LUZERN - LU - Mit dem traditionellen «Eröffnungschlapf» hat am Samstag kurz nach 10 Uhr in Luzern die Herbstmesse «Määs» begonnen. Dazu wirbelten auch dieses Jahr 500 Fahrchips für die Bahnen durch die Luft. Neu ist dagegen das Riesenrad, das seinem Namen gerecht wird.
Mit einer Höhe von 46 Metern ist das «Swisswheel» auf dem Europaplatz vor dem KKL nicht nur das grösste der Schweiz. Noch nie stand laut den Verantwortlichen ein höheres Riesenrad in Luzern. Das holländische Fabrikat wurde erst im April ausgeliefert und noch am Vorabend der «Määs» eingesegnet. Es verfügt über 36 geschlossene Gondeln, davon eine in VIP-Ausführung.
Die Fahrt in letzterer kostet 120 Franken, dauert dafür eine halbe Stunde. Im Preis inbegriffen ist eine Flasche Champagner. Vier Personen haben Platz und dank Abdunkelung reichlich Privatsphäre.
Noch höher als das Riesenrad ragt dieser Tage der Freifallturm auf dem Inseli über die Dächer von Luzern. Der «Spin-Tower» ist 80 Meter hoch und bietet einen Rundblick über die Stadt.
Auf diese Bahnen verzichte sie, sagte Stadträtin Manuela Jost bei der Eröffnungsrede. Sie habe in der Politik genügend Adrenalin. Früher aber war das anders. Sie erinnere sich gut an ihre erste Fahrt in einem roten Putschauto. Heute gehöre die «Määs» als lebendiges Kulturgut zu Luzern, an der man ausgelassen das Leben feiern könne. Sagte sie, und liess zur Eröffnung der Messe eine Konfetti-Bombe explodieren.
Neben den Attraktionen des Luna-Parks lockt die Warenmesse mit 100 Markt-Holzhäuschen auf dem Inseli. Sie ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet; die Bahnen jeweils bis 22 Uhr, am Freitag und Samstag eine Stunde länger.
Bis am 21. Oktober werden auf dem «Määs»-Gelände vom Bahnhof- über den Europaplatz bis zum Inseli rund 350'000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
SCHWARZENBURG BE - Im Tötungsdelikt in Schwarzenburg BE spielt die Partnerin von Markus N.* (†55) eine zentrale Rolle. Blanka Z.* (27) sei illegal in der Schweiz gewesen, sagt eine Bekannte des Opfers.
Bluttat in Schwarzenburg BE: Am Montagabend kommt es in einem Mehrfamilienhaus am Mühlegässli zu einem Streit. Was genau in der Wohnung von Markus N.* (†55) passierte, ist derzeit noch unklar. Als die Polizei und Rettungssanitäter ankommen, finden sie den Schweizer in einer Blutlache liegend in seiner Wohnung. Er erliegt noch vor Ort seinen schweren Verletzungen (BLICK berichtete).
Die Polizei bestätigte, dass eine Ungarin (27) verhaftet wurde, die sich in der Wohnung von Markus N. aufhielt. BLICK-Recherchen zeigen jetzt: Es handelt sich um Blanka Z.*, die Partnerin des ehemaligen Vermessungsingenieurs. Sie zog erst vor kurzem bei ihm ein.
Markus N. war schwer verliebtLisa P.*, eine enge Bekannte von Markus N., die in Österreich lebt, erfährt am Telefon vom Tod ihres Freundes. «Ich kann gar nicht glauben, was passiert ist. Markus war ein so aufgestellter, lebendiger Mann», sagt sie. Markus hat die Salzburgerin im Februar über eine Facebook-Seite kennengelernt. Seither hätten sie sich täglich geschrieben oder manchmal auch stundenlang zusammen telefoniert. «Seit Sonntag habe ich aber nichts mehr von ihm gehört. Ich habe mich schon gewundert, was los ist.»
Von seiner Partnerin habe ihr Markus viel erzählt. Selbst die Körpergrösse erwähnte er: Dass sie nur 1.47m gross sei. Chatverläufe zeigen, wie verliebt der zweifache Familienvater war. Markus berichtete seiner Bekannten immer wieder von Blanka Z.: «Habe junge Frau kennengelernt, mit der ich seit drei Tagen das Bett kaum verlassen habe und stundenlang verliebte Blicke tausche.» Oder: «Wir haben uns in Bern gesehen und es hat bei beiden Boom gemacht.»
Probleme mit der Aufenthaltsbewilligung von Blanka Z.Lisa P. kam die neue Liebe von Anfang an «komisch vor», wie sie sagt. «Der Altersunterschied und dass sie so schnell bei ihm eingezogen ist, hat mich stutzig gemacht.» Markus erwähnt gegenüber seiner Internetbekanntschaft im Verlauf des Sommers auch Schwierigkeiten in der Beziehung. «Er schrieb mir, dass seine Freundin illegal in der Schweiz sei und dass es Probleme mit der Aufenthaltsbewilligung gebe» so Lisa P.
Mit der Zeit habe sich Markus etwas zurückgezogen. Er sei weniger auf Facebook online gewesen und auch sonst liessen seine Antworten nicht mehr Minuten, sondern einige Stunden auf sich warten, so Lisa P. «Ich habe angenommen, dass er die Zeit mit seiner Partnerin geniesst und mir nichts weiter dabei gedacht.» Vor wenigen Tagen habe er sie aber noch angerufen und gesagt, wie glücklich er mit Blanka Z. sei.
Die Österreicherin beschreibt ihren Bekannten als «immer hilfsbereit» und «sehr sozial». Im April hätten sie sich die beiden auf halber Strecke zwischen Bern und Salzburg in Bregenz getroffen. Ihre Begegnung mit Markus, der damals noch Single war, hat Lisa P. in sehr guter Erinnerung. «Wir hatten eine tolle Zeit. Dass er jetzt nicht mehr da ist, ist unfassbar.»
* Namen geändert
SPREITENBACH AG - Simona Scarpaleggia ist die Frau, die Ikea Schweiz aus der Komfortzone holen muss. Weil der Möbelriese lange nur auf analoges Shopping setzte, sind nun schnell digitale Lösungen gefragt. Das kann die Welt der Ikea-Fans schon ein wenig erschüttern.
