Hohe Zinsen, tiefe Zinsen: Wer eine Hypothek aufnimmt, sollte sich vorher gut beraten lassen. Doch das tun nur wenige. Trotz oftmals besserer Konditionen anderswo schliessen 70 Prozent der Schweizer eine Hypothek bei ihrer Hausbank ab.
Die Schweizer halten ihrer Hausbank die Treue. Und wie! Das zeigt sich beim Abschluss einer Hypothek. 70 Prozent der Hypothekarnehmer schliessen bei ihrer Bank des Vertrauens ab – und vergleichen dabei kaum andere Angebote. Das zeigt der Vergleichsdienst Comparis.ch in einer Studie. Dabei liesse sich richtig Geld sparen: Bereits ein einfacher Vergleich der Zinsen kann über Zehntausende Franken entscheiden. Doch trotz Sparpotenzial vergleichen ein Viertel der Schweizer die Zinsen nicht.
Dabei geht es beim Abschluss einer Hypothek um Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von Franken. Da macht schon eine kleine Zinsdifferenz einen grossen Preisunterschied bei der Hypothek aus.
Ein Beispiel: Wer eine Hypothek von über 700’000 Franken aufgenommen hat, spart bei einer zehnjährigen Festhypothek mit einem günstigen Anbieter und einem Zins zu 1,4 Prozent gegenüber dem publizierten Richtzins von 1,6 Prozent schon 14’000 Franken.
Derzeit beläuft sich das Hypothekarvolumen in der Schweiz auf rund 1000 Milliarden Franken. Eine hypothetische Rechnung zeigt, wie gross das Sparpotenzial ist: Würde dieser Betrag zu 2 statt zu 2,5 Prozent verzinst, könnten alle Hypothekarnehmer zusammen im Jahr bis zu fünf Milliarden Franken einsparen, meint Dominik Weber, Bankenexperte bei Comparis.
Die Entscheidung für eine Bank ist emotionalWarum also vergleichen die Schweizer nicht intensiver oder wählen trotz besserer Konditionen anderer Anbieter ihre Hausbank? «Die Bindung zur Hausbank ist gross, noch grösser als die Bindung zum Berater», erklärt Weber. Ebenfalls entscheidend bei der Wahl des Hypothekaranbieters seien Empfehlungen von Familienmitgliedern und Freunden.
Die Entscheidung für eine bestimmte Bank sei oft auch emotional geprägt, sagt Lorenz Heim, Hypothekarexperte vom Vermögenszentrum in Zürich. Viele mieden Grossbanken, denn aus ihrer Sicht verdienten sie zu viel, oder sie fänden eine bestimmte Bank unprofessionell. «Unterm Strich fahren die Schweizer beim Abschluss ihrer Hypotheken gar nicht so schlecht, wenn sie sich Gedanken über die passende Strategie machen», meint Heim.
Anlagenotstand treibt Pensionskassen ins HypothekengeschäftDer Hypothekarzinsmarkt ist ein geteilter Markt: Banken auf der einen und Pensionskassen und Lebensversicherungen auf der anderen Seite. In manchen Fällen bieten sie sogar bessere Konditionen als die Banken. Doch die Hypothekenvergabe ist für sie eine reine Geldanlage und kein Kerngeschäft. Die Konditionen müssten demnach attraktiver sein als bei Banken, sagt Heim. «Derzeit herrscht ein Anlagenotstand – aber wie lange noch?»
Die Schweizer bleiben bei ihren Banken: Trotz guter Konditionen wählen lediglich zehn Prozent der Eigenheimbesitzer einen alternativen Anbieter wie die Pensionskasse, wenn es um die Aufnahme einer Hypothek geht.
Leicester-Boss Vichai Srivaddhanaprabha (†60) stirbt am Samstag bei einem Helikopter-Absturz. Sein Sohn, Aiyawatt Srivaddhanaprabha, will den Meister von 2015 nun weiterführen, wie er in einem emotionalen Abschiedsbrief erklärt.
Der Helikopter-Absturz von Leicester-Boss Vichai Srivaddhanaprabha (†60) erschüttert die Fussball-Welt. Diverse Stars, darunter der Schweizer «Foxes»-Goalie Eldin Jakupovic, trauern um den Thailänder.
Aiyawatt Srivaddhanaprabha (33), der Sohn des verunglückten Leicester-Chefs, verabschiedet sich mit einem emotionalen Brief auf der Klub-Homepage:
«Ich möchte allen von ganzem Herzen für die überwältigende Unterstützung danken. Was passiert ist, hat mich realisieren lassen, wie wichtig mein Vater für so viele Menschen auf der ganzen Welt war und ich bin berührt, wie viele einen Platz in ihrem Herzen für ihn haben.
Mein Vater hat mir für eine lange Zeit beigebracht stark zu sein und mich um meine Familie zu kümmern. Er liebte seine Familie. Er hat Leicester City zu einer Familie gemacht. Und nichts würde ihn stolzer machen, als zu sehen, wie diese Leicester-City-Familie, welche er erschaffen hat, sich in dieser Zeit solcher Trauer unterstützt.
Heute hat er mir ein Erbe zum weiterführen vermacht und ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen, um seine grosse Vision und seine Träume weiterzuführen.
Ich vermisse dich Dad, mit meinem ganzen Herzen».
Vichai Srivaddhanaprabha (†60) ist am vergangenen Samstag mit seinem Privathelikopter nach dem Premier-League-Spiel zwischen Leicester und West Ham kurz nach dem Start abgestürzt. Beim Unglück gab es keine Überlebenden. (red)
Kurz vor seinem Rücktritt hat Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann einen diplomatischen Erfolg errungen: Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich die Schweiz und Indonesien auf ein Freihandelsabkommen geeinigt.
Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) bestätigte einen Bericht von Schweizer Radio SRF. Die Einigung kam nach 17 Verhandlungsrunden in der Nacht auf Donnerstag zustande.
Die gemeinsame Erklärung über den Abschluss sei anlässlich der Efta-Ministerkonferenz vom 23. November in Genf vorgesehen, heisst es in einer Mitteilung des WBF. Unterzeichnet werden soll das Freihandelsabkommen noch vor Ende Jahr. Zuvor müssen noch einige technische Fragen geklärt, gewisse Positionen von Indonesien bestätigt und die Texte juristisch bereinigt werden.
Laut WBF handelt es sich um einen «Meilenstein der schweizerischen Handelspolitik». Wie bereits beim Abkommen mit der Volksrepublik China sei es der Schweiz gelungen, vor der EU ein Abkommen mit einem grossen Partnerstaat abzuschliessen.
Indonesien ist bevölkerungsmässig eines der grössten Länder der Welt und damit ein grosser potenzieller Markt. «Ich freue mich darüber, Indonesien ist nicht niemand», sagte Schneider-Ammann gegenüber Radio SRF. «Da gibt es 260 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten. 40 Millionen sind mittelständisch und suchen nach Qualitätsprodukten aus dem Westen.»
