GONDISWIL BE - BLICK-Leser Simon L. schlief wegen der Hitze auf seiner Veranda im Freien. Statt von Vogelgezwitscher wurde er von einem Fuchs geweckt.
Die Hitze hat die Schweiz fest im Griff – auch in der Nacht. Bei solchem Wetter im aufgeheizten Haus Schlaf zu finden, ist nicht für alle leicht. Wer kann, der flüchtet zum Schlafen nach draussen. So auch BLICK-Leser Simon L.* (28) aus Gondiswil BE.
Der Berner übernachtete letzten Donnerstag zum ersten Mal auf der Veranda hinterm Haus. Er schläft gut, aber nicht gerade lang. Um 5.50 Uhr wird er plötzlich geweckt. Etwas Nasses berührt seine Stirn. Vor Simon steht ein kleiner Fuchs, der neugierig an ihm schnuppert – auch als der erstaunte BLICK-Leser wach wird, zeigt das Tier keine Scheu.
Hühnerfuss als Zeichen der Freundschaft«Ich habe schon viele Füchse gesehen, aber noch keinen, der so zutraulich war», sagt der Ingenieur zu BLICK. Also hält er dem Jungfuchs die Hand hin. Interessiert schnüffelt das Tier an der Hand, erkundet danach die Veranda und verschwindet wieder.
Aber nur für kurze Zeit. Denn am nächsten Morgen kommt der Fuchs erneut. Dieses Mal sogar mit einem Geschenk. «Als ich aufwachte, lag ein Hühnerfuss neben mir. Wahrscheinlich als Zeichen der Freundschaft», vermutet Simon. Im Gegenzug stellt der Berner einen Topf mit Katzenfutter raus. Wenig später ist alles weg – auch der Topf.
Jetzt sind die beiden Freunde. Klar, dass der Fuchs jetzt auch einen Namen hat. «Ich nenne ihn Foxy!»
* Name der Redaktion bekannt
Die Waldbrände vor den Toren Athens haben Petros Markaris (81) mitgenommen: Der griechische Bestsellerautor bangte um Freunde. Mitschuld dafür, dass die Feuer zur Katastrophe wurden, trägt für ihn der Wildwuchs beim Bau der Sommerhäuser in Attika.
BLICK: Petros Markaris, wie haben Sie die schrecklichen Waldbrände in Griechenland erlebt?
Petros Markaris: Ganz schlecht. Tagelang gabs nur schlechte Nachrichten.
In Athen, wo Sie leben, waren Sie da auch gefährdet?
Nein, der Wind blies das Feuer in die andere Richtung, von Athen weg.
Und jetzt, wo das Ärgste vorüber ist?
Ich bin immer noch erschüttert und deprimiert. Eine Freundin von mir ist auf der Flucht vor den Flammen im Meer ertrunken. Ein befreundetes Ehepaar ist noch verschwunden. Und das Sommerhaus von Regisseur Theo Angelopoulos in Mati ist mitsamt seinem Archiv völlig niedergebrannt. Dort habe ich mit ihm das Drehbuch für den Film «Die Ewigkeit und ein Tag» mit Bruno Ganz in der Hauptrolle geschrieben. Angelopoulos' Witwe und die Töchter waren im Haus und konnten sich nur knapp retten – ich hatte riesige Angst um sie, weil ich sie lange nicht erreichen konnte. Jetzt weiss ich: Sie sind wohlauf.
Warum kam es zu dieser Katastrophe?
Die Feuer sind in einer Gegend an der Küste ohne Fluchtweg ausgebrochen. Das Grundproblem sind dort die illegal gebauten Häuser. Ein Riesenskandal! Sie wurden geduldet. Immer nach den Wahlen wurde legalisiert. Das brachte einen enormen Bevölkerungszuwachs: seit den 1960er-Jahren, als ich nach Athen kam, von zwei Millionen auf fünfeinhalb Millionen Menschen. Jetzt hat es natürlich zu wenige Strassen dort. Darum hatten die Leute an der Küste keinen Ausweg und die Feuerwehr konnte nicht zu ihnen vordringen. Und die Löschflugzeuge konnten wegen der Winde oft nicht fliegen.
Welche Konsequenzen werden jetzt gezogen?
Es ist jedesmal das gleiche Lied: Es singt von Verbesserungen und Entschädigungen. Und es wird alles beim Alten bleiben. Ich habe keine Illusionen.
Sie sind sehr pessimistisch.
Ich bin nicht pessimistisch, sondern misstrauisch. Und zwar gegenüber der ganzen politischen Klasse, Regierung und Opposition.
Sie haben soeben einen neuen Roman veröffentlicht, den zwölften Krimi mit Kommissar Charitos. Immer kam seit 2010 die griechische Schuldenkrise vor, jetzt nicht mehr. Weil sie vorüber ist?
Wo denken Sie hin! Die ist überhaupt nicht überwunden. Aber ich hatte einfach genug vom Schreiben über die Krise. Mein vorletzter Roman «Offshore» hatte die Krise zum Thema und nahm so ein bitteres Ende. Diesmal habe ich ein Thema gewählt, das ich flott beschreiben kann und das mich glücklich macht.
Glücklich? Immerhin werden drei Professoren umgebracht, die in die Politik gewechselt haben.
Glücklich macht mich, über die Schwierigkeiten der Universitäten zu schreiben. Das Problem der Professoren in der Politik ist exemplarisch: Wenn ein Hochschullehrer Minister wird, muss ihm die Uni den Platz freihalten, bis er wieder zurückkommt. In dieser Zeit fehlt der Professor, seine Vorlesungen fallen aus, er betreut keine Studenten. Aber die Uni kann keinen Ersatz anstellen, weil die Stelle besetzt ist. Das Thema in meinem Buch ist sehr real: Derzeit sitzen sieben Professoren in der Regierung, auch der Präsident ist einer. Sie alle fehlen ihren Studenten.
Ende August laufen die Hilfsprogramme der EU für Griechenland aus. Und dann?
Wir werden sehen, ob die Finanzmärkte Vertrauen in Griechenland haben. Wie gesagt, die Krise ist noch nicht überwunden. Wenn die Regierung jetzt anderes sagt und Illusionen weckt, ist das einfach gelogen. Es bleibt die Aussicht, dass es weiterhin drastische Sparmassnahmen und auch internationalen Kontrolldruck geben wird.
Wie ist die Stimmung der Griechen gegenüber der EU?
