Washington – Auf dem bekannten US-Militärfriedhof Arlington wird der Platz knapp. Deshalb soll die Kapazität für mögliche neue Gräber um 40'000 auf dann 60'000 Plätze erhöht werden, wie Ingenieure der US-Armee mitteilten.
Die Bauarbeiten zur Erweiterung der Anlage in der Nähe von Washington sollen demnach im Jahr 2021 beginnen und bis 2025 andauern. Bislang wurden etwa 400'000 US-Soldaten in Arlington beigesetzt.
Laut den Plänen, über die am Mittwoch (Ortszeit) eine öffentliche Anhörung angesetzt war, könnte der Friedhof nach der Erweiterung bis in die Mitte des Jahrhunderts in Betrieb bleiben. Karen Durham-Aguilera, Direktorin der Friedhofsverwaltung der US-Armee, sprach von einem «kritischen Meilenstein» für das Fortbestehen von Arlington.
Ältester Militärfriedhof der USAArlington wurde während des Bürgerkriegs im Jahr 1864 gegründet. Nicht nur Soldaten, sondern auch Politiker wie der frühere US-Präsident John F. Kennedy und Prominente wie der Schwergewichts-Boxweltmeister Joe Louis liegen dort begraben. (SDA)
Der Sex-Skandal um Asia Argento geht um die Welt. Täglich gibt es neue Enthüllungen über die angebliche sexuelle Nötigung des damals 17-jährigen Jimmy Bennett. Nun bricht der Musiker sein Schweigen.
In dem ersten Enthüllungsartikel in der «New York Times» über seine angebliche sexuelle Nötigung wollte sich Jimmy Bennett (22) noch nicht äussern. Nun sprach der Musiker erstmals darüber, wieso er mit seinen Vorwürfen an Asia Argento (42) nicht an die Öffentlichkeit ging, sondern mit ihr eine Einigungszahlung von 380'000 Dollar vereinbarte.
«Ich habe zunächst nicht über meine Geschichte gesprochen, weil ich mich entschieden habe, sie privat mit der Person zu klären, die mir Unrecht getan hat», teilt Bennett über seinen Anwalt der «New York Times» mit. Doch als sich Argento mit ihren Vergewaltigungsvorwürfen gegen Harvey Weinstein (66) an die Spitze der MeToo-Bewegung stellte, sei sein Trauma wieder hochgekommen. «Ich habe in den letzten Tagen nicht öffentlich darüber gesprochen, weil ich mich schämte und Angst davor hatte, Teil der öffentlichen Debatte zu werden.»
Dies liege vor allem an dem «Stigma, in der Gesellschaft als Mann in einer solchen Situation zu sein»: «Ich habe nicht geglaubt, dass die Leute diesen Vorfall aus der Sicht eines minderjährigen Jungen verstehen würden.» Nun möchte er das Ganze hinter sich lassen, «ohne länger zu schweigen».
Alkohol und Sex in KalifornienAm Sonntag veröffentlichte die «New York Times» erstmals Details zu den Nötigungsvorwürfen, die der Zeitung per E-Mail von einer anonymen Quelle zugespielt worden seien. Argento soll 2013 dem damals 17-Jährigen in einem kalifornischen Hotel Alkohol gegeben und danach mit ihm geschlafen haben. In Kalifornien sind sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen illegal. Bennett soll geplant haben, die Schauspielerin zu verklagen, worauf sie sich auf eine Zahlung von 380'000 Dollar geeinigt haben.
«Ich hatte Sex mit ihm, es war komisch»Die Schauspielerin selbst wies gestern jegliche Vorwürfe von sich. «Ich bin zutiefst schockiert und verletzt, eine Geschichte zu lesen, die absolut falsch ist», liess sie in einem Statement verlauten. Sie habe «niemals irgendeine sexuelle Beziehung» zu Bennett gehabt. «TMZ» veröffentlichte anschliessend aber ein Bild, das die beiden «nach dem Sex» in dem Hotel zeigen soll.
Ausserdem publizierte das US-Portal belastende Screenshots von einem SMS-Gespräch, das Argento nach dem ersten «New York Times»-Artikel mit einer Kollegin geführt haben soll. Darin gibt die Schauspielerin zu, mit Bennett geschlafen zu haben: «Ich hatte Sex mit ihm, es war komisch.» Die sexuellen Avancen seien allerdings von ihm gekommen: «Der spitze Junge ist auf mich gesprungen.» (klm)
Der 1982 eröffnete Furka-Basistunnel wird saniert. Die einzige wintersichere Verkehrsverbindung zwischen Uri und dem Wallis war einst in minimalem Ausbaustandard erstellt worden. Dank Erneuerungen im Umfang von 190 Millionen Franken soll der Tunnel sicherer werden.
Nach 33 Betriebsjahren ohne grössere Investitionen seien bauliche und sicherheitstechnische Massnahmen notwendig, die den Bahnbetrieb für die nächsten 50 Jahre sicherstellten, teilte die Matterhorn-Gotthard-Bahn am Donnerstag zum Auftakt der Hauptarbeiten in Realp UR mit. Durch den Tunnel fahren der Glacier-Express, Regional- und Autozüge.
Tunnelbau mit HindernissenMit der Planung der Sanierung hatte man bereits 2008 begonnen. In einem ersten Schritt waren seit 2014 Installationen erneuert, eine neue Lüftungszentrale eingebaut und Arbeiten am Gewölbe vorgenommen worden. So kann das Tunnelwasser künftig besser gefasst und abgeleitet werden.
Dieses hatte den Tunnelbauern bereits vor 45 Jahren Kopfzerbrechen bereitet. Nach dem Baustart für den knapp 15,4 Kilometer langen Zugtunnel im Herbst 1973 zwischen Realp und Oberwald VS hatten die Arbeiter mit Wassereinbrüchen von bis zu 5000 Litern pro Minute und Steinschlag zu kämpfen.
Statt der veranschlagten 74 Millionen hatte der Tunnel, als er im Juni 1982 durch den damaligen Verkehrsminister Leon Schlumpf eröffnet wurde, 318 Millionen Franken verschlungen. Für den Endausbau und die Bahntechnik blieb ein Jahr Zeit, was nur einen minimalen Ausbaustandard zuliess.
Deswegen und weil die damaligen Normen und Richtlinien die heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllten, werden nun bis voraussichtlich 2025 Sanierungsarbeiten vorgenommen. So entstehen insbesondere mehr Möglichkeiten zur Selbst- und Fremdrettung, die neue Lüftung kann im Brandereignis eine rauchfreie Zone schaffen.
