COVID-19 has quickly developed from a global health crisis into a severe economic one. But this may be an opportunity to restructure our economies and channel funds into green investments. Politically informed smart green transformations will prioritize win-wins over costlier reform processes that risk turning into dead ends and make sure as much environmental conditionality as possible is added to the non-green bailouts that will be part of economic recovery packages.
Der Weltbankpräsident David Malpass erwartet infolge der Coronakrise eine tiefere globale Rezession als während der Großen Depression der Dreißigerjahre. Die Krise wird die ärmsten Länder im Vergleich zu den Industrieländern der Welt noch stärker treffen, weil diese Länder kaum über fiskalische Spielräume verfügen. Ihre sozialen Sicherungssysteme sowie die Gesundheitssysteme sind nicht ausreichend. Die besondere Verwundbarkeit der ärmsten Länder ist auch auf eine einseitige Ausrichtung der Wirtschaft zurückzuführen, die sich in den meisten Ländern auf den Export von einigen Rohstoffen und Produkten konzentriert. Hinzu kommt, dass laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bereits vor der Krise etwa die Hälfte der Niedrigeinkommensländer hoch verschuldet waren. Und es werden sich infolge der Coronakrise noch mehr arme Länder hoch verschulden.
Aus diesen Gründen werden die ärmsten Länder der Welt die Coronakrise alleine nicht bewältigen können. Die internationale Gemeinschaft und besonders die internationalen Finanzinstitutionen, wie die Weltbank und der IWF, sollten eine tragende Rolle übernehmen, den Ländern kurz- und mittelfristig Finanzhilfe bereitzustellen. Ohne schnelle Hilfe werden laut dem Weltbankpräsidenten die Fortschritte, die diese Länder während des letzten Jahrzehnts in ihrer Entwicklung gemacht haben, wieder verloren gehen.
Weltbank und IWF haben schnell reagiert und mit einer Reihe von Instrumenten kurzfristig relativ viel Liquidität für die Entwicklungsländer bereitgestellt. Der IWF wird kurzfristig Notkredite in Höhe von circa USD 50 Milliarden für Entwicklungs- und Schwellenländer anbieten. Davon stellt der IWF etwa USD 10 Milliarden zinslos für die ärmsten Länder über die Rapid Credit Facility und rund USD 40 Milliarden für Schwellenländer über das Rapid Financing Instrument bereit. In diesem Zusammenhang hat der IWF für diese beiden Notfinanzierungsfazilitäten das jährlich zur Verfügung stehende Volumen zeitweise verdoppelt. Bis Mitte April hatten bereits 44 Länder Afrikas Finanzhilfe im Rahmen dieser beiden Instrumente angefragt. Damit die Länder schneller die Finanzmittele erhalten, hat der IWF die internen Verfahren zur Auszahlung beschleunigt. Darüber hinaus hat der IWF die Catastrophe Containment and Relief Trust reformiert, um nun mehr armen Ländern kurzfristig und gleichzeitig Schuldendiensterlasse zu gewähren. Zu den Reformen gehört beispielsweise die Auszahlung in Tranchen und für eine maximale Dauer von zwei Jahren.
Die Weltbankgruppe wird in den nächsten 15 Monaten rund USD 160 Milliarden für Entwicklungsländer bereitstellen. Alleine im Rahmen einer Fast-track COVID-19-Fazilität stellt die Weltbank vorgezogene Zahlungen in Höhe von USD 14 Milliarden bereit. Damit kann die Weltbank Finanzmittel schneller an die Länder auszahlen. Davon werden USD 6 Milliarden über die Institution für arme Länder (International Development Association) und über die Institution für mittlere Einkommensländer (International Bank for Reconstruction and Development) lanciert. Die für den Privatsektor zuständige Institution der Weltbankgruppe – die International Finance Corporation – wird private Unternehmen in Höhe von USD 8 Milliarden unterstützen, um damit vor allem auch Massenentlassungen abzuwenden. In der ersten Gruppe wird die Weltbank bereits 25 Länder unterstützen, davon 10 in Sub-Sahara Afrika. Des Weiteren stellt die Multilateral Investment Guarantee Agency schnell Garantien bereit, beispielsweise für Kredite, für die Bekämpfung der Coronakrise in Höhe von USD 6,5 Milliarden.
Damit die Weltbank über genügend Mittel verfügt, sollten die bilateralen Geber an die Fazilität für arme Länder – der International Development Association – vorgezogene Zahlungen leisten. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) plant unter anderem hierfür, im Rahmen ihres „Corona-Sofortprogramms“ einen Mehrbedarf im Haushalt 2020 zu beantragen. Darüber hinaus sollten die Kapitaleigner der multilateralen Entwicklungsbanken eine Kapitalerhöhung diskutieren, damit die internationalen Finanzinstitutionen bei Schocks, wie der Coronakrise, genügend Finanzmittel bereitstellen können.
Obwohl die Weltbank und der IWF schnell auf die Krise reagiert und ein gutes Paket aus kurzfristigen konzessionären Mitteln bereitgestellt haben, reicht das Geld zur Bewältigung der Krise in Entwicklungsländern nicht. Daher werden die hochverschuldeten Entwicklungsländer über die Erlasse ihrer Schuldendienstzahlungen beim IWF und die Moratorien der öffentlichen bilateralen Gläubiger hinaus noch weitere Schuldenerlasse benötigen. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller spricht sich in seinem Corona-Sofortprogramm für einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt aus. Dabei sind zwei Dinge wichtig, damit einzelne Gläubiger nicht von Erlassen anderer Gläubiger profitieren. Erstens sollten sich alle öffentlichen und privaten Gläubiger gleichermaßen an Schuldenerlassen beteiligen. Zweitens sollten alle Gläubiger ihre Kreditverträge offenlegen.