Sie sehen die EU immer noch als Grund für ihre Rentenkürzungen und alle anderen Sparmassnahmen. Sie wollen nicht einsehen, dass ihr Land unfähig war, sich selber zu verwalten.
Ist es jetzt dazu in der Lage?
Wir werden sehen ...
Ist ein Austritt aus der EU, ein Grexit, noch ein Thema?
Nein, ein Grexit kommt für die Mehrheit sicher nicht mehr in Frage.
Wie ist das Verhältnis der Griechen zur EU?
Das Problem ist, dass die Griechen schon die damalige EWG und später die EU als Topf mit Geld betrachteten. Solange Geld fliesst, sind alle überzeugte Europäer.
Hat die Krise Griechenland nachhaltig verändert?
Zumindest die Mentalität der Griechen hat sich verändert. Was eigentlich negativ ist. Die Griechen demonstrieren nicht mehr ständig gegen alles, weil die politischen Parteien letztlich alle gleich denken. Ein Regierungswechsel ist damit ebenso sinn- wie aussichtslos geworden.
Für Stan Wawrinka und Belinda Bencic nehmen die Erstrunden-Spiele bei den Turnieren in Washington ein vorzeitiges Ende. Ihre Matches müssen wegen Regens verschoben oder unterbrochen werden. Besonders für Stan ists ärgerlich.
Nerviger hätte der Auftakt in die Hartplatz-Saison für Stan Wawrinka (ATP 198) nicht laufen können. Beim ATP-Turnier in Washington muss der Schweizer für sein Match der 1. Runde gegen Donald Young (USA) ewig lange ausharren – und darf dann doch nicht spielen.
Der Regen zögert das Programm hinaus. Stan kann statt wie erhofft um etwa 20.30 Uhr Ortszeit erst nach Mitternacht um ca. 0.50 Uhr auf den Court. Fans hat es im grossen Stadion fast keine mehr. Just in diesem Moment setzt wieder Regen ein.
Die Partie wird gestrichen, Wawrinka packt seine Tasche wieder zusammen. Welch ein Frust zu später Stunde! Das Duell gegen Young steigt nun am Dienstag (ca. 1 Uhr MESZ).
Belinda Bencic (WTA 43) ihrerseits darf bei den Frauen immerhin rund 90 Minuten spielen, ehe ihr Match gleichzeitig mit Wawrinkas Partie abgebrochen wird. Sie ist dabei gegen die Britin Darriet Hart (WTA 178) auf der Siegerstrasse und führt mit 7:5 und 4:2. Bencic setzt am Dienstag um ca. 21.30 Uhr (MESZ) ihre Partie fort.
Andy Murray gelingt derweil unmittelbar vor dem abgesagten Stan-Match das Comeback. Der langzeitverletzte Schotte, aktuell Nummer 832 der Welt, schlägt US-Boy Mackenzie McDonald nach hartem Kampf mit 3:6, 6:4 und 7:5. (rib)
ZÜRICH - ZH - Die Fluggesellschaft Swiss hat ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2018 deutlich gesteigert und das operative Ergebnis auch dank Einmaleffekten massiv verbessert.
In den ersten sechs Monaten 2018 stieg der Betriebsertrag um 10 Prozent auf 2,58 Milliarden Franken, wie Swiss am Dienstag mitteilte. Zusätzliche Kapazitäten seien sowohl auf der Kurz- wie der Langstrecke erfolgreich abgesetzt worden. Der neu nur noch als bereinigt ausgewiesene Betriebsgewinn (EBIT) stieg sogar um zwei Drittel auf 330 Millionen Franken. Dies ist laut Mitteilung neben dem Umsatzwachstum auch verschiedenen Einmaleffekten zu verdanken.
Die Stückkosten konnte Swiss dabei vor allem dank der Einflottung der Boeing 777-300ER und der C Series Flugzeuge steigern. Auf der Kurzstrecke wurden im ersten Halbjahr 2018 acht C Series eingeführt. Auf der Langstrecke wurden zwei weitere Flugzeuge des Typs Boeing 777-300ER in Betrieb genommen. Insgesamt sind bei der Swiss damit 10 Flugzeuge 777-300ER und 23 Flugzeuge der C Series im Einsatz.
Flugzeuge besser ausgelastetAuf der Nachfrageseite habe sich insbesondere der Heimatmarkt als sehr stark gezeigt, heisst es in der Mitteilung. In den Monaten Januar bis Juni 2018 lag die Auslastung der Flüge (SLF) im Durchschnitt bei 81,5 Prozent. Damit waren die Flugzeuge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,9 Prozentpunkte besser ausgelastet.
Positiv niedergeschlagen habe sich zudem verbesserte Kostenstrukturen infolge der Flottenmodernisierung. Beide neuen Flugzeugtypen zeichneten sich durch eine erhöhte Wirtschaftlichkeit aus.
Im zweiten Quartal 2018 konnte die Fluggesellschaft an die positive Ergebnisentwicklung des ersten Quartals anknüpfen. Das operative Ergebnis legte gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 224 Millionen Franken zu. Der Umsatz erhöhte sich um 11 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken.
Erneuerung der FlotteBeim Ausblick erwartet Swiss, dass sich der positive Trend fortschreibt. Das Ergebnis werde jedoch durch die stark gestiegenen Ölpreise belastet. Während der höhere Ölpreis im ersten Halbjahr noch durch Absicherungsgeschäfte abgefedert worden sei, würden sich diese Effekte im zweiten Halbjahr über die Zeit verringern, heisst es in der Mitteilung. Insgesamt rechnet Swiss für das Gesamtjahr 2018 mit einem bereinigten EBIT auf dem Niveau des Vorjahrs oder leicht darüber.
Zum Flugzeugpark schreibt die Fluggesellschaft, dass die Erneuerung der Flotte weiterhin eine Priorität bleiben werde. So habe Swiss zwei zusätzliche Boeing 777-300ER bestellt. Die Maschinen werden voraussichtlich Anfang 2020 in Betrieb genommen. Bis Anfang 2019 werde zudem die Integration von 10 CS100 und 20 CS300 abgeschlossen sein. (zas/SDA)
Die Credit Suisse machte von April bis Juni 647 Millionen Franken Reingewinn. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.
Unter dem Strich erzielte die zweitgrösste Schweizer Bank einen Reingewinn von 647 Millionen Franken. Dies entspricht einem Plus von 114 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie die CS am Dienstag mitteilte.
