Homepage des FC Lugano Stellung: «Wie alle Anwesenden am Spiel zwischen St. Gallen und Lugano habe ich den Ernst der Situation nicht sofort gemerkt. Nach dem Spiel, löste die Art und Schwere der Verletzung von Cedric Itten eine beispiellose Kampagne der Kriminalisierung aus.»
Renzetti appelliert an die Vernunft der Richter und die Strafe so zu beurteilen wie sie war. Nämlich: «Ein unkoordinierter Versuch den Ball zu spielen, aber schon gar nicht mit dem Willen, den Gegner zu treffen oder zu verletzen.» (leo)
AMSOLDINGEN BE - Familie Kipfer betrieb eine Attraktion für Touristen aus Saudi-Arabien – unfreiwillig. Weil die ungebetenen Gäste bis ins Bauernhaus spazierten, mussten Schilder auf Arabisch her.
Der Bauernhof der Familie Kipfer lockt seit Jahren eine Vielzahl arabischer Touristen an. Bis zu zehn Mietkarossen täglich parkierten vor dem Hof in Amsoldingen BE. Die Touristen zückten ihre Handys, fotografierten den Betrieb und das Erdbeerfeld, wollten alles genau betrachten, dokumentieren und gar anfassen.
Und das, ohne die Einwilligung der Familie! Grund: Auf arabischen Reiseblogs wurden Bauernhöfe mit Obstplantagen und Erdbeerfeldern im Berner Oberland angepriesen. Sehr zum Ärger der Kipfers, die aus ihrem Heim keine Touristenattraktion machen wollten.
Wollten gar ins Haus hineinBäuerin Barbara Kipfer sagt zu BLICK: «Die arabischen Gäste wollten sogar in unser Wohnzimmer spazieren. Ich konnte sie an der Tür jeweils gerade noch aufhalten.» Dort liessen sie dann ihren Müll liegen – die Mutter musste aufräumen. «Wir haben uns vom Ansturm belästigt gefühlt», sagt sie.
Die Familie wandte sich in ihrer Not an Interlaken Tourismus. Dort schlug man der Familie ein Hinweisschild auf Arabisch vor, das sie vor Haus und Feldern platzieren könnten. Gesagt, getan: So setzte sich Barbara Kipfer an ihren Computer und liess sich von Google Translate die Worte «Privatgrundstück. Keine Durchfahrt. Nicht aussteigen. Bitte wenden. Es hat keine Erdbeeren» übersetzen.
Bauer zäunt Felder sogar einDas Schild zeigte Wirkung. «Diesen Sommer war es viel angenehmer. Die Touristen sahen die Schilder und kehrten sofort um», sagt Kipfer. Nur: Auf dem Rückweg fahren die Mietautos an den Obstplantagen ihres Nachbarn vorbei. Der hält die Idee mit den Schildern für Humbug. «Das nützt doch nichts, bei mir steigen sie trotzdem aus», sagt er.
Weil die Touristen bei ihm sogar regelmässig Zwetschgen und Äpfel gepflückt hätten, habe er seine Felder nun eingezäunt.
Gemeinde finanziert SchildAuch in Spiez nervte sich ein Bauer über die ausländischen Obst-Touristen, die seine Plantage begutachten wollten. Auch er stellte ein meterhohes Schild auf Arabisch vor seinen Hof. Und auf seiner Webseite vermerkt er auf Arabisch und Englisch: «Liebe Gäste, wir bieten keine Touren an. Das ist eine Falschinformation.»
Finanziert wurde das Schild von der Spiez Marketing AG. Geschäftsführer Stefan Seger sagt: «Eigentlich wollen wir ja, dass die Touristen kommen, und freuen uns über das Interesse. Aber dass der Bauer sich auf seinem Grundstück davon belästigt gefühlt hat, ist verständlich. Daher mussten wir reagieren.»
Damit die Touristen aber nicht vergeblich nach Spiez auf den Bauernhof fahren, pflanzte das Tourismusbüro im Nachbardorf Faulensee BE vor ihrem Gebäude extra vier Mini-Beete mit verschiedenen Beeren an. So haben die Touristen trotzdem was zu naschen und zu fotografieren.
