In this paper, we use a geoadditve Bayesian stochastic frontier analysis to empirically assess the impact of provincial-level financial development, corruption control, and their interaction on firm efficiency in Vietnam. Using panel data from more than 40,000 Vietnamese firms during 2006-2013, we find that financial development decreases firm efficiency, while corruption control promotes it. Moreover, financial development and corruption control interact positively in affecting firm efficiency. Our results imply that corruption control not only enhances firm efficiency directly by reducing unnecessary regulatory burdens, costs, and delays, but it also offsets potential inefficiencies that arise from increased financial development.
In this paper, we use a geoadditve Bayesian stochastic frontier analysis to empirically assess the impact of provincial-level financial development, corruption control, and their interaction on firm efficiency in Vietnam. Using panel data from more than 40,000 Vietnamese firms during 2006-2013, we find that financial development decreases firm efficiency, while corruption control promotes it. Moreover, financial development and corruption control interact positively in affecting firm efficiency. Our results imply that corruption control not only enhances firm efficiency directly by reducing unnecessary regulatory burdens, costs, and delays, but it also offsets potential inefficiencies that arise from increased financial development.
This chapter provides a critical assessment of the contributions and limitations of the book "Pockets of Effectiveness and the Politics of State-building and Development in Africa". The book advances existing work on pockets of effectiveness (PoEs) by systematically investigating the links between political context and bureaucratic performance. It presents a new theoretical framework in conjunction with a comparative research design and links PoEs research to broader debates about the politics of state-building in Africa and beyond. The chapter discusses the reframing of PoEs suggested by the authors, their power domains framework, the distinction between PoEs emergence and persistence, the role of ideas for PoEs, and the generalizability of the book's findings. Based on this discussion, future directions for PoEs research are outlined, covering both theory and method. A change of focus is suggested from PoEs to a broader perspective on 'topographies of state performance' into which the study of PoEs can then be embedded.
This chapter provides a critical assessment of the contributions and limitations of the book "Pockets of Effectiveness and the Politics of State-building and Development in Africa". The book advances existing work on pockets of effectiveness (PoEs) by systematically investigating the links between political context and bureaucratic performance. It presents a new theoretical framework in conjunction with a comparative research design and links PoEs research to broader debates about the politics of state-building in Africa and beyond. The chapter discusses the reframing of PoEs suggested by the authors, their power domains framework, the distinction between PoEs emergence and persistence, the role of ideas for PoEs, and the generalizability of the book's findings. Based on this discussion, future directions for PoEs research are outlined, covering both theory and method. A change of focus is suggested from PoEs to a broader perspective on 'topographies of state performance' into which the study of PoEs can then be embedded.
This chapter provides a critical assessment of the contributions and limitations of the book "Pockets of Effectiveness and the Politics of State-building and Development in Africa". The book advances existing work on pockets of effectiveness (PoEs) by systematically investigating the links between political context and bureaucratic performance. It presents a new theoretical framework in conjunction with a comparative research design and links PoEs research to broader debates about the politics of state-building in Africa and beyond. The chapter discusses the reframing of PoEs suggested by the authors, their power domains framework, the distinction between PoEs emergence and persistence, the role of ideas for PoEs, and the generalizability of the book's findings. Based on this discussion, future directions for PoEs research are outlined, covering both theory and method. A change of focus is suggested from PoEs to a broader perspective on 'topographies of state performance' into which the study of PoEs can then be embedded.
Bonn, 7. August 2023. Die Klimakrise lässt sich nicht ohne einen grünen Wandel bewältigen. Ein Wandel, den vor allem die Jugend einfordert – schließlich wird sie die Folgen der gegenwärtigen Entwicklung zu tragen haben. Ihre Anliegen sind daher von größter Wichtigkeit. Der von den Vereinten Nationen (VN) ausgerufene Internationale Tag der Jugend findet jedes Jahr am 12. August statt und bietet jungen Menschen eine Plattform, auf der sie Forderungen zu relevanten Themen formulieren können. Das diesjährige Thema lautet „Green Skills für die Jugend: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt“.
Was sind Green Skills?