Auf Vorsteuerebene lag der Gewinn bei 1,05 Milliarden Franken (+71%), bereinigt um diverse Faktoren waren es 1,3 Milliarden (+88%). Das gefällt auch den Anlegern. Die Papiere der Grossbank legten kurz nach Börsenstart über 2 Prozent zu.
Deutlich weniger stark legte die Bank bei den Erträgen zu. Insgesamt war das Plus hier lediglich 7 Prozent auf 5,60 Milliarden Franken. Bei einem Geschäftsaufwand von 4,47 Milliarden ergibt sich ein Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost-/Income-Ratio) von rund 79,8 Prozent. Das heisst die Bank gibt für jeden eingenommen Franken rund 80 Rappen wieder aus. Insgesamt lagen die Zahlen in allen Bereichen über den Schätzungen gemäss AWP-Konsens.
CEO Tidjane Thiam zeigt sich in der Mitteilung denn auch sehr zufrieden: «Wir haben unseren höchsten bereinigten Vorsteuergewinn der letzten zwölf Quartale erzielt und den Gewinn im Vorjahresvergleich im siebten Quartal in Folge gesteigert.»
Den Vermögensverwaltungseinheiten flossen in der Periode von April bis Juni Nettoneugelder in Höhe von 9,1 Milliarden Franken zu. Verglichen mit den 14,4 Milliarden im ersten Quartal sind das zwar etwas weniger, die grosse Konkurrentin UBS hatte in dieser Periode aber einen Abfluss von 1,2 Milliarden Franken zu verzeichnen.
Die verwalteten Vermögen wurden per Ende Juni mit 1'398 Mrd CHF ausgewiesen und damit etwas höher als Ende März. Die UBS ist in diesem Punkt mit zuletzt 3'242 Milliarden allerdings mehr als doppelt so gross wie die CS.
Bekanntlich ist Kostenreduktion bei den meisten Grossbanken ein wichtiges Thema - so auch bei der Credit Suisse. Im ersten Halbjahr verbuchte sie zusätzliche Nettokosteneinsparungen von 0,5 Milliarden, hiess es dazu. Die Bank sieht sich diesbezüglich denn auch auf Kurs und bestätigte entsprechend ihr Ziel, die Kostenbasis bis Ende Jahr auf unter 17 Milliarden Franken zu senken.
Mit Blick nach vorne gibt sich die CS relativ vorsichtig. Im Rest des Jahres 2018 dürfte es aufgrund der geopolitischen Entwicklungen und den Spannungen im Welthandel «Phasen mit erheblicher Unsicherheit» geben, heisst es. Die Bank sieht aber trotzdem Wachstumspotential in einigen Bereichen und sieht sich auf guten Weg bezüglich Eigenkapitalziel. (zas/SDA)
Uber stoppt die Entwicklung selbstfahrender Lastwagen. Das Unternehmen will sich stattdessen auf autonome Autos konzentrieren.
Der Mitfahrdienst Uber hat die Entwicklung selbstfahrender Lastwagen gestoppt. Das Unternehmen wolle sich stattdessen auf autonome Autos konzentrieren, teilte Uber am Montag mit. Das Angebot «Uber Freight», über das Fracht an Lastwagenfahrer vermittelt wird, sei von der Entscheidung nicht betroffen.
Uber hatte 2016 das Start-up Otto übernommen, das selbstfahrende Lastwagen entwickelt. Nach Einschätzung von Verkehrsexperten können autonome Systeme bei Lkw vergleichsweise einfach eingesetzt werden, weil der Verkehr auf Autobahnen leichter vorherzusagen ist als der Stadtverkehr. Bei autonomen Autos steht Uber im Wettbewerb mit Firmen wie Tesla und der Alphabet-Tochter Waymo sowie traditionellen Autoherstellern wie Ford und GM. (zas/SDA)
LAUSANNE - VD - Das Westschweizer Unternehmen Logitech ist zum Auftakt seines Geschäftsjahres überraschend stark gewachsen. Der Computerzubehörhersteller konnte mehr Gaming-Produkte und Videokonferenzsysteme verkaufen.
Für das Gesamtjahr schraubt Logitech die Ziele nun nach oben. Zusätzliches Wachstum soll auch die Übernahme des Mikrofonhersteller Blue Microphone bringen.
Zwischen April und Juni setzte Logitech 608 Millionen Dollar um, 15 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Ohne die günstigen Wechselkurseinflüsse hätte der Unterhaltungselektronikanbieter noch um 12 Prozent zulegen können. Den Umsatz kurbelten insbesondere Gaming-Produkte (+75%) und Videokonferenzsysteme (+65%) an.
Die nach dem Gamingbereich grössten Produktkategorien Mäuse und Keyboards legten um 5 beziehungsweise 10 Prozent zu. Dagegen ging es bei den mobilen Lautsprechern (-45%) infolge andauernder Lagerbereinigungen weiterhin bergab. Auch der Smart-Home-Bereich schrumpfte um 45 Prozent.
«Grossartigen Start ins Jahr»Der Betriebsgewinn EBIT (Non-Gaap) stieg um 41 Prozent auf 61 Millionen Dollar. Bei den Non-Gaap-Zahlen rechnet Logitech verschiedene Posten heraus wie zum Beispiel Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungsaufwendungen.
Nach dem US-Rechnungslegungsstandard Gaap blieb der EBIT mit 32 Millionen Dollar praktisch stabil. Dabei belasteten Restrukturierungskosten von 10 Millionen. Der Reingewinn belief sich auf 37 Millionen Dollar, nach 38,5 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Mit den Quartalszahlen hat Logitech die durchschnittlichen Schätzungen (AWP-Konsens) von Analysten übertroffen.
Logitech-Chef Bracken Darrell sprach in der Mitteilung von einem «grossartigen Start ins Jahr» und hob den Ausblick für das Gesamtjahr an. Neu geht das Unternehmen von einem Umsatzwachstum zwischen 9 und 11 Prozent in Lokalwährungen aus, bislang wurde ein hohes einstelliges Plus erwartet. Beim Betriebsgewinn non-Gaap rechnet Logitech neu mit 325 bis 335 Millionen Dollar, statt wie bislang 310 bis 320 Millionen Dollar.
Grosses Interesse am MikrofonmarktWeiteres Wachstum verspricht sich Logitech zudem von Zukäufen. «Wir richten unsere Organisation neu aus, um mehr Feuerkraft für Wachstumsgelegenheiten zu haben», sagte Darrell in der Mitteilung. So kauft Logitech das US-Unternehmen Blue Microphones für rund 117 Millionen Dollar. Blue Microphones sei ein führendes Unternehmen bei Mikrofonen für Profis und Konsumenten.
