Inti Pestoni will beim HC Davos den verlorenen Tritt wieder finden. Eine Chance zur Kurskorrektur für Klub und Spieler.
Imagekorrektur gefällig? HCD-Coach Arno Del Curto gilt als Spezialist für schwere Fälle. «Wenn Arno den nicht hinbekommt, dann schafft es keiner.» Dieser Satz machte in der Branche auch zuletzt wieder die Runde: als Inti Pestoni beim HCD anheuerte.
Der 27-jährige Tessiner, bei Ambri noch ein Stürmer der Extraklasse, ist bei den ZSC Lions zwischen die Fronten geraten. Unter den schwedischen Trainern kommt er nicht auf Touren, mit Hans Kossmann verbindet ihn seit gemeinsamen Ambri-Zeiten eine Art Hassliebe. Den Höhepunkt der Meisterschaft erlebt er im Mannschaftsbus auf dem Parkplatz der Resega vor dem Fernseher.
Kam als Hoffnungsträger zu den LionsBei den ZSC Lions erhielt Pestoni einen Vertrag über drei Jahre. Nach zwei Saisons ist Schluss. Der Verein sieht keine Zukunft mehr mit dem Mann, der als potenzieller Publikumsliebling nach Zürich kommt. Dieser Funke springt aber nicht über, dazu bleiben seine Leistungen zu bescheiden.
Nur aus der Garderobe ist etwas Bedauern zu vernehmen: Der Tessiner war ein sehr populärer Mitspieler, seinen Kriechgang hat er nie an anderen festgemacht. «Ich habe mich nie beschwert oder etwas gefordert. Du bekommst, was du dir verdienst.»
Letzte Chance Davos? «Ich kann nicht auf jede Meinung hören», sagt Pestoni zu dieser etwas abgewetzten Binsenweisheit. Aber Pestoni erhofft sich von Del Curtos Schleifkünsten schon einen Leistungsschub.
In Zürich wurde ihm mehr oder weniger offen eine laxe Einstellung vorgeworfen. «Ich habe mehr Negatives über Pestoni gehört, als ich dann gesehen habe», kontert Del Curto trocken. «Es ist ein spannendes Projekt, findet er wieder den Tritt, werden viele Leute sehr viel Spass haben.»
Das gilt nicht nur für Pestoni. Auch beim HCD ist der Lack etwas ab, die Position als eine der ersten Adressen der Branche ist man los – trotz Del Curto. Die grossen Transfers werden nun zwischen den Klubs im Unterland abgewickelt, für Davos bleiben nur Brosamen – oder dann eben Spieler wie Inti Pestoni, deren Karriere ins Stocken geraten ist.
Die Angriffslust hat ihn auf jeden Fall wieder, Pestoni wirkt nach einigen Wochen unter Del Curto zu allem entschlossen: «Ich bin nicht wegen der schönen Umgebung hier, sondern um wieder gut Eishockey zu spielen.» Eine Einstellung, die Del Curto bestens in den Kram passen wird.
ZÜRICH - ZH - Die Schweizer Wirtschaft ist mit Volldampf unterwegs. Die UBS schraubt deshalb ihre Prognosen für das Konjunkturwachstum deutlich nach oben.
Neu rechnet sie mit einem Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) im Gesamtjahr 2018 von 2,9 Prozent, wie die Grossbank am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Bislang hatte die UBS mit einem Plus von 2,4 Prozent vorhergesagt. Grund dafür sei, dass die Konjunktur in den vergangenen Quartalen besser gelaufen sei als zunächst angenommen und somit die Wachstumsraten nach oben revidiert worden seien.
Damit ist die Schweizer Wirtschaft fast doppelt so schnell unterwegs wie normal: In den letzten beiden Jahren sei die hiesige Konjunktur nahe ihrem Wachstumspotential gewachsen, «das wir zwischen 1,5 bis 1,75 Prozent schätzen», schrieb Ökonom Alessandro Bee.
Der Ausblick habe sich allerdings für das zweite Halbjahr eingetrübt angesichts des nachlassenden Schwungs in der europäischen Konjunktur. Diese entwickle sich zwar immer noch robust, aber nicht mehr ganz so stark wie erwartet, schrieb die UBS.
Zudem habe sich der Franken jüngst aufgewertet, was die Schweizer Exporte belasten dürfte. Zusätzlich könnten die Risiken für die Weltwirtschaft durch Handelskonflikte, Schwellenländerkrisen oder die unberechenbare italienische Regierung die Investitionsneigung der Unternehmen hemmen und so auch das hiesige Wachstum schwächen, hiess es weiter.
Aufgrund des schwächeren Ausblicks senkt die UBS ihre BIP-Prognose für das nächste Jahr. «Anstatt 1,9 Prozent erwarten wir noch 1,6 Prozent», schrieb Bee.
Dazu trage einerseits die Konjunkturabflachung im Ausland bei, andererseits besitze die Schweizer Wirtschaft heute nicht mehr so viel Aufholpotenzial wie zuvor vermutet. Dank des besseren Wachstums der letzten Jahre dürfte die Schweizer Wirtschaft nicht mehr unterausgelastet sein, schrieb die UBS.
In der U23-Sparte gehören die zwei Schweizer Mountainbikerinnen Sina Frei (21) und Alessandra Keller (22) zu den stärksten der Welt. Doch nur eine von ihnen kann an der Heim-WM in Lenzerheide Gold gewinnen.
Ihrem Lebensmotto wird Mountainbikerin Alessandra Keller vollauf gerecht. «Erfolgreich ist derjenige, welcher es versteht im richtigen Moment Gas zu geben.» Das kann die 22-jährige Nidwaldnerin im Sattel hervorragend. Obwohl sie noch in der U23-Kategorie starten könnte, fährt Keller im Weltcup bei der Elite mit.
Und macht dort Druck auf die Arrivierten. Als Jüngste im Feld wird sie Gesamtweltcup-Vierte und schreibt mit dem ersten Schweizer Short-Race-Sieg im Juli in Vallnord Geschichte. «Ich habe beweisen können, dass ich schon bei der Elite gut fahren kann», sagt Alessandra.
An der WM in Lenzerheide startet Keller nun aber bei der U23 und trifft dort auf starke Konkurrenz aus dem eigenen Land!
Frei dominiert U23-WeltcupHeisse Anwärterin auf Gold ist nebst Keller Sina Frei. Die 21-jährige Zürcherin zierte zwar dieses Jahr die Plakette der Uetiker Fasnacht, doch auf dem Bike hat keine gegen sie was zu lachen. Frei hat die letzten sechs U23-Weltcuprennen gewonnen und tritt als Titelverteidigerin an.
«Es ist cool, dass wir zwei Schweizerinnen so an der Spitze sind. Das kann ein Vorteil sein, wenn wir in einer Dreier-Gruppe fahren und so eine Gegnerin mehr Respekt hat», sagt Sina. Teaminterne Probleme sieht sie keine am Horizont. «Wir haben ein gutes Verhältnis», sagt die nur 151 cm grosse Bikerin.
