You are here

Blick.ch

Subscribe to Blick.ch feed
Home News. Auf Blick findest du immer alle News und wirst bestens informiert.
Updated: 3 days 3 hours ago

Kriminalität: New York mit Wochenende ohne Schiesserei

Tue, 10/16/2018 - 05:33

New York – New York hat erstmals seit 25 Jahren ein Wochenende ohne Schiesserei erlebt. «Es gab am Freitag, Samstag und Sonntag weder Schiessereien noch Morde», sagte der Polizeichef der US-Metropole, James O'Neill, am Montag.

«Das ist das erste Mal seit Jahrzehnten, und darauf kann nicht nur die New Yorker Polizei stolz sein. Darauf können alle New Yorker stolz sein.» Der Polizei zufolge gab es in der Millionenstadt zuletzt 1993 ein Wochenende ohne Schiesserei.

Allerdings lässt sich von der guten Nachricht vom Wochenende kein Trend ablesen. So sei das Wochenende vom 6. und 7. Oktober furchtbar gewesen, erklärten die Behörden. Es habe mehrere Schiessereien in Brooklyn und in den Bronx gegeben.

Auch nimmt die Zahl der Morde in New York wieder zu, nachdem im vergangenen Jahr mit 292 Morden die niedrigste Zahl seit den 1950er Jahren verzeichnet worden war. Im ersten Halbjahr 2018 gab es 147 Morde, eine Zunahme um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Categories: Swiss News

Erster Auftritt nach Schwangerschaft-News: Hier zeigt Meghan ihren Mini-Babybauch

Tue, 10/16/2018 - 05:12

Prinz Harry und seine schwangere Frau Meghan haben am Dienstag den offiziellen Teil ihrer zweiwöchigen Pazifik-Reise begonnen. Zum Auftakt wurde das Paar im australischen Sydney feierlich begrüsst. Diverse TV-Stationen berichteten live rund um die Uhr.

Euphorische Australier: Prinz Harry und seine schwangere Frau Meghan lassen in Sydney die Herzen der «Royal»-Fans höher schlagen. Beim offiziellen Empfang vom britischen Generalgouverneur in Australien, Peter Cosgrove, erhielt das Paar bereits das erste Geschenk für ihren Nachwuchs. Cosgrove schenkte Harry und Meghan ein Stoff-Känguru, das ein Baby im Bauch-Beutel trägt, sowie Stiefelchen. Das Paar zeigte sich ausgesprochen amüsiert. «So süss», sagte die ehemalige Hollywood-Schauspielerin.

Danach zeigten sich die beiden volksnah. Harry und Meghan besuchten zuerst den Stadtzoo, wo sie sich mit Kindern und Koalas ablichten liessen, und wenig später das weltberühmte Opernhaus der Millioenmetropole. Vor dem Wahrzeichen Sydneys jubeten Tausende Fans dem Glamour-Paar zu.

Meghan und Harry zieren die Titelseiten

Die Australier sind ob dem Besuch des royalen Paares ganz aus dem Häuschen. Die Titelblätter der Zeitungen gehörten am Dienstag fast ausschliesslich Prinz Harry und seiner Meghan. Viele Fernsehsender übertrugen die «Royal Tour» - so der Titel einer Sondersendung - am Dienstag zudem live.

Die Queen - Harrys Grossmutter - ist in Australien offizielles Staatsoberhaupt und der Generalgouverneur fungiert als ständiger Repräsentant der britischen Krone in Australien.

Nach Australien gehts nach Fidschi- und die Tonga-Inseln

Für Harry und Meghan ist es fünf Monate nach der Hochzeit die erste gemeinsame Auslandsreise. Am Montag hatte das britische Königshaus bekanntgegeben, dass die beiden im Frühjahr 2019 ihr erstes Kind erwarten. Weitere Stationen der Reise nach Australien sind die Fidschi- und die Tonga-Inseln sowie Neuseeland. Nach der Landung am Montag hatte das Paar zunächst keine offiziellen Termine wahrgenommen.

Offizieller Anlass für die Reise der beiden nach Übersee sind die Invictus Games, ein von Prinz Harry 2014 gegründeter Sport-Wettbewerb für kriegsversehrte Veteranen, der dieses Jahr vom 20. bis 28. Oktober in Sydney ausgetragen wird. (SDA/nim)

Categories: Swiss News

Die Caddys des Kings kommen unter den Hammer: Elvis lebt!

Tue, 10/16/2018 - 04:58

Kommenden Samstag werden gleich zwei Cadillacs des King of Rock'n'Roll Elvis Presley versteigert. Einer davon in der Schweiz.

Niemand sollte ihm auf seine «Blue Suede Shoes» latschen. Aber bei seinen Autos war der King of Rock'n'Roll mindestens ebenso eigen. Elvis Presley war ein «car guy»; vor zwei Jahren noch sorgte sein wiederentdeckter und frisch restaurierter BMW 507 für Aufsehen. Doch eigentlich gab es für den King nur eine Marke – Cadillac!

Unheimliche Parallelen

Glanz, Glitter und Glamour – die US-Luxusmarke wandelte sich wie Presley. Der brillierte als Rock-Revoluzzer, während Cadillac in den 1950ern immer bizarrere Heckflossen ausfuhr. Anfang der 1970er wucherten die Karosserien, aber schrumpften die Motoren, des gestiegenen Ölpreises wegen. Cadillac kaschierte dies mit Chromglitzern, während Elvis in funkelnden Anzügen über die Showbühnen von Las Vegas turnte. Wenige Jahre später wirkte die noble General-Motors-Tochter dann so matt wie der von Übergewicht und Medikamentensucht gezeichnete Presley kurz vor seinem Tod im August 1977.

Elvis' erster Cadillac ist in der Schweiz

Aber Elvis lebt weiter, in seinen Songs und seinen Cadillacs. Wie viele er kaufte, lässt sich nur schätzen. Zumal er nicht alle selbst fuhr, sondern fleissig auch verschenkte; an seine Mutter, aber auch mal an Wildfremde. Sein wohl allererster Neuwagen wird am kommenden Samstag an einer Auktion der Oldtimer Galerie in Toffen BE versteigert. Ein Traum in Türkis, mit dem originalen Interieur, das der Wagen auch beim Kauf am 2. Oktober 1956 schon trug. Der sechs Liter grosse V8 des Series 62 Sedan de Ville leistet 289 PS; rund 70'000 Kilometer spulte der Wagen ab.

Österreich hat den letzten Caddy des King

Gleichzeitig wird rund 590 Kilometer entfernt auch für Elvis' allerletzten Caddy der Hammer fallen. An der Classic Expo Salzburg steht einer von nur zwei gebauten Cadillac de Ville Estate Wagon zum Verkauf. Als Limousine geliefert, wurde er von der American Sunroof Company nach Presleys Wünschen zum Kombi umgestrickt. Von 1972 bis 1977 pendelte der zwischen Beverly Hills und Las Vegas zu seinen Auftritten. Statt Chrom trägt er Gold, selbst in den Felgen – bloss leistet sein 7,8-Liter-V8 nur 220 PS.

Den Käufer wird das nicht stören - «Can't help falling in love».

Categories: Swiss News

Jemen: Jemens Präsident entlässt Regierungschef

Tue, 10/16/2018 - 04:16

Sanaa – Wegen der Wirtschaftskrise im kriegszerrüttetem Jemen hat Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi seinen Regierungschef Ahmed bin Dagher entlassen. Das berichtete die jemenitische Nachrichtenagentur Saba am Montagabend unter Berufung auf einen Erlass des Präsidenten.