Grösstes Projekt der Matterhorn Gotthard BahnDie Hauptarbeiten aber umfassen die Erneuerung der Kabelanlagen, der Fahrbahn und der Fahrleitung. Statt einer Schotterfahrbahn kommen die Schienen auf festem Grund zu liegen.
Die Arbeiten werden grösstenteils nachts oder während der regelmässig im Herbst angesetzten Streckensperrungen vorgenommen. Zum Ende der Sanierung allerdings sind während zwölf Wochen Komplettsperrungen nötig. Das 190-Millionen-Franken-Projekt ist das grösste in der Geschichte der Matterhorn Gotthard Bahn. Das Geld dafür stammt vom Bund und den Kantonen Wallis, Uri und Graubünden. (SDA)
Peking/Washington – Die USA und China lassen ihren Handelsstreit immer weiter eskalieren. Die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt verhängten am Donnerstag neue Sonderzölle von 25 Prozent auf Waren des anderen Landes im Volumen von je 16 Milliarden Dollar.
In den USA werden damit Abgaben vor allem fällig für Halbleiter, Chemikalien, Plastik, Motorräder und Elektroroller aus der Volksrepublik, in China für Benzin, Autos, Stahl und Medizintechnik aus den USA.
Die neue Zollrunde fällt mitten in die ersten Handelsgespräche beider Seiten seit Monaten. Doch US-Präsident Donald Trump hatte schon im Vorfeld gesagt, dass dabei wohl nicht viel herauskommen werde. Er will, dass China mehr aus den USA importiert und wirft dem Land zudem unfaire Handelspraktiken sowie Diebstahl geistigen Eigentums vor.
Strafzölle werden per 23. August in Kraft gesetztDie USA hatten die jetzt in Kraft gesetzten Zölle bereits vor einiger Zeit angekündigt und wollten sie nur dann nicht wirksam werden lassen, wenn es bis zum 23. August eine Einigung in dem Streit geben sollte.
Das Handelsministerium in Peking kritisierte das Vorgehen scharf und beschuldigte Trumps Regierung der Starrsinnigkeit. Ihre eigenen Gegenmassnahmen hatten die Chinesen bereits vorbereitet und setzten sie am Donnerstag unmittelbar in Kraft, als die neuen US-Zölle wirksam wurden.
Neue Eskalationsstufe erreichtMit dieser neuen Eskalationsstufe werden nunmehr Abgaben auf Waren beider Seiten im Wert von jeweils 50 Milliarden Dollar fällig. Weitere Zölle sind zudem in Vorbereitung. Trump hat damit gedroht, praktisch sämtliche China-Einfuhren in die USA im Volumen von mehr als 500 Milliarden Dollar mit Abgaben zu belegen.
In diesem Umfang importiert die Volksrepublik gar keine Güter aus den USA, so dass Beobachter andere Formen der Vergeltung für möglich halten. So könnte die Pekinger Regierung US-Unternehmen in China stärker an die Kandare nehmen oder die Landeswährung Yuan weiter abwerten lassen, um heimische Exporteure zu stärken.
Doch US-Handelsminister Wilbur Ross zeigte sich siegessicher. Zwar werde China nicht so leicht aufgeben und in einem gewissen Rahmen zurückschlagen, sagte er auf CNBC. «Am Ende des Tages haben wir viel mehr Patronen als sie. Und sie wissen dass. Wir haben eine viel stärkere Wirtschaft als sie. Und das wissen sie auch.»
USA will den Drachen bändigenDamit scheint Trumps Kabinett davon auszugehen, dass die USA mit ihrer wirtschaftlichen Übermacht China durch das Ausbremsen der Konjunktur und der Börsen in die Knie zwingen zu können.
Der Konflikt birgt Ökonomen zufolge aber auch Risiken für die US-Wirtschaft sowie den Welthandel und damit die globale Konjunktur. In der Wirtschaft wurde nicht zuletzt deshalb die Hoffnung geäussert, dass die seit Mittwoch laufenden Handelsgespräche eine neue Verhandlungsrunde einläuten könnten.
Beide Seiten schickten aber nur untergeordnete Vertreter, und Experten rechneten nach den jüngsten Äusserungen Trumps kaum mit einem Durchbruch. Der Präsident hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters Unnachgiebigkeit signalisiert. (SDA)
ZÜRICH - Weil die steigenden Futterkosten wegen der Dürre die Milchbauern an den Anschlag bringt, forderten sie eine befristete Milchpreiserhöhung. Obwohl Marktakteure wie Emmi und Migros Sympathie zeigten, blitzten die Bauern ab. Nun sind sie sauer.
«Wir sind sehr überrascht und extrem enttäuscht über die fehlende Solidarität und das Versagen der Branchenorganisation Milch», sagt Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband (SBV). Weil viele Bauern ihre Tiere wegen der angespannten Futterlage schlachten mussten oder finanziell in die Bredouille gerieten, forderte der Bauernverband die Detailhändler in den letzten Hitzewochen auf, für die Industriemilch fünf Rappen Solidaritätsbeitrag zu bezahlen. Die Aktionen sollte bis am 30. April 2019 befristet sein.
Entscheid nicht nachvollziehbarBloss: Am gestrigen Treffen der Branchenorganisation Milch (BOM) haben die grossen Branchenvertreter – die Händler, die Industrie, der Detailhandel und die Bauernvertreter – entschieden, den Milchpreis nicht zu erhöhen. Laut BOM fand die Forderung der Produzenten nach einer Erhöhung des Richtpreises keine Mehrheit. Verarbeiter und Produzenten schätzten die Entwicklung des Marktes fundamental unterschiedlich ein.
Laut Helfenstein hätten verschiedene Vertreter der Branche im Vorfeld Unterstützung zugesichert gehabt. Deshalb sei der Entscheid unerwartet und absolut nicht nachvollziehbar. «Im Milchmarkt scheinen die Interessen der Milchproduzenten immer weniger zu gelten», so Helfenstein weiter. Der Entscheid sei Wasser auf die Mühlen der verschiedenen anstehenden Volksinitiativen.
Vorerst keine BundeshilfeGanz anders sieht es im nördlichen Nachbarland aus: Die deutsche Regierung hat den deutsche Landwirten gestern wegen wochenlangen Dürre in vielen Regionen staatliche Nothilfen von bis zu 340 Millionen Euro zugesprochen – auch wegen der schwierigen Tierfuttersituation. Für den Schweizer Bauernverband stehen im Moment brancheninterne Massnahmen im Vordergrund. «Wir möchten nicht bei jeder Krise gleich zum Bund rennen müssen», betont Helfenstein. Es sei ein absolutes Armutszeugnis, dass die Branchenorganisation ihre Verantwortung nicht wahrnehme.