Welche positiven und negativen Erlebnisse haben Sie mit arabischen Touristen gemacht? Schreiben Sie uns auf Whatsapp:
SCHAFFHAUSEN - SH - An der 52. Kunstbiennale Venedig hat Yves Netzhammer den Schweizer Pavillon bespielt. Ab Freitag zeigt der 1970 in Schaffhausen geborene Medien- und Installationskünstler im Museum zu Allerheiligen in seiner Heimatstadt aktuelle Werke.
Die über das Museum verteilte Ausstellung heisst «Biografische Versprecher», der Künstler nennt sich Yves Tell Netzhammer. Tell: ein Versprecher? Kann sein oder auch nicht. Jedenfalls hat Netzhammer am 1. August Geburtstag. Und dass die Ausstellung bis 170. Februar 2019 dauert, macht auch Sinn, könnte es doch sein, dass sich der kürzeste Monat unverhofft in den längsten verwandelt.
Tell und Netzhammer: eine Analogie ist vielleicht die folgende. Der Freiheitsheld Tell hat Gessler erschossen, Netzhammer als sein Alter Ego gibt jeder diktatorisch eindimensionalen Interpretation des Lebens und der Welt, jeder vermeintlichen Wahrheit, den künstlerischen Todesstoss. Bei Netzhammer ist alles in Bewegung, im Wandel begriffen. So mutiert schon im Titel der «Versprecher» alsbald zum «Versprechen» und schliesslich zum «Verbrecher».
Leitfigur ist aber nicht explizit der Tell, sondern ein Narr, ein Till Eulenspiegel, künstlerisch verfremdet und doch aus Fleisch und Blut. Immer wieder taucht er auf in Computeranimationen, schaut einmal in den Spiegel, verkrümmt sich, schlägt sich die Nase blutig, stirbt weg. Oder er liegt auf dem Rücken, seine Beine jonglieren die Weltkugel, wobei sich auch hier Überraschendes ereignet.
Netzhammer ist ein fantastischer Geschichtenerzähler, dessen fliessenden, surrealen Bilderfolgen man gebannt zuschaut. Mitunter sind diese Geschichten lebenslustig, voller Poesie, mitunter gleiten sie bitterböse ab in Aggression. In einer Animation traktiert ein Messer eine Hand, bis sich eine riesige rote Blutlache ausbreitet. Die Brüche sind es, die Netzhammer interessieren, die Kippmomente, bei denen eine vermeintliche Idylle zur Katastrophe wird.
Netzhammer habe dem Museum «frischen Wind» gebracht, sagte die Museumsdirektorin Katharina Epprecht am Mittwoch anlässlich der Medienkonferenz. Wer die von Jennifer Burkhard kuratierte Ausstellung besucht, merkt, was damit gemeint ist. Netzhammer bespielt nicht nur die grosse Ausstellungshalle. Mit Objekten, Animationen oder Skulpturen interveniert er auch siebzehn Mal in den permanenten Ausstellungen und wirft ein neues Licht auf Exponate und Räume, wie zum Beispiel eine spätgotische Nonnenzelle.
Faszinierend sind auch die mit Luftdruck angetriebenen Skulpturen, die Netzhammer an verschiedenen Orten installiert hat. So begegnet man einem riesigen Galgen, an dem eine gelenkige Figur hängt, die an ein Skelett erinnert. Alle 30 Sekunden fällt die Figur zu Boden, immer anders. Der Zufall, der bei Netzhammers präzisen und gestochen scharfen Animationen keine Rolle zu spielen scheint, bricht sich hier Bahn.
Technisch scheinen diese Skulpturen äussert ausgeklügelt zu sein. Das täusche, sagt der Künstler. Das sei nämlich ganz einfach: «Luftdruck, gute Gelenke, und schon bewegt sich etwas.»
Eine weitere Installation von Yves Netzhammer ist in der Nachbarschaft des Museums, in den ehemaligen Hallen für Neue Kunst, zu sehen. Im 2. Obergeschoss, wo das Museum zu Allerheiligen eine neue permanente Sonderausstellung einrichten wird, hat er für die Dauer von zwei Wochen ein künstlerisches Tennisspiel mit Wurfmaschinen und Wandzeichnungen eingerichtet.
Und hier in diesem riesigen Raum mit seinen Säulen gibt es am 5. (19.30 Uhr) und 6. Oktober (17.30 Uhr) auch Tanz: Anna Huber lädt zu einer vom Cellisten Martin Schütz begleiteten Performance.
Die Ausstellung dauert vom 28. September bis 17. Februar 2019. Am 27. November erscheint der Katalog «Yves Netzhammer. Installationen 2008-2018» (hrsg. von Jennifer Burkhard). 48 Franken.