Dagher müsse seinen Posten räumen, weil seine Regierung im Kampf gegen die Wirtschaftskrise und das Leiden der Bevölkerung versagt habe, erklärte der Staatschef weiter. Gegen den Ministerpräsidenten werde darüber hinaus ermittelt, weil die Regierung Wirtschafts- und Dienstleistungsbereich in jüngster Zeit vernachlässigt habe.

Zum neuen Ministerpräsidenten wurde Maeen Abdul Malek ernannt, der bisher für Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Nach Angaben von politischen Beobachtern unterhalte er «ausgezeichnete» Verbindungen zu Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Wegen der sich immer weiter verschlechternden wirtschaftlichen Lage in dem Land war bei Protesten der Rücktritt der Regierung gefordert worden. Der Bürgerkrieg im Jemen begann vor vier Jahren, als aufständische Huthi weite Teile des Landes überrannten. Das Nachbarland Saudi-Arabien ist mit der Regierung verbündet und bombardiert gemeinsam mit einer Koalition Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi.

Categories: Swiss News

Historisches Wochenende in New York City: Erstmals seit 25 Jahren fielen keine Schüsse

Tue, 10/16/2018 - 03:05

In New York City ruhten am vergangenen Wochenende die Waffen. Erstmals seit 1993 wurde weder am Freitag, Samstag noch am Sonntag einen Schuss abgeben. Das ist nicht bloss Zufall.

New York ist die Stadt, die niemals schläft. Vergangenes Wochenende waren es ausnahmsweise nicht die Geräusche von Schüssen, die die Anwohner wach hielten. In ganz New York City kam es weder am Freitag, Samstag noch Sonntag zu einer Schiesserei. Es ist das erste «schussfreie» Wochenende seit 1993, berichtet die «New York Post».   

Die letzte Schiesserei der Woche fand am Donnerstagmorgen in Brooklyn statt. Ein 25-jähriger Mann sei gegen Mittag in den Magen geschossen worden. Dann ruhten die Waffen am Big Apple. «Ich erinnere mich wirklich nicht an ein Wochenende, an dem niemand in der ganzen Stadt einen Schuss abgefeuert hat», sagte der Abteilungsleiter der Stadtpolizei, Terence Monahan. Er ist seit 1982 im Einsatz. «Es ist eine andere Stadt.»

Waffengewalt in New York City geht zurück

Auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio frohlockte am Montag, als er eine Rede vor einer Absolventenklasse junger Nachwuchspolizisten hielt. «Ich muss ihnen sagen, sie sind ein Gewinnerteam. Keine einzige Schüsse an einem Wochenende – ist das nicht unglaublich», fragte er in die Runde. 

Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer. Wenige Augenblicke nach der Rede des Bürgermeisters kam es im New Yorker Vorort Bronx zu einer Schiesserei. Ein Mann wurde von einer Kugel getroffen, ist aber laut Behördenangaben ausser Lebensgefahr

Das historische Wochenende ist nicht bloss Zufall: In New York City ging die Waffengewalt in den vergangenen Jahren zurück. Nach neusten Kriminalitätsstatistiken, die am 7. Oktober veröffentlicht wurden, gab es 2018 bisher 600 Schüsse. Das entspricht einem Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (nim)

Categories: Swiss News

Sein Tweet geht unter «Meinungsfreiheit»: Pornostar Stormy Daniels unterliegt Trump

Tue, 10/16/2018 - 03:03

Pornodarstellerin Stormy Daniels muss im Streit mit US-Präsident Donald Trump eine juristische Niederlage einstecken: Ein Bundesrichter in Los Angeles wies am Montag ihre Verleumdungsklage ab. Zusätzlich muss Daniels die Anwaltskosten von Trump berappen.

Donald Trump (72) kann durchatmen. Der US-Präsident gewinnt einen juristischen Streit gegen Stormy Daniels. Die Verleumdungsklage von Stephanie Clifford, wie die Pornodarstellerin mit bürgerlichem Namen heisst, wurde von einem  Bundesrichter in Los Angeles am Montag abgewiesen.

Stormy Daniels gibt an, im Jahr 2006 mit dem heutigen US-Präsidenten Sex gehabt zu haben. Sie hat in ihrem Buch «Full Disclosure» (deutsch: «vollständige Offenlegung») über ihre gemeinsame Nacht geschrieben. Unter anderem schrieb sie detailliert auf, wie sie Trump den Hintern versohlt hat, er sie mit seiner Tochter verglich und dass sein Team nach der Affäre versucht habe, sie einzuschüchtern (BLICK berichtete). Donald Trump bestreitet, je eine Affäre mit Daniels geführt zu haben.

Trumps Tweet lediglich «rhetorische Überspitzung»

Bei dem Prozess ging es um einen Tweet Trumps im Zusammenhang mit einer angeblichen Bedrohung Daniels. In ihrer Klage gab die Pornodarstellerin an, sie habe im Mai 2011 zugesagt, mit dem «In Touch Magazine» über ihr Verhältnis zu Trump zu sprechen. Sie und ihre Tochter seien daraufhin von einem Mann bedroht worden, der ihr gesagt habe: «Lass Trump in Ruhe. Vergiss die Story.» Nach der Wahl Trumps im November 2017 habe sie ein Phantombild des Mannes anfertigen lassen und dieses Bild am 17. April dieses Jahres veröffentlicht.

Trump schrieb am Tag darauf auf Twitter: «Ein Sketch Jahre später von einem nichtexistenten Mann. Ein totaler Betrug.» Daniels warf Trump in der Klage vor, sie der Lüge und der Falschbeschuldigung bezichtigt zu haben. Der Tweet sei daher falsch und verleumderisch. Richter James Otero sah in Trumps Nachricht aber eine «rhetorische Überspitzung», die durch die in der Verfassung verankerte Meinungsfreiheit gedeckt sei.

Das Gericht folgte demnach der Argumentation von Daniels und ihrem Anwalt Michael Avenatti nicht und sprach den US-Präsidenten frei. Obendrauf muss Daniels Trumps Anwaltskosten übernehmen Michael Avenatti kündigte an, Berufung einzulegen. (nim/SDA)

Categories: Swiss News

Nigeria konnte Hinrichtung nicht stoppen: Terroristen töten Rotkreuz-Mitarbeiterin

Tue, 10/16/2018 - 02:31

Im März entführte eine Terrorgruppe in Nigeria drei Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes – und stellten der Regierung Forderungen für ihre Freilassung. Nun ist bereits die zweite der Frauen hingerichtet worden.

Eine Splittergruppe der Terrororganisation Boko Haram hatte Anfang März drei Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes entführt. Eine von ihnen war bereits im September hingerichtet worden. Die zweite wurde nun ebenfalls getötet. Der nigerianische Informationsminister Lai Mohammed sagte am Montag, die Regierung sei schockiert, dass die Frau ermordet worden sei.

Um welche der entführten Frauen es sich handelt, sagte er nicht. Später schrieb die Regierung aber auf Twitter, sie trauere mit der Familie der Mitarbeiterin Hauwa Mohammed Liman – die Regierung habe «alles in ihrer Macht stehende getan, um ihr Leben zu retten». Liman arbeitete als Krankenpflegerin in einem vom Roten Kreuz unterstützten Spital.

Das Schicksal der dritten Mitarbeiterin und das Verbleiben eines christlichen Schulmädchens, das im Februar entführt worden war, seien weiterhin ungewiss.

