You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Home News. Auf Blick findest du immer alle News und wirst bestens informiert.
Updated: 1 day 14 hours ago

Schiesserei in Club in Oberentfelden: «Ich hörte es fünf bis sechs Mal knallen!»

Sun, 10/14/2018 - 08:15

In der Nacht auf Sonntag wurden bei einer Schiesserei in einem privaten Club in Oberentfelden AG drei Personen teils schwer verletzt. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Ein Zeuge berichtet.

Schiesserei im Club! In der Nacht auf Sonntag erreichte die Kantonspolizei Aargau die Meldung, dass an der Schönenwerderstrasse in Oberentfelden AG Schüsse gefallen seien. Die Patrouille entdeckte daraufhin beim «Kulturverein Shahmaran» Blutspuren, die ins Gebäude führten.

Zeuge Rudolf Peter berichtet gegenüber BLICK von der Bluttat: «Ich hörte es fünf bis sechs Mal knallen!» Das aber immer mit Abstand von 30 Sekunden, so der 68-Jährige. Die Blutspuren sind am Sonntagmorgen weiterhin auf dem Trottoir zu sehen.

 

Verletzte mussten notoperiert werden

Drei Personen wurden zudem mit Schusswunden schwerverletzt ins Spital eingeliefert. Die Verletzten mussten notoperiert werden. Sie befinden sich aktuell nicht mehr in Lebensgefahr. Mit den Verletzen konnte die Kantonspolizei derzeit jedoch nicht sprechen.

Die Hintergründe der Schiesserei sind Gegenstand der Untersuchungen. «Ebenfalls ist noch unbekannt, wer der genaue Mieter der Lokalität ist», wie Daniel Saridis, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, gegenüber BLICK sagt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau ein Verfahren eröffnet.

Categories: Swiss News

«Sorry, das wollten wir nicht»: FCL-Georgier sind schuld an Kollers Ösi-Out

Sun, 10/14/2018 - 08:00

Valeriane Gvilia und Otar Kakabadze entwickeln sich zu wichtigen Stützen beim FCL. Und auch in der Nati Georgiens sind sie nicht mehr wegzudenken.

Es ist der 5. September 2017. WM-Quali. Österreich spielt zuhause gegen Georgien. Nach acht Mintuen zaubert Valeriane «Vako» Gvilia, tanzt mit einem Haken Österreichs Kevin Danso aus und lässt Keeper Heinz Lindner keine Chance, 1:0 für den Underdog. Am Ende stehts 1:1. Für Österreich zu wenig. Es ist das Ende der WM-Träume für das Team des damaligen Trainers Marcel Koller. Der Schweizer muss nach der WM-Quali seinen Posten räumen. 

Heute ist Koller bekanntlich beim FC Basel. Und die Georgier Gvilia und Otar Kakabadze – auch er stand beim 1:1 gegen Österreich auf dem Feld – stehen beim FC Luzern unter Vertrag. Ob sie wissen, dass sie an Kollers Ösi-Out mitschuldig sind? «Ja», sagt Gvilia. «Es war mein erstes Tor für das Nationalteam. Grosse, grosse Emotionen für mich. Nach dem 1:1 war klar, dass Marcel Koller gehen musste. Das wollten wir natürlich nicht. Aber das passiert halt im Fussball, sorry!»

Gvilia ist seit Januar beim FCL, Kakabadze seit diesem Sommer. Die beiden sind gut drauf, lachen, machen Witze. Sympathisch. Sie leben momentan zusammen in einer Wohnung gleich neben dem Stadion. «Aber nur bis ich etwas Eigenes gefunden habe», erklärt Kakabadze. «Vako hilft mir, mich in der Schweiz zurecht zu finden. Sobald ich eine Wohnung gefunden habe, wird auch meine Freundin zu mir ziehen.» 

«Die Schweiz ist das beste Land der Welt!»

Mit der deutschen Sprache haben beide noch Mühe. «Nach der Nati-Pause werden wir zweimal pro Woche Deutsch lernen», sagt Gvilia. Ihre Familien leben in Georgien. Trotzdem fühlen sie sich in der Schweiz pudelwohl. «Es ist das beste Land der Welt. Man ist sicher hier, hat schöne Landschaften», so Mittelfeldmann Gvilia. Verteidiger Kakabadze ergänzt: «Ich bin glücklich, hier zu sein.»

Wie ihre Zukunft aussieht, steht aber noch in den Sternen. «Man weiss nie. Vielleicht werde ich bis zum Ende meiner Karriere hier bleiben. Wichtig ist, dass man immer 100 Prozent für den Klub gibt», so Gvilia. Und Kakabadze sagt: «Für Barcelona zu spielen, das wäre ein Traum», und fügt dann: «Zuerst wollen wir aber mit dem FCL etwas erreichen. Dafür geben wir jeden Tag alles.»  

So auch beim 3:0-Sieg am Samstag in der Nations League gegen Andorra. «Das ist eine grosse Chance für uns, um an die EM zu kommen», stellt Gvilia klar. «Aber natürlich wird es sehr schwierig.» 

Categories: Swiss News

Indian FTR 1200 und 1200 S: Indians neuer Bestseller

Sun, 10/14/2018 - 06:08

Die Kölner Töffmesse Intermot hat dieses Jahr mit Weltpremieren gegeizt. Indian Motorcycle hat als einer der wenigen Hersteller eine komplett neue Maschine dabei und präsentiert mit der FTR 1200 und 1200 S gleich das Messe-Highlight.

«Ihr werdet nicht enttäuscht sein», kündigte der älteste US-Hersteller Indian sein neues Modell vor der grossen Lancierung im Rahmen der Intermot an. Und nach unserer Einschätzung haben die Amis nicht übertrieben: Die Optik, die teilweise an Naked-Bikes wie die Ducati Monster erinnert (bullige Front, Auspuffführung und mattschwarze Doppelendtöpfe mit Aluendkappen, knackiges Heck), macht richtig was her – sowohl im Standardtrimm als auch in der noch sportlicheren «S»-Version mit vielen coolen Performance-Teilen.

Die Basis

Als Vorlage für die zwei neuen potenziellen Topseller diente der erfolgreiche Flat-Track-Racer FTR 750, der in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge die American Flat Track Championship gewonnen hat, sowie das auf der EICMA 2017 präsentierte Einzelstück FTR 1200 Custom. «Diese neue Plattform spielt eine zentrale Rolle in der Strategie von Indian Motorcycle», betont der sich über fulminante Absatzzahlen freuende Hersteller, der mit den FTR-Modellen seine globale Präsenz steigern und neue Kundengruppen gewinnen will.

Antrieb und Preise

Als Antrieb dient ein wassergekühlter V2-Motor (DOHC, Vierventiltechnik) mit 1203 ccm Hubraum. Die Maximalleistung liegt bei mächtigen 120 PS, das höchste Drehmoment bei 115 Nm. Eine 43-Millimeter-USD-Gabel (in «S» voll einstellbar) führt das Vorderrad, eine Zweiarmschwinge aus filigranen Stahlrohren (direkt angelenktes Federbein einstellbar) das Hinterrad. Die FTR 1200 (222 kg trocken) wird in der Schweiz ab Frühling 2019 für 15'990 Franken angeboten, die «S» ab 17'490 Franken.

Categories: Swiss News

Australien: Australien geht gegen religiöse Schulen vor

Sun, 10/14/2018 - 06:02

Sydney – Australiens konservative Regierung will religiösen Schulen den Ausschluss von homosexuellen Schülern untersagen. Premierminister Scott Morrison kündigte am Samstag ein Gesetz gegen sexuelle Diskriminierung an.

Mit dem Erlass will er der «Verwirrung und Besorgnis von Eltern und Schülern» ein Ende setzen. Er wolle so bald wie möglich dafür sorgen, dass «kein Schüler einer nichtstaatlichen Schule aufgrund seiner Sexualität ausgeschlossen werden kann».