Verfasser: Karl Wüst, ch-intercultur
Whiskas® und Pedigree® rufen mit Kerstin Cook zum Spenden auf!
Mars und Coop spenden mit Ihrer Hilfe – und helfen so eine bessere Welt für Tier und Mensch zu schaffen!
Am 4. Oktober findet der World Animal Day statt und jährlich machen es sich Whiskas® und Pedigree® zur Aufgabe, die Welt für Tier und Mensch zu einem besseren Ort zu machen. Zusammen mit Model Kerstin Cook rufen sie zur Spendenaktion bei Coop und online auf!
Die Mensch-Tier-Beziehung ist nicht nur eine der schönsten und wertvollsten, sondern wohl auch eine der dankbarsten: Denn mit der bedingungslosen Liebe der Tiere zum Menschen, versüssen sie den Alltag ungemein. Und deshalb unterstützt Mars mit all seinen Tiernahrungsmarken, wie Whiskas® und Pedigree®, zusammen mit Coop am diesjährigen World Animal Day zwei Projekte des Schweizer Tierschutz STS: Das Projekt «Grizzly», das älteren Menschen hilft, ihre geliebten Haustiere ins Alters- oder Pflegeheim mitnehmen zu können und die Tiervermittlungsplattform «Adopt-a-Pet.ch», welche hilft, Tieren ein neues Zuhause zu finden.
Auch Ex-Miss Schweiz Kerstin Cook engagiert sich seit Jahren für den Schweizer Tierschutz STS und ist auch dieses Jahr bei der Aktion mit Mars und Coop wieder mit an Bord. Sie selber hat vor drei Jahren einen Hund aus dem Tierheim adoptiert und ist somit Feuer und Flamme, wenn es um die Tiervermittlungsplattform «Adopt-a-Pet.ch» geht: «Es warten so viele Hunde und Katzen in Schweizer Tierheimen auf ein Zuhause!» Kein Wunder, bedenkt man, dass in der Schweiz pro Tag über 40 Tiere heimatlos werden. Und auch das Projekt «Grizzly» ist dem Model ans Herz gewachsen - besuchte sie doch extra ein Seniorenheim in Bern, welches sich dem Projekt «Grizzly» bereits angeschlossen hat: «Tiere bereichern das Leben von Senioren. Besonders ältere Menschen mit einer Demenzerkrankung sprechen oft sehr gut auf Tiere an».
Und weil Mars und Coop diese Dringlichkeit erkannt haben, spenden sie vom 2. bis 15. Oktober 2018 für jedes verkaufte Mars-Tiernahrungsprodukt 10 Rappen. Helfen also auch Sie mit und kaufen Sie in diesem Zeitraum für ihre liebsten Vierbeiner möglichst viele Produkte von Mars bei Coop ein. Sie können auch ganz leicht vom 2. bis 31. Oktober 2018 online unter www.welttiertag.ch einen Beitrag zur besseren Welt für Tier und Mensch leisten! Zusätzlich kann auch mit Spenden von Futter in ausgewählten Coop Bau+Hobby Filialen den Vierbeiner geholfen und so Schweizer Tierheime unterstützt werden. Denn bereits mit einem kleinen Engagement von jedem leisten wir gemeinsam einen riesen Schritt für eine bessere Welt für Tier und Mensch!
Die Droge LSD erlebt ein Revival – in der Forschung. Es gibt Hinweise, dass die Substanz bei psychischen Erkrankungen helfen könnte. Der Basler Arzt und Forscher Matthias Liechti will es genau wissen.
BLICK: Herr Liechti, Sie erforschen, ob LSD bei psychischen Erkrankungen wirkt. Weitere Forschungsgruppen im In- und Ausland widmen sich seit etwa fünf Jahren derselben Frage. Warum ist die alte Droge LSD plötzlich wieder in Mode?
Matthias Liechti: Lange hat sich niemand getraut, damit zu arbeiten. Zwar war es in der Schweiz nicht explizit verboten, LSD zu erforschen, aber vor 20 Jahren hätte keine Forschungsgruppe das therapeutische Potenzial einer Droge untersuchen können. Man konnte höchstens damit forschen, wenn man zeigen wollte, wie gefährlich die Substanz ist. Heute ist es anders. Gegenwärtig entwickelt beispielsweise eine Non-Profit-Organisation aus Ecstasy ein Medikament – mit einem 25-Millionen-Budget. Und zwei Firmen wollen Psilocybin zu einem Medikament zur Behandlung von Depression entwickeln. Psilocybin ist der halluzinogene Inhaltsstoff der sogenannten Zauberpilze und wirkt vermutlich gleich wie LSD.
