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Bund verhindert heikles Geschäft: Pakistan wollte Schweizer Technik für seine Atombomben

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:46

Eine Firma aus der Schweiz wollte Spezialtechnik nach Pakistan liefern. Der Bund verbot den Deal. Grund: Islamabad wollte damit Massenvernichtungswaffen bauen.

Pakistan baut sein Atomarsenal aus. Das Land am Hindukusch verfügt bereits jetzt über 150 Nuklearsprengköpfe – laut westlichen Sicherheitsexperten ein explosives Risiko. Sie befürchten, dass das Material in die Hände islamistischer Terroristen gelangen könnte.

Ungeachtet dessen rüstet die Armee als eigentliche Machthaberin in Islamabad weiter auf. Dabei hat sie zwischen Juli und September versucht, an Schweizer Technik zu gelangen. Der Bund konnte zwei Exporte im letzten Moment verhindern.

Für Massenvernichtungswaffen verwenden

Ein Schweizer Unternehmen sollte Spezialsoftware im Wert von insgesamt 64'000 Franken nach Pakistan liefern. Offiziell für zivile Zwecke.
Abklärungen des Staats­sek­retariats für Wirtschaft (Seco) ergaben allerdings: Pakistan wollte die Güter zur Herstellung von Massenvernichtungs­waffen verwenden.
Seco-Sprecher Fabian Maienfisch bestätigt entsprechende Informationen des SonntagsBlicks. Offen bleibt, welche Schweizer Firma in den Deal involviert war.

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Matrosen seit 30 Tagen in Geiselhaft: Afrikanische Piraten beschäftigen Schweizer Justiz

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:44

Weil im Golf von Guinea die Mannschaft des Schweizer Schiffs MV Glarus entführt wurde, ermitteln nun die Staatsanwälte in Basel.

An einem geheimen Ort irgendwo in Afrika werden zwölf Männer festgehalten, die eigentlich Seeleute sind, jetzt aber als Faustpfand dienen. Ihr Albtraum begann vor einem Monat. Im Golf von Guinea, 130 Kilometer vor der Küste Nigerias, kaperten ­Piraten ihr Frachtschiff, die MV Glarus, die unter Schweizer Flagge fährt. Mit Schnellbooten preschten die Seeräuber heran, kletterten mit Leitern auf die Brücke, zerschnitten den Stacheldraht und zerstörten den Funk. Einem Ingenieur schossen sie ins Bein. Sieben Filipinos, ein Kroate, ein Bosnier, ein Slowene, ein Ukrainer und ein Rumäne wurden gekidnappt, Schweizer sind keine darunter. Die Piraten fordern Lösegeld, die Verhandlungen ziehen sich in die Länge.

Die Entführung im derzeit wohl gefährlichsten Gewässer der Welt beschäftigt Tausende Seemeilen entfernt auch die Justiz eines Binnenlandes. Schweizer Staatsanwälte nehmen die afrikanischen Piraten ins Visier: Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat ein Vorverfahren in der Sache eröffnet, wie Kriminalkommissär René Gsell Recherchen des SonntagsBlicks bestätigt. Zum Stand der Untersuchung will er wegen des laufenden Verfahrens keine Angaben machen.

Glarus steht unter Schweizer Recht

Weil die Geiselnahme eine Straftat an Bord eines Schweizer Seeschiffs ist, wird das Flaggenprinzip angewendet. Die Glarus steht damit unter Schweizer Recht, was auf ihr verbrochen wird, gilt als in der Schweiz verübte Tat. Da Basel der Heimathafen aller Schweizer Hochseeschiffe ist, wurden die dortigen Staatsanwälte aktiv.

Die Piraten, die der Rebellengruppe Mend angehören, dürften wegen der Ermittlungen im fernen Alpenland keine schlaflosen Nächte haben. Die Männer, die gegen die nigerianische Regierung und globale Ölfirmen um die Kontrolle des Nigerdeltas kämpfen, beschäftigen sich normalerweise mit Gröberem: Sie stecken Ölterminals in Brand, greifen Ölplattformen an oder zünden Autobomben. Die letzte Entführung dieses Kalibers verübten Piraten Anfang Jahr. 30 Tage verstrichen, bis die Mannschaft des niederländischen Frachters Forest Wave freikam.

Man habe am Montag mit allen Seeleuten sprechen können, sagt Blake Sinclair von MTI Network. Die Londoner Profis für Krisen­situationen wurden von der Eigentümerin der Glarus, der Schweizer Reederei Massoel Shipping, angeheuert. Laut Sinclair wird die Mannschaft gemeinsam festgehalten, es gehe ihr den Umständen entsprechend gut.

Die Verhandlungen würden sich allein noch ums Lösegeld drehen, so Regierungsquellen aus Nigeria, die anonym bleiben wollen. Dort rechnet man mit einer baldigen Freilassung. Die Regierungen der entführten Seeleute seien involviert, wie inoffiziell sowohl in Nigeria wie in der Schweiz zu hören ist.

«Das EDA unterstützt die Reederei finan­ziell nicht»

Wenn Schweizer von einer Entführung betroffen sind, könne das EDA konsularischen Schutz leisten, sagt Tilman Renz, Sprecher des Aussendepartements (EDA). In dem Fall übernehme die Reederei als Arbeitgeberin der Entführten das operative Krisenmanagement.

Bleibt für die Geiseln zu hoffen, dass die Genfer den geforderten Betrag bald auftreiben können. Medienberichten zufolge ist die Reederei angeschlagen. Und vom Bund käme keine Hilfe. Tilman Renz: «Das EDA unterstützt die Reederei Massoel Shipping finan­ziell nicht.»

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Inferno im Oberwallis: Eine tote Person bei Wohnhausbrand

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:40

Am späten Samstagabend brach in Visperterminen VS ein Brand in einem Wohnhaus aus. Einer Person starb in den Flammen, zwei weitere wurden verletzt.

Tod in den Flammen: Am Samstagabend gegen 23.20 Uhr brach in einem Wohnhaus an der Dorfstrasse in Visperterminen VS ein Brand aus.

Eine Person, die im Wohnhaus lebte, starb im Inferno. Zwei weitere wurden verletzt. Die beiden Verletzten wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital von Visp gebracht.

Das Wohnhaus wurde komplett zerstört. Es entstand grosser Sachschaden.

Die Feuerwehr rückte an die Dorfstrasse aus. Um 3 Uhr morgens hatten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Um 6 Uhr war das Feuer gelöscht.

Die Identifikation des Opfers sei noch im Gange, wie die Walliser Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt.

Die Brandursache ist noch ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. (nl)

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Brand: Tote Person bei Brand in Visperterminen

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:38

VISPERTERMINEN - VS - Bei einem Hausbrand in Visperterminen VS ist am späten Samstagabend eine Person ums Leben gekommen. Zwei weitere erlitten Rauchvergiftungen. Das Haus brannte nieder.

Brandalarm wurde um 23.30 ausgelöst, wie die Kantonspolizei am Sonntag mitteilte. Die örtliche Feuerwehr erhielt Unterstützung von der Lonza-Werksfeuerwehr und der Feuerwehr Visp. Um 3 Uhr am Sonntagmorgen waren die Flammen unter Kontrolle und um 6 Uhr gelöscht.

Im Feuer kam eine im Haus lebende Person ums Leben. Ihre Identifikation war am Sonntag im Gang. Zur Klärung der Brandursache leitete die Staatsanwaltschaft eine Ermittlung ein.

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Alkohol, Drogen, Medikamente: Basler dröhnen sich am meisten zu

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:35

Bei der Anzahl Spitaleinlieferungen wegen Drogen- und Medikamentenmissbrauchs stehen die Basler an der Spitze. Am Schluss liegen die Zuger.

Eine neue Auswertung des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) zeigt erstmals im Detail auf, wie oft die Schweizer wegen Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Problemen im Spital behandelt werden müssen.

Unter den Kantonen bestehen grosse Unterschiede: In Basel-Stadt gab es 2016 pro 1000 Einwohner 17,4 entsprechende stationäre Spitalaufenthalte. Das ist der Spitzenwert. Dahinter folgen fast alle Kantone aus der Romandie. Den tiefsten Wert hat mit einer Rate von 4,8 Spitalaufenthalten pro 1000 Einwohner der Kanton Zug. Das schreibt die «SonntagsZeitung».

