Moskau – Nach knapp fünf Monaten will der in Russland inhaftierte ukrainische Regisseur Oleg Senzow seinen Hungerstreik beenden. Von Samstag an werde er wieder Nahrung zu sich nehmen, teilte sein Anwalt Dmitri Dinse der Agentur Interfax zufolge am Freitag in Moskau mit.
Senzow spüre, dass sich sein Körper bereits stark verändert habe. Um eine Zwangsernährung im Gefängnis zu verhindern, habe er sich zu einem Abbruch entschlossen. «Der Strafgefangene Oleg Senzow hat schriftlich erklärt, Essen zu sich zu nehmen», teilte die russische Strafvollzugsbehörde am Freitag mit.
Senzow wollte mit dem Hungerstreik die Freilassung aller ukrainischen politischen Gefangenen in Russland erzwingen - was ihm nicht gelang.
Die Strafvollzugsbehörde gab bekannt, dass Ärzte nun eine optimale Diät für ihn zusammenstellen würden, so dass er bald wieder normal essen könne. Der 42-Jährige hatte bisher Nährstoffe per Tropf erhalten.
Senzow habe seinen Hungerstreik am Freitag beendet, sagte der stellvertretende Behördenchef, Valeri Maximenko, vor russischen Journalisten. Bislang habe er «Pasten aus Tuben» gegessen - «wie ein Kosmonaut», sagte Maximenko dem unabhängigen Fernsehsender Doschd.
Ärzte und Anwälte hätten Senzow überzeugen können, «dass er leben muss, dass das Leben weiter geht». Derzeit sei Senzow noch im Gefängniskrankenhaus. Sobald es ihm besser gehe, werde er wieder kaserniert.
Senzow war am 14. Mai in den Hungerstreik getreten. Ende September wurde er zu Untersuchungen in ein Krankenhaus in der Stadt Labytnangi gebracht worden. Ein damals von den Strafvollzugsbehörden veröffentlichtes Foto zeigt, wie eine Ärztin die Brust des inhaftierten Kreml-Kritikers abhört. Der Filmemacher wirkt darauf deutlich dünner und älter als auf vorherigen Aufnahmen.
Senzow war im Mai 2014 auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim festgenommen worden. Die Behörden warfen ihm «Terrorismus» und Waffenhandel vor. Der Aktivist und Dokumentarfilmer wies dies zurück, wurde aber im August 2015 zu 20 Jahren Haft verurteilt, die er in einer Strafkolonie im äussersten Norden Russlands verbüsst. Der Prozess wurde international scharf kritisiert.
Senzow wollte mit dem Hungerstreik während der Fussballweltmeisterschaft in Russland im Sommer maximalen Druck auf die Regierung in Moskau ausüben. Er werde den Hungerstreik erst beenden, wenn Russland alle ukrainischen «politischen Gefangenen» freilässt, hatte er damals gesagt. Der Kreml gab aber nicht nach.
Unterstützer starteten eine grosse Solidaritätskampagne in Dutzenden Städten der USA, der USA und im Nahen Osten - darunter auch Prominente wie US-Autor Stephen King, der US-Schauspieler Johnny Depp und die französische Schauspielerin Isabelle Huppert. Dutzende Schriftsteller forderten Russlands Präsident Wladimir Putin vor der Fussball-WM auf, Senzow freizulassen.
Die russische Regierung lehnte eine Freilassung aber ab - es sei denn, dieser reiche ein Gnadengesuch ein. Das wiederum lehnte Senzow ab.
Anhänger Senzows in der Ukraine und Russland hatten den Regisseur schon seit längerem aufgefordert, den Hungerstreik zu beenden. Sie bräuchten ihn lebend, erklärten sie.
Flugzeugfans auf der ganzen Welt trauern: Einer von ihnen, der zwölfjährige Andrew McMorris kam in New York bei einem Unfall ums Leben. Der Schweizer Aviatik-Crack Colin Voide will nun Andrews Namen bei dessen Lieblings-Flieger eingravieren.
Andrew McMorris’ (†12) grösster Traum war es, eine Boeing 787 von American Airlines zu fliegen. Er wird nie in Erfüllung gehen. Am Montag war er mit vier Pfadfinder-Freunden auf einer Wanderung im US-Bundesstaat New York, als ein betrunkener Autofahrer (59) mit einem Mercedes-Geländewagen in die Gruppe raste. Andrew starb an seinen Verletzungen.
Der Junge war ein begeisterter Plane-Spotter, er fotografierte Flugzeuge und veröffentlichte die Bilder auf Instagram. Nun trauert die internationale Gemeinschaft um ihn. Unter ihnen auch der Schweizer Colin Voide (18), der mit «YourAviation» (137'000 Abonnenten auf Instagram) einen der grössten Aviatik-Blogs von Europa betreibt: «Sein Schicksal berührt mich sehr», sagt er zu BLICK. «Andrew erinnert mich an mich selbst, er ist nur ein paar Jahre jünger als ich.»
Sein Name soll in einen Dreamliner eingraviert werdenDie Aviatik-Fans hatten nach Andrews Tod eine Idee: Seine Lieblings-Airline American Airlines soll seinen Namen in eine Boeing 787 (auch Dreamliner genannt) eingravieren. Colin Voide will seinen Einfluss und seine Reichweite nutzen, um das Vorhaben umzusetzen.
«Ich habe bei American Airlines angerufen und sie gebeten, eine Gravur zu machen», sagt Voide, der dank seiner Tätigkeit Leute bei der US-Fluggesellschaft kennt. «Es hiess, man mache das eigentlich nur bei ehemaligen Angestellten, doch man werde es überprüfen.» Der Schweizer Spotter ist überzeugt, dass die grosse Online-Anteilnahme zu einem Umdenken führen könnte. «Ich glaube, sie haben nicht damit gerechnet, dass die Geschichte so viele Leute bewegt».
Die Resonanz ist tatsächlich gross: Ein Instagram-Post «YourAviation» hatte nach wenigen Stunden unzählige Likes und verbreitet sich in Windeseile. Und auch American Airlines trauert auf Instagram: «Wir wünschen dir blauen Himmel und Rückenwind. Du wirst immer Teil der American-Airlines-Familie sein.»
Die herzergreifende Rede von Christine Blasey Ford verpufft ohne Wirkung. Der US-Senat stimmte heute in einem Vorentscheid für den umstrittenen Richter Brett Kavanaugh. Nächster Termin: Schlussabstimmung morgen Samstag.