Die Übernahme soll Ende August 2018 abgeschlossen sein und ungefähr ein Prozentpunkt zum Wachstum im Geschäftsjahr 2019 beisteuern. (zas/SDA)
Die US-Geheimdienste gehen einem Zeitungsbericht zufolge davon aus, dass Nordkorea neue Interkontinentalraketen baut. Darauf deuteten Satellitenaufnahmen hin.
Die US-Geheimdienste gehen einem Zeitungsbericht zufolge davon aus, dass Nordkorea neue Interkontinentalraketen baut. Darauf deuteten Satellitenaufnahmen hin.
Den Aufnahmen zufolge werde im Forschungszentrum Sanumdong weiterhin an mindestens einer Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 gearbeitet, berichtete die «Washington Post» am Montag unter Berufung auf Beamte, die mit den Geheimdiensterkenntnissen vertraut sind. «Wir sehen, dass sie arbeiten, wie zuvor auch», sagte ein US-Beamter dem Blatt.
Singapur-Gipfel für die Katz?Das Singapurer Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un war mit einem vagen Bekenntnis Nordkoreas zur «Denuklearisierung» zu Ende gegangen. Kim sagte öffentlich aber nicht zu, die Arbeiten in den Atom- und Raketenzentren einzustellen. Trump hatte nach dem Gipfeltreffen mit Kim im Juni verkündet, es gebe «keine nukleare Bedrohung durch Nordkorea mehr».
Erst in der vergangenen Woche hatte US-Aussenminister Mike Pompeo bei einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er jedoch als «produktiv». Es gebe «Fortschritte». (SDA)
Die Schauspielerin Rebecca Indermaur (42) ist Bündnerin – doch für ihre Rolle im ersten rätoromanischen TV-Spielfilm musste sie zuerst Rätoromanisch lernen.
Die Schauspielerin Rebecca Indermaur (42) ist eine waschechte Bündnerin, in Graubünden aufgewachsen. Ihr Deutsch hat diesen unverkennbaren charmanten Akzent, der die Unterländer wehmütig an die Skiferien denken lässt. Jetzt spielt sie eine Hauptrolle in «Amur senza fin» (Liebe ohne Ende), dem ersten Fernsehspielfilm auf Rätoromanisch, der Muttersprache der Bündner. Aber: Sie musste als erstes Rätoromanisch lernen!
«Zu Hause haben wir Deutsch gesprochen», erklärt Rebecca Indermaur. «Und im Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, war Romanisch grad am Aussterben. Nur noch ganz alte Leute sprachen es.» Wenn sie Dialekt spricht, hat sie diesen typischen, leicht singenden Tonfall der Bündner.
«Den Leuten war es regelrecht abtrainiert worden, Romanisch zu reden», erinnert sie sich. «Eltern sprachen lieber Deutsch mit ihren Kindern, aus Angst, diese würden später benachteiligt, wenn ihr Deutsch mangelhaft ist.» Denn, so Indermaur, viele Bündner in der Generation ihrer Eltern hätten darunter gelitten, dass sie Deutsch nicht richtig beherrschten.
Wie reagieren die Bündner?In der Dorfschule war Romanisch damals kein Thema. «Erst im Gymi hätte ich es lernen können», erinnert sich die Deutschbündnerin. «Aber welcher Teenager geht schon freiwillig zwei Stunden zusätzlich zur Schule, um etwas zu lernen, dessen Sinn nicht sofort ersichtlich ist?» Heute bereut sie, dass sie sich nicht früher mit der Sprache ihrer Heimat befasste.
«Romanischlernen ist extrem schwierig», sagt sie im Gespräch mit BLICK: «Wörtli lernen und die Grammatik, das geht ja noch. Aber die Aussprache ist eine richtige Knacknuss!» Vor allem die typische Buchstabenkombination «tg» – «einfach <tsch> sagen reicht nicht», schmunzelt Indermaur. «Ich habe schon ein bisschen Angst vor der Reaktion der Bündner, wenn sie mich hören werden.»
Romanisch improvisieren geht nichtGeübt hat Rebecca Indermaur mit dem Sänger und Schauspieler Mario Pacchioli (37) aus Ilanz GR in der Surselva. «Ich bin verblüfft, wie authentisch ihr Romanisch tönt», lobt der Profi-Bündner, der mit Romanisch aufgewachsen ist. «Wir haben lange am Dialekt Sursilvan gefeilt. Man könnte meinen, dass sie seit vielen Jahren in der Surselva lebt.» Indermaur selber ist kritischer: «Ich verstehe jetzt gut, aber Romanisch reden kann ich nicht. Auf dem Filmset war das manchmal schwierig, weil ich ja nur meinen Text hatte und nicht improvisieren konnte.»
«Amur senza fin» ist am Mittwoch, 1. August, der Eröffnungsfilm des Filmfestivals Locarno auf der Piazza Grande. Zu sehen ist der Film auch am 23. September auf SRF1 – auf Rätoromanisch mit deutschen Untertiteln.
* Knacknuss war die Aussprache
Bei ihrem Sprung an die Weltspitze kann die beste Stabhochspringerin der Schweiz auf den Support ihrer sportlichen Familie zählen.
«Bei uns muss immer etwas laufen!» Angelica Moser nimmt Anlauf, springt mit Mutter Monika und Schwester Jasmine in den kühlen Husemersee nahe Andelfingen ZH. Die 20-jährige Stabhochspringerin geniesst den freien Tag mit ihrer Familie: Baden, Grillieren, Diskutieren, Lachen. Kurz darauf der nächste Wettkampf: An den Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften in Zofingen springt Angelica 4 Meter 20 – das ist zwar unter ihrer persönlichen Bestmarke, für Gold reicht es trotzdem: Sie ist die beste Stabhochspringerin der Schweiz.
Doch sie will noch höher hinaus: «Ich will an die Weltspitze im Stabhochsprung. Das ist das Verrückteste, was ich mir in den Kopf gesetzt habe!» In ihrer Alterskategorie ist sie bereits Weltklasse: Jugend-Olympiasiegerin, U20-Weltmeisterin, U23-Europameisterin – wann immer Angelica Moser bei internationalen Top-Anlässen antritt, steht sie am Ende zuoberst auf dem Podest.