Am meisten wegen Alkohol

Für die Analyse haben die Wissenschaftler über 75’000 Spitalaufenthalte berücksichtigt, die im Jahr 2016 aufgrund eines Substanzenkonsums erfolgt sind. Zu den berücksichtigten Substanzen gehören Alkohol, Tabak, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Cannabis, Kokain, Lösungsmittel und Halluzinogene wie LSD.

Die Diagnosen umfassen ein breites Spektrum vom schädlichen Gebrauch, über Vergiftungen bis hin zu psychischen Störungen.

Ursache für die meisten Spitalaufenthalte ist der Alkohol. Das zeigt eine Spezialauswertung, die Wissenschaftler des Obsan für die «SonntagsZeitung» vorgenommen haben. Ebenfalls oft kommt es wegen Tabak und Medikamenten-Missbrauchs zu Einweisungen in Spitäler.

Wegen Gewohnheiten oder Diagnosen?

Als einen der Gründe für die Unterschiede nennen Suchtexperten die unterschiedlichen Trink- und Konsumkulturen. Dies gelte insbesondere für die Romandie, wo es viele Weinbauern gebe, heisst es beim Walliser Gesundheitsobservatorium.

Das basel-städtische Gesundheitsdepartement wehrt sich allerdings vehement gegen eine solche Zuschreibung. Das Konsumverhalten sei nicht entscheidend, sagt eine Sprecherin des Departements. Vielmehr spiele die Art und Weise, wie die Diagnosen in den Spitälern erfasst würden, eine Rolle. (gf)

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Au volant d'une Porsche, un chauffard enchaîne les accidents

24heures.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:32
Après avoir percuté un scooter et une voiture samedi soir, l'individu a pris la fuite. Il a été interpellé par la police sur les lieux de son embardée, aux abords de la place du Cirque.
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Une personne meurt dans l'incendie de sa maison

24heures.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:27
Dans la nuit de samedi à dimanche, un incendie s'est déclaré dans une maison à Visperterminen, faisant un mort et deux blessés.
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Vinfast – unbekannte Grösse aus Vietnam: Deutsch-amerikanische Starthilfe

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 09:21

Vinfast liess es beim ersten Auftritt in Europa trotz Publikumsmagnet David Beckham zurückhaltend angehen. Dabei hat der junge Autobauer aus Vietnam nicht nur in Asien grosse Pläne – dank Starthilfe von General Motors und BMW.

Vinfast – das dürfte europäischen Autofans kaum was sagen. Doch in der Heimat hat sich die automobile Tochter der mächtigen Vingroup innerhalb kürzester Zeit einen guten Namen gemacht. Vinfast ist der erste Autobauer in Vietnam – einem 100-Millionen-Einwohner-Staat, in dem auf 1000 Leute derzeit noch kaum mehr als 20 Autos kommen. Doch Vietnam hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt: Die Wirtschaft floriert, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Neuwagen-Absatzzahlen steil ansteigen. Aktuell sind es jährlich rund 300‘000 verkaufte Autos (ähnlich wie in der Schweiz), doch während sich bei uns der Neuwagenabsatz eingependelt hat, dürfte sich die Zahl in Vietnam bis 2025 verdreifachen.

Der Mutterkonzern

Auf diesen Trend will die Vingroup mit ihren über 55‘000 Beschäftigen aufspringen. Im Jahr 2017 erzielte sie einen Jahresumsatz von 3,9 Milliarden US-Dollar. Die Unternehmensgruppe, die in diesem Jahr ihr 25-Jahr-Jubiläum feiert, ist in Vietnam im Bau- und Immobiliensektor führend und hat zudem wesentliche Marktanteile in den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Landwirtschaft, Tourismus und Einzelhandel. Konzernchef Pham Nhat Vuong will Vinfast nicht nur zum ersten vietnamesischen Autoproduzenten machen, sondern auch schnell in die asiatischen Nachbarländer exportieren. Und der erste Europa-Auftritt kürzlich am Autosalon in Paris unterstreicht, dass nicht nur der Heimatmarkt in Angriff genommen werden soll.

Verstand von General Motors

Starten will die Marke ihre Expansion bereits Mitte 2019 – dank geballter Kompetenz von General Motors (GM) und BMW. Denn ein Grossteil des Vinfast-Führungsteams stammt vom US-Autobauer aus Detroit. Eine zentrale Bedeutung kommt James DeLuca zu, der auf verschiedensten Positionen fast vier Jahrzehnte bei GM arbeitete und sich zuletzt um die Koordination der rund 170 Produktionsanlagen in 31 Ländern kümmerte. Der Vertrieb der jungen Marke liegt bei Lê Thanh Hải, die bisher Vertrieb und Marketing bei GM in Vietnam verantwortete. Ergänzt wird das Führungsteam durch weitere ehemalige GM-Kräfte wie David Lyon (Designchef), Shaun Calvert (Produktion) und Kevin Fisher (Konstruktion).

Technik von BMW

Dieses Team konnte die kurze Entwicklungszeit von rund zwei Jahren für die zwei ersten Modelle Vinfast Lux A 2.0 und Lux SA 2.0 nur realisieren, weil deutsche Kooperationspartner zu ungewohnt günstigen Konditionen mit einstiegen. Als Vinfast nach einem Partner für eine bezahlbare Fahrzeugplattform suchte, wurde Vizepräsident Vo Quang Hue bei seinem ehemaligen Arbeitgeber BMW fündig: Die Bayern erteilten der Vingroup die Lizenz, die Technik des ausgelaufenen BMW X5 sowie des ehemaligen 5ers für die ersten zwei Vinfast-Modelle zu nutzen. So wurde innerhalb kürzester Zeit aus der ehemaligen BMW-Oberklasselimousine das vietnamesische Pendant Vinfast Lux A 2.0 und aus dem früheren BMW-SUV X5 der Lux SA 2.0.

Design von Pininfarina

«Wichtig ist uns ein hoher Wiedererkennungswert der Marke», erklärt Designchef David Lyon. Ein Element dazu ist das markante «V»-Logo am Kühlergrill. «Zusammen mit Pininfarina», so Lyon, «haben wir für eine moderne Designsprache jede einzelne Linie sorgfältig modelliert.» Auch der Antrieb (2.0-R4-Turbo mit 176 bzw. 231 PS) für die ab nächsten Sommer verfügbaren Vinfast-Modelle stammt von BMW. Während der Lux SA 2.0 wahlweise mit Heck- oder 4x4-Antrieb angeboten wird, ist eine 8-Stufen-Automatik bei beiden Modellen Serie. Zulieferer ZF vom Bodensee baut gleich neben dem Produktionswerk in der Nähe der Millionenmetropole Hai Phong im Norden des Landes eine eigene kleine Produktion auf.

Starke Partner

Neben BMW und ZF arbeiten noch weitere renommierte europäische Firmen wie ABB, AVL, Bosch, Dürr, EDAG, Eisenmann, Magna, Siemens oder ThyssenKrupp für die Vietnamesen. Die zwei Modelle Lux 2.0 und Lux SA 2.0 sind denn auch nur der imageträchtige Startschuss: In der bald fertiggestellten Fabrik mit einer jährlichen Kapazität von 250'000 Fahrzeugen sollen schon bald auch ein Kleinwagen, ein kompaktes Elektromodell und ein Elektro-Kleinbus gebaut werden.

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Inferno am Genfersee: Feuer zerstört Villa

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 08:55

MONTREUX VD - Am frühen Samstagabend brannte am Genfersee eine Villa lichterloh. Verletzt wurde beim Inferno niemand.

Flammenhölle an Traumlage in Glion in der Gemeinde Montreux VD: Am frühen Samstagabend wurde eine Villa, die über dem Genfersee thront, Opfer einer Feuersbrunst. Verletzt wurde beim Inferno niemand.

Gegen 17.30 Uhr ging bei der Feuerwehr die Meldung ein, dass ein Haus in Flammen stehe. Meterhohe Flammen, dicke Rauchschwaden im stahlblauen Waadtländer Abendhimmel! Sogar Hecken im Garten hatten Feuer gefangen.

Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, versuchten Besitzer und Nachbarn bereits, den Brand zu löschen. Erfolglos. Erst als die Feuerwehr intervenierte, konnte den Brand unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch: Die zweistöckige Villa wurde komplett zerstört.

Vor Ort waren auch Einsatzkräfte der Waadtländer Polizei und ein Krankenwagen.

Die Bewohner der Villa konnten ihr Haus selbstständig verlassen, niemand wurde verletzt.