Über fehlende Kunden kann sich Simona Scarpaleggia (59) nicht beklagen. Über acht Millionen Besucher zählte die Ikea-Schweiz-Chefin im letzten Geschäftsjahr in ihren landesweit neun Einrichtungshäusern, die 1,05 Milliarden Franken Umsatz erzielten.
«Wir sind in den vergangenen zwölf Monaten leicht gewachsen», sagt Scarpaleggia, als sie BLICK am Hauptsitz in Spreitenbach AG zum Gespräch empfängt. Weil der Gesamtmarkt rückläufig gewesen sei, habe ihr Unternehmen Marktanteile hinzugewonnen. Das genaue Resultat für das am 31. August abgeschlossene Geschäftsjahr gibt sie erst im November bekannt.
Grosses Aufräumen in den MöbelhäusernTrotz Wachstum muss Ikea Schweiz über die Bücher. Dass heisst: Aufräumen im Offline der Möbelhäuser, ausbauen im Online und E-Commerce. Eine Vorgabe vom neuen Konzern-Chef Jesper Brodin (50) an alle Ikea-Länder. «Auch Ikea Schweiz muss sich neu erfinden», sagt die Italienerin. Das Einkaufsverhalten habe sich schneller geändert als das Unternehmen und seine Mitarbeiter. «Wir waren lange zufrieden – sind vielleicht sogar zu zufrieden geworden.»
Die Tage, an denen die Angestellten an der Verkaufsfront nur Produkte herausgesucht und den Weg zum Abhollager gewiesen haben, sind gezählt. Scarpaleggia: «Wir müssen unsere Jobprofile überdenken und sie neu ausrichten. Den normalen Verkäufer von Produkten braucht es künftig immer weniger.» Manche Jobs werde es auch einfach nicht mehr geben. «Ganz klar bekommen Mitarbeiter da Angst.»
«Jeder muss sich weiterentwickeln»Ein Teil der schweizweit 2800 Angestellten wird bereits umgeschult. «Jeder muss sich weiterentwickeln, das ist wichtig», sagt Scarpaleggia. Dabei helfe Ikea auch gerne mit. Aus Verkäufern sollen künftig Einkaufsberater werden. «Die Beratung der Kunden und das Erarbeiten seiner Wünsche kann kein Algorithmus abnehmen.»
Laut Scarpaleggia verfügt Ikea in der Schweiz bereits über eine effiziente Organisation. Darum muss sie nun nicht gleich den ganzen Laden umkrempeln, wie ihre Kollegen derzeit in den Nachbarländern. Dennoch haben die Pilottests, die in den letzten Wochen im Möbelhaus Spreitenbach AG angelaufen sind, das Potenzial, die Welt der Ikea-Fans ganz schön durcheinanderzubringen.
Online so viel Umsatz wie mit einem MöbelhausDie Ikea-Chefin ist vor allem besorgt, das On- und Offline besser zu verzahnen. Online wächst der Umsatz zweistellig, sagt sie. «Wir machen Online heute so viel Umsatz wie mit einem Möbelhaus, zum Beispiel demjenigen in Lugano», sagt Scarpaleggia.
Ein Beispiel aus der On-/Off-Welt: Via Augmented-Reality-Technologie und dem Smartphone können Kunden die eigene Wohnung scannen und Ikea-Möbel darin virtuell einfügen. Anschliessend lassen sich die Produkte direkt aus einer App heraus bestellen. Der Kunde entscheidet, ob er die Bestellung in einer Ikea-Filiale oder einem Pop-up-Store abholt, sie sich an eine der bislang drei Abholstationen, sogenannten Pick-up-Points, oder gleich ganz nach Hause liefern lassen soll.
Expresslieferung wird schweizweit kommen«Wir wollen für alle schneller erreichbar werden», sagt Scarpaleggia. Aktuell braucht Ikea für Lieferungen noch fünf bis sechs Tage. «In Spreitenbach testen wir jetzt die Expresslieferung innerhalb von 48 Stunden», kündigt sie an. Derzeit kommen nur jene Kunden in diesen Genuss, die maximal eine halbe Stunde vom Einrichtungshaus entfernt wohnen. Der Express-Zuschlag kostet 20 Franken. Der Test sei sehr gut angelaufen. Ziel: Die schweizweite Einführung der Expresslieferung.
Dazu passt das Projekt «Zweites Leben»: das Unternehmen verkauft seit September in allen Filialen gebrauchte Ikea-Möbel. Neu können Kunden bereits Occasions-Möbel über ein Onlineformular registrieren und schätzen lassen. Dabei dürfe es nicht bleiben. «Das Konzept muss irgendwann auf alle Möbel ausgeweitet werden können», sagt Scarpaleggia.
Die Digitalisierung hält unweigerlich Einzug bei Ikea. Braucht es den künftig überhaupt noch ein zehntes Schweizer Möbelhaus? Scarpaleggia bejaht die Frage: «Wir sind zuversichtlich, dass wir 2021 unser Möbelhaus in Riddes im Wallis eröffnen können.» Neue Jobs werden also unweigerlich auch wieder dazukommen.
Das haben die NL-Spiele vom Freitag gebracht – BLICK hat das Sixpack: Der Todestag, der Stumme, die Szene, der Spätzünder, der Jubilar und die Premieren.
Die Resultate:
Ambri – Bern 1:6
Lausanne – Davos 1:5
Fribourg – ZSC 1:2
Lugano – SCL Tigers 1:4
Zug – Genf 5:1
Biel – Rapperswil-Jona 2:0
Der Todestag: Gestern hat sich der Todestag von Peter Jaks (†45) schon zum siebten Mal gejährt. Und die Fans der Biancoblu sind noch immer in Gedanken bei der verstorbenen Klub-Ikone. Mit dem Spruchband «i de Familie isch mer nie ällei» bekundeten sie ihr Mitgefühl und sagen einige Sprechchöre.
Der Stumme: Um Worte ist Servette-Trainer Chris McSorley eigentlich nie verlegen. Doch nach dem vierten Zuger Gegentreffer hat auch der Kanadier mal genug. Er nimmt zwar ein Timeout, doch während den 30 Sekunden sagt er kein einziges Wort zu seinen Spielern. Danach dafür dem Schiedsrichter. So darf seine Auszeit wohl als stummer Protest betrachtet werden.