Bei der Bewältigung dieser Pandemie trägt die internationale Gemeinschaft eine gemeinsame Verantwortung für die ärmsten Länder der Welt und sollte besonders auch mit kurzfristiger finanzieller Unterstützung dafür Sorge tragen, dass diese Länder die bisher erreichten Entwicklungsfortschritte nicht verlieren.
Dieser Text ist Teil einer Sonderreihe unseres Formats Die aktuelle Kolumne, die die Folgen der Corona-Krise entwicklungspolitisch und sozioökonomisch einordnet. Sie finden die weiteren Texte hier auf unserer Überblicksseite.
Der Weltbankpräsident David Malpass erwartet infolge der Coronakrise eine tiefere globale Rezession als während der Großen Depression der Dreißigerjahre. Die Krise wird die ärmsten Länder im Vergleich zu den Industrieländern der Welt noch stärker treffen, weil diese Länder kaum über fiskalische Spielräume verfügen. Ihre sozialen Sicherungssysteme sowie die Gesundheitssysteme sind nicht ausreichend. Die besondere Verwundbarkeit der ärmsten Länder ist auch auf eine einseitige Ausrichtung der Wirtschaft zurückzuführen, die sich in den meisten Ländern auf den Export von einigen Rohstoffen und Produkten konzentriert. Hinzu kommt, dass laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bereits vor der Krise etwa die Hälfte der Niedrigeinkommensländer hoch verschuldet waren. Und es werden sich infolge der Coronakrise noch mehr arme Länder hoch verschulden.
Aus diesen Gründen werden die ärmsten Länder der Welt die Coronakrise alleine nicht bewältigen können. Die internationale Gemeinschaft und besonders die internationalen Finanzinstitutionen, wie die Weltbank und der IWF, sollten eine tragende Rolle übernehmen, den Ländern kurz- und mittelfristig Finanzhilfe bereitzustellen. Ohne schnelle Hilfe werden laut dem Weltbankpräsidenten die Fortschritte, die diese Länder während des letzten Jahrzehnts in ihrer Entwicklung gemacht haben, wieder verloren gehen.
Weltbank und IWF haben schnell reagiert und mit einer Reihe von Instrumenten kurzfristig relativ viel Liquidität für die Entwicklungsländer bereitgestellt. Der IWF wird kurzfristig Notkredite in Höhe von circa USD 50 Milliarden für Entwicklungs- und Schwellenländer anbieten. Davon stellt der IWF etwa USD 10 Milliarden zinslos für die ärmsten Länder über die Rapid Credit Facility und rund USD 40 Milliarden für Schwellenländer über das Rapid Financing Instrument bereit. In diesem Zusammenhang hat der IWF für diese beiden Notfinanzierungsfazilitäten das jährlich zur Verfügung stehende Volumen zeitweise verdoppelt. Bis Mitte April hatten bereits 44 Länder Afrikas Finanzhilfe im Rahmen dieser beiden Instrumente angefragt. Damit die Länder schneller die Finanzmittele erhalten, hat der IWF die internen Verfahren zur Auszahlung beschleunigt. Darüber hinaus hat der IWF die Catastrophe Containment and Relief Trust reformiert, um nun mehr armen Ländern kurzfristig und gleichzeitig Schuldendiensterlasse zu gewähren. Zu den Reformen gehört beispielsweise die Auszahlung in Tranchen und für eine maximale Dauer von zwei Jahren.
Die Weltbankgruppe wird in den nächsten 15 Monaten rund USD 160 Milliarden für Entwicklungsländer bereitstellen. Alleine im Rahmen einer Fast-track COVID-19-Fazilität stellt die Weltbank vorgezogene Zahlungen in Höhe von USD 14 Milliarden bereit. Damit kann die Weltbank Finanzmittel schneller an die Länder auszahlen. Davon werden USD 6 Milliarden über die Institution für arme Länder (International Development Association) und über die Institution für mittlere Einkommensländer (International Bank for Reconstruction and Development) lanciert. Die für den Privatsektor zuständige Institution der Weltbankgruppe – die International Finance Corporation – wird private Unternehmen in Höhe von USD 8 Milliarden unterstützen, um damit vor allem auch Massenentlassungen abzuwenden. In der ersten Gruppe wird die Weltbank bereits 25 Länder unterstützen, davon 10 in Sub-Sahara Afrika. Des Weiteren stellt die Multilateral Investment Guarantee Agency schnell Garantien bereit, beispielsweise für Kredite, für die Bekämpfung der Coronakrise in Höhe von USD 6,5 Milliarden.
Damit die Weltbank über genügend Mittel verfügt, sollten die bilateralen Geber an die Fazilität für arme Länder – der International Development Association – vorgezogene Zahlungen leisten. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) plant unter anderem hierfür, im Rahmen ihres „Corona-Sofortprogramms“ einen Mehrbedarf im Haushalt 2020 zu beantragen. Darüber hinaus sollten die Kapitaleigner der multilateralen Entwicklungsbanken eine Kapitalerhöhung diskutieren, damit die internationalen Finanzinstitutionen bei Schocks, wie der Coronakrise, genügend Finanzmittel bereitstellen können.