Vielleicht kann Frei im Windschatten der 23 Zentimeter grösseren Keller in die Pedale treten. Am Ende entscheidet die Tagesform. «Eine Teamtaktik gibt es nicht. Jede muss ihr Rennen fahren», sagt Keller, die nebst dem Bikesport an der ETH Pharmazeutik studiert. Frei setzt seit dieser Saison voll aufs Biken und absolvierte letzten Winter die Spitzensport-RS.
Bei den U23-Männern liegen die grössten Schweizer Edelmetall-Hoffnungen am Freitag auf dem Tessiner Filippo Colombo (20), der wie Frei mit der Staffel schon WM-Gold geholt hat.
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Steckbrief Alessandra KellerGeburtsdatum: 27. Januar 1996
Wohnort: Ennetbürgen NW
Grösse: 174 cm
Team: Thömus/RN Racing Team
Beruf: Bike-Profi/Studentin
Erfolge u.a.:
7 Top-6-Plätze Weltcup Elite
Weltcup-Sieg Short Race Vallnord (2018)
Bronze U23-WM (2016, 2017)
Instagram: 8919 Follower
Geburtsdatum: 18. Juli 1997
Wohnort: Uetikon am See ZH
Grösse: 151 cm
Team: Ghost Factory Racing
Motto: Nie aufgeben, immer nach vorne schauen
Beruf: Bike-Profi
Erfolge u.a.:
Gesamtweltcupsiegerin U23 (2016, 2018)
Weltmeisterin U23 (2017)
Vize-Weltmeisterin U23 (2016)
12 Weltcupsiege U23
Instagram: 11'100 Follower
Freitag, 7. September
Frauen U23 Cross Country (14:30 Uhr)
Männer U23 Cross Country (16:30 Uhr)
Samstag, 8. September
Frauen Cross Country (12:30 Uhr)
Männer Cross Country (15:30 Uhr)
Sonntag, 9. September
Frauen Downhill (13:00 Uhr)
Männer Downhill (14:30 Uhr)
Alle Rennen überträgt SRF 2 live.
GÖSCHENEN UR/AIROLO TI - Um den Gotthard-Tunnel wieder auf Vordermann zu bringen, wird er im Herbst während zwei Wochen gesperrt sein.
Wer in den kommenden Wochen eine Reise mit dem Auto zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz plant, sei vorgewarnt: Der Gotthard-Strassentunnel wird auf Vordermann gebracht und dafür insgesamt 14 Nächte lang gesperrt.
Wegen Unterhaltsarbeiten ist die Autobahn A2 zwischen Göschenen und Airolo jeweils von 21 bis 5 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt, wie die Urner Baudirektion am Freitag mitteilte. Betroffen sind die Nächte vom 10. bis 14., 17. bis 21. und 24. bis 28. September sowie vom 1. bis 3. Oktober.
Die schweren Güterfahrzeuge mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen werden ab 20.30 Uhr im Norden und Süden angehalten. Der Personenverkehr wird während der Sperrung über den Pass umgeleitet.
Eine weitere Sperrung betrifft den Taubachtunnel auf der Autobahn A2 bei Erstfeld UR. Wegen Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten ist dieser vom 12. September um 22 Uhr bis am 13. September um 5 Uhr in Fahrtrichtung Süd und tags darauf zu den gleichen Zeiten in Fahrtrichtung Nord gesperrt. Der Verkehr wird über die Ausfahrten Erstfeld und Amsteg auf die Kantonsstrasse umgeleitet. (SDA)
Im vergangenen Monat blieb die Arbeitslosenquote in der Schweiz stabil. Sie ist damit weiter so tief wie seit zehn Jahren nicht.
Die Schweizer Arbeitslosigkeit bleibt auf tiefem Niveau. Die entsprechende Quote lag im August 2018 bei 2,4 Prozent und verharrte damit den vierten Monat in Folge auf dem Zehnjahrestief. Zuvor erreichte sie diesen Wert letztmals im September 2008. Saisonbereinigt blieb die Arbeitslosenquote mit 2,6 Prozent ebenfalls unverändert.
Die Zahlen sind keine Überraschung: Die von AWP befragten Ökonomen hatten damit gerechnet und für den Berichtsmonat einen Wert von unisono 2,4 Prozent prognostiziert, saisonbereinigt von 2,5 bis 2,6 Prozent.
Insgesamt waren gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) Ende August 107'893 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 1'841 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 27'685 Personen (-20,4%), wie das Seco am Freitag mitteilte. Im August 2017 hatte die Arbeitslosigkeit noch bei 3,0 Prozent gelegen.
Die Zahl der jungen Arbeitslosen erhöhte sich im August im Vergleich zum Vormonat um 23 Prozent auf 14'498, die Quote stieg damit weiter an auf 2,6 Prozent. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ging die Arbeitslosigkeit der 15 bis 24 Jährigen allerdings um 23 Prozent zurück.
In den übrigen Altersklassen verbesserten sich die Quoten im Vergleich zum Vormonat hingegen jeweils leicht. Nach Regionen liegt die Arbeitslosenquote in der Deutschen Schweiz mit 2,0 Prozent (unverändert) weiterhin deutlich tiefer als in der Westschweiz und im Tessin (3,4% nach 3,3%).
Seit dem 1. Juli 2018 gibt es bekanntlich die Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent. Auch im August hat sich die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen wie bereits im Juli im Vergleich zum Vormonat erhöht und zwar um 6'406 auf 36'410 Stellen. 21'503 dieser Stellen unterlagen der Meldepflicht. (SDA)
GSTAAD BE - Am 7. und 8. September läuft die 30. Country Night Gstaad. Auf der Bühne stehen Brett Young, Midland, Maddie & Tae und die Krüger Brothers. Gefolgt vom Jubiläumsumzug und der 1. Schlagerparade mit Beatrice Egli und Hansi Hinterseer am 9. September.
Der Gstaader Immobilienkönig Marcel Bach (63) stammt aus einfachen Verhältnissen und arbeitete lange auf dem elterlichen Hof. Heute ist er mit seiner Firma beste Adresse für Liegenschaften. Er ist Mitbesitzer des Hotels Alpina und des Skigebiets Glacier 3000. Mitte der 80er-Jahre initiierte er die Country Night. «Country ist sehr vielfältig, direkt verwandt mit Pop und Rock», erklärt er seine Liebe zum Genre. «Ich bin viel in den USA, wo diese Musik zum täglichen Leben gehört. Und in meinen jungen Jahren habe ich Landwirtschaft studiert, was meine Nähe zum Country auch erklärt.»
Vom Lastwagenfahrer bis zum MilliardärManche halten Gstaad für versnobt. Passt Country zum Ort? «Viele Leute haben eine falsche Vorstellung und denken, die Menschen hier essen nur Kaviar und trinken Champagner», sagt Bach. «Im Dorf leben rund 7000 Menschen, vom Lastwagenfahrer bis zum Milliardär. Dieser Mix widerspiegelt sich auch im Publikum. Und wir möchten für alle zugänglich sein. So gibt es auch keinen VIP-Bereich, die Musik steht wirklich im Zentrum.»