Die Brandursache ist noch unbekannt. Eine Untersuchung wurde eröffnet. (nl)

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Vorzeitig beim GP von Japan: Marquez krönt sich zum fünffachen Weltmeister!

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 08:05

Der Spanier Marc Marquez gewinnt den GP von Japan und macht damit vorzeitig seinen 5. WM-Titel in der Moto-GP klar.

Andrea Dovizioso muss drei Rennen vor Schluss beim GP von Japan volles Risiko nehmen – und wird dafür nicht belohnt. In der zweitletzten Runde rutscht Marc Marquez' ärgster Verfolger – im Rennen, wie auch im Gesamtklassement – ins Kiesbett und damit aus der WM-Entscheidung. 

Marquez fährt das Ding in der Folge problemlos nach Hause und krönt sich zum Weltmeister in der «Königsklasse» des Motorradsports. Bei drei verbleibenden Rennen, kann der Spanier in der Gesamtwertung nicht mehr eingeholt werden. Der 25-jährige feiert damit bereits seinen fünften Titel auf höchster Stufe, seinen siebten insgesamt.

Speziell: Der Honda-Werkfahrer schnappt sich den Titel vorzeitig bei seinem «Heim-GP» in Japan. Ein Gefühl, das Marquez bereits kennt: Schon in seinem zweiten MotoGP-Jahr 2014 sowie zwei Jahre später macht er auf der Heimstrecke von Honda alles klar.

Kurzer Schock-Moment

Der gewohnt angriffslustige Marquez übernimmt in Japan bereits nach elf Runden die Führung und ist in diesem Moment virtuell Weltmeister. Nach dem ersten Überholmanöver gegen Dovizioso übertreibts Marquez aber, gerät neben die Strecke und muss kurz zittern.

Ansonsten gehen es die Fahrer auf den vorderen Plätzen ruhig an. Der Brite Cal Crutchlow und Marquez' Landsmann Alex Rins komplettierten das Podest im japanischen Motegi, Dovizioso fällt noch auf den 18. Rang zurück.

Lüthi einmal mehr ohne Punkte

Tom Lüthi (ebenfalls Honda) wird bei der Marquez-Heim-Gala Zwanzigster – wie bereits zuletzt in Thailand. Damit gibt es einmal mehr keine Punkte für den Berner. Immerhin: Von Platz 23 gestartet, macht er im Rennen einige Plätze gut.

Aegerter fehlt wenig für Top 10

Im kurz zuvor ausgetragenen Moto2-Rennen (ebenfalls in Japan) kurvt sich Dominique Aegerter nach zwei Rennen ausserhalb der Top 15 wieder in die Punkteränge. Der Berner, von Position 17 aus gestartet, klassiert sich beim GP in Motegi als 13. Bitter: Zur wohl erhofften Top-10-Rangierung fehlen dem KTM-Fahrer weniger als fünf Sekunden. Aegerter weiss nach wie vor nicht, in welcher Klasse und für welches Team er 2019 Rennen bestreiten wird.

Der vermeintliche Sieger des Rennens heisst Fabio Quartararo (Speed Up). Doch der Franzose wird nachträglich gesperrt (zu tiefer Reifendruck), wodurch alle Fahrer einen Rang vorrücken. Francesco Bagnaia (Kalex) gefällts! Der vermeintliche Zweite gewinnt das Rennen und baut damit seine WM-Führung im viertletzten Saisonrennen noch weiter aus. Der Zürcher Jesko Raffin (Kalex) beendet den GP von Japan auf Platz 21. (dad)

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Hatte der Meister Augen wir ein Chamäleon? Schielen half Leonardo da Vinci beim Malen

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 05:00

Chicago – Ein Forscher vermutet, dass eine Fehlstellung der Augen Leonardo da Vinci beim perspektivischen Malen und Zeichnen geholfen hat. Der italienische Renaissancekünstler habe wahrscheinlich zeitweise nach aussen geschielt, um leichter malen zu können.

Zu diesem Befund kommt der Augenarzt Christopher Tyler von der City University of London in der aktuellen Ausgabe des Journals «Jama Ophthalmology». Seine Studie wurde am Donnerstag veröffentlicht.

Da Vinci konnte laut Tyler quasi auf den Blick eines Einäugigen umschalten, ähnlich wie ein Chamäleon. Durch sein sogenanntes intermittierendes Aussenschielen sei es Leonardo da Vinci vermutlich leichter gefallen, etwa Gesichter und Landschaften dreidimensional zu zeichnen.

Für seine Diagnose analysierte Tyler die Augenpaare auf sechs Porträts von Leonardo da Vinci, darunter waren zwei Skulpturen, zwei Ölgemälde und zwei Zeichnungen. Dabei habe er entdeckt, dass ein Auge nach aussen gekehrt gewesen sei. Zwar habe es sich nicht bei allen Kunstwerken um Selbstporträts des Künstlers gehandelt. Doch Leonardo da Vinci sei davon ausgegangen, dass alle Porträts eines Künstlers das eigene Aussehen widerspiegelten.

Unter den analysierten Kunstwerken war demnach auch der berühmte «Vitruvianische Mensch» in einem Kreis und einem Viereck sowie die erst kürzlich identifizierte Darstellung des «Salvator Mundi». Auch andere bekannte Künstler wie Rembrandt, Edgar Degas und Pablo Picasso sollen verschiedene Fehlstellungen der Augen gehabt haben. (sda)

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Unwetter: Überschwemmungen in Katar

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 04:02

Doha – In Katar haben am Samstag heftige Regenfälle für umfangreiche Überschwemmungen gesorgt. Strassen waren unpassierbar, Häuser wurden überflutet, Geschäfte und Universitäten blieben geschlossen.

Steff Gaulter, Meteorologin beim Sender Al Dschasira, schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, in der Hauptstadt sei an einem Tag beinahe so viel Regen gefallen, wie sonst in einem Jahr.

Zu den von den Überschwemmungen betroffenen Gebäuden gehörten auch die Nationalbibliothek und die US-Botschaft, die beide geschlossen blieben.

Das Ausmass der Überflutungen könnte den Behörden unter Umständen auch mit Blick auf die mit Blick auf Fussballweltmeisterschaft 2022 Sorgen bereiten. In Vorbereitung auf das prestigeträchtige Sportereignis gab Katar Milliarden für grosse Infrastrukturprojekte aus.

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Vor dem Opernhaus in Sydney: Prinz Harry eröffnet Spiele für verwundete Soldaten

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 03:45

Prinz Harry hat am Samstag die Invictus Games für verwundete Soldaten in Australien eröffnet. Der Herzog von Sussex begrüsste mehr als 500 Wettkämpfer von 18 Nationen.

Prinz Harry hat am Samstag die Invictus Games für verwundete Soldaten in Australien eröffnet. Bei den Wettkämpfen gehe es um «das Beispiel des Einsatzes und der Hingabe, das unsere Wettkämpfer der Welt erbracht haben», sagte er vor dem berühmten Opernhaus in Sydney. Prinz Harry begrüsste mehr als 500 Wettkämpfer von 18 Nationen. Zuvor war die Eröffnung der Sportmeisterschaft wegen eines heftigen Sturms mehrere Stunden nach hinten geschoben worden.

Der Herzog von Sussex ist Schirmherr und Mitbegründer der Invictus Games, die 2014 erstmals in London ausgetragen wurden. Der Prinz befindet sich derzeit mit seiner schwangeren Frau Meghan auf einer Pazifikreise. Nach Australien besucht das Paar noch die Commonwealth-Staaten Fidschi, Tonga und Neuseeland. (SDA)

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Billettautomat in Halle (D) gesprengt: Mann beim Plündern tödlich verletzt

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:57

HALLE (D) - Bei der Explosion eines Billettautomaten auf einem S-Bahnhof in der deutschen Stadt Halle ist am Samstag ein Mann ums Leben gekommen.

Unglück in Halle (D): Bei der Explosion eines Billettautomaten auf einem S-Bahnhof in der deutschen Stadt ist am Samstag ein Mann ums Leben gekommen. Die Detonation war so heftig, dass die Tür des Gerätes auf das Perron gegenüber geschleudert wurde, wie die Polizei mitteilte.

Ein Lokführer bemerkte den leblosen jungen Mann, der blutend neben dem zerstörten Fahrkartenautomaten lag, und wählte den Notruf. Die Rettungskräfte brachten das schwer verletzte Opfer am Abend in ein Spital. Dort sei der Mann wenig später gestorben, hiess es.