Die Szene: Im Schlussdrittel zwischen Biel und Rapperswil berührt EHCB-Stürmer Damien Brunner einen Gegenspieler ganz leicht mit dem Stock. Dass er dafür von den Schiris eine (überharte) Strafe erhält, kann er kaum glauben. Als er die Wiederholung sieht, verwirft er auf der Strafbank die Hände. Kaum kehrt Brunner aufs Eis zurück, fährt er völlig alleine auf Rappi-Goalie Nyffeler zu – und vergibt das 2:0. Nur Sekunden später wird der 32-Jährige nach einem Beinstellen schon wieder rausgeschickt.
Der Spätzünder: Bisher konnte Raphael Kuonen seine Goalgetter-Qualitäten erst in der NLB unter Beweis stellen. 2013/14 traf er für die SCL Tigers 17-mal, 2015/16 gar 28-mal für die SCRJ Lakers. In der National League kam er bisher noch nicht über fünf Treffer in der Quali hinaus. Doch mit seinem Doppelpack in Lugano hat der 26-jährige Walliser seine NL-Bestmarke bereits nach sieben Partien egalisiert.
Der Jubilar: Julien Sprunger bestritt gestern sein 750. Spiel für Gottéron. Dafür wurde der 32-Jährige vor dem Anpfiff noch geehrt. Für einen Punkt – und einen Sieg – in seinem Jubiläumsmatch reichte es aber nicht.
Die Premieren: Captain Andres Ambühl trifft erstmals in dieser Saison. Sein 1:0 im Powerplay ist der erste Überzahl-Treffer der Bündner auf fremdem Eis. Auch Chris Egli und Lukas Stoop kommen in Lausanne zum jeweils ersten Tor der laufenden Saison.
Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel726:10182. Bern723:11143. Tigers723:14124. ZSC714:13125. Zug722:19126. Ambri819:27107. Lugano619:2098.Lausanne719:2099. Fribourg717:22910. Genf713:19911. Davos714:22912. Lakers78:203
In einem Monat kommt es an den Halbzeitwahlen für US-Präsident Donald Trump (72) zum Showdown. Seine Republikaner müssen ihre Mehrheiten im «Haus» und Senat gegen die aufstrebenden Demokraten verteidigen.
Der Tag der Wahrheit rückt für US-Präsident Donald Trump (72) und die Republikaner näher. In einem Monat finden am 6. November in den USA die wegweisenden Halbzeitwahlen («midterms») statt. Dann dreht sich alles um die grosse Frage: Haben die Amerikaner nach zwei Jahren unter Trump genug und strafen ihn ab? Oder verhelfen sie den Republikanern zu einem weiteren Wahlsieg und lassen dem US-Präsidenten so für zwei weitere Jahre fast freie Hand?
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Pew-Forschungszentrums in Washington ergab, dass die Begeisterung für die Zwischenwahlen so hoch ist wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Vor allem die Anhänger der Demokraten sind heiss auf den 6. November: Fast ein Fünftel (19,6%) der registrierten Wähler – etwa 37 Millionen – stimmten bei den Vorwahlen der Partei ab. Das sind 56 Prozent mehr als noch 2014!
Repräsentantenhaus: Gewinnen die Demokraten 40 Sitze dazu?Die letzten Umfragen deuten denn auch einen Sieg der Demokraten an – zumindest im Rennen ums Repräsentantenhaus. 30 bis 40 Sitzgewinne werden den «Blauen» zugetraut. Das würde für eine Mehrheit reichen. Und diese Zahl könnte laut US-Politikwissenschaftler T. J. Pempel von der Universität von Kalifornien noch steigen. Die Demokraten seien seit Mitte 2017 auch in einigen republikanischen Bezirken auf dem Vormarsch, so der Politologe. «Sie haben in den vergangenen zwei Jahren riesige Geldsummen gesammelt und können so die grossen, geheimen Spendengelder der Republikaner ausgleichen.»
Auch US-Politikwissenschaftler Peter Gourevitch sieht im Rennen um das «Haus» den Vorteil auf Seiten der Demokraten. Er hebt aber den Mahnfinger: «Unentschlossene Republikaner, die sich zuletzt gegen Trump ausgesprochen haben, könnten im letzten Moment doch wieder zu seinen Gunsten abstimmen.» Das würde die Chancen der Demokraten schmälern. Denn sie müssen mindestens 24 Sitze dazugewinnen, um eine Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erlangen.
Senat: Entscheidende Rennen in Trump-Staaten wie TexasIm Rennen um den US-Senat zeichnen die Umfragen ein anderes Bild. Die Republikaner, die in der Kammer zurzeit eine knappe Mehrheit stellen, würden aktuell zwei bis drei Sitze dazugewinnen. Anders als im Repräsentantenhaus werden im Senat nur ein Drittel der Sitze neu vergeben. Und weil die Demokraten einige ihrer Sitze in Staaten verteidigen müssen, die 2016 von Trump gewonnen wurden, ist mit Verlusten zu rechnen.
Offen bleibt die Ausgangslage im Kampf um den Senat: «Wenn die Demokraten ihre Sitze in den Trump-Staaten verteidigen können, liegt ein Coup drin», sagt T. J. Pempel. Denn die republikanischen Sitze in Arizona, Nevada, Tennessee oder Texas seien alles andere als gesichert. Viele Republikaner, die von Trumps Eskapaden die Nase voll haben, sind noch unsicher. Im konservativen Texas bahnt sich deshalb eine politische Revolution an. Der demokratische Herausforderer Beto O'Rourke kommt gemäss letzten Umfragen auf 47 Prozent, Amtsinhaber Ted Cruz nur auf 45 Prozent der Stimmen. Robert S. Erikson von der Columbia University in New York bezeichnet dieses Rennen gar als das wichtigste: «Wenn O'Rourke gewinnt, stehen die Chancen für die Demokraten sehr gut, auch eine Mehrheit im Senat zu erlangen. Texas wird entscheidend sein.»
An der IAA Frankfurt (D) überraschte Opel 1965 mit einem hinreissenden Sportcoupé, dem zweisitzigen GT. Ein Blick zurück.
