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Updated: 1 day 1 hour ago

Ostdeutschlands Kampf mit Neonazis: «Heute kann alles passieren»

Sun, 09/02/2018 - 14:28

SonntagsBlick war drei Tage im deutschen Chemnitz. Eindrücke aus einer Stadt im Ausnahmezustand.

Donnerstag: Atika Shubert sieht im Fernsehen grösser aus. Die kleine Frau in der roten Regenjacke ist gerade Live auf Sendung. Es gibt beim amerikanischen Sender CNN nur wenige ­Figuren, die grösser sind als sie. Wenn es in Europa irgendwo brennt, ist sie da. Und derzeit lodert es in Chemnitz, im ostdeutschen Bundesland Sachsen.

Shubert steht auf dem Trottoir, im Hintergrund Hunderte Blumen, Kerzen dazwischen. Hier passierte die Tat, deren Folgen Deutschland durchschütteln. Ein Iraker und Syrer werden verdächtigt, den Deutschen Daniel H. erstochen zu haben. Es sei, erzählt man sich in Chemnitz, ein Raubüberfall gewesen. Das Opfer bezog Geld am Automaten der Sparkasse, zehn Meter neben dem Tatort. Nach dem Mord kam es in der Stadt zu Demos und Gewalt zwischen Rechten und Linken. Bilder von Hetzjagden auf Ausländer sorgten weltweit für Entsetzen.

Internationale Presse anwesend

André beäugt die Filmerei skeptisch. Shubert, die CNN-Frau, kennt er nicht, aber das Opfer hat er persönlich gekannt. Und ihn stört, wie seine Stadt nun hingestellt wird: «Als wären wir alle rechts.» Sein Hund streicht ihm um die Beine, in der einen Hand hält er ein Mischgetränk. Alkohol und Limonade. Das trinkt man hier spätnachmittags, wenn man noch halbwegs seriös sein will. «CNN, USA, wirklich?» Er lässt fast die Dose fallen, als er erfährt, wer ihn gerade gefilmt hat. Chemnitz ist Weltnews. Nun wirkt er doch stolz, irgendwie.

Gemeindeversammlung im Fussballstadion am Abend: Politikern und Medien wird kein Wort geglaubt. «Die Stadt schwankt zwischen Liebe und Hass», sagt die Bürgermeisterin zum Saal. Sie wird ausgebuht und verhöhnt. Dabei sind nur die gemässigten Bürger zugelassen. Die anderen warten draussen. Zwischen Schrebergarten und Tankstelle haben sie Stellung bezogen. Sie singen die Deutschlandhymne, brüllen ihre Wut hinaus. In den Saal kommen sie nicht, wollen sie auch gar nicht. Tausend Polizisten stehen herum. Die Stimmung ist angespannt, bleibt aber friedlich.

Freitag: Über ein Jahrzehnt war der Polizist in Chemnitz stationiert, nun liess er sich in die Provinz versetzen. Und ist froh darüber: «Wenn Kolleginnen im Dienst angemacht werden, wenn ihnen an den Arsch gegrapscht wird, dann läuft etwas falsch.» Erlebt hat er das im Park hinter der Chemnitzer Stadthalle. Vor dem Ort warnen viele. Hier seien die Rauschgiftdealer, die Ausländer, immer in Gruppen. «Alkohol und Drogen sind die sich von zu Hause nicht gewohnt», sagt er. Gemeingefährlich sei das. Man könne sich nicht mehr hierher trauen. «So als Normalsterblicher.»

«Wir haben selber Angst»

Im Park stehen ein paar Bürschchen, klein und feingliedrig, kaum einer ist älter als 20. Sind das die gefährlichen Dealer? «Wir haben selber Angst», sagt Aziz. Neonazis würden sie angreifen. Ein Asylbewerber zeigt seine Wunde am Bein, ein anderer präsentiert ein blaues Auge. Also doch Opfer? Aber von wem? ­Einer will der Fotografin die Hand nicht geben. Sie reicht sie ihm trotzdem. Nun ergreift er sie. Verlegenes Lachen. Von den Männern geht Gefahr aus. Aus einem Schwatz wird Belagerungszustand.

Samstag: Ausnahmezustand auch im Hotel. Hundertschaften Polizisten beziehen ihre Zimmer. Die Zimmermädchen fluchen: «Nun müssen wir auch sonntags arbeiten.» Die Polizisten fläzen sich draussen auf Rattanmöbel, rauchen, scherzen. Ganz wie normale Gäste. Ein Hotelgast, Amerikaner um die 50, hat Verständnis für die Demons-tranten. Unklar, ob er die Linken oder Rechten meint. Aber eine Frage an die Polizei hätte er dann doch: ob er nun überhaupt rauskönne. «Heute kann alles passieren», antwortet der Polizist in der Hotellobby. Der Amerikaner wirkt nervös.

Hektik in der Stadt. Gleich drei Gruppen wollen marschieren. Die Rechtsextremen von Pro Chemnitz, die AfD mit Pegida und die linke Gegendemo. Drei Mal potenzieller Krawall, der Horror für die Polizei. Mustafa, ein Iraker ohne Beine, platziert sich mit seinem Rollstuhl vor den Rechtsextremen. Auf seinem T-Shirt steht «Keine Nazis». Eine Frau verdeckt ihn mit einem Regenschirm. Nicht um ihn zu schützen. Sie will den Fotografen die Sicht auf ihn nehmen. Weil das Bild für die Rechten verheerend ist.

«Wir sind freie Bürger, jeder kann machen, was er will», schreit der Redner der Rechtsextremen. Ihre Kundgebung beim Karl-Marx­-Monument lösen sie auf. Sie ­marschieren los, um sich mit den Rechten von der AfD zu vereinen. Grenadiere hasten ihnen hinterher. Es kommt trotzdem zum Zusammenschluss. Tausende stehen vor dem Barbershop, in dem die ­beiden Tatverdächtigen gearbeitet haben. Polizisten beschützen den Laden. Er bleibt heil.

«Proletarier aller Länder, vereinigt euch»

Mitten in der Demo: Männer tragen Armbinden, auf denen «Ordner» steht. Sie nehmen sich das Recht heraus, Befehle zu erteilen. Hier mustert man genau. Journalisten sind suspekt. Viele tragen einschlägige Klamotten. Szene-Kleidung der Rechtsextremen. Keiner trinkt Bier, alles ist straff organisiert, es gibt klare Hierarchien. Ihr Marsch ist blockiert. Offenbar von der linken Gegendemo.

Dann der Angriff von der Gegenseite. Die linksextreme Antifa stürmt aus Seitengassen, Maskierte in Schwarz. Unübersichtliche Lage, Scharmützel zwischen den Fronten. Mal rennen diese, mal die andern. Sie zu unterscheiden wird schwierig. Hooligans, Neonazis, Antifas. Nach acht Uhr sind die Kundgebungen offiziell beendet. Bis Redaktionsschluss wurden elf Verletzte gemeldet.

«Proletarier aller Länder, vereinigt euch.» Das steht an der Wand hinter dem Karl-Marx-Monument. Der Satz hat sich heute verwirklicht. Stoisch schaut Marx dem Treiben zu.

 

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Russland: Proteste gegen Rentenreform

Sun, 09/02/2018 - 14:23

Moskau – In Russland haben Tausende trotz der Zugeständnisse von Präsident Wladimir Putin gegen die Anhebung des Rentenalters protestiert. Allein in Moskau gingen am Sonntag laut Polizei 6000 Menschen auf die Strasse, eine Organisation sprach sogar von 9000 Teilnehmenden.

Viele trugen die roten Fahnen und Banner der Kommunistischen Partei mit sich, die die Demonstration organisiert hatte. «Heute protestieren wir in ganz Russland gegen die kannibalistische Reform», sagte der langjährige Parteichef Gennadi Sjuganow.

Bei einer zweiten Demonstration in Moskau zählte die Polizei 1500 Teilnehmende. Einem Interfax-Bericht zufolge kam es auch in anderen Städten zu Protesten.