Die Republikaner um US-Präsident Donald Trump haben bei der Kandidatur des umstrittenen Richters Brett Kavanaugh für das Oberste Gericht der USA eine entscheidende Hürde genommen. Am Freitag stimmte der US-Senat mit einer knappen Mehrheit dafür, die Debatte über die Nominierung zu beenden.
Das ist Teil des Verfahrens in der Kammer, die eigentliche Abstimmung über die Personalie darf erst 30 Stunden später folgen, sie könnte schon an diesem Samstag folgen. Mehrere Frauen werfen Kavanaugh sexuelle Übergriffe vor. Er bestreitet das.
Vor der Abstimmung am Freitag kritisierten die oppositionellen Demokraten den Kandidaten erneut scharf. Der Fraktionschef der Demokraten, Chuck Schumer, äusserte Zweifel an seiner Eignung für das wichtigste US-Gericht und appellierte an seine republikanischen Kollegen, nicht für Kavanaugh zu stimmen.
Die Abstimmung über das Verfahren am Freitag fiel mit 51 zu 49 Stimmen knapp aus. Die republikanische Senatorin Lisa Murkowski votierte dagegen, die Debatte zu beenden. Dagegen stimmte Joe Manchin von den oppositionellen Demokraten dafür. Donald Trump lobte den Senat anschliessend. Er sei sehr stolz, dass die Kammer dafür gestimmt habe, mit der Nominierung voranzuschreiten.
Lebhafte Debatte
Vor der Abstimmung lieferten sich die Senatoren erneut eine lebhafte Debatte. Der Republikaner Chuck Grassley, Chef des Justizausschusses im Senat, sprach von einer Vernichtungskampagne gegen Kavanaugh und von «linksgerichteten obskuren Geldgebern», die die Opposition antrieben.
Die Demokratin Dianne Feinstein erneuerte die Kritik ihres Lagers an Kavanaughs politischen Einstellungen: Trump habe versprochen, «Abtreibungsgegner, die das Recht auf Waffenbesitz verteidigen, für den Supreme Court zu ernennen». «Der Richter Kavanaugh erfüllt diese Kriterien.»
Trump hatte den 53 Jahre alten Kavanaugh als Richter am Supreme Court vorgeschlagen. Der oberste Gerichtshof der USA fällt wegweisende Entscheidungen für die Gesellschaft - und Kavanaughs Berufung könnte dem Gericht auf viele Jahre ein konservatives Übergewicht geben.
Daher ist die Personalie Gegenstand heftiger parteipolitischer Kämpfe. Der US-Senat hat in der Frage das letzte Wort und die Republikaner haben dort nur eine hauchdünne Mehrheit.
Die Führung der Konservativen zeigte sich in den vergangenen Tagen aber optimistisch, dass sie die notwendige Zahl an Stimmen zusammenbekommen wird. Votieren die Demokraten geschlossen gegen Kavanaugh, würden zwei Abweichler bei den Republikanern reichen, um die Personalie zu Fall zu bringen.
Im Kongress in Washington kam es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Protesten gegen die Ernennung Kavanaughs. Am Donnerstag nahm die Polizei mehr als 300 von ihnen kurzzeitig fest, darunter auch die Schauspielerin Amy Schumer und das Model Emily Ratajkowski. Den Festgenommenen wurde vorgeworfen, in einem Bürogebäude des Senats illegal demonstriert zu haben. Sie wurden später aber wieder freigelassen.
Trump warf den Demonstranten am Freitag vor, für ihre Proteste bezahlt worden zu sein. «Schaut euch all die professionell gemachten identischen Schilder an», schrieb er auf Twitter. «Diese Schilder sind nicht aus Liebe im Keller entstanden.» Der Investor George Soros und andere hätten die Demonstranten bezahlt. Für die Behauptung lieferte der US-Präsident aber keine Beweise.
Kavanaugh warb vor der Personalentscheidung in einem Zeitungsbeitrag für sich selbst. «Ich bin ein unabhängiger, unparteiischer Richter», überschrieb er den Text im «Wall Street Journal» (Donnerstag). Zwar sei er bei der Anhörung im Justizausschuss des Senats zu den Missbrauchsvorwürfen «zu emotional» gewesen, seine Aussagen seien aber einer überwältigenden Enttäuschung geschuldet.
Er sei fälschlich eines schrecklichen Verhaltens angeklagt worden, das völlig uncharakteristisch für ihn sei, schrieb der Jurist. Er werde weiter hart arbeiten - ausgewogen, vorurteilslos, der Verfassung und dem Gemeinwohl verpflichtet.
Der Jurist hatte im Justizausschuss am 27. September sehr emotional und teilweise äusserst aggressiv auf Fragesteller reagiert. Trump und andere Republikaner hatten den Auftritt gelobt, während Demokraten und Hunderte Juraprofessoren ihn scharf kritisierten und monierten, dem Bewerber mangele es an Überparteilichkeit und Objektivität für das hohe Richteramt. (SDA)
YB-Star Christian Fassnacht darf sich über sein erstes Nati-Aufgebot freuen. Captain Stephan Lichsteiner ist gegen Belgien und Island nicht mit von der Partie.
Nati-Coach Vladimir Pektovic überrascht: Für die beiden Nations-League-Spiele in Belgien (nächsten Freitag) und in Island (15. Oktober) ist Nati-Captain Stephan Lichtsteiner (34) nicht aufgeboten!
Lichtsteiners Pause sei mit dem Arsenal-Star schon seit September so abgemacht. Die beiden Rechtsverteidiger heissen Michael Lang – und erstmals seit Juni 2017 wieder Florent Hadergjonaj (Huddersfield).
Zum ersten Mal dabei ist YB-Shooting-Star Christian Fassnacht. «Ich habe Fassnacht schon länger auf dem Radar, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, ihn noch enger zu verfolgen, im Training und allenfalls im Spiel zu erleben oder auch in Einzelgesprächen noch besser kennenzulernen», sagt Petkovic.
Der Nati-Coach weiter: «Wir wollen in Belgien und Island wichtige Schritte in der Entwicklung des Teams machen. Auch beim WM-Halbfinalisten werden wir alles daran setzen, unser Spiel zu spielen. Unsere Ambition ist, in den beiden Oktober-Partien jene Punkte zu holen, die unsere Position in der Gruppe stärken.»