Obwohl die Weltbank und der IWF schnell auf die Krise reagiert und ein gutes Paket aus kurzfristigen konzessionären Mitteln bereitgestellt haben, reicht das Geld zur Bewältigung der Krise in Entwicklungsländern nicht. Daher werden die hochverschuldeten Entwicklungsländer über die Erlasse ihrer Schuldendienstzahlungen beim IWF und die Moratorien der öffentlichen bilateralen Gläubiger hinaus noch weitere Schuldenerlasse benötigen. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller spricht sich in seinem Corona-Sofortprogramm für einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt aus. Dabei sind zwei Dinge wichtig, damit einzelne Gläubiger nicht von Erlassen anderer Gläubiger profitieren. Erstens sollten sich alle öffentlichen und privaten Gläubiger gleichermaßen an Schuldenerlassen beteiligen. Zweitens sollten alle Gläubiger ihre Kreditverträge offenlegen.
Bei der Bewältigung dieser Pandemie trägt die internationale Gemeinschaft eine gemeinsame Verantwortung für die ärmsten Länder der Welt und sollte besonders auch mit kurzfristiger finanzieller Unterstützung dafür Sorge tragen, dass diese Länder die bisher erreichten Entwicklungsfortschritte nicht verlieren.
Dieser Text ist Teil einer Sonderreihe unseres Formats Die aktuelle Kolumne, die die Folgen der Corona-Krise entwicklungspolitisch und sozioökonomisch einordnet. Sie finden die weiteren Texte hier auf unserer Überblicksseite.
Der Weltbankpräsident David Malpass erwartet infolge der Coronakrise eine tiefere globale Rezession als während der Großen Depression der Dreißigerjahre. Die Krise wird die ärmsten Länder im Vergleich zu den Industrieländern der Welt noch stärker treffen, weil diese Länder kaum über fiskalische Spielräume verfügen. Ihre sozialen Sicherungssysteme sowie die Gesundheitssysteme sind nicht ausreichend. Die besondere Verwundbarkeit der ärmsten Länder ist auch auf eine einseitige Ausrichtung der Wirtschaft zurückzuführen, die sich in den meisten Ländern auf den Export von einigen Rohstoffen und Produkten konzentriert. Hinzu kommt, dass laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank bereits vor der Krise etwa die Hälfte der Niedrigeinkommensländer hoch verschuldet waren. Und es werden sich infolge der Coronakrise noch mehr arme Länder hoch verschulden.
Aus diesen Gründen werden die ärmsten Länder der Welt die Coronakrise alleine nicht bewältigen können. Die internationale Gemeinschaft und besonders die internationalen Finanzinstitutionen, wie die Weltbank und der IWF, sollten eine tragende Rolle übernehmen, den Ländern kurz- und mittelfristig Finanzhilfe bereitzustellen. Ohne schnelle Hilfe werden laut dem Weltbankpräsidenten die Fortschritte, die diese Länder während des letzten Jahrzehnts in ihrer Entwicklung gemacht haben, wieder verloren gehen.
Weltbank und IWF haben schnell reagiert und mit einer Reihe von Instrumenten kurzfristig relativ viel Liquidität für die Entwicklungsländer bereitgestellt. Der IWF wird kurzfristig Notkredite in Höhe von circa USD 50 Milliarden für Entwicklungs- und Schwellenländer anbieten. Davon stellt der IWF etwa USD 10 Milliarden zinslos für die ärmsten Länder über die Rapid Credit Facility und rund USD 40 Milliarden für Schwellenländer über das Rapid Financing Instrument bereit. In diesem Zusammenhang hat der IWF für diese beiden Notfinanzierungsfazilitäten das jährlich zur Verfügung stehende Volumen zeitweise verdoppelt. Bis Mitte April hatten bereits 44 Länder Afrikas Finanzhilfe im Rahmen dieser beiden Instrumente angefragt. Damit die Länder schneller die Finanzmittele erhalten, hat der IWF die internen Verfahren zur Auszahlung beschleunigt. Darüber hinaus hat der IWF die Catastrophe Containment and Relief Trust reformiert, um nun mehr armen Ländern kurzfristig und gleichzeitig Schuldendiensterlasse zu gewähren. Zu den Reformen gehört beispielsweise die Auszahlung in Tranchen und für eine maximale Dauer von zwei Jahren.
Die Weltbankgruppe wird in den nächsten 15 Monaten rund USD 160 Milliarden für Entwicklungsländer bereitstellen. Alleine im Rahmen einer Fast-track COVID-19-Fazilität stellt die Weltbank vorgezogene Zahlungen in Höhe von USD 14 Milliarden bereit. Damit kann die Weltbank Finanzmittel schneller an die Länder auszahlen. Davon werden USD 6 Milliarden über die Institution für arme Länder (International Development Association) und über die Institution für mittlere Einkommensländer (International Bank for Reconstruction and Development) lanciert. Die für den Privatsektor zuständige Institution der Weltbankgruppe – die International Finance Corporation – wird private Unternehmen in Höhe von USD 8 Milliarden unterstützen, um damit vor allem auch Massenentlassungen abzuwenden. In der ersten Gruppe wird die Weltbank bereits 25 Länder unterstützen, davon 10 in Sub-Sahara Afrika. Des Weiteren stellt die Multilateral Investment Guarantee Agency schnell Garantien bereit, beispielsweise für Kredite, für die Bekämpfung der Coronakrise in Höhe von USD 6,5 Milliarden.