Putin hatte am Mittwoch angekündigt, das Renteneintrittsalter für Frauen nicht so stark zu erhöhen wie ursprünglich geplant. Sie sollen künftig mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen, fünf Jahre später als derzeit. Für Männer soll weiterhin ein Rentenalter von 65 Jahren gelten, derzeit liegt es bei 60 Jahren.

Zugleich erklärte er aber, eine Rentenreform sei wegen des demografischen Wandels unumgänglich. Umfragen zufolge lehnen 90 Prozent der Russen die Reform ab. Kritiker hatten darauf hingewiesen, dass durch die ursprünglich geplante Erhöhung des Eintrittsalters dieses in einigen Regionen höher liegen würde als die durchschnittliche Lebenserwartung.

In Russland steht eine steigende Zahl von Rentnern einer abnehmenden Zahl von Arbeitskräften gegenüber, unter anderem eine Folge der geburtenschwachen Jahrgänge nach der Jahrtausendwende. Zudem leidet die Wirtschaft unter den Sanktionen des Westens.

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Schweizer Bauern werden innovativ: Exotische Schweiz

Sun, 09/02/2018 - 14:19

Ingwer, Goji-Beeren oder Süsskartoffeln: Wir stehen auf exotische Produkte. Die Importe explodieren. Daran stören sich nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Landwirte. Sie haben bereits eine Lösung und rüsten um. Drei Bauern erzählen.

Ingwer, die Diva unter den Exoten

Stephan Müller steht zufrieden in seinem Gewächshaus, hinter ihm seine geliebten Pflanzen. Er ist der Exot unter den Bauern. Nicht nur mit seinem pinken Karohemd, den grauen Trekkinghosen und dem Strohhut tanzt er aus der Reihe, auch seine Produkte sind aussergewöhnlich. Stolz hält er ­etwas in die Höhe. Die Pflanze riecht wie Ingwer, sieht aber definitiv nicht so aus. Wir kennen Ingwer als harte, kleine, schrumpelige Knolle. Ein hässliches Ding. Seine Knollen hingegen haben lange ­grüne Stängel, eine weiss-violette Farbe und eine glatte, fast ­glänzende Oberfläche. «So sieht frischer Ingwer aus», erklärt der Mann vom Fach. «Ingwer, den die Leute im ­Laden kaufen, ist ­getrocknet, ­importiert aus China oder Peru.» ­Bauer Müller will das ändern.

Der 60-Jährige ist Biobauer aus Steinmaur ZH und einer der wenigen, die die gesunde Wunderwurzel in der Schweiz anbauen – ein Nischenprodukt also. Gefunkt hat es auf einem Bauernmarkt in Portland, Oregon. Ein Ami hielt ihm ­frischen Ingwer unter die Nase. ­Sofort war der Zürcher fasziniert. Und inspiriert. Die Winter dort sind kalt, und die Sommer warm, ähnlich wie in der Schweiz. Es sollte also kein Problem sein, die Mutterknollen auf seinem Hof zu züchten, aufzuziehen und im Frühling sorgfältig in die Erde zu setzen.

Im Gewächshaus funktioniert's

Doch der Start war harzig: Zwei Jahre versuchten der 60-Jährige und sein Sohn, das exotische ­Gewürz im Freien anzubauen. «Ein Ding der Unmöglichkeit! Ingwer ist eine Diva, die ein konstantes Klima mag.» Deshalb haben es die Müllers im Gewächshaus versucht. Dort können sie Feuchtigkeit und Temperatur steuern. Und siehe da: Nach sechs Jahren wachsen heute auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern gar zwei Sorten Ingwer, eine asiatische und eine südamerikanische. Sie bringen der Familie jährlich bis zu fünf Tonnen Saft und fünf Tonnen Frischingwer ein. Auch wenn Alnatura, Biopartner der Migros, die Produkte von Müller schweizweit anbietet, ist es dem Bauern wichtig, dass vor allem die kleinen Bioläden seinen Ingwer im Sortiment haben. Somit ist auch das feine Netz abgedeckt. Einen grossen Teil der Ernte verkauft die Familie aber in ihren eigenen Hofläden in Steinmaur und Mattenhof sowie das ganze Jahr über ihren Online-Shop.

Viele Leute wissen nicht, dass ­gewisse exotische Lebensmittel auch in unserem Land wachsen, weshalb die Importmengen aus dem Ausland noch immer riesig sind. Der Ingwerfan ist Schweizer Produzent und will Schweizer Ware verkaufen. Das sagt er seinen Kunden auch direkt: «In meinen Produkten ist nichts drin ausser Natur.»

Der Landwirt möchte vermehrt auf Nischenprodukte setzen – und hat sogar schon ein Auge auf eine neue Exotin geworfen: Kurkuma. Er zeigt auf eine Pflanze, deren Blätter an Bananenbäume erinnern. «Das ist der kleine Bruder von Ingwer.» Das asiatische Gewürz wird auch Gelber Ingwer genannt und bildet die Basis von ­Curry. Auch wenn Müller zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen kann, ob die Ernte gelingen wird, stehen die Chancen gut, dass wir in ein paar Jahren mit Schweizer Curry kochen können.

 

Süsskartoffel, der Hipster unter den Gemüsesorten

Gekocht, gegrillt oder frittiert – die Süsskartoffel ist ein Gaumenschmaus und beliebter denn je. 3500 Tonnen wurden im letzten Jahr importiert, das Dreifache wie noch 2013, und die Zahlen steigen wohl weiter. Höchste Zeit also, das süsse Wurzelgewächs, das hauptsächlich aus den USA importiert wird, auch in der Schweiz anzubauen. Genau dies macht der Bauer Matthias Hagen aus Wilen bei Neunforn TG seit drei Jahren. «Ich habe gemerkt, dass die Bevölkerung das Produkt will, deshalb wagte ich, in das Geschäft einzusteigen», begründet der 30-Jährige den Anbau der Spezialkultur.

Ein Risiko, denn die Süsskartoffel ist kein einfaches Kind. Sie kann Temperaturen unter zehn Grad nicht ausstehen, weshalb die Zeitspanne für den Anbau sehr klein ist. Anfang Juni werden die Knollen gepflanzt. Bis im Oktober müssen die Wurzeln schon gross genug sein, um sie zu ernten. «Der Arbeitsaufwand ist riesig, wir machen alles von Hand. Bei 200 Aren braucht das viel Zeit und Helfer. Wir tüfteln aber an der Technik.» Doch die Mühe lohnt sich, denn an Süsskartoffeln verdient man schliesslich mehr als mit bestehenden Ackerkulturen wie Kartoffeln oder Karotten. Bei diesen herrscht ein extremer Preisdruck. «Mit einem Produkt wird erst dann richtig Geld verdient, wenn es beim Bauern auf dem Wagen liegt und er es weitergibt.»

Schweizer Bauern müssen umsatteln

Deshalb hat die Familie Hagen ein Produkt gesucht, bei dem auch die Verarbeitung auf dem Betrieb stattfindet und das sich gut vermarkten lässt. Ihre Süsskartoffeln lagert sie nach der Ernte für einige Wochen bei rund 27 Grad. «So werden sie noch etwas süsser, und es bildet sich eine bessere Haut.» Bis zu einem Jahr kann man das Gemüse lagern. Die verschiedenen Sorten verkaufen die Hagens an Restaurants und Volg-Läden in der Umgebung. Seit dem letzten Jahr ist auch die Migros Ostschweiz ein Abnehmer der Süsskartoffeln – ein enormer Erfolg für den Thurgauer Landwirt.

Man könne von den Importen aus dem Ausland aber auch profitieren: Je grösser diese sind, desto mehr Leute lernen ein Produkt kennen und fragen danach. «Wir Bauern müssen daraus einen Nutzen ziehen.» So hat der Bauer mit den Süsskartoffeln eine ergänzende Kultur zu seinen bestehenden geschaffen. Schon seine Vorfahren haben vermehrt auf Nischen gesetzt, weshalb auf seinen Äckern auch Aprikosen und Spargeln spriessen.