Dank des Abkommens sollen mittelfristig praktisch alle Zölle auf schweizerischen Ausfuhren nach Indonesien entfallen. Laut WBF bringt das Abkommen Vorteile für alle Branchen - von der Nahrungsmittelbranche über die Maschinenindustrie, Uhren, Chemie und Pharma bis zu den Dienstleistungen, darunter die Finanzbranche und das Wartungspersonal.
Bei über drei Viertel der aktuellen Exporte werden die Zölle unmittelbar mit dem Inkrafttreten des Abkommens abgebaut. Für die übrigen gelten Übergangsfristen, die längsten dauern 12 Jahre.
Umstritten ist das Abkommen vor allem wegen des indonesischen Palmöls. Dieses ist ökologisch bedenklich und könnte die Schweizer Ölsaatenproduktion unter Druck setzen. Die Schweiz konnte nun offenbar eine Beschränkung des privilegierten Imports aushandeln. Laut WBF betragen die Zollrabatte auf Teilkontingente für Palmöl und seine Derivate 20 bis 40 Prozent. Damit sei die einheimische Ölsaatenproduktion nicht gefährdet, heisst es in der Mitteilung.
Auch den Bedenken zur Nachhaltigkeit sei Rechnung getragen worden. Das Abkommen enthalte einschlägige Bestimmungen zu Handel und nachhaltiger Entwicklung, die auch für die Palmölproduktion relevant seien. Dazu gehört laut WBF die Einhaltung und Umsetzung der multilateralen Umweltabkommen sowie der Grundrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Ausserdem enthalte das Abkommen Bestimmungen zur Förderung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Waldressourcen und der Bekämpfung des illegalen Holzschlags. Gemäss der Mitteilung will sich Indonesien mit dem Abkommen auch verpflichten, Produktion und Handel von Palmöl und anderen pflanzlichen Ölen nachhaltig zu gestalten.
Die Schweiz hat die Verhandlungen im Rahmen der Efta geführt. Zu dieser gehören neben der Schweiz und Liechtenstein auch Norwegen und Island. Die beiden Länder hatten Einwände wegen der Fischerei. Die Bedenken konnten in den Verhandlungen ebenfalls ausgeräumt werden.
Für Schneider-Ammann ist die Einigung auch ein persönlicher Erfolg. Wenige Wochen vor seinem Rücktritt ist ihm nach dem Abkommen mit China der Abschluss eines weiteren Freihandelsabkommens mit einem wichtigen Handelspartner gelungen. Insgesamt sind während Schneider-Ammanns Amtszeit 20 Freihandelsabkommen in Kraft getreten.
Dieses muss nach der Unterzeichnung vom Parlament genehmigt werden, bevor es vom Bundesrat ratifiziert werden kann. Das Volk kann sich wohl nicht dazu äussern. Im Fall des Freihandelsabkommens mit China hatte das Parlament die Unterstellung unter das fakultative Referendum abgelehnt.
Verhandlungen über Freihandelsabkommen führt die Schweiz derzeit auch mit Vietnam, Indien, Malaysia und den Mercosur-Staaten. Bis Ende Jahr will der Bundesrat zudem mit den USA Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen aufnehmen.
BERN - Im Verwaltungsrat der Postfinance nehmen zwei neue Mitglieder Einsitz. Laut der Postbank sind sie bestens mit der Schweizer Finanzwelt vertraut.
Im Verwaltungsrat der Postfinance kommt es zu gewichtigen Veweränderungen. An der ausserordentlichen Generalversammlung sind die vom Verwaltungsrat der Schweizerischen Post AG nominierten Giulia Fitzpatrick und Jürg Brun als neue Mitglieder in das Gremium der Postfinance gewählt worden.
Die beiden ersetzen auf die ehemalige Postchefin Susanne Ruoff und Adriano Vassalli, die aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden sind, wie es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag heisst.
Mit Giulia Fitzpatrick und Jürg Brun habe das Finanzinstitut zwei neue VR-Mitglieder, die einerseits mit der Schweizer Bankenlandschaft vertraut sind und sich ausserdem in den Bereichen IT, Risikomanagement und Wirtschaftsprüfung auskennen, schreibt die Postfinance weiter. (SDA)
Fussballer und ihre Millionen-Saläre. Eine langwierige, ewige Debatte, die fast verstummt ist. Jetzt schlägt ein 18-Jähriger Alarm.
Bei Bundesliga-Absteiger HSV verkörpert er den Klub, trotz seinen juvenilen 18 Jahren. Jann-Fiete Arp gelingt in der Saison 2017/2018 der Durchbruch in einer der besten Ligen Europas. Wird zum Aushängeschild der Raute aus der Hansestadt.
In diesem Sommer klopft der grosse FC Bayern an. Doch Arp verlängert seinen Vertrag beim HSV bis 2020, obwohl das Angebot der Münchner gigantisch ist: Sie bieten fünf Millionen Euro Lohn – pro Jahr notabene. Beim HSV ist es ein Zehntel davon. Arp im «Bild»-Interview: «Lange stand keine Entscheidung fest, wie es für mich weiter geht. Am Ende habe ich alleine entschieden, dass ich bleibe. Ich habe hier nicht acht Jahre alles gegeben, um dann beim Abstieg zu gehen. Das hätte ich mir nie verziehen.»
Sätze wie diese lassen ihn zur Ikone aufsteigen. Arp hier, Arp da. In Hamburg ist er die Nummer 1. Und auf dem Boden geblieben. Denn wer fünf Millionen Jahresgehalt ablehnt, um mit seinem Herzensklub in der zweiten Liga zu spielen, hat die Gunst der Fans definitiv auf seiner Seite.
Seinem Alter weit vorausOb denn Geld nicht so wichtig sei, fragt der «Bild»-Reporter. Arp: «Ich finde, Geld sollte eine so kleine Rolle wie möglich spielen, wenn man seinen Traum lebt. Das ist im Fussball aber leider nicht mehr der Fall. Jeder beschwert sich darüber, aber keiner macht es anders.»
Und Arp weiter: «Ich verdiene viel zu viel Geld für mein Alter, wenn man bedenkt, dass ich an den meisten Tagen einmal zum Training fahre.» Eine Aussage, die ein Fussballer – vor allem in Anbetracht von Arps Alter – so nicht oft tätigt.
Erst einmal soll aber der direkte Wiederaufstieg mit dem ehemaligen Bundesliga-Dino her. Dafür ist der HSV auf Kurs. Die «Rothosen» stehen auf Rang zwei, punktgleich mit Tabellenführer Köln. Der Aufstieg ist Arps grosses Ziel: «Das ist das Wichtigste für mich. Wenn wir aufsteigen, ich in dieser Saison aber kein einziges Tor geschossen habe, ist trotzdem alles gut für mich.»
Durch und durch ein sympathischer, bodenständiger Junge, der wirkt, als ob er schon 10 Jahre Profi-Fussballer wäre. (leo)
Nach der grausamen Bluttat von Frauenfeld TG ist klar: Fatmir T.* (19) hat seine Oma erstochen und den Kopf anschliessend abgetrennt. Er ist im Wesentlichen geständig.