Nach Verletzungspausen kehren neben Lang auch Roman Bürki und Nico Elvedi zurück. Wegen Blessuren passen müssen Johan Djourou, Kevin Mbabu und Admir Mehmedi.
Die Nati besammelt sich am Montag in Zürich. Trainiert wird im GC-Campus in Niederhasli ZH.
Das Nati-Aufgebot gegen Belgien und IslandTor: Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach), Roman Bürki (Borussia Dortmund), Yvon Mvogo (RB Leipzig).
Verteidigung: Manuel Akanji (Borussia Dortmund), Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach), Florent Hadergjonaj (Huddersfield Town), Timm Klose (Norwich City), Michael Lang (Borussia Mönchengladbach), François Moubandje (Toulouse), Ricardo Rodriguez (Milan), Fabian Schär (Newcastle United).
Mittelfeld/Sturm: Albian Ajeti (Basel), Breel Embolo (Schalke), Christian Fassnacht (Young Boys), Edimilson Fernandes (Fiorentina), Remo Freuler (Atalanta Bergamo), Mario Gavranovic (Dinamo Zagreb), Haris Seferovic (Benfica Lissabon), Xherdan Shaqiri (Liverpool), Djibril Sow (Young Boys), Granit Xhaka (Arsenal), Denis Zakaria (Borussia Mönchengladbach), Steven Zuber (Hoffenheim).
Die SpieleFreitag, 12. Oktober, 20.45 Uhr, Brüssel: Belgien – Schweiz (Nations League)
Montag, 15. Oktober, 20.45 Uhr, Reykjavik: Island – Schweiz (Nations League)
HÜNENBERG ZG - Ein Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Männern ist in Hünenberg ZG am Donnerstag eskaliert. Einer der Männer zückte ein Messer und fügte seinem Kontrahenten Verletzungen am Oberkörper zu.
Wenn aus Nachbarn, Feinde werden: Ein Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Schweizern ist am Donnerstag in Hünenberg ZG eskaliert. Ein 55-Jähriger zückte dabei plötzlich ein Messer, attackierte einen 34-Jährigen und fügte ihm Verletzungen am Oberkörper zu.
Das Opfer musste ins Spital gebracht werden. Die genauen Umstände des Streits sind noch unklar. Fakt ist: Der 55-Jährige wurde festgenommen. Für ihn hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug beim Zwangsmassnahmenge-
richt Untersuchungshaft beantragt, wie die Zuger Polizei in einer Mitteilung schreibt. (jmh)
Berlin – In der Dieselkrise drohen in einer weiteren deutschen Grossstadt durch eine baldige Gerichtsentscheidung Fahrverbote - in der Hauptstadt Berlin. Die Landesregierung bereitet sich auf mögliche Streckensperrungen vor.
Das Verwaltungsgericht berät an diesem Dienstag (9. Oktober) darüber, ob Dieselautos wegen der Luftbelastung nicht mehr überall in der Stadt fahren dürfen. Unterdessen hält die Kritik am Massnahmen-Paket der Bundesregierung an, mit dem Fahrverbote eigentlich verhindert werden sollen.
In Berlin hatte wie in vielen anderen Städten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geklagt, weil Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden. Die Organisation will Fahrverbote für Diesel der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 5 durchsetzen, und zwar in der Umweltzone - also dem Gebiet innerhalb des S-Bahn-Rings - und auf einigen anderen Strassen.
Nach Informationen des RBB prüft die Verkehrsverwaltung in Berlin Verbote für 20 Strassen. Dazu gehören nach einem Bericht des Senders wichtige Verkehrsachsen wie die Leipziger Strasse, die Hermannstrasse, der Spandauer Damm, der Mariendorfer Damm und die Sonnenallee. Die Verkehrsverwaltung äusserte sich zunächst nicht dazu.
Mehrere deutsche Städte prüfen Diesel-FahrverbotDas Bundesverwaltungsgericht hatte Fahrverbote für zulässig erklärt - wenn sie verhältnismässig sind. In Hamburg sind schon zwei Strassenabschnitte für ältere Diesel gesperrt. In Stuttgart ist 2019 ein grossflächiges Einfahrverbot geplant. Kürzlich hatte ein Gericht auch Fahrverbote für die Innenstadt der Pendlermetropole Frankfurt am Main von 2019 an angeordnet. Diesel-Abgase sind ein Hauptverursacher dafür, dass Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden.
Falls das Gericht Fahrverbote für Berlin anordnet, ist die Bundesregierung am Zug. Die Hauptstadt könnte dann in den Kreis von bisher 14 «Intensivstädten» rücken - besonders auf diese zielt das neue Massnahmen-Paket der Koalition in der Dieselkrise.
Massnahmenpaket der KoalitionDas Konzept sieht für die 14 Städte sowie angrenzende Landkreise und Pendler zwei zentrale Punkte vor: Umtausch und Nachrüstung. Wer seinen alten Wagen mit der Abgasnorm Euro 4 oder 5 abgibt und dafür ein moderneres Fahrzeug - neu oder gebraucht - kauft oder least, bekommt vom Hersteller eine Prämie. Dadurch soll die Flotte erneuert werden. Daneben geht es um die technische Nachrüstung von Euro-5-Dieseln.
Die Koalition hatte allerdings betont, auch weitere Städte kämen für das Massnahmen-Paket in Betracht - wenn dort Fahrverbote kommen. Das könnte nach einem entsprechenden Urteil des Verwaltungsgerichts für Berlin zutreffen.
Konzerne wollen Kosten nicht übernehmenBei den geplanten technischen Nachrüstungen gibt es aber massive Probleme. Die Autohersteller weigern sich bisher, die Umbauten am Motor komplett zu bezahlen.
Die Bundesregierung versucht, den Druck zu erhöhen. «Diese Verweigerungshaltung können wir nicht hinnehmen», sagte ein Sprecher von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Freitag. Hardware-Nachrüstungen seien ein «integraler Bestandteil» des Massnahmen-Pakets. Die Hersteller müssten verbindlich zusagen, die kompletten Kosten für Nachrüstungen zu übernehmen. Bisher weigern sich die Autobauer.
«Der Kampf ist noch nicht gewonnen», sagte der Sprecher. «Aber die Konzerne wissen nun, dass sie es sich nicht nur mit der Bundesumweltministerin verscherzen würden, sondern mit der gesamten Bundesregierung.» Die «Deadline» für Umbauten am Motor sei September 2019. Ab dann kommt nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts für Euro-5-Fahrzeuge eine Sperrung ganzer Cityzonen in Betracht. Bis dahin müssten Nachbesserungen passieren, sagte der Sprecher. (SDA)
BLICK-Eishockeyreporter Dino Kessler ist sich sicher: Der 1000er-Klub wird in den nächsten Jahren kräftig Zuwachs erhalten. Eine Ruhmeshalle der Besten wird sie aber nie sein.