Die klimatischen Bedingungen haben sich geändert, heute seien sie optimal für Exoten wie Süsskartoffeln. Auch in Zukunft werden sich Bauern dem Klima anpassen müssen. Man müsse aber vor allem die Augen offen halten für Innovationen. «Der Bauer ist heute Unternehmer und muss mitdenken.» Hagen sieht als langfristiges Ziel, die Wertschöpfung einzelner Produkte in der Schweiz zu behalten, und hofft, dass eines Tages nur noch einheimische Lebensmittel verkauft werden. «Da weiss man einfach, was drinsteckt.»

 

Goji-Beere, die Königin unter den Superfoods

«Die Zeiten sind vorbei, dass man als kleiner Landwirt den Strukturwandel aufhalten kann mit Jammern. Heute muss man die Nischen selbst suchen und dadurch auch ein Risiko eingehen», sagt Toni Büchler aus Altbüron LU. Ein solches Risiko sind er und seine Frau Fabienne diesen Frühling eingegangen, als sie Goji-Beeren anpflanzten. Sie wussten nicht, ob die Trendbeere aus China in ihrem Garten wächst. «Wir haben ab und zu solche Ideen und machen einfach, ohne auf die anderen zu hören.»

Familie Büchler will mit Nischenprodukten erfolgreich sein. Ihr Betrieb in der Nähe von Willisau ist zu klein, um in grossen Massen zu produzieren. «Wir möchten möglichst viel Wertschöpfung auf den Betrieb holen.» Dies haben die Büchlers bereits mit anderen Kulturen geschafft. Nebst Chili und Salbei haben sie nun mit ihren Goji-Beeren ein weiteres Standbein aufgebaut.

Auf 500 Quadratmetern wachsen beim Hausberg «Isehut» rund 300 Pflanzen. Die leicht säuerlichen Beeren, die wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe sehr gefragt sind, werden allesamt von Hand abgelesen. «Eine enorme Arbeit, aber wir haben viel Spass», sagt Büchler. Dieses Jahr wird er 500 bis 600 Kilo Beeren verkaufen können, getrocknet direkt ab Hof oder frisch gepflückt auf dem Markt in Willisau.

Importe sind nicht per se schlecht

Die Verkaufszahlen sprechen für sich: Goji-Beeren sind im Trend. Sie zählen zu den Superfoods. Superfoods sind nährstoffreiche Lebensmittel, die für Gesundheit und Wohlbefinden als besonders förderlich erachtet werden. Den Konsumenten ist aber nicht bewusst, dass die Frucht auch in der Schweiz wachsen kann. «Sind das wirklich Goji?», war bei den ersten reifen Früchten die Frage. «Einige glauben es heute noch nicht.» Die Konsequenz: enorme Importe und Bauern, die auf ihren Produkten sitzen bleiben. Importe machen laut dem 33-Jährigen nur Sinn, wenn der Schweizer Markt für eine bestimmte Ware noch nicht gross genug ist. Der Markt zeigt den Landwirten, welche Nahrungsmittel momentan gefragt sind.

Die Büchlers waren mit Goji-Beeren nicht sehr vertraut. Das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung in Hohenrain habe sie auf die Exoten aufmerksam gemacht. Dort erkundigt sich die Familie immer wieder nach neuen Ideen. Nach kurzer Recherche stellte sie fest, dass die Pflanze sehr spannend ist und es fast keine Bauern gibt, die es mit der Chinesin aufnehmen.

Auf einer kleinen Fläche haben die Büchlers dieses Jahr begonnen. Nun planen sie, ihre Anlage weiter auszubauen. Probleme bereiten ihnen nur die vielen Mäuse. Die mögen den weichen, nährstoffreichen Boden. Dennoch gedeihen die roten Wunderfrüchte prächtig. Deshalb wollen sie bald auch an Grossabnehmer verkaufen. «Aber das Ziel ist es, möglichst viel weiter ab Hof zu verkaufen», sagt Büchler und schiebt sich genüsslich eine weitere Goji-Beere in den Mund.

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Rogers Boxenstopp: Deutschland lebt – Vietnam wartet

Sun, 09/02/2018 - 14:03

Nach langer Zeit des Rätselratens ist nun endlich bekannt, dass der Formel-1-Zirkus auch 2019 in Deutschland haltmachen wird.

Der GP Deutschland lag schon auf dem Sterbebett. Der Patient, wegen der fehlenden Unterstützung der nationalen Autoindustrie längst ins finanzielle Koma gefallen, hat jetzt überlebt. Die vielen Trauerreden, die vor wenigen Wochen weltweit die Runde machten, können ins Archiv abgelegt werden.

Deutschland lebt! Am 28. Juli 2019 geht es in Hockenheim weiter, während der neue Nürburgring seine GP-Tage seit 2013 (Sieger Vettel auf Red Bull) leider für immer gesehen hat.

Die «Wiedergeburt» von Hockenheim – wenigstens für ein Jahr – hat zwei Namen: Miami und Mercedes. Die US-Stadt hätte eigentlich einen Strassenkurs in den WM-Kalender stellen sollen. Doch der Widerstand ist (noch) zu gross, und die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty wollten sich in der Heimat nicht blamieren. So wurde Hockenheim wieder angefragt. Da sich Mercedes als Titelsponsor für das Rennen anbot, konnte der Vertrag für einen Auftritt über 15 Millionen Euro schnell unterschrieben werden.

 

Die über 72'000 Fans am Renntag 2018 haben ja der Hockenheim GmbH endlich etwas Reservegeld in die Kasse gespült. Auch die Schweizer Fans sind dankbar, dass sie ihr «Heimrennen» (neben Monza) behalten.

Der neue Kalender? Endlich gibts wieder mehr Pausen – vor allem ist der unsinnige Dreierpack an drei Wochenenden hintereinander weg. Und was bringt die Zukunft? Frühestens 2020 kommt Vietnam auf die GP-Landkarte. Mit einem Strassenrennen in Hanoi. Ein alter Plan von Bernie Ecclestone.

Heute um 15.10 Uhr richten sich die Augen aller Formel-1-Fans aber nach Monza. Dort steigt der Grosse Preis von Italien. BLICK-Reporter Roger Benoit tickert das Rennen live mit!

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Unfall in Litzirüti GR: Jäger (†22) stürzt im Prätschwald in den Tod

Sun, 09/02/2018 - 13:59

LITZIRÜTI GR - Im Gebiet Flüe im Prätschwald ist es Samstagvormittag zu einem tragischen Bergunfall gekommen. Ein junger Mann (22) stürzte ab. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Tödlicher Unfall in Litzirüti GR: Ein junger Jäger (†22) ging mit seinem Vater am frühen Samstagmorgen auf die Jagd. Sie verliessen um kurz vor 5.30 Uhr eine Hütte, um sich einzeln auf den jeweiligen Hochsitzen zu postieren.

Als sein Sohn später telefonisch nicht erreicht werden konnte und dieser nicht wieder zurückgekehrt war, wurde um 12 Uhr die Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden alarmiert. Der Vater begab sich selbständig in das felsige Gebiet Flüe im Prätschwald, um nach dem Sohn Ausschau zu halten.

Hund witterte die Spur

Ein alarmiertes SAC-Mitglied welches per Zufall im Gebiet zu Fuss mit dem Hund unterwegs war, begab sich in Richtung der vermuteten Unfallstelle, wo er auf den Vater traf. Der Hund konnte den Vermissten wittern und führte den Retter zum Fundort. Das ausgerückte Team der SAC Rettungsstation Arosa stieg um 14.30 Uhr bis zum Verunfallten vor. Dieser lag an einem Felsen, in der Nähe einer Lärche.