Experten der Polizei suchten am S-Bahnhof Halle Südstadt bis in die Nacht nach Spuren. Auch ein Helikopter der deutschen Bundespolizei kreiste in der Luft.

Insgesamt vier Automaten wurden seit der Nacht zum Samstag gesprengt bzw. beschädigt, die Unbekannten entkamen in drei Fällen mit einer unbekannten Menge Bargeld. Der Schaden an den Fahrkartenautomaten liegt jeweils im fünfstelligen Bereich. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht, wird laut Polizei noch geprüft. (SDA)

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G. Pfister ne veut pas succéder à D. Leuthard

24heures.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:54
Le président du Parti démocrate-chrétien Gerhard Pfister répète qu'il n'acceptera pas une élection au Conseil fédéral.
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Eine Krise mit Ansage: Die Gründe für den Real-Scherbenhaufen

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:28

Real Madrid steckt tief in der Misere. BLICK erklärt die Gründe für den Horror-Start in die neue Saison.

Es ist historisch, was sich im spanischen Liga-Duell zwischen Real Madrid und Levante am frühen Samstagnachmittag abspielt. 

Die Stadionuhr zeigt die 56. Minute an. Jetzt ist klar: Real hat seit 465 Minuten keinen Treffer mehr erzielt. So lange blieben die Königlichen in der 116-jährigen Vereinsgeschichte erst einmal ohne Torerfolg – im Jahr 1985.

 

Zu jenem Zeitpunkt liegt Real übrigens 0:2 im Hintertreffen. Am Ende verliert die Equipe von Julen Lopetegui (52) 1:2. Die dritte Niederlage in Serie. Das gabs zuletzt im Mai 2009. Die Bilanz aus den letzten fünf Spiele: Zwei Pleiten, drei Unentschieden – bei einem erzielten Treffer. Die Krise beim 13-fachen Champions-League-Sieger nimmt neue Formen an. Und doch ist sie eine mit Ansage. 

Das sind die Gründe für den madrilenischen Scherbenhaufen.

1. Kein Cristiano Ronaldo: Der Abgang Cristiano Ronaldos (33) zu Juventus Turin macht sich bei Real länger je mehr bemerkbar. Klar, ein Spieler, der in 438 Partien 450 Tore erzielt hat, ist kaum zu ersetzen. Erst recht, wenn Präsident Florentino Perez (71) keine Lust hegt, auf dem Transfermarkt den dicken Geldbeutel zu öffnen. Kein Hazard, kein Neymar, kein Mbappé. Dafür verpflichtet man in der Sommer-Transferphase Mariano Diaz (25), der letzte Saison in der Ligue 1 bei Olympique Lyon in 45 Spielen 21 Mal getroffen hat. Die Hoffnung, dass die restlichen Real-Stars den Verlust Ronaldos als Team zu kompensieren vermögen, schwindet mit jedem Auftritt. Weder Gareth Bale (29) noch Karim Benzema (30) füllen die riesengrossen Fussstapfen Ronaldos auch nur annähernd. Wunderjunge Marco Asensio (22)  fehlt es an Konstanz, Lucas Vazquez (27) an Klasse und Brasli-Juwel Vinicius (18) an Einsatzzeit.

2. Julen Lopetegui: Schon vor seinem Amtsantritt am 1. Juli 2018 war klar:

Dieser Job ist ein undankbarer. Ja, das Geld fliesst in rauen Mengen aufs Konto. Ja, man arbeitet mit den besten Spielern der Welt zusammen. Und ja, als Trainer ins heimische Santiago Bernabeu einzulaufen wird sich wohl wie ein wahrgewordener Traum anfühlen. Doch kann Lopetegui fast nur verlieren. Zinédine Zidane (46) hat mit seiner beinahe unvorstellbaren Titelausbeute (9 Titel innert zweieinalb Jahren, darunter 3 Mal in Folge die Champions League) die Messlatte für seinen Nachfolger in astronomischen Sphären angelegt. Doch nicht nur dieser Erfolgsdruck, der in Madrid ohnehin schon omnipräsent ist, verurteilt Lopetegui zum Scheitern …

3. Der Erfolgshunger ist gestillt: Fussball-Experten sind sich einig, dass Kontinuität in einer Mannschaft die Erfolgschancen erhöht. Sei dies in Hinblick auf den Trainer oder, wie bei Real der Fall, bezüglich des Spielermaterials. Der Teamkern ist seit Jahren der gleiche. Abläufe sind automatisch, Schwächen und Stärken sind bekannt. Die jüngste Dominanz in der Königsklasse kommt deshalb auch nicht von Ungefähr. Doch genau das wird Real jetzt zum Verhängnis. Der Erfolgshunger ist gestillt. Die Spieler sind satt. Was es bräuchte, wäre frisches Blut in der Mannschaft. Nicht ein, zwei Neuzugänge, die sowieso nur auf der Ersatzbank schmoren.

4. Florentino Perez: Der Real-Boss hat riesigen Anteil an den grossen Triumphen seiner Mannschaft in den vergangenen Jahren. Doch die

Auswirkungen von Zidanes Rücktritt und Ronaldos Wechsel hat der Milliardär unterschätzt. Der Mannschaft wurden zwei Grundpfeiler entrissen. Mit jedem Spiel scheint das Gerüst mehr zu bröckeln. Mutig werden Optimisten sagen. Dumm, die Pessimisten. Was aber offensichtlich ist: Bei Real wirds zwangsläufig zu einer Zäsur kommen. Vielleicht beginnt sie schon im Winter. Spätestens im Sommer 2019 dürfte Perez den einen oder anderen Superstar nach Madrid lotsen. Und auch die Liste der Abgänge könnte länger ausfallen als in vorherigen Jahren. 

Apropos Abgang: Julen Lopeteguis Trainerstuhl ist schon arg angesägt. Verliert Real am kommenden Sonntag auch noch den Clasico gegen Erzrivale Barcelona, sind die Tage Lopeteguis im Bernabeu wohl gezählt. Und dann kann mit dem Aufräumen begonnen werden. Als heissester Nachfolger wir Ex-Chelsea-Coach Antonio Conte (49) gehandelt.  

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Federer über Basel-Erinnerungen: «Verrückt! So etwas ist mir nie mehr passiert»

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:27

Mit dem Turnier in Basel wuchs Roger Federer auf. Seit 20 Jahren dreht sich an den Swiss Indoors alles um den achtfachen Rekordsieger. Ein Jubiläum der Emotionen, das der Heimstar im BLICK-Interview Revue passieren lässt.

BLICK: Roger Federer, vom Wirbel in Asien zum Trubel in der Heimat – wie geht es Ihnen?
Roger Federer:
Es geht mir wunderbar, danke. Die Asien-Tour war extrem busy, aber auch extrem lässig. Meine vier Kinder waren ja auch dort, da war natürlich viel los. Ich habe Tokio mal wieder gesehen, wir besuchten sogar Kyoto – das wollte ich schon immer mal machen. Und Shanghai ist sowieso unglaublich. Jedes Jahr gibt es dort neue, noch höhere Gebäude, neue tolle Restaurants. Mirka war jetzt zehn Jahre nicht mehr da und sie meinte, es sei nicht mehr wieder zu erkennen.

Hat es den Kindern in China gefallen?
Sie fanden es absolut super. Sie haben viel unternommen und waren total fasziniert von allem. Aber nun müssen sie wieder zurück zur Normalität und zur Ruhe finden. Das ist mir sehr wichtig.

Zuhause in Basel müsste das klappen. Mit diesem Turnier sind auch Sie aufgewachsen.
Ja, in den Anfägen war ich ja selbst noch ein Kind. Damals arbeitete meine Mutter noch über längere Zeit im Ausweis-Büro. Meine Schwester Diana half beim Auf- und Abbau ihres Schalters und ich habe fleissig Lösli verkauft. Beim Junioren-Turnier «Bambino-Bären-Cup» ging es für mich gegen Marco Chiudinelli noch um den Gewinn von Tickets für die Qualifikation. Schon damals war bei uns alles mit Tennis in der Region verbunden.