«Auch wenn es mal echli sehr crazy ist»«Den Kampfgeist hab ich schon, seit ich ganz klein bin», sagt sie. Er wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt: Vater Severin Moser, als CEO von Allianz Suisse auch im Beruf an Leistung gewohnt, nahm 1988 im Zehnkampf an den Olympischen Spielen in Seoul teil. Mutter Monika war Hürdenläuferin und Siebenkämpferin und ist als Trainerin tätig, Schwester Jasmine macht wie Angelica erfolgreich Stabhochsprung. «Meine Familie ist mir sehr wichtig, weil sie mich bei allem unterstützt», sagt Angelica. «Auch wenn es mal echli sehr crazy ist.»
Athen – In Athen ist bei einer Mahnwache an die Opfer der katastrophalen Waldbrände erinnert worden. Mehrere hundert Menschen versammelten sich zu der Mahnwache unter dem Motto «Eine Entschuldigung an die Toten» auf dem Syntagma-Platz in der griechischen Hauptstadt.
«Wir müssen uns für die Toten einsetzen, der Staat existiert in Griechenland nicht, er schützt seine Bürger nicht, und das kann so nicht weitergehen», sagte ein Teilnehmer mit einer Kerze in der Hand am Montagabend.
Im Zusammenhang mit den Waldbränden in Küstenorten nahe Athen kamen nach neuen Angaben 92 Menschen ums Leben. Nach Angaben der Feuerwehr war am Montag ein weiteres Todesopfer entdeckt worden. Das Opfer wurde demnach ertrunken in der Nähe eines Strandes entdeckt.
Unter den bislang identifizierten Toten sind mehrere Kinder sowie vier ausländische Touristen. Schweizer Staatsbürger sind nach Angaben des Aussendepartements in Bern nicht darunter.
Viele Menschen in den auch bei Touristen beliebten Küstenorten waren vor den Flammen ans Meer geflüchtet. Viele warteten stundenlang im Wasser auf Hilfe. Zu Hilfe kamen letztlich statt der Küstenwache oder der Marine örtliche Fischer.
Kritik an RegierungRegierungschef Alexis Tsipras traf am Montag zu einem unangekündigten Besuch in der Brandregion ein, wo er sich bei Feuerwehrleuten bedankte und ihnen Mut zusprach. Vertreter der konservativen Opposition warfen ihm vor, die Gegend heimlich «wie ein Dieb» besucht zu haben. Die Bevölkerung verlange, die Wahrheit darüber zu erfahren, «warum so viele Menschenleben ungerechterweise verloren wurden».
Die Kritik am Umgang der Behörden mit der Katastrophe hatte zuletzt weiter zugenommen. Tsipras hatte am Freitag gesagt, er trage die «politische Verantwortung» für die Tragödie. Politische Gegner erklärten jedoch, dies sei ohne seinen Rücktritt eine leere Geste.
Die Regierung erklärte, eine effektive Evakuierung der Gebiete sei in der Schnelle der Zeit und angesichts von Winden von bis zu 120 Stundenkilometern kaum möglich gewesen. (SDA)
Moskau – Die Mitglieder der russischen Punkband Pussy Riot sind am Montag nur wenige Minuten nach ihrer Entlassung aus zweiwöchiger Haft erneut festgenommen worden. Vor dem Ausgang der Haftanstalt in Moskau führte die Polizei drei der gerade freigelassenen Musikerinnen ab.
Polizisten fuhren sie anschliessend in einem Polizeitransporter weg, wie ein AFP-Reporter am Ort des Geschehens beobachtete. Ein viertes Bandmitglied, das aus einer anderen Haftanstalt entlassen wurde, wurde nach eigenen Angaben ebenfalls umgehend wieder festgenommen.
Die vier Musiker Veronika Nikulschina, Olga Kuratscheva, Olga Pachtusowa und Pjotr Wersilow waren wegen ihrer Protestaktion beim Finale der Fussball-Weltmeisterschaft in Moskau zu 15 Tagen Haft verurteilt worden.
Nach der neuerlichen Festnahme am Montag veröffentlichte Pachtusowa im Internetdienst Twitter Videoaufnahmen aus dem Inneren des Polizeitransporters. Die Polizei habe ihnen unmittelbar nach der Haftentlassung vorgeworfen, gegen Versammlungsgesetze verstossen zu haben, sagte sie. «Sie haben uns sonst nichts gesagt, sie haben uns einfach in den Transporter gesetzt und weggefahren».
Wersilow schrieb auf Twitter: «Sie haben uns gesagt, sie werden uns die Nacht über unter Arrest stellen.»
Nikulschina, Kuratscheva, Wersilow und Pachtusowa waren bei dem Finale am Sonntag während des WM-Endspiels zwischen Frankreich und Kroatien in Polizeiuniformen auf das Spielfeld im Moskauer Luschniki-Stadion gerannt. Das Spiel wurde kurz unterbrochen, Sicherheitskräfte schleiften die Aktivisten vom Spielfeld. Während der Aktion war auch Russlands Staatschef Wladimir Putin im Stadion gewesen.
Pussy Riot ist vor allem bekannt für eine Protestaktion 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale: Dort hatten sie ein «Punk-Gebet» aufgeführt, in dem sie Putin offen kritisierten. Wegen «Rowdytums» und «Aufwiegelung zu religiösem Hass» wurden drei Bandmitglieder zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Bei Jekaterina Samuzewitsch wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt, Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Alechina kamen nach 22 Monaten frei. (SDA)
Interimscoach Alex Frei und Sportchef Marco Streller wollen am Nationalfeiertag das Feuer entfachen.
Für den FC Basel wird das Rückspiel am 1. August gegen PAOK Saloniki richtig heiss. Und zwar nicht nur wegen der knapp 30 Grad, die beim Anpfiff um 20 Uhr immer noch herrschen werden. Sportchef Marco Streller hatte vor der Saison gesagt, das Erreichen eines europäischen Wettbewerbs sei für Basel «überlebenswichtig».
Deshalb brauchen Streller und sein Interimscoach Alex Frei an diesem 1. August ein Feuerwerk!
Stellt sich bloss die Frage, wer dieses zünden soll. Alex Frei hat am Samstag beim Auswärtsspiel in Neuenburg gezeigt, dass er Feuer entfachen kann. Unglaublich, mit welchem Engagement er während 90 Minuten coachte. Sportchef Streller sagt, man habe bewusst einen ganz anderen Charakter geholt, nachdem man Raphael Wicky vergangenen Donnerstag abgesetzt hatte. Frei bringe «brutale Emotionen» rein.