Damit die Weltbank über genügend Mittel verfügt, sollten die bilateralen Geber an die Fazilität für arme Länder – der International Development Association – vorgezogene Zahlungen leisten. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) plant unter anderem hierfür, im Rahmen ihres „Corona-Sofortprogramms“ einen Mehrbedarf im Haushalt 2020 zu beantragen. Darüber hinaus sollten die Kapitaleigner der multilateralen Entwicklungsbanken eine Kapitalerhöhung diskutieren, damit die internationalen Finanzinstitutionen bei Schocks, wie der Coronakrise, genügend Finanzmittel bereitstellen können.
Obwohl die Weltbank und der IWF schnell auf die Krise reagiert und ein gutes Paket aus kurzfristigen konzessionären Mitteln bereitgestellt haben, reicht das Geld zur Bewältigung der Krise in Entwicklungsländern nicht. Daher werden die hochverschuldeten Entwicklungsländer über die Erlasse ihrer Schuldendienstzahlungen beim IWF und die Moratorien der öffentlichen bilateralen Gläubiger hinaus noch weitere Schuldenerlasse benötigen. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller spricht sich in seinem Corona-Sofortprogramm für einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt aus. Dabei sind zwei Dinge wichtig, damit einzelne Gläubiger nicht von Erlassen anderer Gläubiger profitieren. Erstens sollten sich alle öffentlichen und privaten Gläubiger gleichermaßen an Schuldenerlassen beteiligen. Zweitens sollten alle Gläubiger ihre Kreditverträge offenlegen.
Bei der Bewältigung dieser Pandemie trägt die internationale Gemeinschaft eine gemeinsame Verantwortung für die ärmsten Länder der Welt und sollte besonders auch mit kurzfristiger finanzieller Unterstützung dafür Sorge tragen, dass diese Länder die bisher erreichten Entwicklungsfortschritte nicht verlieren.
Dieser Text ist Teil einer Sonderreihe unseres Formats Die aktuelle Kolumne, die die Folgen der Corona-Krise entwicklungspolitisch und sozioökonomisch einordnet. Sie finden die weiteren Texte hier auf unserer Überblicksseite.
This paper has three major objectives: (1) to analyse whether the gender of politicians in India is relevant to the educational achievements of the residents of the districts in which they were elected; (2) to test whether politicians are more sensitive to the needs of the people of same gender and (3) to explore the potential channels through which the above relationships operate. By applying econometric techniques to a dataset obtained by merging individual with district-level political data, we concluded that an increase by 10 percentage points in women’s political representation produces an increase by 6 percentage points in the probability of children completing primary school. We then found gender-differentiated results: women’s political representation affects significantly more girls’ than boys’ education. This relationship works partly through the improvement of women’s access to educational programmes like the Mid-Day Meal scheme, while an increase in school infrastructures does not appear to be an important mediating factor. While an in-depth understanding of the pathways through which women’s representation in politics impacts on children’s education is hindered by data constraints, our findings seem to point to the importance of the ‘role model’ effect.
This paper has three major objectives: (1) to analyse whether the gender of politicians in India is relevant to the educational achievements of the residents of the districts in which they were elected; (2) to test whether politicians are more sensitive to the needs of the people of same gender and (3) to explore the potential channels through which the above relationships operate. By applying econometric techniques to a dataset obtained by merging individual with district-level political data, we concluded that an increase by 10 percentage points in women’s political representation produces an increase by 6 percentage points in the probability of children completing primary school. We then found gender-differentiated results: women’s political representation affects significantly more girls’ than boys’ education. This relationship works partly through the improvement of women’s access to educational programmes like the Mid-Day Meal scheme, while an increase in school infrastructures does not appear to be an important mediating factor. While an in-depth understanding of the pathways through which women’s representation in politics impacts on children’s education is hindered by data constraints, our findings seem to point to the importance of the ‘role model’ effect.
This paper has three major objectives: (1) to analyse whether the gender of politicians in India is relevant to the educational achievements of the residents of the districts in which they were elected; (2) to test whether politicians are more sensitive to the needs of the people of same gender and (3) to explore the potential channels through which the above relationships operate. By applying econometric techniques to a dataset obtained by merging individual with district-level political data, we concluded that an increase by 10 percentage points in women’s political representation produces an increase by 6 percentage points in the probability of children completing primary school. We then found gender-differentiated results: women’s political representation affects significantly more girls’ than boys’ education. This relationship works partly through the improvement of women’s access to educational programmes like the Mid-Day Meal scheme, while an increase in school infrastructures does not appear to be an important mediating factor. While an in-depth understanding of the pathways through which women’s representation in politics impacts on children’s education is hindered by data constraints, our findings seem to point to the importance of the ‘role model’ effect.
Bereits während der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 wurde diskutiert, ob klimapolitische Maßnahmen kurzfristig die Produktion und Nachfrage stimulieren und so auch Teil von Konjunkturpaketen sein können. Obwohl politische Entscheidungsträger in einer Krise dazu tendieren, auf bewährte Mittel zu setzen, wurden damals weltweit klimafreundliche Komponenten in die nationalen Konjunkturpakete integriert. Die Erfahrungen der vergangenen Krise zeigen, dass eine solche klimaorientierte Konjunkturpolitik nicht nur kurzfristig zu Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen führt, sondern auch die Grundlage für langfristige Innovationen und eine klimafreundliche wirtschaftliche Entwicklung schafft. Etwa durch die Einführung von Differenzverträgen für CO2-arme Industrieprozesse und für erneuerbare Energien und Green Public Procurement können Regierungen sicherstellen, dass ihre klimapolitischen Impulse eine transformative Wirkung entfalten. Auch in der Corona-Krise können „grüne Stimuli“ einen wichtigen Beitrag zur Erholung der Wirtschaft leisten.