Und Sie sind der berühmteste Ballbub von Basel. Werden Ihre Kinder das auch einmal machen?
Ich kann mir das sicher gut vorstellen, nichts spricht dagegen! Oder auch meine Neffen, die waren soeben beim Training mit mir auf dem Platz. Ich finde es eine super Erfahrung. Auch wenn ich gar nicht genau weiss, was es heute dazu braucht, ob die Ballkinder immer noch zu den besten Junioren der Region gehören müssen. Einen Tennis-Background müssen sie sicher haben, die Regeln begriffen haben und einen Ball werfen können. Aber das würden meine Kinder wahrscheinlich schon können. (lacht)

Ist laufen derzeit Diskussionen über mangelnden Respekt gegenüber Ballkindern. Wurden Sie immer gut behandelt?
Eigentlich schon. Es kam schon mal vor, dass Michael Stich mit mir schimpfte und sagte: Steh doch mal da rüber, die Bälle springen hier ja immer von der Wand weg! Dann habe ich das natürlich sofort gemacht. Aber die Spieler waren nie bösartig zu uns. Überhaupt hatten wir es damals super hier, obwohl wir sehr lange Tage auf den Beinen waren. Das ans Stadion angrenzende Schwimmbad wurde für uns mit Schaumstoff ausgelegt, der ganze Pool zu einer Art Gumpi-Schloss umfunktioniert. Heute sitzen die Kids alle in einem Zimmerli, dagegen hatten wir es schon sehr gut.

Ihre erste Erinnerung als Spieler?
Das ist natürlich meine erste Quali, die ich 1997 hier spielen durfte. Da war ich 16 Jahre alt. Ich verlor in der zweiten Runde gegen Lorenzo Manta – damals war das Qualifikations-Feld noch grösser, nicht so stark wie heute. Während dem Match passierte mir noch etwas ganz Komisches – ich weiss nicht, ob Sie das hören wollen …

 

Unbedingt!
Im dritten Satz begann ich mit dem Service und führte 40:0. Auf einmal fragte ich mich, hätte nicht der andere servieren sollen? Dann entschied der Mann auf dem Stuhl – ich glaube, es war Gerry Armstrong, der heute ein hoher Supervisor ist: In dem Fall muss mein Gegner jetzt bei 0:40 weiter aufschlagen, gespielte Punkte dürften nicht mehr weggenommen werden. So gelang mir das Break und ich gewann dadurch den Match. Ich dachte, das darf doch gar nicht wahr sein! Das war einfach verrückt – so etwas ist mir nie mehr passiert!

Und nun treten Sie zum 20. Mal im Hauptfeld an.
Ja, 1998, die erste Runde gegen Andre Agassi – das war eine unglaubliche Situation. Ich verlor natürlich klar. Aber danach schon erreichte ich die Viertelfinals, im 2000 spielte ich dann den super Fünfsatz-Final gegen Thomas Enqvist, nachdem ich im Halbfinal den grossen Lleyton Hewitt geschlagen hatte. Das war schon irrsinnig emotional. Ich erinnere mich, wie die Zuschauer aus Freude alle ihre Sitzkissen, die es auf den Tribünen damals noch gab, auf den Platz geworfen haben. Es war unglaublich!

Im Folgejahr weinten Sie nach dem verpassten Final gegen Tim Henman. Warum brauchte es so lange bis zum ersten Sieg?
Ja, ich musste lange darauf warten. Allerdings auch, weil ich ein paar Mal verletzt war. Einmal hatte ich einen Muskelfaserriss, ein anderes Mal – als ich gegen Ivan Ljubicic verlor – hatte ich Rückenprobleme, im 05 erlitt ich den Bänderriss am Fuss. Das waren hintereinander harte Jahre in Basel, in denen ich ja schon Wimbledon-Champion war. 2006 endlich kam der erste, befreiende Sieg gegen Fernando Gonzalez. Danach habe ich nur noch Finals gespielt – mit positivem wie negativem Ausgang zwar, aber es war mit acht Titeln dennoch ein unglaublicher Lauf an diesem Turnier.

 

Auch neben dem Platz gab es in Basel nicht nur gute Zeiten. Ist Ihr Verhältnis zur Heimat nach dem Zwist mit Turnierdirektor Roger Brennwald zwiespältig?
Ich kann tatsächlich nicht sagen, dass es nur eine kleine Nebensächlichkeit war. Es war überhaupt nicht einfach und berührte mich tief. Auch meine Eltern natürlich. Aber vielleicht gehört das zu einer langen Karriere – es ist nicht immer alles pink. Wichtig ist, dass wir alle so gut es ging darüber hinweggekommen sind. Dass das Publikum weiterhin ins Stadion kommt, dass Roger Brennwald ein super Turnier auf die Beine stellt und ich immer noch Spass habe, hier mitzumachen.

Haben Sie den gleich wie früher?
Natürlich, es ist immer wieder sehr speziell, einmal im Jahr vor den Heimfans anzutreten. Besonders auch vor so vielen Freunden und Familie zu spielen, bedeutet mir immer unglaublich viel. Und jetzt haben wir noch dazu eine neue Halle – nach so vielen Jahren in der altbewährten Halle ist auch das eine ganz besondere Erfahrung.

Hat es Sie enttäuscht, dass das Stadtparlament abgelehnt hat, das neue Stadion «Roger Federer Arena» zu nennen?
Nein. Wenn so etwas passiert, ist es eine Riesen-Ehre. Wenn nicht, ist es auch kein Problem.

Ist eine künftige Übernahme des Turniers noch ein Thema für Sie?
Sag niemals nie. Aber Roger Brennwald hat ja unmissverständlich gesagt, dass es sein Turnier ist. Das wusste ich immer und ich wollte ihm da auch nie ins Handwerk pfuschen. Solange er das Zepter in der Hand hat, erübrigt sich darüber jede Diskussion. Ich hoffe einfach, dass es dem Turnier gut geht, so lange ich noch spiele, vor allem aber auch nachher – das ist mir ein grosses Bedürfnis. Ich wünsche mir, dass ich Tennis in diesem Land populärer gemacht habe. So wie ich diesbezüglich als Botschafter für die Schweiz wichtig bin, so ist es auch das Turnier. Darum hoffe ich auf weiteren Erfolg hier in Basel – mit oder ohne mich.

Sind die Swiss Indoors ein idealer Ort für Ihren Rücktritt, oder wäre Ihnen das fast zu kitschig?
Ich würde lügen, wenn ich sagte, das habe ich mir noch nie überlegt. Es liegt auf der Hand, da aufzuhören, wo alles begann. Aber ganz ehrlich, ich weiss ich es noch nicht. Es kommt auch auf meinen körperlichen und mentalen Zustand an. Wo stehe ich in dem Moment? Sollte es an einem Grand-Slam-Turnier sein, oder in Wimbledon – das sind alles noch offene Fragen. Ich denke, mit der Zeit wird sich das heraus kristallisieren. Vielleicht merke ich in einer Saison ja sogar, dass ich es gar nicht mehr bis zum Termin in Basel schaffe.

Wie geht es Ihnen momentan körperlich?
Okay, die drei Monate Pause im Sommer haben mir sicherlich gut getan. Es ist normal, dass du immer wieder kleinere Dinge mit dir herumträgst – vor allem wenn du als Spieler älter bist. Jetzt sehe ich die Zielgerade, nach Basel kommt allenfalls noch Paris, dann die ATP-Finals in London. Und dann freue ich mich wieder auf zwei Wochen Ferien, in denen der Körper regenerieren kann. Denn eine gute Vorbereitung aufs nächste Jahr ist imminent wichtig.

Sind Sie frustriert, dass Sie Ihre Ziele in Wimbledon, New York und Shanghai nicht erreicht haben?
Die letzten Monaten waren schon hart für mich, das stimmt. Ich konnte die Turniere nicht wie gewünscht gewinnen. Aber gleichzeitig weiss ich, warum. In der Mannschaft sind wir da alle gleicher Meinung. Wir wissen also, woran gearbeitet werden muss.

Und woran lag es?
Ich hatte kleine Probleme mit der Hand und gewissen andere Dingen, die es mir nicht vereinfacht haben, gut Tennis zu spielen. Aber beim Laver Cup und in Shanghai hat sich alles wieder normalisiert und es ist eine Zeit der Saison, in der ich normalerweise gut spiele. Das Selbstvertrauen ist da, aber es heisst natürlich noch lange nicht, dass du viel besser spielst, wenn du dich besser fühlst. Es kommt auch auf die Gegner an. Aber ich bin voller Hoffnung, dass es hier in Basel wieder besser läuft.

 

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Geteiltes Gemüse, geteilte Büez: So geht solidarische Landwirtschaft

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:26

Der Berner Radiesli-Hof ist der erste, der ganz auf Gemeinsinn setzt. Hier packen alle mit an.