Laut SBV ist die Milchbranche immer weniger in der Lage, dringend notwendige Entscheide selber zu fällen. Es müsse von einem eigentlichen Marktversagen gesprochen werden.
BERN - Postfinance hat als Goldesel der Post ausgedient: Im ersten Semester brach das Ergebnis um 66 Prozent auf 125 Millionen Franken ein. Wegen dem schwierigen Zinsumfeld zahlen Kunden neu Negativzinsen ab 500'000 Franken Vermögen.
Das hat der Schweizer Post im Krisenjahr mit dem Postautoskandal gerade noch gefehlt. Die Banktochter Postfinance, die über Jahre zuverlässig die Kassen der Post füllte, verdiente im ersten Halbjahr 247 Millionen weniger als vor einem Jahr.
Laut Postfinance-Chef Hansruedi Köng (52) wurde der Rückgang massgeblich durch den um 82 Millionen Franken tieferen Zinserfolg verursacht. Vor den gravierenden Auswirkungen des Negativzinsumfelds warnte er schon länger. Negativ auf das Ergebnis wirkten sich zudem Wertberichtigungen auf Finanzanlagen im Umfang von 6 Millionen Franken aus.
Ausserdem war das Vorjahressemester durch einmalige Gewinne aus dem Verkauf zweier Aktienportfolios in der Höhe von insgesamt 109 Millionen Franken positiv beeinflusst worden.
Strafzins ab OktoberUm die Kosten angesichts schwindender Erträge zu senken gab Postfinance im Juni einen Stellenabbau von 500 Personen bis Ende 2019 bekannt. Seit Jahresbeginn ging die Zahl der Vollzeitangestellten um 96 auf 3377 zurück. Um mehr Einnahmen zu generieren, senkt Postfinance nun per 1. Oktober den Schwellenwert für Negativzinsen bei den Privatkunden von bisher einer Million Franken auf neu 500’000 Franken. Laut Köng sind davon zusätzlich rund 6000 bis 7000 Kunden betroffen. Seit Anfang 2017 müssen bereits Kunden mit einem Vermögen über dem Schwellenwert von 1 Million Franken 1 Prozent Strafzinsen bezahlen auf dem Vermögen über dem Schwellenwert. Wie viele Kunden so schon Strafzinsen bezahlen, gibt Postfinance nicht bekannt.
Neu muss zum Beispiel ein Kunde mit 750'000 Franken auf dem Konto 2500 Franken Strafzins abgeben. Mit dieser unpopulären Massnahme sollen die wegbrechenden Zinserfolge kompensiert werden, so Köng. Er beteuert, für die überwiegende Mehrheit der 2,5 Millionen Privatkunden werde es jedoch weiterhin keine Negativzinsen geben.
Die Postfinance parkiert wegen des ihr auferlegten Kreditverbotes und «mangels rentabler Anlagemöglichkeiten» einen Teil ihrer Kundengelder als liquide Mittel bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Negativzinsen, die sie dafür der SNB bezahlen muss, verrechnet sie teilweise in Form einer Gebühr an Geschäftskunden und vermögende Privatkunden. Trotzdem seien ihr in den letzten zwölf Monaten über 3,6 Milliarden Franken an Kundengeldern zugeflossen.
Klare Rahmenbedingungen gefordertDas Tiefzinsumfeld kommt für Postfinance in einem ungünstigen Moment. Gemäss den neuen Eigenmittelvorgaben muss die Posttochter ab nächstem Jahr 2 Milliarden Franken Eigenkapital aufbauen. Weil für Postfinance ein Kreditverbot gilt, kann sie das Finanzpolster weder mit dem Kredit- noch dem Hypothekengeschäft aufbauen. «Wir wissen noch nicht wie Postfinance zusätzliches Kapital beschaffen soll», kritisiert Köng.
Er schlägt schon lange eine Teilprivatisierung der Postfinance vor und dafür das Recht, Hypotheken zu verkaufen. «Der Bundesrat soll einen Grundsatzentscheid fällen», fordert Köng. Erhält Postfinance keine neuen Geschäftsmöglichkeiten, braucht sie ihren Gewinn, um das eigene Kapitalpolster aufzubauen. Der Mutterkonzern Post muss sich sowieso darauf einstellen, dass sie von der Tochter für dieses Jahr keine Dividende in der Höhe von 136 Millionen Franken erhält wie im Vorjahr.
Der Pensionskassenverband fordert eine Senkung des Umwandlungssatzes für die Renten in der beruflichen Vorsorge. Die Umverteilung zwischen Jung und Alt müsse aufhören.
Gemäss der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) des Bundes fliessen derzeit 7,1 Milliarden Franken im Jahr von den Aktiven zu den Rentnern, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Das sei nicht länger haltbar. Die BVG-Revision sei ebenso dringlich wie jene der AHV.
Um die Rentensenkungen abzufedern, schlägt ASIP eine prozentuale Erhöhung der Altersguthaben vor. Diese soll dezentral innerhalb der einzelnen Pensionskassen erfolgen und nicht über den Solidaritätsfonds.
Frauen-Rentenalter 65Zudem fordert der Verband die schnelle Angleichung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre und als zweiten Schritt die Diskussion über eine Erhöhung. Die Berufsvorsorge sollte entpolitisiert werden. Sie hänge nämlich von Faktoren ab, welche die Politik nicht beeinflussen könne wie etwa Negativzinsen oder Alterung.
Anstelle des politisch festgelegten Umwandlungssatzes schlägt ASIP ein Sozialziel vor. Gegenwärtig ersetzen die Kassen den 2016 Pensionierten 41 Prozent des letzten Lohns. Sie liegen damit über der gesetzlichen Vorgabe von 34 Prozent. Selbst bei tieferen Umwandlungssätzen könnten sie dieses Ziel noch erreichen.
Die Verfassung schreibt vor, dass AHV und Pensionskassen die Fortsetzung des gewohnten Lebensstandards ermöglichen. Angestrebt dabei sind 60 Prozent des letzten Bruttolohns im gesetzlichen Lohnbereich von rund 85'000 Franken.
Politische Vorschläge bis im FrühlingUmwandlungssatz, Sparziele und Realzinsziel sollen anstelle der heutigen politischen Festlegung von der BVG-Kommission jährlich überprüft werden. Das soll aufgrund eines Bandbreitenmodells geschehen und die Kommission würde dem Bundesrat dann eventuelle Änderungsvorschläge unterbreiten.
