Blaue Reflektoren sollen Wildtiere auf Schweizer Strassen vor Autos warnen. Doch die Geräte sind offenbar wirkungslos, zeigt eine neue Studie. Ganz zum Frust der Schweizer Jäger: Die schiessen jetzt zurück.
Es ist das Horrorszenario jedes Autofahrers: bei Dunkelheit über eine leere Landstrasse zu fahren. Im Scheinwerferlicht taucht plötzlich ein Reh auf, es kracht. Über 20'000 solche Unfälle werden laut Bundesamt für Umwelt jährlich gemeldet, Tendenz steigend. Die Kosten für die entstandenen Schäden liegen bei 40 bis 50 Millionen Franken.
Kantone, Jagdverbände und Versicherungen versuchen seit Jahren, die Zahl der Wildunfälle zu senken. 2016 befestigten die Kantone Bern sowie Aargau, Schaffhausen, Wallis und Waadt blaue Reflektoren an den Strassen. Sie sollten das Licht der Scheinwerfer blau reflektieren und Wildtiere warnen, die auf blaues Licht stärker reagieren als auf weisses.
Die Methode galt lange als Hoffnungsträger – bis jetzt! Deutsche Forscher haben in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich 10'000 Stunden Videomaterial von 150 Teststrecken ausgewertet. Das Ergebnis: Die Tiere reagieren nicht auf die Reflektoren, wie der «Spiegel» schreibt.
System laut Jäger wirkungsvollFür Schweizer Jäger ein Schlag ins Gesicht. Jäger Daniel Ammon (47) hat die Reflektoren im Kanton Bern eingeführt. Er wettert: «Die Ergebnisse dieser Studie decken sich überhaupt nicht mit unseren Erfahrungen.»
Man habe in den vergangenen Monaten im ganzen Kanton umfangreiche Erhebungen durchgeführt. «Auf den meisten Strecken konnten wir mit den Reflektoren die Zahl der toten Rehe signifikant senken», sagt er. So konnten allein in Bern Materialschäden in Höhe von 400'000 Franken eingespart werden – bei nur 18'000 Franken Aufwand für die Reflektoren.
Auch im Kanton Schaffhausen haben die Reflektoren Wirkung gezeigt. Werner Stauffacher (61), Präsident der Jagd Schaffhausen, sagt: «Wir mussten auf den entsprechenden Strecken viel seltener ausrücken als in den Jahren zuvor.» Tatsächlich sind laut Statistik im Kanton Schaffhausen im vergangenen Jahr weniger Rehe verunfallt.
Studie sabotiert WildwarnsystemNicht aber im Kanton Bern, dort wurden mehr Wildunfälle verzeichnet. Jäger Daniel Ammon erklärt: «Wir haben die 2000 Reflektoren erst 2017 vollständig installiert.» Zudem seien massiv mehr Geräte nötig, um die Zahl der toten Rehe im ganzen Kanton sichtbar zu senken. Dazu bräuchte man mehr Fördergelder, und die Sponsoren wollen Erfolge sehen. «Die Studie schiesst uns daher voll ins Knie – zu Unrecht», so Ammon.
Doch auch die Naturschutzorganisation Pro Natura hat ihre Zweifel an der Wirksamkeit der blauen Reflektoren. «Sie können kurzfristig schon wirken. Über einen längeren Zeitraum hinweg gewöhnen sich die Tiere jedoch an das Warnsignal und reagieren kaum mehr», sagt Jan Gürke von Pro Natura.
Effizienter sei es, die Autofahrer zu warnen, wenn sich ein Tier der Strasse nähert. Vereinzelt würden solche Systeme schon eingesetzt.
CHICAGO/ZÜRICH/LONDON - Hinter einem Grossaktionär des Verpackungskonzern SIG steckt offenbar dessen grösster Konkurrent. Beim Börsengang Ende September erwarb eine singapurische Gesellschaft einen Anteil von sechs Prozent, hinter der die Besitzer der schwedischen Tetra Laval stehen.
Hinter der in Singapur ansässige Winder Investment stünden die Geschwister Kirsten, Finn und Jörn Rausing, wie drei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.
Die drei Milliardäre kontrollieren das schwedische Familienunternehmen Tetra Laval, den Weltmarktführer im Bereich Getränke-Kartonverpackungen. Mit der Marke Tetra Pak erwirtschaftet der Konzern einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro, rund sieben Mal mehr als SIG.
Die Rausings gelten, was ihre Investments angeht, zwar als notorisch verschwiegen, doch SIG müsse sich vor Winder nicht fürchten. Sie seien keine aktivistischen Aktionäre und hätten auch keine Übernahmepläne, sagte eine der Personen. «Sie wollen ihre Dividenden aus Tetra Laval einfach in relativ sichere Aktien investieren.»
Mit dem Anteil an SIG sicherten sie sich zudem ab, falls die Firma aus Neuhausen am Rheinfall Tetra Pak Geschäft abjage. SIG habe mit Winder einen Ankeraktionär gewonnen. Grösster SIG-Eigner ist der Finanzinvestor Onex, der sich über die Zeit allerdings aus dem Investment zurückziehen dürfte. Ein SIG-Sprecher konnte nicht sagen, wer hinter Winder steht, doch handle es sich bei der Beteiligung um eine reine Finanzanlage.
Kontrolliert wird Winder von der Haldor Stiftung mit Sitz in Liechtenstein. Über diese Stiftung sind zwar keine weiteren öffentlichen Informationen verfügbar. Ein Sprecher der Rausing-Familie bestätigte jedoch, dass die drei Geschwister die Begünstigten der Stiftung sind. Die Investitionen von Haldor stünden nicht in Zusammenhang mit Tetra Laval, ergänzte er. Zu dem Investment von Haldor in Winder wollte er sich nicht äussern.