Starke internationale Namen sind gefragtBach kann sich gut erinnern, wie alles begonnen hat. «Mitte der Achtzigerjahre gab es die Rialto Bar. Die hatten dort einen Countrysänger, der bei den Leuten gut ankam. Mir und meinen Freunden kam aus dem Moment heraus die Idee zu einem Festival. Und weil es schon einige ähnliche Veranstaltungen gab, einigten wir uns auf starke internationale Namen. Qualität war von Anfang an unser Standard. Wir haben dann überraschend gleich zu Beginn Loretta Lynn bekommen und konnten uns einen guten Namen machen.» Weitere Höhepunkte unter vielen waren die Auftritte von LeAnn Rimes mit Ronan Keating, Lyle Lovett oder Lady Antebellum, die damals am Beginn ihrer Karriere standen.
«Ich mache bis 99 weiter»Der OK-Präsident hat ein Näschen für kommende Namen und wendet viel Zeit für sein Hobby auf. «Bei den Verhandlungen können wir auch mit Standortvorteilen punkten: Der Qualität der Hotels und Restaurants, der Natur und der einzigartigen Landschaft.» Ein Ende ist für ihn nicht in Sicht. «Ich bin jetzt 63 und mache weiter, bis ich 99 bin, dann übergebe ich an meinen Nachfolger», sagt er lachend.
Der Smart EQ Fortwo fährt rein elektrisch bis zu 160 Kilometer weit. So hatte sich das sein Erfinder einst vorgestellt.
Nicolas Hayek hatte eine Idee: Vor 24 Jahren dachte sich der Uhren-Patron und Swatch-Gründer das Swatch-Mobil aus. Winzig, mit je zwei Türen und Sitzen und Elektroantrieb. Aber als es ab 1997 als Smart vom Band lief, wars nichts mit Öko-Antrieb – Konzernmutter Mercedes verbaute lieber Benziner.
Flott in the CityAber inzwischen hält sie Elektromotoren auch für eine gute Idee. Und bietet den Smart schon in vierter Generation auch (und bald nur noch) elektrisch an. Ohne teure Monsterbatterie, weil wir in der Stadt nicht so weit fahren. Dafür mit einem 81-PS-Motor an der Hinterachse, der beim Spurt auf Tempo 50 jeden Supersportwagen beim Ampelstart stehen lässt. Die Lenkung fühlt sich an, als könne der Smart Fortwo EQ im 90-Grad-Winkel um die Ecke fahren.
Ein Pedal zu viel?Bremsen? Vergesse ich fast, weil die tief montierte Batterie den Zweiplätzer in Kurven satt auf die Strasse presst. Mit Übung stoppt der Smart gar von alleine. Erkennt er ein Auto vor sich, erhöht er die Rekuperationsleistung des Motors. Heisst: Nehme ich den Fuss vom Pedal, bremst er von selbst stärker ab und speichert dabei gewonnenen Strom in die Batterie.
Die Kleinen mit AkkuMaximal reicht eine Akkuladung für 160 Kilometer. Nachgeladen werden 80 Prozent an der Steckdose in 6,5 Stunden, beim Schnellladen sind es nur 45 Minuten. Ab 2020 soll der Smart nur noch mit Elektroantrieb verkauft werden. Das würde Nicolas Hayek gefallen.
Rio de Janeiro – Der ultrarechte brasilianische Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro ist bei einer Messerattacke während eines Wahlkampfauftritts schwer verletzt worden. Das gab seine Familie bekannt.
Bolsonaro habe Verletzungen an Leber, Lunge und Darm erlitten und «viel Blut verloren», schrieb sein Sohn Flavio Bolsonaro am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Sohn hatte zunächst angegeben, die Verletzung sei nur oberflächlich gewesen, seinem Vater gehe es gut. «Sein Zustand scheint nun stabil zu sein. Bitte betet.»
Die nächsten 48 Stunden seien entscheiden für die Genesung des Patienten, berichtete die Zeitung «Folha de São Paulo» unter Berufung auf die Ärzte. Weil die Wunde sich in der Nähe des Verdauungstrakts befinde, bestehe das Risiko einer Infektion, hiess es.
Fernsehbilder zeigten, wie der 63-jährige Ex-Offizier bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Juiz de Fora im Bundesstaat Minas Gerais angegriffen wurde. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur Brasil, Bolsonaro sei in ein Spital gebracht worden. Eine Person sei festgenommen worden.
«Leider ist es schlimmer, als wir dachten», schrieb Flavio Bolsonaro bei Twitter. Sein Vater sei in einem Spital in Juiz de Fora notoperiert worden. Das Internetportal G1 berichtete unter Berufung auf die Klinik zudem, Bolsonaro sei der Darm durchstochen worden, sein Zustand sei aber stabil.
Der Rechtspopulist liegt in einer aktuellen Umfrage für die erste Runde der Präsidentschaftswahl am 7. Oktober vorn. In der zweiten Wahlrunde würde er aber von fast allen anderen Kandidaten geschlagen. Bolsonaro ist ein Verteidiger der Militärdiktatur der Jahre 1964 bis 1985. Er fällt immer wieder mit rassistischen, frauenfeindlichen und homophoben Äusserungen auf.
Bei der Präsidentschaftswahl wäre Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva von der Arbeiterpartei der eigentliche Favorit. Er sitzt aber nach einer Verurteilung wegen Korruption und Geldwäsche im Gefängnis und darf nach jetzigem Stand nicht antreten.
Der «Trump Brasiliens» mischt zwar schon lange im Politikbetrieb mit, präsentiert sich neuerdings aber als Anti-System-Kandidat. Im Falle eines Wahlsiegs will er Ministerposten mit Militärs besetzen und angesichts der eskalierenden Kriminalität die Bevölkerung bewaffnen.
Trotz aller ideologischer Unterschiede verurteilten Politiker aller Couleur den Anschlag auf Bolsonaro. Präsident Michel Temer nannte den Angriff «nicht hinnehmbar». Der linke Präsidentschaftskandidat Ciro Gomes sprach von «Barbarei» und Lulas Nachfolger Fernando Haddad schrieb auf Twitter: «Ich verurteile jede Gewalttat und wünsche Jair Bolsonaro gute Besserung.»
BERN - Der Agrarkomplex verursache Kosten von 20 Milliarden Franken jährlich, moniert die liberale Denkfabrik Avenir Suisse. Eine neue radikale Agrarpolitik mit weniger Staatsgeldern für die Bauern und mehr Freihandel soll das ändern.
Mitten in die Diskussion um die beiden Agrar-Initiativen platzt die Denkfabrik Avenir Suisse mit brisanten Vorschlägen. Sie will die Agrarpolitik von Grund auf umkrempeln und liberalisieren.