Zum Tötungsdelikt in Frauenfeld TG kommen nun neue Details raus: Fatmir T.* (19) hat seine Grossmutter erstochen und anschliessend ihren Kopf abgtrennt. Das ist das Ergebnis der abgeschlossenen Obduktion. Der Kopf des Opfers wurde anlässlich der Verhaftung beim Tatverdächtigen sichergestellt.
Der Enkel ist im Wesentlichen geständig, teilt die Staatsanwaltschaft Thurgau mit. Derzeit laufen Abklärungen zum psychischen Zustand des Tatverdächtigen. Die Beweggründe zur Tat sind weiterhin Gegenstand laufender Ermittlungen.
Der Italiener sei in der Schweiz nicht vorbestraft, heisst es in der Mitteilung. Jedoch war er in jünger Vergangenheit durch zwei Ereignisse negativ aufgefallen, als es zu Tätlichkeiten auf einem Sportplatz kam. Ferner tauchte T. mit einer Schreckschusspistole im Lehrbetrieb in Aadorf auf. Abklärungen auf allfällige Vorstrafen im Ausland sind jedoch noch nicht abgeschlossen.
Warum Fatmir T. zuvor nicht bereits festgenommen wurde, ist ebenfalls Gegenstand der laufenden Ermittlungen, sagt Sprecher Marco Breu zu BLICK. Unklar ist, ob er mit der Waffe im Lehrbetrieb gedroht habe und ob eine Anzeige eingegangen war.
Am 16. Oktober hat Fatmir T. seine 74-jährige mazedonische Grossmutter, die in der Schweiz zu Besuch war, in einer Wohnung an der Talackerstrasse getötet. Kurz nach der Tat wurde er am Flughafen in Zürich verhaftet. (man)
Die Entwicklung des Frauen-Handballs hinkt jener bei den Männern hinterher. Mit Hilfe der Talent-Akademie unter Projektleiterin und Ex-Nationalspielerin Karin Weigelt (34) soll dies geändert werden.
Noch ist alles eine riesige Baustelle: Am Ortsrand von Cham, wo ab 2020 die grössten Talente des Schweizer Frauen-Handballs gefördert werden, dominieren momentan Kräne und Betonmischer das Geschehen.
Noch in den Kinderschuhen steckt auch das Projekt «Handball-Akademie Frauen». Während die Männer schon seit Jahren von der Nachwuchs-Academy in Schaffhausen profitieren, wurde erst diesen Sommer der Entscheid zugunsten eines vom nationalen Verband gesteuerten Pendants für die Frauen gefällt.
«Jetzt da wir mit dem OYM in Cham den zukünftigen Standort der Akademie kennen, freuen wir uns umso mehr», sagt Projektleiterin Karin Weigelt. Die 128-fache Nationalspielerin hat ihre Karriere nach der verpassten EM-Qualifikation im Sommer beendet. Mit einem Master in Sportmanagement und Karrierestationen in Deutschland, Norwegen und Frankreich ist die 34-Jährige prädestiniert, um dem Schweizer Frauen-Handball auf die Beine zu helfen.
Ziel: Qualifikation für GrossanlässeDafür werden nun in Cham einzigartige Rahmenbedingungen geschaffen: Die fünf bis sechs grössten Talente jedes Jahrgangs der 15- bis 20-Jährigen kommen in den Genuss einer Rundumbetreuung durch Spitzentrainer und Sportwissenschaftler. Am hauseigenen OYM College absolvieren sie neben den Trainings eine Berufslehre oder machen in Zusammenarbeit mit der Sportmittelschule Engelberg die Matura.
Also Vorbild dient ein Projekt aus Holland. Nur acht Jahre nach der Eröffnung 2006 haben die Holländerinnen dank der Akademie den Sprung in die absolute Weltspitze geschafft. Eine ähnlich rasante Entwicklung sei in der Schweiz aufgrund des Abstands zu den Top-Nationen gemäss Weigelt unrealistisch. Aber: «Ziel ist es, sich wieder für Grossanlässe zu qualifizieren. Ausserdem soll die Akademie den Nachwuchsspielerinnen den Sprung ins Ausland erleichtern.»
Zentral für den Erfolg der Nationalmannschaft wird die Zusammenarbeit zwischen Akademie und Klubs. Denn: Von Montagmorgen bis Freitagmittag trainieren die Top-Talente ausschliesslich in Cham und absolvieren lediglich das Abschlusstraining am Freitagabend bei ihrem Stammverein. Am Wochenende steht dann die Teilnahme an der nationalen Meisterschaft mit dem eigenen Team im Fokus.
Weigelt ist vom Konzept überzeugt: «In Holland ist genau jener Klub Meister geworden, der sechs Akademie-Spielerinnen im Kader hat. Für den Schweizer Frauen-Handball wird das ein riesiger Schritt.»
Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren ist im dritten Quartal die Zahl der Grenzgänger im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die deutlichste Abnahme wurde im Tessin registriert.
Ende September 2018 arbeiteten rund 312'000 Personen mit ausländischem Wohnsitz in der Schweiz. Das sind 0,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte.
Ein Jahresminus gab es letztmals im dritten Quartal 1998 (-0,7 Prozent). Seither hat die Zahl der Grenzgänger von Jahr zu Jahr zugenommen, schweizweit um mehr als 177'000 Personen oder gut 130 Prozent. 2018 hat der Andrang aber deutlich nachgelassen.
Im Tessin und in der Nordwestschweiz, wo der Zustrom ausländischer Pendler schon seit Jahresbeginn rückläufig ist, betrug die Abnahme im dritten Quartal 4,1 Prozent respektive 2,4 Prozent. Im Genferseeraum, der wichtigsten Grenzgängerregion, stagnierte der Bestand bei knapp 115'000 Personen.
In den anderen Gebieten nahm die Anzahl der Arbeitspendler aus dem Ausland zwar noch zu, am deutlichsten im Espace Mittelland (+6,2 Prozent) und in der Zentralschweiz (+8,7 Prozent). Zahlenmässig fallen aber diese Regionen aber weniger stark ins Gewicht.
Nach Herkunftsland betrachtet, nahm die Zahl der Grenzgänger aus Italien mit einem Minus von 3,1 Prozent am stärksten ab. Ende September zog die Schweiz noch knapp 71'400 «Frontalieri» an. Auch Deutschland stellte mit 60'400 Personen ein etwas kleineres Kontingent (-2,1 Prozent. Die mit fast 170'000 Arbeitskräften am stärksten vertretenen Franzosen konnten dagegen noch leicht zulegen (+0,5 Prozent).
LONDON - Der Öl- und Gasmulti Shell hat im Sommer dank gestiegener Preise für die Rohstoffe kräftig verdient. Was Autofahrer derzeit an den Tankstellen zu spüren bekommen, liess bei Shell die Gewinne wachsen.
Im dritten Quartal stieg der bereinigte Gewinn um 37 Prozent auf 5,62 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Vor allem beim für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe wichtigen Cashflow konnte Shell glänzen. Der starke Mittelzufluss zeige erneut, dass Shell mit Blick auf die Ausschüttungen an die Aktionäre die führende Rolle unter den grossen europäischen Ölkonzernen einnehmen könnte, schrieb ein Analyst der US-Bank JPMorgan.