Das Thema hatte in Australien seit vergangener Woche für Diskussionen gesorgt, nachdem ein von der Regierung in Auftrag gegebener Bericht zu Religionsfreiheit für Schlagzeilen gesorgt hatte. Demnach ist die Diskriminierung von homosexuellen Schülern und Lehrern an Privatschulen in einigen australischen Bundesstaaten erlaubt. Der Bericht empfahl, eine solche Regelung auch landesweit einzuführen.

Morrison, ein evangelikaler Christ, hatte Kritik zunächst zurückgewiesen und erklärt, der Bericht sei falsch verstanden worden. Es gehe der Regierung darum, Schüler vor Diskriminierung zu schützen.

Am Samstag ruderte er dann zurück. Der Grund ist vermutlich eine Nachwahl im Wahlkreis von Ex-Premierminister Malcolm Turnbull, der im August nach einer Parteirevolte zurückgetreten war und auch sein Parlamentsmandat niedergelegt hatte. Für die Koalitionsregierung unter Führung der Liberalen ist die Nachwahl am 20. Oktober äusserst heikel, denn sie stützt sich auf eine hauchdünne Mehrheit von einem Parlamentssitz.

Im November hatten sich die Australier mit grosser Mehrheit für die Einführung der Homo-Ehe ausgesprochen. Turnbull unterstützte das Ja-Lager. In seinem Wahlkreis, einem wohlhabenden Vorort von Sydney, stimmten 81 Prozent für die Homo-Ehe. Morrison war dagegen.

Categories: Swiss News

«Nur» noch Spitzengeschwindigkeiten von 110 km/h: Abgeschwächter Sturm «Leslie» erreicht Portugal

Sun, 10/14/2018 - 04:37

Der Sturm «Leslie» hat in der Nacht zu Sonntag die portugiesische Westküste erreicht. Die Windgeschwindigkeiten gingen laut Nationalem Hurrikan Zentrum in Miami auf 110 Kilometer pro Stunde zurück, der Hurrikan wurde zu einem tropischen Wirbelsturm herabgestuft.

Der Sturm «Leslie» hat in der Nacht zu Sonntag die portugiesische Westküste erreicht. Die Windgeschwindigkeiten gingen laut Nationalem Hurrikan Zentrum in Miami auf 110 Kilometer pro Stunde zurück, der Hurrikan wurde zu einem tropischen Wirbelsturm herabgestuft.

«Leslie» werde im Laufe des Sonntags weiter ins Inland und auch über Spanien ziehen, hiess es in der Prognose. In Böen könnte die Windgeschwindigkeit auch bei über 110 Stundenkilometern liegen. Am Sonntagabend werde der Sturm voraussichtlich abgezogen sein. Gewarnt wurde auch vor starken Regenfällen, die zu Überflutungen führen könnten.

Über 100 Stundenkilometer gemessen

Laut dem Wetterdienst Kachelmannwetter wurden am späten Samstagabend an der Landspitze Cabo Carvoeiro nördlich von Lissabon 100 Stundenkilometer gemessen.

Für 13 von 18 Festlandbezirke, darunter Lissabon, galten entsprechende Warnungen. Portugals Katastrophenschutz rief Anwohner in den Küstengebieten auf, Spaziergänge am Wasser zu meiden. Ausläufer des Sturms sollten auch die Azoren, die Kanaren und Marokko erreichen.

«Leslie» ist ungewöhnlich unter den Stürmen. Hurrikane sind auf der amerikanischen Seite des Atlantiks normal. Sie haben aber selten für Europa zerstörerische Auswirkungen. Vor wenigen Tagen war Mallorca von einem verheerenden Unwetter heimgesucht worden. (SDA)

Categories: Swiss News

Bislang 79 infizierte Wildschwein-Kadaver gefunden: Belgien lockert Massnahmen gegen Afrikanische Schweinepest

Sun, 10/14/2018 - 04:12

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest hat Belgien seine Massnahmen gelockert. Das Sperrgebiet im Süden wurde nach Angaben des wallonischen Landwirtschaftsministeriums in drei Zonen geteilt, in denen die Auflagen nun verschieden streng sind.

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest hat Belgien seine Massnahmen gelockert. Das Sperrgebiet im Süden wurde nach Angaben des wallonischen Landwirtschaftsministeriums in drei Zonen geteilt, in denen die Auflagen nun verschieden streng sind.

Seit Ausbruch der Infektionskrankheit in Belgien vor einem Monat sind bislang 79 infizierte Wildschwein-Kadaver gefunden worden. Um die Ausbreitung zu verhindern, liess das nationale Landwirtschaftsministerium in der betroffenen Region zuletzt 4000 Hausschweine töten.

Am 13. September waren erstmals Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Belgien und damit auch erstmals in Westeuropa entdeckt worden. Die belgischen Behörden richteten daraufhin das 63'000 Hektar grosse Sperrgebiet in der belgischen Region Luxemburg ein. Zuvor war die Krankheit bereits in östlichen EU-Staaten aufgetreten, etwa im Baltikum, in Polen, Tschechien und Ungarn.

Das Sperrgebiet hat nun drei Zonen. Im rund 12'500 Hektar grossen Kern sind die Auflagen wie Fütter- und Jagdverbot sowie Bewegungs- und Bewirtschaftungsverbot am strengsten. Zudem wird dort aktiv nach toten Wildschweinen gesucht, deren Kadaver dann analysiert werden. Das Betreten und die Bewirtschaftung der äussersten Zone ist nach Genehmigung hingegen zumindest tagsüber erlaubt. Die Massnahmen wurden nach Angaben des Ministeriums in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission erstellt und gelten zunächst bis zum 14. November.

Nachdem die ersten Fälle der Tierseuche in Belgien aufgetaucht waren, verhängten etliche Länder ausserhalb der EU einen Importstopp gegen belgisches Schweinefleisch, darunter die wichtigen Abnehmer Südkorea und China. Innerhalb der Europäischen Union läuft der Handel weiter.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die für Wild- und Hausschweine in Europa fast immer tödlich verläuft. Der Erreger kann durch direkten Kontakt zwischen Tieren übertragen werden, aber auch durch Speisereste mit Fleisch von infizierten Tieren. (SDA)

Categories: Swiss News

Trotz Quallenbiss zum Streckenrekord auf Hawaii: Daniela Ryf ist Ironman-Weltmeisterin!

Sun, 10/14/2018 - 03:05

Mit einer unglaublichen Leistung schwimmt, fährt und läuft Daniela Ryf auf Hawaii (USA) zum vierten Ironman-Weltmeistertitel in Folge. Noch im Wasser wird sie von einer Qualle gestochen, danach aber zeigt sie das beste Triathlon-Rennen, das man je sah.

Vor dem Start zum 40. Ironman auf Hawaii (USA) sagte Daniela Ryf (31), sie wolle ein spektakuläres Rennen zeigen und die Zuschauer beeindrucken. Wer die Vita der dreifachen Hawaii-Siegerin kennt, weiss, dass die Bernerin solchen Worten in der Regel Taten folgen lässt. Doch was Ryf diese Nacht zeigte, übertrifft sämtliche Erwartungen. Es ist nicht vermessen, vom grössten Ironman-Rennen zu sprechen, das eine Frau je abgeliefert hat.

Zuerst die nackten Zahlen: Daniela Ryf siegt in einer Zeit von 8:26:18 Stunden, Streckenrekord! Die eigene Bestzeit um mehr als 20 Minuten pulverisiert! Damit gewinnt Ryf zum vierten Mal in Folge auf Hawaii, was gleichbedeutend mit dem vierten Weltmeistertitel ist. Zweite wird die Engländerin Lucy Charles (25), die bereits letztes Jahr Ryf als Erste zum Sieg gratulieren konnte und derzeit klar die zweistärkste Athletin auf der Langdistanz ist. Obwohl auch sie unter dem bisherigen Streckenrekord bleibt, hat sie gegen Ryf keine Chance und liegt im Ziel mehr als zehn Minuten zurück.