Für den liberalen Thinktank ist nämlich klar: Der Agrarbereich belastet die öffentliche Hand nicht nur mit direkten Kosten von gut 4 Milliarden Franken jährlich (zum Beispiel über Direktzahlungen). Sondern auch mit indirekten Kosten wie Umweltschäden oder verpassten Exportchancen aufgrund der Marktabschottung.
Agrarkomplex kostet 20 Milliarden FrankenZudem legt die Denkfabrik ein «Privilegien-Register» vor, in welchem sie jeden Einzelposten an Zuschüssen oder Vergünstigungen für den Agrarbereich feinsäuberlich auflistet. Diese Privilegien reichen von Geldern für die Absatz- und Exportförderung über Vergünstigungen bei der Mehrwert- oder Treibstoffsteuer bis hin zu einem tiefer angesetzten Eigenmietwert.
Das Ergebnis: «Die volkswirtschaftlichen Kosten der Agrarpolitik betragen rund 20 Milliarden Franken pro Jahr», schreibt Avenir Suisse.
4,3 Milliarden Franken entfallen dabei auf die direkten Kosten. Die Abschottungskosten werden auf 7,2 Milliarden Franken veranschlagt. Dazu gehören etwa höhere Lebensmittelpreise (3,7 Milliarden) sowie «verpassten Chancen» für die Schweizer Exporteure aufgrund fehlender Freihandelsabkommen (3,1 Milliarden). Bei den Umweltkosten resultiert gar ein Kostenhammer von 7,9 Milliarden.
Nimmt man nun die Kosten, die Steuerzahler und Konsumenten zu tragen haben, kommt Avenir Suisse auf eine Belastung von «2572 Franken pro Haushalt und Jahr».
Nur 0,7 Prozent des BIPKommt hinzu, dass der Agrarsektor mit 3,1 Prozent der Beschäftigten (über 150'000 Personen) nur 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet. «Im Vergleich zur restlichen Wirtschaft ist die Produktivität stark unterdurchschnittlich», schreiben die Autoren. «Die Landwirtschaft erreicht nur 23 Prozent der durchschnittlichen Produktivität.»
Trotz hoher Subventionen und Grenzschutz halte das Bauernsterben aber weiter an, stellt Avenir Suisse fest. Die Denkfabrik kommt deshalb zum Schluss, dass die Agrarpolitik bis 2030 radikal liberalisiert werden muss.
Zehn-Punkte-Programm für neue AgrarpolitikDafür legt sie ein Zehn-Punkte-Programm vor:
Für Avenir-Suisse-Direktor Peter Grünenfelder ist klar: «Wir müssen die Diskussion führen, in welche Zukunft unsere Landwirtschaft gehen soll.» Im BLICK-Video-Interview erklärt er sein Ziel: «Bauern sollen gute Unternehmer sein können.»
Das sei mit der heutigen Überregulierung nicht möglich. «Die Bauern sind in einem so engen Geflecht, dass sie gar nicht erfolgreich sein können», so Grünenfelder.
Ein Erdbeben der Stärke 6,6 hat am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die japanische Nordinsel Hokkaido erschüttert. 16 Menschen sind gestorben, 26 werden noch vermisst. Nach dem Taifun «Jebi» vom Dienstag ist es bereits die zweite Naturkatastrophe innert Wochenfrist, von der Japan betroffen ist.
Die Zahl der Erdbebenopfer in Nordjapan ist auf 16 gestiegen. Darüber hinaus würden noch 26 Menschen auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido vermisst, sagte Regierungschef Shinzo Abe laut Nachrichtenagentur Kyodo.
Zuvor war von neun Todesopfern offiziell die Rede gewesen. Mehr als 1,5 Millionen Haushalte seien derweil weiter von der Stromversorgung abgeschnitten. Bis das Stromnetz wieder vollständig instand gesetzt sei, werde es vermutlich noch mehrere Tage dauern, hiess es.
Kein Wasser, zerstörte WohngebäudeRund 42'000 Haushalte seien zudem weiterhin von der Wasserzufuhr abgeschnitten. Das Beben der Stärke 6,7 hatte die Menschen am Donnerstagmorgen um kurz nach 03.00 Uhr (Ortszeit) im Schlaf überrascht.
Japans Fernsehsender zeigten Bilder von völlig zerstörten Wohngebäuden und aufgerissenen sowie mit Schlamm überschwemmten Strassen. Rund 300 Menschen erlitten Verletzungen. Etwa 6400 Menschen mussten die Nacht auf Freitag in Notunterkünften verbringen, während die Region von bereits rund 100 Nachbeben weiter erschüttert wird. Die Meteorologische Behörde warnte auch für die nächsten Tage mit andauernden Nachbeben.
Kurz zuvor hatte der gewaltige Taifun «Jebi» Japan heimgesucht, wobei ebenfalls mehrere Menschen ums Leben kamen. (SDA)
In den USA sind erneut mehrere Flugpassagiere nach ihrer Landung mit grippeähnlichen Symptomen zeitweise unter Quarantäne gestellt worden. Wie schon bei den erkrankten Insassen in einer «Emirates»-Maschine sind wohl auch die Betroffenen der «American-Airlines»-Flugzeuge auf Pilgerreise in Mekka gewesen.
Schon wieder! In den USA sind einem Medienbericht zufolge erneut mehrere Flugpassagiere nach ihrer Landung mit grippeähnlichen Symptomen zeitweise unter Quarantäne gestellt worden. Die Passagiere seien mit zwei American-Airlines-Maschinen aus München beziehungsweise aus Paris in Philadelphia eingetroffen.
Erst Mitte Woche kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall: Während eines 14-Stunden-Fluges einer Maschine der Fluggesellschaft «Emirates» fühlten sich rund 100 Insassen krank (BLICK berichtete). Zehn Passagiere mussten ins Spital gebracht werden. Sie litten an Fieber, Bauchschmerzen und Husten.
Ist Mekka-Pilgerreise schuld?
Die Betroffenen der American-Airline-Maschine wurden nach ihrer Landung zeitweise unter Quarantäne gestellt. Gemäss dem Sender «NBC» seien sie zuvor auf Pilgerreise in Mekka in Saudi-Arabien gewesen.
Bewahrheitet sich diese Information, würde der Vorfall mit den erkrankten Passagiere in der «Emirates»-Maschine übereinstimmen. Auch einige dieser Passagiere seien vermutlich in Mekka gewesen und in Dubai umgestiegen. (SDA/nim)
Los Angeles – Bei der 91. Oscar-Verleihung im kommenden Februar wird es nun doch keine neue Sparte zur Würdigung von Publikums-Hits geben. Das gab die Filmakademie in Beverly Hills am Donnerstag bekannt.