Obgleich sie eine wichtige Rolle spielen, sind Green Skills nicht klar definiert. Für die Formulierung von Maßnahmen und die Neugestaltung von Bildungsformaten, die grüne Kompetenzen fördern, ist jedoch ein Verständnis des Konzepts unerlässlich. Unser Verständnis von Green Skills basiert auf einer Unterscheidung zwischen zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst spezifisches technisches Fachwissen und Fähigkeiten zur Ausübung grüner Berufe. Die zweite Komponente umfasst transversale Kompetenzen, die sich auf ein breites Spektrum an Wissen, Werten und Einstellungen beziehen, die einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Lebensstil fördern. Transversale Kompetenzen sind verschiedene Fähigkeiten, wie etwa Problemlösungskompetenzen, kritisches Denken und emotionale Intelligenz.
Green Skills können eine transformative Kraft entfalten, spielen sie doch eine Schlüsselrolle bei Umstellungen und Veränderungen von Gesellschaften, Volkswirtschaften und Industrien hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Es ist jedoch wichtig, dass Green Skills auch auf eine transformative Weise vermittelt werden, das heißt, die Lernenden mit der Fähigkeit auszustatten, sich den Herausforderungen der heutigen komplexen Welt zu stellen. Transformatives Lernen kann in Kombination mit transversalen Kompetenzen kognitive Veränderungen fördern, die zur Selbstreflexion anregen, um bestehende Weltanschauungen und Praktiken in Frage zu stellen und gleichzeitig Raum für alternative Ansätze zu schaffen.
Bildung für Green Skills
Beim dringend benötigten ökologischen und gesellschaftlichen Wandel spielen Bildung und Kompetenzentwicklung eine entscheidende Rolle. Schließlich wird es bis 2030 mehr als 60 Prozent der jungen Menschen an den notwendigen Fähigkeiten fehlen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Für diese negative Entwicklung gibt es zwei Gründe: Erstens mangelt es generell an einer kohärenten Politik in den Bereichen Kompetenzentwicklung und Umwelt, da diese oft getrennt voneinander diskutiert werden. Zweitens sind die meisten der heutigen Bildungssysteme weltweit nicht darauf abgestimmt, die erforderlichen Green Skills zu vermitteln. Um den grünen Wandel voranzutreiben und die Jugend mit Green Skills auszustatten, brauchen wir Bildungsreformen und gut abgestimmte politische Maßnahmen.
Die mangelnde Kohärenz zwischen Bildungs- und Umweltpolitik ist auf unterschiedliche Prioritäten, ein begrenztes Bewusstsein und institutionelle Hindernisse zurückzuführen. Daher ist es notwendig Plattformen für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteur*innen zu schaffen. Mit dem Internationalen Tag der Jugend 2023 schaffen die VN einen Raum für Austausch und Bewusstseinsbildung und legen den Grundstein für solche Plattformen, auf denen Akteur*innen Strategien und bewährte Verfahren austauschen können. Der Internationale Tag der Jugend bietet den Teilnehmenden eine wichtige Gelegenheit, diese Plattformen weiterzuentwickeln und die relevanten Stakeholder*innen in die Verantwortung zu nehmen. Policies sollten gemeinsam mit Jugendbewegungen und indigenen Gemeinschaften, die unmittelbar vom Klimawandel betroffen sind, weiterentwickelt werden. Diese müssen Jugendliche unterstützen, die nicht nur ihre Green Skills ausbauen, sondern auch den Status quo in Frage stellen und gängige Narrative überdenken wollen. Dies kann durch die Einrichtung einer sektorübergreifenden Task Force geschehen. Jugendliche können auf lokaler Ebene Informationen über Herausforderungen und Bedürfnisse sammeln, welche ihre Vertreter*innen zusammen mit den Stakeholder*innen dann auf die nationale und internationale Ebene bringen können, auf der die sektoralen Task Forces tätig sind.
Die Reform von Bildungssystemen gestaltet sich häufig schwierig, da sie meist auf lokaler Ebene geplant und durchgeführt wird. Dennoch gibt es Best Practices dafür, Bildungssysteme so anzupassen, dass Green Skills durch transformatives Lernen vermittelt werden können. Globale Webinare, die die VN bereits jetzt organisiert, könnten stärker dafür eingesetzt werden, diese Best Practices zu vermitteln und die lokale Netzwerke für Bildung für nachhaltige Entwicklung, die in ihren jeweiligen Ländern auf einen grünen Wandel hinarbeiten, besser einzubeziehen.