The effectiveness of UN peace operations depends on the “operational readiness” of their personnel, which refers to the knowledge, expertise, training, equipment, and mindset needed to carry out mandated tasks. While the need to improve the operational readiness of peacekeepers has been increasingly recognized over the past few years, the concept of “human rights readiness”—the extent to which consideration of human rights is integrated into the generation, operational configuration, and evaluation of unfirmed personnel—has received less attention.
This policy paper analyzes opportunities and gaps in human rights readiness and explores ways to improve the human rights readiness of peacekeepers. A comprehensive human rights readiness framework would include mechanisms to integrate human rights considerations into the operational configuration and modus operandi of uniformed personnel before, during, and after their deployment. This paper starts the process of developing this framework by focusing on the steps required to prepare and deploy uniformed personnel.
The paper concludes with concrete recommendations for how troop- and police-contributing countries can prioritize human rights in the force generation process and strengthen human rights training for uniformed peacekeepers. These actions would prepare units to uphold human rights standards and better integrate human rights considerations into their work while ensuring that they deliver on this commitment. Ultimately, improved human rights readiness is a key determinant of the performance of UN peacekeepers, as well as of the UN’s credibility and reputation.
Many countries have implemented national climate policies to accomplish pledged Nationally Determined Contributions and to contribute to the temperature objectives of the Paris Agreement on climate change. In 2023, the global stocktake will assess the combined effort of countries. Here, based on a public policy database and a multi-model scenario analysis, we show that implementation of current policies leaves a median emission gap of 22.4 to 28.2 GtCO2eq by 2030 with the optimal pathways to implement the well below 2 °C and 1.5 °C Paris goals. If Nationally Determined Contributions would be fully implemented, this gap would be reduced by a third. Interestingly, the countries evaluated were found to not achieve their pledged contributions with implemented policies (implementation gap), or to have an ambition gap with optimal pathways towards well below 2 °C. This shows that all countries would need to accelerate the implementation of policies for renewable technologies, while efficiency improvements are especially important in emerging countries and fossil-fuel-dependent countries.
Many countries have implemented national climate policies to accomplish pledged Nationally Determined Contributions and to contribute to the temperature objectives of the Paris Agreement on climate change. In 2023, the global stocktake will assess the combined effort of countries. Here, based on a public policy database and a multi-model scenario analysis, we show that implementation of current policies leaves a median emission gap of 22.4 to 28.2 GtCO2eq by 2030 with the optimal pathways to implement the well below 2 °C and 1.5 °C Paris goals. If Nationally Determined Contributions would be fully implemented, this gap would be reduced by a third. Interestingly, the countries evaluated were found to not achieve their pledged contributions with implemented policies (implementation gap), or to have an ambition gap with optimal pathways towards well below 2 °C. This shows that all countries would need to accelerate the implementation of policies for renewable technologies, while efficiency improvements are especially important in emerging countries and fossil-fuel-dependent countries.
Many countries have implemented national climate policies to accomplish pledged Nationally Determined Contributions and to contribute to the temperature objectives of the Paris Agreement on climate change. In 2023, the global stocktake will assess the combined effort of countries. Here, based on a public policy database and a multi-model scenario analysis, we show that implementation of current policies leaves a median emission gap of 22.4 to 28.2 GtCO2eq by 2030 with the optimal pathways to implement the well below 2 °C and 1.5 °C Paris goals. If Nationally Determined Contributions would be fully implemented, this gap would be reduced by a third. Interestingly, the countries evaluated were found to not achieve their pledged contributions with implemented policies (implementation gap), or to have an ambition gap with optimal pathways towards well below 2 °C. This shows that all countries would need to accelerate the implementation of policies for renewable technologies, while efficiency improvements are especially important in emerging countries and fossil-fuel-dependent countries.
Die Corona-Krise hat gravierende gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Folgen. Pandemien wie COVID-19, Ebola, Cholera oder SARS werden sich jedoch immer wieder ereignen, so lange wir nicht deren Ursachen verstehen. Oft sind es Wildtiere, die neue Infektionskrankheiten beim Menschen durch Viren oder Bakterien auslösen. Die Zerstörung unberührter Ökosysteme bringt die Menschen in engeren Kontakt mit Tierarten, die bisher unbekannte Krankheitserreger übertragen können. Die Prävention örtlich begrenzter Epidemien und kontinentaler Pandemien kann daher nur gelingen, wenn man die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als eine Einheit im Sinne von „One Health“ begreift. Im Wirkungsgeflecht mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) kann dadurch die Nachhaltigkeits-Agenda befördert werden. Wenn wir aus der Corona-Krise lernen wollen, ist ganzheitliches Denken gefordert.
Noch vor zwei Jahrzehnten ging man davon aus, dass tropische Wälder die Viren beherbergen, die beim Übergang auf den Menschen zu Krankheiten wie Ebola, HIV und Dengue führen. Doch es ist bewiesen, dass die Zerstörung der biologischen Vielfalt durch den Menschen die Voraussetzungen für die Verbreitung neuer Viren und Krankheiten schafft. Holzeinschlag, Bergbau, Straßenbau und Bevölkerungswachstum bringen Menschen in engeren Kontakt mit Tierarten. Schätzungen zu Folge haben drei Viertel der neu auftretenden Krankheiten, die den Menschen infizieren, ihren Ursprung im Tierreich und werden etwa durch Viren oder Bakterien ausgelöst.