Über Winder und andere Anlagevehikel haben die Rausings auch in anderen Firmen diskret Beteiligungen aufgebaut. «Sie haben so viel Geld, dass sie jedes Quartal etwas finden müssen, wo sie es hintun können», sagte einer der Insider. Im Vordergrund stehen Firmen rund um den Globus, die einen Bezug zu der ihnen vertrauten Konsumgüter-Industrie haben. Dazu gehört IFF, dem nach Givaudan zweitgrössten Hersteller von Aromen und Riechstoffen. An IFF hält Winder einen Anteil von einem Fünftel.
Über die ebenfalls in Singapur ansässige Tringle Investment sind die Rausings zudem der grösste Aktionär der Schweizer Comet, die Technologie zur Sterilisierung von Getränkeverpackungen liefert. Comet erklärte, Tringle habe sich nie wie ein aktivistischer Investor verhalten. IFF und Comet wollte eine Beteiligung der Rausing-Familie an den Firmen nicht bestätigen.
New York – Der kanadische Rapper Drake hat einen weiteren Beatles-Rekord gebrochen. Drake platzierte dieses Jahr zwölf Hits in den obersten zehn Rängen der US-Charts, wie das Magazin «Billboard» berichtete.
Die Beatles waren beim Durchbruch ihrer musikalischen Karriere 1964 auf elf Singles in den Top-Ten gekommen. Im Juli war Drake bereits mit sieben Singles gleichzeitig in den obersten zehn Rängen - den Rekord hielten zuvor die Beatles mit fünf zeitgleichen Top-Ten-Platzierungen.
Drake «zementiert seine Unausweichlichkeit», schrieb der «Rolling Stone». «Drake ist der König der Pop-Welt, und all das vor seinem 32. Lebensjahr.» Zu seinen grössten Hits zählen «One Dance», «Work» und «Marvins Room». Er feiert an diesem Mittwoch seinen 32. Geburtstag. (SDA)
Die Familie von Jamal Khashoggi hat schillernde Mitglieder. Eines davon sorgte 1989 dafür, dass die ganze Welt nach Bern blickte. Adnan Khashoggi sass dort rund drei Monate in Haft.
Der saudische Journalist Jamal Khashoggi (†59) lebte zuletzt im Exil. Doch die Familie Khashoggi war eng mit dem Königshaus verbunden. Sein Vorfahre Mohammad war sogar Leibarzt des saudischen Königs. Die nächste Generation sorgte international für Schlagzeilen – und 1989 für 92 Tage auch in der Schweiz.
Grund war der schillernde Milliardär, Waffenhändler und Lebemann Adnan Khashoggi (†81). Auf Geheiss der USA wurde der damals 53-Jährige in Bern inhaftiert. Als Strohmann des philippinischen Diktatorenpaars Marcos soll er deren Vermögen versteckt haben. Adnan ist der Sohn von Mohammad und auch mit Jamal verwandt. Wohl ist er aber nicht wie verschiedentlich berichtet sein Onkel ersten Grades.
Für Khashoggi war damals der Untersuchungsrichter Alexander Tschäppät (†66) zuständig, der spätere Berner Stadtpräsident. Dieser sagte später über den Inhaftierten: «Er war der vorbildlichste und anständigste Häftling aller Zeiten.» Die beiden behielten über Jahre losen Kontakt.
Erster Klasse ins New Yorker GefängnisBLICK-Berichte von damals zeigen, der Milliardär genoss viele Sympathien. Täglich bekam er Post. Vor allem Frauen wollten Kontakt zu einem der damals reichsten Männer der Welt knüpfen.
Häftling Nr. 67'391 willigte schliesslich einer Auslieferung ein. Ein Swissair-Flug brachte ihn nach New York – standesgemäss in der ersten Klasse. Mit ihm reisten zwei Polizisten und sein Schweizer Anwalt. Auch er kein Unbekannter. Ralph Zloczower (85) ist früherer FDP-Präsident von Bern und ehemaliger Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbands.
Essen aus dem HotelDie Berner Haft empfand er im Vergleich zu New York als angenehm, wie er BLICK 1990 im Exklusiv-Interview verriet. Und das mit gutem Grund: Sein Essen liess er sich per Mietauto für 50 Franken pro Tag aus dem Hotel Schweizerhof liefern. Er durfte Besuch empfangen, etwa von seiner Tochter Nabila.
Auch diese brachte es zur Berühmtheit. Ihr Vater taufte seine millionenteure Luxusyacht auf ihren Namen. Aus Geldnot verkaufte er die Nabila aber in den 1980er-Jahren. Zwischenzeitlich war sie im Besitz von Donald Trump. Dann ging sie an den saudischen Geschäftsmann und Prinzen Al-Walid bin Talal. Im Bond-Film «Sag niemals nie» war der Bösewicht Largo mit der Yacht unterwegs.
Der Ex-Häftling kehrte später in die Schweiz zurück. Etwa nach St. Moritz, wo er zusammen mit anderen Reichen und Schönen Polo-Events verfolgte. In den 1990er-Jahren baute er sich für 20 Millionen Franken eine Ferienvilla in Gstaad BE. Heute noch wohnt dort laut Telefonbuch ein Khashoggi.
Cousins gingen in der Schweiz zur SchuleSchweiz-Verbindungen haben weitere Clan-Mitglieder. Dodi Al-Fayed (†42), Geliebter von Prinzessin Diana (†36) und gemeinsam mit ihr tödlich verunglückt, besuchte als Junge für ein Jahr die Westschweizer Privatschule Le Rosey. Er war der Sohn von Adnans Schwester Samira.
In der Westschweiz ging auch Cousin Emad zur Schule. Dieser machte 2015 Schlagzeilen mit dem Verkauf eines Schlosses für märchenhafte 300 Millionen Franken.