IKRK flehte um Gnade für Helferin

Die sunnitischen Fundamentalisten hatten in einer Videobotschaft mit der Hinrichtung der zweiten Mitarbeiterin gedroht. Daraufhin hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Nigerias Regierung aufgefordert, alles zu tun, um eine Freilassung der Mitarbeiterinnen zu garantieren. Zudem flehte das IKRK bei den Geiselnehmern um Gnade an. Die Angestellten seien unschuldige Helfer, die sich im Nordosten Nigerias um die Versorgung der örtlichen Bevölkerung bemüht hätten.

Boko Haram hatte mit weiteren Hinrichtungen gedroht, falls die Regierung nicht ihren Forderungen nachkomme. Mohammed sagte, die Regierung habe alles getan, was eine verantwortungsbewusste Regierung machen sollte, um die Frauen zu retten. Boko Haram hat seit 2009 Zehntausende Menschen in der Region getötet. (SDA/rey)

Categories: Swiss News

Sozialdemokraten verlieren an Macht: Rote Karte für die Roten

Tue, 10/16/2018 - 01:14

Bei der Bayernwahl erlitt die SPD eine historische Niederlage. Europaweit sind sie damit nicht allein.

Weg, weg – Hauptsache weg! Egal wohin. So haben sich das am schicksalshaften Wahlsonntag in Bayern offenbar 480’000 Wähler gedacht, die der SPD noch fünf Jahre zuvor ihre Stimme gegeben hatten. Sie flohen zu allen anderen Parteien: Zu den Grünen, die zur zweitstärksten Kraft im Freistaat wurden, zur regierenden CSU, zu den schwer greifbaren Freien Wählern, den Liberalen, die nur knapp den Einzug in den Landtag schafften – und selbst zu den Rechtspopulisten von der AfD.

Die CSU mag die absolute Mehrheit verloren haben, doch den bittersten Stimmenverlust im Freistaat haben die Sozialdemokraten zu beklagen. Sie haben ihr Ergebnis von 2013 mehr als halbiert. Ein brutales Resultat für die einst stolze Arbeiterpartei.

Warum versagte die SPD in Bayern?

Es gibt viele Gründe, warum die SPD nun ausgerechnet in Bayern so schwach war. Die drei wichtigsten:

1. Die GroKo-Leistung in der Bundesregierung
Seit März gibt es die Neuauflage der GroKo im Bund. Dauerzoff und eine «schwache Performance», wie Parteichefin Andrea Nahles (48) zugab, haben die SPD Stimmen gekostet.

2. Das Ende der Volksparteien
Gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Gründe verändern die Parteienlandschaft. Im Bayerischen Landtag sind nun auch zum ersten Mal fünf Parteien vertreten.

3. Die starken Grünen
Im Nachbar-Bundesland Baden-Württemberg regiert mit Winfried Kretschmann (70) seit sieben Jahren ein beliebter grüner Ministerpräsident, und Umweltthemen sind nach dem Hitzesommer aktuell wie nie.

Die Sozialdemokraten verlieren fast überall

Der Absturz der SPD reiht sich in einen europaweiten Trend ein. Die politische Idee von sozialer Gerechtigkeit steckt tief in der Krise. In Italien kam die Partito Democratico (DP) von Ex-Premier Matteo Renzi (43) bei der Wahl im März nur noch auf 18,9 Prozent. Mehr als die Hälfte der italienischen Wähler gab rechtspopulistischen Parteien ihre Stimme. Noch härter traf es die Genossen in Frankreich, wo die sozialistische Partei (PS) bei den Parlamentswahlen ein Jahr zuvor auf unter zehn Prozent stürzte.

Der Niedergang der Sozialdemokratie scheint unaufhaltbar, die Zustimmungswerte gehen seit der Jahrtausendwende fast überall steil nach unten. Am härtesten traf es die Genossen im krisengeplagten Griechenland. Zwischen 2000 (43,8%) und 2015 (6,3%) verloren sie 86 Prozent der Stimmen.

Egal, ob die Wahlbeteiligung historisch niedrig – wie in Frankreich und Italien – oder vergleichsweise hoch ist, wie zuletzt in Österreich und Deutschland: Die Sozialdemokraten sind überall die Verlierer. Die Stammwählerschaft, die Arbeiterschicht fühlt sich bei der Flüchtlingskrise und der Globalisierung im Stich gelassen und betrogen. Das schafft Raum für Populisten.

Kann die SPD keine glaubhaften Ideen für die soziale Gerechtigkeit vorlegen, wird sie sich in der Bundespolitik auf eine Zukunft als Kleinpartei einrichten müssen. Jüngste Umfragen sehen die Genossen bundesweit nur noch bei 15 Prozent. Dass es aber auch anders gehen kann, zeigt Spanien: Dort wurde der Sozialdemokrat Pedro Sánchez Anfang Juni per Misstrauensvotum zum Ministerpräsidenten gewählt. Ganz gegen den europaweiten Trend.

Categories: Swiss News

CVP-Bundesratskandidat unter Beschuss: Heckenschützen gegen Hegglin

Tue, 10/16/2018 - 01:11

Der erste CVP-Bundesratskandidat ist nicht unumstritten. Entweder sei er zu unbedarft oder zu wenig demütig, um das Rennen zu machen, sagen Kritiker.

Er ist der erste Christdemokrat, der als Bundesratskandidat um den CVP-Sitz ins Rennen steigt. Doch schon kurz nach seiner Ankündigung muss Peter Hegglin (57) Kritik einstecken: Seine Formkurve falle steil nach unten, sagen Parlamentskollegen.

 

Als Zuger Finanzdirektor und vor allem als Präsident der Finanzdirektorenkonferenz verschaffte sich Hegglin zwar schweizweit ein sehr gutes Renommee, das ihn Ende Oktober 2015 ins Stöckli trug. Doch seither sei seine Leistung mässig, berichten Ständeratskollegen enttäuscht. Engagement zeige er nur in der Finanzkommission. In den anderen Kommissionen wie auch im Ständeratsplenum sei er blass geblieben.

Auf Whatsapp sagt er schon Ämtli ab

Während die einen monieren, dass es Hegglin an einer gewissen Demut fehle, kritisieren andere Unbedarftheit: Schon kurz nachdem er nach Bundesbern gewählt wurde, habe er signalisiert, Bundesrat werden zu wollen. Das gehöre sich nicht. Aus diesem Grund wird auch Hegglins neue Website kritisch beäugt: Die Adresse lautet peter-hegglin-in-den-bundesrat.ch. 

Er tue schon so, als sei er gewählt. «Die Möglichkeitsform scheint ihm fremd», sagt ein Parlamentarier. «Er verschickt bereits Whatsapp-Nachrichten an seine ‹Weggefährten›, in denen er ankündigt, sich nach der Wahl nicht mehr für so viele Dinge engagieren zu können, sondern sich voll aufs neue Amt zu konzentrieren.» Dabei sei doch jedem klar, dass ein neu gewählter Bundesrat das Präsidium des Kaninchenzüchterverbands nicht mehr ausüben könne.

Der Anti-Hegglin

Genau das Gegenteil ist über Erich Ettlin (56) zu hören. Der Obwaldner Ständerat sitzt auch erst seit 2015 für die CVP in Bern. Zuvor war er in Bern unbekannt. Über die Parteigrenzen hinweg wird seine Arbeit im Rat inzwischen aber gelobt. Und wer im Parlament herumfragt, bekommt offen gesagt: «Meine Stimme hat Erich.» Ettlin gibt am Donnerstag bekannt, ob er kandidiert.