Auch Fabian Frei, der unter dem Interimstrainer wieder im zentralen Mittelfeld spielen durfte, sagt, Alex Frei sei eine absolute Respektsperson: «Er hat uns richtig heiss gemacht!» Und noch ein Satz, den Routinier Fabian Frei am Samstagabend in der Maladière sagte, lässt aufhorchen: «Heute waren wir bereit – im Gegensatz zu den letzten Spielen.»
Tatsächlich wirkte der FC Basel beim Hinspiel in Saloniki phasenweise richtiggehend unterkühlt, und es ist dem späten Tor Ajetis zu verdanken, dass es am Mittwoch lediglich ein Feuerwerk und nicht gleich einen Big Bang braucht.
Der Interimscoach selber sagt: «Ein dreckiger Sieg gegen Xamax hätte uns im Hinblick auf das PAOK-Spiel sicher geholfen. Ich will aber die positiven Dinge sehen. Dazu gehört, dass wir endlich wieder einmal in Führung gegangen sind, dass das Angriffspressing in der ersten Halbzeit sehr gut war. Diese Dinge stimmen mich positiv für Mittwoch. Wir brauchen zwar einerseits einen Sieg, aber es würde auch schon ein 1:0 reichen.»
Das zeigt eindrücklich, welche Gratwanderung, welch ein Spiel mit dem Feuer dieses kurzfristige Engagement von Alex Frei sowohl für ihn als auch für Sportchef Streller darstellt.
Ein Scheitern gegen PAOK wäre zwar keine Katastrophe, wenn man unter einem neuen Trainer dann trotzdem die Quali für die Europa League schafft. Aber es würde das Image der beiden Klublegenden doch erheblich beschädigen.
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Das Millionen-SpielQualifiziert sich der FC Basel für die Champions League, kassiert er sagenhafte 37 Mio. Euro an Prämien. Hierfür muss er allerdings nicht nur PAOK Saloniki bezwingen, sondern noch eine weitere Qualifikationsrunde gegen Spartak Moskau und das Playoff (wohl gegen Ajax Amsterdam) überstehen. Wenn Basel die Hürde PAOK Saloniki überwindet, sind zumindest die Teilnahme an der Europa League und eine Startgage von knapp 3 Millionen Franken gesichert.
Verliert der FCB am Mittwoch gegen die Griechen, kann er sich über die 3. Qualifikationsrunde immerhin noch für die Europa League qualifizieren.
Das Rütli verliert an Attraktivität. Nun sollen ein Handy-Rätselspiel und Grossveranstaltungen die Wiege der Schweiz retten.
Es gilt als mythische Wiege der Schweiz: das Rütli am Vierwaldstättersee, wo Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold von Melchtal aus Unterwalden den Schwur zur Bildung der Alten Eigenossenschaft geleistet haben sollen.
Am Mittwoch wird es wieder richtig voll sein, wenn Bundespräsident Alain Berset (46) dort vor 1500 Leuten zum Nationalfeiertag reden wird. Doch sonst ist es dort eher einsam. Die Zeiten, in denen jeder mindestens eine Schulreise aufs Rütli unternahm, sind vorbei.
«Nur eine Wiese mit Kuhdreck»Die Wiege der Schweiz verliert an Attraktivität. Was auch damit zu tun hat, dass man auf der Rütli-Wiese nichts tun kann. Auf den Punkt gebracht hat das Finanzminister Ueli Maurer (67) vor elf Jahren, damals noch SVP-Präsident. Das Rütli, so Maurer im Jahr 2007, sei «nur eine Wiese mit Kuhdreck».
«Nach zehn Minuten hat man die Wiese gesehen», gibt auch Lukas Niederberger zu, Geschäftsführer der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), die das Rütli verwaltet. «Die meisten Leute gehen spätestens dann ins Restaurant.»
Museum und interaktives GameDie SGG will das ändern. «Wir wollen das Rütli aufwerten, um seine Popularität vor allem für die jüngeren Generationen zu steigern», erklärt Niederberger.
Helfen soll die App «Sqwiss», die Ende August lanciert wird. Das Such- und Wissensspiel funktioniert wie «Pokémon Go». Nur mit mehr Tiefgang, versprechen die Macher.
Mit Hilfe der Handykamera kann der Spieler Murmeltiere aus ihren Höhlen locken und sich von ihnen Fragen zur Schweizer Geschichte und Kultur stellen lassen. Im ganzen Land sollen Hunderte solcher Rätsel-Löcher verteilt werden. Ein paar davon auf dem Rütli.
Aufs Rütli locken will die SGG auch mit mehr Veranstaltungen. Film- und Theateraufführungen, Konzerte und Jass-Meisterschaften. Selbst eine Metzgete können sich die Rütli-Verwalter vorstellen. Als erster grosser Event steht im Sommer 2020 die Aufführung von Gioachino Rossinis Oper «Wilhelm Tell» auf dem Plan.
Das Rütli wird kein DisneylandBundespräsident Berset wird am Mittwoch zudem das «Musée Grütli» eröffnen. Dort sollen in Zukunft Ausstellungen zur Geschichte und Kultur gezeigt werden.
Angst, dass das Rütli eine Art Disneyland wird, muss jedoch niemand haben. «Wir bespielen die Wiese in homöopathischen Dosen», sagt Niederberger. «Das Rütli soll immer ein beschaulicher, unaufgeregter Ort bleiben.»
ZÜRICH - 2001 gab er in einer Sendung der Talkshow «Fohrler Live» legendäre Sätze von sich. Bestes Beispiel: «Wenn epper schreg ahluegt, denn sag ich ‹sorry, wottsch du min Fettli ha?›». Damit wurde er zum Youtube-Star. BLICK spürte ihn nach langer Zeit auf.
Im Jahr 2001 schreibt eine Folge der Talkshow «Fohrler Live» auf dem mittlerweile eingestellten Sender «TV3» ein Stück Schweizer Fernsehgeschichte. «Jugend und Gewalt – Ich schlage zu!» lautet das Thema der Ausstrahlung.
Es brodelt von der ersten Sekunde an. Die Protagonisten schreien sich an und beleidigen sich gegenseitig. Der Türke Osman mit Sonnenbrille und auf Plateau-Schuhen sagt einem Spanier mit Hip-Hop-Kopftuch, der sich aus dem Publikum meldet: «Hey, meinsch bisch krass, will de Bändeli ahhesch?» «Hells Angels»-Rocker Pit pöbelt in Richtung Osman: «Was hesch denn du scho erläbt, du huere Banane?»