Der junge Mann stellt sein Velo vor dem Stall ab. Jonas Burri ist 24 Jahre alt, Student und Teilzeitbauer. Er und seine WG-Genossinnen sind Mitglieder des Radiesli-Vereins, der hier arbeitet: auf dem gleichnamigen Bauernhof im bernischen Worb.

Einmal in der Woche holt Burri eine Tasche frisch geerntetes Biogemüse ab. Hätte er es im Supermarkt in den Wagen gelegt, wüsste er kaum, wie viel Arbeit dahintersteckt. Hier aber hat er für die Kartoffeln und Rüben, Tomaten und Salate selbst in der Erde gewühlt, geschwitzt, gejätet und geerntet, verpackt, verteilt – und bezahlt.

Für ihr Gemüse-Abo packen Radiesli-Mitglieder an vier Tagen im Jahr selbst mit an und beteiligen sich mit 1100 Franken an den Betriebskosten des Hofs. Ihr Wochenlohn ist eine Ladung frischer Naturprodukte.

Gemüse mit Schönheitsfehlern

Sind die Bedingungen gut, ist Burris Tasche übervoll, spielt das Wetter nicht mit, muss er mit weniger Gemüse zurechtkommen. Es ist auch mal Grünzeug darunter, das es im Supermarkt nicht in die Regale schaffen würde. Aber hier stört sich niemand an Schönheitsfehlern.

Familien, ältere Paare oder Studenten wie Burri machen bei dem Projekt mit. Die etwa 300 Vereinsmitglieder teilen sich Kosten, Arbeit und Ertrag des Hofs – 60 Biogemüsearten, Fleisch von der behornten Mutterkuhherde, Eier und Getreide – mit der Bauernfamilie Töndury und drei weiteren Bäuerinnen. Was angebaut wird, entscheiden alle gemeinsam.

Solidarische Landwirtschaft holt die Konsumenten aufs Feld. «Uns passt das. Wir sind schon seit ein paar Jahren dabei», sagt Jonas Burri, während er die Taschen auf den Gepäckträger schnallt. «Ich würde es weiterempfehlen!»

Manchmal arbeiten dreissig Vereinsmitglieder zusammen auf dem Feld, heute sind nur zwei Frauen zum Befüllen der Gemüsetaschen da. Sie legen Radiesli, Salat, Zucchetti, Endivien und Chinakohl in die Säcke.

«Klar ist die Mitarbeit manchmal anstrengend», sagt die eine, während sie einen Bund Radiesli aus der Kiste fischt. «Aber man ist umso dankbarer, dass man nur ab und zu helfen muss und doch von allem profitieren kann.» Am Anfang habe sie etwas Mühe damit gehabt, dass es bloss das gibt, was gerade auf dem Feld geerntet wird. Aber mittlerweile sei sie dadurch beim Kochen erfinderisch geworden. Die andere Frau fügt hinzu: «Meine Kinder sollen sehen, wie viel Arbeit es braucht, bis etwas auf dem Teller liegt.»

15 Projekte in der Deutschschweiz

Damit auf dem Hof mit den vielen Teilzeitbauern alles rundläuft, gibt es die Familie Töndury. Ursina und Niculin Töndury (beide 33) leben mit ihren zwei kleinen Buben auf dem Landwirtschaftsbetrieb. Er ist Bauer, sie landwirtschaftliche Mitarbeiterin. Unterstützt werden sie von einer weiteren Bäuerin und zwei Gemüsebäuerinnen. Angestellt sind sie alle von der Radiesli-GmbH.

Vor drei Jahren suchten die Mitglieder einen Bauern, der den Worber Hof zusammen mit dem Verein pachten möchte. Niculin Töndury fühlte sich berufen. Nun arbeiten und wohnen die Töndurys hier. Gerade ist die vierköpfige Familie zurück aus den Frankreich-Ferien. Die dürfen sie sich auch während der Ernte gönnen. Für eine konventionelle Bauernfamilie wäre so etwas undenkbar. Für die Töndurys ist es dank der Mitarbeit der Vereinsmitglieder völlig normal.
Der Radiesli-Verein ist Teil einer Bewegung, die es zwar schon länger gibt, die nun aber immer populärer wird. In der Romandie entstanden bereits Ende der 70er-Jahre die ersten Betriebe. Mittlerweile gibt es dort über 30 Projekte, in der Deutschschweiz sind es etwa 15. Und es werden immer mehr.

Meist sind es Genossenschaften, die auf einem Bauernhof ein Stück Land pachten und dort Gemüse anbauen. Vereinzelt gibt es auch Projekte mit Käse, Brot oder Wein. 2015 fand in der Schweiz erstmals ein Lehrgang statt, organisiert von der Kooperationsstelle für solidarische Landwirtschaft. Der Radiesli-Hof ist der erste, bei dem das Konzept auf dem ganzen Betrieb umgesetzt wird.

Kleine Betriebe stärken

Neue Ideen für die Landwirtschaft sind gefragt. Denn die Zahl der Bauernhöfe in der Schweiz hat sich seit 1980 halbiert. Jeden Tag geben etwa fünf Landwirte auf, weil das Einkommen zu gering oder kein Nachfolger in Sicht ist.

Ist solidarische Landwirtschaft, wie sie auf dem Radiesli-Hof praktiziert wird, also die Zukunft? Martin Brugger, stellvertretender Departementsleiter beim Schweizer Bauernverband, ist skeptisch: «Für viele Konsumenten bleibt der Gang in den Supermarkt die einfachere Methode, sich zu ernähren.»

Im Einzelfall könnten solche Projekte aber helfen, kleine Betriebe zu stärken und zu retten, sagt er. Interessant findet Brugger die solidarische Landwirtschaft vor allem aus einem anderen Grund: «Sie ist für die Landwirtschaft eine grosse Chance, um der Bevölkerung zu zeigen, wie viel Arbeit und Herzblut in einem Lebensmittel stecken.»

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Lucas Fischer & Dominique Rinderknecht: «Seit dem Outing gehen mir Leute im Dorf aus dem Weg»

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:26

Im Doppelinterview schildern die beiden Schweizer Stars, wie sich ihr Leben seit ihrem Outing verändert hat, was anders an Beziehungen mit Männern oder mit Frauen ist und wie sie mit schwulen- und lesbenfeindlicher Kritik im Alltag umgehen.

Was ist anders daran, plötzlich nicht mehr Frauen, sondern Männer zu lieben – oder umgekehrt? Erlebt man Erotik mit einem Menschen des gleichen Geschlechts anders? Welchen Vorurteilen muss man sich stellen? Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht (29) und Ex-Kunstturner Lucas Fischer (28) kennen die Antworten. Sie waren früher beide in heterosexuellen Beziehungen, heute lieben sie Menschen des gleichen Geschlechts.

Der Aargauer hat sich Ende September beim SonntagsBlick als schwul geoutet. Die Zürcherin verriet vor knapp zwei Jahren, sich in Model Tamy Glauser (33) verliebt zu haben. Fischer und Rinderknecht teilen nicht nur ähnliche Erfahrungen, sondern finden auch in unserem Gespräch auf dem Zürcher Sechseläutenplatz sofort einen Draht zueinander. Während Passanten das Paar neugierig beobachten, unterhalten sich die beiden angeregt, posieren für Bilder und wirken dabei wie zwei alte Freunde, die sich nach langer Zeit wieder einmal treffen.

SonntagsBlick: Lucas Fischer, es ist genau drei Wochen her, dass Sie sich bei uns als schwul geoutet haben. Wie hat Ihr Umfeld auf diese Neuigkeit reagiert?
Lucas Fischer:
Sehr, sehr positiv. Ich habe viele Nachrichten und Briefe erhalten. Besonders berührend sind die Rückmeldungen von Menschen, die sich durch mein Outing gestärkt fühlen, selber zu ihrer Sexualität zu stehen. Auf der anderen Seite musste ich auch eine Enttäuschung einstecken. Einige Menschen in meinem Dorf verhalten sich mir gegenüber seit meinem Coming-out leider etwas anders. Leute, die mich vorher auf der Strasse oder bei der Busstation immer angesprochen haben, gehen mir jetzt plötzlich aus dem Weg. Das verletzt mich. Ich würde ihnen gerne sagen: «Hey, ich bin doch immer noch derselbe Mensch wie vorher.»

Dominique Rinderknecht: Das ist krass und schockiert mich. Eigentlich denkt man ja, in der Schweiz sei es heutzutage akzeptiert, schwul oder lesbisch zu sein. Doch diese Reaktion zeigt, dass es eben doch nicht überall so ist. Sehr schade.