«Und wissen Sie», meint eine Parlamentarierin: «Ettlin hat sich anders als der Rest der CVP-Sicherheitspolitiker im Stöckli nicht von der Waffenlobby einseifen lassen. Hegglin schon.» Wenn es um die Nomination fürs CVP-Ticket gehe, würden vor allem die CVP-Nationalräte sich daran erinnern, dass Ettlin auf Parteilinie war, Hegglin nicht.

Kommen noch Fässler, Bischof oder Schneider-Schneiter

Noch ist unklar, wer bei der CVP sonst noch kandidieren möchte. Interesse wird dem Landammann Appenzell Innerrhodens und Nationalrat Daniel Fässler (58) nachgesagt und dem Solothurner Ständerat Pirmin Bischof (59). Auch Elisabeth Schneider-Schneiter (54) dürfte Ambitionen hegen.

Bei ihr könnte eine Rolle spielen, ob die Vize-Fraktionschefin Viola Amherd (56) antritt oder nicht. Amherd macht eine Kandidatur davon abhängig, ob die parteiinterne Prüfungskommission ihren Streitfall vor Gericht als problematisch einstuft oder nicht.

Zivilverfahren ist unproblematisch

Im Parlament ist die Meinung weitgehend gemacht: Das Zivilverfahren sei unproblematisch, ist man sich einig. Und weil es sich auch für die CVP nicht gut macht, ohne Frau auf dem Ticket in die Bundesratswahlen zu steigen, gilt Amherd weiterhin als gesetzt.

Hinter Amherd stellen sich SP und die Grünen. Auch die BDP signalisiert, geschlossen hinter der Frau zu stehen. Die GLP tut sich mit Postitionsbezügen schwer, doch auch hier ist Unterstützung herauszuhören. Macht bei Geschlossenheit 83 Stimmen. Wenn die CVP tatsächlich eine Frau wollte, könnte sie mit ihren 43 Stimmen den Sack zumachen in der Bundesversammlung – 126 Stimmen reichen. 

Die CVP-Fraktion dürfte aber kaum geschlossen sein. Fragt sich also, wie viele CVP-Männer Amherd hinter sich scharen kann und wie viele freisinnige Frauen sich mit der Walliserin solidarisieren.

Zweier oder Dreierticket

Vielen in CVP und FDP gilt Amherd als zu links. Für die SVP ist sie sowieso ein rotes Tuch. Spielt die Frauensolidarität bei der Wahl vom 5. Dezember nicht, wird es Ettlin oder – wenn der nicht antritt – mangels Alternativen doch Hegglin. Oder Fässler, der am rechten Rand der CVP politisiert.

Die «Eingemitteten» dürften es aber einfacher haben, neben Amherd aufs Ticket zu kommen. Ein Zweiergespann Ettlin-Amherd sei nicht unwahrscheinlich, meinen CVPler. Um auch noch in der Ostschweiz zu punkten, wäre ein Dreierticket mit Fässler möglich.

In Hearings überzeugend

Letzterer steht politisch Parteipräsident Gerhard Pfister (56) nahe. Der Appenzeller politisiert zudem etwas weniger weit rechts als zu Beginn seiner Amtszeit als Nationalrat. Und der Landammann habe ein derart staatsmännisches Auftreten, dass er in den Hearings den einen oder anderen von sich überzeugen dürfte.

Aber eben, entscheiden werden über den Sitz der Christdemokraten am Schluss die Männer in der CVP und die Frauen in der FDP.

Categories: Swiss News

Kommt die Hockey-Revolution? SCB-Lüthi fordert mehr Ausländer

Tue, 10/16/2018 - 01:11

Sechs statt vier Ausländer? BLICK fragte bei allen Klubs nach. Nicht alle sind von Marc Lüthis Idee begeistert.

Marc Lüthi mahnt an einen Politiker in der Berner Wandelhalle. Minutenlang redet er vor dem Tatzen-Derby auf Peter Jakob ein, versucht, ihn vom Vorhaben, die Anzahl Ausländer von vier auch sechs zu erhöhen, zu überzeugen. «Wir haben unterschiedliche Meinungen im Klub und uns noch nicht festgelegt», so der Tigers-Präsi.

Berns CEO will Druck auf die Löhne von Dritt- und Viertlinienspielern ausüben: «Bieten wir Spielern aus der Slowakei oder Dänemark 150'000 Franken, kommen die zu Fuss.»

«Das ist Blabla»

Am 14. November wird abgestimmt. Für eine Regeländerung braucht es sieben Stimmen. Viele haben bereits Position (siehe Box unten) bezogen.

Gottéron-CEO Raphael Berger sagt etwa: «Das ist Blabla. Alle Argumente zielen darauf ab, die eigenen Probleme zu lösen.»

«Lüthis Plan ist nicht durchdacht», findet auch Biel-CEO Daniel Villard. «Es wird Vereine geben, die sechs Erstklass-Ausländer holen. Der Graben zwischen den Top-Klubs und anderen wird grösser.» Ambri sei «total dagegen», wie es Präsi Filippo Lombardi formuliert: «Damit werden alle mindestens eine Million mehr ausgeben. Junge Spieler werden es noch schwerer haben, Platz zu finden. Und am Ende wird die Nati auch noch den Preis dafür bezahlen.»

Das Gärtchendenken müsse aufhören, sagt Lakers-CEO Markus Bütler: «Zudem erwarten die Fans, dass ein Ausländer den Unterschied ausmacht.» Lugano tagt nächste Woche. Sportchef Roli Habisreutinger sagt: «Der Herr Müller will den Herrn Meier spielen sehen. Eine solche Ausrichtung gibt es sonst nur im Schwingen.» Man könne aber mit einem Kompromiss, also mit fünf Ausländern, leben.

Wer will mehr Ausländer?Ambri  XBern√  Biel  XDavos√  Fribourg  XLausanne√  Lugano ? Servette√  Lakers  XTigers ? Zug  XLions ? 

HCD-Präsi Gaudenz Domenig, der Lüthis Idee befürwortet, gibt zu: «Günstiger wird es nicht. Doch wenn uns was fehlt, können wir es im Ausland holen. Beispielsweise Goalies. Wenn Gilles Senn als dritter Torhüter an die WM fährt, zeigt das, wie verzweifelt man ist.» Domenig weiter: «Wenn heute ein 22-Jähriger meint, er müsse 400'000 statt 200'000 Franken verdienen, haben wir nichts entgegenzusetzen, da es keine Alternative gibt.»

Unterstützung erhält Lüthi aus Genf. «Ich bin seit 17 Jahren hier, und seither haben nur vier Teams den Titel geholt. Mehr Ausländer würden die Liga ausgeglichener machen, ihr Niveau erhöhen und damit auch jenes der Nati-Spieler», sagt Chris McSorley.

Die Tabelle SpieleTorverhältnisPunkte1. Biel1040:18242. Bern1029:14203. ZSC Lions919:16184. SCL Tigers1028:17185. Zug1030:25186. Genf1121:26157. Fribourg1022:25158. Ambri924:27139. Lugano926:251210. Lausanne1021:261011. Davos1019:37912. Lakers109:323

 

 

Categories: Swiss News

Beifahrer erinnert sich an Horror-Crash: «Ich hörte einen Schrei, dann knallte es»

Tue, 10/16/2018 - 01:09

SIGIRINO TI - Dieter von Chamier (73) hatte erst kurz zuvor das Steuer seinem Kollegen (63) überlassen.

Treffpunkt Kölner Innenstadt. Punkt 22 Uhr schmeisst der Chauffeur (63) den Motor an. Die Reisegruppe murmelt im Chor ein Vaterunser, bittet den Herrn um eine gute Fahrt. Dann setzt sich der weisse Bus in Bewegung gen Süden. 