Damit machte der Verband einen Rückzieher von Plänen für die Einführung einer neuen Trophäen-Kategorie («popular film»), die Anfang August verkündet worden war. «Es gab eine Vielzahl von Reaktionen auf die Einführung eines neuen Preises und wir erkennen die Notwendigkeit für weitere Diskussionen mit unseren Mitgliedern», teilte die Vorstandsvorsitzende der Academy, Dawn Hudson, mit. Man werde diesen Vorschlag weiter prüfen.
Hollywood hatte mit Verwunderung und Kritik auf den vor knapp einem Monat gefassten Beschluss für eine neue Trophäe reagiert. «Wirklich, diese »best pop movie«-Kategorie ist die schlechteste Idee der Akademie, seit sie mich gebeten haben, mit Schneewittchen zu singen», lamentierte der Schauspieler Rob Lowe auf Twitter. Selbstironisch erinnerte er damit an seinen verpatzten Auftritt als Sänger auf der Oscar-Bühne im Jahr 1989.
Viele fragten sich, ob Genre-Filme wie der Horror-Hit «Get Out» oder Actionstreifen wie «Mission Impossible 6» oder «Deadpool 2» dann nur für einen «populären» Oscar nominiert werden könnten, aber nicht mehr in der prestigeträchtigen Sparte «Bester Film».
Gelegentlich räumen Blockbuster wie etwa «Titanic» und «Herr der Ringe» bei den Oscars ab, doch meist werden kleinere Produktionen in den Top-Sparten nominiert, wie etwa in diesem Jahr der Liebesfilm «Call Me By Your Name» oder «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri».
Die Branche deutete den Plan als Bemühen, wieder mehr Zuschauer für die Oscar-Verleihung an den Bildschirm zu locken. In den vergangenen Jahren waren die Einschaltquoten gesunken, zuletzt verfolgten nur 26,5 Millionen Zuschauer die Show am Bildschirm mit. Den Rekord hält die Verleihung von 1998, als der Blockbuster «Titanic» vor 55,2 Millionen Fernsehzuschauern abräumte.
An einigen angekündigten Änderungen will die Oscar-Akademie aber festhalten. So soll die nächste Gala im Februar 2019 auf drei Stunden begrenzt werden. Nach den neuen Plänen werden einige Preise im Dolby-Theater während der Werbepausen statt in der Live-Show ausgeteilt. Höhepunkte dieser Ehrungen sollen dann in gekürzter Form in die weltweite Übertragung eingespielt werden.
Betroffen seien 6 bis 8 Sparten der insgesamt 24 Kategorien, gab die Akademie am Donnerstag bekannt. Die Show-Produzenten träfen die Auswahl und nähmen jedes Jahr einen Wechsel vor. Konkrete Sparten nannten die Verleiher nicht. Vor allem Filmschaffende in Nebenkategorien wie Tonschnitt, Kurzfilm oder Make-up dürften sich sorgen, dass ihre Ehrungen zur Zeiteinsparung beschnitten werden.
Die 91. Trophäen-Gala im kommenden Jahr soll am 24. Februar über die Bühne gehen. Die Nominierungen für die nächsten Academy Awards werden am 22. Januar 2019 verkündet.
Überraschende Geburtstagsgrüsse von Albert Einstein: Eine Mitarbeiterin hat im Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in München einen Brief des vielleicht berühmtesten Wissenschaftlers entdeckt.
Überraschungsfund der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in München. Eine Mitarbeiterin hat ein Schreiben von Albert Einstein gefunden. «Der Brief war unterschrieben mit A. Einstein. Da war die Kollegin gleich elektrisiert», sagte die Leiterin der Kulturabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ellen Presser, am Donnerstag. Zuvor hatten die «Jüdische Allgemeine» und die Münchner «Abendzeitung» über den Fund berichtet.
Umfangreiche Recherchen Pressers und ihrer Kollegen vom Jüdischen Museum ergaben: Bei dem Schreiben handelt es sich um die Durchschrift eines Briefes mit Geburtstagsgrüssen Einsteins (1879-1955) an den jüdischen Wirtschaftswissenschaftler Julius Hirsch (1882-1961). Der Brief steckte zwischen alten Zeitungsausschnitten aus dem Jahr 1961, die verschiedene Nachrufe auf Hirsch umfassten.
Einstein verbrachte Teil seiner Kindheit in MünchenDas Original, das Hirsch damals - im Jahr 1932 - zu seinem 50. Geburtstag bekam, befindet sich nach Angaben Pressers im Leo-Baeck-Institut in New York. Der Münchner Fund, die Durchschrift des Briefes, blieb damals offenbar bei Einstein. Wie er aus dem Besitz des dank der Relativitätstheorie wohl berühmtesten Physikers der Welt in das Archiv kam, sei noch unklar.
Zwar verbrachte Einstein einen Teil seiner Kindheit und Jugend in München, im Jahr 1932 aber war er längst in Berlin, bevor er - wie später auch Hirsch - in die USA übersiedelte. Der Brief sei vor allem darum spannend, weil er 1932 verfasst wurde, ein Jahr bevor Adolf Hitler und die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht ergriffen. So schreibt der Jude Einstein an den Juden Hirsch: Wenn die Nicht-Juden «Leute von dieser Art hätten, wie Sie einer sind, gings dem teuern Vaterland entschieden weniger dreckig».
Nicht nur der Weg des Briefes nach München ist unklar, ein grosses Rätsel ist ein weiterer durchgedrückter Text auf dieser Durchschrift, den die IKG bisher nicht entschlüsseln konnte. Dabei soll nun die Bayerische Staatsbibliothek helfen. (SDA)
Twitter hat den persönlichen Account des ultrarechten US-Verschwörungstheoretikers Alex Jones dauerhaft gesperrt. Damit folgte das soziale Medium Spotify, Apple, Facebook und Youtube.
US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones hat ausgesendet. Sein persönlicher Account auf Twitter wurde gesperrt. Das Gleiche gelte für den Twitter-Auftritt von Jones' umstrittener Website «Infowars». Twitter begründete den Schritt mit neuen Verstössen von Jones gegen die Unternehmensrichtlinien.
Der Journalist aus Texas hatte in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden oder dass der Klimawandel ein Mythos sei. Im Wahlkampf 2016 unterstützte Jones den heutigen US-Präsidenten Donald Trump.
Schon einmal gesperrtTwitter hatte den persönlichen Account von Jones im August bereits für eine Woche gesperrt. Zuletzt hatten alle wichtigen Online-Plattformen Jones' umstrittene Botschaften ganz oder teilweise aus ihrem Angebot genommen.
Nachdem Apple und Spotify dessen «Infowars»-Podcasts gelöscht hatten, entfernte auch Facebook vier seiner Seiten. Facebook nannte unter anderem die Verherrlichung von Gewalt als einen Grund. Auch der Alex-Jones-Kanal auf YouTube mit mehr als 2,4 Millionen Abonnenten ist nicht mehr abrufbar. Allein Twitter hatte Jones weiterhin eine Plattform geboten - und war deshalb zunehmend unter Druck geraten. (SDA)
ZURICH - Acht Jahre waren sie zusammen. Jetzt haben sich Luca Hänni und seine Freundin getrennt. Tamara ist aus der gemeinsamen Wohnung bereits ausgezogen.