Jamal Khashoggi selbst war dreimal verheiratet und geschieden. Er hinterlässt vier Kinder und eine Verlobte.
ZÜRICH - Schweizer Firmen suchen händeringend nach Fachkräften. Sie müssen sich einiges einfallen lassen, um gute Leute verpflichten zu können. Mit Geld allein können sie es nicht mehr richten.
Die Schweizer Wirtschaft leidet unter dem Fachkräftemangel. Über 70'000 Stellen können derzeit nicht besetzt werden. Das stärkt die Verhandlungsposition der qualifizierten Bewerber. Sie treten selbstbewusster auf. Und schrauben ihre Lohnforderungen nach oben, weil sie wissen, wie begehrt sie sind. Das schreibt Personalvermittler Robert Half in der Arbeitsmarktstudie 2018.
Die Diskrepanz zwischen dem, was Bewerber fordern und dem, was Firmen als angemessen erachten und anbieten, wird immer grösser. «53 Prozent der Schweizer Personalverantwortlichen finden, dass Bewerber manchmal oft zu hohe Lohnvorstellungen haben», sagt Half.
30 Prozent der Firmen zahlen mehr als geplantUnternehmen müssen qualifizierten und begehrten Bewerbern mit attraktiven Gehaltspaketen entgegenkommen. Bei 7 von 10 Neueinstellungen wurde laut der Studie mehr bezahlt als ursprünglich geplant. 30 Prozent der Firmen geben an, das Gehaltsniveau anzuheben, um für neue Mitarbeiter attraktiv zu sein.
«Bei fast drei Viertel der Einstellungen fällt der Lohn höher aus als budgetiert», sagt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half. Er empfiehlt, Jobbewerber nicht nur mit Geld überzeugen zu wollen, sondern auch mit Goodies. «Attraktive Angebote bestehen nicht nur aus marktüblichen Löhnen.»
Vielmehr sollten die Unternehmen individualisierte Zusatzleistungen anbieten, die den Wünschen des jeweiligen Bewerbers entsprechen. Konkret: «Eine berufstätige Mutter legt auf andere Benefits Wert als ein Studienabgänger», sagt Hennige.
In Australien muss sich ein 102-Jähriger wegen eines mutmasslichen Übergriffs auf eine 92 Jahre alte Frau in einem Altersheim vor Gericht verantworten.
Der Mann wurde am Dienstag wegen des Vorwurfs der schweren sexuellen Nötigung in der Betreuungseinrichtung in einem östlichen Vorort von Sydney festgenommen.
Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Vorfall soll sich am Mittag zur Essenszeit ereignet haben. Die Polizei sei in das Altersheim gerufen worden, wo sie den 102-Jährigen festgenommen habe.
Gegen die Zahlung einer Kaution wurde der Mann allerdings bis zu einem Gerichtstermin am 20. November wieder auf freien Fuss gesetzt. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm laut Polizei bis zu sieben Jahre Haft. (SDA)
Suva – Herzogin Meghan hat sich bei ihrem Besuch auf den Fidschi-Inseln für Frauenrechte stark gemacht - und damit Begeisterungsstürme ausgelöst. In einer Rede vor Studenten forderte die Frau von Prinz Harry am Mittwoch freien Zugang zu Universitäten.
Gerade für Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern sei Bildung «lebenswichtig», sagte die 37-jährige ehemalige US-Schauspielerin an der Universität des Südpazifiks in Suva. Gut ausgebildete Frauen seien auch «der Schlüssel zu wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung», sagte die Herzogin von Sussex in ihrer ersten Rede im Ausland weiter.
Auch Herzogin Meghan hatte während Studium GeldproblemeMit den «richtigen Werkzeugen zum Erfolg» könnten Mädchen nicht nur für sich selbst eine «wunderbare Zukunft» aufbauen, «sondern für alle um sie herum». Sie habe auch ihr eigenes Studium als «wunderbar, wirkungsvoll und wesentlich» empfunden, sagte Meghan, die an der Northwestern University in Illinois studiert hat.
Die Herzogin, die in Fidschi zwei Stipendien für Akademikerinnen auslobte, berichtete auch von ihren finanziellen Schwierigkeiten im Studium. Sie habe ihr Studium mit Stipendien, staatlicher Unterstützung und Nebenjobs finanziert, sagte Meghan. «Und es war ohne Frage jede Mühe wert.»
Harry, der die Privatschule Eton und die prestigeträchtige Militärakademie Sandhurst besucht hat, sass bei der Rede im Publikum.
Meghan besuchte in Suva auch Händlerinnen auf einem Markt. In der Markthalle drängten sich aber so viele begeisterte Fans, dass der Besuch von ihren Leibwächtern abgekürzt wurde.
Die 22-jährige Shayaa Chand bedankte sich trotzdem für Meghans Unterstützung: «In der heutigen Zeit sollten wir Frauen unterstützen und sie zu Anführerinnen machen. Wir sind sehr dankbar, dass Frau Meghan auch so denkt.»
Nach Australien und den Fidschi-Inseln besuchen Harry und Meghan am Donnerstag noch das Königreich Tonga. Abschluss ihrer Reise bildet dann Neuseeland. (SDA)
STANS/RIAD - Der Flugzeugbauer Pilatus hat in der saudischen Hauptstadt Ria mehrere Spezialisten stationiert. Sie unterstützen saudische Militärpiloten im Training und warten die PC-21.
Im Wirtschaftsdepartement von Bundesrat Johann Schneider-Ammann will man vorerst nichts wissen von einem Stopp von Ausfuhren nach Saudi-Arabien. Trotz dem mysteriösen Tod von Jamal Khashoggi und der Angriffe des Jemen.