Die Stimmung an Bord ist ausgelassen. 21 Schüler eines katholischen Gymnasiums im Alter zwischen 16 und 23 Jahren freuen sich auf ihre fünftägige Fusswallfahrt im italienischen Assisi. Tageswanderungen von 15 bis 20 Kilometer sowie Übernachtungen auf Campingplatz und Landgasthöfen stehen auf dem Programm. Rund 20 Stunden später will die Reisegruppe in Umbrien losmarschieren. 

Die Pilgerfahrt endet in einer Katastrophe

Doch Assisi werden die Teenager am Sonntag nicht erreichen. Und für ihre Begleiterin Elisa J.* (27) wird es die allerletzte Reise sein. Die Pilgerfahrt endet gegen acht Uhr morgens auf der A2 bei Sigirino TI in einer Katastrophe.

 

Der neue Lion's Coach gerät offenbar auf eine Autobahnausfahrt. Möglicherweise will der Chauffeur den Bus wieder auf die A2 lenken, übersieht die Verkehrsschildanlage und rauscht mit gut 100 km/h in den rechten Pfosten. Die Front des Hochdeckers wird bis zur Unkenntlichkeit eingedrückt. Das Eisen bohrt sich auf der Fahrerseite bis zur dritten Reihe. Dort sitzt die junge Elisa, die Kinderkrankenpflegerin hat keine Chance. Sie stirbt noch vor Ort.

Verteilt auf die Spitäler

Dem Fahrer am Steuer werden beide Beine zertrümmert. Auch ein Pater, der die Reise organisiert hat, und der zweite Fahrer erleiden Knochenbrüche. Sie werden in drei verschiedene Tessiner Spitäler gebracht und dort sofort operiert. Die Kids kommen mit blauen Flecken und dem Schrecken davon.  

«Wir hatten am Sonntagmorgen noch auf dem Gotthard-Rastplatz in Quinto TI eine Pause gemacht», sagt Dieter von Chamier (73) aus Köln. Er ist der zweite Fahrer auf dem Car. «Ich war vorher gefahren. Wir tranken Kaffee. Mein Kollege löste mich ab, übernahm das Steuer.» Dieter von Chamier habe seinem Kollegen noch zugerufen: «Sag, wenn du müde wirst.» Keine Stunde später der fatale Crash.

Das Gesicht des Fahrers war voller Blut

Von Chamier setzt sich am Gang hinter den Chauffeur, streckt die Beine aus. «Ich hatte grad die Augen geschlossen, war im Dämmerschlaf», sagt der Kölner weiter. «Plötzlich hörte ich einen Schrei, dann knallte es.» Der Beifahrer erinnert sich: «Die Scheiben zersplitterten. Ich spürte einen stechende Schmerz im Arm und wollte nichts wie raus aus dem Bus.» Er taumelt ins Freie: «Ich sah noch zum Kollegen rüber. Das Gesicht auf einer Seite voller Blut.» Dann sei er in Ohnmacht gefallen. 

Das Unfallopfer wird nun im Regionalspital von Bellinzona TI behandelt. Hemd, Wolljacke, Hose wurden aufgeschnitten, um an die Wunden zu kommen. Das Haar  ist voller kleiner Glassplitter. «Mein Gepäck, mein Handy, mein Waschzeug – alles hat noch die Polizei. Ich kann noch nicht einmal die Unterwäsche wechseln.» Während die Schüler gestern Morgen mit dem Zug nach Hause dürfen, müssen Dieter von Chamier und der Unfallverursacher noch im Spital bleiben. Nicht nur wegen der Verletzungen. Die Polizei will sie vernehmen. Es droht ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

* Name der Red. bekannt

Categories: Swiss News

Grosser Preisvergleich: Hier sind Immobilien noch bezahlbar

Tue, 10/16/2018 - 01:07

ZÜRICH/GOMS VS - An gewissen Lagen haben sich die Kaufpreise für Wohneigentum in den letzten elf Jahren verdoppelt. Überhaupt schiessen sie im ganzen Land in den Himmel. Nur im Goms nicht. Eine Spurensuche vor Ort.

In den letzten zehn Jahren gab es kaum bessere Anlagen als Immobilien. Während Aktien wegen der Finanzkrise starke Einbussen verzeichneten und heute weniger wert sind als zuvor, schossen die Preise für Wohn­eigentum in die Höhe. In den grossen Städten sind sie heute fast doppelt so hoch wie 2007, wie eine neue Studie der ETH Zürich und des Vergleichdienstes Comparis zeigt. Das freut die Besitzer und ärgert die Besitzlosen. Denn mit einem Durchschnittseinkommen ist es heute kaum mehr möglich, in Zentrumslagen Wohneigentum zu erwerben.

So weit die schlechte Nachricht. Die gute: Ausserhalb der grossen Städte sind Wohnungen und Häuser durchaus noch finanzierbar. Im Bernbiet, im Kanton Glarus und im Tessin wurden Immobilien vielerorts nur moderat teurer. Das Goms im Oberwallis verzeichnet sogar sinkende Preise – als einzige Region in der Schweiz.

Einzig im Goms sind die Preise zurückgegangen

Den Gommern ist es meist ganz recht, nicht zur Restschweiz zu gehören. Doch in einem Punkt wären die Oberwalliser wohl gerne gleicher: bei den Preisen für Häuser und Wohnungen. Die Schweiz hat das Goms im Immobilienmarkt abgehängt. Fast überall im Land steigen die Preise für Wohneigentum. Die Auswertung über die letzten elf Jahre zeigt etwa für die Stadt Zürich fast eine Verdoppelung der Kaufpreise pro Quadratmeter. Was auch Nachteile mit sich bringt, das ist unbestritten.

Bloss wünscht man sich die Gommer Situation noch weniger: Als einziger Bezirk im Land weist das Goms keine Steigerung der Preise auf, sondern einen Abfall um 2 Prozent. Das mag den Käufer im Einzelfall freuen, ist aber gleichzeitig ein Alarmzeichen. Wenn die Preise fallen, kann etwas nicht stimmen. Was ist in diesem wunderschönen Tal bloss los?

Gerhard Kiechler (54) könnte die Antwort kennen. Für den Präsidenten der Fusionsgemeinde Goms, die letztes Jahr aus fünf Orten hervorging, liegt sie sechseinhalb Jahre zurück: die Zweitwohnungsinitiative, vom Volk mit 50,6 Prozent der Stimmen angenommen. Sie verbietet den Bau neuer Zweitwohnungen, wenn diese schon mehr als 20 Prozent am Bestand im Ort ausmachen.

Tourismus alleine kann keine Zukunft sein

«Plötzlich meinten alle, hier liege der Markt nun am Boden, dabei tut er das keinesfalls», erinnert sich Kiechler im Gespräch mit BLICK. «Die Nachfrage ist nach der Annahme der Initiative zusammengebrochen.» Der Tourismus an sich sei dagegen stabil.

Der lokale Immobilienunternehmer Hans-Ulrich Weger (46), Immobilienunternehmer im Bezirkshauptort Münster, differenziert: Für moderne Objekte würden immer noch steigende Preise bezahlt.

«Das Problem liegt bei den kleineren Wohnungen aus den 60er- und 70er-Jahren.» Sie seien eng, nicht sehr hell, bräuchten Investitionen. «Aber niemand mehr will hier für solche Objekte Geld in die Hand nehmen. Wir sind hier in einer touristischen Randregion, nicht in St. Moritz oder Zermatt.»