Der 1000er Klub der National League. Eine feine Sache. Nur kommen da die Helden der Vergangenheit zwangsläufig zu kurz. Neben Legenden wie Seger, Steinegger, Bidu Gerber oder Reto Von Arx oder anderen bleiben die Heroen der Zeit aussen vor, in der die Professionalität im Schweizer Eishockey eben erst zu greifen begann.
Beispiele? Jörg Eberle, Reto Pavoni, Renato Tosio. Der vermeintliche exklusive 1000er-Klub schliesst sie aus, weil sie von der Qualifikation mit 50 Spielen und dem aktuellen Playoff-Format mit maximal 21 Partien nur am Rande etwas mitbekamen.
Mal hingucken: Der Meistertitel von 1987 mit Lugano kostete Eberle sagenhafte 33 Einsätze (30 plus 3). Der eben ins Walhalla der Spieler berufene Sébastien Reuille benötigte für den Vizemeistertitel in der letzten Saison die doppelte Anzahl an Partien.
Bitte nicht falsch verstehen: Jeder Profi, der die Schallmauer von 1000 Spielen durchbricht, ist auf seine Art ein Held. Widerstandskraft und Beharrlichkeit sind Tugenden, ohne die Talent allein nichts wert ist.
Die Würdigung von Verdiensten und seltsame Awards kennen wir bei uns aber erst, seit die NHL dank Internet und Streamingdiensten auch bei uns zum Standard gehört. Zuvor? Mattscheibe. Tosio, ein absoluter Ausnahmetorhüter, hätte in Nordamerika einen festen Platz in jeder Ruhmeshalle, Pavoni ebenfalls, Eberle mit sieben Titeln sowieso.
Der 1000er-Klub soll explizit keine Ruhmeshalle der Besten sein, wird aber irgendwie doch genauso verkauft. Wenn Beharrlichkeit eine Tugend ist: 732 NLA-Spiele absolvierte Tosio für Chur und Bern. Am Stück. Kein einziger Ritt auf dem Holzpony (Ersatzbank), keine Verletzung, keine Pause. Der 1000er-Klub wird in den nächsten Jahren kräftig Zuwachs erhalten. Eine Ruhmeshalle der Besten wird sie aber nie sein.
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Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel624:10152. Bern617:10113. Ambri718:21104. Lugano518:1695. Lausanne618:1596. Servette612:1497. SCL Tigers619:1398. ZSC Lions612:1299. Zug617:18910. Fribourg616:20911. Davos69:21612. Lakers68:183
Seit knapp drei Monaten müssen Firmen offene Stellen melden. Die ersten Zahlen sind überraschend positiv. Doch bei den Kontrollen hapert es.
Notnagel-Gesetz wurde der «Inländervorrang light» geschimpft, Papiertiger und bürokratisches Monstrum. Dass mit ihm die Zuwanderung tatsächlich eingedämmt werden könne, wie dies die Masseneinwanderungsinitiative forderte, erwarteten bis vor Kurzem die wenigsten.
Jetzt ist die Stellenmeldepflicht seit drei Monaten in Kraft – und die ersten Zahlen aus den Kantonen sind trotz Gemäkel einzelner Branchen überraschend positiv: Die Firmen melden den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) deutlich mehr Stellen als erwartet. Und offenbar gelingt es auch, solche Stellen an inländische Arbeitskräfte zu vermitteln, die erwerbslos sind.
Im Kanton Bern etwa sind laut der Volkswirtschaftsdirektion auf über 2000 Dossiers, welche die RAV den Unternehmen zur Verfügung gestellt haben, über 100 Anstellungen bestätigt worden. Und in Zürich wurden laut dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) seit 1. Juli doppelt soviele Stellen gemeldet wie erwartet. Bis Ende September konnten 240 Stellensuchende auf meldepflichtige Stellen vermittelt werden.
40'000 Franken BusseDoch auch wenn die Massnahmen des Bundes zur indirekten Steuerung der Zuwanderung gut angelaufen sind – Philipp Müller, der geistige Vater des «Inländervorrangs light», ist unzufrieden mit der Umsetzung. Der Bundesrat habe es verschlafen, wirksame Kontrollen zu installieren, um sicherzustellen, dass die Stellenmeldepflicht auch langfristig funktioniert, kritisiert der FDP-Ständerat. «Wir wissen alle, dass Gesetze umgangen werden, wenn sie nicht durchgesetzt werden.» Bis heute sei zu wenig passiert.
Sein Vorstoss, der vom Bundesrat eine Durchsetzung von wirksamen Kontrollen verlangt, fand vor wenigen Tagen im Ständerat eine deutliche Mehrheit. Grund für die Unzufriedenheit: Es fehlen einheitliche und verbindliche Kontrollvorgaben. Geregelt ist bloss, dass Firmen, welche die Meldepflicht unterlaufen, saftige Bussen von bis zu 40000 Franken berappen müssen. Doch wie weit darf die Untersuchungskompetenz der Arbeitsämter gehen und wer soll für den Kontrollaufwand aufkommen – der Bund oder die Kantone? Dafür fehlt eine Gesetzesgrundlage.
Und das hat Folgen. Noch im April verkündete Bruno Sauter, der Chef des Arbeitsamtes Zürich, man beabsichtige, Kontrollen vor Ort in den Betrieben durchzuführen. Inspektoren, die unangekündigt bei Firmen erscheinen, um diese auf Schwarzarbeit zu durchleuchten, sollten auch abklären, ob diese die Stellenmeldepflicht einhalten. Davon ist heute nicht mehr die Rede: Erst muss der Kanton abwarten, bis die Bundesbehörden die Rechtsgrundlage für Betriebskontrollen vor Ort schaffen. Aus demselben Grund sei auch eine finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kontrollen nicht möglich, heisst es beim AWA Zürich.