Solche Kurven hatte man Opel 1965 kaum zugetraut: An der IAA Frankfurt (D) zeigte die Marke ein hinreissendes Sportcoupé als Studie – kaum zu glauben, weil damals jeder Opel wie mit dem Lineal gezeichnet ausschaute. Die Marke war voll im Griff von General Motors (GM), und Clare Kichan griff fürs Styling des Experimental GT auf die Grundsätze seines Chefs im fernen Detroit (USA), GM-Legende Bill Mitchell, zurück. «Coke-Bottle» nannte er die Form à la Corvette – das allererste Concept Car eines deutschen Autobauers überhaupt war da.
Legendärer WerbesloganDas Publikum jubelte, doch es dauert noch drei Jahre, bis Opel mit seinem GT und dem legendären Werbeslogan «Nur Fliegen ist schöner.» Ford Capri und Co. herausforderte: Vor 50 Jahren liefen im September 1968 die ersten GT vom Band – nicht in Rüsselsheim, sondern beim französischen Karosseriebauer Brisonneau & Lotz. Vierzylinder mit 60 oder 90 PS mussten reichen, aber rasante Optik und nachtschwarzes Cockpit mit tief versenkten Instrumenten lockten Kunden in Scharen. Trotz mindestens 12'900 Franken – Opels Mittelklässler Rekord war 400 Franken günstiger.
Bis August 1973 wurden 103'463 GT gebaut; 70 Prozent gingen in die USA! Eingestellt wurde der GT nicht mangels Nachfrage – US-Abgas- und Crashvorschriften machten ihm den Garaus, und Renault kaufte die Fabrik.
Zum 80. Mal steht Lewis Hamilton (Mercedes) auf der Pole. Der WM-Leader ist auch beim GP Japan der Quali-Sieger. Mies läuft es Ferrari. Die Roten verpokern sich vor dem Q3 mit den Reifen. Vettel wird nur Neunter!
Für Ferrari endet das Qualifying beim GP Japan in Suzuka mit einem Debakel. Der WM-Zweite Sebastian Vettel und sein Teamkollege Kimi Räikkönen werden vor dem Q3 Opfer einer komplett falschen Reifenstrategie der Roten! Es ist der Flop des Jahres. Ein erneuter von Ferrari.
Vettel und Räikkönen gehen wegen der feuchten Strecke mit den grünen Intermediate-Reifen raus, die Mercedes-Star um WM-Leader Lewis Hamilton und Valtteri Bottas hingegen mit den Supersofts. Doch schon nach einer Runde tauchen die Roten wieder an der Box auf und ziehen ebenfalls die Supersofts auf. Weil die Strecke doch nicht so nass ist, wie erwartet.
Die Zeit, die Ferrari in der Boxengasse verbringt, fehlt am Schluss im Pole-Kampf. Vettel leistet sich zudem noch einen Ausrutscher und wird am Ende nur Neunter. Enttäuscht sagt er anschliessend: «Hinterher ist immer alles einfacher und von aussen sowieso. Wir haben halt gedacht, es würde nasser. Hätte es geklappt, wären wir jetzt die Helden.» Pech für Ferrari: Gegen Ende des Q3 setzt der Regen tatsächlich stärker ein.
Zum 56. Mal eine Mercedes-DoppelstartreiheDie Helden sind nun einmal mehr die Silberpfeile. Hamilton schnappt sich die 80. Pole der Karriere vor Teamkollege Bottas. Zum 56. Mal in der F1-Geschichte stehen die Mercedes in der ersten Startreihe. Hamilton: «Ein unglaublicher Job des Teams. Die 80. Pole, ich kann es nicht glauben. Dieses Qualifying hat gezeigt, dass wir das beste Team sind.» Der unterlegene Bottas meint: «Lewis ist unschlagbar hier.»
Als Dritter geht Red-Bull-Pilot Max Verstappen am Sonntag ins Rennen (7.10 Uhr, SRFzwei live). Der Holländer zufrieden: «Es fühlt sich wie eine Pole an. Strategisch haben wir Ferrari geschlagen.» Auf die Frage, wie er sich im Titelkampf Hamilton – Vettel verhalten werde, antwortet er lapidar: «Welcher Titelkampf?» Vettel wird beissen müssen, um Verstappen im Rennen knacken zu können. Wenn er überhaupt zu ihm aufschliessen kann...
Weiterer Riesenvorteil für Mercedes: Die Silberpfeile können mit den Soft-Reifen starten, die anderen müssen zuerst die Supersofts aufziehen! Und dann im Rennen wechseln. Der Unterschied macht rund 0,5 Sekunden pro Runde aus.
Sauber muss leiden – Ericsson crashtBrutal: Um 16 Tausendstel verpasst Alfa-Sauber-Pilot Charles Leclerc als Elfter das Quali-Finale – Besonders bitter, dass ausgerechnet die Konkurrenten von Toro Rosso Zehnter (Hartley) und Neunter (Gasly) werden.
Erstmals schaffen beide Toro Rosso mit den Honda-Motoren (40 PS mehr als Sauber) den Sprung ins Q3. Für Sauber ists eine Katastrophe im Punkteduell in der Konstrukteurswertung mit Toro Rosso... Die Hinwiler liegen 27:30 hinten.
Noch übler erwischt es Marcus Ericsson. Der Schwede crasht im Q1 und beschädigt seinen Boliden. Startplatz 20 im Rennen blüht ihm.
Unheimliche Parallele: Ericsson donnert in Kurve 7 raus. In der gleichen Kurve wie 2014 das Todes-Drama mit Jules Bianchi im Marussia passierte. Damals war es mit Adrian Sutil ebenfalls ein Sauber, der crashte. Bianchi knallte daraufhin im Kampf mit Ericsson bei schlechter Sicht in den Bergungsbagger von Sutils Boliden. Die Bilder ähneln sich 2018 wie 2014. Beide Mal baumelt ein Sauber am Haken...
Vier von fünf Menschen in der Schweiz sehen Fake News als Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage. Eine Mehrheit ist der Ansicht, diese Gefahr liesse sich durch schulische Bildung eindämmen.
Für die grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer ist der Schuldige für diese Entwicklung gefunden: Das Internet. 74 Prozent der Befragten geben an, seit dessen Aufkommen sei der Anteil an Unwahrheiten in den klassischen Medien grösser geworden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, welche die Forschungsstelle Sotomo am Samstag publizierte.