Von Qualle gestochen

Das Rennen beginnt mit dem Schwimmen, wo Ryf letztes Jahr fünf Minuten auf Charles verlor, weshalb sie dieses Jahr in der Vorbereitung ihren Fokus auf diese Disziplin legte. «Fünf Minuten werde ich garantiert nicht mehr verlieren», sagte Ryf vor dem Start. Sie lag richtig, es sind sogar fast zehn Minuten! Der Grund: Die 31-Jährige wird im Wasser von einer Feuerqualle gestochen! Ein Schock, der sie komplett aus dem Rhythmus bringt und ziemlich geschmerzt hat, wie sie im Ziel zugibt: «Ich dachte, ich müsse aufgeben, die Schmerzen waren derart gross. Doch ich sagte mir, ich bin der Champion. Ich darf nicht aufgeben, Kinder schauen mir zu.»

Auf dem Rad ist von den Schmerzen überhaupt nichts zu sehen. In einer Zeit von 4:26 Stunden fährt Ryf so schnell, wie nie eine Frau zuvor. Sie fährt mehr als eine Viertelstunde schneller als Landsfrau Karin Thürig (46), die diesen Rekord bisher hielt. Um das einzuordnen: Mit dieser Zeit ist sie gleich schnell unterwegs wie Frederik van Lierde (39), der 2013 auf Hawaii gewann, und zwei Minuten schneller als Patrick Lange (32) bei seinem Sieg letztes Jahr!

Die Kommentatoren überschlagen sich mit Superlativen («This girl is nuts», «holy cow»), können selber nicht glauben, was sie da zu sehen bekommen. Klar, überholt Daniela Ryf mit dieser Jahrhundert-Leistung Charles bereits auf der Radstrecke, die aber ebenfalls ein unglaubliches Rennen abliefert und nicht einmal zwei Minuten nach Ryf auf die Laufstrecke geht.

Auch beim Laufen uneinholbar

Wer die nun folgenden Bilder betrachtet, erhält den Eindruck, dass die erst 25-jährige Charles den schnelleren Schritt haben könnte. Mutig rennt sie aus der Wechselzone los, um den Rückstand auf Ryf zu verringern. Doch die Bilder trügen, mit ihrem kraftvoll aus der Hüfte vorgetragenen Laufstil setzt sich die Schweizerin immer weiter von ihrer Gegnerin ab, im Ziel sind es mehr als zehn Minuten Vorsprung. Auch auf der Laufstrecke läuft Ryf schneller als je zuvor. Dritte wird die Deutsche Anne Haug (35), die zum ersten Mal hier startet.

Nach dem Rennen sagt Ryf, dass es wegen des Quallenstichs das härteste Schwimmen war, das sie je absolvierte. Sie habe aber gewusst, dass auf Hawaii alles möglich sei, weswegen sie weiterkämpfte. Auf ihre phänomenale Radleistung angesprochen, sagt Ryf: «Vielleicht hat mir die Qualle Superkräfte verliehen.»

Ryf misst sich mit Männern 

Der Ironman auf Hawaii ist nebst dem Wettkampf an Olympia, der auf der Kurzdistanz ausgetragen wird, das wichtigste Triathlon-Rennen der Welt. Ryf hat es nun viermal in Serie gewonnen und damit den Rekord der Australierin Paula Newby-Fraser (56) eingestellt. Mehr Titel hält nebst Rekordsiegerin Newby-Fraser (8) nur noch die 51-jährige Baslerin Natascha Badmann (6). Derzeit deutet einiges darauf hin, dass Ryf bald die erfolgreichste Schweizerin auf Hawaii sein wird. 

Doch ihr Ziel ist längst ein anderes: Ryf orientiert sich an den Männern. Im extremen Ausdauersport sind die Frauen physiologisch bevorteilt, glauben viele Experten. Derzeit hält Ryf einen maximalen Rückstand von 30 Minuten auf die schnellsten Männer für möglich.

Männer-Sieger macht Heiratsantrag

Diese Nacht beträgt Ryfs Rückstand auf Sieger Patrick Lange 34 Minuten. Allerdings muss der Deutsche dafür nicht nur Streckenrekord (7:52:39) laufen, sondern auch als erster Mann unter 8 Stunden bleiben.

Nach seinem Sieg hat Lange sogar noch die Energie, seiner Frau einen Heiratsantrag zu machen, den diese prompt annimmt.

Ryf vor Jan van Berkel

Ryf wäre mit ihrer Zeit bei den Männern auf Rang 25 gekommen. Einen Platz vor dem Schweizer Jan van Berkel (32). Bester Eidgenosse ist Ruedi Wild (36) auf Rang 14, der direkt vor Philipp Koutny (35) ins Ziel läuft.

Ohne den Quallenstich wäre Ryf möglicherweise in die Region von Wild gelaufen, aber diese Geschichte hebt sie sich ja vielleicht für das nächste Jahr auf.

Categories: Swiss News

Fast 3000 Menschen leben im Freien: Paris will Rathäuser im Winter für Obdachlose öffnen

Sun, 10/14/2018 - 02:23

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will die Rathäuser der französischen Hauptstadt im Winter für Obdachlose öffnen.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will die Rathäuser der französischen Hauptstadt im Winter für Obdachlose öffnen. Auch im prunkvollen Hôtel de Ville in der Innenstadt soll eine Notunterkunft für obdachlose Frauen eingerichtet werden.

Wie Hidalgo der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche» sagte, sollen bis zu hundert Frauen dort tagsüber Essen und eine medizinische Versorgung bekommen und nachts im Rathaus übernachten können.

Im Februar hatte die erste offizielle Zählung durch die Stadtverwaltung ergeben, dass in Paris fast 3000 Menschen im Freien leben. Hidalgo will, dass es in diesem Winter für alle Plätze in Notschlafstellen gibt.

Die Stadtverwaltung will ihren Angaben zufolge die Hälfte der Plätze einrichten: 800 sind seit Februar schon geschaffen worden, 700 sollen bis Anfang 2019 noch hinzukommen - unter anderem in Bezirksrathäusern, leer stehenden Gebäuden und bestehenden Einrichtungen. Für 1500 weitere Plätze sorgt demnach der französische Staat. (SDA)

Categories: Swiss News

«Historischer Tag»: Erster Linienflug zwischen Äthiopien und Somalia seit 40 Jahren

Sun, 10/14/2018 - 01:35

Zwischen den Nachbarländern Äthiopien und Somalia gibt es nach mehr als 40 Jahren wieder eine kommerzielle Flugverbindung: Eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines startete am Samstag in Addis Abeba und landete in Mogadischu.

Zwischen den Nachbarländern Äthiopien und Somalia gibt es nach mehr als 40 Jahren wieder eine kommerzielle Flugverbindung: Eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines startete am Samstag in Addis Abeba und landete in Mogadischu.

Airline-Chef Abera Lemi sprach von einem «historischen Tag». Sein Unternehmen will nun wöchentlich vier Flüge zwischen den beiden Hauptstädten anbieten.

Auch Flüge von Eritrea nach Äthiopien

Ethiopian Airlines bietet seit einigen Monaten auch wieder Linienflüge zwischen den einstigen Kriegsgegnern Äthiopien und Eritrea an. Vorausgegangen war eine Versöhnung zwischen den beiden ostafrikanischen Nachbarstaaten, die im Juli Frieden geschlossen hatten.

Nach einem drei Jahrzehnte währenden Bürgerkrieg hatte sich Eritrea Anfang der 90er Jahre von Äthiopien abgespalten und für unabhängig erklärt. Wegen eines Grenzkonflikts führten die beiden Länder am Horn von Afrika von 1998 bis 2000 erneut Krieg gegeneinander.

Von 2006 an weitete sich der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg auf somalischem Boden aus: Äthiopien stellte sich auf die Seite der schwachen somalischen Regierung, während Eritrea unterstellt wurde, islamistische Aufständische in Somalia zu unterstützen. Nach der Aussöhnung mit Äthiopien hatte sich Eritrea auch wieder an Somalia angenähert.

Categories: Swiss News

Italien: Umzug von Flüchtlingen aus Riace angeordnet

Sun, 10/14/2018 - 00:59

Rom – Nach der Festnahme des Bürgermeisters von Riace hat das italienische Innenministerium angeordnet, die Migranten aus dem süditalienischen Dorf in Flüchtlingsunterkünften unterzubringen. Das Ministerium teilte am Samstag mit, die Umzüge sollen nächste Woche beginnen.