Warum sind Wirkstoffe aus Drogen attraktiv als Medikamente?
Für psychische Erkrankungen gibt es heute schlicht zu wenig wirksame Medikamente. Die grossen Pharmafirmen sind aus der Entwicklung mehr oder weniger ausgestiegen, weil sie nicht so erfolgversprechend ist. Ich finde aber: Wenn LSD das Potenzial hat, eine Depression zu behandeln, müssen wir das genauer untersuchen.
Wie weit ist hier die Forschung?
Für Psilocybin gibt es bereits klinische Studien. Patienten mit Depressionen haben die Substanz nur einmal eingenommen, und die Wirkung war ähnlich wie die eines Antidepressivums. Die Wirkung hielt über Monate an.
Wenn das Potenzial zum Medikament also vorhanden ist, warum haben denn die grossen Pharmafirmen wenig Interesse an Stoffen wie LSD?
Aus verschiedenen Gründen: Erstens scheint es immer noch heikel, mit Stoffen zu arbeiten, die ein schlechtes Image als Droge haben. Aber eine Rolle spielt sicher auch, dass man auf LSD, Psilocybin oder auch Mescalin aus Kakteen kein Patent legen kann. Das sind entweder Naturstoffe oder sie sind schon lange bekannt. Und drittens ist es ein wenig attraktives Geschäftsmodell, ein Medikament auf den Markt zu bringen, das ein Patient vielleicht nur zwei- oder dreimal nehmen muss und dann bereits einen nachhaltigen positiven Effekt hat.
Wie weit ist die Forschung mit LSD bei Patienten?
Bisher gibt es alte Studien aus den 50er- und 60er-Jahren. Dort fehlen aber viele Daten, zum Teil wurden die Versuche auch nicht sauber durchgeführt. Zudem gibt es eine neue Pilotstudie. Bei Angstpatienten sah man mit LSD zwar einen therapeutischen Effekt. Aber es fehlte eine Kontrollgruppe. Daher könnte es auch sein, dass die Patienten so stark an eine Wirkung glaubten, dass diese dann auch eintrat. Deshalb wird heute in einer klinischen Studie der Wirkstoff immer mit einem Placebo verglichen. Allerdings ist das mit halluzinogenen Substanzen nicht so einfach, denn die Patienten merken ja am Trip sofort, ob sie LSD oder nur eine Tablette ohne Wirkung erhalten haben.
Welche Krankheit haben die Patienten Ihrer Studie?
Wir untersuchen am Universitätsspital Basel aktuell nur Gesunde, um die Wirkung des LSD genauer kennenzulernen. Aber wir sind auch beteiligt an Studien mit Menschen, die an einer schweren Krankheit wie Krebs leiden und wissen, dass sie daran sterben werden. Viele dieser Patienten leiden zusätzlich an Ängsten. Es gibt Hinweise, dass LSD solchen Angstpatienten helfen kann. Unsere Studie ist nun grösser und professioneller angelegt als die früheren Untersuchungen: Wir arbeiten mit 40 Patienten und machen eine Placebokontrolle. Bis jetzt wissen wir aber nicht, ob LSD gegen die Ängste tatsächlich wirkt. Ergebnisse werden wir in drei Jahren haben.
Wie laufen klinische Versuche mit LSD ab?
Bevor wir begannen, kranke Menschen mit LSD zu behandeln, haben wir das LSD an Gesunden getestet, um schlimme Nebenwirkungen auszuschliessen und um herauszufinden, was sich im Gehirn während des Trips verändert. Die Versuchspersonen wählten wir sehr genau aus. Sie dürfen an keinen psychiatrischen Krankheiten leiden. Und wir bereiteten sie auf das Experiment vor. Wir sagten ihnen, was alles passieren könnte, was sie Schönes oder weniger Schönes erleben könnten. Dann müssen die Patienten während des Versuchs den ganzen Tag und die ganze Nacht im Spital bleiben. Sie sind während der Wirkung nie alleine. Sogar wenn sie aufs WC gehen, müssen sie die Tür unverschlossen lassen, und ein Arzt wartet davor.