Vier Fünftel der Bevölkerung sind davon überzeugt, dass die Bedeutung von Unwahrheiten in politischen Debatten ebenfalls gestiegen ist. Begünstigt werde dies durch die unkontrollierte Verbreitung von Fake News in den sozialen Medien. Jeder Zweite gibt aber auch an, dass Politikerinnen und Politiker heutzutage einfach dreister lügen würden.
Rechtes Spektrum wird stärker verantwortlich gemachtDiesem Befund widersprechen 40 Prozent. In ihren Augen ist das Verdrängen von Fakten durch «gefühlte Wahrheiten» einer der wichtigsten Gründe für mehr Fake News. Ein Drittel ist der Ansicht, klassische Medien seien zu schwach, um falschen Nachrichten entgegenzuwirken. Im linken politischen Spektrum wird diese Argumentation deutlich öfters geteilt.
Ein Links-Rechts-Muster lässt sich auch bei der Frage beobachten, wer am Ursprung der Verbreitung von Fake News steht. Zwar glauben zwei von drei Befragten, dass solche Versuche gleichermassen von Linken wie Rechten unternommen werden.
Wer der SP oder den Grünen nahesteht, macht jedoch viel häufiger einseitig die Rechten verantwortlich, als es die SVP-Basis gegenüber den Linken tut. Auch Mittewähler der CVP und GLP sehen das rechte politische Spektrum stärker in der Verantwortung.
Öffentlich-rechtliche Medien sollen Verbreitung eindämmenEine überwiegender Anteil der Schweizer Bevölkerung ist der Ansicht, dass die Verbreitung von Fake News zu einer Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt geworden sei. Für zwei Drittel ist die Schweiz trotz ihrer direkten Demokratie gleich anfällig wie andere Staaten. 83 Prozent sehen sich von dieser Entwicklung in ihrer politischen Meinungsbildung beeinträchtigt.
Aus Sicht der Bevölkerung ist es vor allem an öffentlich-rechtlichen Medien, die Verbreitung von Falschnachrichten einzudämmen. Mehr als jeder zweite Befragte (54 Prozent) sieht diese als «Wahrheitsinstitutionen». 44 Prozent finden, der Staat müsse Fake News entgegentreten. Nur jeder Dritte sieht die privaten Medien in der Pflicht.
Zwei Drittel der Befragten wollen bei der schulischen Ausbildung ansetzen. Ihrer Ansicht nach muss mehr Gewicht auf den Umgang mit Quellen gelegt werden. 41 Prozent der Befragten sprechen sich für eine stärkere Kontrolle der Nutzer sozialer Medien durch die Anbieter aus. Harte Einschränkungen, Verbotsmassnahmen und grössere finanzielle Verpflichten befürwortet nur rund ein Viertel. Auf wenig Unterstützung stösst auch die Stärkung der Medienlandschaft (22 Prozent).
Private Medien wenig vertrauenswürdigAls vertrauenswürdigste Quellen erachten die Menschen in der Schweiz die öffentlich-rechtlichen Medien (44 Prozent) und amtliche Statistiken und Informationen (41 Prozent). Jeder Dritte vertraut auf das eigene Umfeld. Private Medien werden nur von jedem Neunten als vertrauenswürdig eingestuft.
Sotomo hat im Auftrag des Stapferhauses Lenzburg 8640 Personen in der Schweiz befragt. Die repräsentativ gewichtete Online-Befragung wurde vom 18. bis zum 30. Juli durchgeführt. Anlass für die Umfrage ist eine Ausstellung über Fake News, die ab dem 28. Oktober im Stapferhaus gezeigt wird. (SDA)
Die Pole-Position in Japan geht an Lewis Hamilton (Mercedes). Hinter ihm nehmen Valtteri Bottas und Max Verstappen den Formel-1-GP am Sonntag (7.10 Uhr) in Angriff. Ferrari verpokert sich mit den Reifen!
Qualifikation 1. Teil (18 Minuten)1. Hamilton 1:28,702
2. Vettel
3. Bottas
4. Verstappen
5. Räikkönen
6. Leclerc
7. Grosjean
8. Ricciardo
9. Ocon
10. Gasly
11. Magnussen
12. Sainz
13. Pérez
14. Hartley
15. Stroll 1:30,317
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16. Hülkenberg 1:30,361
17. Sirotkin
18. Alonso
19. Vandoorne
20. Ericsson 1:31,213
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Qualifikation 2. Teil (15 Minuten)1. Bottas 1:27,987
2. Hamilton
3. Vettel
4. Räikkönen
5. Verstappen
6. Ocon
7. Pérez
8. Grosjean
9. Gasly
10. Hartley 1:29,848
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11. Leclerc 1:29,864
12. Magnussen
13. Sainz
14. Stroll
15. Ricciardo
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Qualifikation Pole-Kampf (12 Minuten)1. Hamilton 1:27,760
2. Bottas 1:28,059
3. Verstappen
4. Räikkönen
5. Grosjean
6. Hartley
7. Gasley
8. Ocon
9. Vettel
10. Pérez
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STRAFEN:
Ocon 3 Strafplätze (zu schnell unter roter Flagge).
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SO STARTEN SIE(Sonntag 7.10 Uhr, MEZ (TV live)
1. Reihe:
Hamilton – Bottas
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2. Reihe:
Verstappen – Räikkönen
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3. Reihe:
Grosjean – Hartley
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4. Reihe:
Gasly – Vettel
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5. Reihe:
Perez – Leclerc
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6. Reihe:
Ocon – Magnussen
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7. Reihe:
Sainz – Stroll
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8 Reihe:
Ricciardo – Hülkenberg
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9. Reihe:
Sirotkin – Alonso
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10. Reihe:
Vandoorne – Ericsson
Mit «Barcelona» und Freddie Mercury im Duett wurde sie weltberühmt, nun ist die spanische Sopranistin Montserrat Caballé im Alter von 85 Jahren gestorben.
Die spanische Opernsängerin Montserrat Caballé ist tot. Wie die spanische Zeitung «El Mundo» berichtet, starb die legendäre Sängerin im Alter von 85 Jahren am Samstagmorgen in Barcelona. «Sie starb diese Nacht im Spital Sant Pau», sagte ein Spitalsprecher gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Die Operndiva lag seit zwei Wochen im Spital. Sie war wegen eines Blasenproblems eingeliefert worden.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bedauerte auf Twitter die «traurige Nachricht». «Eine grosse Botschafterin unseres Landes ist gestorben. Montserrat Caballé, ihre Stimme und ihre Sanftmut werden aber immer bei uns bleiben», schrieb der Sozialist.