Riaces Bürgermeister Domenico Lucano, der durch die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen europaweit bekannt geworden war, war vor zehn Tagen festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lucano wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Scheinehen zwischen Bewohnern seines Dorfes und Migrantinnen arrangiert zu haben. Ausserdem soll er die Abfallentsorgung in Riace ohne Ausschreibung an Kooperativen von Migranten vergeben haben.

Lucano hatte das 1800-Einwohner-Dorf in Kalabrien in den vergangenen Jahren zu einem Musterbeispiel für die Integration von Flüchtlingen gemacht. Er nahm dutzende Menschen etwa aus Afghanistan, Eritrea und dem Irak auf und quartierte sie in leerstehenden Häusern in dem von Abwanderung betroffenen Dorf ein. Die Dorfschule wurde wieder geöffnet, von Flüchtlingen und Dorfbewohnern neu eröffnete Geschäfte und Ateliers zogen Touristen an.

Lucano wurde 2016 wurde er von der Zeitschrift «Fortune» in die Liste der 50 einflussreichsten Persönlichkeiten aufgenommen, der deutsche Regisseur Wim Wenders drehte einen Film über ihn.

Seit dem Sommer regiert in Italien eine Regierung aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtsextremen Lega. Vor allem Vizeregierungschef und Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei verfolgt einen flüchtlingsfeindlichen Kurs. Er lässt etwa keine Schiffe von Hilfsorganisationen mehr in italienische Häfen und will Asylbewerber in grösseren Flüchtlingszentren unterbringen.

Im Fall von Riace will Salvini offenbar verhindern, dass sich andere italienische Städte und Dörfer die Modellgemeinde zum Vorbild nehmen. Salvini hatte Lucanos Festnahme begrüsst und die «Gutmenschen» kritisiert, "die Italien mit Einwanderern vollstopfen wollen.

Categories: Swiss News

Als Nachfolger für Doris Leuthard: Zuger CVP-Ständerat Peter Hegglin will Bundesrat werden

Sun, 10/14/2018 - 00:48

Die CVP hat ihren ersten Bundesratskandidaten für die Nachfolge von Doris Leuthard: Der Zuger Ständerat und Alt-Regierungsrat Peter Hegglin will kandidieren, wie er gegenüber mehreren Sonntagszeitungen bekanntgab.

Die CVP hat ihren ersten Bundesratskandidaten für die Nachfolge von Doris Leuthard: Der Zuger Ständerat und Alt-Regierungsrat Peter Hegglin will kandidieren, wie er gegenüber mehreren Sonntagszeitungen bekanntgab.

Er habe die Entscheidung nach reiflicher Überlegung getroffen, wird der 57-Jährige in der «Zentralschweiz am Sonntag» und der «Ostschweiz am Sonntag» zitiert.

30-jährige Erfahrung

Er habe 30 Jahre Erfahrung in Exekutive und Legislative, auf Gemeinde-, auf Kantons- und auf Bundesebene, sagte der Mitte-Rechts-Politiker in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Er sei gut vernetzt und ein Brückenbauer. «Ich könnte einen Beitrag leisten, damit die zunehmende Polarisierung in der Politik zurückgefahren werden kann.»

Hegglin ist seit 2015 Ständerat. Zuvor war der gelernte Landwirt dreizehn Jahre Finanzdirektor des Kantons Zug. Neben der Finanzpolitik liegen ihm laut eigenen Aussagen auch Gesundheits- und volkswirtschaftliche Themen am Herzen. Der in Menzingen wohnhafte Politiker ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.

«Würde gerne mit einer Frau antreten»

Zur im Zusammenhang mit der Bundesratswahl im Zentrum stehenden Frauenfrage sagte Hegglin der «NZZ am Sonntag»: «Ich würde gern mit einer Frau antreten.» Seiner Meinung nach könne man von der CVP aber nicht verlangen, dass die Partei ein reines Frauenticket portiere. «Wir hatten zwölf Jahre lang eine äusserst erfolgreiche Frau im Bundesrat.»

Peter Hegglin ist der erste Kandidat, der ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard steigt. Zuvor gab es innerhalb der CVP eine Reihe von Absagen, darunter Parteipräsident und Ständerat Gerhard Pfister aus Zug, Nationalrat Martin Candinas und Ständerat Stefan Engler aus Graubünden sowie die Luzerner Nationalrätin Andrea Gmür, die lieber Ständerätin werden will.

Die Bundesrats-Ersatzwahlen finden am 5. Dezember statt. Sie werden nötig, weil Doris Leuthard (CVP) und Johann Schneider-Ammann (FDP) auf Ende Jahr vor Ablauf der Amtsperiode zurücktreten. Kronfavoritin bei der FDP ist die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter, die ihre Kandidatur am Dienstag bekanntgegeben hatte. (SDA)

Categories: Swiss News

Freigelassener Pastor betet für Trump: «Oh Gott, gib ihm übernatürliche Weisheit»

Sun, 10/14/2018 - 00:44

Der zwei Jahre lang in der Türkei festgehaltene US-Pastor Andrew Brunson hat bei seinem Empfang im Weissen Haus für US-Präsident Donald Trump gebetet.

«Wir würden gerne für Sie beten», sagte US-Pastor Andrew Brunson im Oval Office, wo US-Donald Trump ihn nach seiner Rückkehr aus der Türkei empfing.

«Wir beten als Familie oft für Sie», sagte er weiter, Trump entgegnete unter Gelächter der Anwesenden: «Ich brauche es wahrscheinlich mehr als jeder andere in diesem Raum.» Der Präsident fügte dann ernst hinzu: «Das wäre sehr schön, danke.»

«Heiligen Geist über Trump ergiessen»

Brunson kniete vor Trump zum Gebet nieder und legte dem Präsidenten die linke Hand auf die Schulter. Dann betete er: «Oh Gott, ich bitte Dich, dass Du Deinen Heiligen Geist über Präsident Trump ergiesst. Dass Du ihm übernatürliche Weisheit gibst, um alle Pläne, die Du für dieses Land und für ihn hast zu erfüllen.»

Weiter betete der Pastor: «Ich bitte darum, dass Du ihm Weisheit gibst, wie er dieses Land zur Rechtschaffenheit führt. Ich bitte darum, dass Du ihm Beharrlichkeit und Ausdauer und Mut gibst, für die Wahrheit zu stehen. Ich bitte darum, dass Du ihn vor Verleumdung durch Feinde schützt, vor jenen, die unterhöhlen. Ich bitte darum, dass Du ihn zu einem grossen Segen für dieses Land machst.»

Categories: Swiss News

Eigene Wohnung aufgegeben: Beatrice Egli wieder im Hotel Mama

Sun, 10/14/2018 - 00:23

PFÄFFIKON SZ - Der Schweizer Schlagerstar Beatrice Egli steckt mitten in der Vorbereitung ihrer neuen Tour. Weil sie in der Zeit ohnehin nicht viel zu Hause ist, hat sie ihre eigene Wohnung aufgegeben und wohnt wieder bei der Familie.

Ende September sorgte Beatrice Egli (30) mit dem Statement, sie könne sich vorstellen, ihre Heimat zu verlassen, für Aufregung. Jetzt ist klar: Der Schlagerstar hat bereits das Domizil gewechselt! «Ich bin tatsächlich wieder zu Hause bei meiner Familie eingezogen», verrät Egli gegenüber SonntagsBlick.

Damit lebt sie erneut mit Mutter Ida (52) und Bruder Marcel (28) unter einem Dach in Pfäffikon SZ. «Ich war meist sowieso nur drei Mal monatlich in meiner Wohnung. Bald kommt meine Tour, danach gehe ich für zwei Monate nach Australien.» Deshalb hätte sich auch die Miete schlicht nicht mehr gelohnt.