Im Rahmen von Multi-Stakeholder-Lerninitiativen kommt es zum Austausch mit unterschiedlichsten Gruppen. „Dies ermöglicht Teilnehmenden etwas Neues zu erfahren, motiviert sie und ermöglicht ihnen sich auszutauschen, um voneinander zu lernen“ (Aményon AKAKPO, YFES Services, Absolvent der BMZ African-German Leadership Academy). Embodied Learning und empathisches Lernen helfen dabei, ein Bewusstsein für unsere Umgebung zu schaffen, indem ein Bewusstsein für uns selbst und andere entwickelt wird. Dazu muss Raum für Selbstreflexion und Lernen von anderen geschaffen werden, etwa durch aktives Zuhören, Rollenspiele oder Aktivitäten mit und in der Natur. Schließlich trägt das Aufspüren blinder Flecken maßgeblich zu Lernprozessen bei, die dazu beitragen, Wissenslücken zu erkennen und zu verstehen, warum diese Lücken bestehen. Dazu gehört es, die Dominanz bestimmter Wissensformen kritisch zu hinterfragen und dekoloniale Ansätze einzubeziehen. Der Austausch sollte auf mehreren Ebenen stattfinden, um auch die verborgenen Strukturen und Mechanismen der Bildungssysteme einzubeziehen.
Isabelle Eberz ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet in der BMZ African-German Leadership Academy am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Samantha Ruppel ist Politikwissenschaftlerin und Leitung der BMZ African-German Leadership Academy am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Neringa Tumėnaitė ist Doktorandin an der SOAS University of London, Mitglied des Pools Europäischer Jugendforscher*innen bei der EU-Europarat Jugendpartnerschaft und Direktorin von Humanity Consulting. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Qualität der Beteiligung der Jugend an der Entscheidungsfindung im Rahmen der europäischen Außenpolitik in den Bereichen Klimaschutz und Friedenskonsolidierung.
Bonn, 7. August 2023. Die Klimakrise lässt sich nicht ohne einen grünen Wandel bewältigen. Ein Wandel, den vor allem die Jugend einfordert – schließlich wird sie die Folgen der gegenwärtigen Entwicklung zu tragen haben. Ihre Anliegen sind daher von größter Wichtigkeit. Der von den Vereinten Nationen (VN) ausgerufene Internationale Tag der Jugend findet jedes Jahr am 12. August statt und bietet jungen Menschen eine Plattform, auf der sie Forderungen zu relevanten Themen formulieren können. Das diesjährige Thema lautet „Green Skills für die Jugend: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt“.
Was sind Green Skills?
Obgleich sie eine wichtige Rolle spielen, sind Green Skills nicht klar definiert. Für die Formulierung von Maßnahmen und die Neugestaltung von Bildungsformaten, die grüne Kompetenzen fördern, ist jedoch ein Verständnis des Konzepts unerlässlich. Unser Verständnis von Green Skills basiert auf einer Unterscheidung zwischen zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst spezifisches technisches Fachwissen und Fähigkeiten zur Ausübung grüner Berufe. Die zweite Komponente umfasst transversale Kompetenzen, die sich auf ein breites Spektrum an Wissen, Werten und Einstellungen beziehen, die einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Lebensstil fördern. Transversale Kompetenzen sind verschiedene Fähigkeiten, wie etwa Problemlösungskompetenzen, kritisches Denken und emotionale Intelligenz.
Green Skills können eine transformative Kraft entfalten, spielen sie doch eine Schlüsselrolle bei Umstellungen und Veränderungen von Gesellschaften, Volkswirtschaften und Industrien hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Es ist jedoch wichtig, dass Green Skills auch auf eine transformative Weise vermittelt werden, das heißt, die Lernenden mit der Fähigkeit auszustatten, sich den Herausforderungen der heutigen komplexen Welt zu stellen. Transformatives Lernen kann in Kombination mit transversalen Kompetenzen kognitive Veränderungen fördern, die zur Selbstreflexion anregen, um bestehende Weltanschauungen und Praktiken in Frage zu stellen und gleichzeitig Raum für alternative Ansätze zu schaffen.