Zwei Prozent abwärts für die AktienDie Aktie konnte davon am Vormittag aber nicht profitieren, da die gesamte Branche unter Druck stand. Shell-Aktien verloren gut zwei Prozent. Die Öl- und Gasproduktion sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im dritten Quartal etwas rückläufig gewesen, hiess es.
Gute Ergebnisse erzielte Shell demnach im Gas- und im sogenannten Upstream-Geschäft (Förderung und Erschliessung). Dies habe eine schwächere Entwicklung im Raffinerie-Geschäft «mehr als ausgeglichen».
Nächste Aktienrückkauf-TrancheFür das dritte Quartal sollen die Aktionäre wie bereits im Frühjahr 0,47 Dollar je Aktie als Dividende erhalten. Beim laufenden Aktienrückkauf-Programm über 25 Milliarden US-Dollar bis 2020 soll nun die zweite Tranche starten. Dabei will Shell eigene Titel für bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Die erste Tranche belief sich auf 2 Milliarden US-Dollar. (SDA)
BERLIN - Die Deutschen haben in dem von vielen Sonnenstunden verwöhnten Jahr 2018 wieder mehr Durst auf Bier entwickelt. Der Absatz stieg in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent.
Die deutschen Brauereien und Bierlager lieferten von Januar bis September rund 72,7 Millionen Hektoliter aus, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte. Auch wenn das Vorrunden-Aus der Deutschen Nationalmannschaft bei der Fussball-WM in Russland im Sommer wohl noch höhere Absatzzahlen verhinderte, war die Weltmeisterschaft dennoch gut fürs Geschäft.
Denn schon bereits im April und Mai deckten sich viele Händler vorsorglich mit Bier ein. Neben diesem Vorzieheffekt macht Destatis «das wirklich gute Sommerwetter» für den stärkeren Bierdurst der Deutschen verantwortlich, wie eine Statistikerin erläuterte.
Trotzdem keine Trendumkehr«Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass der Trend wieder hin zum Bier geht.» Denn seit Jahren zeige sich, dass das Alkohol-Getränk aus Hopfen und Malz insbesondere bei den Jüngeren nicht mehr so gut ankomme. Mit Bier-Mischgetränken versuchten die Brauer jedoch erfolgreich, zumindest einen Teil von ihnen bei der Stange zu halten. (SDA)
Rund 700 Bauarbeitende haben sich am Donnerstagvormittag auf der Baustelle des Berner Bahnhofs versammelt, um gemeinsam für die Rente mit 60 und gegen gesundheitsgefährdende überlange Arbeitstage zu protestieren.
Aufgerufen zur Protestaktion hatten die Gewerkschaften. Nach dem Tessin und der Romandie war dies die erste Protestaktion in der Deutschschweiz, wie die Gewerkschaften Unia und Syna am Donnerstag mitteilten.
Auf der grossen Berner Bahnhofbaustelle stand am Donnerstagvormittag die Arbeit still, aus Lautsprechern erklang Musik, Essen und Getränke wurden ausgegeben. Mit Fahnen und Transparenten machten die Teilnehmer der Protestaktion klar, wo sie der Schuh drückt. Kein Angriff auf die Rente ab 60 und keine überlangen Arbeitstage, so die Forderungen. Der Ausbau des Bahnhofs Bern ist aktuell eines der grossen Infrastrukturprojekte im Land.
Hintergrund der Proteste ist der per Ende Jahr auslaufende Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV). Der LMV ist der Gesamtarbeitsvertrag zwischen dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) und den Gewerkschaften Unia und Syna.
Die Fronten zwischen den Sozialpartnern sind seit Monaten verhärtet. Im Juni nahmen rund 18'000 Bauarbeiter an einer grossen Kundgebung in Zürich teil. Danach kam eine erste Teillösung zustande.
Damit sind die Bauarbeiter aber unzufrieden, weil die Arbeitgeber im Gegenzug für die Beibehaltung des Rentenalters 60 und eine Lohnerhöhung 300 flexible Arbeitsstunden verlangen. Diese sind in den Augen der Gewerkschaften ein Angriff auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden und eine Verschlechterung des Landesmantelvertrags.
«Die Baumeister wollen den 12-Stundentag zur Norm machen. Das ist ein direkter Angriff auf die Gesundheit der Bauarbeiter», hielt Stefan Wüthrich, Leiter der Unia-Einheit Bern/Oberaargau-Emmental fest.
Dabei sei eine Lösung zum Greifen nah, betonten die Gewerkschaften: Für die Sicherung der Rente ab 60 brauche es ein moderate Beitragserhöhung, die die Bauarbeitenden übernehmen würden, wenn sie dafür eine anständige Lohnerhöhung von 100 bis 150 Franken erhielten. Dass die Arbeitgeber dafür einen «massiven Einschnitt» beim Landesmantelvertrag verlangen, sei reine Erpressung.
«Die Gewerkschaften wollen eine Lösung, werden aber keiner Verschlechterung im Landesmantelvertrag zustimmen», betonte Guido Schluep, Branchenleiter Bau der Gewerkschaft Syna.
Kommende Woche stehen weitere Protestaktionen in der Waadt und der restlichen Deutschschweiz an.
Christian Plüss hat am Donnerstag das Steuer von PostAuto übernommen. Der Vertrauensverlust nach der Subventionsaffäre schmerze. Mit viel Dialog und hoher Transparenz in der Rechnungstellung will der neue Chef das Vertrauen in die Traditionsmarke wiederherstellen.
Sinnbildlich für den noch etwas unaufgeräumten Zustand von PostAuto begann die Orientierung über den neuen Mann an der Spitze in einem der unfertigen Kreativräume der Post Immobilien in Bern. Er sei aber beeindruckt, was in den vergangenen neun Monaten bereits alles erreicht worden sei und wie hoch die Motivation in der Führungsetage trotz der Krise sei, sagte Plüss vor den Medien.
Dessen Einstieg ins krisengeschüttelte Unternehmen quasi vorgespurt hat seit dem 6. Februar Thomas Baur. Er hatte sich als Interimsleiter drei Ziele gesteckt: den laufenden Betrieb sicherzustellen, die Rückzahlung der ertrogenen Subventionen an die Kantone aufzugleisen und das neue Rechnungsmodell auszuarbeiten.
Der Prozess sei noch nicht abgeschlossen, aber auf guten Wegen, sagte Baur am Medientermin. Am 21. September habe man den Rahmenvertrag für die Rückzahlungen unterzeichnet. Bisher habe es positive Rückmeldungen von zehn Kantonen und dem Bundesamt für Verkehr gegeben. Er sei zuversichtlich, dass bis Mitte Dezember auch die restlichen Kantone noch zustimmen würden.