Dass sie nun wieder im Hotel Mama wohnt, heisst aber nicht zurücklehnen: «Jeder wäscht seine Sachen selbst. Und die Küche wird praktisch nicht genutzt, wir essen alle in unserer Metzgerei.»

Der Wiedereinzug bei Mutter Ida sei allerdings keine permanente Lösung: «Spätestens nach meinen Ferien in Down Under will ich nach einer neuen Wohnung Ausschau halten.» Die soll aber nicht irgendwo sein. «In der Nähe der Familie. Hauptsache, am Zürichsee, ich brauche das Wasser.»

Spass auf der Bühne mit vier Freundinnen

Derzeit weilt die Schlagersängerin in Deutschland und bereitet sich auf ihre Wohlfühlgarantie-Tournee vor, die am 28. Oktober in Regensburg (D) startet. «Die Proben sind hart, manchmal komme ich erst um fünf Uhr morgens ins Bett und stehe wenige Stunden danach wieder auf. Aber es lohnt sich», verspricht Egli.

«Man wird viele neue Facetten von mir sehen, dieses Mal auch sehr lustige.» Sie sei schliesslich auch privat eine Person, die gerne Witze mache, diese Seite bringe sie nun auf die Bühne. «Mit vier Freundinnen, die mich auf der ganzen Tournee begleiten. Das wird spassig!»

Ferienmässig steht im nächsten Jahr nicht nur Australien auf dem Plan. Im Herbst wird sie bei der Kreuzfahrt «Stars auf See», die BLICK mit Hotelplan gemeinsam organisiert, dabei sein. Egli ist Kreuzfahrt-Fan: «Die Stimmung an Bord gefällt mir. Und die Partys auf dem Schiff waren immer meine längsten Nächte!»

Vor allem für sie als Künstlerin, die ständig auf Reisen ist, bietet die Fahrt auf See einen grossen Vorteil: «Ich sehe viele Städte und muss nicht wie sonst ständig den Koffer wieder packen. Das geniesse ich sehr.»

Auf See ist wie in den Ferien

Zudem mag sie die Funkstille an Bord, Smartphones funktionieren auf See nur bedingt. «Man muss einen exakten Treffpunkt abmachen, wenn man sich trifft. Wie früher!»

Probleme mit dem Wellengang habe sie nicht, nur einmal wurde sie überrascht: «Das Schiff schaukelte so stark, dass ich bei meinem Auftritt auf die High Heels verzichten musste.» Doch sie ist guter Dinge, dass nächstes Jahr alles rundläuft. «So ein Auftritt auf hoher See ist wie Ferien!»

Beatrice Egli wird auf der Kreuzfahrt «Stars auf See» auftreten, die vom 5. bis 12. Oktober 2019 ab/bis Venedig stattfindet. Weitere Infos: www.starsaufsee.ch.

Categories: Swiss News

Hauen und Stechen um SFV-Spitze: Kampf um den Thron im Schweizer Fussball

Sun, 10/14/2018 - 00:23

Peter Gilliéron (65) tritt als Chef des Schweizerischen Fussballverbandes zurück. Vieles spricht für ein Hauen und Stechen, wer seine Nachfolge antritt. Es wird ein heisses Rennen.

Am 18. Mai des nächsten Jahres ist Stichtag. An jenem Datum wählen die 101 Delegierten des Schweizerischen Fussballverbandes den neuen Präsi­denten und Nachfolger von Peter Gilliéron (65). Es riecht nach einer Kampfwahl – und wieder einmal sind sich die drei Kammern nicht einig. Die Swiss Football League, die 1. Liga und die Amateure dürften je einen Kandidaten zur Wahl stellen – die Vertreter des Amateur-Fussballs haben dabei klar die grösste Macht.

Doch der Reihe nach. Die Swiss Football League, bestehend aus den Super- und Challenge-League-Klubs, war sich auch mit Gilliéron einig, dass Bernhard Heusler einst dessen Nachfolge übernehmen soll. Dieser schliesst das nun kategorisch aus und untersucht mit seiner Firma die Strukturen der Nati. So machen sich die Liga-Bosse auf die Suche nach anderen Möglichkeiten.

Am Freitag wurden sie fündig: Jeff Collet (50) wird wohl kandidieren. Der Unternehmer, Ex-Lausanne-Präsident und Direktor des Tennis-Turniers in Gstaad sagte im BLICK: «Ja, ich kann mir vorstellen, SFV-Präsident zu werden, und überlege mir, zu kandidieren.» Es ist das mögliche Ende einer Suche, die gemäss SonntagsBlick-Informationen weit über den Fussballer-Horizont hinausging.

 

So gab es einen Austausch mit drei Politikern. Zum einen mit Mario Fehr (60), dem Zürcher Regierungsrat und Sicherheitsdirektor. Er ist eingefleischter FCZ-Fan. Da er sich für 2019 wieder für die SP als Regierungsrat aufstellen lässt, scheint eine SFV-Kandidatur unrealistisch.

Ein anderer ist FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (37), der im YB-Beirat sitzt und zuletzt Trainer Vladimir Petkovic vor profilierungssüchtigen Journalisten verteidigte. Und ein Gespräch gab es auch mit Ex-Ständerätin Pascale Bruderer (41), die allerdings absagte.

Eine Frau auf dem Schweizer Fussball-Thron? Eine interessante Idee der Liga-Bosse. Auch der Name Heliane Canepa (70) fiel intern. Sie, die zweimal CEO des Jahres war, sagt zu SonntagsBlick: «Falls dieser Vorschlag ernst gemeint ist, danke ich für die Anfrage, wenn auch schmunzelnd. Tatsache ist aber: Die Führung des SFV gehört in jüngere Hände. Hätte man mich vor zehn Jahren angefragt, wer weiss …»

Früh kristallisiere sich auch heraus, dass Liga-Boss Heini Schifferle und sein CEO Claudius Schäfer, die beide im Zentralvorstand des SFV sitzen, nicht für das Präsidium kandidieren werden. Sie winkten wie Ex-YB-Macher Stefan Niedermaier ab.

Für Collet wird es wegen des Dreikammersystems kein Spaziergang, sondern ein ganz heisses Rennen. Ein Delegierter berichtet von einem ungeschriebenen Gesetz. Dieses besagt, dass das Präsidium im Turnus je einmal an die Swiss Football League, an die 1. Liga und an die Amateure vergeben werden soll. Ralph Zloczower war für die Swiss Football League Präsident, Peter Gilliéron für die Amateure. Deswegen sei nun die 1. Liga dran. Nur: Dieses Gesetz wurde schon 2001 bei der Wahl Zloczowers gebrochen.

Interner Hahnenkampf in der 1. Liga?

Was ebenfalls klar ist: Sowohl die 1. Liga wie auch die Amateure werden mit einem eigenen Kandidaten antreten, dies wurde im kleinen Kreis bereits besprochen.

Gerade in der 1. Liga steht dabei wahrscheinlich noch eine Wahl vor der Wahl an. Zentralvorstands-Mitglied Roman Clavadetscher und Ex-Basel-Spieler Philippe Hertig sollen beide Ambitionen für eine Kandidatur haben. Gut möglich, dass es in der 1. Liga bereits intern zum Hahnenkampf kommt.

Und da ist auch noch der Kandidat der Amateur-Liga. Stimmt diese geschlossen mit all ihren 47 Stimmen für ihren Mann, fehlen diesem nur 4 Stimmen zum Sieg.

Doch wer tritt an? Die Amateure treffen sich am 3. November im Tessin zur Sitzung, das Thema ist traktandiert. Ein ganz heisser Kandidat ist Dominique Blanc (68), der als Stellvertreter von Gilliéron im Zentralvorstand sitzt. Er gilt als dossiersicher, viele sehen seine mög­liche Kandidatur allerdings wegen seines Alters kritisch. Kann man den 65-jährigen Gilliéron im Zeit­alter der Digitalisierung durch einen drei Jahre älteren Mann ersetzen?

 

Bei den Amateuren fällt auch der Name von Urs Dickerhof (65), dem Präsidenten des Innerschweizer Fussballverbandes. Der SVP-Mann war Finanzdirektor von Emmen und auch als Geschäftsführer des FC Luzerns im Gespräch.