Das Publikum grölt, tobt, lacht und applaudiert. Mehrmals eskaliert das Gespräch. Moderator Dani Fohrler droht mit dem Rausschmiss vereinzelter Gäste – oder gar mit Abbruch der Sendung.
Der folgenschwere KultsatzPlötzlich steht ein Bub aus dem Publikum auf. Roter ärmelloser Kapuzenpulli, die Haare seitlich kurz rasiert, dunkler Teint. Er ist in Rage: «Sorry, händr kei Ahnig was bedüttet Krieg und was bedüttet schlegle? Chöndr vo mir höre – ich bin im Krieg gse, ich han alles erläbt. Ich kas bewise, wöndr luege? Pistoleschuss, Bombesplitter. Ich han mini Familie verlore.» Dann folgt der Kultsatz: «Wenn epper schreg ahluegt, denn sag ich ‹sorry, wottsch du min Fettli ha?›»
Sätze, die bis heute im Schweizer Jugendslang verankert sind. Dank dieses Zwischenrufs avanciert der Junge zum heimlichen Star der Sendung. Auf Youtube hat sie Millionen Klicks. Doch was wurde aus dem Jugendlichen?
Illegal auf der FluchtBLICK hat ihn 17 Jahre nach Ausstrahlung der «Fohrler Live»-Sendung aufgespürt. Mittlerweile ist er 33 Jahre alt, sein Körper ist gezeichnet vom Leben: Tätowierungen, riesige Narben von Messerstichen und Bombensplittern. Er sagt offen: «Ich heisse Nadir, bin 1,56 Meter gross und komme aus Afghanistan. Ich bin ein Illegaler. Dennoch bin ich glücklich.» Fakt ist: Beim Gespräch mit BLICK ist er auf der Flucht vor der Schweizer Justiz.
Er bereut, dass er damals in der Sendung etwas sagte: «Wär ich doch damals nicht aufgestanden. Wär ich doch nur sitzen geblieben. Diese Sekunden haben mein Leben verändert. Die Jungen, die das sehen, denken, dass es cool sei, was ich da sage. Doch es ist überhaupt nicht heroisch. Ich wollte nur über mein Schicksal erzählen. Aber ich konnte damals nicht gut Deutsch, daher kommen meine Aussagen komisch rüber. Ich schäme mich für diesen Auftritt.»
Als Kindersoldat in AfghanistanNadir erzählt aus seinem Leben: Er kam in der Provinz Kandahar im Süden Afghanistans zur Welt. Als kleiner Bub erlebte er den afghanischen Bürgerkrieg hautnah mit. «Es war der Horror», sagt Nadir. «Leute wurden misshandelt, gesteinigt, enthauptet.» Er war zu dieser Zeit Kindersoldat. «Die Taliban waren schwach und rekrutierten Buben aus Kandahar. Unsere Gegner waren all die, die aus Sicht der Taliban ungläubig waren.» 1996 floh er aus Afghanistan und kam mehrere Monate später in der Schweiz an.
Er habe in Afghanistan schlimme Dinge erlebt und getan, sagt Nadir. «Schon mit neun Jahren wurde ich gezwungen, mit Waffen gegen andere Menschen zu kämpfen.» Nadir kann sich nicht erinnern, ob er jemanden umbringen musste – oder er will sich einfach nicht mehr erinnern.
Als Nadir in die Schweiz flüchtete, war er nicht erwünscht. Über die Gründe und seinen familiären Hintergrund möchte er nicht reden. «Ich musste auf der Strasse schlafen. Nach zwei Tagen hatte ich dermassen Hunger, dass ich aus der Not heraus etwas klaute.» Es folgten vier Jahre Heim.
Immer wieder im Visier der JustizUnd: Schon als Teenager machte Nadir Bekanntschaft mit der Justiz. «Als 15-Jähriger musste ich zum ersten Mal in Untersuchungshaft. Ich sass insgesamt über zehn Jahre im Gefängnis», sagt er. Wegen diverser kleiner Delikte, über die Nadir nicht sprechen will. Der Junge wurde in die Psychiatrie gesteckt und, wie er erzählt, dort mit Medikamenten vollgepumpt. «Sie gaben mir Dinge, im Glauben, dass ich mich bessern würde.» Später half ihm eine ambulante Therapie in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf ZH, mit seinen Problemen umzugehen und sich zu akzeptieren.
Dennoch fühlt sich Nadir in der Schweiz nicht willkommen: «Die Schweiz will mich unbedingt loswerden. Man will mich zurück ins Kriegsgebiet schicken, obwohl ich schon über 20 Jahre in der Schweiz lebe», sagt er. «Klar, ich habe die Gastfreundschaft der Schweiz missbraucht, mit dem, was ich tat. Dennoch wäre es unmenschlich, mich nach Afghanistan zurückzuschicken. Dort werden momentan mehr Leute denn je getötet.»
Noch heute wird er erkanntDabei ist Nadir hier ein kleiner Star. «Die halbe Schweiz kennt mich. In Zürich ist es noch extremer: Laufe ich herum, wollen alle ein Foto mit mir. Buben sagen mir, ich sei ein ‹geiler Siech›. Doch das bin ich nicht. Ich sage allen Jungen, dass sie mich auf keinen Fall als Idol nehmen sollen.»
Nadirs Resümee fällt ernüchternd aus: «Es waren 17 verlorene Jahre. Ich habe nichts erreicht.» Auf ein paar Dinge kann Nadir dennoch stolz sein: «Ich habe eine einjährige Tochter. Sie ist das Schönste, was mir passieren konnte – und ich bin glücklich verlobt.»
Ein angetrunkener Traktorfahrer verursachte am Sonntag in Dornbirn (A) einen schweren Unfall mit zwei Toten und drei Verletzten. Unter den Todesopfern ist auch ein Schweizer.
Tragisches Ende eines Ausflugs von fünf Freunden in Dornbirn (A): Die Gruppe war nach einem Fest auf der Sattelalp in einem Traktor auf dem Heimweg, als der alkoholisierte Fahrer einem entgegenkommenden PKW Platz machen wollte.
Dann passierte das Unglück: Der Traktor, der gar nicht für den Strassenverkehr zugelassen war, kam rechts von der Fahrbahn ab und stürzte mitsamt den Passagieren eine steile Böschung hinunter. Das Fahrzeug überschlug sich dabei mehrfach, bis es acht Meter tiefer endlich auf der Seite liegen blieb, wie die «Vorarlberger Nachrichten» berichten.