Alles aus! Popstar Luca Hänni (23) und Tamara (25) haben sich getrennt. Acht Jahre waren sie ein Paar, die letzten fünf Jahre lebten sie gemeinsam in einer geräumigen Fünfzimmerwohnung etwas ausserhalb von Bern. Jetzt ist Tamara ausgezogen. «Ich bin alleine zu Hause», sagt Hänni. «Es ist traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Aber ich bin überzeugt, dass dieser Schritt der richtige für uns ist.»
Tamara war Luca Hännis erste Freundin. 2010 lernte der 15-jährige Maurerlehrling die zwei Jahre ältere Berner Verkäuferin an einer Party kennen. Sie tauschten Telefonnummern aus – und waren kurz darauf ein Paar.
Tamara unterstütze Luca, als er 2012 vor einem Millionenpublikum zum Sieger von «Deutschland sucht den Superstar» gekürt wurde. Sie sei so stolz auf ihn, schwärmte sie kurz nach dem Finale. Es sei ein grosses Glück, dass er seine Passion als Sänger nun voll ausleben könne.
Viele weibliche FansDer grosse Rummel hinterliess aber auch Spuren: Dass er so viele weibliche Fans hat, er mitunter sogar von Stalkerinnen geplagt wird, begann ihre Beziehung zunehmend zu belasten. Auch mochte sie es nicht, in der Öffentlichkeit zu stehen. 2015 kam es zu einer ersten Trennung. «Es war für sie genauso neu, dass ich plötzlich bekannt war», erklärte Hänni damals.
Zwei Monate später versöhnten sie sich wieder. Die Sehnsucht nach dem anderen war zu gross. Hänni, der manchmal wochenlang durch ganz Europa tourt, versuchte ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen auch Gutes abzugewinnen: «Es kann für eine Beziehung doch bereichernd sein, wenn man nicht ständig aufeinanderhockt. Ich geniesse es, Heimweh nach Tamara zu haben.»
Haben sich entfremdetDoch damit ist jetzt Schluss. Die Gefühle füreinander seien abgekühlt. «Wir mussten uns eingestehen, dass wir uns zu sehr in andere Richtungen entwickelt haben», erklärt er. «Wir konnten in unserer Beziehung nicht wachsen.» Die Entfremdung voneinander sei schleichend geschehen, sagt Hänni weiter. «Wir hatten zwar schon immer unsere kleineren Krisen, rauften uns danach aber immer wieder zusammen.» Nun sei die Trennung definitiv. «Es gibt keinen Weg zurück.»
ZÜRICH - Die von Michael Gorbatschow gegründete Organisation kommt nicht zur Ruhe: Green-Cross-Schweiz-Präsident Martin Bäumle will nichts zum überraschenden Abgang seiner Geschäftsführerin sagen. Nathalie Gysi soll sich einen hohen Bonus ertrogen haben.
Michael Gorbatschow (87), der Gründer der Umweltschutzorganisation Green Cross, trat letztes Jahr aus Protest aus dem Stiftungsrat von Green Cross International zurück. Der letzte Präsident der Sowjetunion machte die Schweizer Sektion dafür verantwortlich, dass die Organisation vor dem Bankrott steht.
Nun ist die umstrittene Direktorin von Green Cross Schweiz, Nathalie Gysi (47), abgetreten – unter dem Radar der Öffentlichkeit. BLICK liegt ein internes Mail vor, in dem der Green-Cross-Schweiz-Präsident und grünliberale Nationalrat Martin Bäumle (54) letzte Woche die Beendigung des Arbeitsverhältnisses im gegenseitigen Einvernehmen mitteilte.
Auf Anfrage beruft sich Martin Bäumle auf das vereinbarte Stillschweigen. Er liess auch offen, ob eine Untersuchung eingeleitet wurde. Gysi, die seit 1999 im Amt war, reagierte nicht auf die Anfragen von BLICK.
Gysi-Rücktritt schon früher gefordertGysi und Bäumle standen einerseits unter Beschuss, weil Green Cross International die Schweizer Sparte für die finanzielle Krise verantwortlich machte – sie hätte 2016 ihren Mitglieder-Beitrag nicht überwiesen.
Andererseits kam Gysi unter Druck, weil ihr die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) letztes Jahr wegen fehlender Transparenz mit dem Entzug des Gütesiegels gedroht hatte.
Pikant: Der Vorgänger von Martin Bäumle als Stiftungspräsident Schweiz, Sander Mallien (60), ist kurz vor Gorbatschow aus Protest gegen die Buchhaltung zurückgetreten. In einem Interview forderte der Aargauer Grossrat schon damals den Rückritt von Gysi.
Mallien überraschte der Abgang. Aber der Rücktritt sei überfällig gewesen, betont er. Er habe seit Jahren vor der «kreativen Buchführung» Gysis gewarnt. Sie habe die Buchhaltung für ausländische Schwester-Organisationen gemacht. Dabei soll sie deren Gelder als Spendeneinnahmen für die Schweiz verbucht haben, damit sie einen hohen Bonus erhalte. Der variable Lohnanteil sei von der Höhe der Einnahmen abhängig gewesen.
Aussergewöhnlicher BonusGemäss einem ehemaligen Mitarbeiter* bezog Gysi ein Grundgehalt von rund 120'000 Franken. Der Bonus konnte bis 40 Prozent des Basislohns betragen.
Das ist aussergewöhnlich. Laut Zewo-Direktorin Martina Ziegerer gab es 2016 nur bei 14 Prozent der Non-Profi-Organisationen variable Vergütungen, die im Schnitt bloss fünf Prozent der Vergütung ausmachten. Martin Bäumle wollte nichts zum Lohnsystem sagen.
Sein Vorgänger Mallien war nicht nur Präsident bei Green Cross Schweiz, sondern zuletzt Finanzverantwortlicher im Stiftungsrat der Mutterorganisation. Er wirft Gysi auch Bestechung vor. Sie habe Auslandsorganisationen dafür bezahlt, dass sie bei der Mutterorganisation für ihre Anliegen stimmte.
Auf die Anfrage nach einer Stellungnahme bei Green Cross International wird auch auf Bäumle verwiesen, der auch die Muttergesellschaft präsidiert. Aus seiner Sicht wurde der Konflikt zwischen Mutter- und Tochter-Organisationen inzwischen beigelegt, die Finanzlage bei der Mutterorganisation sei immer noch angespannt.
Green Cross Schweiz hat laut der Zewo-Chefin die Rezertifizierung vor wenigen Wochen bestanden.
* Name bekannt
Rasta-Zöpfe. Kraftpaket. Sonnyboy. Frauenschwarm. Die Schweizer Hauptstadt hat YB-Verteidiger Kevin Mbabu (23) im Nu erobert. Nun ist die Schweiz dran.