Dabei konnte leider nur noch dessen Tod festgestellt werden. Aufgrund der schlechten Wetterlage konnte der tödlich verunglückte Jäger schliesslich erst gegen 17 Uhr durch die Rega-Crew mit einer Windenaktion geborgen werden. (jmh)

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65 Meldungen im letzten Jahr: Kirche will mehr sexuelle Übergriffe anzeigen

Sun, 09/02/2018 - 13:49

Sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche sollen künftig in jedem Fall zu einer Anzeige bei der Justiz führen, wenn es Hinweise auf ein Offizialdelikt gibt. Die Schweizer Bischofskonferenz will ihre Direktiven entsprechend anpassen.

Bisher war dies nur für minderjährige Opfer so klar formuliert. Erwachsene Opfer hatten jedoch ein Vetorecht, wenn sie es wünschten, dass ihr Fall nicht an die Justiz weitergeleitet und es akzeptierten, dass kirchliche Gremien den Fall beurteilten.

Die Schweizer Bischofskonferenz, die ab Montag in St. Gallen tagt, will ihre Meldepflicht verschärfen und eine entsprechende Änderung gutheissen. Die Sprecherin Encarnacion Berger-Lobato bestätigte auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA entsprechende Berichte der «Sonntagszeitung» und «Matin Dimanche».

Das Vetorecht der Opfer sei in der Öffentlichkeit missverstanden worden. Es sei der Anschein entstanden, dass man die Absicht habe Tatsachen zu verbergen, erklärte Berger-Lobato.

Sexuelle Übergriffe innerhalb der katholischen Kirche sorgen seit Jahren weltweit für negative Schlagzeilen. Auch in der Schweiz melden sich immer mehr Opfer, die von Kirchenleuten belästigt oder missbraucht worden sind.

Im vergangenen Jahr kam es zu 65 neuen Meldungen. Dieser markante Anstieg sei das Resultat eines entsprechenden Aufrufs der Bischöfe in der Kathedrale von Valeria in Sitten vom Dezember 2016, betonte Berger-Lobato.

Von 2011 bis 2016 waren es jährlich zwischen elf und 24 Missbrauchsfälle. Höher war die Zahl mit 115 gemeldeten Übergriffen nur 2010, nachdem sich die Bischöfe bei den Opfern entschuldigt und sie dazu aufgerufen hatten, sich zu melden. (SDA)

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«Ich war verloren und einsam»: Lily Allen zahlte für Sex mit Escort-Damen

Sun, 09/02/2018 - 13:26

UK-Sängerin Lily Allen schreibt in ihrer Biografie über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Der «Smile»-Star verrät, für Sex mit Escort-Frauen gezahlt zu haben.

Lily Allen (33) hatte auf Tour Sex mit Escort-Damen. Dies verrät die britische Sängerin bei Instagram. In ihrer Biografie «My Thoughts Exactly», die am 20. September erscheint, schreibt die «Smile»-Sängerin offen über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Dazu zählt etwa eine dunkle Phase, in der sie ihren damaligen Ehemann Sam Cooper betrog, mit dem sie die beiden Töchter Marnie (5) und Ethel (6) hat.

 

«Ich bin nicht stolz, aber ich schäme mich nicht»

«In meinem Buch schreibe ich detailliert über einige Dinge aus düsteren Tagen», schreibt Allen bei Instagram. «Ich habe mit weiblichen Escorts geschlafen, als ich auf Tour war, weil ich verloren und einsam war und nach etwas suchte. Ich bin nicht stolz, aber ich schäme mich nicht. Ich mache es nicht mehr.» Allen habe sich entschieden, die Geschichte mit ihren Fans zu teilen, weil «Daily Mail» ankündigte, darüber zu berichten.

«Ich war eine schlechte Mutter»

Die Affären hätten sich im Jahr 2014 ereignet, als Allen ihr Album «Sheezus» auf den Markt brachte. Von Ehemann Sam Cooper trennte sie sich 2016 nach fünf Jahren Ehe. In einem Interview sagte Allen kürzlich über die damalige Zeit: «Ich habe mich selbst und meine Identität verloren. Ich war eine schlechte Mutter. Ich war schlecht in meinem Job. Ich wachte irgendwo in Wisconsin im Tour-Bus auf und war so verkatert. Ich habe meinen Ehemann betrogen. Alles, was ich wollte, war, bei meinen Kindern zu sein. Ich machte nicht einmal Geld.» (kad) 

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Bei Verfolgungsjagd von Dieben: Waadtländer Polizistin schwer verletzt

Sun, 09/02/2018 - 13:21

Nach einer Verfolgungsjagd durch die Waadt, Genf und Frankreich rammten Wohnwagendiebe ein Polizeiauto und verletzten die Fahrerin schwer. Französische Beamten hinderten die Schweizer Sanität zudem beim Rettungseinsatz.

In der Nacht auf Sonntag fand eine Verfolgungsjagd nach Dieben durch die Kantone Waadt und Genf statt, die in Frankreich endete. Eine Waadtländer Polizeibeamte wurde dabei schwer verletzt, wie «24 heures» berichtet.

Auslöser dafür war der Diebstahl eines Wohnwagens, den die Diebe an ihr Auto angehängt hatten. Die Jagd ging durch Coppet VD, Genf, und endete im Grenzort Thoiry (F). Die Landesgrenze wurde bei der Verfolgungsfahrt mehrmals überquert.

Beim Einkaufszentrum Val Thoiry schliesslich rammten die Diebe das Polizeiauto, welches sie verfolgt hatte. Eine Polizistin wurde dabei schwer verletzt. Die Diebe flüchteten zu Fuss, konnten aber verhaftet werden.

Franzosen lassen Schweizer Sanitäter nicht zur Polizistin

«Als wir auf den Unfall aufmerksam wurden, riefen wir den Rega-Helikopter und die Ambulanz», sagte Jean-Philippe Brandt, Sprecher der Kantonspolizei Genf, zu «24 heures». Jedoch haben französische Beamte die schweizerischen Rettungskräfte nicht zur Polizistin gelassen. 

Es dauerte dreissig Minuten, bis der französische Krankenwagen eintraf. Ein Arzt konnte sich erst nach einer Stunde um die Polizistin kümmern. Diese wurde danach ins Universitätsspital Genf transportiert. (szm)

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Die BLICK-Gurkenspiel-Goalies: «Wir sind gar nicht so schlecht!»

Sun, 09/02/2018 - 13:17

Kjell Mosimann und Dimitri Steiger sind nicht zu beneiden: Sie sind die Goalies der beiden schlechtesten Schweizer Teams.

Ersigen-Goalie Kjell Mosimann (20) und Zollikon-­Torhüter Dimitri Steiger (25) sind die «Hinterletzten». Kein Schimpfwort, sondern Tatsache: Sie sind die Hintersten der Letzten. Mosimann ist Goalie bei Ersigen II, Steiger bei Zollikon III.

Am Mittwoch stehen sie sich im BLICK-Gurkenspiel gegenüber. Obwohl beide in der letzten Saison Tor um Tor kassiert haben, sehen sie sich nicht als Hauptschuldige. «Ich würde behaupten, dass meine Fangquote nicht so schlecht war. Ich denke eh lieber an die coolen Paraden als an die vielen Gegentore», sagt Steiger.

Und Mosimann erklärt: «Klar schoss ich mal den einen oder ­anderen Bock. Doch so schlecht war ich nicht. Auch die Abwehr hats manchmal verbockt.»

Brillenträger Mosimann spielt sogar ohne Sehhilfe. «Früher habe ich mal mit Linsen gespielt, doch dann fiel mir während des Spiels eine raus. Seitdem spiele ich ohne. Dabei gibts nur einen Nachteil: Ich weiss jeweils nicht, wer das Goal geschossen hat, da ich die Nummer nicht sehe.»

Für Geographie-Student Steiger geht es in seinem Team um mehr als nur Fussball. «Wir sind eine bunt gemischte Truppe. Bei uns ist der ­soziale Aspekt wichtig. Fehler ­gehören dazu. Schuldzuweisungen gibt es keine. Das ist super.»