Keine aktiven Kontrollen in LuzernWie viele andere Kantone auch, beschränkt sich Zürich einstweilen darauf, stichprobenhafte «Bildschirmkontrollen» vorzunehmen. Dabei werden die gängigen Jobportale für die jeweils meldepflichtigen Berufsarten durchsucht und geprüft, ob die Stelle der öffentlichen Arbeitsvermittlung gemeldet wurde. Wird festgestellt, dass ein Betrieb die Meldepflicht verletzt hat, wird er schriftlich aufgefordert, die gesetzlichen Vorgaben künftig einzuhalten. Im Wiederholungsfall droht eine Verzeigung. Andere Kantone unterlassen die Kontrolltätigkeit gar gänzlich: «Wir führen zurzeit keine aktiven Kontrollen durch», heisst es bei der Dienststelle für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Luzern.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann verspricht derweil, dass das Kontrollkonzept des Bundes spätestens Anfang 2020 stehen wird. Auch sollen bis dann die finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kontrollen geregelt sein. Dies ist auch dringend nötig: Ab 2020 müssen Firmen Stellen schon melden, wenn in einer Berufsgattung eine Arbeitslosenquote von über 5 Prozent herrscht (heute 8 Prozent). Spätestens dann benötigen Bund und Kantone ein vernünftiges Kontrollkonzept.
BERN - Ein Neuseeländer ist in Bern bei einem Basejump tödlich verunglückt. Seine zwei Kollegen riefen zwar die Rega, doch für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Mit zwei Kollegen war ein Neuseeländer (†37) am Donnerstag zu einer Absprungstelle auf dem Stockhorn unterwegs. Nacheinander sprangen sie mit einem Wingsuit in die Tiefe – zuletzt der 37-Jährige. Dann passierte es: Im Gleitflug bekam der Neuseeländer Schwierigkeiten und stürzte ab. Seine Freunde alarmierten sofort die Rega. Doch für ihn kam jede Hilfe zu spät. Die Rettungskräfte konnten den 37-Jährigen nur noch tot bergen, wie die Kapo Bern in einer Mitteilung schreibt. (jmh)
Mit dem ATP-Turnier in Shanghai beginnt Roger Federer (37, ATP) kommende Woche seinen Turnier-Herbst. Der Schweizer müsste dabei bis Mitte November über 2000 Punkte verteidigen. Sonst droht der Fall auf Rang 4 oder sogar 5.
Für Roger Federer startet einen Monat nach seinem letzten Ernstkampf auf der Tour (Achtelfinal-Aus an den US Open) nächste Woche ein heisser Punkte-Herbst. Bis Ende der Saison hat der Maestro innert sechs Wochen fast einen Drittel seiner Punkte zu verteidigen.
Aktuell hat Federer noch 6900 Zähler auf dem Konto, doch Mitte November hätte der 37-Jährige lediglich 4845 Punkte – falls er kein einziges Match mehr gewinnen würde. Er hat ein happiges Programm vor sich. Der Traum-Herbst von 2017 setzt ihn unter Druck.
2017 gewann Federer in Shanghai und BaselSchon nächste Woche in Shanghai (China) und zwei Wochen später beim Heim-Turnier an den Swiss Indoors in Basel muss Federer zwei Turniersiege mit total 1500 Punkten verteidigen. Und zwei Wochen nach dem Basler Turnier stehen an den ATP Finals in London 600 Punkte auf dem Prüfstand, die Roger im Vorjahr mit drei Siegen in der Gruppenphase holte – ehe der Halbfinal Endstation bedeutete. Selbst dann hätte Federer nur den Status Quo gesichert.
Besonders hartnäckig spürt Federer darum als amtierende Nummer 2 der Welt den Atem von Novak Djokovic im Nacken. Der Serbe spielt ein glänzendes zweites Halbjahr 2018 mit den Siegen in Wimbledon und an den US Open. Weil Djokovic vor Jahresfrist verletzt aussetzte, kann er nun voll punkten und hat nichts zu verteidigen.
Nadal, Djokovic und Del Potro sind schon besser dranFakt ist: Federer droht bis Ende Saison das Abrutschen auf Platz 4 oder 5 in der Weltrangliste. In der Jahreswertung 2018, dem «Race to London» ist er zurzeit Vierter (4800 Pkt.) hinter Rafael Nadal (7480), Djokovic (6445) und Juan Martin Del Potro (5090). Und von hinten macht Alexander Zverev (4410) auch schon Druck.
Federer hat es übrigens bereits in Shanghai, wo er nach einem Freilos in der 2. Runde loslegt, nicht mehr in den eigenen Händen, zu verhindern, von Djokovic im ATP-Ranking überholt zu werden. Erreicht der Djoker nämlich den Final, nützte Roger auch der Turniersieg nichts mehr.
Federer ist topgesetzt – Nadal pausiertNach einem Abstecher nach Japan für Sponsoren-Termine ist Federer am Donnerstag in Shanghai eingetroffen. Mit dabei ist erstmals in Asien seine ganze Familie. In der chinesischen Metropole wird Titelverteidiger Federer topgesetzt sein, weil die Weltnummer 1 und Vorjahresfinalist Nadal auf die Teilnahme verzichtet.
Wie schon diese Woche in Peking pausiert der Spanier, um sich wegen seinen aufgetretenen Knieproblemen zu schonen und für die ATP-Finals im November fit zu sein.
Oslo/Genf – Am diesjährigen Friedensnobelpreis hat auch Genf einen kleinen Anteil: Die Stadt ist Sitz der Dr. Denis Mukwege Stiftung, deren Namensgeber den Friedensnobelpreis erhält. Die Stiftung arbeitet laut eigenen Angaben daran, sexuelle Gewalt in Kriegen zu beenden.
«Wir wollen aufmerksam machen auf die schändlichsten Verbrechen während bewaffneten Konflikten und die Opfer darin unterstützen, sich wieder eine Zukunft aufzubauen», heisst es auf der Homepage der Stiftung.
MALAWI - Über anderthalb Jahre hat es gedauert, bis Melania Trump zum ersten Mal alleine als «First Lady» der USA auf Auslandreise ging. Weit weg von Zuhause sieht man sie strahlend wie selten zuvor.
Der «First Lady», also der Gattin des Präsidenten, kommen in den USA üblicherweise höchstens repräsentative Aufgaben zu. Doch Frauen wie Michelle Obama oder Jacqueline «Jackie» Kennedy haben gezeigt, dass dieser Rolle durchaus auch weltweite Beachtung zukommen kann.
Verglichen mit diesen Vorgängerinnen übt die aktuelle First Lady Melania Trump ihr Amt eher zurückhaltend aus. So hat es ganze anderthalb Jahre gedauert, bis die 48-Jährige überhaupt zum ersten Mal ohne Begleitung ihres Präsidenten-Gatten ins Ausland gereist ist.