Am Samstag gibt der Genfer mit kongolesischen Wurzeln in der Nati wohl sein Debüt. Sein frisches Gesicht und sonniges Gemüt kommt der Nati nach deren Imageschaden gerade recht.
Aber wer ist der Typ unter den wilden Haaren? «Hoch anständig», sagt Daniel Meier aus Bösingen FR. Bei ihm und seiner Frau Delia wohnt der YB-Star seit zwei Jahren im Dachgeschoss. «Kevin ist uns ans Herz gewachsen», sagen die Meiers.
Als Mbabu, der auf dem Transfermarkt heiss umworben ist, diesen Sommer wegen einer allfälligen Kündigungsfrist anfragt, sind sie enttäuscht. Als er nach Transferschluss mit einem Strahlen im Gesicht verkündet, dass er bleibt, freuen sich alle. Auch wenn sein «Ersatz-Mami» nun weiterhin Kevins Wäsche machen und seine Wohnung putzen muss. Delia: «Da gibts nicht viel zu tun, er ist ordentlich.»
Mbabu begeistert nicht nur auf dem Platz oder zuhause. Fragen Sie mal in der Primarschule Bösingen nach. Als er im Mai auf Besuch kommt, schreibt er während einer Stunde Autogramme auf Arme, Beine, Shirts und in Aufgabenbücher. Die Kinder sind so von ihm angetan, dass sie Mbabus Wasser-Becher aufbewahren. Sie nennen es das «heilige Wasser».
Kevin sei cool und fröhlich, sagt der langjährige Nati-Spieler Gelson Fernandes, der schon lange mit ihm befreundet ist. Ein Typ wie er? «Er nimmt die Dinge noch lockerer als ich und ich rede viel mehr...»
Regelmässig auf Besuch kommen Mutter Françoise und die Schwestern Bianca und Prisca. Bruder Dave lebt in den USA. Seinen leiblichen Vater – ein Franzose – kennt er nicht. Als die Mutter mit Kevin schwanger ist, kommts zur Trennung. Mbabu: «Ich habe kein Bedürfnis ihn zu treffen, ich hatte jemanden, der seinen Platz einnahm.» Der Österreicher Bernd Adam schlüpft in die Rolle.
In der Super League spielt Mbabu erstmals am 26. September 2012. Kurzeinsatz für Servette. Sein damaliger Teamkollege Simone Grippo, heute bei Real Saragossa, sagt: «Kevin war schon da selbstbewusst. Doch bei Servette ging es drunter und drüber.» Trainerwechsel. Unruhe. Mbabu wird nicht mehr eingesetzt, wechselt im Januar 2013 zu Newcastle United. Auf der Insel spielt er selten, verschwindet von der Bildfläche. Bis ihn im September 2015 Trainer Reto Gertschen für die U20-Nati aufbietet. Eine Art Casting-Show. Gertschen: «Ich war gespannt, wer da kommt.» Und wer kam? «Eine überraschende Persönlichkeit, ein toller Junge mit Power. Doch seine Ballbehandlung war nicht so sauber...»
Ein Jahr später wechselt Mbabu zu YB. «Ein Kuh-Handel», nennt es der damalige Sportchef Fredy Bickel. Er und Chapuisat wollen Mbabu, müssen sich aber gegen die sportliche Führung um Urs Siegenthaler durchsetzen, die aus strategischen Gründen einen Transfer mit Mallorca bevorzugt. Weil Kasim Nuhu von Mallorca verpflichtet wird, bekommen auch Bickel und Chapuisat ihren Willen. Bickel wird kurz nach Mbabus Ankunft gefeuert, der Rastaman startet durch. YB zahlte knapp 800'000 Franken, heute ist er 10 Millionen wert.
Auch weil er viel verändert. Auch seine Ernährung: Viel Gemüse, keine Milchprodukte mehr, nur Wasser oder Grüntee und mehr Schlaf – die häufigen Verletzungen sind Vergangenheit. Zudem engagiert er einen persönlichen Physiotherapeuten aus Frankreich. Vor wichtigen Spielen wohne dieser einige Tage bei Kevin, verrät sein Vermieter.
Meier war übrigens sein Leben lang Fan des FC Basel. Bis Mbabu in sein Haus kommt. Jetzt drückt er YB die Daumen. «Wegen Kevin bin ich konvertiert », sagt Meier und lacht. Wer einen FCB- zum YB-Fan machen kann, ist auch für die Charme-Offensive der Nati der richtige Mann.
Der «rote Serge» soll den gelben Riesen führen. Einen Fähigeren fände man derzeit nicht, heisst es am Post-Hauptsitz und unter der Bundeshauskuppel.
Am Donnerstag hat Post-Interims-Chef Ulrich Hurni (60) vor Medienvertretern klargemacht, dass er nicht Nachfolger von Susanne Ruoff (60) werden will.
Ganz unglücklich dürfte Post-Präsident Urs Schwaller (65) über die Absage nicht sein. Einerseits kann er sich weiterhin auf den langjährigen «Pöstler» Hurni in der Konzernspitze verlassen. Andererseits steht dieser einem Neuanfang nicht im Weg.
Stallgeruch störtDenn Stallgeruch ist derzeit kaum gefragt beim gelben Riesen. So ist auch Thomas Baur (54), der nach dem Postauto-Skandal interimistisch die Leitung der Postauto-Sparte übernahm, der falsche Mann, um beim Post-Konzern die Reset-Taste zu drücken. Man scheint sich in der Post einig, dass der Neue von aussen kommen soll.
Ebenso wenig in Frage kommen laut Post-Flurfunk Manager aus dem Ausland. Diese haben zu wenig Ahnung vom hiesigen Service public und täten sich schwer im Umgang mit Bundesbern.
«Nur» 800'000 Franken JahreslohnNicht einfacher macht die Suche nach einer neuen Chefin oder einem neuen Chef über mehr als 60'000 Mitarbeiter der Lohn. Laut der «Handelszeitung» gibt es nur 800'000 Franken im Jahr.
Wer also soll sich den Chefjob antun? «Serge Gaillard», leakt es aus dem Bundeshaus wie aus dem Posthauptsitz. Mit dem «roten Serge» – Gaillard ist SP-Mitglied – könnte den Filz-Vorwürfen ein Ende bereitet werden, die mit Ruoff (CVP-nah), Postpräsident Schwaller (Ex-CVP-Fraktionschef) und Postministerin Doris Leuthard (55, CVP) entstanden waren.
Nur eines spricht gegen GaillardDer Ökonom und frühere Gewerkschafter Gaillard war Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Heute ist der als «brillanter Kopf» Bekannte Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung.
Gaillard ist in Bundesbern bestens vernetzt. Gegen ihn spricht allerdings sein Alter. Er ist schon 63. Nur: Ganz so wählerisch kann die Post derzeit nicht sein.
Weitere Postauto-Bschiss-Rückzahlungen kommenDenn der Konzern ist keine Ertragsperle: Solange die Zinsen derart tief bleiben, muss die Postfinance kleine Brötchen backen. Und irgendwann kann der Rückgang bei der Briefpost nicht mehr mit Effizienzsteigerungen durch immer mehr Automation kompensiert werden.