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Das Gurkenspiel

BLICK zeigt den schlechtesten Fussballmatch der Schweiz! Der SC Ersigen II und der SC Zollikon III sinddie beiden erfolglosesten Teams der Schweiz. Beide gewannen in der letzten Saison kein Spiel. Beim BLICK-Gurkenspiel treffen die zwei 5.-Liga-Mannschaften aufeinander. Der Sieger erhält 500 Franken, der Verlierer ist offiziell das schlechteste Team der Schweiz.

Das Spiel findet am Mittwoch, 5. September, um 20 Uhr im Stadion Niedermatten in Wohlen AG statt. Zu sehen gibts das BLICK-Gurkenspiel vor Ort (kostenloser Eintritt) oder live auf Blick.ch.

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Im strömenden Regen von Sotschi: Russischer Ferienflieger rutscht in Flussbett

Sun, 09/02/2018 - 13:12

SOTSCHI (RUSSLAND) - Im russischen Badeort Sotschi ist ein Flugzeug im Regen über die Landepiste hinaus in einem Flussbett gelandet.

Eine Boeing rutscht bei der Landung in Sotschi über die Piste hinaus und fängt Feuer. Alle Menschen an Bord überleben, doch ein Helfer am Boden stirbt.

Bei der Bruchlandung eines russischen Passagierjets in strömendem Regen am Urlaubsort Sotschi sind 18 Menschen verletzt worden. Die übrigen der 170 Menschen an Bord kamen am Samstag mit dem Schrecken davon. Ein Erwachsener und zwei Kinder wurden nach Behördenangaben ins Krankenhaus gebracht. Ein Flughafenangestellter starb an Herzversagen, als er den Passagieren beim Verlassen des Jets über die Notrutschen half.

Passagiere verliessen die Maschine über Notrutschen

Die Maschine vom Typ Boeing 737 war bei der Landung über die Piste hinausgerutscht, hatte einen Zaun durchbrochen und war einige Meter tiefer in einem Flussbett zum Stehen gekommen. Bug, Fahrwerk und Tragflächen wurden beschädigt. Das linke Triebwerk fing Feuer. Die Passagiere verliessen die Maschine über Notrutschen, während die Flughafenfeuerwehr den Brand löschte. «Das ging sehr schnell», zitierte Tass einen Angestellten des Flughafens.

Das Staatliche Ermittlungskomitee nannte mehrere mögliche Ursachen für den spektakulären Unfall: einen Pilotenfehler, das schlechte Wetter oder Fehler der Flugleitung. Die Maschine der Utair, der fünftgrössten Fluggesellschaft Russlands, war in Moskau gestartet. An Bord waren den Angaben nach 164 Passagiere und 6 Mitglieder der Besatzung.

Die Region Sotschi mit dem warmen Schwarzen Meer und den Bergen des Kaukasus ist in Russland ein beliebtes Ferienziel. Der Flughafen in der Stadt Adler ist für die Olympischen Winterspiele 2014 ausgebaut worden. Seine zwei Landebahnen können nur von See her angeflogen werden. (SDA)

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Tor-Party in Neuenburg! St. Gallen dreht verrücktes Spiel auf der Maladière

Sun, 09/02/2018 - 13:07

Storys über Pep Guardiola , Dani Alves oder Lionel Messi kennt jeder. Jordi Quintilla (24) vom FC St. Gallen erzählt sie aus erster Hand.

Jordi Quintilla ist nicht mal 20, als er Dani Alves fragt: «Warum bist du ein so guter Spieler?» Alves errang bis heute 38 Titel, mit Sevilla, Barcelona, Juventus und Paris SG. Seine Antwort hat Quintilla bis heute im Ohr. «Ich gebe in jedem Training 100 Prozent. Ich gehe bis ans Äusserste, jeden Tag. Nur darum spiele ich auch so.»

Quintilla wird in der berühmten Kaderschmiede des FC Barcelona gross, in «La Masia», wo jeder umgehend rausfliegt, der ausschert.

Er schnuppert im Eins, übt mit Weltstars wie Alves, Xavi, Andrés Iniesta und Lionel Messi. Nach Perfektion zu streben, an Details unerbittlich zu feilen – für Quintilla ists seither Maxime.

Seit dieser Saison spielt er beim FC St. Gallen. Längst sind sie vom klugen Sechser hingerissen. Spanisch, Französisch, Englisch spricht er und ein paar Brocken Deutsch – bereits ist er Ansprechpartner für die anderen Neuen im Klub.

Sein Chef Alain Sutter sagt: «Jordi kommt als Erster ins Training. Und er geht als Letzter.»

Pep, der Menschenfänger

Aus Puerto Rico holte der St. Galler Sportchef den weit gereisten Kata­lanen, ablösefrei, auf Empfehlung eines Beraters. Ein mehr als guter Griff, wie’s scheint!

Quintilla: «Es stimmt, dass ich früh im Training bin und lange bleibe. Na und? Ich bin Profi.»

Was dies bedeutet, lehrte ihn einer der Grössten seiner Zunft: Pep Guardiola. Er trimmte ihn in Barcelona. Quintilla: «Er ist der beste Trainer der Welt. Eine Ausnahmeerscheinung.»

Sein erstes Training hat sich eingeprägt. Am Ende gibts ein Trainingsspielchen, sieben gegen sieben. Quintillas Team verliert 0:8. Die gegnerischen Tore schiesst? Messi, allesamt. Quintilla: «Wir verzweifelten, fragten uns, wie wir so vorgeführt werden konnten.» Dann kommt Pep. «Er lobte uns und sagte: ‹Ihr dürft zufrieden sein. Pepe, Carvalho oder Varane hätten gegen Messi genauso schlecht ausgesehen.›»
Pepe, Carvalho, Varane? So heissen da die Verteidiger von Real Madrid.

Quintilla: «Pep weiss exakt, wie er mit Menschen reden muss. Wann er sie aufbauen und wann er sie anschreien muss.» Und fussballerisch mache ihm niemand etwas vor. Räume zu erahnen, Löcher zu stopfen, stets mit wenigen Schritten anspielbar zu sein – das hat Guardiola am stärksten gefördert. Quintilla: «Ob in der Schweiz oder sonst wo in Europa: Wenn du taktisch nicht gut bist, verlierst du.»

Er selbst schult sein Auge. Mehrere Spiele sieht er sich in der Woche am TV an – im Fernkurs studiert er Sport. «Ich bin ein bisschen verrückt», sagt er. Nach Fussball – wie Pep! Platz für eine Freundin ist im Moment keiner.

2013 spielt Quintilla mit Barça beim Audi-Cup in München – gegen Guardiolas Bayern. «Einer meiner grössten Momente.» Und einer der letzten bei den Katalanen. Quintilla schaffts nicht, sich im Eins festzusetzen. «Seien wir ehrlich: Es ist fast unmöglich. 99 Prozent aus dem Barça-Nachwuchs packen es nicht. Jeder muss seinen Weg gehen.» Seinen nach St. Gallen empfindet er nicht als Abstieg.

Ajaccio in Frankreich sieht er als Bereicherung. Da erlebt er das komplette Gegenteil von Barcelona: einen Fussball, der von barer Athletik lebt. Tiki-Taka? Kein Thema.

Und er sieht, wie Fans die Katakomben stürmen – bei den heissblütigen Korsen keine Rarität. «Es war manchmal unheimlich.»

 

Physisch zu spielen, direkter in die Spitze – das habe nach der Barça-Schule aber nicht geschadet, sagt Quintilla. So physisch wie in Kansas und auf Puerto Rico, wo er zuletzt spielte, müsse es aber auch nicht sein. «Wenn du rennen kannst, reicht das in den USA bereits, um Fussball zu spielen.»

Immerhin wird er US-Cupsieger, schlägt im Final Philadelphia. Dort im Mittelfeld: Tranquillo Barnetta (33), sein heutiger Teamkollege. «Tranquillo? Er ist unglaublich wichtig, unser wichtigster Mann. In der Kabine hilft er jedem. Und wenn er den Ball spielt, siehst du sofort seine tolle Technik.»