In High-Heels und Schlangenleder-SchuhenAufgefallen ist die First Lady auf ihrem ersten Solo-Trip vor allem durch ihre gute Laune. Ob beim offiziellen Auftritt in Ghana in High-Heels und militärisch angehauchtem Dress, oder in Malawi beim Besuch einer Schule in Trenchcoat und Schlangenleder-Schuhen: Melania Trump strahlt bei ihren Auftritten übers ganze Gesicht.
Die Bilder des Afrika-Besuchs der First Lady kursieren auch auf den Sozialen Medien. Gerade weil Melania Trump in der Vergangenheit immer wieder – und sogar von einer anderen Präsidenten-Gattin – nachgesagt wurde, sie sei unglücklich an der Seite von Donald Trump, sorgen die Aufnahmen für Spekulationen.
«Herrlich, das erste echte Lächeln von ihr seit Jahren», schreibt der Politikwissenschaftler Ian Bremmer via Twitter. Und eine andere Nutzerin meint: «Sie musste 7000 Meilen weg von Trump sein, um ein aufrichtiges Lächeln hinzubekommen.»
Trump besucht US-HilfswerkBei aller Heiterkeit der Präsidenten-Gattin soll der ernste Hintergrund ihrer Reise nicht vergessen gehen. Bei den Besuchen in Ghana, Malawi, Kenia und Ägypten will sich Melania Trump ein Bild davon machen, wie das US-Hilfswerk USAID die Bevölkerung vor Ort unterstützt. Im Zentrum steht dabei die Grundversorgung für Mütter und ihre Neugeborenen sowie die Bildungschancen für Kinder.
Ganz verschont von ihrem Mann bleibt Melania Trump aber auch in Afrika nicht. In Lilongwe, der Hauptstadt von Malawi, nutzten einige Demonstranten die Ankunft der US-Amerikanerin, um ihrem Ärger Luft zu machen. Sie hielten Poster mit Slogans wie «#MELANIATOO» oder «Willkommen in Malawi. #KEINDRECKSLOCH» in die Höhe. US-Präsident Donald Trump war Anfang des Jahres in die Kritik geraten, weil er unter anderem afrikanische Staaten als «Dreckslöcher» bezeichnet hatte. (cat)
Der Traumstrand aus dem Hollywood-Film «The Beach» bleibt noch länger geschlossen. Thailands Behörden verlängerten das seit Juni geltende Besuchsverbot für Touristen am Donnerstag um einen weiteren Monat.
Die Maya Bay - so der offizielle Name des Strandes auf der Insel Ko Phi Phi im Süden Thailands - soll nun Ende Oktober wieder geöffnet werden. Die Schliessung soll der Natur helfen, sich vom Ansturm der Touristen in den vergangenen Jahren zu erholen.
Besucherboom wegen Film mit Di CaprioDer Strand mit weissem Sand, türkisblauem Wasser und Palmen wird seit dem Erfolg des Films regelrecht belagert. Viele Touristen stellen sich ins Wasser, um vor der Traumkulisse Selfies zu machen. Aber auch Plastikmüll schwimmt herum. Immer wieder kommt es zudem vor, dass Schnorchler Korallen abbrechen. Die Umweltschäden sind erheblich. Zeitweise ankerten dort zuletzt mehrere Dutzend Boote.
Sichtbare Korallenbleiche und weitere Schäden haben schon in der Vergangenheit dazu geführt, dass bei Touristen beliebte Inseln geschlossen wurden, damit die Meeresfauna sich erholen kann. Dieses Jahr traf das zum ersten Mal auch die Maya Bay.
Natur muss sich erholenUrsprünglich hätte Maya Bay in den nächsten Tagen wieder öffnen sollen. Offiziell wurde die Verlängerung damit begründet, dass die Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Ausserdem ist noch Regenzeit. «Wir sind wegen der Monsun-Saison auch wegen der Sicherheit der Touristen besorgt», sagte der Chef des Nopparat-Nationalparks, Worapoj Lomlim. Maya Bay ist Bestandteil des Parks.
Bekannt wurde der Strand vor allem durch «The Beach», ein Film über amerikanische und europäische Rucksack-Touristen aus dem Jahr 2000 mit Leonardo DiCaprio in einer der Hauptrollen. (SDA)
Wer durch die Lebensmittelmärkte geht – und es ist ziemlich egal, ob er oder sie das am Dienstag oder Donnerstag tut –, sieht da fertig gebackene Zöpfe, dazu in den Kühlschränken die Fertigbackzöpfe. Die Schweiz scheint das Land zu sein, das an jedem Morgen Sonntagmorgen feiert. Dabei sind die Zeiten, da Hausfrauen solche Zöpfe selber kneteten, noch nicht allzu lange her. Hier finden Sie das klassische Rezept für einen perfekten Sonntagszopf.
Vorbereitung: An Tag davor, 10 Min. / Zubereitungzeit: 30 Min / Ruhezeit: 180 Min. / Backzeit: 40 - 50 Min. / Kalorien 100 g: 333 kcal
Zutaten Für 1 Zopf Für Guss30 gVollei15 gEigelb15 gZucker Für Teig30-40 gHefe1 dllauwarme Milch1 TLZucker1 kgWeissmehl 2Eier200 gButter1 ELSalZubereitung
VALCHAVA GR - Das Migrationsamt des Kantons Graubünden will das Flüchtlingsheim Chasa Muntanella schliessen. Dabei verpasste man es, den Vertrag innerhalb der Frist zu künden. Trotzdem werden alle Flüchtlinge umgesiedelt, damit der Kanton nicht mehr zahlen muss.
Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im November 2015 platzten die Asylunterkünfte in der ganzen Schweiz aus allen Nähten. So auch im Kanton Graubünden. Das Angebot von Werner Braun (70), die 50 Schlafplätze seiner Chasa Muntanella in Valchava GR für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, stiess entsprechend auf offene Ohren.
Seither kümmerte sich der 70-Jährige mit grossem Engagement um durchschnittlich rund 40 Asylsuchende. Jenen, die sich Mühe gaben und sich integrieren wollten, versuchte er Jobs in der Region zu vermitteln. Mit Erfolg: «Ich konnte in den letzten Jahren immer wieder Flüchtlinge in die Arbeitswelt bringen», sagt er stolz.