Seit 2016 liefert man fast nur noch Ersatzteile für defekte Waffen, bei welchen keine Gefahr besteht, dass sie im Jemen-Konflikt zum Einsatz kommen, heisst es beim Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Nun deckt der «Tages-Anzeiger» auf, dass diese Darstellung nicht ganz stimmt.
55 PC-21 verkauftDie Flugzeugwerke Pilatus und die saudische Luftwaffe haben 2017 einen Vertrag abgeschlossen. Pilatus leistet in Saudi-Arabien sogenannte Unterstützungsleistungen für die 55 PC-21, welche die Saudis bei Pilatus gekauft haben. Dazu hat Pilatus laut dem «Tages-Anzeiger» in Riad extra das Personal aufgestockt.
Pilatus wollte nichts dazu sagen. Laut der Zeitung begleiten Pilatus-Angestellte das Training der saudischen Militärpiloten. Zudem unterhalten sie die Flugzeuge und betreuen die Flugsimulatoren. (pbe)
Hektik, keine Lust auf irgendwas – wer mit dem linken Fuss aufsteht, für den ist der Tag gelaufen. Acht typische Morgen-Fehler. Und wie man’s besser macht.
Jeder will am Morgen frisch und munter sein und sich auf den Tag freuen können. Bloss kriegt man das oft nicht hin – alles wirkt grau und öde, und Kopf und Körper wollen weiterschlafen. Mit der richtigen Vermeidungsstrategie entkommt man dem Morgen-Blues ganz einfach.
1. StressHektik am Morgen, zum Beispiel weil man seine Socken nicht findet, ist kein guter Start in einen erfolgreichen Tag. Dagegen hilft: Kleine Arbeiten wie Klamotten zusammensuchen oder die Geschirrspülmaschine ausräumen schon am Vorabend erledigen. Die Tasche für die Arbeit sollte am Morgen bereits gepackt und der Schlüssel bereitgelegt sein. So kommt man immer pünktlich aus dem Haus.
2. Mails checkenGleich nach dem Aufstehen die Mails zu checken, macht nervös und unproduktiv. Ohne kleine Aufwärm- oder Abkühlphase zwischen zu Hause und Job wächst einem alles über den Kopf. Sowieso sollten Geschäftsmails nicht im halbwachen Zustand beantwortet werden. Niemand erwartet in den frühen Morgenstunden schon eine Antwort.
3. Schnell aufstehenZu schnelles Aufspringen aus dem Bett geht auf den Kreislauf. Das heisst zwar nicht, dass man 13-mal auf den Snooze-Button drücken darf, aber beim plötzlichen Aufstehen fliesst zu schnell zu viel Blut in die Beine – der Blutdruck schmiert ab. Folge: Schwindel, im schlimmsten Fall eine halbe Ohnmacht. Lieber zuerst kurz am Bettrand sitzen, danach langsam aufstehen.
4. Bett nicht machenEs mag zwar unwichtig erscheinen, aber ein gemachtes Bett ist ein erster Schritt für einen wohlorganisierten Tag. Die Kissen schön aufgeschüttelt, die Bettdecke glatt gestrichen und die Tagesdecke schön ausgelegt – die erste Aufgabe ist erfüllt, andere gute Entscheidungen können folgen. Und wenn man am Abend nach Hause kommt, macht die Unordnung keinen neuen Stress.
5. Nichts trinkenWährend des Schlafs schwitzt der Körper bis zu zwei Liter Flüssigkeit aus. Deshalb den Tag mit einem grossen Glas Wasser oder warmem Tee beginnen. Das weckt den Körper auf und regt den Stoffwechsel an.
6. Kaffee ausfallen lassenWer es morgens nicht ohne Kaffee aus dem Haus schafft, muss das auch nicht tun. Vor allem bei den treuen Kaffeetrinkern kann das schlechte Laune auslösen, im Extremfall sogar zu Migräne-Symptomen führen. Allerdings sollte man noch beim gesunden Mass bleiben. Zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt reichen.
7. Forcierter MorgensportAus dem Bett springen und direkt in die Sportbekleidung hüpfen, mag zwar erstrebenswert klingen, ist aber kontraproduktiv. Denn nach stundenlangem Schlaf ist der Körper noch nicht vorbereitet. Besser: Vor dem Frühsport eine kurze Pause einlegen, eine Frucht essen und Wasser trinken.
8. Horror-WeckerAuf die innere Uhr ist nicht immer Verlass, es braucht einen Wecker. Morgenmuffel meinen, je lauter er klingelt, desto besser. Tatsächlich bringt der plötzliche Alarm nur Stress und schlechte Laune. Besser einen sanften Ton wählen, der leise beginnt und mit der Zeit an Lautstärke zunimmt. Dadurch kommt man stressfreier aus dem Schlaf.
Die SP-Gemeinderätin Ursula Wyss tritt nicht mehr zu den nächsten Wahlen für den Berner Stadtregierung an. Sie habe nach dem letzten Wahlkampf schlicht keine Lust mehr auf einen neuen.
Sie will nicht mehr: Die Stadtberner Gemeinderätin Ursula Wyss (45) tritt 2020 nicht mehr zu den Wahlen an. Acht Jahre reichten, sagt Wyss gegenüber der «Berner Zeitung».
Pikant: Die ehemalige SP-Senkrechtstarterin gibt dem letzten Wahlkampf die Schuld an ihrer Amtsmüdigkeit. «Nicht zuletzt habe ich nach der Erfahrung des letzten Wahlkampfs keine Lust mehr auf einen weiteren», sagt sie im Interview mit der Zeitung.
SP-Co-Präsidentin Edith Siegenthaler habe noch versucht, Ursula Wyss umzustimmen. Sie hoffe aber, dass die Verletzungen aus dem letzten Wahlkampf bei Wyss' Entscheid nicht im Vordergrund gestanden seien.