Für die Revision des Berufsvorsorgesetzes sollen die Sozialpartner bis März oder April nächsten Jahres Vorschläge zuhanden des Parlaments erarbeiten. ASIP erwartet von ihnen, dass sie sich an diese Frist halten. Die Verknüpfung der Steuervorlage 17 mit der AHV dürfe nicht zu einer Verzögerung der BVG-Revision führen, mahnt der Verband.
Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP ist ein Dachverband von 930 Pensionskassen. In diesen Kassen sind rund zwei Drittel der Versicherten der Berufsvorsorge mit einem Vermögen von 550 Milliarden Franken. (SDA)
ZÜRICH - ZH - Passanten können nackte Menschen mitten in der Stadt Zürich antreffen - auf der Gemüsebrücke beim Rathaus. Es sind Künstler und Künstlerinnen des «Body and Freedom Festival». Dieses findet zum zweiten Mal in der Schweiz statt.
Das «Body and Freedom Festival» dauert von Donnerstag bis Samstag. Es hat zum Ziel, den gesellschaftlichen Umgang mit dem nackten Körper zu erkunden. Für Passanten werden gemäss Initiant Thomas Zollinger aus Biel «ungewohnte Situationen geschaffen, die das Repertoire eingeübten Verhaltens unterlaufen».
Dazu sind Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa nach Zürich gereist. Sie schaffen Gesamtbilder mit nackten Körpern, Passanten und Architektur und machen «die Ausgesetztheit und Verletzlichkeit des Körpers» in vielen seiner Erscheinungsformen sichtbar. Sie zeigen aber auch seine Kraft und Ausstrahlung im Spannungsfeld von «zivilisierter» Urbanität und «roher» Natur zeigen.
Die meisten Auftritte dauern rund eine halbe Stunde und werden an einem anderen Tag wiederholt. Am Samstag findet laut Programm eine längere Performance statt. Diese dauert über vier Stunden. Das Festival wird von einem kulturellen Abendprogramm begleitet. Der Anlass ist von den Behörden bewilligt.
Das Festival findet bereits zum zweiten Mal in der Schweiz statt. 2015 war es in Biel. Im Vorfeld gab es damals auch Proteste, während des Anlasses sei vor allem fotografiert worden, meldete die «Berner Zeitung». (SDA)
SP-Nationalrätin Min Li Marti (44) wirft dem BLICK Unehrlichkeit vor und führt jetzt doch noch eine Gewaltdebatte. Dort, wo sie nicht streiten muss.
SP-Nationalrätin Min Li Marti (44) hatte letzte Woche «keine Lust», im BLICK-Livetalk über die Gewaltattacken gegen Frauen zu debattieren. Weil ihr Ausgangsfrage und Plattform nicht passten.
Nun hat sie die Lust doch noch erfasst: In einem nett geführten Interview mit dem Zürcher Onlinemagazin «Republik» wirft Marti dem BLICK vor, eine «unehrliche Debatte» zu führen.
Unehrlich nämlich sei die Frage nach dem Zusammenhang von Gewalt gegen Frauen und der Migration, die BLICK stellte. Die Politikerin, die auch als Journalistin und Verlegerin tätig ist, bestimmt, was ehrlich und unehrlich ist. Sie fühlt sich moralisch überlegen.
«Man muss nichts schönreden, aber man muss differenzieren. Da steckt man sofort in der Defensive», sagt Min Li Marti. Eine Defensive, aus der sie sich im BLICK-Livetalk hätte herausargumentieren können.
Ehrlich berichtet Min Li Marti im «Republik»-Interview aber von der ägyptischen Journalistin und Feministin Mona Eltahawy und ihrem 2015 veröffentlichten Essay «Warum hasst ihr uns so?».
Eltahawy beschreibe eine toxische, frauenfeindliche Kultur in Ägypten, die im Arabischen Frühling gezielt eingesetzt worden sei, um Frauen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen.
Marti schlussfolgert, dieses Frauenbild könne «durchaus ein Faktor sein», der bei Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum wie in der Kölner Silvesternacht 2016 eine Rolle gespielt habe. Aber das heisse nicht, dass jeder Nordafrikaner ein Problem mit Frauen habe, «und es heisst auch nicht, dass kein Schweizer ein Problem mit Frauen hat».
Nur: Das hat, in der Debatte, die BLICK anstiess, keiner behauptet. Hätte Min Li Marti das Streitgespräch verfolgt, das ohne sie, dafür mit SP-Nationalrätin Yvonne Feri (52) und CVP-Frauenpräsidentin Babette Sigg Frank (56) stattfand, würde sie differenzieren, wie sie das auch von BLICK fordert.
Linke Politikerinnen wie Min Li Marti geraten in Schockstarre, wenn über Widersprüche in ihren Überzeugungen gestritten wird. Statt darauf einzugehen, twittern sie wie Marti in der eigenen Echo-Kammer.
Sie harren lieber im heimischen politischen Sandkasten aus, statt sich mit dem ungezogenen Jungen von rechts nebenan abzugeben.
Leider wagt Min Li Marti sich nicht richtig aus dieser selbst gewählten Defensive. Damit schadet sie dem so wichtigen Kampf gegen den salonfähigen Frauenhass.
Hinter den Turbulenzen um das Formel-1-Team Force India stecken superreiche Unternehmer, welche in erster Linie die Karrieren ihrer Söhne vorantreiben wollen.
Jahrelang hat sich Dr. Vijay Mallya (62) – in Indien wegen Milliarden-Betrugs angeklagt – an seinem Force-India-Team bereichert, es aber gleichzeitig ausbluten lassen.
Vor über einem Monat musste das Team dann Insolvenz beantragen. Vor allem auf Druck von Pilot Sergio Pérez, der seit zwei Jahren auf den Lohn wartete!
Vater Stroll droht gerichtlicher ÄrgerDas Wunder geschah schnell: Mode-Milliardär Lawrence Stroll (59) wurde beim eingesetzten Insolvenzverwalter in London vorstellig. Der war vom Rettungsplan des Kanadiers und seinen sieben Partnern begeistert: «Noch nie ging eine Sanierung eines so grossen Unternehmens so schnell über die Bühne!» 408 Mitarbeiter konnten endlich aufschnaufen.
Der Fall ist klar: Stroll will seinen Sohn Lance (19) endlich vor dem Williams-Untergang ans sichere Ufer bringen. Jahrelang hatte Stroll Dutzende von Millionen in dieses Team gebuttert. Vergeblich. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Auch Hauptsponsor Martini steigt Ende Saison aus.