Von der 1. Liga und den Amateuren hat sich noch keiner positioniert. Offen wie Collet ist nur der ehemalige Nationalspieler Ramon Vega (47). Der Finanzfachmann, wohnhaft in London, sagt: «Wenns meine Dienste braucht, wäre es mir eine Ehre, der Schweiz und dem Fussball zu dienen. Wenn man einen Mann mit sportlichen Erfahrungen, Hintergrund in der Privatwirtschaft und multikulturellem Background sucht, bin ich offen, zuzuhören.»
Auf die Schweizer Fussball-Funktionäre kommen spannende Tage zu.

*******

So sind die Stimmen verteilt

Die 101 Stimmen sind auf drei Abteilungen verteilt. 28 Menschen vertreten die Swiss Football League (Super und Challenge League), 26 Personen die 1. Liga und 47 Leute die Amateure (2. bis 5 Liga). Zum Sieg reichen 51 Stimmen.

*******

Wird Knup der neue Nati-Boss?

Bei einer Zentralvorstand-Sitzung im November werden Bernhard Heusler und Georg Heitz ihre Ergebnisse zu den Nati-Strukturen vorstellen, die sie mit ihrer Firma HWH erarbeitet haben. Als wahrscheinlich gilt, dass sie einen vollamtlichen Nati-Manager vorschlagen.

Heitz wird eher kein Kandidat sein, da er die Struktur mit erarbeitete. Als heisser Kandidat gilt Adrian Knup (50), der jetzt für die Liga und als U21-Manager arbeitet. Er ist Ex-Nationalspieler und war zudem mit Heusler beim FC Basel tätig. Ein anderer Name ist jener von Peter Knäbel (52), dem Technischen Direktor bei Schalke 04. Ex-Nati-Spieler Alexandre Comisetti (45) wäre ein valabler Kandidat, wenn man einen Mann aus der Westschweiz sucht.

Auf der Hand liegt, dass die Zeit des Nati-Delegierten Claudio Sulser (63) nach dessen schwachen Auftritten rund um die WM und die Doppeladler-Affäre dann abgelaufen ist.

Categories: Swiss News

Smarter Stift statt Filiale im Dorf: Dieses Ding holt die Post in abgelegene Berggebiete

Sun, 10/14/2018 - 00:22

Die Post tüftelt an einer neuen Technik zur Verbesserung ihrer Dienstleistungen. Mit einem smarten Stift will sie Bestellungen vereinfachen.

In den letzten Jahren wurden in der ganzen Schweiz reihenweise Postfilialen geschlossen. Als Alternative bietet die Post Dienstleistungen im Dorflädeli oder gleich zu Hause bei den Kunden an. Der gelbe Riese arbeitet im Hintergrund laufend daran, das Bestellen von Dienstleistungen von zu Hause aus zu vereinfachen.

Insbesondere in abgelegenen Regionen kommt in Zukunft vielleicht der «Post Home Button» zum Einsatz. Die Post testete in den letzten Monaten das neue Gerät, mit dem Postkunden die Post direkt benachrichtigen können, wenn sie eine Dienstleistung wünschen.

Etwa wenn sie dem Pöstler ein Paket oder einen Brief mitgeben wollen, eine Rechnung mit dem Einzahlungsschein begleichen oder Geld von ihrem Postkonto nach Hause liefern lassen möchten.

Das kleine Gerät sendet drahtlos über ein sogenanntes Low Power Network (LPN) ein Signal aus, das zur Post geht. Damit informiert der Kunde die Post, wenn er einen Service wünscht.

Die ersten Kunden testen

Erste Versuche mit dem Stift führte die Post Ende 2017 mit 20 bis 100 Haushalten durch. «Ausgewählte Kunden konnten im Rahmen eines Markttests den Stift ausprobieren und ausgewählte Produkte bestellen», sagt Post-Sprecher Oliver Flüeler.

Im Sommer folgte ein zweiter Versuch mit 1000 Posthaushalten im Raum Olten SO, Liestal und Sissach BL. Er dauerte bis Ende August und ist noch nicht fertig ausgewertet. «Erste Rückmeldungen zeigen, dass der Button optimiert werden kann, grundsätzlich bei den Kunden aber gut ankommt», berichtet Flüeler.

Grundsätzlich hätten die Testkunden den Stift einer App auf dem Smartphone bevorzugt, weil er keine Konfiguration benötige, direkt einsetzbar sei und mit nur einem Klick funktioniere.
In den nächsten Monaten will die Post entscheiden, ob und in welcher Form der Stift bei Dienstleistungen zum Einsatz kommen soll.

Teil vom Internet der Dinge

Die einfache Verbindung zu ihren Kunden erlaubt der Post das neue LPN-Netz, welches die Swisscom ihren Kunden anbietet. LPN ermöglicht die Übertragung von kleinen Datenmengen über grosse Distanzen mit wenig Energieaufwand. Es ist damit auch die Basis für das Internet der Dinge, das heute schon in vielen technischen Geräten zur Anwendung kommt.

So gehen auch die Pläne der Post weiter. Die neue Technologie er­laube in der Logistik viele neue ­Anwendungsmöglichkeiten, sagt Post-Sprecher Flüeler.

Beispielsweise arbeitet die Post daran, die Temperatur in Paket-sendungen mittels Sensoren zu überwachen. «In Zürich haben wir Schränke mit Smart Buttons ausgestattet, die dem Personal das Nachbestellen von Verbrauchsmaterial per Knopfdruck erlaubt.»

Categories: Swiss News

So will sie Bundesratskandidatur retten: Nach Mietaffäre fordert Amherd einen CVP-Persilschein

Sun, 10/14/2018 - 00:05

Bundesratskandidatin Viola Amherd ist unter Beschuss. Grund ist ein Gerichtsfall. Jetzt geht die Walliserin in die Offensive.

Tritt sie jetzt doch nicht an? Lange galt Viola Amherd (56) als Top-Favoritin für die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard (55). Diese Woche aber berichtete der «Walliser Bote»: Am 2. Mai 2018 habe das Bezirksgericht von Brig in erster Instanz entschieden, dass die CVP-Politikerin als Vermieterin einer Liegenschaft jahrelang unrechtmässig Geld kassierte.

Amherd und ihre Schwester müssen der Mieterin, dem Energieunternehmen Alpiq, 252 468 Franken zurückzahlen. Die beiden haben beim Walliser Kantonsgericht Berufung eingelegt. Wann der neue Prozess stattfindet, steht noch nicht fest.

Gegen aussen gibt sich die Oberwalliser Nationalrätin betont unbeeindruckt. Aus ihrer Sicht beeinträchtige das Verfahren eine mögliche Bundesratskandidatur nicht, erklärte die Juristin. Nur: So locker, wie sie es darstellt, nimmt die Brigerin den Fall keineswes. Amherd ist nervös.

SonntagsBlick weiss: Eigentlich wollte sie ihre Kandidatur für den Berner Topjob bereits diese Woche bekanntgeben. Wegen der Negativschlagzeilen hat sie die Ankündigung verschoben.

Amherd meldete sich selber

Recherchen zeigen: Amherd hat sich persönlich bei der unabhängigen Prüfungskommission der CVP gemeldet. Alt CVP-Bundesrichter Heinz Aemisegger sowie die ehemalige Untersuchungsrichterin und Suva-Verwaltungsrätin Judith Fischer werden die Dossiers aller christdemokratischen Anwärter unter die Lupe nehmen.

Amherd bestätigt, dass sie der unabhängigen Prüfungskommission der CVP das Dossier überreicht hat: «Es ist mir wichtig, dass diese die Vorgänge transparent untersucht und beurteilt werden», sagte sie zu SonntagsBlick.

Eigentlich sollten Aemisegger und Fischer erst aktiv werden, wenn jemand bereits ins Bundesratsrennen gestiegen ist. Amherd will aber, dass die beiden Kontrolleure eine Risikobeurteilung vornehmen – vom Ergebnis dieser Untersuchung will sie dann abhängig machen, ob sie überhaupt antritt – was wiederum zeigt, wie ernst es ihr mit ihren Ambitionen für einen Sitz in der Landesregierung ist.