Und die Post muss wegen der Postauto-Affäre noch einmal einen hohen Millionenbetrag zurückzahlen. Nach den bekannten 78 Millionen Franken wird der gelbe Riese der öffentlichen Hand laut Hurni nochmals einen klar höheren Millionenbetrag zahlen müssen.
Hurni stellt stabile Erträge in AussichtHurni stellt dennoch in Aussicht, dass der Postgewinn sich in den nächsten Jahren stabilisieren und nicht mehr weiter zurückgehen soll. So habe der jährliche Verlust beim Poststellennetz von 200 auf 100 Millionen Franken halbiert werden können.
Berauschend sind die Zukunftsaussichten des Konzerns aber nicht. Vor allem läuft nach wie vor das Verwaltungsstrafverfahren, das das Bundesamt für Polizei (Fedpol) wegen des Bschisses bei Postauto führt. Dessen Folgen sind schwer absehbar.
Jetzt geht es schnell: SRF entsorgt seine Altstars – spätestens ab 2020 sollen neue Talente her. Sogar Roman Kilchsperger ist mit 48 Jahren betroffen. Die Hintergründe.
Sein Rauswurf stösst auch einen Tag nach der Bekanntgabe TV-Zuschauer und Fachleute vor den Kopf. Vor allem zu reden gibt, dass Roman Kilchsperger (48) den «Donnschtig-Jass» nicht nur verliert, weil er beim Teleclub die Champions League kommentiert. Seine «Entsorgung» hat auch mit dem neuen Jugendwahn bei SRF zu tun. Ihm sind kürzlich bereits Talk-König Kurt Aeschbacher (69) und TV-Legende Monika Fasnacht (54) zum Opfer gefallen.
Tatsache ist: Die neu angepeilte Zielgruppe wird in Artikel 13 der neuen SRG-Konzession von 2018 tatsächlich explizit erwähnt. Für Medienwissenschaftler Heinz Bonfadelli (68) ist zwar nachvollziehbar, dass sich der Sender verjüngen müsse. Aber er warnt: «Unterschätzt SRF die herausragende Bedeutung seiner Stars und schiesst quasi ein Eigengoal?» SRF dürfe die Glaubwürdigkeit bei den Zuschauern nicht verspielen. Aushängeschilder wie Aeschbacher oder Kilchsperger hätten in ihren Rollen vollumfänglich funktioniert.
Entscheid vor der Direktoren-WahlAuffallend ist, in welchem Tempo der Rückzug ins Pickelalter vollzogen wird. «Ich finde es fragwürdig, wenn man so einschneidende Entscheide zu einem Zeitpunkt fällt, bevor eine neue Direktorin oder ein neuer Direktor gewählt worden ist», schüttelt Starwerber Frank Bodin (56) den Kopf. Wichtige betriebswirtschaftliche und personelle Entscheide würden noch vor Ende Jahr durchgeboxt.
Bodin hätte den versierten Talker Aeschbacher nicht so überhastet in Rente geschickt, Und auch er ist überrascht, wie schnell es passierte. Aeschbacher schilderte seine Entlassung so: «Es hat sich schon im Mai abgezeichnet, dass so etwas passieren könnte. Einige Wochen später habe TV-Direktor Ruedi Matter ihn dann vom Flughafen Wien aus per Handy angerufen und ihm den Entscheid mitgeteilt.
Das gleiche Schicksal traf noch vor der Sommerpause auch Monika Fasnacht. 25 Jahre lang gehörte sie zum Starinventar des Senders. Jetzt verlor sie nach den Jass-Sendungen ihren letzten Bezugspunkt zu SRF – ihr geliebtes Format «Tiergeschichten». Während ihr von einem Mitarbeiter des Unterhaltungsressorts gekündigt worden sei, habe sie von ihren direkten Vorgesetzten damals «weder ein Dankeschön für 25 Jahre bei SRF noch sonst etwas gehört», sagte sie. «Ich habe die Sendungen immer mit sehr viel Herzblut moderiert.»
Unterhaltungschef treibt Jugendkurs voranDer Mann, der die Verjüngung bei SRF vorantreiben soll, ist der neue Unterhaltungschef Stefano Semeria (52). Der Deutsche mit italienischen Wurzeln, der Kilchsperger am Montag feuerte, war zuletzt Leiter «Junge Zielgruppen». Ihm wird intern vorgeworfen, man habe ihn überhaupt noch nie bei einem «Donnschtig-Jass» gesehen. «Ich habe die Sendung immer wieder am TV verfolgt und ich freue mich darauf, im nächsten Jahr mit dabei sein zu können», rechtfertigt er sich. Er hält es für legitim, einen so populären Moderator wie Kilchsperger auswechseln zu dürfen. «Im Zentrum steht die Jasssendung mit all ihren beliebten Elementen», sagt er. Auf die Frage, ob jetzt auch andere Stars zittern müssen sagt er nur: «Nein. Und ‹zittern› soll sowieso niemand.»
Der Präsident des deutschen Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maassen, hat Zweifel an den Hetzjagden während der Demonstrationen in Chemnitz geäussert. Er vermutet gezielte Fehlinformationen.
Die Unruhen und Demos im deutschen Chemnitz sorgten vergangene Woche für Schlagzeilen. Journalisten vor Ort berichteten von «Hetzjagden» auf Migranten. Diese Darstellung wird nun kritisiert. Der Präsident des deutschen Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maassen, hat Zweifel an den «Hetzjagden» während der Demonstrationen in Chemnitz geäussert. Er vermutet gezielte Fehlinformationen.
«Die Skepsis gegenüber den Medienberichten zu rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz werden von mir geteilt.» Dies sagte Maassen der Zeitung «Bild» vom Freitagausgabe. Dem Verfassungsschutz lägen «keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben».
Auch Merkel sprach von «Hetzjagd»Über das Video, das Jagdszenen auf ausländische Menschen nahe des Johannisplatzes in Chemnitz zeigen soll, sagte Maassen: «Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist. Nach meiner vorsichtigen Bewertung sprechen gute Gründe dafür, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken.»
Nach der Tötung eines 35-Jährigen in Chemnitz hatte es dort in den vergangenen Tagen mehrfach Kundgebungen rechter Gruppen gegeben. Dabei wurden auch Ausländer und Journalisten angegriffen. Zwei mutmasslich aus Syrien und dem Irak stammende Männer sitzen wegen des Tötungsdelikts in Untersuchungshaft. Nach einem dritten Tatverdächtigen wird seit Dienstag gefahndet.
Den Begriff «Hetzjagd» hatte unter anderem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel benutzt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer widersprach ihr am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag. Das Geschehen in Chemnitz müsse richtig beschrieben werden, sagte er. «Klar ist: Es gab keinen Mob, keine Hetzjagd und keine Pogrome.» (SDA)