Doch Lawrence Stroll (2,7 Milliarden Dollar schwer) droht jetzt gerichtlicher Ärger: Der Russe Dmitry Mazepin (50) geht gegen den Kauf von Force India durch Stroll vor, informierte schon die FOM, die FIA und Formel-1-Boss Chase Carey über die nächsten Schritte.
Dmitry, vor allem mit Chemiekonzernen und Düngemitteln zum 7,1-Milliarden-Dollar-Mann geworden: «Wir haben jetzt die besten Anwälte und Berater eingesetzt. Wir sind überzeugt, dass der Kauf nicht legal über die Bühne ging und vor allem nicht im Interesse des Teams!» Was immer das auch heissen mag.
Nun, Mazepins Sohn Nikita (18) ist aktuell noch Testfahrer – bei Force India-Mercedes! Der GP3-Gesamtvierte (kürzlich Sieger in Budapest) will selbst in die Formel 1. Daher kämpft Mazepin seiner seits um das effizienteste Team der Formel 1 – 2017 Gesamtvierter mit 187 Punkten und vor Spa am Sonntag aktuell auf WM-Platz 6.
Mitte September wollten die Behörden ihren Bericht offenlegen, wie es zum Quälhof-Drama von Hefenhofen TG kommen konnte. Doch die Untersuchung benötigt offenbar mehr Zeit.
Das Quälhof-Drama von Hefenhofen TG beschäftigt die Behörden länger als geplant. Heute Donnerstag hat die zuständige Untersuchungskommission zum Vollzug der Tierschutzgesetzgebung mitgeteilt, dass ihr definitiver Bericht erst in zwei Monaten erscheinen wird.
Geplant war, dass die Ergebnisse der Untersuchungen bereits in der zweiten Septemberhälfte an den Thurgauer Regierungsrat gehen würde. Neu wurde nun der 23. Oktober als Stichtag kommuniziert.
Prüfung brauche mehr Zeit«Zum einen erfordern die parallele Erarbeitung der Chronologie, die
Durchführung, Protokollierung und Auswertung der Befragungen von über 50 Personen und die entsprechenden Arbeiten am Bericht etwas mehr Zeit», heisst es in der entsprechenden Mitteilung. Zum anderen wolle man auch dem Kanton genug Zeit für die Prüfung des Berichts geben.
Die Veröffentlichung des Berichts soll schliesslich im Rahmen einer Medienkonferenz am 31. Oktober 2018 stattfinden.
Vor rund einem Jahr wurde dank BLICK der Skandalhof in Hefenhofen TG aufgedeckt. Schockbilder von toten und halb verendeten Pferden im Betrieb von Skandalbauer Ulrich K. (50) lösten einen Sturm der Entrüstung in der Bevölkerung sowie eine Untersuchung der Behörden aus. (cat)
WEISSBAD AI - Die Pächter des Bergrestaurants Aescher räumen den «schönsten Ort der Welt» alles andere als grundlos. In der beliebten Beiz müsste dringend Hand angelegt werden. BLICK zeigt die grössten Mängel.
Das Bergrestaurant Aescher zieht Besucher aus der ganzen Welt in seinen Bann. Trotz des grossen Zuspruchs haben Nicole (32) und Bernhard (33) Knechtle entschieden, ihren Pachtvertrag im Aescher nicht mehr zu verlängern (BLICK berichtete).
Für den Abgang auf Ende Oktober machen die Erfolgswirte in erster Linie die mangelnde Infrastruktur verantwortlich.
Tonnenweise Kartoffeln und kaum SaftSo hat der Aescher mit seinen zehn Angestellten gerade einmal so viel Strom zur Verfügung wie ein Einfamilienhaus. Bei einem Kollaps würde neben der Küche auch die Kühlkette aussteigen.
Allein 14'000 Kilo Kartoffeln verarbeitet Familie Knechtle pro Saison im Aescher. Das raubt Platz und Strom. Weitere Kühler können nicht mehr angeschlossen werden.
Insider vermuten gar, dass Hygienevorschriften im Kultresti nicht eingehalten würden. Und dies entscheidend zum Abgang der Wirte beitrug! Diese wollten sich mit BLICK nicht im Detail über die Mängel unterhalten und diese auch nicht fotografiert sehen.
Betrieb mit OptimierungspotenzialChristian Wagner (38), Leiter des Lebensmittelinspektorats beider Appenzell, stellt klar: «Das Gesetz wird im Aescher eingehalten, es gibt dort aber Optimierungspotenzial!»
Weil die Lagerkapazitäten begrenzt seien, müsse das Personal zusätzliche Arbeitsschritte bewältigen, damit alles rechtskonform ablaufe. «Die Küche entspricht den Vorschriften, ist aber klar nicht auf so viele Gäste ausgelegt», so Wagner.
Und da das Haus in den Fels gebaut ist, dringt Feuchtigkeit ein. An mindestens einer Stelle im Haus wurde deshalb eine Blache angebracht, um notdürftig abzudichten.
Investitionsscheue BesitzerinAuch der WC-Bereich ist ein Sorgenkind: Jeweils zwei Toiletten stehen pro Geschlecht zur Verfügung. Hunderte Gäste benutzen die Klos täglich. Weil das Wasser derart knapp ist, müssen die Hände mit Desinfektionsmittel gereinigt werden.
Die Aescher-Besitzerin, die Wildkirchli-Stiftung, die dem Kanton Innerrhoden angegliedert ist, lässt bei Investitionen seit vielen Jahren äusserste Zurückhaltung walten. Ihr Präsident, Landeshauptmann Stefan Müller, war gestern nicht erreichbar.
Da wird sich Heidi Klum freuen. Ihr Freund Tom Kaulitz ist endlich ganz frei für das Topmodel.
Es war der einzige Stolperstein in ihrer Beziehung zu Tom Kaulitz (28). Nun kann Heidi Klum (44) aufatmen: Ihr Freund ist endlich nicht mehr verheiratet.
Wie «The Blast» durch Gerichtsunterlagen bestätigt, soll der Tokio-Hotel-Gitarrist seit dem 17. August offiziell geschieden sein. 2015 heiratete der Musiker die Ex-Miss-Philippinen Ria Sommerfeld (34) in einer geheimen Zeremonie in Los Angeles. Die beiden waren zuvor seit 2011 ein Paar, lernten sich in einem Hamburger Club kennen. Ein Jahr nach der Hochzeit kam es zur Trennung, Kaulitz reichte «wegen unüberbrückbaren Differenzen» die Scheidung ein.