Nach der «tiefen, tiefen Enttäuschung», die er vor allem bei den Leuten an der Front erlebt habe, sei es ihm in den vergangenen neun Monaten darum gegangen, zu zeigen: «Hier wird aufgeräumt.» So werden - ausser PostAuto France und Publibike - alle regionalen Unternehmen neu in eine Aktiengesellschaft zurückgeführt. Aus einer regionalen werde eine funktionale Organisationsstruktur.
Der grösste Teil der neuen Kadermitarbeitenden ist laut dem neuen Leiter Christian Plüss bereits rekrutiert. Fast alle Kader mussten sich auf die neuen Stellen bewerben. Er warb zugleich um Verständnis, dass er an seinem ersten Arbeitstag noch keine inhaltlichen Akzente setzen könne. Seit seiner Wahl im Juni wurde er jedoch bereits in wichtige Entscheide zur Neuausrichtung von PostAuto einbezogen, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung.
In den kommenden Wochen will Plüss mit allen Stakeholdern in den Regionen Gespräche führen, um das angeschlagene Vertrauen in die PostAuto-Direktion zurückzugewinnen. Sein persönlicher Eindruck sei, dass das Vertrauen bei den Kunden am wenigsten gelitten habe. Eine neue Rechnungsstellung ohne offene Fragen soll mithelfen, Transparenz und Vertrauen wiederherzustellen.
Plüss stösst vom Stromkonzern Alpiq zu PostAuto. Der Verwaltungsrat hatte ihn Ende Juni gewählt. Als neuer Leiter PostAuto ist Plüss auch Mitglied der Konzernleitung. Der Verwaltungsrat der Post erhofft sich mit Plüss einen unbelasteten Neuanfang.
Der promovierte Geophysiker verfügt über langjährige Führungserfahrung in verschiedenen Schweizer und internationalen Unternehmen. Plüss war unter anderem Direktor des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie und bekleidete Führungsposten bei den SBB und Erdgas Ostschweiz.
Der Wechsel an der Spitze von PostAuto geht auf den aufgedeckten Subventionsbetrug zurück. Der frühere Leiter Daniel Landolf musste seinen Posten Anfang Februar räumen. Die acht verbliebenen Mitglieder der PostAuto-Geschäftsleitung wurden am 11. Juni freigestellt.
Winti-Captain Davide Calla (34) schaufelt nach dem Cup-Out gegen seine Basler Kumpels (0:1) eine Portion Penne in sich rein. Der Oldie hat Appetit auf mehr.
Stadion Schützenwiese, Winterthur. Kurz nach 22 Uhr. Wintis Captain und Ex-Junior Davide Calla steht im weissen Unterleibchen vor der Basler Garderobe. Und der Winterthurer mit italienischen Wurzeln, der in den Trainingslagern stets seinen eigenen Espresso-Kocher mitführt, verpflegt sich aus einem weissen Plastikteller mit Penne. Ohne Sauce. «Dafür mit viel Käse und Olivenöl», sagt Calla zu BLICK.
Wintis Captain muss die 0:1-Cup-Niederlage gegen seinen Ex-Klub Basel verdauen. Von Februar 2014 bis diesen Sommer spielte Calla beim FCB. Holte mit Rot-Blau unter anderem vier Meistertitel in Serie.
Calla zum Cup-Out gegen den FCB: «Klar, sind wir enttäuscht. Aber nur vom Resultat her. Nicht aber von der Art und Weise, die war mehr als in Ordnung.»
Calla strahlt. Kein Wunder, der Offensivspieler erlebte auch schon ganz andere Zeiten. Wegen einem Kreuzbandriss mit Knorpelschaden wird er voreilig zum Sport-Invaliden erklärt. 2012 erhält er bei GC keinen Vertrag mehr, muss eine Liga tiefer zum FC Aarau. Ab dem Winter 2013/14 startet Calla beim FCB aber nochmals so richtig durch.
Und, wie gehts nach einem so kräfteraubenden Spiel dem Problem-Knie? Calla: «Tiptop! Mein Knie ist kein Thema. Totgesagte leben länger!»
In der Meisterschaft läufts dem FCW unter Trainer Ralf Loose besser erwartet. Mit Servette, Lausanne und Wil stehen die Winterthurer punktgleich an der Spitze. Calla trug in 11 Spielen 3 Tore und 5 Assists bei. «Es macht Spass mit diesen Jungs. Ich hoffe, wir können das jetzt bis zur Winterpause durchsetzen und uns oben festsetzen.»
Abstieg mit Wil, Konkurs-Opfer bei Servette, Abstieg mit St. Gallen, der erwähnte Knie-Schaden – wer würde es Calla nicht gönnen, dass er als baldiger Fussball-Rentner zum Schluss seiner Karriere nochmals ein heiteres Kapitel schreiben dürfte?
Franz Fischlin stattete der Familie Röhricht in ihrem heimischen Wohnzimmer einen Besuch ab. Statt viel Programm-Kritik betrieb das SRF aber primär Imagewerbung.
Sie ist wohl die «Tagesschau»-treuste Familie der Schweiz: Franz Fischlin besuchte gestern im Rahmen von «Hallo SRF» die Röhrichts in Uetikon am See ZH. Aber hallo! Die sitzt um halb acht noch schön vereint vor dem TV-Apparat. Für sie ist die Sendung noch ein erbauliches «Guetnachtgschichtli».
Die Kinder lauschen still und brav – ohne Handy oder Laptop – den Worten aus der Glotze, sind auch nicht am Whatsappen. Jeder Fernsehdirektor kann von solchen Zuschauern nur träumen!
«Tagesschau» wirke wie vor zwanzig JahrenEin bisschen nervös seien sie gewesen vor dem hohen Besuch, erklärt Fischlin. Ja, ein wenig wirkten die Röhrichts wie TV-Zuschauer aus einer vergangenen Ära, in der Mama, Papa und die Kinder am Samstagabend Kulenkampffs Schuhe andächtig bewunderten.
Hat SRF diese perfekte «Tagesschau»-Familie bewusst ausgesucht? Vermutlich schon. Der kleine Sohn liess dem wohltemperierten Fischlin einen Kaffee raus. Natürlich ohne Koffein.
Und dann gab es doch noch ein paar wenige kritische Bemerkungen. Die «Tagesschau» wirke wie vor 20 Jahren, meinte der Vater. Und ihm fehlt die Struktur – man switche zu sehr zwischen In- und Ausland hin und her. Die Mutter vermisste Einordnungen und Grafiken, der Sohn den Sport.
Und alle wollen mehr zum Schmunzeln, mehr Boulevard, nicht nur Kriege und Katastrophen. Der Kulturbeitrag zum Schluss reiche nicht – «irgendwelche Statuen in einem Museum, na und?», sagt die Mutter.
SRF betreibt ImagewerbungDoch das war die Ausnahme. Denn ansonsten bot der Sender alles auf, um gute Imagewerbung zu betreiben. Um Kritik am Programm ging es nur am Rande. Interessant war vor allem zu sehen, wie sich der neue Newsroom in einem Jahr präsentieren wird – wie gigantisch gross er wird mit dem modernen neuen Studio. Alles hat die Dimension einer Turnhalle – und man fragt sich, was das alles kostet. Und was mit den alten Studios eigentlich passiert.