Um weitere Epidemien und Pandemien zu verhindern ist daher eine Zusammenarbeit der Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährung, Klima- und Naturschutz unabdingbar. Ein „Silodenken“ wie in der Vergangenheit oft üblich, greift zu kurz. Fundament zur Umsetzung von One Health ist die Verknüpfung von Human- und Veterinärmedizin, zum Beispiel gemeinsame Impfdienste für Menschen und Tiere. Für eine nachhaltige Umsetzung von One Health werben vor allem internationale Organisationen wie die WHO (Gesundheit), FAO (Ernährung und Landwirtschaft) und OIE (Tiergesundheit). Das One Health Konzept verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen SDGs wie Gesundheit (SDG 3), Klima (SDG 13), Leben an Land und im Wasser (SDG 15, 14) und kann daher eine zentrale Rolle zur Förderung der SDG-Agenda einnehmen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sollte sich daher vom One Health Ansatz leiten lassen und diese mit den Instrumenten der bi- und multilateralen Zusammenarbeit entsprechend adressieren. Für die Unterstützung von Entwicklungsländern sind drei aufeinander abgestimmte Maßnahmen zentral:
Erstens sollten Gesundheitssysteme im Sinne von Universal Health Coverage gestärkt werden. Nur ein belastbares und gut aufgestelltes Gesundheitssystem kann Infektionskrankheiten vorbeugen, sie behandeln und ihre Ausbreitung systematisch eindämmen. Hierbei ist die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals und die Erhöhung von Laborkapazitäten besonders wichtig. Gut ausgebildetes Personal vor allem im Gesundheitssektor kann die Bevölkerung beispielsweise über die Gefahren des Verzehrs von Risikotierarten aufklären und so die Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen verhindern. Die tiermedizinische Versorgung und Forschung sollte hierbei miteinbezogen und gestärkt werden. Als gutes Beispiel gilt hier Mauretanien. Dort wurde nach dem Ausbruch des Rifttalfiebers – übertragen durch Kamele – gezielte Risikokommunikation mit Viehzüchtern, Schlachthofarbeitern und der Öffentlichkeit betrieben.
Zweitens ist es nötig, Länder dabei zu unterstützen, besser mit möglichen Gefahrenquellen wie informellen (Wild-)Tiermärkten umzugehen. Viren und andere Krankheitserreger werden dort oft übertragen. Tiermärkte sind jedoch oft wichtige Nahrungs- und Einkommensquellen für Hunderte Millionen armer Menschen. Um die Gefahrenquellen auf kurze Sicht angemessen zu adressieren, sollte die Aufklärung der Bevölkerung und besserer Hygienepraktiken gefördert werden. Hierzu können digitale Frühwarnsysteme genutzt werden, die aus einer Vielzahl von Gesundheits- und Tiermedizinischen Daten die Bevölkerung vor potenziellen Ausbrüchen auf bestimmten Tiermärkten per SMS warnen. Auch wichtig ist Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, die eine bessere Hygiene bei der Schlachtung von Vieh und dessen Lagerung auf den Märkten erlaubt.
Drittens ist es erforderlich, die Einrichtung und das Management von Schutzgebieten an Land und im Meer zu unterstützen, um Rückzugsräume für Wildtiere zu bewahren. Die Länder sollten dahingehend unterstützt werden Leitlinien und rechtliche Rahmenbedingungen für die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen und Ökosystemen zu erstellen und diese einhalten. Übermäßige Abholzung tropischer Wälder hat beispielsweise in Malaysia dazu geführt, dass Flughunde ihren ursprünglichen Lebensraum verlassen und sich in der Nähe von Schweinezuchtbetrieben niedergelassen haben. Ihr Kot und Speichel infizierte erst die Schweine und dann die Bauern mit dem Nipah-Virus. Gerade die Bewahrung intakter Ökosysteme, beispielsweise durch finanzielle Anreize, dient dem Schutz vor Krankheiten, die von Tieren übertragen werden.
Einschätzungen zufolge stehen viele Entwicklungsländer bezüglich der Corona-Pandemie vor einer gewaltigen humanitären Katastrophe. Prognosen der UN-Wirtschaftskommission für Afrika zufolge, könnten in Afrika bis zu 3,3 Millionen Menschen sterben und 1,2 Milliarden sich mit dem neuen Corona Virus anstecken. Nur ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen der Gesundheit von Tieren, dem Ökosystem und den Menschen kann die Wiederkehr derartiger Pandemien verhindern.
Die Corona-Krise hat gravierende gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Folgen. Pandemien wie COVID-19, Ebola, Cholera oder SARS werden sich jedoch immer wieder ereignen, so lange wir nicht deren Ursachen verstehen. Oft sind es Wildtiere, die neue Infektionskrankheiten beim Menschen durch Viren oder Bakterien auslösen. Die Zerstörung unberührter Ökosysteme bringt die Menschen in engeren Kontakt mit Tierarten, die bisher unbekannte Krankheitserreger übertragen können. Die Prävention örtlich begrenzter Epidemien und kontinentaler Pandemien kann daher nur gelingen, wenn man die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als eine Einheit im Sinne von „One Health“ begreift. Im Wirkungsgeflecht mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) kann dadurch die Nachhaltigkeits-Agenda befördert werden. Wenn wir aus der Corona-Krise lernen wollen, ist ganzheitliches Denken gefordert.