Die Totenwache findet am Samstag statt, Caballés Bestattung ist für Montag geplant, teilten die Behörden in Barcelona mit.
Seit Jahren im RollstuhlDie legendäre Sängerin hatte seit Jahren gesundheitliche Probleme. Nach einem Sturz vor sechs Jahren konnte die damals 79-Jährige kaum noch gehen und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Zuletzt trat die zweifache Mutter nur noch sitzend auf.
«Barcelona» mit Freddie Mercury machte sie weltberühmt
Montserrat Caballé galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. In Erinnerung bleibt sie vor allem mit dem Lied «Barcelona», das sie 1987 mit Queen-Sänger Freddie Mercury aufnahm und auf einem gleichnahmigen Album veröffentlichte.
Für die Olympischen Sommerspiele in Barcelona 1992 wurde der Song nochmals als Single herausgebracht, wenige Monate nach Mercurys Tod und wurde als Olympia-Hymne weltberühmt.
Ballade mit GotthardUnvergessen bleibt auch Caballés Zusammenarbeit mit der Schweizer Rockband Gotthard. 1996 nahm sie an der Seite von Sänger Steve Lee (†47) die Ballade «One Life, One Soul» auf.
Die am 12. April 1933 in Barcelona in der Nähe des Gebirgszuges Montserrat geborene María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch galt für viele als die letzte grosse Operndiva. Während ihrer langen Karriere stand die Sängerin über 4000 Mal auf der Bühne. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1956 in Basel mit der Oper «La Bohème». (kin/brc)
Bald können sich iPhone-Besitzer noch besser ausdrücken: Mit dem neuen iOS-Update vergrössert sich die Emoji-Vielfalt um Dutzende Elemente.
Die Tage werden kürzer und kälter: Noch vor dem Winteranfang bringt Apple mit dem nächsten Update des iOS-Betriebssystems (auf die Version 12.1) mehr als 70 neue Emojis auf seine Geräte. Unter anderem ein vor Kälte blau angelaufener und schon teilweise vereister Kopf.
Die anderen Emojis haben nicht direkt mit der kalten Jahreszeit zu tun, werden aber ebenfalls viel Freude bereiten. Bei den Tieren kommt jetzt etwa der Schwan, das Lama, der Waschbär, das Känguru und die fliegende Ameise. Bei den Smileys sind endlich auch Menschen mit Glatze vertreten.
Auch das Repertoire der Freizeitaktivitäten wird erweitert: Nun kommen auch Tennis-Fans, Frisbee-Spieler und Skateboarder auf ihre Kosten. Und – für und Schweizer ganz wichtig – mit einem Wanderschuh auch die Berggänger. (rey)
Das SBB-Management will zentrale Aufgaben der Instandhaltung auslagern. Die Gewerkschaften sind alarmiert.
Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet, plant die SBB eine Radikal-Kur. Ein internes Papier, das der Zeitung vorliegt, enthüllt: Die Bahn will ausgerechnet die wichtigen Instandhaltungsaufgaben an private Firmen auslagern.
Das Strategiepapier namens «Beauftragung Dritte» stammt vom Juni 2018. Die Pläne der Infrastruktur-Division der SBB sehen offenbar vor, nicht nur Arbeiten an der Farbahnerneuerung auszulagern, sondern die gesamte Verantwortung dafür in die Hände privater Firmen zu geben. Das könnte laut der «Schweiz am Wochenende» die Hälfte der Arbeiten betreffen – das betrifft rund 100 Kilometer Fahrbahn.
Gewerkschaften sind alarmiertDie SBB bestätigte auf Nachfragen der Zeitung die Pläne. Bis 2025 soll die «externe Vergabe mit Ausführungsverantwortung» von bisher sechs Prozent auf 50 Prozent steigen. Die Bahn wünsche sich mehr Wettbewerb. Stellen sollen nicht gestrichen, sondern «umverteilt» werden. Doch im Strategiepapier ist offenbar auch von einer «Stellenreduktion» die Rede.
Die Gewerkschaften sind alarmiert. Denn die SBB-Mitarbeiter sind auch an anderen Stellen von Umstrukturierungen und Sparprogrammen betroffen. Die Infrastruktur-Division hat laut «Schweiz am Wochenende» innerhalb der vergangenen zwei Jahre mehr als 380 Stellen abgebaut. Die Gütersparte SBB Cargo plant, rund 800 Stellen zu streichen. Die Abbauwelle könnte bis im Jahr 2020 konzernweit um die 1400 Jobs kosten, während parallel kräftig in die Digitalisierung und die Automatisierung investiert wird (BLICK berichtete). (kin)
Tokio – Tokios berühmter Fischmarkt Tsukiji, einer der grössten der Welt, hat nach 83 Jahren den Betrieb eingestellt. Ein letztes Mal wechselten am Samstag dort Thunfische und andere Meerestiere den Besitzer.
Dies geschah, bevor der Markt am 11. Oktober in neue Hallen auf einer künstlichen Insel im nahe gelegenen Stadtteil Toyosu umzieht. Die alten Hallen sollen abgerissen werden und für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio Platz schaffen für neue Häuser und breite Strassen.
Rund 900 in Tsukiji tätige Firmen werden bis zum Umzug kommende Woche ihr Geschäft ruhen lassen. Eigentlich sollte der Markt schon vor zwei Jahren umgezogen sein, doch musste der Untergrund des neuen Geländes in Toyosu wegen hochgradiger Verseuchung mit Umweltgiften wie Benzol und Arsen zunächst saniert werden. Dort stand früher eine Gasfabrik.
1700 Tonnen Fisch pro TagVon der Scholle bis zum Blauflossenthunfisch: Tsukiji bot über all die Jahrzehnte alles, was das Herz von Fischliebhabern höher schlagen lässt. Rund 1700 Tonnen wurden hier tagtäglich umgeschlagen, bevor die Fische in den unzähligen Sushi-Restaurants des Archipels landen. Doch die traditionsreichen Hallen sind in die Jahre gekommen.