Für Donato Scognamiglio (48), CEO beim Zürcher Beratungsunternehmen Iazi, ist das genau der kritische Punkt: «Das Goms liegt fernab aller Zentren. Der Tourismus alleine kann hier nicht die Zukunft sein.»

Mit Steuersenkungen Unternehmen anlocken

Er verweist auf die Bevölkerungsentwicklung: Zwischen 2010 und 2017 ist die Bevölkerung im Bezirk Goms um 6,1 Prozent auf 4455 Personen geschrumpft. Auch gehört der Bezirk zu jenen mit dem höchsten Durchschnittsalter. Salopp gesagt: Die Jungen rennen weg, die Alten sterben weg. Metzger Beat Eggs (57) im Dörfchen Reckingen bekommt die Konsequenzen davon zu spüren: «Ich habe grosse Mühe, Lehrlinge zu finden.»

«Wenn es so weitergeht, wird das Goms nicht nur an Einwohnern, sondern auch an Attraktivität verlieren», warnt Scognamiglio. «Dann sind die Häuser bald gratis.» Und wie bitte soll das gestoppt werden? «Alles steht und fällt mit den Jobs.» Irgendwie müsse man Unternehmen anlocken. Am einfachsten sei das mit Steuersenkungen. Scognamiglio: «Vor wenigen Jahrzehnten bestand die Region Zug aus Kühen und Kirschbäumen. Heute ist sie ein Firmenmekka. Die Gommer könnten eine ähnliche Entwicklung anstreben.»

Categories: Swiss News

Er war Besitzer einer Football und Basketball-Mannschaft: Microsoft-Mitgründer Paul Allen (†65) erliegt dem Krebs

Tue, 10/16/2018 - 01:04

Der US-Unternehmer und Microsoft-Mitgründer Paul Allen ist tot. Der 65-jährige Milliardär starb am Montag an den Folgen einer Krebserkrankung, wie seine Familie mitteilte.

Vor zwei Wochen kündigte Paul Allen (†65) an, erneut gegen seine Krebserkrankung zu kämpfen. Ein vor neun Jahren erfolgreich bekämpftes Non-Hodgkin-Lymphom, bei dem die weissen Blutkörper betroffen sind, sei wiedergekehrt. Nun ist Microsoft-Mitgründer tot. Der US-Unternehmer starb am Montag in seinem Geburtsort Seattle

Allen hatte Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet. 1983 verliess er aber bereits den Software-Giganten. Gates äusserte sich am Montag «untröstlich» über den Tod eines seiner «ältesten und liebsten Freunde». Ohne Allen hätte es den Durchbruch des PCs nicht gegeben. «Er sagte gerne: 'Wenn es das Potenzial hat, Gutes zu tun, dann sollten wir es tun'», sagte Gates über seinen früheren Geschäftspartner.

In einem Statement seiner Familie und seines Unternehmens «Vulcan» heisst es: «Jeder von uns, der die Ehre hatte, mit Paul zu arbeiten, fühlt einen unbeschreiblichen Verlust.» Allen habe über einen aussergewöhnlichen Intellekt verfügt, und Millionen Menschen hätten von seiner Grosszügigkeit profitiert. «Heute trauern wir um unseren Chef, Mentor und Freund, dessen 65 Jahre zu kurz waren. Sein Leben hat die Welt verändert.»

Allens Schwester Jody kommt in der Mitteilung auch zu Wort: «Mein Bruder war in jeder Hinsicht ein bemerkenswerter Mensch.» Trotz all seiner Termine und Verpflichtungen hatte er immer Zeit für seine Familie und Freunde, so Jody Allen.

Er engagierte sich für Umwelt, Bildung und Wissenschaft

Paul Allen hatte 1975 zusammen mit seinem Kindheitsfreund Bill Gates Microsoft gegründet. Acht Jahre später verliess er den Software-Giganten. Sein Vermögen wird um die 20 MIlliarden Dollar geschätzt – Allen gehörte zu den reichsten Menschen der Welt.

Seine Geschäfte und wohltätigen Aktivitäten führte er über sein Unternehmen Vulcan. Ihm gehörten unter anderem das American Football-Team Seattle Seahawks und die Basketballmannschaft Portland Trail Blazers. Ausserdem engagierte er sich für Umwelt, Bildung und Wissenschaft. (nim/SDA)

 

Categories: Swiss News

Manipulationen vor US-Halbzeitwahlen verhindern: Facebook geht gegen «Fake News» vor

Tue, 10/16/2018 - 00:08

Facebook will bei der anstehenden US-Kongresswahl stärker gegen Falschinformationen vorgehen. Unter anderem würden unwahre Berichte über Gewalt oder langen Schlangen vor Wahllokalen geahndet. sagten Vertreter des US-Konzerns am Montag.

«Fake News?» Nicht auf Facebook! Das ist das vorgegebene Ziel des sozialen Netzwerkes hinsichtlich der bevorstehenden Halbzeitwahlen («midterms») in den USA. Facebook will unteranderem unwahre Berichte über Gewalt oder langen Schlangen vor Wahllokalen ahnden, dies sagten Vertreter des US-Konzerns am Montag.

Derartige Berichte seien geeignet, um Bürger von einem Gang zur Wahlurne abzuhalten. Zudem werde man gegen Falschangaben über die benötigten Unterlagen vorgehen.

Facebook hatte bei der Präsidentenwahl 2016 bereits Falschinformationen über Ort und Zeit der Stimmabgabe blockiert. Das weltgrösste soziale Netzwerk mit rund 1,5 Milliarden Nutzern steht wegen seines Umgangs mit Falschnachrichten in der Kritik. In den USA wird am 6. November gewählt.

 

Categories: Swiss News

Trump und First Lady besuchen Hurrikan-Gebiete: «Es ist schwer zu glauben»

Mon, 10/15/2018 - 23:33

US-Präsident Donald Trump (72) hat sich am Montag ein Bild von der Lage in den von Hurrikan «Michael» heimgesuchten Gebieten an der Südostküste der USA gemacht. Auch Georgia steht auf dem Programm.

US-Präsident Donald Trump (72) landete am Montagmittag (Ortszeit) gemeinsam mit seiner Frau Melania (48) zu einem Kurzbesuch im US-Bundesstaat Florida. In einem Helikopter überflog er anschliessend das Gebiet rund um den Ort Mexico Beach, an dem der Wirbelsturm in der vergangenen Woche als erstes auf die Küste getroffen war und schwerste Schäden angerichtet hatte.

US-Präsident Donald Trump reagierte schockiert auf die Zerstörung durch Hurrikan «Michael». Es sei unglaublich, mit eigenen Augen zu sehen, was der Sturm angerichtet habe, sagte Trump am Montag bei dem Besuch im US-Bundesstaat Florida. «Ich habe Bilder gesehen, aber es ist schwer zu glauben», sagte der US-Präsident. Wenn man nun im Flugzeug über das Gebiet fliege und die völlige Zerstörung sehe, sei das etwas anderes. «Das ist sehr hart.»

Trump verteilte Wasser

In dem kleinen Ort Lynn Haven in Florida sprachen Trump und die First Lady mit Hurrikan-Opfern und halfen bei der Verteilung von Wasser. Später reisten sie in den benachbarten Bundesstaat Georgia weiter, wo der Sturm ebenfalls gewütet hatte.