Noch vor zwei Jahrzehnten ging man davon aus, dass tropische Wälder die Viren beherbergen, die beim Übergang auf den Menschen zu Krankheiten wie Ebola, HIV und Dengue führen. Doch es ist bewiesen, dass die Zerstörung der biologischen Vielfalt durch den Menschen die Voraussetzungen für die Verbreitung neuer Viren und Krankheiten schafft. Holzeinschlag, Bergbau, Straßenbau und Bevölkerungswachstum bringen Menschen in engeren Kontakt mit Tierarten. Schätzungen zu Folge haben drei Viertel der neu auftretenden Krankheiten, die den Menschen infizieren, ihren Ursprung im Tierreich und werden etwa durch Viren oder Bakterien ausgelöst.
Um weitere Epidemien und Pandemien zu verhindern ist daher eine Zusammenarbeit der Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährung, Klima- und Naturschutz unabdingbar. Ein „Silodenken“ wie in der Vergangenheit oft üblich, greift zu kurz. Fundament zur Umsetzung von One Health ist die Verknüpfung von Human- und Veterinärmedizin, zum Beispiel gemeinsame Impfdienste für Menschen und Tiere. Für eine nachhaltige Umsetzung von One Health werben vor allem internationale Organisationen wie die WHO (Gesundheit), FAO (Ernährung und Landwirtschaft) und OIE (Tiergesundheit). Das One Health Konzept verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen SDGs wie Gesundheit (SDG 3), Klima (SDG 13), Leben an Land und im Wasser (SDG 15, 14) und kann daher eine zentrale Rolle zur Förderung der SDG-Agenda einnehmen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sollte sich daher vom One Health Ansatz leiten lassen und diese mit den Instrumenten der bi- und multilateralen Zusammenarbeit entsprechend adressieren. Für die Unterstützung von Entwicklungsländern sind drei aufeinander abgestimmte Maßnahmen zentral:
Erstens sollten Gesundheitssysteme im Sinne von Universal Health Coverage gestärkt werden. Nur ein belastbares und gut aufgestelltes Gesundheitssystem kann Infektionskrankheiten vorbeugen, sie behandeln und ihre Ausbreitung systematisch eindämmen. Hierbei ist die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals und die Erhöhung von Laborkapazitäten besonders wichtig. Gut ausgebildetes Personal vor allem im Gesundheitssektor kann die Bevölkerung beispielsweise über die Gefahren des Verzehrs von Risikotierarten aufklären und so die Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen verhindern. Die tiermedizinische Versorgung und Forschung sollte hierbei miteinbezogen und gestärkt werden. Als gutes Beispiel gilt hier Mauretanien. Dort wurde nach dem Ausbruch des Rifttalfiebers – übertragen durch Kamele – gezielte Risikokommunikation mit Viehzüchtern, Schlachthofarbeitern und der Öffentlichkeit betrieben.
Zweitens ist es nötig, Länder dabei zu unterstützen, besser mit möglichen Gefahrenquellen wie informellen (Wild-)Tiermärkten umzugehen. Viren und andere Krankheitserreger werden dort oft übertragen. Tiermärkte sind jedoch oft wichtige Nahrungs- und Einkommensquellen für Hunderte Millionen armer Menschen. Um die Gefahrenquellen auf kurze Sicht angemessen zu adressieren, sollte die Aufklärung der Bevölkerung und besserer Hygienepraktiken gefördert werden. Hierzu können digitale Frühwarnsysteme genutzt werden, die aus einer Vielzahl von Gesundheits- und Tiermedizinischen Daten die Bevölkerung vor potenziellen Ausbrüchen auf bestimmten Tiermärkten per SMS warnen. Auch wichtig ist Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, die eine bessere Hygiene bei der Schlachtung von Vieh und dessen Lagerung auf den Märkten erlaubt.
Drittens ist es erforderlich, die Einrichtung und das Management von Schutzgebieten an Land und im Meer zu unterstützen, um Rückzugsräume für Wildtiere zu bewahren. Die Länder sollten dahingehend unterstützt werden Leitlinien und rechtliche Rahmenbedingungen für die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen und Ökosystemen zu erstellen und diese einhalten. Übermäßige Abholzung tropischer Wälder hat beispielsweise in Malaysia dazu geführt, dass Flughunde ihren ursprünglichen Lebensraum verlassen und sich in der Nähe von Schweinezuchtbetrieben niedergelassen haben. Ihr Kot und Speichel infizierte erst die Schweine und dann die Bauern mit dem Nipah-Virus. Gerade die Bewahrung intakter Ökosysteme, beispielsweise durch finanzielle Anreize, dient dem Schutz vor Krankheiten, die von Tieren übertragen werden.
Einschätzungen zufolge stehen viele Entwicklungsländer bezüglich der Corona-Pandemie vor einer gewaltigen humanitären Katastrophe. Prognosen der UN-Wirtschaftskommission für Afrika zufolge, könnten in Afrika bis zu 3,3 Millionen Menschen sterben und 1,2 Milliarden sich mit dem neuen Corona Virus anstecken. Nur ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen der Gesundheit von Tieren, dem Ökosystem und den Menschen kann die Wiederkehr derartiger Pandemien verhindern.
Die Corona-Krise hat gravierende gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Folgen. Pandemien wie COVID-19, Ebola, Cholera oder SARS werden sich jedoch immer wieder ereignen, so lange wir nicht deren Ursachen verstehen. Oft sind es Wildtiere, die neue Infektionskrankheiten beim Menschen durch Viren oder Bakterien auslösen. Die Zerstörung unberührter Ökosysteme bringt die Menschen in engeren Kontakt mit Tierarten, die bisher unbekannte Krankheitserreger übertragen können. Die Prävention örtlich begrenzter Epidemien und kontinentaler Pandemien kann daher nur gelingen, wenn man die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als eine Einheit im Sinne von „One Health“ begreift. Im Wirkungsgeflecht mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) kann dadurch die Nachhaltigkeits-Agenda befördert werden. Wenn wir aus der Corona-Krise lernen wollen, ist ganzheitliches Denken gefordert.