«Keinen Bedarf mehr für die Chasa Muntanella»Doch die Zeiten sind vorbei. Die Behörden haben die Leistungsvereinbarung mit Werner Braun auf den 31. Oktober gekündigt. «Grund ist die sinkende Zahl der Asylanträge», erklärt Georg Carl vom Bündner Migrationsamt. «Wir haben schlicht keinen Bedarf mehr für die Chasa Muntanella.»
Allerdings verpasste der Kanton die Kündigungsfrist um zwei Tage. Der Vertrag würde jetzt eigentlich bis April 2019 weiterlaufen. Der Behörde ist das aber egal. Seit einigen Wochen werden die Flüchtlinge in andere Zentren verlegt. Im Moment beherbergt Werner Braun nur noch sechs Asylsuchende. Bis Ende Monat wird es kein einziger mehr sein.
Ab November sieht Braun keinen Rappen mehrJuristisch geht dies, weil in der Leistungsvereinbarung keine Mindestbelegung festgelegt wurde. Das grosse Problem für Braun: Der Kanton muss nur dann bezahlen, wenn auch Personen im Haus einquartiert sind. Sind alle Betten leer, sieht der 70-Jährige keinen Rappen. Und das tut weh. Denn für 40 Flüchtlinge konnte er monatlich rund 25'000 Franken in Rechnung stellen.
Der 70-Jährige ist sauer über die Art und Weise, wie man mit ihm umspringt. Er habe sich von der Behörde einen miserablen Vertrag aufschwatzen lassen, sagt er. Aber er habe ihr halt vertraut: Man habe ihm versichert, sein Haus sei auch langfristig als Flüchtlingsunterkunft eingeplant.
Dagegen wehrt sich Georg Carl entschieden. «Das haben wir ihm nie versprochen. Wir halten uns genau an die Vereinbarung, die wir miteinander getroffen haben», sagt er. Die fehlende Mindestbelegung sei Brauns eigenes Versäumnis.
«Lasse mich nicht mehr so übers Ohr hauen»Trotzdem habe man noch versucht, eine einvernehmliche Lösung zu finden, meint Carl. «Wir boten für die letzte Unterbringungsphase eine von der effektiven Belegungszahl entkoppelte Entschädigung an.» Im Klartext: Bis Ende Oktober hätte man Braun pauschal 20 Übernachtungen pro Tag bezahlt. Aber Braun winkt ab: «Das lohnt sich für mich nicht!»
Wie es jetzt weitergeht, weiss er noch nicht. Er werde das Haus wohl wieder als Lagerhaus vermieten.
ZÜRICH - Der Papst und die katholische Kirche stehen fast permanent im Kreuzfeuer der Kritik. Die Kirche braucht Reformen, doch die bleiben weitgehend aus. Laut Vatikan-Experte Gianluigi Nuzzi tobt im Vatikan nämlich ein Krieg.
Die katholische Kirche kommt nicht aus der Krise. Letzter Skandal: die Vertuschung sexueller Missbräuche durch kirchliche Würdenträger. Mittendrin Papst Franziskus (81). Für viele einst Hoffnungsträger, der versprach, sich als Hirte einer armen Kirche für Arme starkzumachen. Mittlerweile ist sein Image arg beschädigt, viele Reformen wurden nie umgesetzt.
Franziskus kämpft um seine Macht«Dio onnipotente», raunen italienische Katholiken, wenn sie beten. Und allmächtig sollte eigentlich auch der Papst in der Führung der katholischen Kirche sein. «Papa impotente» passe aber besser, sagt Vatikan-Insider Gianluigi Nuzzi (49). Franziskus werde zunehmend machtloser.
Drei Enthüllungsbücher hat Nuzzi bereits über den Vatikan geschrieben, gerade ist sein viertes Werk «Erbsünde» erschienen. Dafür wurden ihm viele geheime Dokumente aus dem Vatikan zugespielt. BLICK traf den Italiener gestern zum Gespräch über die angespannte Lage im Vatikan.
Laut ihm kämpfe Franziskus zurzeit erbittert gegen Traditionalisten in der Kurie. Und: Diese setzten ihm derzeit schwer zu. Etwa durch Genickschläge wie Ende August: Der vatikanische Ex-Diplomat Carlo Maria Viganò (77) warf ihm in einem offenen Brief vor, von sexuellen Missbräuchen in den USA gewusst zu haben und mitgeholfen zu haben, diese zu vertuschen. Er forderte Franziskus darum auf, zurückzutreten.
Ob an Viganòs Vorwürfen etwas dran ist? «Möglich», sagt Nuzzi. Möglich ist aber auch, dass der Brief ein nächster Angriff seiner Gegner war.
Franziskus nicht so revolutionär wie sein VorgängerIn den Krieg gezogen, ist aber nicht erst Franziskus, sondern bereits sein Vorgänger. «Papst Benedikt XVI. war geradezu ein Revolutionär!», sagt Nuzzi. Er kämpfte als Erster für eine transparentere Kirche. Dabei liess er auch die Zusammenarbeit mit anderen Staaten in der Aufklärung zahlreicher Skandale innerhalb des Vatikans zu.
Ein Novum im Gottesstaat – viele Kardinäle reagierten pikiert. Besonders beim Thema Kindesmissbrauch machte Papst Benedikt XVI. (91) endlich Druck. Nuzzi dazu: «Benedikts Rücktritt muss man in diesem Zusammenhang sehen.»
Franziskus hielt diesen Druck nicht aufrecht. «Unter ihm hat das Thema Missbrauch klar an Priorität verloren», so Nuzzi. Ob das am Ende aber an Papst Franziskus oder einer aufmüpfigen Kurie liegt, ist unklar.
Die Kurie gleicht einem Sumpfgebiet«Zwar kann ein Papst Gesetze im Alleingang erlassen – schon nach seiner Unterschrift haben sie Gültigkeit», sagt Nuzzi. Doch umsetzen müssten sie andere. Allen voran die Kurie als Leitungsorgan der katholischen Kirche. Doch diese gleicht einem Sumpfgebiet.
«Die Leitung der katholischen Kirche ist durch zahllose Skandale so angreifbar geworden, dass Verschweigen und Vertuschen häufig das geringere Risiko für jeden Einzelnen darstellt», sagt Nuzzi. Er meint: Der Papst werde belogen und getäuscht.