«Ich finde es wichtig, dass wir eine politische Kultur haben, in der fähigen Politikerinnen und Politikern nicht auf diese Weise die Lust am Amt genommen werden kann», betont Siegenthaler. Doch bei Ursula Wyss sei mit «gezielten Manövern» versucht worden, den Ruf der Sozialdemokratin zu beschädigen.
Ursula Wyss will nie mehr für ein Amt kandidierenNamen nennen will Siegenthaler nicht. Sie spricht von einer «Eigendynamik», die das Ganze damals angenommen habe. «Es wäre einfach schade, wenn diese Art von Kampagnen qualifizierte Leute abschrecken würde.»
Wyss selbst sieht auch ihr Alter als perfekt, um ein neues berufliches Kapital aufzuschlagen. Aber wieso genau ist sie zu dem Schluss gekommen, der Politik den Rücken zu kehren? «Einerseits, weil acht Jahre im gleichen Amt eine gute Dauer sind. Das lässt einem genug Zeit, um Schwerpunkte zu setzen und Spuren zu hinterlassen», erklärt sie.
«Andererseits birgt eine längere Amtsdauer die Gefahr, dass man beginnt, sein eigenes Erbe zu verwalten. Es braucht viel Elan für ein solches Amt – und bei mir sehe ich diesen Elan nach Ende der Legislatur ausserhalb.»
Sie werde auch nie mehr für ein politisches Amt kandidieren. «Das steht nicht zur Diskussion. Ich habe Lust auf andere Herausforderungen», sagt Ursula Wyss.
Hat sie schon konkrete Pläne? «Dazu kann ich im Moment nichts sagen, weil ich es schlicht noch nicht weiss», sagt sie. Sie werde sicher weiterhin den Anspruch haben, «die Welt – im Kleinen – zu verändern». Aber sie freue sich sehr auf die «Auseinandersetzung mit dem Leben nach der Politik.»
Wyss ist Vorsteherin der Stadtberner Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün. Die 1973 geborene Wyss sass von 1999 bis 2013 im Nationalrat und leitete sechs Jahre lang die SP-Bundeshausfraktion. (vfc)
Die Jagd nach den 1,6 Milliarden US-Dollar ist vorbei. Der Jackpot wurde geknackt.
5, 28, 62, 65, 70. Zusatzzahl 5: Wer diese Zahlen auf seinem Lottoschein der US-Lottogesellschaft «Mega Millions» hatte, ist um bis zu 1,6 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,4 Milliarden Euro) reicher. Es gibt mindestens einen Gewinner nach der Ziehung vom Dienstagabend (Ortszeit).
US-Medien berichteten unter Berufung auf die Lottobehörden im Bundesstaat South Carolina, dort sei ein Gewinnlos verkauft worden. Dies ist laut «Mega Millions» der bislang grösste Jackpot der US-Geschichte. Anfang 2016 teilten sich drei Gewinner 1,58 Milliarden Dollar nach einem Jackpot der Lottogesellschaft «Powerball».
Gewinnchancen liegen bei 1 zu 303 MillionenEin Ticket für «Mega Millions» kostet 2 Dollar. Spieler müssen fünf Zahlen von 1 bis 70 sowie eine Zusatzzahl von 1 bis 25 wählen. Den Jackpot gewinnt nur, wer alle sechs richtigen Zahlen hat. Der Jackpot startet bei 40 Millionen und erhöht sich jedes Mal, wenn er nicht geknackt wird, um mindestens 5 Millionen.
Die Chancen für den Jackpot lagen laut «Mega Millions» bei etwa 1 zu 303 Millionen. Der Gewinner kann sich entweder einmalig eine Gewinnsumme auszahlen lassen, die allerdings niedriger ist als der Gesamt-Jackpot, oder der Gewinn wird über 29 Jahre ausgezahlt. Der ausgezahlte Cash-Gewinn (vor Steuern) liege bei schätzungsweise 913 Millionen Dollar, berichtete der Sender CBS. (SDA)
ZÜRICH - Sowohl die Schweiz als auch Saudi-Arabien möchten die Wirtschaftsbeziehung weiter ausbauen. Exportwirtschaft und Finanzindustrie sehen im Wüstenstaat grosses Potenzial.
Trotz harscher Kritik der internationalen Gemeinschaft bleibt der Wüstenstaat Saudi-Arabien ein interessantes Pflaster für die Schweizer Wirtschaft. Die Monarchie ist mit einem Handelsvolumen von 2,5 Milliarden Franken ist hinter den Vereinigten Arabischen Emiraten der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz im Nahen Osten und Afrika.
Die Geschäfte laufen gut: 2017 gehörten zu den wichtigsten Exporten mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Milliarden Franken neben Kriegsmaterial pharmazeutische Produkte, Uhren, Maschinen und Edelsteine- und Metalle sowie Bijouterie.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten betont die Wichtigkeit des Wüstenstaats für die hiesige Wirtschaft: «Einerseits wegen der Grösse seines Marktes, andererseits wegen der Investitionsbedingungen, die seit dem Beitritt des Landes zur WTO und tiefgreifenden internen Reformen im Vergleich sehr günstig sind.»
Grossbanken sehen grosses PotenzialDarin sieht auch Jan Atteslander vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse eine grosse Chance für Schweizer Unternehmen: «Angesichts der tiefgreifenden Gesellschafts- und Wirtschaftsreformen dürfte das Land an wirtschaftlicher Relevanz für Schweizer Unternehmen gewinnen – insbesondere für Klein- und Mittelunternehmen.»
Gleichzeitig treiben auch global tätige Banken ihre Wachstumspläne in Saudi-Arabien voran, darunter Credit Suisse und UBS. Die Schweizer Grossbanken gehören zu jenen Finanzinstituten, die am meisten Geld von reichen Saudis verwalten. Rund 200 Milliarden Franken, so Schätzungen, bunkern Saudis bereits in der Schweiz.