Und trotz grosser Karriere sei er bescheiden – etwas, das auch für die Barça-Grössen gelte. Xavi be­grüsste ihn in der Garderobe oft mit einem Klaps auf den Hinterkopf. Zlatan Ibrahimovic sei ein «total netter Typ». Und Messi? «Er ist sehr ruhig. Er spricht nur mit Vertrauensleuten wie Javier Mas­cherano.»

Und in St. Gallen? Da komme es gut. Die Spiel­idee seines Trainers Peter Zeidler gefällt ihm. «Wir spielen vorwärts, haben Ballbesitz.» Schwankungen wie beim Spiel gegen Luzern, als die Espen nach sehr schlechter zweite Hälfte verloren? «Normal.» Zeidler habe einen klaren Plan. «Und das ist das Wichtigste.»

«Jungs, keiner darf wütender sein als wir»

St. Gallen könne Dritter werden, glaubt Quintilla. Nur müsse jeder bereit sein, alles zu tun, um besser zu werden.

Als die Espen in Sarpsborg 0:1 verloren und in der Europa-League-Quali ausschieden, seien einige Mitspieler von den wütenden Blicken der Fans erstaunt gewesen. Er nicht. Quintilla: «Ich sagte ihnen: Jungs, es darf niemanden geben, der wütender über die Pleite ist als wir.»

Könnte der Satz von Guardiola sein? Quintilla lacht. «Könnte er.» Wahrscheinlich ist er es.

Verfolgen Sie die Partie Xamax – St. Gallen ab 16 Uhr live im BLICK-Ticker und im Stream!

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Bundesrat Schneider-Ammann ist Schirmherr der Rüstungsindustrie: Schweiz ist die Munitionsfabrik Europas

Sun, 09/02/2018 - 12:28

Die Schweizer Rüstungsbranche sammelt sich unter dem Dach der Swissmem. Deren früherer Präsident war Bundesrat Johann Schneider-Ammann.

Kriegsgerät macht Lärm. Seine Hersteller jedoch schätzen Diskretion. Einen offiziellen Verband der Rüstungsindustrie sucht man in der Schweiz vergebens. Zusammengefunden hat man sich stattdessen unter dem Dach der Swissmem, dem Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall­industrie.

Johann Schneider-Ammann (66) war bis zu seiner Wahl in den Bundesrat 2010 dessen Präsident. Der Wirtschaftsminister war es auch, der den Anstoss dazu gab, die Schweizer Kriegs­materialverordnung zu lockern. Am Donnerstag stimmte die zuständige Kommission im Ständerat seinem Vorschlag zu.

In der Swissmem-Fachgruppe Swiss ASD – die Abkürzung steht für Aeronautic, Security and Defence (Luftfahrt, Sicherheit, Wehrtechnik) – sind knapp 50 Firmen aus den Bereichen Luftfahrt- oder Wehrtechnik vertreten. Vom Radar-Verschlüsselungssystem bis zum Granat­werfer bieten sie alles an, was tötet oder beim Töten hilft. Das Vorwort für die aktuelle Swiss-ASD-Broschüre schrieb kein Geringerer als der FDP-Wirtschaftsminister!

Der Bundesrat kümmert sich darum

«Die Sicherheits- und Wehrtechnik-Industrie ist Teil der Wirtschaft – so wie alle übrigen Branchen auch», erklärt Swissmem-Kommunikationschef Ivo Zimmermann. «Wenn Branchen unter Druck stehen, kümmert sich Bundesrat Schneider-Ammann um sie.» Der Austausch sei nicht intensiver als bei anderen Branchen in derselben Situation.

Darüber hinaus hält Swissmem fest: Die Rüstungsindustrie braucht das Ausland. «Durch die sinkende Nachfrage der Schweizer Armee nach Gütern der Sicherheits- und Wehrtechnik sind die Schweizer Firmen auf den Export angewiesen.» Die Querverbindung zwischen militärischer und ziviler Technologie sei besonders wichtig. Dürfe man nicht exportieren, gehe Know-how verloren.

Neben Technologie exportiert die Schweiz auch simpleres Kriegsmaterial. Der Staatsbetrieb Ruag ist europäischer Marktführer für Kleinkalibermunition. Die entsprechende Sparte Ruag Ammotec machte letztes Jahr 397 Millionen Franken Umsatz – über ein Fünftel des Ruag-Gesamtumsatzes.

9362 Waffen exportiert

2017 gaben die Behörden grünes Licht für die Ausfuhr von 9362 Klein- und Leichtwaffen. Abnehmer waren Waffenhandelsbetriebe, Streitkräfte oder die Polizei. Waffen und die dazugehörige Munition machten im vergangenen Jahr rund 44 Prozent der gesamten Ausfuhren aus.

Total exportierten die Schweizer Rüstungshersteller 2017 Produkte im Wert von 446,8 Millionen. In manchen Jahren sind es deutlich mehr, in anderen deutlich weniger.

53 Prozent der Ausfuhren gingen an Länder wie Deutschland, die USA oder Schweden, die keinerlei Beschränkungen unterliegen. Bei den restlichen Ländern – etwa Thailand oder Saudi-Arabien – war eine spezielle Einzelbewilligung nötig.

Insgesamt wurden 2017 Export-Aufträge im Wert von 1,7 Milliarden Franken bewilligt. Deren Auslieferung wird nach und nach in den kommenden Jahren fällig.

Letzte Woche meldete das Genfer Friedensins­titut Maison de la Paix, die Schweiz sei der transparenteste Waffenexporteur der Welt. Das Haus des Friedens schreibt aber auch, dass Feuerwaffen weltweit für 44 Prozent aller Tötungen verantwortlich sind.

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Genervte Investoren stoppten Verhandlungen: Deutsche wollten Skywork retten

Sun, 09/02/2018 - 12:25

BERN - Fast ein Jahr lang verhandelte die deutsche Logistikgruppe Zeitfracht mit Skywork. Am Montag haben die Deutschen offenbar genervt die Gespräche abgebrochen. Jetzt bleibt die Airline am Boden.

Seit vergangenem Mittwoch steht sich die Flotte der Skywork Airlines auf dem Rollfeld des Flughafens Bern die Reifen platt. Die Regionalfluglinie hat die Betriebsbewilligung freiwillig ans Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zurückgegeben. 120 Angestellte verlieren ihren Job, 11’000 Reisende bleiben auf wertlosen Tickets sitzen.

Dabei hätte es offenbar gar nicht so weit kommen müssen. Seit dem ersten, kurzen Grounding im Oktober 2017, verhandelte die deutsche Logistikgruppe Zeitfracht mit Skywork. Die Deutschen hatten Interesse an einer Übernahme. Das schreibt das in der Regel gut informierte Branchenportal «airliners.de».

«Skywork zeigte sich wenig kooperativ»

Offenbar ist den Deutschen Anfang Woche dann aber der Geduldsfaden gerissen. Die Gespräche und die Prüfung der Bücher von Skywork wurden abgebrochen. «Weil sich Skywork wenig kooperativ gezeigt hat», wie «airliners.de» schreibt.

Ein Insider bestätigt gegenüber BLICK dieses Szenario. «Die Vermutung liegt nahe, dass sich Skywork-CEO Martin Inäbnit (64) gegen den Verkauf an die Deutschen gewehrt hat», sagt er. Und: «Die neuen Geldgeber hätten mitbestimmen wollen. Er war wohl nicht bereit, Macht abzugeben.»

2017 gelang die Rettung in extremis

Im Juli 2014 übernahm Inäbnit des Steuer der Skywork. Schon damals war die Airline knapp am Grounding vorbeigeschrammt. Inäbnit griff zum Rotstift und strich das Budget zusammen. Dank der Sparmassnahmen erhielt er die Betriebsbewilligung.