Bildung für Green Skills
Beim dringend benötigten ökologischen und gesellschaftlichen Wandel spielen Bildung und Kompetenzentwicklung eine entscheidende Rolle. Schließlich wird es bis 2030 mehr als 60 Prozent der jungen Menschen an den notwendigen Fähigkeiten fehlen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Für diese negative Entwicklung gibt es zwei Gründe: Erstens mangelt es generell an einer kohärenten Politik in den Bereichen Kompetenzentwicklung und Umwelt, da diese oft getrennt voneinander diskutiert werden. Zweitens sind die meisten der heutigen Bildungssysteme weltweit nicht darauf abgestimmt, die erforderlichen Green Skills zu vermitteln. Um den grünen Wandel voranzutreiben und die Jugend mit Green Skills auszustatten, brauchen wir Bildungsreformen und gut abgestimmte politische Maßnahmen.
Die mangelnde Kohärenz zwischen Bildungs- und Umweltpolitik ist auf unterschiedliche Prioritäten, ein begrenztes Bewusstsein und institutionelle Hindernisse zurückzuführen. Daher ist es notwendig Plattformen für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteur*innen zu schaffen. Mit dem Internationalen Tag der Jugend 2023 schaffen die VN einen Raum für Austausch und Bewusstseinsbildung und legen den Grundstein für solche Plattformen, auf denen Akteur*innen Strategien und bewährte Verfahren austauschen können. Der Internationale Tag der Jugend bietet den Teilnehmenden eine wichtige Gelegenheit, diese Plattformen weiterzuentwickeln und die relevanten Stakeholder*innen in die Verantwortung zu nehmen. Policies sollten gemeinsam mit Jugendbewegungen und indigenen Gemeinschaften, die unmittelbar vom Klimawandel betroffen sind, weiterentwickelt werden. Diese müssen Jugendliche unterstützen, die nicht nur ihre Green Skills ausbauen, sondern auch den Status quo in Frage stellen und gängige Narrative überdenken wollen. Dies kann durch die Einrichtung einer sektorübergreifenden Task Force geschehen. Jugendliche können auf lokaler Ebene Informationen über Herausforderungen und Bedürfnisse sammeln, welche ihre Vertreter*innen zusammen mit den Stakeholder*innen dann auf die nationale und internationale Ebene bringen können, auf der die sektoralen Task Forces tätig sind.
Die Reform von Bildungssystemen gestaltet sich häufig schwierig, da sie meist auf lokaler Ebene geplant und durchgeführt wird. Dennoch gibt es Best Practices dafür, Bildungssysteme so anzupassen, dass Green Skills durch transformatives Lernen vermittelt werden können. Globale Webinare, die die VN bereits jetzt organisiert, könnten stärker dafür eingesetzt werden, diese Best Practices zu vermitteln und die lokale Netzwerke für Bildung für nachhaltige Entwicklung, die in ihren jeweiligen Ländern auf einen grünen Wandel hinarbeiten, besser einzubeziehen.
Im Rahmen von Multi-Stakeholder-Lerninitiativen kommt es zum Austausch mit unterschiedlichsten Gruppen. „Dies ermöglicht Teilnehmenden etwas Neues zu erfahren, motiviert sie und ermöglicht ihnen sich auszutauschen, um voneinander zu lernen“ (Aményon AKAKPO, YFES Services, Absolvent der BMZ African-German Leadership Academy). Embodied Learning und empathisches Lernen helfen dabei, ein Bewusstsein für unsere Umgebung zu schaffen, indem ein Bewusstsein für uns selbst und andere entwickelt wird. Dazu muss Raum für Selbstreflexion und Lernen von anderen geschaffen werden, etwa durch aktives Zuhören, Rollenspiele oder Aktivitäten mit und in der Natur. Schließlich trägt das Aufspüren blinder Flecken maßgeblich zu Lernprozessen bei, die dazu beitragen, Wissenslücken zu erkennen und zu verstehen, warum diese Lücken bestehen. Dazu gehört es, die Dominanz bestimmter Wissensformen kritisch zu hinterfragen und dekoloniale Ansätze einzubeziehen. Der Austausch sollte auf mehreren Ebenen stattfinden, um auch die verborgenen Strukturen und Mechanismen der Bildungssysteme einzubeziehen.