Macht Sie das wütend?
Rinderknecht:
Ja, das macht mich wütend und traurig. Eine solche Reaktion ist nicht okay, sondern schlimm!

Was glauben Sie, ist der Grund für dieses Verhalten der Dorfbewohner?
Rinderknecht:
Ich glaube, es ist ihnen schlicht unangenehm.

Fischer: Ja genau, sie meinen es wahrscheinlich gar nicht böse. Trotzdem verstehe ich es nicht. Wir haben uns ja vor meinem Outing auch normal miteinander unterhalten. Es gibt keinen Grund, dass wir das jetzt plötzlich nicht mehr tun könnten.

Gerade im Spitzensport ist Homosexualität nach wie vor ein grosses Tabu. Welche Reaktionen haben Sie in den letzten drei Wochen von Ihren ehemaligen Kunstturner-Kollegen erhalten?
Fischer:
Es haben mir genau zwei Leute aus meiner Sportlerzeit geschrieben. Es enttäuscht mich, dass sich nicht mehr bei mir gemeldet haben.

Rinderknecht: Warum? Hättest du dir gewünscht, dass sie deine Freude beim Outing teilen?

Fischer: Ja genau – immerhin stehe ich mit manchen von ihnen nach wie vor in Kontakt. Aber gerade im Mannschaftssport ist es eben wirklich noch ein grosses Tabu. Ich hatte vor meinem Outing grosse Angst, dass meine Kollegen von früher mich danach als Lügner sehen könnten. Weil ich es immer abgestritten hatte, schwul zu sein. Aber damals habe ich es ja auch noch nicht gewusst.

Dominique Rinderknecht, haben Sie bei Ihrem Liebesouting mit Tamy Glauser vor knapp zwei Jahren auch negative Reaktionen dieser Art erlebt?
Rinderknecht:
Ja, nicht auf privater, aber auf beruflicher Ebene musste ich Tiefschläge einstecken. Es sind damals mehrere grössere Werbekunden von mir abgesprungen. Das schockierte mich. Gut möglich, dass die sich heute darüber ärgern. Aber ich bin da strikt. Wenn mich diese Kunden je wieder anfragen sollten, werde ich eine Zusammenarbeit ablehnen.

Gibt es in Ihrem beruflichen Alltag auch heute noch Situationen, in denen Sie aufgrund Ihrer Sexualität benachteiligt werden?
Rinderknecht:
Ja. Es gibt Momente, in denen ein Auftraggeber darüber bestimmen will, wie ich mich in der Öffentlichkeit zu geben habe, nur weil ich mit einer Frau zusammen bin – eine Frechheit. Mit einem Mann an meiner Seite wäre es kein Thema, wie wir über den roten Teppich laufen. Ich rede da aus Erfahrung, ich war vor Tamy ja jahrelang mit einem Mann zusammen.

Apropos: Wie haben Ihre Ex-Partner auf Ihr Liebesbekenntnis zum gleichen Geschlecht reagiert?
Fischer:
Ich habe mit meiner Ex-Freundin vorher ein langes Gespräch geführt. Sie ging sehr gut damit um. Stellte sich allerdings die Frage, ob ich schon während der Beziehung Zweifel an meiner Sexualität hatte. Doch das hatte ich nicht.

Rinderknecht: Mein Ex-Freund hat immer gewusst, dass ich auch auf Frauen stehe. Für ihn war es deshalb keine Überraschung.

Darin unterscheiden Sie sich ja von Lucas Fischer. Sie haben schon vor Ihrer Beziehung mit Tamy Glauser sexuelle Erfahrungen mit Frauen gemacht ...
Rinderknecht:
Ja, aber ich habe mich früher nie in eine Frau verliebt und hatte auch keine Beziehungen mit Frauen. Ich hatte allerdings von Anfang an die Grundeinstellung, dass es nicht darauf ankommt, ob ich mit einem Mann oder einer Frau zusammen bin. Für mich war relativ schnell klar: Ich finde beide Geschlechter interessant. So hab ich das auch meiner Familie und Freunden kommuniziert.

Sie kennen beide beides. Sie waren in Beziehungen mit Männern und Frauen. Worin liegen für Sie die grössten Unterschiede?
Fischer:
Ich fühle mich bei Männern viel geborgener, beschützter und ich bin mehr ich selber. Für mich fühlt es sich schöner an – auch im Bett.

Rinderknecht: Also grundsätzlich sind für mich Liebe und Beziehung dasselbe – egal, ob mit einem Mann oder einer Frau. Aber es gibt natürlich Themen, die als Frau mit einer Frau angenehmer sind. Wenn ich einem Mann sage, ich bin jetzt etwas hässig oder habe Schmerzen, weil ich meine Tage kriege, dann weiss er nicht, wovon ich rede. Meine Freundin hingegen weiss ganz genau, was ich durchmache. Tamy und ich tauschen zudem viele Kleider, schminken uns gemeinsam, teilen sehr viel. Ich geniesse das sehr!

Alles miteinander zu teilen, macht diese Symbiose in einer Frauenbeziehung auch die Sexualität einfacher?
Rinderknecht:
Klar, man versteht einen gleich gebauten Körper besser als den des anderen Geschlechts. Die Empfindungen sind ähnlich. Man weiss ungefähr, was der anderen gefallen könnte. Ich muss ehrlich zugeben: Ich wäre als Mann bei einer Frau wohl total überfordert (lacht). Ich möchte kein Mann sein, der sich mit dem Körper einer Frau auseinandersetzen muss, der ist viel komplexer. Aber natürlich ist auch zwischen Frauen die Kommunikation im Bett sehr wichtig. Man hat ja nicht automatisch alles gern, was die andere gernhat.

Fischer: Ich habe meine Freundinnen von Herzen geliebt, und die Liebe war nicht anders. Ich habe damals Sex mit Frauen auch genossen und schön gefunden. Aber mit einem Mann finde ich es heute einfach intensiver und noch schöner.

Als prominente Personen stehen Sie beide gerade auch mit Ihrer sexuellen Orientierung im Rampenlicht. Nach wie vor ist Homosexualität ein Thema, das nebst positiven auch für zahlreiche Negativkommentare sorgt. Wie gehen Sie damit um?
Rinderknecht:
Ich lese die Kommentare nicht mehr. Für Negativität habe ich keine Zeit.  

Fischer: So weit bin ich noch nicht. Die negativen Sprüche und Postings zu meinem Outing haben mich belastet. Vor allem, wenn Leute mir vorwarfen, es wäre doch gar nicht nötig gewesen, mich öffentlich zu bekennen. Ich habe mich schliesslich hingesetzt und ein zwei Seiten langes Statement verfasst, das ich auf Facebook posten wollte. Aber ich hab es dann doch nicht veröffentlicht.

Rinderknecht: Du musst dich doch gar nicht rechtfertigen für so was!

Fischer: Ich weiss, aber ich wollte meinen Standpunkt klarmachen. Wenn es ja so normal wäre, schwul oder lesbisch zu sein, könnten wir auch heiraten. Aber das können wir eben noch nicht.

Machen wir in Hinblick auf die Kritiker ein Gedankenspiel: Wenn Sie einen Knopf drücken könnten, der Sie sofort heterosexuell macht. Würden Sie ihn drücken?
Fischer:
Nein. Weil ich die Liebe zu Männern geniesse. Es ist so schön, dass ich diese Liebe leben darf und kann. Und es ist nichts Falsches daran.

Rinderknecht: Im Gegensatz zu Lucas könnte ich ja diesen Knopf tatsächlich drücken. Ich könnte einfach sagen, ich lebe von nun an nur noch mit Männern. Aber das will und tue ich nicht. Auch wenn es aus gesellschaftlicher und rechtlicher Sicht einfacher wäre. Da kämpfe ich lieber dafür, dass wir als homosexuelle Paare dieselben Rechte kriegen, wie sie heterosexuelle Paare haben.

Welche Frage im Zusammenhang mit Ihrer Sexualität können Sie nicht mehr hören?
Fischer:
Die Frage: «Wer ist der Mann und wer ist die Frau in der Beziehung.» Dabei ist das doch genau der Punkt. Man muss es in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung eben nicht benennen.

Rinderknecht: Ja, diese Frage nervt. Das ist ja genau das Interessante, dass die Rollen nicht klar verteilt sind, sondern wechseln können. Einmal ist man selber die starke Schulter zum Anlehnen, ein anderes Mal der Partner oder die Partnerin.