Noch vor zwei Jahrzehnten ging man davon aus, dass tropische Wälder die Viren beherbergen, die beim Übergang auf den Menschen zu Krankheiten wie Ebola, HIV und Dengue führen. Doch es ist bewiesen, dass die Zerstörung der biologischen Vielfalt durch den Menschen die Voraussetzungen für die Verbreitung neuer Viren und Krankheiten schafft. Holzeinschlag, Bergbau, Straßenbau und Bevölkerungswachstum bringen Menschen in engeren Kontakt mit Tierarten. Schätzungen zu Folge haben drei Viertel der neu auftretenden Krankheiten, die den Menschen infizieren, ihren Ursprung im Tierreich und werden etwa durch Viren oder Bakterien ausgelöst.
Um weitere Epidemien und Pandemien zu verhindern ist daher eine Zusammenarbeit der Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährung, Klima- und Naturschutz unabdingbar. Ein „Silodenken“ wie in der Vergangenheit oft üblich, greift zu kurz. Fundament zur Umsetzung von One Health ist die Verknüpfung von Human- und Veterinärmedizin, zum Beispiel gemeinsame Impfdienste für Menschen und Tiere. Für eine nachhaltige Umsetzung von One Health werben vor allem internationale Organisationen wie die WHO (Gesundheit), FAO (Ernährung und Landwirtschaft) und OIE (Tiergesundheit). Das One Health Konzept verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen SDGs wie Gesundheit (SDG 3), Klima (SDG 13), Leben an Land und im Wasser (SDG 15, 14) und kann daher eine zentrale Rolle zur Förderung der SDG-Agenda einnehmen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sollte sich daher vom One Health Ansatz leiten lassen und diese mit den Instrumenten der bi- und multilateralen Zusammenarbeit entsprechend adressieren. Für die Unterstützung von Entwicklungsländern sind drei aufeinander abgestimmte Maßnahmen zentral:
Erstens sollten Gesundheitssysteme im Sinne von Universal Health Coverage gestärkt werden. Nur ein belastbares und gut aufgestelltes Gesundheitssystem kann Infektionskrankheiten vorbeugen, sie behandeln und ihre Ausbreitung systematisch eindämmen. Hierbei ist die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals und die Erhöhung von Laborkapazitäten besonders wichtig. Gut ausgebildetes Personal vor allem im Gesundheitssektor kann die Bevölkerung beispielsweise über die Gefahren des Verzehrs von Risikotierarten aufklären und so die Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen verhindern. Die tiermedizinische Versorgung und Forschung sollte hierbei miteinbezogen und gestärkt werden. Als gutes Beispiel gilt hier Mauretanien. Dort wurde nach dem Ausbruch des Rifttalfiebers – übertragen durch Kamele – gezielte Risikokommunikation mit Viehzüchtern, Schlachthofarbeitern und der Öffentlichkeit betrieben.
Zweitens ist es nötig, Länder dabei zu unterstützen, besser mit möglichen Gefahrenquellen wie informellen (Wild-)Tiermärkten umzugehen. Viren und andere Krankheitserreger werden dort oft übertragen. Tiermärkte sind jedoch oft wichtige Nahrungs- und Einkommensquellen für Hunderte Millionen armer Menschen. Um die Gefahrenquellen auf kurze Sicht angemessen zu adressieren, sollte die Aufklärung der Bevölkerung und besserer Hygienepraktiken gefördert werden. Hierzu können digitale Frühwarnsysteme genutzt werden, die aus einer Vielzahl von Gesundheits- und Tiermedizinischen Daten die Bevölkerung vor potenziellen Ausbrüchen auf bestimmten Tiermärkten per SMS warnen. Auch wichtig ist Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, die eine bessere Hygiene bei der Schlachtung von Vieh und dessen Lagerung auf den Märkten erlaubt.
Drittens ist es erforderlich, die Einrichtung und das Management von Schutzgebieten an Land und im Meer zu unterstützen, um Rückzugsräume für Wildtiere zu bewahren. Die Länder sollten dahingehend unterstützt werden Leitlinien und rechtliche Rahmenbedingungen für die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen und Ökosystemen zu erstellen und diese einhalten. Übermäßige Abholzung tropischer Wälder hat beispielsweise in Malaysia dazu geführt, dass Flughunde ihren ursprünglichen Lebensraum verlassen und sich in der Nähe von Schweinezuchtbetrieben niedergelassen haben. Ihr Kot und Speichel infizierte erst die Schweine und dann die Bauern mit dem Nipah-Virus. Gerade die Bewahrung intakter Ökosysteme, beispielsweise durch finanzielle Anreize, dient dem Schutz vor Krankheiten, die von Tieren übertragen werden.
Einschätzungen zufolge stehen viele Entwicklungsländer bezüglich der Corona-Pandemie vor einer gewaltigen humanitären Katastrophe. Prognosen der UN-Wirtschaftskommission für Afrika zufolge, könnten in Afrika bis zu 3,3 Millionen Menschen sterben und 1,2 Milliarden sich mit dem neuen Corona Virus anstecken. Nur ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen der Gesundheit von Tieren, dem Ökosystem und den Menschen kann die Wiederkehr derartiger Pandemien verhindern.