Er sprach bald von Wachstum, investierte in grössere Flugzeuge und träumte von 34 Destinationen. Bis ihm Ende Oktober 2017 erneut das Geld ausging. In extremis konnte er 10 Millionen Franken auftreiben und seine Flugzeuge erneut starten lassen. Zehn Monate später werden sie nun für immer am Boden bleiben.

Gerne hätte BLICK mehr zu den Gründen für den Abbruch der Verhandlungen erfahren. Skywork und Zeitfracht haben entsprechende Anfragen aber nicht beantwortet.

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5 späte Tore in den letzten 3 Spielen: Schlägt die GC-Viertelstunde auch gegen Luzern?

Sun, 09/02/2018 - 12:20

Zahlen, die eigentlich nicht zu einem Schwanzklub passen. Je älter das Spiel, desto eher trifft die ehemalige rote Laterne GC.

In der letzten Runde schickte Rekordmeister GC die rote Laterne (zumindest vorübergehend) zu Aufsteiger Xamax – dank einem späten Tor von Nabil Bahoui: Der Schwede trifft in der 82. Minute zum 2:1-Sieg gegen Sion.

Schon in der Runde zuvor schlägt GC in den Schlussminuten zu. Gleich zwei Mal. In Lugano gleichen die Zürcher durch den brasilianischen Innenverteidiger Nathan und Aleksandar Cvetkovic nach 0:2-Rückstand zum 2:2 aus.

Und eine Woche zuvor verkürzt GC dank späten Toren von Bahoui und Marco Djuricin in Basel zum 2:4.
5 späte Tore in den letzten 3 Spielen. Vergessen Sie den Begriff YB-Viertelstunde!

Am 28. April 1910 wurde sie erstmals erwähnt. Noch 108 Jahre später machen die Berner Fans vor Beginn der 75. Minute einen Countdown.

Die letzten 15 Minuten der Partie gehören diese Saison aber GC. Ein kleines Wunder für einen Klub, der nach vier Runden erst einen Punkt hatte.

Fink: «Sind mental und physisch stark»

GC-Trainer Thorsten Fink sagt: «Fünf Tore in den letzten Minuten – das zeigt, dass sich die Mannschaft gut fühlt. Sie ist mental und physisch stark. Das ist kein Zufall.»

Im letzten Sommer hat bei GC ein italienischer Konditions-Schleifer der alten Schule das Sagen. Die Spieler fluchten über Marathonläufe ohne Ball.

Jetzt heisst der Athletiktrainer Nikola Vidovic. Dem ehemaligen kroatischen Kickbox-Champion vertraut Fink seit über zehn Jahren. Bei Ingolstadt, Basel, dem HSV und zuletzt bei der Wiener Austria. Fink: «Der Athletiktrainer macht mit den anderen Assistenten einen super Job.»

 

Trifft GC heute in Luzern wieder erst in den Schlussminuten? Logisch, nimmt Fink auch ein frühes Führungstor.

Fink: «Es freut mich, dass wir zuletzt nicht mehr so auftraten wie die Schiessbude der Liga. Das Zusammenspiel funktioniert schon besser. Einzig in der Box sind wir noch zu ungenau.»

Dafür hat GC mit Stoke-City-­Talent Julien Ngoy (20) einen weiteren Stürmer leihweise unter Vertrag genommen. Der dunkelhäutige Belgier wäre heute spielberechtigt, könnte auch auf der Position des verletzten Jeffren rechts im Mittelfeld spielen. Noch zu früh, findet der Hopper-Trainer. Fink: «Für 15 bis 20 Minuten sollte es reichen.»

Heute gegen Luzern, dann die Heimspiele gegen Xamax und Thun. Fink: «Ich hoffe, dass wir den Schwung mitnehmen können.Luzern ist jetzt ein richtungsweisendes Spiel. Danach könnte es, ohne überheblich zu wirken, schnell nach oben gehen.»

Verfolgen Sie die Partie Luzern – GC ab 16 Uhr im BLICK-Ticker!

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Lenker (20) verlor Herrschaft übers Auto: Frontalkollision bei Erlinsbach SO mit zwei Fahrzeugen

Sun, 09/02/2018 - 12:11

ERLINSBACH SO - Nach einer frontal-seitlichen Kollision von zwei Personenwagen am Samstagnachmittag in Erlinsbach SO, war die Strasse für rund zwei Stunden gesperrt. Eine Person verletzte sich dabei leicht.

Am Samstag kurz nach 13.10 Uhr fuhr ein 20-jähriger Autolenker auf der Stüsslingerstrasse in Richtung Erlinsbach SO. Aus noch unbekannten Gründen geriet er auf die Böschung am rechten Strassenrand. Anschliessend verlor er die Herrschaft über sein Auto und kollidierte frontal-seitlich mit einem entgegenkommenden Fahrzeug eines 62-Jährigen.

Der 20-Jährige musste mit leichten Verletzungen zur Kontrolle in ein Spital gebracht werden. Die beiden Personenwagen wurden abgeschleppt. Die Strasse zwischen Erlinsbach und Stüsslingen war für rund zwei Stunden gesperrt. (szm)

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Brandgefährliche Falle: Rollerfahrerin verunfallt wegen gespannter Schnur

Sun, 09/02/2018 - 11:41

ISLIKON - Wegen einer über die Strasse gespannten Schnur ist in der Nacht zum Sonntag in Islikon TG eine Rollerfahrerin verunfallt. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.

Eine 21-jährige Rollerfahrerin war kurz vor Mitternacht auf der Kefikonerstrasse in Richtung Zentrum unterwegs. Sie fuhr in eine Schnur, die auf Kopfhöhe über der Strasse gespannt war. Die Rollerfahrerin stürzte und verletzte sich unter anderem am Hals.  

Ein Autofahrer meldete anschliessend der Polizei, dass einige Minuten zuvor zwei Jugendliche beim Zaun der Schulanlage mit einer Schnur hantiert hätten. Der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau sicherte am Tatort die Spuren. «Wir halten das nicht nur für einen Bubenstreich, sondern stufen das als schwereres Delikt ein», sagt Polizeisprecher Daniel Meili. «Es war Glück im Unglück, dass nichts Schlimmeres passiert ist.» 

Auch Einbruch in Schule nebenan

Wie BLICK weiss, wurde in derselben Nacht beim angrenzenden Schulhaus auch in ein Grümpelturnier-Schiedsrichter-Häuschen eingebrochen, wo Trillerpfeifen und Marker gestohlen wurden. Schnüre oder ein Seil kamen aber nach ersten Erkenntnissen nicht abhanden. 

Die Schule hat Videoaufnahmen, glaubt aber, dass die Kameras zu schlecht sind, um im Dunkeln Personen identifizieren zu können. Die Anlage und Warnschilder dienten eher der Abschreckung, weil die Schule in der Vergangenheit oft Probleme mit Nachtbuben hatte.

Zusammenhang möglich

Ob die Pfeiffendiebe dieselben waren wie die Schnur-Täter, ist noch unklar. Die Schule hält einen Zusammenhang aber für denkbar und will am Montag die Polizei informieren. 

Derweil sucht die Polizei nach Zeugen. Wer Angaben zu den Jugendlichen oder zum Tathergang machen kann, wird gebeten, sich beim Kantonspolizeiposten Aadorf unter der Nummer 058 345 22 70 zu melden. (szm)

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Er stürzte 250 Meter in die Tiefe: Berggänger (†66) stirbt am Stanserhorn

Sun, 09/02/2018 - 11:13

DALLENWIL NW - Trotz einer schnellen Suchaktion konnte ein 66-jähriger Mann nur noch tot am Stanserhorn geborgen werden. Er hatte zuvor den offiziellen Wanderweg verlassen.

Ein Berggänger (†66) ist auf dem Stanserhorn im Gebiet «Ober Chneu» in der Gemeinde Dallenwil NW einen Abhang abgerutscht. Im Rahmen einer Suchaktion wurde der Wanderer zwar schnell lokalisiert – jedoch konnten ihn der Alpine Rettungsdienst nur noch tot bergen.