Keine UnterhaltszahlungenDie ist nun unter Dach und Fach! Während sich andere Promi-Paare wie Angelina Jolie (43) und Brad Pitt (54) in jahrelange Rosenkriege verwickeln, ging die Scheidung von Kaulitz und der Ex-Schönheitskönigin ruhig über die Bühne. Sogar auf jegliche Unterhaltszahlungen wurde verzichtet.
Theoretisch könnte Kaulitz nun also mit seiner Heidi vor den Altar treten. Schliesslich laufe die Beziehung mit Kaulitz «grossartig», wie sie vor kurzem im Interview mit «Extra TV» verriet. Sogar weitere Kinder schliesst die Vierfach-Mama nicht von vornherein aus: «Ich weiss nicht. Ich meine, du weisst nie, was im Leben so passiert. Dinge passieren einfach. Ich weiss nicht, was passieren wird.» Ein klares Nein klingt anders! (klm)
ZÜRICH - ZH - Der Telekomkonzern Sunrise hat im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, aber weniger verdient. Der Verkauf von Handymasten führte zu höheren Gebühren.
Der Umsatz stieg um 2,1 Prozent auf 463 Millionen Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) schrumpfte um 1,8 Prozent auf 150 Millionen Franken.
Hier schlugt der Verkauf von über 2'200 Handymasten vor einem Jahr zu Buche, für deren Benutzung Sunrise nun bezahlen muss. Dies trieb die Kosten nach oben. Ohne diesen Effekt wäre der bereinigte Betriebsgewinn leicht gestiegen, teilte der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Talfahrt Festnetztelefonie hält anUnter dem Strich tauchte der Reingewinn nach dem Gewinnsprung im Vorjahr um gut 10 Prozent auf 24 Millionen Franken. Im Vorjahresquartal hatte sich der Reingewinn wegen geringeren Abschreibungen, Amortisationen und tieferen Finanzaufwendungen beinahe verdreifacht. Nun ist der umgekehrte Effekt eingetreten: Höhere Abschreibungen und Amortisationen sowie höhere Netzgebühren nach dem Verkauf der Handysendemasten zogen das Ergebnis nach unten.
Der Umsatzanstieg sei dem Geschäft mit Mobilfunkabos, Internet und TV sowie dem Firmenkundengeschäft zu verdanken, hiess es. Dies konnte die Talfahrt in der Festnetztelefonie wettmachen. Der Umsatzanstieg sei dem Geschäft mit Mobilfunkabos, Internet und TV sowie dem Firmenkundengeschäft zu verdanken, hiess es. Dies konnte die Talfahrt bei den Prepaidkunden und in der Festnetztelefonie wettmachen.
Bei den Handyabos habe Sunrise alleine im zweiten Quartal 30'000 neue Kunden gewonnen, hiess es. Auf der anderen Seite gingen 39'000 Prepaidkunden verloren. Beim Internet konnte Sunrise 11'000 neue Kunden anlocken, beim TV-Angebot waren es 9'000. Damit habe die Zahl der TV-Abonnenten innert eines Jahres um gut 22 Prozent zugenommen, schrieb Sunrise. Mittlerweile schauen auf 229'000 Haushalte mit Sunrise fern.
Halbjahresumsatz verbessertIm gesamten ersten Halbjahr steigerte Sunrise den Umsatz um 4,1 Prozent auf 921 Millionen Franken. Der bereinigte EBITDA sank um 1,9 Prozent auf 290 Millionen Franken. Ohne die Kosten für die Benutzung der Handymasten wäre der EBITDA um 4,1 Prozent gestiegen.
Unter dem Strich verdiente Sunrise einen Reingewinn von 41 Millionen Franken. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahressemester.
Erwartungen übertroffenZudem gab Sunrise bekannt, den Vertrag zur Benutzung des Swisscom-Festnetzes erneuert zu haben. Der Vertrag laufe nun zu weitgehend ähnlichen Konditionen bis zum 30. Juni 2022. Als Teil der Erneuerung werde Sunrise eine Anfangsinvestition von 101 Millionen Franken machen, die in Raten gezahlt werde.
Für die nahe Zukunft zeigt sich Sunrise optimistischer: Der Konzern hebt das Ziel für den bereinigten EBITDA im Gesamtjahr 2018 dank der soliden operativen Dynamik und einer Rechnungslegungsänderung auf 595 bis 605 Millionen Franken an. Das Umsatzziel blieb bei 1,83 bis 1,87 Milliarden Franken unverändert. Bei Eintreffen der Prognose für 2018 will Sunrise eine Dividende von 4,15 bis 4,25 Fr. pro Aktie zahlen.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. (SDA)
Die Verurteilungen seiner zwei ehemaligen engsten Vertrauten treffen den US-Präsidenten hart. Donald Trump (72) gestand am Mittwochnachmittag erstmals, von den Schweigegeld-Zahlungen seines Ex-Anwalts Michael Cohen gewusst zu haben. Die Affäre beeinflusst auch die wegweisenden Halbzeitwahlen im November sowie die Richterwahl für den obersten US-Gerichtshof.
Es brodelt im Weissen Haus. Der Dienstag geht als schwarzer Tag in die Präsidentschaft von Donald Trump (72) ein. Erst wurde sein Ex-Wahlkampfmanager Paul Manafort (69) verurteilt. Ihm drohen 80 Jahre Haft. Wenig später bekannte sich Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen (51) schuldig, Schweigegeld für Stormy Daniels (39) und Karen McDougal (47) organisiert zu haben. (BLICK berichtete)
Zweieinhalb Monaten vor den Halbzeitwahlen in den USA muss Trump deshalb anstelle von Migrations- oder Wirtschaftsthemen über Verurteilungen seiner ehemaligen engsten Vertrauten sprechen. Schlimmer noch: Der US-Präsident muss sich gegen Anschuldigungen verteidigen, am Verbrechen seines Ex-Anwalts Michael Cohen beteiligt gewesen zu sein. Der Vorwurf: Verstösse gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung.
Trumps Sprecherin Sarah Sanders versuchte am Mittwoch, die Thematik herunterzuspielen. «Wir werden uns jetzt weiter auf die Dinge konzentrieren, die den Amerikanern wichtig sind», sagte sie den Journalisten. Doch der Schaden für den Präsidenten ist angerichtet. BLICK erklärt die Folgen.
Erklärungsbedarf: Der US-Präsident muss sich gegen die Vorwürfe illegaler Wahlkampffinanzierung erklären. Ein Thema, mit dem Trump nicht gewinnen, sondern nur verlieren kann. Am Mittwochnachmittag stolperte er bei einem Interview mit seinem Lieblingssender «Fox-News» gleich doppelt.