ZÜRICH - Aussenminister Ignazio Cassis fordert schnell komplette Transparenz über den Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Und er stellt in Aussicht, dass der Bundesrat Konsequenzen ziehen könnte.
Herr Cassis, jetzt scheint klar, dass Saudi-Arabien die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi befohlen hat. Was sagen Sie dazu?
Ignazio Cassis: Jeden Tag haben wir einen Zentimeter mehr Information. Das ist bedauerlich. Ein so wichtiger Fall müsste sofort und total aufgeklärt werden. Denn es hat Konsequenzen für die Beziehungen mit Saudi-Arabien, es hat Konsequenzen für die Sicherheit auf der Welt. Wir haben am Montag über einen Mitarbeiter der saudischen Botschaft ein drittes Mal eingefordert, dass schnell Licht in die Affäre gebracht wird.
Wie hat der Fall Khashoggi die Beziehungen der Schweiz zu Saudi-Arabien verändert?
Bis jetzt noch gar nicht, weil der Fall Khashoggi noch nicht beendet ist. Wir müssen zuerst die volle Wahrheit über diesen Fall haben. Aber die Indizien, die – eben Zentimeter für Zentimeter – an den Tag kommen, sprechen eine klare Sprache: eine Verletzung von Menschenrechten und von Rechtsstaatlichkeit. Wir müssen uns die Frage stellen, was das für die zwischenstaatlichen Beziehungen bedeutet. Und das werden wir bestimmt tun.
Sie haben gesagt, es sei noch nicht alles klar. Braucht es da gewisse Vorsichtsmassnahmen – etwa ein Moratorium für Kriegsmaterialexporte und eine Absage geplanter Reisen von Bundesratsmitgliedern?
Ich möchte betonen, dass die Schweiz wegen des Jemen-Kriegs ohnehin kein Kriegsmaterial nach Saudi-Arabien exportiert ...
... im letzten Jahr waren es immerhin Güter im Wert von 4,7 Millionen Franken. Ersatzteile zwar, aber Ersatzteile für Kriegsmaterial.
In der Tat handelt es sich um Ersatzteile für alte Bestellungen, von denen keine Gefahr ausgeht. Wir sprechen tatsächlich von einer Summe zwischen vier und fünf Millionen Franken. Bedenken Sie, dass Deutschland Kriegsmaterial im Wert von 500 Millionen Franken liefert. Das ist eine andere Dimension. Aber in jedem Fall ist das eine wichtige Frage, die der Bundesrat auch besprechen wird. Wie auch die offiziellen Besuche. Ich glaube, je mehr wir über den Fall wissen, desto klarer wird auch unsere Position sein können.
Seit März dieses Jahres vertritt die Schweiz saudische Interessen im Iran. Ist das angesichts der aktuellen Entwicklung noch angemessen? Oder sagen Sie im Gegenteil: Das ist jetzt sogar umso wichtiger?
Es ist eine Gesamtbeurteilung nötig. Normalerweise tendieren wir in die zweite Richtung: Es wäre umso wichtiger. Kommt ein Land in Verruf oder disqualifiziert es sich, heisst es noch lange nicht, dass man dieses Land isolieren muss. Es braucht immer noch jemanden, der ein offener Kanal ist, wenn auch ein kritischer. Die Schweiz war und ist bis heute ein solches Land. Wir vertreten die Interessen des Irans in Saudi-Arabien und umgekehrt. Zwei Länder, die sozusagen im Krieg sind, in einem religiösen und psychologischen Konflikt. Wir müssen uns genau überlegen, was es heisst, wenn wir uns aus diesen guten Diensten zurückziehen. Das würde der Friedensförderung nicht guttun. Aber eben: Das sind Fragen, die wir uns stellen, wenn klar ist, was genau passiert ist.
New York – Ein prominenter Wall-Street-Investor, der bisher gegen Tesla wettete, hat eine Kehrtwende vollzogen und setzt nun auf die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk. Die unerwartete Rückendeckung gab den Tesla-Aktien am Dienstag starken Auftrieb.
Der Aktienkurs ging mit einem Plus von rund 13 Prozent aus dem US-Handel.
Der Grossanleger Andrew Edward Left von Citron Research - bisher als grosser Tesla-Skeptiker bekannt - lobt das Unternehmen plötzlich in den höchsten Tönen. «Es ist eine Revolution, die ich unterschätzt habe», sagte Left dem Sender Bloomberg TV. Tesla-Chef Musk ziehe mit seinen Eskapaden so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass die Leute den Erfolg seiner Firma gar nicht mitbekämen. Tatsächlich stehe das Unternehmen kurz davor, profitabel zu werden und die Zweifler zu widerlegen.
Left hatte zuvor mit einer Klage gegen Musk für Aufsehen gesorgt, nachdem dieser die Märkte im August mit Plänen für einen Börsenrückzug Teslas geschockt hatte. Citron hielt lange eine Short-Position gegen Tesla - die Firma spekulierte also auf einen Kursverfall der Aktien.
Für weiteren Rückenwind sorgte am Dienstag auch die spontane Ankündigung Teslas, bereits an diesem Mittwoch - wesentlich früher als erwartet - Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vorzulegen. Musk hatte Anlegern schon vor Monaten versprochen, dass es das bisher chronisch defizitäre Unternehmen aus den roten Zahlen schaffen wird.
Washington – Die USA haben erste Strafmassnahmen gegen saudische Verdächtige im Fall des gewaltsamen Todes des Journalisten Jamal Khashoggi eingeleitet. Dies gab US-Aussenminister Mike Pompeo am Dienstag in Washington bekannt.