Beim verunfallten Berggänger handelte es sich um einen 66-jährigen Mann aus dem grenznahen Ausland, der mit einer Gruppe von weiteren 14 Personen auf der Südseite des Stanserhorns unterwegs war.

Aufgrund ersten Ermittlungen gehen die Behörden davon aus, dass der verunfallte Mann aus noch unklaren Gründen den Wanderweg verliess. Und dann ca. 250 Meter über steiles Gelände abrutschte, wobei er sich die tödlichen Verletzungen zuzog. (nbb)

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Bei den Männern nimmt sie ab: Gewalt an jungen Frauen hat sich verdreifacht

Sun, 09/02/2018 - 11:02

Eine Analyse der Unfallstatistik zeigt: Die Gewalt an Frauen zwischen 15 und 24 Jahren im öffentlichen Raum hat sich verdreifacht.

Brutale Attacken gegen Frauen lösen in der Schweiz eine grosse Debatte aus: Géraldine Nowa (29) wird auf dem Heimweg von einer Gruppe Männer spitalreif geprügelt. Ebenso ergeht es fünf Frauen in Genf. Eines ­der Opfer liegt sogar mehrere Tage im Koma.

Jetzt zeigt eine Analyse der Unfallstatistik in der «Sonntagszeitung»: Die Zahl der Gewalttaten an Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren hat sich seit 1995 mehr als verdreifacht. Während vor 23 Jahren 200 Fälle gemeldet wurden, waren es im Jahr 2016 bereits 640. Auch die Zahlen in der Opferhilfestatistik haben sich verdreifacht: 2017 gab es 27'165 Beratungen von weiblichen Opfern.

Nur für Frauen wirds gefährlicher

Die Zahl der Attacken an jungen Männern ist höher als bei Frauen. Dennoch ist eine andere Entwicklung festzustellen: Seit 2009 haben die Übergriffe stark abgenommen. Während die Gewalt an Männern im öffentlichen Raum also weiter abnimmt, wird es für Frauen immer gefährlicher.

Ein möglicher Grund dafür sei, «dass junge Frauen heute schlicht öfter angegriffen werden, wenn sie abends oder nachts unterwegs sind und feiern», sagt Strafrechtsprofessor und Kriminologe Martin Killias zur «Sonntagszeitung». Darauf würden Attacken wie in Genf hindeuten.

Attacken werden brutaler - und teurer

Zudem gibt es Hinweise, dass die Brutalität der Übergriffe zunimmt. In den letzten 20 Jahren haben sich die Heilkosten fast verdoppelt. An Preisen der Medikamenten kann es nicht liegen: Die Heilkosten der Freizeitunfälle sind deutlich weniger angestiegen. Auch im privaten Raum sind die Zahlen stabil. (szm)

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FIX zur Gesellschaft: Darum ist mega megaätzend

Sun, 09/02/2018 - 10:41

Wenn unsere Autorin Alexandra Fitz das Wort «mega» hört, bekommt Sie Wutkrämpfe. Nur verwenden es gefühlt alle. Sie plädiert für schönere und abwechslungsreichere Superlative in unserem Sprachgebrauch.

Ich habe Angst, sie zu fragen. Egal, ob Ferien, ­Hochzeit, Konzert oder Kuchen, auf die Frage, wie es war, gibt es immer dieselbe ­Antwort: MEGA.

Mittlerweile mache ich mir schon einen Spass ­daraus, nach meiner Frage auf ihre Lippen zu achten und gleichzeitig mit ihr zu antworten: MEGA! ­Irgendwie dachte ich, das würde sie auf mein ­Problem mit diesem trivialen Wort und ­meine ­damit einhergehenden Aggressionsschübe hinweisen. Mittlerweile habe ich auch das ­aufgegeben.

Das Wort stammt aus dem Griechischen. Mega kommt von mégas. Das bedeutet gross. Mega ist ­quasi der Superlativ von super. Denn super reicht ­anscheinend nicht mehr in einer Welt, in der man nur noch lebt, ­damit man täglich mehr erlebt.

Sie fragen sich nun vielleicht, was genau mein ­Problem ist. Es ist wie folgt: Ich finde das Wort mega einfallslos und nichtssagend. Es wird ­inflationär ­benutzt. Hier also eine kleine Hitliste an Alter­nativen: Auf Platz 1 liegt «überragend». «Grossartig» und «hervorragend» sind auch hübsch und kommen dem Hasswort relativ nahe. Mein ­Kollege zeigte schon letzte Woche auf, wie man kreativ flucht. Also ­können wir auch kreativ super­lativen. Doch heute ist bei jedem alles ­megaschön, megalaut, megalieb oder eben auch ­mega-out. Mir wär recht, mega wär out.

Einmal lästerte ich bei einem Gegenüber über den ­Gebrauch des Wortes ab. Kurze Zeit nach ­meiner Hasstirade auf das Wort und die Menschen, die es stets verwenden, schaute er mich an und lachte mir ins Gesicht. «Was ist?», fragte ich irritiert. «Du hast in den letzten zehn Minuten selber fünf Mal ‹mega› gesagt.» Ich sag es Ihnen, mega ist wie ein Virus, je mehr es sagen, je öfter wir es hören, ­desto mehr frisst es sich in unseren Sprachgebrauch.

Ich muss mich wohl damit abfinden. Schlimmer kann es ja nicht mehr werden. Denkste. Letztens kam sie von einer längeren Reise zurück, und ich fragte: «Und, wie wars?» Und sie sagte doch glatt: «Megamega!»

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1000 neue Päckli-Abholstellen: DHL greift die Post an

Sun, 09/02/2018 - 08:52

BERN - Die Post muss sich warm anziehen. Der Logistiker DHL kündigt einen Grossangriff auf die Post an. DHL baut ein Netz mit Päckli-Abholstellen auf.

Das dürfte der Schweizerischen Post so richtig weh tun. Sie erhält im lukrativen Geschäft mit dem nationalen Paketversand Konkurrenz vom Logistiker DHL. Wie die «Sonntagszeitung» schreibt, will der Logistiker DHL den Schweizer Onlinehandel aufmischen.

Dafür hat die Tochter der Deutschen Post extra eine neue Schweizer Gesellschaft gegründet. Und die gibt so richtig Gas: Ab Mitte September will DHL an alle Privatadressen im Land liefern. Zudem baut das Unternehmen ein Netz mit mehr als 1000 Abholstellen auf. Dazu gehören Supermärkte von Spar.

Auch am Samstag wird geliefert

DHL will die Post mit ihren neuen Angeboten bei den Preisen unterbieten. «Wir werden den Kunden bei vergleichbarer Leistung gegenüber der Konkurrenz einen Kostenvorteil bieten», sagt Günter Birnstingl, Leiter der Schweizer DHL-Gesellschaft, zur «Sonntagszeitung».

Der aggressive Markteintritt von DHL wird vor allem passionierte Online-Shopper freuen. Der Einkauf vom Sofa aus wird für die Kunden durch den verschärften Wettbewerb noch bequemer. In den Ballungszentren will DHL die Lieferung am Samstag und bis 20 Uhr ohne Aufpreis anbieten.

Versandhändler sind erfreut

Darüber reiben sich auch die Versandhändler erfreut die Hände, denn die Post verrechnet ihnen für diesen Service Extrakosten, die sie bisher oft an die Kunden weitergegeben haben. Auch der Paketversand für Private soll laut DHL in vielen Fällen preiswerter werden.

Der Paketmarkt in der Schweiz ist in den letzten Jahren vor allem dank dem Onlinehandel stark gewachsen. Letztes Jahr hat die Schweizerische Post 130 Millionen Pakete zugestellt – 6,2 Prozent mehr als 2016. Um dem Wachstum zu begegnen, investiert sie in den nächsten Jahren 150 Millionen Franken in drei neue Paketzentren. (pbe)

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