Laut Informationen von SonntagsBlick haben Aemisegger und Fischer zugesagt. Sie beschäftigen sich bereits mit dem Fall.

SP-Jositsch ist empört

Während Amherd die Mietzins-Affäre von ihrer Partei untersuchen lässt, erhält sie Schützenhilfe von links. Genauer: vom Zürcher Strafrechtsprofessor und Ständerat Daniel Jositsch (53). Das Urteil im Zivilprozess von Amherd gegen ihren Mieter öffentlich auszubreiten, hält der Sozialdemokrat für ungeheuerlich: «Es ist ein Unterschied, ob es sich um einen Zivil- oder einen Strafprozess handelt!»

Wenn sich jemand wegen eines Delikts vor Gericht verantworten müsse, sei dies für eine Bundesratskandidatur relevant, da gehe es um ein Fehlverhalten. «Hingegen muss sich jeder in einem Zivilverfahren vor Gericht verteidigen können – auch eine Bundesratskandidatin», so Jositsch. In diesem Fall gehe es einzig um die Klärung rechtlicher Auseinandersetzungen.

Überrascht ist Viola Amherd von der Kritik, die ihr bereits vor der Mietzinsaffäre ausgerechnet in ihrer Hauszeitung widerfuhr, dem «Walliser Boten». Für den Bundesratsposten sei keine Frau, sondern ein fähiger Kandidat gefragt, kommentierte die Zeitung auf der Titelseite. Ein paar Tage später wurde Amherd in einem Gastkommentar als «überbewertete Aktie» bezeichnet.

Amherds enge Freundin Brigitte Hauser-Süess (64), ehemalige Präsidentin der CVP-Frauen Schweiz, zeigt sich über diesen Vorgang entrüstet: «Als Frau steht man heutzutage immer noch mehr unter Beobachtung und wird stärker kritisiert als ein Mann.»

Categories: Swiss News

So schlimm ist die Seuche: Jeder zweite Schweizer ist handykrank

Sun, 10/14/2018 - 00:04

Jeder Zweite findet selber, zu oft am Handy zu sein. Wie exzessiv Mobiltelefone in der Schweiz verwendet werden, zeigen exklusive Daten der Beratungsfirma Deloitte.

Drei Uhr morgens: Tanja Schulthess* liegt im Bett, die Augen aufgerissen, das Mobiltelefon in der Hand. Seit einer halben Stunde surft sie herum: WhatsApp, Snapchat, Instagram ... Wer war wo, mit wem, was haben sie gesehen, was gegessen? Fotos und mehr oder weniger lustige Videos, die Eindruck schinden sollen.

Tanja denkt: «Was wollte ich eigentlich?» Genau: kurz das Wetter von morgen checken – dann landete sie auf WhatsApp und so weiter. Jetzt wieder einschlafen? Schwierig.

Die 25-Jährige will anonym bleiben, niemand soll erfahren, dass ihr Mobiltelefon sie im Griff hat. Dabei ist Tanja alles andere als ein Einzelfall.

Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Beratungsfirma Deloitte, die SonntagsBlick exklusiv vorliegt. 48 Prozent der Schweizer Handybesitzer finden, dass sie zu oft am Smartphone hängen. In Tanjas Altersgruppe, 25 bis 34 Jahre, sind es gar zwei Drittel. Und: Vier Prozent der Schweizer wachen in der Nacht auf, um ihr Mobiltelefon zu prüfen – in Tanjas Altersgruppe sind es doppelt so viele.

Generell sind die Jüngeren häufiger am Handy. Zudem lässt sich aus den Daten von Deloitte ableiten: Je grösser das Handy, desto länger beschäftigen sich die Besitzer damit.

Tanjas Mobiltelefon ist eher gross. Etwa drei Stunden am Tag verbringt sie damit, wie sie selber schätzt: vor allem Youtube, WhatsApp, Snapchat, Instagram.

Richtig süchtig aber sei sie nach dem Handy-Game «Candy Crush». Es komme nicht selten vor, dass sie deswegen später als geplant ins Bett gehe. Danach brauche sie länger, um einzuschlafen, und wache manchmal mitten in der Nacht auf. Das Handy nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen, sei keine Option, denn es sei ihr Wecker. Am Morgen schaut sie als Erstes darauf.

Ab wann ist man süchtig?

Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, wann man von Handysucht sprechen kann. US-Studien definieren es als Suchtverhalten, wenn jemand mehr als 60 Mal pro Tag zum Handy greift. Ein erwachsener Durchschnitts­amerikaner checkt sein Telefon mehr als 200 Mal am Tag.

Nomophobie wird das genannt: No-Mobile-Phone-Phobia, die Angst davor, kein Mobiltelefon griffbereit zu haben. Ohne Handy werden Betroffene hochgradig nervös, ängstlich oder depressiv.

Ob süchtig oder nicht: In der Deloitte-Studie bekannten viele der rund tausend befragten Schweizer, bereits körperliche Probleme durch exzessiven Handykonsum bekommen zu haben. Sechs Prozent erlebten mindestens einmal Sehschwierigkeiten, weil sie das Mobiltelefon zu oft benutzten, fünf Prozent Kopfweh oder schmerzende Finger. In Tanjas Altersgruppe lag auch dieser Wert doppelt so hoch.

In den USA, wo besonders harte Schadenersatz-Urteile die Regel sind, sehen erste Beobachter bereits Sammelklagen gegen Mobiltelefonanbieter voraus. Larry Dignan, Chefredaktor des auf Technologie-News spezialisierten Portals ZDNet ist überzeugt, dass sich der US-Senat schon nächstes Jahr mit dem Thema Handysucht befassen wird.

Das französische Parlament verabschiedete kürzlich ein Gesetz, das die Nutzung von Mobiltelefonen in der Schule bis zur Sekundarstufe 1 grundsätzlich verbietet.

Körperliche Auswirkungen bemerkt Tanja bisher nicht. Sie stellt aber fest, dass sie öfter mit Konzentrationsproblemen zu kämpfen hat, wenn sie sich einer Aufgabe widmen möchte. «Ich habe zwischendurch immer wieder das Gefühl, ich müsste auf mein Handy schauen», sagt sie. Damit geht es ihr so wie 23 Prozent von allen Mobiltelefonnutzern.

Kein gutes Gefühl

Zudem habe das Starren auf den Bildschirm ihre Stimmung oft getrübt – deswegen habe sie einige Abos gekündigt: «Leute zu sehen, die sich auf sozialen Medien dauernd mega in Szene setzen, tat mir nicht gut.»

Durch die Kündigungen wurden Tanjas Stimmungslöcher seltener. Dennoch verbringe sie nicht weniger Zeit am Telefon. Auch die Erfahrung, dass sie Mühe hat, aufs Handy zu verzichten, teilt sie mit vielen Schweizern: Gemäss der Deloitte-Umfrage haben 23 Prozent der Mobiltelefonnutzer versucht, sich einzuschränken, doch es gelang ihnen nicht.

Dass Konsumenten ihr Verhalten nicht in den Griff bekommen, kennt man schon von Tabak und Süssgetränken. Der öffentliche und juristische Druck auf die Industrie nahm zu – und führte zur Kreation von Light-Produkten wie Marlboro Light oder Cola Zero.

Eine ähnliche Strategie verfolgen jetzt offenbar auch Apple und Goo­gle: «Tech-Firmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und wissen um die möglichen negativen Auswirkungen ihrer Geräte. Darum reagieren sie proaktiv und geben Konsumenten Instrumente in die Hand, um die Verwendung bewusst zu steuern», sagt Michael Grampp (49), Chefökonom von Deloitte Schweiz. Er ist für die Umfrage verantwortlich.

Was Grampp meint: Apple und Google bieten ihren Nutzern neuerdings Möglichkeiten zur Kontrolle des Handygebrauchs. Bei Apple heisst die neue Funktion «Bildschirmzeit». Mit Einführung des Betriebssystems iOS 12 lässt sie sich aufzeichnen – und limitieren.