Isabelle Eberz ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet in der BMZ African-German Leadership Academy am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Samantha Ruppel ist Politikwissenschaftlerin und Leitung der BMZ African-German Leadership Academy am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Neringa Tumėnaitė ist Doktorandin an der SOAS University of London, Mitglied des Pools Europäischer Jugendforscher*innen bei der EU-Europarat Jugendpartnerschaft und Direktorin von Humanity Consulting. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Qualität der Beteiligung der Jugend an der Entscheidungsfindung im Rahmen der europäischen Außenpolitik in den Bereichen Klimaschutz und Friedenskonsolidierung.
Bonn, 7. August 2023. Die Klimakrise lässt sich nicht ohne einen grünen Wandel bewältigen. Ein Wandel, den vor allem die Jugend einfordert – schließlich wird sie die Folgen der gegenwärtigen Entwicklung zu tragen haben. Ihre Anliegen sind daher von größter Wichtigkeit. Der von den Vereinten Nationen (VN) ausgerufene Internationale Tag der Jugend findet jedes Jahr am 12. August statt und bietet jungen Menschen eine Plattform, auf der sie Forderungen zu relevanten Themen formulieren können. Das diesjährige Thema lautet „Green Skills für die Jugend: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt“.
Was sind Green Skills?
Obgleich sie eine wichtige Rolle spielen, sind Green Skills nicht klar definiert. Für die Formulierung von Maßnahmen und die Neugestaltung von Bildungsformaten, die grüne Kompetenzen fördern, ist jedoch ein Verständnis des Konzepts unerlässlich. Unser Verständnis von Green Skills basiert auf einer Unterscheidung zwischen zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst spezifisches technisches Fachwissen und Fähigkeiten zur Ausübung grüner Berufe. Die zweite Komponente umfasst transversale Kompetenzen, die sich auf ein breites Spektrum an Wissen, Werten und Einstellungen beziehen, die einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Lebensstil fördern. Transversale Kompetenzen sind verschiedene Fähigkeiten, wie etwa Problemlösungskompetenzen, kritisches Denken und emotionale Intelligenz.
Green Skills können eine transformative Kraft entfalten, spielen sie doch eine Schlüsselrolle bei Umstellungen und Veränderungen von Gesellschaften, Volkswirtschaften und Industrien hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Es ist jedoch wichtig, dass Green Skills auch auf eine transformative Weise vermittelt werden, das heißt, die Lernenden mit der Fähigkeit auszustatten, sich den Herausforderungen der heutigen komplexen Welt zu stellen. Transformatives Lernen kann in Kombination mit transversalen Kompetenzen kognitive Veränderungen fördern, die zur Selbstreflexion anregen, um bestehende Weltanschauungen und Praktiken in Frage zu stellen und gleichzeitig Raum für alternative Ansätze zu schaffen.
Bildung für Green Skills
Beim dringend benötigten ökologischen und gesellschaftlichen Wandel spielen Bildung und Kompetenzentwicklung eine entscheidende Rolle. Schließlich wird es bis 2030 mehr als 60 Prozent der jungen Menschen an den notwendigen Fähigkeiten fehlen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Für diese negative Entwicklung gibt es zwei Gründe: Erstens mangelt es generell an einer kohärenten Politik in den Bereichen Kompetenzentwicklung und Umwelt, da diese oft getrennt voneinander diskutiert werden. Zweitens sind die meisten der heutigen Bildungssysteme weltweit nicht darauf abgestimmt, die erforderlichen Green Skills zu vermitteln. Um den grünen Wandel voranzutreiben und die Jugend mit Green Skills auszustatten, brauchen wir Bildungsreformen und gut abgestimmte politische Maßnahmen.