Er sagte, die USA hätten Verdächtige in den Geheimdiensten, vom Königshof, aus dem saudischen Aussenministerium und aus anderen saudischen Ministerien identifiziert. «Wir ergreifen angemessene Massnahmen, die den Entzug von Visa beinhalten.» Pompeo fügte hinzu: «Diese Strafen werden nicht das letzte Wort in der Angelegenheit sein.»
Die USA verbieten demnach 21 saudiarabischen Staatsbürgern die Einreise. Das US-Aussenministerium erklärte am Dienstag zudem, den Betroffenen würden keine Visa erteilt beziehungsweise bereits bestehende Einreisegenehmigungen würden für ungültig erklärt.
US-Präsident Donald Trump sagte zudem im Weissen Haus mit Blick auf die von Saudi-Arabien lange geleugnete Tötung Khashoggis vor drei Wochen in Istanbul: «Sie hatten ein sehr schlechtes Konzept. Es wurde schlecht ausgeführt und die Vertuschung war eine der schlechtesten Vorgehensweisen in der Geschichte von Vertuschungen.» Trump liess allerdings offen, wer für die Tat verantwortlich ist. «Ich denke, wer auch immer sich diese Idee ausgedacht hat, steckt in grossen Schwierigkeiten.»
Trump fügte hinzu, über mögliche Strafmassnahmen werde er mit dem Kongress beraten - und zwar mit Angehörigen seiner Republikaner ebenso wie mit den oppositionellen Demokraten. Er hoffe auf überparteiliche Empfehlungen, sagte der Präsident.
Das saudische Königshaus hat erklärt, dass Khashoggi am 2. Oktober im Konsulat in Istanbul bei einem Faustkampf ums Leben gekommen ist. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach dagegen von einem «barbarischen geplanten Mord» an dem Regimekritiker. Pompeo war wegen des Falls vergangene Woche nach Saudi-Arabien und in die Türkei gereist.
Die Schweiz ist in der WEF-Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit vom ersten Platz gestürzt worden. Das ist nicht weiter schlimm, wenn wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
«Wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung.» An den zentralen Satz aus dem französischen Film «Der Hass» («La Haine») dachte ich letzte Woche, als ich vom Platz erfuhr, den unser Land in der WEF-Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit einnimmt: Die Schweiz ist das erste Mal seit sehr langer Zeit auf den vierten Platz abgerutscht.
Natürlich stimmt es, dass die Kriterien geändert wurden, sodass uns die Vereinigten Staaten, Deutschland und Singapur überrunden konnten. Dass die absolute Punktzahl der Schweiz gleich blieb, ist auch nicht falsch. Aber wir müssen anerkennen, dass es nicht mehr reicht, jetzt gerade gut oder sehr gut zu sein. Die Digitalisierung und das soziale Kapital sind wichtiger geworden – und genau da lässt sich die Schweiz abhängen.
Was wird aus dem Bankenplatz?Unser Land muss also mehr in seine Fähigkeiten zur Entwicklung neuer Ideen investieren, unternehmerisches Denken fördern und sich für gesellschaftliche Innovation einsetzen. Nicht etwa, um dem WEF zu gefallen, sondern weil sich daran unsere Lebenskräfte zum Durchstarten in einer globalen Welt messen.
Es ist selbstverständlich wichtig, dass wir unsere nächste Steuerreform über die Runden bringen, die Abstimmung über das AHV-Steuer-Paket, und uns nicht vom süssen Gift der Abschottung verleiten lassen. Aber die eigentliche Herausforderung liegt hinter dem nächsten Horizont. Sie besteht zum Beispiel darin, sich auf die Entwicklung unseres Bankenplatzes hin zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft und ihren zeitgemässen Instrumenten zu konzentrieren.
Der Absturz in einem Ranking ist keine Sache, wenn man erkennt, worauf es künftig ankommt. Um besser zu landen … und wieder abzuheben!
Pierre Maudet (40) ist Regierungsrat des Kantons Genf. Der FDP-Politiker ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er schreibt jeden zweiten Mittwoch im BLICK.
Ist YB nun so gut wie Barcelona? Ein Kommentar von BLICK-Fussballreporter Alain Kunz.
Es war der Elchtest für YB gegen die Fledermäuse aus Valencia. Und eine ebenso tierische Antwort: Mit einer bärenstarken zweiten Halbzeit haben die Berner den Test bestanden. Auch wenn das Sahnehäubchen fehlte.
YB hat gezeigt, dass es gelernt hat, wie man auf diesem Niveau spielt. Ein unglückliches Gegentor. Aber kaum weitere Chancen der Südspanier trotz eines Sturmtrios mit Batshuayi, Rodrigo und Gameiro. Und am Ende sorgte auch Coach Gerry Seoane dafür, dass die Berner in der immer grenzenloser werdenden Euphorie nicht die Sicherung dieses einen Punktes vergassen.
Denn eines darf man ob der leisen Enttäuschung über den verpassten Sieg nicht vergessen. Auf der Gegenseite stand ein mit Nationalspielern gespicktes Team, das die letzte Saison in der zweitmächtigsten Liga der Welt auf Platz vier abschloss. Auch wenn der Saisonstart von Valencia mit der Unentschieden-Flut ungenügend ist – die Fledermäuse haben auch erst zweimal verloren: gegen Juventus Turin und Espanyol Barcelona.
Apropos Barcelona: Im vorletzten Spiel in der Liga gabs für Valencia ein umjubeltes 1:1 gegen das grosse, das richtige Barcelona. Um zuletzt gegen Abstiegskandidat Leganes auch bloss 1:1 zu spielen. So sei die Frage erlaubt: Ist YB nun so gut wie Barça? Oder so mittelmässig wie Leganes? Lassen wir es offen und freuen uns auf das Spiel im legendären Mestalla. Der Auftritt gestern hat jedenfalls Mut gemacht.