Ein Hauch von Wehmut hing denn auch in der Luft, als die Fischhändler ein letztes Mal zur Thunfisch-Versteigerung die begehrten Tiere in der kalten Morgenluft in Augenschein nahmen. Nun ist das geschäftige Treiben auf dem altehrwürdigen Markt zu Ende - und damit auch ein Stück Tokioter Stadtgeschichte.
Künftig können Touristen aus aller Welt die Thunfischauktionen in Toyosu hinter einer Glaswand von einer Aussichtsplattform aus beobachten. In Tsukiji konnten nur höchstens 120 Gäste täglich den Auktionen beiwohnen. Die Versteigerungen beginnen auch künftig um 04.30 Uhr morgens und dauern eine Stunde. (SDA/koh)
Der Regen ist in Suzuka angekommen. Mit einem unheimlichen Wind. Nach 15 Minuten störte er den letzten Galopp vor der Qualifikation um 8 Uhr MEZ (TV live) für knapp 30 Minuten. Dann machte Hamilton wieder einmal alles klar – Bestzeit vor Vettel, Räikkönen und Verstappen.
Vettel lag diesmal nur 0,116 hinter Hamilton. Der Deutsche über das für viele heikle Thema einer Stallorder: «Mercedes beherrscht alle Situationen perfekt. Und bei uns müssen sie das Team fragen!» Eine klare Aussage.
Hamilton vor seiner 80. PoleDas Trainingsduell zwischen WM-Leader Lewis Hamilton (33, Mercedes) und Sebastian Vettel (31, Ferrari) steht diese Saison 7:5 für den Briten (8:5 nach Siegen). Hamilton jagt seine 80. Pole, Vettel seine 56. Unter normalen Umständen könnten die Silberpfeile zum 56. Mal beide Autos in die erste Startreihe stellen!
Schlägt Sauber wieder zu?
Alfa Sauber versucht den Coup vor einer Woche in Sotschi zu wiederholen. In Russland starteten beide Hinwiler Boliden aus den Top Ten. Zuletzt gelang dies in China 2015.
Selbst mit den Positionen 12 und 16 zeigten Leclerc und Ericsson erneut, dass der C37 endgültig im Mittelfeld angekommen ist. Selbst Renault-Teamchef Cyril Abiteboul sagt: «Momentan ist Sauber stärker als wir!» Die Schweizer haben dieses Jahr schon in 10 der 16 Rennen gepunktet.
Hülkenberg – Crash!Im dritten Training erwachte zwar Sainz (9.) im Renault, doch Teamkollege Hülkenberg (15.), seit 151 Rennen ohne Podestplatz, flog in der dritten Kurve in die Reifenmauer – der erste Formel-1-Crash in Suzuka dieses Jahr!
Wenn es keine Überraschung mehr gibt, hat es Brett Kavanaugh (53) geschafft: Die bisher unentschlossenen Senatoren haben sich offenbar für Trumps umstrittenen Richterkandidaten entschieden. Für den US-Präsidenten ist das ein grosser Erfolg.
Der Richter-Showdown ist entschieden: Brett Kavanaugh (53) wird heute Samstag vom US-Senat als neuer Richter des Obersten Gerichtshofs bestätigt. Trumps Supreme-Court-Kandidat hat die nötigen Stimmen beisammen.
Die Wackelkandidaten auf Seiten der Republikaner, Jeff Flake und Susan Collins, haben am Freitag ihre Unterstützung für Kavanaugh verkündet. Zuvor sicherte zudem der demokratische Senator Joe Manchin Trumps Richterkandidat seine Stimmte zu. Darum nützt es den Kavanaugh-Gegnern auch nicht, dass sich die Republikanerin Lisa Murkowski als einzige ihrer Partei gegen Kavanaugh aussprach.
Kavanaugh überstand hitzige Wochen
In den vergangenen Wochen war Kavanaugh zur meist diskutierten Personalie des Landes geworden. Mehrere Frauen haben den konservativen Richter des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die Spannungen im Land erreichten am Donnerstag vor einer Woche ihren Höhepunkt, als die kalifornische Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des Senats gegen Kavanaugh aussagte. Dieser wehrte sich mit einer Wutrede und bezeichnete die Anhörung teils schreiend, teil schluchzend, als «nationale Schande».
Seither haben sich die Gemüter keineswegs beruhigt: Das FBI führte innert fünf Tagen eine limitierte Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe durch. Dabei wurden keine stichfeste Beweise gegen Kavanaugh gefunden. Die Demokraten monierten anschliessend, dass die Republikaner zu wenig Zeit für eine ausreichende FBI-Untersuchung gewährt haben. Am Donnerstag kam es zu Protesten in Washington, wobei Hunderte Personen festgenommen wurden. Darunter auch die berühmte US-Schauspielerin Amy Schumer und das Model Emily Ratajkowski.
Trumps Triumph gefällt seinen Anhängern
Für Donald Trump (72) ist die bevorstehende Bestätigung Kavanaughs durch den US-Senat ein grosser Sieg. Der US-Präsident hat von Anfang an zum umstrittenen Richter gehalten. Mit Kavanaugh gelingt es Trump, den Obersten US-Gerichtshof auf Rechtskurs zu bringen. Das gefällt seinen Anhängern.
Trump schickte am frühen Freitagabend einen triumphierenden Tweet ab. Der US-Präsident schrieb: «Ich bin sehr stolz auf den US-Senat, weil er «JA» gestimmt hat und so die Ernennung von Richter Brett Kavanaugh vorantreibt!»
Jakarta – Bei den jüngsten Erdbeben in Indonesien ist das Verschwinden einer Siedlung der Stadt Palu auf der Insel Sulawesi auf einem Satellitenvideo festgehalten worden. Auf den am Samstag veröffentlichten Aufnahmen ist die Verflüssigung des Bodens klar zu erkennen.
«Häuser und Gebäude sind vom Schlamm verschluckt worden. Nun arbeiten Such- und Rettungstrupps in dem Gebiet», sagte Sutopo Nugroho, Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes in der Nacht auf Samstag.
Nach Darstellung der Behörden sind in Palu im Ortsteil Balaroa nach den Beben am 28. September rund 1000 Häuser und möglicherweise ebenso viele Bewohner in einer Art Erdloch verschwunden. In zwei Teilen der 350'000-Einwohner-Hafenstadt Palu hatte die Erde nicht nur gebebt, sondern sich auch noch in einen Brei verwandelt - ein Phänomen, das als Bodenverflüssigung bekannt ist.