Die mangelnde Kohärenz zwischen Bildungs- und Umweltpolitik ist auf unterschiedliche Prioritäten, ein begrenztes Bewusstsein und institutionelle Hindernisse zurückzuführen. Daher ist es notwendig Plattformen für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteur*innen zu schaffen. Mit dem Internationalen Tag der Jugend 2023 schaffen die VN einen Raum für Austausch und Bewusstseinsbildung und legen den Grundstein für solche Plattformen, auf denen Akteur*innen Strategien und bewährte Verfahren austauschen können. Der Internationale Tag der Jugend bietet den Teilnehmenden eine wichtige Gelegenheit, diese Plattformen weiterzuentwickeln und die relevanten Stakeholder*innen in die Verantwortung zu nehmen. Policies sollten gemeinsam mit Jugendbewegungen und indigenen Gemeinschaften, die unmittelbar vom Klimawandel betroffen sind, weiterentwickelt werden. Diese müssen Jugendliche unterstützen, die nicht nur ihre Green Skills ausbauen, sondern auch den Status quo in Frage stellen und gängige Narrative überdenken wollen. Dies kann durch die Einrichtung einer sektorübergreifenden Task Force geschehen. Jugendliche können auf lokaler Ebene Informationen über Herausforderungen und Bedürfnisse sammeln, welche ihre Vertreter*innen zusammen mit den Stakeholder*innen dann auf die nationale und internationale Ebene bringen können, auf der die sektoralen Task Forces tätig sind.
Die Reform von Bildungssystemen gestaltet sich häufig schwierig, da sie meist auf lokaler Ebene geplant und durchgeführt wird. Dennoch gibt es Best Practices dafür, Bildungssysteme so anzupassen, dass Green Skills durch transformatives Lernen vermittelt werden können. Globale Webinare, die die VN bereits jetzt organisiert, könnten stärker dafür eingesetzt werden, diese Best Practices zu vermitteln und die lokale Netzwerke für Bildung für nachhaltige Entwicklung, die in ihren jeweiligen Ländern auf einen grünen Wandel hinarbeiten, besser einzubeziehen.
Im Rahmen von Multi-Stakeholder-Lerninitiativen kommt es zum Austausch mit unterschiedlichsten Gruppen. „Dies ermöglicht Teilnehmenden etwas Neues zu erfahren, motiviert sie und ermöglicht ihnen sich auszutauschen, um voneinander zu lernen“ (Aményon AKAKPO, YFES Services, Absolvent der BMZ African-German Leadership Academy). Embodied Learning und empathisches Lernen helfen dabei, ein Bewusstsein für unsere Umgebung zu schaffen, indem ein Bewusstsein für uns selbst und andere entwickelt wird. Dazu muss Raum für Selbstreflexion und Lernen von anderen geschaffen werden, etwa durch aktives Zuhören, Rollenspiele oder Aktivitäten mit und in der Natur. Schließlich trägt das Aufspüren blinder Flecken maßgeblich zu Lernprozessen bei, die dazu beitragen, Wissenslücken zu erkennen und zu verstehen, warum diese Lücken bestehen. Dazu gehört es, die Dominanz bestimmter Wissensformen kritisch zu hinterfragen und dekoloniale Ansätze einzubeziehen. Der Austausch sollte auf mehreren Ebenen stattfinden, um auch die verborgenen Strukturen und Mechanismen der Bildungssysteme einzubeziehen.
Isabelle Eberz ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet in der BMZ African-German Leadership Academy am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Samantha Ruppel ist Politikwissenschaftlerin und Leitung der BMZ African-German Leadership Academy am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) in Bonn.
Neringa Tumėnaitė ist Doktorandin an der SOAS University of London, Mitglied des Pools Europäischer Jugendforscher*innen bei der EU-Europarat Jugendpartnerschaft und Direktorin von Humanity Consulting. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Qualität der Beteiligung der Jugend an der Entscheidungsfindung im Rahmen der europäischen Außenpolitik in den Bereichen Klimaschutz und Friedenskonsolidierung.