Wird er mit seinen Reformbemühungen also scheitern? «Ich glaube nicht, aber es braucht noch viel Zeit bis die Kirche sich tatsächlich wandeln kann», sagt Nuzzi. Immerhin: «Früher drangen kaum Interna aus dem Vatikan – heute sind Indiskretionen häufiger geworden.» Laut Nuzzi ein guter Grund, optimistisch zu bleiben.
RIACE (I) - Sein Dorf in Kalabrien wurde zum internationalen Vorzeige-Modell für Integration. Jetzt soll Domenico Lucano (60) in Riace (I) hinter Gitter.
Riace (I) ist weltberühmt für die Integration von Flüchtlingen. Der Gemeindepräsident des kalabrischen Dorfes lässt eine eigene Währung für die Migranten einführen. Er richtet für sie leerstehende Häuser her, gründet Kooperativen. Mittlerweile ist jeder vierte Bürger von Riace ein Migrant.
Domenico Lucano (60) stoppt die Abwanderung, kurbelt die Wirtschaft im 2343-Seelen-Ort an. Es wird Keramik produziert und gewoben, eine Bar, eine Bäckerei und die Grundschule wiederbelebt. Und: Domenico Lucano sorgt mit seinem Modell weltweit für Schlagzeilen.
Sogar der Papst unterstützt den FlüchtlingsbürgermeisterDas US-Magazin reiht den Lehrer 2016 in die Liste der 50 wichtigsten Männer der Welt ein. Der deutsche Star-Regisseur Wim Wenders dreht einen Film über Riace. Sogar Papst Franziskus zieht in einem Brief die Mitra vor dem Flüchtlingsbürgermeister.
Offenbar zu viel des Guten für das rechtspopulistische Italien. Im Morgengrauen des Dienstags stürmt die Guardia di Finanza das Haus des Sindaco. Domenico «Mimmo» Lucano steht fortan unter Hausarrest. Seiner äthiopischen Lebensgefährtin entziehen die Behörden die Aufenthaltsbewilligung.
Die Vorwürfe: Förderung der illegalen Migration durch Scheinehen, Vergabe der Müllabfuhr an Kooperativen ohne öffentliche Ausschreibung. Sogar Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung, schweren Betrug und Korruption will die Staatsanwaltschaft dem Paar anhängen. Doch der Untersuchungsrichter winkt ab und stellt bei den letzten Anklagepunkten grobe Ermittlungsfehler und Ungenauigkeiten fest.
Festnahme sorgt für ProtesteInnenminister und Vize-Premier Matteo Salvini twittert derweil mit Genugtuung: «Wer weiss, was nun all die Gutmenschen sagen, die Italien mit Flüchtlingen vollstopfen wollen.» Domenico Lucano reagiert geschockt: «Ich bin sprachlos», sagt er dem «Quotidiano del Sud», «sollen sie doch alles durchsuchen. Ich habe nichts zu verbergen.»
Die Festnahme sorgt für eine Welle der Empörung. Hunderte marschieren in Rom auf. In Neapel protestieren Flüchtlinge und Mitarbeiter der sozialen Dienste gegen Lega-Chef Matteo Salvini. Und in Riace ist für Samstag eine Demo geplant.
Es ist nicht die erste Attacke auf den Bürgermeister von Riace. Schon im vergangenen Jahr wird gegen Lucano ermittelt, der Bürgermeister seither abgehört. Vor zwei Monaten lässt Matteo Salvini schliesslich die Mittel streichen. Das mittlerweile 20 Jahre alte Flüchtlingsprojekt droht zu scheitern.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf den Iran weiter und stellt die Islamische Republik in den Fokus ihrer neuen Anti-Terror-Strategie.
Die vom US-Sicherheitsberater John Bolton am Donnerstag vorgelegte Strategie ist die erste, die seit 2011 veröffentlicht wurde.
USA richten Fokus von IS auf den IranDamals konzentrierte sich die Regierung von Trumps Vorgänger Barack Obama fast ausschliesslich auf die sunnitische Extremistengruppe Al-Kaida. Bolton beschrieb den schiitisch geprägten Iran nun als bekanntesten staatlichen Unterstützer und Finanzierer von Terrorismus. Die vom Iran unterstützen Extremistengruppen Hisbollah im Libanon sowie die palästinensische Hamas und die Gruppe Islamischer Dschihad seien eine Gefahr für die USA und ihre Interessen. Alle drei Gruppen sind Gegner des US-Verbündeten Israel.
Neue Runde von US-SanktionenBolton gilt als Hardliner innerhalb der US-Regierung gegenüber dem Iran. Die USA haben trotz der Proteste der EU, Russlands und Chinas das Atom-Abkommen mit der Islamischen Republik aufgekündigt und neue Sanktionen gegen das Land auf den Weg gebracht. Ab dem 4. November sollen weitere US-Strafmassnahmen den iranischen Öl-Sektor treffen. Trump will den Einfluss des Iran in der gesamten Region zurückdrängen.
Bolton räumte daneben ein, dass im Kampf gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat trotz der jüngsten Erfolge in Syrien und im Irak noch Arbeit zu leisten sei. (SDA)
Wein ist einfach sein Ding: Winzer Stephan Herter stellt in der Serie von BLICK und Weinclub leckere Tropfen vor, die Sie gleich bestellen können. Der Chocolate Block ist der Paradewein des südafrikanischen Winemakers Marc Kent, der in seiner Heimat als Wunderkind gefeiert wird. Zu Recht, wie dieser aromenstarke Wein – der zu würzigen Pastasaucen, Pizza, Geräuchertem, und dunklem Fleisch passt – nachhaltig unterstreicht.
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KINSHASA (KONGO) - Im Kongo greift eine mysteriöse Krankheit um sich. Mittlerweile sind daran schon mehr als 100 Menschen gestorben.
In der Demokratischen Republik Kongo sind mindestens 100 Menschen an einer bisher noch unklaren Krankheit gestorben. Die meisten der Verstorbenen scheinen Menschen gewesen zu sein, die in Kahemba im Südwesten des Landes in der Natur Raupen zum Verzehr sammelten.
Das sagte der Gesundheitsminister der Provinz Kwango, Jean-Gauthier Kibangu. Die Provinz grenzt an Angola. Die Erkrankten hatten demnach Symptome wie hohes Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall.
Proben seien inzwischen für Tests in die Hauptstadt Kinshasa geschickt worden, um herauszufinden, um was für eine Krankheit es sich handelt, sagte Kibangu bereits am Donnerstag. (SDA/rad)