Trump gab erstmals zu, dass er von den Schweigegeld-Zahlungen Kenntnis hatte – allerdings erst nachdem Cohen diese kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2016 in Auftrag gab. Mit dieser Aussage überführte sich Trump selbst der Lüge. Denn noch im April dieses Jahres sagte er gegenüber Reportern, nichts von solchen Zahlungen zu wissen.
Weiter sagte der US-Präsident im Interview, dass die Schweigegeld-Zahlungen nicht von Wahlkampfgeldern stammen. Trump wollte sich damit entlasten, doch er bewirkte das Gegenteil, sagt US-Politwissenschaftler Matthew Schmidt von der «University of New Haven» zu BLICK. «Man kann sich nicht den Regeln der Kampagnenfinanzierung entziehen, indem man Kampagnenausgaben mit Nicht-Kampagnengeldern bezahlt.
Matthew Schmidt erklärt weiter: «Trump müsste glaubhaft darlegen, dass die Zahlungen ohne politischen Hintergedanken getätigt wurden.» Zum Beispiel könnte er die Zahlungen als Schutz für seine Ehe begründen, weil er die Affäre vor seiner Ehefrau Melania und seinen Kindern geheim halten wollte. Damit müsste Trump aber erst die Fremdgeh-Vorwürfe mit den Pornosternchen bestätigen. Bis jetzt streitet er dies ab.
Für Schmidt ist die Sache klar: «Der Zeitpunkt der Zahlungen so kurz vor den Wahlen lässt dem Präsidenten keinen grossen Spielraum. Es gibt meiner Meinung nach keinen Zweifel daran, dass die Zahlungen politisch motiviert waren.»
Halbzeitwahlen: In knapp zweieinhalb Monaten kommt es zum Showdown: In den USA stehen die «midterms» an. Ein Drittel der Senatoren und das gesamte Repräsentantenhaus werden neu bestimmt. Die Wahlen sind wegweisend für Trump: Verliert seine Partei ihre Mehrheiten im Repräsentantenhaus und Senat, müsste er sich in den folgenden zwei Jahre gegen Blockaden der Demokraten ankämpfen.
Die Demokraten liegen in den Umfragen vorne. Die Verurteilung von Manafort und das Geständnis von Cohen dürften die Republikaner noch weiter zurückgeworfen haben, sagt Jay Leve, Präsident des renommierten Umfrageunternehmens «SurveyUSA». «Die letzten Neuigkeiten motiviert die Gegner von Trump, im Herbst auch wirklich wählen zu gehen.»
Peter Gourevitch (75), Politwissenschaftler von der Universität von Kalifornien, sagt zu BLICK: «Der harte Kern der Trump-Wähler sehen die Verurteilungen von Cohen und Manafort als Hexenjagd an. Sie werden sich nicht vom Präsidenten abwenden.» Anders sehe es bei jenen Menschen aus, die Trump 2016 gewählt haben, weil sie sich mit Hillary Clinton nicht anfreunden konnten. «Einige von ihnen könnten nach diesem Dienstag gegen die republikanischen Kandidaten stimmen», so Gourevitch.
Supreme-Court-Wahl: Mit grossem Tam-Tam verkündete Trump im Juli seine Wahl für den obersten Gerichtshof (Supreme Court). Der konservative Brett Kavanaugh (53) soll den zurückgetretenen Anthony Kennedy (82). Damit wollte Trump die höchste Gerichtsinstanz der USA auf Rechtskurs bringen. Nach den Verurteilungen seiner ehemaligen Vertrauten ist die Bestätigung Kavanaughs durch den US-Senat bis im November vom Tisch.
Die Demokraten haben am Mittwoch nämlich ihre Absicht unterstrichen, bis zu den «midterms» eine Schlusswahl im Senat blockieren zu wollen. Nach den Halbzeitwahlen wolle man weiterschauen, gab der Anführer der Demokraten im Senat, Charles «Chuck» Schumer, zu verstehen.
Doch nach den Wahlen könnte es für Trump zu spät sein. Denn wenn die Demokraten eine Mehrheit im Senat erlangen, würden sie den konservativen Kavanaugh mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ablehnen. Dann wäre Trump gezwungen, einen moderateren Kandidaten zu präsentieren.
In seiner ersten mutmasslichen Botschaft seit einem Jahr hat der Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zur Fortsetzung des «Heiligen Kriegs» aufgerufen.
Fast ein Jahr lang war es still um den IS-Chef. Nun hat sich Abu Bakr al-Bagdadi in einer Audio-Botschaft zu Wort gemeldet. Er attackierte die USA, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate für ihren Kampf gegen die Extremisten.
«Diejenigen, die ihre Religion vergessen, die Geduld, den Dschihad gegen ihre Feinde und ihre Sicherheit angesichts des Versprechens des Schöpfers, brechen zusammen und stürzen», sagte ein Mann, der in der im Onlinedienst Telegram verbreiteten Propaganda-Botschaft als al-Bagdadi vorgestellt wird. Ob es sich bei der Stimme auf der 55-minütigen Aufnahme tatsächlich um die al-Bagdadis handelt, konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Al-Bagdadi versucht sich in ZuversichtDer IS-Chef räumte Gebietsverluste in Syrien und dem Irak ein, sagte seinen Anhängern aber, sie sollten sich nicht sorgen, weil der IS auf keinen Ort beschränkt sei. Diejenigen, die den Dschihad fortsetzten, würden «siegreich» daraus hervorgehen, hiess es in der Audio-Botschaft weiter. Dies könne «eine gewisse Zeit» dauern. Die Botschaft wurde anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha veröffentlicht.
Die IS-Miliz hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und dort ein «Kalifat» ausgerufen. Im Irak wurde sie aber mittlerweile aus allen grösseren Städten vertrieben und auch im Bürgerkriegsland Syrien wurde sie in die Enge getrieben. Allerdings verübte die IS-Miliz am 25. Juli nach eigenen Angaben im Süden Syriens mehrere koordinierte Angriffe, bei denen mehr als 250 Menschen starben.
Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf al-Bagdadi ausgesetzt. Der IS-Chef wurde bereits mehrfach für tot erklärt. Nach Angaben eines irakischen Geheimdienstvertreters vom Mai soll der IS-Chef sich in Syrien unweit der Grenze zum Irak aufhalten. Die bislang letzte mutmassliche Botschaft des IS-Chefs war am 28. September 2017 veröffentlicht worden. (SDA)
Die Schweiz hat zwei neue Lotto-Millionäre. Ein Gewinner stammt wohl aus der Westschweiz, der andere aus der Deutschschweiz. Sie haben zusammen einen Betrag von 4,275 Millionen Franken gewonnen.