India launched one of the world’s largest health insurance programs, the Pradhan Mantri Jan Arogya Yojana (PM-JAY), targeting more than 500 million economically and socially disadvantaged Indians. PM-JAY is publicly funded and covers hospitalization costs in public and private facilities. We examine how PM-JAY has affected hospitalizations and out-of-pocket expenditures (OOPE), and given the high use of private health care in India, we compare these outcomes across public and private facilities. We conducted a household survey to collect data on socioeconomic and demographic information, health status and hospitalizations for more than 57,000 PM-JAY eligible individuals in six Indian states. Using multivariate regression models, we estimated whether PM-JAY was associated with any changes in hospitalizations, OOPE and catastrophic health expenditures (CHE) and whether these differed across public and private facilities. We found that PM-JAY was not associated with an increase in hospitalizations, but it increased the probability of visiting a private facility by 4.6% points (p < .05). PM-JAY was associated with a relative reduction of 13% in OOPE (p < .1) and 21% in CHE (p < .01). This was entirely driven by private facilities, where relative OOPE was reduced by 17% (p < .01) and CHE by 19% (p < .01). This implied that PM-JAY has shifted use from public to private hospitalizations. Given the complex healthcare system with the presence of parallel public and private systems in India, our study concludes that for economically and socially disadvantaged groups, PM-JAY contributes to improved access to secondary and tertiary care services from private providers.
India launched one of the world’s largest health insurance programs, the Pradhan Mantri Jan Arogya Yojana (PM-JAY), targeting more than 500 million economically and socially disadvantaged Indians. PM-JAY is publicly funded and covers hospitalization costs in public and private facilities. We examine how PM-JAY has affected hospitalizations and out-of-pocket expenditures (OOPE), and given the high use of private health care in India, we compare these outcomes across public and private facilities. We conducted a household survey to collect data on socioeconomic and demographic information, health status and hospitalizations for more than 57,000 PM-JAY eligible individuals in six Indian states. Using multivariate regression models, we estimated whether PM-JAY was associated with any changes in hospitalizations, OOPE and catastrophic health expenditures (CHE) and whether these differed across public and private facilities. We found that PM-JAY was not associated with an increase in hospitalizations, but it increased the probability of visiting a private facility by 4.6% points (p < .05). PM-JAY was associated with a relative reduction of 13% in OOPE (p < .1) and 21% in CHE (p < .01). This was entirely driven by private facilities, where relative OOPE was reduced by 17% (p < .01) and CHE by 19% (p < .01). This implied that PM-JAY has shifted use from public to private hospitalizations. Given the complex healthcare system with the presence of parallel public and private systems in India, our study concludes that for economically and socially disadvantaged groups, PM-JAY contributes to improved access to secondary and tertiary care services from private providers.
India launched one of the world’s largest health insurance programs, the Pradhan Mantri Jan Arogya Yojana (PM-JAY), targeting more than 500 million economically and socially disadvantaged Indians. PM-JAY is publicly funded and covers hospitalization costs in public and private facilities. We examine how PM-JAY has affected hospitalizations and out-of-pocket expenditures (OOPE), and given the high use of private health care in India, we compare these outcomes across public and private facilities. We conducted a household survey to collect data on socioeconomic and demographic information, health status and hospitalizations for more than 57,000 PM-JAY eligible individuals in six Indian states. Using multivariate regression models, we estimated whether PM-JAY was associated with any changes in hospitalizations, OOPE and catastrophic health expenditures (CHE) and whether these differed across public and private facilities. We found that PM-JAY was not associated with an increase in hospitalizations, but it increased the probability of visiting a private facility by 4.6% points (p < .05). PM-JAY was associated with a relative reduction of 13% in OOPE (p < .1) and 21% in CHE (p < .01). This was entirely driven by private facilities, where relative OOPE was reduced by 17% (p < .01) and CHE by 19% (p < .01). This implied that PM-JAY has shifted use from public to private hospitalizations. Given the complex healthcare system with the presence of parallel public and private systems in India, our study concludes that for economically and socially disadvantaged groups, PM-JAY contributes to improved access to secondary and tertiary care services from private providers.