Urs Leuthard, der Chef über allem, gab spannende Erklärungen. Man dachte sich kurz: Eigentlich gäbe er ja ein guter TV-Direktor ab. Imagewerbung in eigener Sache.
Paris – Es thront mitten auf dem riesigen Vorplatz und versperrt die Sicht auf das Pariser Rathaus: Das monumentale Furoshiki, eine Installation des japanischen Architekten Tsuyoshi Tane, hat schon vor der Eröffnung am Donnerstag Schaulustige angelockt.
Es stellt ein zu einem Geschenk gefaltetes quadratisches Tuch dar. Im Innern hängen unzählige weitere Furoshiki, die von mehr als 20 Künstlern und Modeschöpfern wie Annette Messager, agnès b., Michel Othoniel und Jean Paul Gaultier entworfen wurden.
Das Furoshiki ist ein quadratisches Tuch, das in Japan seit Jahrhunderten als Verpackung für Geschenke und als Tragebeutel benutzt wird. Die Tücher, deren Gebrauch bis auf die Nara-Zeit (710–794) zurückgeht, sind mit traditionellen und mittlerweile auch zeitgenössischen Mustern bedruckt.
Modedesignerin agnès b. hat sich als Motiv für ihren Furoshiki einen schräg in der Luft hängenden Eiffelturm ausgedacht, Gaultier ein buntes Blumenmotiv.
Was man alles aus einem Furoshiki machen kann, zeigen auch die Skulpturen an und vor der prächtigen Fassade des Rathauses, an denen Tragebeutel und Verpackungen in allen Formen und Varianten angebracht wurden.
Die Rieseninstallation ist bis zum 6. November zu sehen. Das Event findet im Rahmen der mehrmonatigen Kultursaison «Paris-Tokyo» und «Japonismes 2018» statt, auf deren Programm zahlreiche Kunstausstellungen und Veranstaltungen stehen.
Auf Coop-Kreditkarten-Besitzer kommen einige Neuerungen zu. BLICK sagt, worauf Sie achten müssen.
Der Detailhandelsriese Coop und der Kreditkartenherausgeber Swisscard gehen bei den «Supercard Plus»-Kreditkarten künftig getrennte Wege. Damit erhalten alle Kreditkartenkunden bis im Oktober 2020 neue Plastikkarten. Den Nutzern bleibt dabei die Wahl zwischen der Nachfolgekarte von Coop und der «Cashback»-Kreditkarte von Swisscard.
Um den Coop-Kunden den Wechsel auf das neue Angebot von Swisscard schmackhaft zu machen, bietet der Kreditkartenherausgeber eine Gratiskarte, die neu auch noch für Apple Pay und Samsung Pay genutzt werden kann, wie Swisscard am Donnerstag mitteilte. Allerdings kann man mit der Karte an der Coop-Kasse ohne den eigenen Supercard-Code vorzuweisen keine Superpunkte mehr sammeln.
Beim «Supercard Plus»-Nachfolger von Coop gebe es derweil keine Änderungen bei den Gebühren und es sei weiterhin möglich, damit Superpunkte zu sammeln, sagte eine Sprecherin des Detailhändlers auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die neue Coop-Kreditkarte muss allerdings im Gegensatz zur «Cashback»-Karte neu beantragt werden. Ausgestellt wird sie von der UBS-Tochter TopCard Service AG.
Die neu unter dem Namen «Supercard Kreditkarte» erhältliche Karte bleibe aber gratis. Eine Funktion für Apple Pay oder Samsung Pay ist im Gegensatz zum Swisscard-Angebot nicht vorgesehen.
Migros-Kunden müssen weiterhin auf Apple Pay verzichten. Bei der Herausgeberin der Migros-Kreditkarte, Cembra Money Bank, sei bisher kein Angebot für eine solche Karte geplant, erklärte ein Banksprecher. Als Grund nannte er die geringe Kundennachfrage. Mit den meisten Kreditkarten der Bank könne man allerdings Samsung Pay nutzen. (SDA)
Die nationalrätliche Rechtskommission will Regeln für das Replay-TV aufstellen. Die Sender und die Kabelnetzbetreiber sollen sich dabei über das Überspulen von Werbung einigen. Dagegen erhebt sich ein Sturm der Entrüstung.
Für die Konsumentenschützer ist beim Vorschlag der Nationalratskommission klar, dass die TV-Zuschauer die Gelackmeierten sein werden. Im Endeffekt werde das zeitversetzte Fernsehen verboten, sagt Cécile Thomi, Rechtsexpertin bei der Stiftung für Konsumentenschutz.
Die Fernsehsender nämlich hätten alles Interesse daran, die Zuschauerinnen und Zuschauer auf ihre eigenen Internetseiten zu locken. Dort sei Replay-TV unbeschränkt nutzbar - allerdings mit saftigen Kostenfolgen. So sei es nicht einsichtig, weshalb die Sender den Kabelnetzbetreibern das Überspulen der Werbung erlauben sollten.
Im weiteren gibt Thomi zu bedenken, dass die Sender von den Verbreitern Lizenzgebühren für die Replay-Erlaubnis erheben dürften. So könnten nur noch die grossen Netzbetreiber wie etwa Swisscom oder UPC die Funktion anbieten und würden die Mehrkosten auf die Konsumenten abwälzen.
Die Politiker liessen sich hier blauäugig zu einer Regelung hinreissen, die weit weg von den Bedürfnissen der Bevölkerung liege. Die Spulfunktion sei nämlich äusserst beliebt. Spätestens bei der Beratung der Vorlage im Parlament werde ein Aufschrei durchs Land gehen, prophezeit Thomi.
Der gleiche Aufschrei sei schon beim entsprechenden Vorschlag in der Revision des Fernmeldegesetzes durchs Land gegangen. Daraufhin habe die Fernmeldekommission die Regelung ins Urheberrechtsgesetz verschoben und die Rechtskommission des Nationalrats damit betraut.
Auch seitens der Verbreiter ist die Unzufriedenheit mit der Rechtskommission gross. Suissedigital, der Dachverband der Schweizer Netzbetreiber, rechnet ebenso wie der Konsumentenschutz mit Mehrkosten für die Endabnehmer. Die grossen TV-Sender dürften sich das Recht aufs Überspringen der Werbung «fürstlich bezahlen lassen», schreibt der Verband.
Das bewährte Recht auf Privatkopien von frei empfangbaren TV-Sendern werde unterhöhlt, bemängelt Suissedigital weiter. Früher seien die Kopien auf Rekordern gespeichert worden, heute auf der Replay-TV-Plattform.
Replay-TV in der heutigen Form werde es nicht mehr geben, denn die Werbung werde nur bei einzelnen Sendern übersprungen werden können. Damit würden die Erträge der Verwertungsgesellschaften für die Künstlerrechte sinken und mit ihnen das Entgelt für die Kulturschaffenden. Swisscom, UPC, Sunrise & Co. zahlten über 120 Millionen Franken an die Verwertungsgesellschaften.