Zwei Glückspilze kreuzten vor der Ziehung am Mittwochabend die richtigen Zahlen an. Sie haben damit je einen Betrag von 4,275 Millionen Franken gewonnen.
Ein Gewinner kommt aus dem Einzugsgebiet von Swisslos und der andere aus dem Gebiet der Loterie Romande, wie einer Mitteilung vom Mittwochabend zu entnehmen ist. Lotto wird von Swisslos in der Deutschschweiz und im Tessin angeboten und in der Westschweiz von der Loterie Romande. (SDA)
Weniger als drei Monate vor den US-Kongresswahlen ist die Demokratische Partei in den USA nach Angaben einer Cybersicherheitsfirma Ziel eines versuchten Hackerangriffs geworden. Dieser zielte offenbar auf die Wähler-Datenbank der Partei ab.
Das Unternehmen Lookout teilte am Mittwoch mit, kürzlich eine «versuchte Phishing-Aktion» festgestellt zu haben, die auf das Demokratische Nationalkomitee (DNC) abzielte. Der versuchte Angriff wurde demnach durch ein automatisiertes System zur Identifizierung solcher Phishing-Aktionen festgestellt.
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, zielte der Angriff auf die Wähler-Datenbank VoteBuilder des DNC ab. Die Hacker erstellten demnach eine gleich aussehende Domain, mit der es möglich gewesen wäre, Benutzernamen und Passwörter der autorisierten VoteBuilder-Nutzer abzugreifen. Die gefälschte Webseite wurde demnach gelöscht. Zur Identität der Hacker wurde zunächst nichts bekannt.
Angriffe erinnern an E-Mail-Affäre um ClintonDNC-Sicherheitschef Bob Lord sagte US-Medien, es gebe keine Lücken im System. «Zwar ist klar, dass die Täter es auf die sensibelsten Informationen der Partei abgesehen haben - die Wähler-Datei - aber das DNC war in der Lage, einen Hackerangriff zu verhindern», sagte Lord der «Washington Post». Mit Hilfe des Cybersicherheitssystems sei es gelungen, den Angriffsversuch zu erkennen und zu stoppen.
Nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste waren Hacker des russischen Militärgeheimdienstes GRU im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 in Netzwerke der Demokratischen Partei eingedrungen und an Dokumente und E-Mails gelangt, die später veröffentlicht wurden, um die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton in Bedrängnis zu bringen.
Erst am Dienstag hatte der Technologiekonzern Microsoft über eine Cyberattacke informiert, bei der die Hacker demnach Verbindungen zum GRU hatten. Laut Microsoft erstellten die Hacker Websites, die so wirkten wie die Internetangebote konservativer US-Institutionen, um auf Nutzerdaten zuzugreifen oder Schadsoftware zu installieren. (SDA)
Washington – Die US-Behörden haben zwei mutmassliche iranische Agenten wegen verdeckter Spionage in den Vereinigten Staaten angeklagt. Im vergangenen Jahr hätten sie mehrere israelische und jüdische Gemeindezentren beobachtet, ging aus der Eingabe vor Gericht in Washington hervor.
Die meisten ihrer gesammelten Informationen hätten sich auf die Widerstandsgruppe Volksmudschaheddin (MEK) konzentriert. Die Gruppe ist im Iran verboten, in den USA galt sie bis 2012 als Terrororganisation.
Die Anklage kommt zu einer Zeit, in der die US-Regierung unter Präsident Donald Trump verstärkt Druck auf die Islamische Republik ausübt. Zuletzt sind Sanktionen erneut in Kraft getreten, die Teheran erschweren sollen, mutmasslich Terrorismus und sein Waffenprogramm in den Konflikten im Jemen und in Syrien zu finanzieren.
Den Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, über Angehörige der MEK Informationen gesammelt zu haben und diese nach Teheran weitergeleitet zu haben. Von einzelnen Personen sollen auch Fotos gemacht worden sein, während sie an Veranstaltungen der Volksmudschaheddin teilnahmen.
Die Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation League lobte das FBI für sein Vorgehen gegen die Verdächtigen. Iran habe eine lange Geschichte, wenn es um die Verwicklung in oder die Unterstützung von Terrorangriffen auf jüdische und israelische Einrichtungen gehe.
Im August 1998 wurde mit einer Zahlung von 1,25 Milliarden Franken ein Schlussstrich unter die Affäre um nachrichtenlose Vermögen auf Schweizer Konten gezogen. Der Dokfilm «Die Affäre Meili» (Do., SRF 1, 20.05 Uhr) zeichnet den Fall nach.
Der Dokfilm «Die Affäre Meili» (heute, SRF 1, 20.05 Uhr) von Daniel von Aarburg (53) zeichnet die Geschichte um Christoph Meili (50) nach. Der Wachmann wird im Januar 1997 zum Medienstar im Skandal um nachrichtenlose Vermögen auf Schweizer Bankkonten. Er rettet brisante Bankakten vor dem Schredder und spielt sie jüdischen Organisationen zu. Der Fall wird im August 1998 mit einer Entschädigungszahlung von 1,25 Milliarden Franken ad acta gelegt.
Keine Reue
Meili erhält später rund 265'000 Franken als Teil eines Anwaltshonorars. Er arbeitet heute tageweise als Vorführer von Bohrmaschinen in einem Baumarkt und hat zum dritten Mal geheiratet, seine Frau ist Floristin und bestreitet den grössten Teil ihres Einkommens. Angesprochen auf seine Vergangenheit wird Meili nur noch selten. Er selber bereut nichts. «Ich habe viel erreicht und erlebt. Und ich konnte vielen Leuten helfen. Ich würde alles nochmals so machen», sagt er im Film. «Nur würde ich vielleicht nicht mehr nach Amerika gehen.»
«Gangster mit Gangstern bekämpfen»Nachdem in der Schweiz die öffentliche Stimmung umgeschlagen ist und er vom gefeierten Aufdecker zum Buhmann geworden ist und Drohungen erhalten hat, verlässt er das Land Richtung USA. Dort lässt er sich von Sammelkläger Edward Fagan (65) beraten. «Ich wusste, das sind die richtigen Leute. Die Schweizer Banken waren auch Gangster. Und du kannst Gangster nur mit Gangstern bekämpfen.» Fagan spannt Meili für seine eigenen Interessen ein. Nach unzähligen Enttäuschungen kehrte der Whistleblower vor neun Jahren definitiv zurück. Er ist sich sicher: «Ohne meinen Glauben zu Jesus Christus wäre ich heute nicht mehr da.»