Schweizer aus Berneck SG unter den TodesopfernZwei der Männer verletzten sich dabei so schwer, dass sie noch auf der Unfallstelle starben. Bei den Toten handelt es sich gemäss Horst Spitzhofer, Pressesprecher der zuständigen Landespolizeidirektion Vorarlberg, um einen Österreicher (†41) und einen Schweizer (†50), der in Berneck im St. Galler Rheintal wohnhaft war.
Die anderen drei Männer, allesamt aus Vorarlberg, zogen sich zum Teil schwere Verletzungen zu. Sie mussten in Spitäler in der Region eingeliefert werden. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich wegen der schwierigen Lage der Opfer schwierig. Zwei Helikopter und mehr als 50 Einsatzkräfte mussten für die Bergung eingesetzt werden.
Fahrer hatte 1,8 Promille im BlutDer genaue Unfallhergang ist noch nicht geklärt. «Die Verletzten konnten noch nicht vernommen werden», sagt Spitzhofer. Man suche noch nach Zeugen. Gesichert sei bisher nur, dass der 43-jährige Fahrer des Traktors betrunken war. «Er wies einen Blutalkohol-Wert von 1,8 Promille auf.» (krj)
Bei einem Angriff auf Touristen in Tadschikistan sind am Sonntag ein Schweizer getötet und eine Schweizerin verletzt worden. Die Terrormiliz IS bekannte sich zur Tat.
Bern/Duschanbe – Bei einem Angriff auf Touristen in Tadschikistan sind am Sonntag ein Schweizer getötet und eine Schweizerin verletzt worden. Das bestätigte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag. Die IS-Miliz reklamierte das Attentat für sich.
Das EDA leiste konsularischen Schutz, teilte es weiter mit. Es stehe in Kontakt mit der verletzten Schweizerin, den Angehörigen sowie den lokalen Behörden.
Insgesamt wurden beim Angriff vier Menschen getötet und zwei verletzt. Die Angreifer hätten «Messer und Schusswaffen» dabei gehabt, sagte Innenminister Ramason Hamro Rahimsoda am Montag in der Hauptstadt Duschanbe. Bei den weiteren Todesopfern handelt es sich um zwei Velofahrer aus den USA und einen Niederländer.
Am Montagabend reklamierte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Attentat für sich. Die IS-Miliz erklärte, eine «Abordnung von Soldaten des Kalifats» habe das Attentat begangen, wie das auf die Auswertung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE mitteilte. Der Angriff habe «Bürgern der Kreuzfahrer-Staaten» gegolten.
Innenminister Rahomsoda hatte zuvor gesagt: «Wir ermitteln in alle Richtungen. Wir können nicht sagen, ob es sich um einen Terrorakt handelt.» Die Polizei erschoss nach eigenen Angaben im Zuge ihrer Fahndung fünf Verdächtige - unter ihnen den 21-jährigen Halter des Tatfahrzeugs. Vier weitere Verdächtige seien festgenommen worden.
Eines der beiden verwundeten Opfer sei durch einen Messerstich verletzt worden, sagte der Innenminister. Der Zustand des Opfers sei stabil. Ein siebtes Mitglied der Radfahrergruppe, ein Franzose, sei unversehrt geblieben und werde von der Polizei befragt.
Zunächst waren die Behörden des zentralasiatischen Landes von einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ausgegangen. Der Angriff ereignete sich im Bezirk Danghara, 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Duschanbe, auf dem bei Velotouristen beliebten Pamir Highway.
Tadschikistan ist die ärmste der ehemaligen Sowjet-Republiken und wird seit 1992 autoritär von Präsident Emomali Rakhmon regiert. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime.
Die Behörden gehen hart gegen religiösen Fundamentalismus vor. 2015 machte Tadschikistan mit radikalen Massnahmen wie erzwungenen Bartrasuren und Einschränkungen für die Pilgerreise nach Mekka von sich Reden.
US-Präsident Donald Trump sagte am Montag bei einer Pressekonferenz, es gebe keine Einwände dagegen, sich mit dem iranischen Staatschef Hassan Ruhani zu treffen.
US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Worten dazu bereit, sich «jederzeit» und «ohne Vorbedingungen» mit dem iranischen Staatschef Hassan Ruhani zu treffen. Eine Woche nach seinen Drohungen an die Adresse Teherans sagte Trump am Montag in Washington: «Ich würde mich mit Iran treffen, wenn sie ein Treffen wollen.»
Er würde sich mit jedem treffen, sagte Trump. «Ich glaube an Treffen.» Er wisse jedoch nicht, ob die iranische Führung zu einem Treffen derzeit bereit sei, fügte der US-Präsident während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem italienischen Regierungschef Giuseppe Conte hinzu.
Gegenseitige Drohungen über TwitterErst vor einer Woche hatte Trump den iranischen Präsidenten gewarnt, «niemals wieder die USA» zu bedrohen, sonst werde dies härteste Konsequenzen zur Folge haben. Seine Drohung über den Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb der US-Präsident komplett in Grossbuchstaben, um ihr besonderen Nachdruck zu verleihen. Zuvor hatte Ruhani den USA mit der «Mutter aller Schlachten» gedroht.
Trump war im Mai trotz weltweiter Kritik aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgetreten, das Teheran daran hindern soll, die Fähigkeiten zur Herstellung von Atomwaffen zu erlangen. Der US-Präsident verhängte zugleich neue Finanz- und Handelssanktionen, die auch europäische Firmen zu treffen drohen. (SDA)
MONTE CENERI TI - In Monte Ceneri TI hat sich ein Mann (51) bei Schiessübungen am Arm schwer verletzt. Er musste mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden.
Ein 51-jähriger Mann ist am Montagabend in Monte Ceneri TI am Arm schwer verletzt worden, als er am 300-Meter-Schiessstand trainierte. Aus noch ungeklärten Gründen brach der Lauf der Waffe ab und verletzte den Schützen.
Der in Lugano wohnhafte Mann musste von der Ambulanz is Spital gebracht werden, wie die Kantonspolizei Tessin am Montagabend mitteilt. Der Mann habe aber keine Verbrennungen, sondern andere Verletzungen erlitten, präzisierte ein Sprecher auf Nachfrage von Keystone-SDA. Die Polizei untersucht die Umstände und die Ursache des Unfalls. (SDA/rad)