Der Kabelnetzbetreiber UPC hält fest, die Konsumenten wollten Unterhaltung, wann und wie es ihnen beliebt. Replay-TV sei darum nicht mehr wegzudenken.
Der Vorschlag der Kommission stehe im Widerspruch zum bisherigen gemeinsamen Tarif. Müsse für die Replay-Funktion neben dem bereits bestehenden Entgelt noch extra bezahlt werden, sei dies eine doppelte Bezahlung an die TV-Sender.
Zudem widerspricht UPC genau wie Swisscom den Klagen der Sender, dass die Werbeeinnahmen seit der Einführung von Replay-TV 2012 gesunken seien. Der TV-Werbeumsatz sei gemäss Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz im Gegenteil von 726 Millionen auf 774 Millionen Franken im Jahr 2017 gestiegen.
Für Swisscom-Chef Urs Schaeppi ist grundsätzlich klar: Der Kommissionsvorschlag «ist konsumenten-unfreundlich». Er stehe quer zu den Marktbedürfnissen. Und letztlich schwäche er die herkömmlichen Sender gegenüber neuen Anbietern wie Netflix.
Sunrise lehnt die Kommissionspläne ebenfalls ab. Die bestehenden Konditionen seien angemessen. Die bewährte Kollektivverwertung müsse erhalten bleiben und das populäre zeitversetzte Fernsehen unverändert möglich sein.
Netzbetreiberin Salt verweist ebenfalls auf den bestehenden gemeinsamen Tarif, zu dem der Kommissionsvorschlag ihres Erachtens im Gegensatz steht. Zudem verkompliziere die Kommission die TV-Verbreitung.
Die Interessengemeinschaft Radio und Fernsehen (IRF), zu der die SRG, Privatsender sowie in- und ausländische Anbieter gehören, hält nichts von der Kritik. Die Sender wollten Replay nicht verbieten und erhielten im Kommissionsvorschlag auch gar nicht das Recht dazu.
Die grossen Verbreiter wie etwa UPC hätten 2017 aber 246 Millionen Franken für Replay kassiert und den Sendern gerade einmal 9,7 Millionen davon zugeleitet. Diese einseitige Bereicherung sei unfair. Es gehe den Netzbetreibern nur ums eigene lukrative Geschäft.
Tatsache sei, dass einzelne Sender durch das Überspringen Werbeeinnahmen verlören - 2017 allein 110 Millionen Franken. Sollten die Netzbetreiber wie bisher abkassieren, sei die Existenz der werbefinanzierten, frei erhältlichen TV-Programme und damit die Medienvielfalt gefährdet, bilanziert die IRF.
Die Rechtskommission des Nationalrats will in ihrem Vorschlag zur Revision des Urheberrechtsgesetzes Regeln für Replay-TV aufstellen. Sie will im Gesetz verankern, dass die Sender direkt mit den Kabelunternehmen über die Möglichkeit zum Überspringen von Werbung verhandeln können.
Schweizer Wissenschaftler machen das Unmögliche möglich: Dank im Rückenmark eingepflanzten Elektroden können sich Querschnittgelähmte wieder bewegen und mit einer Gehhilfe sogar ein paar Schritte tun.
Drei Querschnittsgelähmte können dank eines neuen Rehabilitationsprogramms wieder die Beine bewegen und mit Unterstützung sogar laufen. Die von Forschenden der ETH und des Unispitals Lausanne entwickelte Therapie beruht auf ausgeklügelter Elektrostimulation und intensivem Training.
Eine Lähmung durch Rückenmarksverletzung galt lange als unumkehrbar, sofern nicht innerhalb der ersten paar Monate etwas Bewegungsfähigkeit zurückkehrte. Neue Forschungsergebnisse machen Hoffnung, dass die Lähmung nicht ganz so endgültig sein könnte wie bisher gedacht.
Drei Patienten mit Rückenmarksverletzung, durch die sie seit über vier Jahren grösstenteils gelähmt waren, können dank eines von Lausanner Forschenden entwickelten Reha-Programms die Beine wieder bewegen und mithilfe von Elektrostimulation und Stützen sogar wieder gehen. Davon berichtet ein Team um Grégoire Courtine von der ETH Lausanne (EPFL) und Jocelyne Bloch vom Unispital Lausanne (CHUV) in zwei Artikeln in den Fachjournalen «Nature» und «Nature Neuroscience».
Wichtige Hürde überwundenDas Rehabilitationsprogramm beruht in erster Linie auf Elektrostimulation von motorischen Nerven über Elektroden, die den Patienten am CHUV chirurgisch am Rückenmark eingepflanzt wurden. Solch epidurale Elektrostimulation war in Tierversuchen bereits erfolgreich, um Bewegungsfähigkeit nach einer Rückenmarksverletzung zurückzubringen. Bei Patienten jedoch hielten sich die Erfolge bisher in Grenzen, wie das Fachblatt «Nature» in einer Mitteilung zur Studie schrieb.
Das Team um Courtine und Bloch scheint nun eine Hürde überwunden zu haben, indem sie die Aktivierungsmuster für die Elektrostimulation optimiert haben. Sie passten die Muster individuell an die Patienten an und synchronisierten sie räumlich und zeitlich mit der beabsichtigten Bewegung. Die Herausforderung für die Patienten bestand darin, zu lernen, die Bewegungsabsicht ihres Gehirns mit der Elektrostimulation ihrer Nervenfasern zu koordinieren.
«Die gezielte Stimulation muss so präzise sein wie eine Schweizer Uhr», sagte Bloch gemäss einer Mitteilung der EPFL vom Mittwoch. Spezifische Konfigurationen von Elektroden werden aktiviert, um die passenden Muskelgruppen zu kontrollieren, und imitieren dabei die Signale aus dem Gehirn.
«Das exakte Timing und die Position der Elektrostimulation ist essenziell für die Fähigkeit des Patienten, eine willentliche Bewegung durchzuführen», fügte Courtine gemäss der Mitteilung hinzu. Dies sei wohl auch, was die Bildung neuer Nervenverbindungen anrege.
Nach fünf Monaten auch ohne ElektrostimulationDank dieser Stimulation und intensivem Training konnten die Patienten innerhalb einer Woche gestützte Gehversuchen auf einem Laufband bis hin zu gestütztem Laufen auf dem Boden unternehmen. Nach insgesamt fünf Monaten dieses Reha-Programms konnten die Patienten ihre Beine auch ohne Elektrostimulation willentlich bewegen, und mit Stimulation und Hilfsmitteln wie Krücken oder Rollator sogar gehen.
Das menschliche Nervensystem habe noch besser auf die Behandlung angesprochen als sie vermutet hätten, so Courtine. Dennoch bedeute die Therapie hartes Training für die Patienten.
Erst kürzlich hatten zwei Studien aus den USA von Erfolgen mit Elektrostimulation bei komplett Querschnittsgelähmten berichtet, allerdings blieb die Bewegungsfähigkeit abhängig von der Stimulation. Bemerkenswert an den Resultaten der Forschenden um Courtine und Bloch sei, dass eine gewisse Bewegungskontrolle auch nach Ausschalten der Stimulation erhalten blieb, wie Chet Moritz von der University of Washington in Seattle in einem Begleitartikel zu den jüngsten Studien schrieb.