Die aktuelle Debatte rund um die Frage, wie die deutsche Wirtschaft angesichts der Wachstumsflaute gestärkt werden kann, kommentiert Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wie folgt:
Die Bundesregierung sollte den Rufen nach einem Konjunkturprogramm mit weiteren Subventionen und Steuersenkungen widerstehen. Ein Konjunkturprogramm, das der mächtigen Unternehmenslobby lediglich weitere Milliarden schenkt, wäre kontraproduktiv, würde zu Mitnahmeeffekten führen und nichts an den wirtschaftlichen Problemen in Deutschland ändern.How does armed conflict affect the social fabric of societies? This question is central if we want to understand better why some countries experience repeated cycles of violence. In recent years, considerable scientific work has been put into studying the social legacies of armed conflict. This article brings these academic studies together in a novel way, taking a holistic perspective and analyzing each of the three constituent elements of social cohesion—trust, cooperation, and identity—in detail and along both a vertical (state–society relations) and a horizontal (interpersonal and intergroup relations) dimension. Bringing together insights from fifty empirical studies, I call into question the initial optimism expressed by some scholars that conflict increases social cohesion. Only political participation seems to often be positively affected by experiencing conflict. In contrast, social and political trust as well as identification and cooperation across groups declines. However, research in several of these sub-elements of social cohesion is still nascent so that the strengths and shortcomings of the different studies are discussed and future avenues for research are identified.
How does armed conflict affect the social fabric of societies? This question is central if we want to understand better why some countries experience repeated cycles of violence. In recent years, considerable scientific work has been put into studying the social legacies of armed conflict. This article brings these academic studies together in a novel way, taking a holistic perspective and analyzing each of the three constituent elements of social cohesion—trust, cooperation, and identity—in detail and along both a vertical (state–society relations) and a horizontal (interpersonal and intergroup relations) dimension. Bringing together insights from fifty empirical studies, I call into question the initial optimism expressed by some scholars that conflict increases social cohesion. Only political participation seems to often be positively affected by experiencing conflict. In contrast, social and political trust as well as identification and cooperation across groups declines. However, research in several of these sub-elements of social cohesion is still nascent so that the strengths and shortcomings of the different studies are discussed and future avenues for research are identified.
How does armed conflict affect the social fabric of societies? This question is central if we want to understand better why some countries experience repeated cycles of violence. In recent years, considerable scientific work has been put into studying the social legacies of armed conflict. This article brings these academic studies together in a novel way, taking a holistic perspective and analyzing each of the three constituent elements of social cohesion—trust, cooperation, and identity—in detail and along both a vertical (state–society relations) and a horizontal (interpersonal and intergroup relations) dimension. Bringing together insights from fifty empirical studies, I call into question the initial optimism expressed by some scholars that conflict increases social cohesion. Only political participation seems to often be positively affected by experiencing conflict. In contrast, social and political trust as well as identification and cooperation across groups declines. However, research in several of these sub-elements of social cohesion is still nascent so that the strengths and shortcomings of the different studies are discussed and future avenues for research are identified.
Im Jahr 2014 gründeten Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad eine neue regionale Organisation – die G5 Sahel („le groupe de cinq pays du Sahel“). In diesem Kapitel wird die Gründung der G5-Sahel untersucht und erläutert. Das Kapitel analysiert auch die Rolle, die die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten bei der Förderung der Gründung und Entwicklung der regionalen Organisation gespielt haben. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass ein regionales Machtvakuum, die Bedarf der G5-Sahel-Mitgliedsstaaten an zusätzlichen finanziellen Ressourcen und die wichtige Unterstützung durch die EU und ihre Mitgliedsstaaten die wichtigsten Erklärungsfaktoren für die Gründung der G5-Sahel sind.
Im Jahr 2014 gründeten Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad eine neue regionale Organisation – die G5 Sahel („le groupe de cinq pays du Sahel“). In diesem Kapitel wird die Gründung der G5-Sahel untersucht und erläutert. Das Kapitel analysiert auch die Rolle, die die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten bei der Förderung der Gründung und Entwicklung der regionalen Organisation gespielt haben. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass ein regionales Machtvakuum, die Bedarf der G5-Sahel-Mitgliedsstaaten an zusätzlichen finanziellen Ressourcen und die wichtige Unterstützung durch die EU und ihre Mitgliedsstaaten die wichtigsten Erklärungsfaktoren für die Gründung der G5-Sahel sind.