Der Effekt von LSD findet ja im Kopf der Probanden statt. Wie erfuhren Sie, wie es den Leuten während des Versuchs geht?
Indem wir sie fragten. Die Probanden füllten während des Versuchs Fragebögen aus und machten Tests am Computer. Zum Beispiel mussten sie die Emotionen in Gesichtern erkennen. Erstaunlich ist, dass die Probanden nicht etwa nur noch Fratzen sehen, sondern die Gesichtsausdrücke genau zuordnen konnten – wobei ihnen dies bei positiven Emotionen besser gelingt als bei negativen. Zusätzlich machten wir während des Experiments in einem Magnetresonanztomografen Bilder vom Gehirn der Probanden. So sahen wir, wie die verschiedenen Gehirnregionen unter dem Einfluss von LSD funktionieren und was sich verändert.
Was sehen Sie?
Es gibt im Gehirn etwa zwölf gut bekannte Netzwerke aus Nervenzellen, die untereinander kommunizieren. Wenn man LSD nimmt, lösen sich diese Netze auf, und alles verbindet sich neu. Plötzlich sprechen Hirnareale mit andern, die vorher nichts miteinander zu tun hatten. Ich vergleiche das mit einer Firma, in der jede Abteilung normalerweise ziemlich isoliert ist. Aber eines Tages geht die ganze Firma auf einen Betriebsausflug, und plötzlich redet jeder mit jedem. Die Leute erleben zusammen etwas Schönes und Prägendes. Das kann für später einiges verändern. Plötzlich grüsst vielleicht der CEO einen Mitarbeiter auf dem Gang, was er vorher nicht getan hätte. Eine solche nachhaltige Wirkung könnte es auch bei LSD und anderen psychoaktiven Drogen geben. Wir sehen im Hirnscan auch, dass zum Beispiel in einem Gehirnareal, das bei Depressionen eine Rolle spielt, eine langfristige Veränderung stattfindet. Man geht davon aus, dass dort das Grübeln und Gedankenkreisen stattfindet. LSD könnte diesen Kreislauf unterbrechen.
Machen Sie Ihre Probanden durch die Versuche von LSD abhängig?
LSD ist ein Halluzinogen. Das erzeugt keine körperliche Abhängigkeit. Denn es aktiviert nicht wie andere Drogen und auch Alkohol oder Nikotin das körpereigene Belohnungssystem. Natürlich gibt es Leute, die das Erlebnis, das ihnen LSD gibt, immer wieder suchen. In unseren Versuchen sehen wir das aber nicht.
Halluzinogene Drogen sind bekannt dafür, dass sie einen Horrortrip auslösen können. Beobachten Sie das auch?
Wenn man die Leute fragt, ob der Trip insgesamt angenehm war, sagen praktisch alle Ja. Aber fast die Hälfte hat zu irgendeinem Zeitpunkt auch Angst. Während des Trips verliert man das Gefühl für die Zeit. Und so haben manche Angst, dass sie schon seit Tagen auf dem Trip sind und nicht mehr herunterkommen. Diese Probanden beruhigen wir und versichern ihnen, dass der Trip wieder abklingen wird. Zum Teil erleben wir auch lustige Dinge. Zum Beispiel sagte uns ein Proband, er könne nichts trinken, denn es würde wieder aus ihm herauslaufen, da er ja im Moment gerade keinen Bauch habe. Einen richtigen Horrortrip erlitt keiner unserer bisher etwa 100 Probanden. Dennoch: Sogar in einem so behüteten Setting wie bei uns in der Klinik treten Ängste auf. Deshalb ist LSD für mich psychologisch eine heikle Substanz. So schön der Trip sein kann – plötzlich kann es drehen.
Sie haben selbst LSD genommen. Wie war es?
In der Schweiz kann man LSD nicht legal konsumieren. Allerdings habe ich im Rahmen von wissenschaftlichen Versuchen als Proband zwei, drei verschiedene Substanzen versucht. Ich erlebte Ähnliches wie andere: Muster, die von Musik bewegt werden, oder die Verschmelzung verschiedener Sinne. Aber was ich persönlich dabei erlebt habe, ist nicht so wichtig für meine Forschung. Mir geht es ja nicht um Einzelerlebnisse, sondern um mögliche Effekte bei ganzen Gruppen, die kranken Menschen helfen können.
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