Die Frage ist, ob die neuen Tools genu tzt werden und tatsächlich helfen. Tanja jedenfalls nutzt sie (noch) nicht.

* Name geändert
Categories: Swiss News

Das meint SonntagsBlick: Leiden am Handy: So schlimm ist es wirklich

Sun, 10/14/2018 - 00:01

Apple, Facebook und Google halten die Nutzer neuerdings dazu an, weniger gedankenlos im Internet zu surfen. Die Konzerne begeben sich damit auf eine Gratwanderung. Wenn die Technik wirklich gefährlich ist: Reichen da ein paar Gadgets?

Wer Kinder hat, kennt es aus eigener Erfahrung. Wer sich seinen Kinderwunsch garantiert vergällen lassen will, muss auf Youtube die Suchbegriffe «Freakout» und «Smart­phone» eingeben. Man bekommt dann Filmchen von Knirpsen zu sehen, die ausrasten, weil das Handy den Geist aufgibt oder auch bloss eine App nicht funktioniert.

Für Mary Aiken, Psychologieprofessorin aus Irland, wachsen in unseren Kinderzimmern lauter Psychokrüppel heran. Smartphones und Social Media funktionieren wie Glücksspielautomaten, erklärt sie in ihrem jetzt auf Deutsch erschienenen Buch «Der Cyber-Effekt». Die Technik, warnt Aiken, hat enormes Suchtpotenzial und macht ein gesundes Heranwachsen unmöglich.

Entsprechend gross ist das Ungemach, das Mary Aiken Firmen wie Apple, Facebook oder Google prophezeit. Sie schreibt: «Unausweichlich erwarten uns in den USA Sammelklagen, die Schadenersatz für jene Beeinträchtigungen fordern, welche dem in Entwicklung befindlichen Kindergehirn zugefügt werden, wenn es von den Tätern skrupellos für den Profit gehackt wird.»

Ist das alles nicht etwas übertrieben? Sieht die Cyber-Psychologin womöglich allzu schwarz, weil sie berufsbedingt nur die krassesten Fälle zu Gesicht kriegt? Immerhin geht so ein Junior nach seinem Freakout wieder mit den Kumpels Fussball spielen und wirkt dabei ganz glücklich und normal.

Und doch sind die IT-Giganten nervös. Anfang Jahr sorgte sich Mark Zuckerberg ums «emotionale Wohl» seiner Community. Aktionäre forderten von Apple, gegen die Handysucht bei Heranwachsenden vorzugehen. Dies ist denn auch der Grund dafür, dass Ihr iPhone Sie dieser Tage zu einem Update nötigt: Mit dem aktualisierten Betriebssystem können Sie nun nachschauen, wie viel Zeit Sie – oder eben Ihre Kinder – auf Social Media verdaddeln.

Bei Google heisst die entsprechende Einrichtung «Digital Wellbeing». Damit kann sich der Nutzer auch Zeitlimiten für bestimmte Programme setzen.

Die IT-Riesen wandeln auf einem schmalen Grat: Wenn die Technik wirklich gefährlich ist, genügen da ein paar Gadgets? Überhaupt: Müsste in diesem Fall nicht der Staat aktiv werden? An Frankreichs Schulen dürfen unter 15-Jährige das Handy nicht mehr benutzen, Südkorea verbietet Jugendlichen zwischen Mitternacht und sechs Uhr das Internet.

Kürzlich habe ich mich mit einem Google-Manager über derlei Fragen unterhalten. Der Mann betonte, wie wichtig dem Konzern das «Digital Wellbeing» sei. Als Familienvater habe er schliesslich ein persönliches Interesse, dass seine Kids nicht zu Smartphone-Junkies würden. Ach, sogar die Sprösslinge von Googlern erleiden hie und da ein Smartphone-Freakout? Die Frage brachte ihn nur kurz aus der Fassung. Seine Antwort klang wieder professionell: Mit Geduld und etwas technischem Know-how könne man jungen Menschen ohne weiteres einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet beibringen.

Natürlich habe ich den Mann von Google um ein Interview gebeten. Wäre es nicht toll, wenn ein solcher Profi den überforderten Eltern im Land Erziehungstipps geben könnte? Er winkte ab, sein Privatleben sei ihm heilig – «Wellbeing» halt.

So bleibt jeder von uns weiterhin ganz auf sich gestellt, wenn es da­rum geht, den Smartphone-Konsum unserer lieben Kleinen zu regulieren. In jedem Fall werde ich mich wie bisher darum bemühen, dass kein Freakout-Video aus meinen eigenen vier Wänden bei Youtube auftaucht.

Categories: Swiss News

Nachschlag von Ina Bauspiess: Über den Wolken

Sun, 10/14/2018 - 00:00

Es ist ein sonniger Dienstagnachmittag. Wehleidig schaue ich von meinem Fensterplatz im Flugzeug aus auf den Flughafen Athen, den wir gleich Richtung Zürich verlassen werden.

Als Souvenir aus den Herbstferien habe ich neben griechischen Leckereien einen üblen Schnupfen im Gepäck, aber leider keine Nastücher. Die englisch sprechende Dame links von mir hat Potenzial, vorsorglich in ihrer grossen schwarzen Handtasche welche deponiert zu haben.

Nach rund einer Stunde Flug frage ich sie mutig. «Natürlich, nehmen Sie die ganze Packung. Ich habe viele.» Ich mitleidig: «Oh nein, hat Sie etwa auch eine Erkältung erwischt in den Ferien?» Sie antwortet sehr langsam, die Tränen schiessen ihr in die Augen: «Nein, mein Mann ist auf Mykonos plötzlich und unerwartet an ­einem Schlaganfall verstorben.» Mir stockt der Atem. Ich nehme die Unbekannte neben mir, trotz Sitzgurten und Armlehne zwischen uns, irgendwie in den Arm.

Ich habe keine Worte, murmele nur eine Entschuldigung für meinen blöden Spruch. Und merke mir für den nächsten Ferienflug: Auch wenn uns nur Zentimeter trennen, kann der Sitznachbar gerade eine ganz andere Reise machen als man selbst.

Categories: Swiss News

Das meint SonntagsBlick zu Tamy Glauser: So wichtig und so mutig

Sat, 10/13/2018 - 23:58

Model Tamy Glauser hat vor einer Woche öffentlich gemacht, wie sie von einer Freundin geschlagen wurde. People-Redaktorin Flavia Schlittler zieht davor den Hut.

Hand aufs Herz: Wie viele Frauen kennen Sie, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind? Hoffentlich keine. Und wie viele Schweizer Prominente? Mir kommt da niemand in den Sinn.

Unsere Cüpli-Frak­tion möchte in unberührter Schönheit glänzen. Von Erfolgen berichten. Uns die Superlative ihres Lebens aufzählen – oder auch nur vorgaukeln. Nicht einmal Trennungen bringt sie an die Öffentlichkeit – lieber die nächste Tour, das nächste Album, die nächste Traumhochzeit.

Tamy Glauser (33) macht da nicht mit. Das Berner Model, das so stark wirkt, selbstbewusst sogar Glatze trägt, lesbisch ist und mit gelebtem Kitsch so wenig am Hut hat wie mit Lebenslügen, überraschte jetzt durch ihre Schockbeichte: Vor einer Woche machte sie erstmals öffentlich, wie sie von einer Freundin geschlagen, gequält und gedemütigt wurde. Wie die Ex auf ihrem Rücken einen Spiegel zerbrach und ihr danach die Schuld gab.

Gefangen in emo­tionaler Abhängigkeit, auf eine Entschuldigung wartend, einen Trost, der niemals kam, liess sie die Pein monatelang über sich ergehen. Dann plante sie die Flucht zurück in die Schweiz.

Weshalb ist Tamy Glausers zweites Outing so wichtig und so mutig? Weil sie mit ihrem Schmerz nackt vor uns hinsteht und aufzeigt, dass häusliche Gewalt jede und jeden von uns treffen kann.

Egal, wie stark wir sind.

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.