Trump dankte Rettungskräften und Katastrophenschützern für ihren Einsatz. Auch Energieversorger hätten Unglaubliches geleistet, indem sie unermüdlich beschädigte Stromleitungen repariert hätten, sagte er. Viele Menschen hätten durch den Hurrikan ihr Zuhause verloren. Das Wichtigste sei nun, dass die Menschen in Sicherheit seien und ausreichend mit Essen und Wasser versorgt würden.

18 Todesopfer

Hurrikan «Michael» hatte in der vergangenen Woche grosse Schäden in Florida und weiteren Staaten entlang der Südostküste der USA angerichtet: in Georgia, South Carolina, North Carolina und Virginia. Einzelne Ortschaften wurden grossflächig zerstört, Häuser stürzten ein, Bäume knickten reihenweise um. Zeitweise waren Hunderttausende Menschen ohne Strom. Nach US-Medienberichten kamen mindestens 18 Menschen durch den Sturm und seine Folgen ums Leben. (SDA)

Categories: Swiss News

Frühstücks-Talk gleich live: Sforza und Forte analysieren den Nati-Sieg gegen Island

Mon, 10/15/2018 - 23:05

BLICK-Fussballchef Andreas Böni analysiert im Frühstücks-Talk mit Uli Forte und Ciriaco Sforza das bisherige Abschneiden der Schweizer Nati in der Nations League.

Die ersten drei Nations-League-Partien unserer Nati gegen Belgien und Island (zwei Spiele) gehören der Vergangenheit an. Zeit, um über das Geschehene zu diskutieren. BLICK-Fussballchef Andreas Böni analysiert heute im Frühstücks-Talk ab 8 Uhr zusammen mit dem früheren Super-League-Trainer Uli Forte (Bild) und mit Nati-Legende Ciriaco Sforza das Abschneiden der Petkovic-Elf.

 

Auch die Zukunft der Nati ist ein grosses Thema. Zudem wird darüber diskutiert, wer Peter Gilliéron als SFV-Präsidenten beerben soll. Verfolgen Sie den Frühstücks-Talk live auf Blick.ch oder auf der Facebook-Seite (BLICK Sport), wo Sie auch Fragen stellen können.

Categories: Swiss News

Das meint BLICK zur Nations League: Die Nati hat noch kein richtiges Gesicht – aber Moral

Mon, 10/15/2018 - 23:03

Trotz gewöhnungsbedürftigem Modus: Besser als die unsäglichen Freundschaftsspiele ist die Nations League allemal. Auch für die Schweiz.

Ein uninspirierter und konzeptloser Grottenkick in der ersten Halbzeit. Aber eine markante Steigerung in der zweiten Spielhälfte reichen der Schweiz zum angestrebten Sieg in Reykjavik. Auch wenn man nach dem Gegentreffer noch bedrohlich ins Wanken geriet und jegliche Souveränität vermissen liess.

Gegen Island, das seit mittlerweile elf Spielen ohne Sieg ist. Gegen ein Team, das in den letzten zweieinhalb Jahren ein schönes Fussballmärchen geschrieben hat. Aber der Komet ist längst verglüht. Island steigt in der Nations League aus der Gruppe A ab. Dort haben sie auch nichts verloren und sind nur eines: sympathisches Kanonenfutter.

Viele neue Erkenntnisse brachte das Spiel in Island nicht. Die verjüngte Schweizer Mannschaft ist in der Findungsphase. Sie hat derzeit wenig Stilsicherheit und noch kein richtiges Gesicht. Aber sie hat zumindest einmal mehr Moral bewiesen.

«Final» gegen Belgien

Und die Schweiz hat noch Chancen auf den Gruppensieg. Es kommt gegen Belgien zum «Final» um den Gruppensieg. Aber selbst Platz zwei könnte noch wichtig werden. Dann, wenn man beispielsweise die direkte EM-Qualifikation verpasst, sich aber Belgien direkt qualifiziert. Dann hätte die Schweiz die Möglichkeit nachzurücken und im Finalturnier noch ein EM-Ticket zu ergattern.

Diese Nations League wurde im ersten Reflex überall kritisiert. Wofür noch ein Wettbewerb? Die Kritik ist verstummt. Denn die Nations League ist eine Bereicherung. Die Topnationen sind unter sich und auch die kleinen Fussballnationen haben Erfolgserlebnisse. Gibraltar gewinnt, der Kosovo führt seine Gruppe an, Andorra feiert Erfolgserlebnisse. Und ganz viele dürfen erstmals von einer EM-Endrunde träumen.

Auch wenn der komplizierte Modus gewöhnungsbedürftig ist: Besser als die unsäglichen «Freundschaftsspiele» ist die Nations League allemal. Auch für die Schweiz.

Categories: Swiss News

Pleite trotz Alcacer-Wahnsinn: Englands Jugend-Truppe schockt Spanien

Mon, 10/15/2018 - 22:53

Junge Engländer überraschen in Sevilla Spanien. Southgates Truppe fügt den Iberern dank starken 38 Minuten die erste Niederlage seit der WM zu.

Liga A

Gruppe 4

Spanien – England 2:3
Die jungen Wilden von der Insel starten furios. Gerade mal ein Spieler (Trippier, 28) in der englischen Stammformation ist über 25 Jahre alt. Das funktioniert! Nach 38 Minuten reiben sich die Zuschauer im Benito Villamarin Stadion in Sevilla verwundert die Augen. 0:3! Die «Three Lions» kugeln die iberische Verteidigung mit pfeilschnellem Direktspiel gleich dreimal aus. Ein doppelter Sterling und Rashford sorgen für die Treffer.

Spanien-Coach Luis Enrique, bislang noch ohne Punktverlust, schickt BVB-Alcacer ins Rennen, und tatsächlich, der Paco-Wahnsinn geht weiter! Eine (!) Minute steht der Spanier auf dem Rasen, erste Ballberührung und Tor. Für Lucien Favres Wunder-Transfer nichts besonderes mehr, oder? Spanien probiert im Anschluss alles, Ramos gelingt das 2:3 in der 97. Minute – vergebens, das Spiel wird nicht mehr angepfiffen. England fügt Spanien die erste Niederlage seit der WM zu.

Gruppe 2

Island – Schweiz 1:2
Hier gehts zum Matchbericht!

Liga B

Gruppe 3

Bosnien & Herzegowina – Nordirland 2:0

Liga C

Gruppe 2

Estland – Ungarn 3:3

Finnland – Griechenland 2:0

Liga D

Gruppe 2

Weissrussland – Moldawien 0:0

Luxemburg – San Marino 3:0

 

Categories: Swiss News

Trotz dramatischer Schlussphase: Seferovic und Lang sichern der Nati den zweiten Island-Dreier

Mon, 10/15/2018 - 22:51

Zweiter Sieg gegen Island in der Nations League! Auswärts in Reykjavik machts die Nati zwar am Schluss spannend, gewinnt aber dank Toren von Seferovic und Lang mit 2:1.

Ein garstiger Abend im Laugardalsvöllur-Stadion!

6 Grad, dauernder Niesel-Regen. Wind. Und eine Vorstellung der Schweizer, die vor allem in der ersten Hälfte niemanden wirklich erwärmt.

 

Gavranovic, er spielt für Seferovic, der auf die Seite weichen muss, versuchts mal mit einem Schuss. Der wird von einem Isländer abgelenkt.

Bei der Schweiz steht erstmals Mvogo im Tor. Coach Petkovic bindet damit den Romand mit Wurzeln in Kamerun für immer an die Schweiz. Bald muss der Schlussmann von RB Leipzig einen Schuss von Island-Captain Sigurdsson halten.