Bis Samstagmorgen hat sich die Zahl der Toten durch das Erdbeben auf 1658 erhöht. Mindestens 683 Menschen werden noch vermisst. (SDA/koh)
Auf einem Militärstützpunkt bei Verzasca TI sind der Schweizer Armee 1500 Pistolen- und Sturmgewehrpatronen abhanden gekommen. Die Militärjustiz ermittelt.
Einsatz der Militärpolizei in der Tessiner Magadinoebene: In der Zivilschutzanlage unter dem Schulzentrum Riazzino soll Munition spurlos verschwunden sein. Dies berichtet «20 Minuten» und verweist auf einen anonymen Hinweis. Auf dem Militärstützpunkt befinden sich aktuell Angehörige der Sanitätsschulen 42 der Schweizer Armee.
Am Mittwoch und Donnerstag seien bei der Schule mehrere Fahrzeuge der Militärpolizei gesichtet worden. Armeesprecher Daniel Reist bestätigt den Vorfall: «Es handelt sich um rund 1500 Pistolen- und Sturmgewehrpatronen, die vermisst werden», sagt Reist. Die Militärpolizei und der militärische Untersuchungsrichter hätten ihre Arbeit aufgenommen. (nim)
Hongkong – Die Verweigerung einer Aufenthaltsbewilligung für einen Journalisten der «Financial Times» durch die Behörden in Hongkong hat in der Region starke Kritik und Besorgnis ausgelöst. Dies teilte die Zeitung in der Nacht auf Samstag mit.
Die Behörden hätten die Erneuerung des Arbeitsvisums für ihren Mitarbeiter Victor Mallet abgelehnt, wie es hiess.
«Das ist das erste Mal, dass wir eine solche Situation in Hongkong beobachten. Uns wurde keine Begründung für die Ablehnung gegeben.» Mallet ist zudem Chef des Clubs ausländischer Korrespondenten (FCC) in der Stadt.
Vor zwei Monaten hatten Regierungsvertreter Chinas und Hongkongs die Ausladung des Aktivisten Andy Chan von einer Veranstaltung des FCC gefordert, der sich für die Unabhängigkeit der Finanzmetropole von der Volksrepublik einsetzt.
China hat Hongkong 1997 von Grossbritannien zurück erhalten und gewährt dort weitaus mehr Freiheiten als in anderen Teilen der Volksrepublik, pocht aber auf die Einheit des Landes. Der FCC nannte die Entscheidung zu Mallet «extrem selten, wenn nicht beispiellos.»
Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte die Behörden von Hongkong auf, den Bescheid rückgängig zu machen. Die Ausländerbehörde erklärte, sie äussere sich nicht zu Einzelfällen. Ein Sprecher des US-Generalkonsulats in der Stadt nannte den Vorfall zutiefst besorgniserregend. Mallet arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Journalist und Auslandskorrespondent, zunächst für die Nachrichtenagentur Reuters, später für die «Financial Times».
Dem Einbrecher, der 2016 die tschechische Weltklasse-Tennisspielerin Petra Kvitova (WTA 4) mit einem Messer verletzt hatte, drohen bis zu zwölf Jahre Haft.
Genugtuung für die zweifache Wimbledonsiegerin Petra Kvitova. Dem Einbrecher, der vor knapp zwei Jahren die tschechische Weltklasse-Tennisspielerin mit einem Messer verletzt hatte, drohen bis zu zwölf Jahre Haft. Dies teilte ein Gerichtssprecher in der Stadt Brünn (Brno) am Freitag mit.
Der 33-Jährige war im Mai nach einem anonymen Hinweis festgenommen worden. Er soll vor knapp zwei Jahren in Kvitovas Haus im osttschechischen Prostejov eingedrungen sein.
Kvitova kämpfte sich zurückAls sich die heute 28-Jährige gegen den bewaffneten Eindringling wehren wollte, verletzte er sie mit dem Messer schwer an ihrer linken Hand. Alle fünf Finger an ihrer Schlaghand wurden verletzt - Ärzte fürchteten sogar, Finger amputieren zu müssen.
Kvitova konnte fünf Monate lang nicht spielen. Die Tennisspielerin kämpfte sich aber zurück. Derzeit ist sie die Nummer vier der Weltrangliste. Nach dem Einbruch war die zweifache Wimbledon-Gewinnerin auf Platz 29 abgerutscht. (SDA)
Ein Hauch von Staatsbesuch auf der Wiesn: Die 70-jährige Hillary und der 72-jährige Bill Clinton haben am Freitag das Münchner Oktoberfest besucht.
Während die USA über Trumps Richterkandidaten Brett Kavanaugh (53) debattiert, feiert die Verliererin des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 in einem Münchner Bierzelt: Hillary Clinton ihr Ehemann, der frühere US-Präsident Bill Clinton, kamen am Abend im beliebten Käfer-Zelt am Münchner Oktoberfest an.
Das ehemalige Präsidentenpaar fuhr mit einer grossen Eskorte vor. Die Beiden stiegen aus einem schwarzen, verdunkelten Wagen und winkten kurz, bevor sie hinter einer Absperrung und dann im Zelt verschwanden.
Bill in Lederhosen, Hillary ohne TrachtDrinnen wurde dann gewissermassen fürstlich gefeiert. Bill Clinton trug Lederhosen und sass mit einer Mass Bier in der Hand neben Gloria Fürstin von Thurn und Taxis. Der Ex-Präsident der USA zeigte sich gut gelaunt, lachte und umarmte Wiesn-Besucherinnen. Seine Frau verzichtete auf die bayerische Tracht und kam im rot-gemusterten Blazer.
Ex-US-Präsident Barack Obama, den Hillary Clinton im Amt beerben wollte, hatte zudem angekündigt, die Wiesn nach dem Ende seiner Amtszeit besuchen zu wollen. «Ich bin noch nie beim Oktoberfest in Deutschland gewesen, das heisst: Ich muss nochmal wiederkommen. Wahrscheinlich macht es mehr Spass, wenn ich kein Präsident mehr bin», sagte er 2016. Entsprechende Einladungen der Wiesn-Wirte und von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter nahm er aber bisher nicht wahr. (SDA/nim)