Das Spitzenspiel in der YB-Gruppe H reisst nicht vom Hocker. Bei ManUnited – Juve sind alle Augen ohnehin auf Cristiano Ronaldo gerichtet.
118 Tore in 292 Spielen im Trikot von Manchester United. Nun läuft Cristiano Ronaldo zum zweiten Mal seit seinem Abgang 2009 als Teil des Gast-Teams im Old Trafford auf. Ein warmer Empfang, dort, wo vor 15 Jahren seine Welt-Karriere so richtig lanciert wurde.
Mittlerweile ist er fünffacher Weltfussballer, Europameister und fünffacher Champions-League-Sieger. Alle Augen und Kameras sind logischerweise auf den Portugiesen gerichtet. Als er ins Stadion einläuft, nimmt er sichtlich berührt den warmen Empfang der ManUtd-Fans zur Kenntnis, schaut wehmütig zu den Tribünen.
Zum Spiel: José Mourinho parkiert in der ersten Hälfte den Bus. Und kassiert trotzdem ein Gegentor. Paulo Dybala, der schon YB mit drei Toren abschoss, ist auch gegen den englischen Topklub erfolgreich und braucht nach toller Cuadrado-Vorarbeit nur noch einzuschieben. Da sind 17 Minuten gespielt.
United in der Folge geschockt, bringt kein Bein vors andere. Ronaldo tritt erstmals nach 47 Minuten so richtig in Erscheinung, als er einen schönen Schuss aus der Drehung von De Gea aus dem Winkel gekratzt sieht.
Ein Weckruf für die Red Devils. Allerdings scheitern die Bemühungen oft an einer zündenden Idee oder der nötigen Durchschlagskraft. So bleibt ManUnited auf vier Punkten aus drei Spielen sitzen – und damit in Schlagdistanz von Valencia und YB.
Und Ronaldo? Ihm gelingt bei der Rückkehr zu seiner alten Liebe zwar kein Tor, dafür geht er erstmal siegreich nach Hause. 2013 verlor er mit Real Madrid 1:2. (leo)
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Papst Franziskus hat Jugendliche in aller Welt vor Populismus und Ausländerfeindlichkeit gewarnt und dabei an den Aufstieg der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler erinnert.
Papst Franziskus erinnert an Hitler: Jungen Menschen sollte die Geschichte des 20. Jahrhunderts mitsamt der beiden Weltkriege vermittelt werden, «so dass sie nicht dieselben Fehler begehen und wissen, wie Populismus sich ausbreitet», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Dienstag in Rom.
Als bei der Veranstaltung eine ältere Frau, die Flüchtlingen Italienisch beibringt, sich über eine zunehmende Feindseligkeit gegenüber Migranten beklagte, sagte Franziskus, die Bibel schreibe Gastfreundschaft gegenüber Migranten vor.
Zugleich hätten Staaten aber durchaus das Recht, die Einwanderung zu begrenzen. Deshalb sei es auch so wichtig für ganz Europa, sich in der Migrationsfrage zu einigen. Die EU-Staaten mit Aussengrenzen im Süden wie Italien, Spanien und Griechenland dürften nicht übermässig belastet werden. (SDA)
MEXIKO-STADT - Der als hochgefährlich eingestufte Hurrikan «Willa» hat vor Mexiko an Kraft verloren, aber bereits starke Regenfälle an die Pazifikküste des lateinamerikanischen Landes gebracht.
«Willa» wurde mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h zu einem Hurrikan der Stufe drei herabgestuft, wie der Wetterdienst Mexikos am Dienstag mitteilte. «Willa» befand sich rund 55 Kilometer südöstlich der Marías-Inseln im Pazifik.
Die mexikanischen Behörden bereiteten Evakuierungen vor, sie rechnen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. Heer und Marine wurden alarmiert. In mehreren Gemeinden in den Bundesstaaten Sinaloa, Jalisco und Nayarit fiel an Schulen der Unterricht aus.
Zwei Kreuzfahrtschiffe könnten nicht wie geplant am Mittwoch in Mazatlán einlaufen, wie die Zeitung «El Universal» unter Berufung auf den Tourismusminister des Bundesstaates Sinaloa, Oscar Pérez Barros, meldete. Mazatlán ist ein beliebter Badeort im Nordwesten Mexikos.
Im weiter südlich gelegenen Puerto Vallarta ordnete der Gouverneur des Staates Jalisco, Aristóteles Sandoval, laut Presseberichten vorsorglich die Evakuierung der Hotelzone an.
Der Wirbelsturm hat sich seit Montag leicht abgeschwächt, gilt aber weiterhin als extrem gefährlich. Für den Küstenabschnitt zwischen San Blas im Bundesstaat Nayarit und Mazatlán sowie die vorgelagerten Marías-Inseln galt Hurrikan-Warnung. Nach dem Landgang erwarten die Meteorologen, dass sich «Willa» am Mittwoch schnell abschwächt.
Schon sein Name spricht für eine sehr aktive Hurrikan-Saison im Pazifik: Die Tropenstürme werden jedes Jahr in alphabetischer Reihenfolge benannt. In der bis Ende November dauernden Saison im Pazifik ist man also bereits bei «W» angelangt; der bislang letzte atlantische Sturm war vor zwei Wochen «Nadine».
Der Vorgänger von «Willa», Tropensturm «Vicente», löste sich am Dienstag südlich des Badeorts Manzanillo allmählich auf und erreichte noch Windgeschwindigkeiten von 65 Kilometern pro Stunde. Die Meteorologen warnten vor starkem Regen.
In welchem Masse die Häufigkeit von Wirbelstürmen mit dem Klimawandel zusammenhängt, ist in der Forschung umstritten. (SDA)