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Nur Rang 25 bei der e-Partizipation: Warum die Schweiz nicht digitale Spitze ist

Blick.ch - Sun, 10/21/2018 - 02:26

Christos Cabolis analysiert die digitale Wettbewerbsfähikgeit von Nationen. Gemäss seiner Studie werden digitale Angebote in der Schweiz viel weniger genutzt als in anderen Ländern.

Das IMD in Lausanne ist eine weltweit renommierte Ausbildungsstätte für Manager. Am «International Institute for Management Development», wie es ausgeschrieben heisst, ist Christos Cabolis Chefökonom, unter anderem verantwortlich für die Rangliste der digital wettbewerbsfähigsten Nationen. Am Digitaltag, dem 25. Oktober, wird er darüber ein Referat halten. (Das Programm des Digitaltags entnehmen Sie der Beilage in diesem SonntagsBlick.)

Die USA, wo Cabolis lange gearbeitet hat, sind in seinem Ranking die Nummer eins. Die Schweiz, wo er heute wirkt, steht auf Rang fünf, sein Geburtsland Griechenland ist die 53. von 63 ausgewerteten Natio­nen. Den letzten Platz belegt Venezuela.

SonntagsBlick: Was muss die Schweiz tun, um im Ranking noch weiter nach oben zu kommen?
Christos Cabolis: Die Lebensqualität hier ist sehr hoch. Die Wirtschaft ist sehr wettbewerbsfähig und steht in allen Rankings seit Jahren weit oben. Die Schweiz macht also sehr viel richtig.

Trotzdem: Die Internet-Giganten sitzen alle in den USA – Facebook, Google, Amazon, Netflix ...
Das sind ganz spezifische Firmen, die ein digitales Geschäft im engeren Sinn verfolgen. So etwas fehlt hier tatsächlich. Aber die Schweiz ist sehr stark in anderen Bereichen.

Etwa in der Pharma- und Maschinenindustrie.
Ja, das sind nicht direkt digitale Firmen, aber sie setzen in der Herstellung ihrer Produkte digitale Aspekte ein. Dadurch generieren sie Waren, die sehr schwierig zu kopieren sind.

Die Schweiz ist auch unter den Internet-Usern nur Nummer 22. Das heisst, hier nutzen prozentual weniger Leute das Internet als in 21 anderen Ländern.
Ja, das sind harte Zahlen, Internetnutzung pro 1000 Einwohner.

Mir fällt auf, dass die Schweiz auf einem Gebiet besonders schlecht abschneidet und nur Rang 51 von 63 belegt – in der sogenannten E-Partizipation. Sind wir digital zu wenig aktiv?
Ja, die Menschen in der Schweiz nutzen vergleichsweise wenig von dem, was vom Staat und den Unternehmen an digitalen Instrumenten zur Verfügung gestellt wird.

Woran liegt das?
Unter anderem daran, dass die Schweizer ihre Privatsphäre in ­hohem Mass schätzen.

... und daher stärker als andere befürchten, dass ihre Daten in falsche Hände geraten?
Ja, das kann sein. Als ich vor drei Jahren in die Schweiz kam, war ich überrascht, wie viele Geschäfte hier noch auf Papier abgewickelt werden. Wenn ich etwas von meiner Gemeinde will, muss ich sogar fast jedes Mal persönlich dorthin.

So lässt sich einfach sicherstellen, dass Sie auch wirklich Sie selber sind ...
Elektronisch ginge das auch!

Im vergangenen Jahr wurde die Schweizer E-Identität vorgestellt, die genau das ermöglichen würde. Ich kenne allerdings in meinem privaten Umfeld niemanden, der dies nutzt.
Das stimmt mit dem Ranking der Schweiz in der E-Partizipation überein!

Tatsächlich waren in der Öffentlichkeit bald skeptische Stimmen zu vernehmen, weil es unter anderem Privatunternehmen sind, welche die E-Identität lanciert hatten.
Interessant, denn wir haben im Rahmen des Rankings auch festgestellt, dass die Unternehmen in der Schweiz deutlich agiler sind, schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren als die einzelnen Bürger.

Wir vermuten, Sie messen das an der E-Partizipation, aber etwa auch an der Einstellung gegenüber der Globalisierung. Bei Letzterer liegt die Schweiz auf Rang 25.
Ja, der Wert stammt aus einer Studie, in der wir das höhere und mittlere Management in Unternehmen befragt haben. Konkret lautete unsere Frage: Verhindern die Einwanderungsgesetze, dass Sie in Ihrem Unternehmen ausländische Arbeitnehmer anstellen können?

Dass es sich dabei um die Einschätzung der Unternehmen handelt, gilt auch für den Faktor Einwanderungsgesetze, bei dem die Schweiz auf Rang 39 liegt?
Ja, die Manager finden, dass die Einwanderungsgesetze es ihren Unternehmen relativ schwierig machen, qualifizierte ausländische Arbeitnehmer einzustellen.

Der Staat zeigt sich auch darin als Hürde, dass es in der Schweiz relativ schwierig ist, ein Unternehmen zu gründen. In diesem Punkt reicht es nur für Platz 37.
Hier stammen die Daten von der Weltbank. Es geht darum, wie schnell jemand mit einer Idee eine Firma gründen kann.

Am schnellsten geht das in Neuseeland, wo Firmen an einem einzigen Nachmittag gegründet werden können
Während es in der Schweiz laut Weltbank zehn Tage dauert, bis ein Unternehmen gegründet ist.

So lange wie in der Mongolei ...
Aber weniger lang als in Deutschland, Finnland oder Luxemburg.

Okay, reden wir über die Stärken!
Besonders stark ist die Schweiz darin, hoch qualifiziertes Personal aus dem Ausland anzuziehen.

Da sind wir Nummer eins. Steht das nicht im Widerspruch zu den wenig hilfreichen Einwanderungsgesetzen
Nein, dass die Schweiz hoch qualifiziertes Personal anzieht, ist ein Ist-Zustand. Dagegen bezieht sich der Faktor der Einwanderungsgesetze auf eine Umfrage, in der sich die Befürchtungen der befragten Manager über die künftige Entwicklung manifestieren.

Was macht die heutige Anziehungskraft unseres Landes für hoch qualifizierte Ausländer aus?
Es gibt hier attraktive Jobs und eine grosse Lebenszufriedenheit. Zudem sind schon einige hoch qualifizierte Arbeitnehmer hier, die so­zialen Anschluss bieten.

In welchen anderen Punkten ist die Schweiz top?
Der Wissenstransfer von den Hochschulen zu den Unternehmen funktioniert sehr gut. Mit der ETH in Zürich und der EPFL in Lausanne besitzt die Schweiz zwei Institute von Weltruf. In Zukunft wird meiner Meinung nach die Zusammenarbeit von Universitäten und Unternehmen noch wichtiger. Wichtiger werden dürfte auch das Thema Cybersecurity.

Da belegt die Schweiz Nummer 15 im Ranking.
Ja, wir fragen Manager, ob die digitale Sicherheit in ihren Staaten und Firmen angemessen thematisiert wird.

Ganz zufrieden scheinen sie nicht.
Nein, da gibt es Raum für Verbesserungen.

Welchen Stellenwert haben in Ihrem Ranking Blockchain-Technologie und Kryptowährungen?
Diese Themen sind extrem wichtig, aber es ist noch schwierig einzuschätzen, auf welche Weise sie die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen werden. Im Ranking sind sie derzeit nur indirekt reflektiert.

Dänemark ist gemäss einem Subranking am besten auf die digitale Zukunft vorbereitet. Dies, obwohl dort die Steuern relativ hoch sind.
Der Steuersatz ist nur die eine Seite der Gleichung ...

... die andere Seite wäre dann, was der Staat aus den Steuergeldern macht?
Ja, in Dänemark und generell in den skandinavischen Ländern glauben die Bürger, dass die Leistungen, die sie in diesem Punkt vom Staat erhalten, mehr wert sind als die Steuern, die sie dafür bezahlen. Deshalb sind auch viele hoch qualifizierte Nicht-Dänen bereit, in Dänemark arbeiten zu gehen.

Auf der Plus-Seite dieser Gleichung steht etwa der Elternschaftsurlaub für Männer und Frauen.
Genau, aber beispielsweise auch Gesundheitsdienstleistungen oder die Sorge um die Umwelt.

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