Evertons Sigurdssson versuchts nochmals, Mvogo lenkt in Corner. Mvogo, der neue Schwarze Panther? Der Name «Schwarzer Panther» ist in der Nati-Geschichte bisher seit dem Zweiten Weltkrieg besetzt: Der Grenchner Erwin Ballabio († 2008) stand zwischen 1939 und 1948 ganze 27-mal im Schweizer Tor. Und spielte meist ganz in Schwarz.

Der Nieselregen macht auch vor der Haupttribüne nicht Halt. Islands VIPs sind sich das anscheinend gewohnt. Immerhin: Hopper Sigurjonsson bringt ein bisschen Schärfe in den müden Kick. Der Isländer, der letzte Woche schon Frankreichs Wunderkind Mbappé von hinten unsanft fällte, liefert sich einen Privatkrieg mit Shaqiri. Der Schiri muss zweimal eingreifen.

Die Bilanz der Schweizer zur Pause: 0 Schüsse aufs Tor! So ist schwierig zu gewinnen.

Zakaria holt sich früh in der ersten Hälfte Gelb. Wirds ein Weckruf? Ja. Zuber versuchts mit einem Schuss. Goalie Halldorsson ist fast zu klein. Eine Minute später: Flanke Xhaka, Seferovic eiskalt mit dem Kopf via Lattenunterkante. 1:0. Der zweite Ball aufs Tor ist drin. Es ist Seferovics 14. Treffer.

 

Die Isländer geben nicht auf. Traustason spaziert am schwachen Lang vorbei. Mvogo ist wieder gefragt. Die Nummer 3 hinter Sommer und Bürki ist hellwach.

Shaqiri tanzt durch die Isländer, spielt quer zu Gavranovic, doch der versiebt das Riesen-Ding. Wenn sich das nur nicht rächt. Mvogo muss wieder eine Riesen-Parade auspacken, er rettet gegen Finnbogasons Kopfball. Shaqiri kontert mit einem Freistoss. Halldorsson rettet.

Doch in der 67. Minute hat Halldorsson nichts zu halten. Seferovic mit einer Flanke von rechts. Zuber zur Mitte. Shaqiri im Fünfer mit der Hacke. Aussenverteidiger Lang vollendet. Was für eine Kombination. 2:0.

 

Kleiner Wermuts-Tropfen. Schär holt sich mit einem taktischen Foul Gelb. Ist gesperrt beim letzten Spiel im November gegen Belgien.

Und Finnbogason machts nochmals spannende Der Augsburg-Stürmer trifft mit einem Distanzschuss. Keine Chance für Mvogo. Xhaka stand zu weit weg. Schär rettet in der 87. Minute mit dem Kopf auf der Linie. Später scheitern Bjarnason und Sigurdsson.

 

Categories: Swiss News

Tierschützer zeigen zwei Westschweizer Schlachthöfe an: «Kälber waren beim Ausbluten vermutlich bei Bewusstsein»

Mon, 10/15/2018 - 22:14

MOUDON - Schockierende Videos aus zwei Waadtländer Schlachthöfen zeigen einen brutalen Umgang mit den Tieren. Bei manchen misslingt die Betäubung vor dem Tod. Die Organisation Tier im Recht hat die beiden Schlachthöfe nun angezeigt.

Es sind schwer zu ertragende Bilder aus dem Schlachthof in Moudon VD: Metzger treiben Schafe im Schlachtraum vor sich her, versuchen, sie mit der Betäubungszange zu erwischen. Bei einem Tier muss der Stromstoss viermal wiederholt werden, bis es regungslos umkippt. Ein Kalb ist gar nicht richtig betäubt, als ihm der Metzger die Kehle aufschneidet, es zuckt noch und wehrt sich. Ein anderes Kälbchen schaut zu, erkennt vielleicht, dass ihm in wenigen Sekunden dasselbe widerfahren wird.

Ebenso gnadenlos geht es in Avenches VD zu und her: Schafe und Ziegen werden an Beinen in den Raum gezerrt, in dem sie sterben sollen. Eine Geiss entkommt über ein Gitter, doch es wird einfach wieder an den Füssen darübergehievt. Die Tiere sind gestresst, versuchen alles, um auf dem rutschigen Boden dem Metzger zu entkommen, während daneben ihre toten Artgenossen hängen.

Keine Angaben zur Herkunft der Aufnahmen

Die Aufnahmen publizierte die Tierschutzorganisation Pour l'Égalité Animale (PEA). «Wir haben das Videomaterial anonym per Post erhalten», behauptet PEA-Mediensprecher Fabien Truffer. Das Rohmaterial mit rund zehn Tagen Aufnahmezeit habe seine Organisation dann zusammengeschnitten.

Die Videos sorgten in der Westschweizer Presse Anfang Jahr schon für Furore. Doch erst jetzt hat die Tierschutzorganisation Tier im Recht (TIR) eine Strafanzeige gegen die beiden Schlachthöfe gemacht. «Denn trotz Diskussion in den Zeitungen war nie klar, ob nun auch strafrechtlich gegen die beiden Schlachthöfe vorgegangen wird», sagt Christine Künzli, stellvertretende TIR-Geschäftsleiterin. «Weil auch die Staatsanwaltschaft keine Auskunft geben wollte, haben wir nun Anzeige eingereicht.» Offenbar habe aber auch schon das Veterinäramt Mängel festgestellt und Anzeige erstattet.

«Viel zu grober Umgang»

Die beiden Videos seien zwar schockierend. «Aber man muss das Bildmaterial differenziert analysieren, denn nicht alle Handlungen, die gezeigt werden, verstossen gegen das Tierschutzgesetz. Das Betäuben und Ausblutenlassen der Tiere mittels Kehlschnitt gehört zum Schlachtablauf», sagt Künzli. Verstösse gebe es in Moudon und Avenches vor allem beim Umgang mit den Tieren. «Dieses viel zu grobe Schubsen und Reissen ist unverhältnismässig und entspricht nicht dem schonenden Umgang, wie er im Tierschutzgesetz gefordert wird.»

«Auch der technische Umgang mit dem Betäubungsgerät ist zu kritisieren», sagt Künzli. «Das mehrfache Ansetzen der Betäubungszange ist unprofessionell und erhöht das Risiko für Fehlbetäubungen.» Manche Tiere würden zu wenig lange betäubt, zwei Kälber waren beim Ausbluten vermutlich noch bei vollem Bewusstsein. «Da werden Leiden und Ängste bei den Tieren verursacht, die nicht nötig wären.» Der Schlachtvorgang sei immer ein Stress für die Tiere, so Künzli, «aber hier wurden Grenzen überschritten».

«Alle Schlachthöfe schliessen!»

Tier im Recht erhofft sich vom Strafverfahren, dass geklärt wird, ob die Mitarbeiter für die Verstösse verantwortlich sind oder ob es sich bei den Vorkommnissen in den beiden Schlachthöfen um strukturelle Probleme handelt, die dem jeweiligen Betreiber zugerechnet werden müssen.

PEA dagegen wünscht sich, dass beide Schlachthöfe geschlossen werden. Truffer: «Oder noch besser: dass alle Schlachthöfe in der Schweiz geschlossen werden. Denn der grösste Gewaltakt am Tier ist ja nicht die Betäubung oder alles Vorangegangene, sondern die Tötung.»

Categories: Swiss News

Pages

THIS IS THE NEW BETA VERSION OF EUROPA VARIETAS NEWS CENTER - under construction
the old site is here

Copy & Drop - Can`t find your favourite site? Send us the RSS or URL to the following address: info(@)europavarietas(dot)org.