Frühe Behandlung ist zentralUnabhängige Experten warnen jedoch vor überzogenen Erwartungen durch die neuesten Studienergebnisse. Sie seien noch weit von einer Übertragbarkeit in die klinische Routine entfernt, sagte Winfried Mayr von der Medizinische Universität Wien, der nicht an den Studien aus den USA und der Schweiz beteiligt war. Man dürfe gegenüber den Betroffenen nicht die unberechtigte Hoffnung wecken, es gäbe eine für alle anwendbare Lösung, die sie wieder auf die Beine bringe.
«Jede Querschnittsverletzung führt zu sehr individuellen Veränderungen in der Bewegungskontrolle», so Mayr weiter. Nur personalisierte Ansätze könnten zu Verbesserungen führen. Aber: «Bei Weitem nicht alle Patienten können, auch mit grösstem technischen und therapeutischen Aufwand, mit einem Wiedererlangen der beschriebenen Bewegungsfunktionen rechnen.»
«Es ist ein wichtiger erster Schritt für Paraplegiker», betonte Courtine. Wichtig sei vor allem eine möglichst frühe Behandlung nach der Rückenmarksverletzung, wenn das Erholungspotenzial noch hoch sei. (SDA)
Mit Pegasus werden iPhones zur Abhörfalle. Nun gibt es Hinweise, dass die umstrittene Spyware auch in der Schweiz eingesetzt wurde.
Ein Klick genügt und aus dem eigenen iPhone wird ein veritables Abhörinstrument. Die Falle, ein sogenannter «exploit link», kommt zumeist in Form einer unverfänglichen Whatsapp-Nachricht, einer E-Mail oder SMS daher. Sobald der Nutzer auf den Link klickt, installiert sich Pegasus, etabliert eine Server-Verbindung.
Fortan saugt die Spyware sämtliche iPhone-Daten ab und schickt sie unbemerkt vom User an den jeweiligen Operator: Von den Standortdaten über den Browserverlauf bis hin zu Mikrofon-Aufnahmen, Kontaktdaten oder Telefon-Gesprächen. Das eigene Smartphone wird zum offenen Buch für Schnüffler.
Operator namens «Edelweiss»Was nach Orwell in der Hosentasche tönt, wird möglicherweise auch in er Schweiz praktiziert. So hat das «Citizen Lab» der Universität Toronto vor einigen Wochen eine Untersuchung zur Spyware der israelischen Sicherheitsfirma NSO Group veröffentlicht. Den Forschern ist es gelungen, Daten-Spuren («DNS Cache Probing») von Pegasus in 45 Ländern nachzuweisen. Darunter befindet sich auch die Schweiz als eines von wenigen Länder Westeuropas.
Mit anderen Worten: Eine unbekannte Organisation hat die israelische Schnüffelssoftware möglicherweise auch hierzulande im Einsatz gehabt. Die «Citizen Lab»-Autoren konnten nämlich einen für die Schweiz dedizierten Pegasus-Operator festmachen, den sie auf den Namen «Edelweiss» tauften. Dieser Operator war gemäss kanadischer Studie von Juli 2017 bis zum Untersuchungsschluss im Frühherbst über das Netz der Swisscom aktiv.
Man habe dazu Untersuchungen eingeleitet, sagt Swisscom-Sprecher Armin Schädeli: «Wir konnten keine Anhaltspunkte finden, dass über das Swisscom-Netz mit Pegasus kommuniziert wird.» Man behalte die Situation aber im Auge und reagiere auf allfällig neue Erkenntnisse.
Besondere InformatikprogrammeBill Marczak, Co-Autor der Pegasus-Studie, geht davon aus, dass die von ihm festgestellte Nutzung in der Schweiz legal ist: «Da NSO Group die Softwareausschliesslich an Staaten verkauft, könnte Pegasus beispielsweise bei Strafverfolgern oder Geheimdiensten im Einsatz sein.»
Das Bundesamt für Polizei Fedpol gibt sich allerdings zugeknöpft. «Aufgrund der vertraglich geregelten Vertraulichkeit, geben wir keine Informationen über unsere Partner Preis, weder über Partner, mit denen wir zusammenarbeiten noch über Partner, mit denen wir nicht zusammenarbeiten», sagt Fedpol-Sprecher Thomas Dayer und verweist auf die Behörde «Überwachung Post- und Fernmeldeverkehr». Dieser wird im nächsten Jahr erstmals Statistiken veröffentlichen zur Anwendung von «besonderen Informatikprogrammen durch die Strafverfolgungsbehörden».
Es geht dabei um «GovWare» wie beispielsweise Pegasus. Sie kann als Zwangsmassnahme bei schweren Straftaten eingesetzen werden. Seit einem Jahr hat auch der Nachrichtendienst des Bundes die Möglichkeit, elektronische Überwachungsmassnahmen anzuordnen.
Politisch motivierte AttackenEs bleibt jedoch offen, ob hiesige Strafverfolger oder Geheimdienstler die genannte Spysoftware im Einsatz haben. Sollte dem so sein, wäre deren Beschaffung zumindest fragwürdig. Denn die «Citizen Lab»-Autoren legen ebenfalls dar, dass die NSO Group ihre Pegasus-Software an Länder liefert wie Bahrain, Kazachstan, Mexiko oder Saudi Arabien liefern.
Länder, in denen die Spyware nicht nur im Rahmen der Strafverfolgung zum Einsatz kommt, sondern offenbar auch gezielt gegen Mitglieder der Zivilgesellschaft eingesetzt wird. Ob mexikanische Journalisten oder saudische Dissidenten, sie alle wurden gemäss «Citizen Lab» zur Zielscheibe von politisch motivierten Schnüffelattacken qua Pegasus.
Vielleicht der israelische GeheimdienstNach Veröffentlichung der Studie liess die betroffene Firma, NSO Group, ein Statement verbreiten: Man stelle Produkte mit dem einzigen Zweck her, «Verbrechen und Terror zu verhindern und aufzuklären». Die «Citizen Lab»-Untersuchung weise zahlreiche Fehler auf. So operiere NSO in vielen der aufgeführten Länder gar nicht. Zudem habe man ein strenges «Business Ethics Framework», das eine Zusammenarbeit mit Partnerländern vorgängig genau prüfe. Sollte es Verdacht auf Missbrauch geben, gehe man dem nach.
Da «Citizen Lab» den Schweizer Pegasus-Operator bereits im Juli 2017 entdeckt hat, stellt sich die Frage, wer den Staatstrojaner überhaupt hätte legal einsetzen sollten. Das neue Nachrichtendienstgesetz gilt seit September 2017, das Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs gar erst diesem Frühjahr März. Ein privater IT-Forensiker tippt auf den israelischen Geheimdienst, der «zahlreiche Aktivitäten zur Überwachung von Schweizer Zielen» hat. Es bleibt eine Mutmassung.
Millionengeschäft mit Spyware