Der Technologiekonzern ABB investiert in die Roboterfertigung in China. 2020 soll die Fabrik in Betrieb gehen.
Der Schweizer Technologiekonzern ABB investiert 150 Millionen Franken in die, gemässs Medienmitteilung, «fortschrittlichste Roboterfabrik der Welt». Diese wird in Shanghai in China gebaut und soll im Jahr 2020 in Betrieb gehen.
Heute beschäftigt ABB schon rund 5000 Mitarbeitende in Shanghai, insgesamt in China seien es 18'000. «Chinas Engagement zur Veränderung seiner Fertigungsindustrie ist vorbildhaft für die übrige Welt», lobt ABB-Chef Ulrich Spiesshofer den Standort.
ABB ist insgesamt in 100 Ländern tätig und beschäftigt 147'000 Mitarbeiter.
VEYSONNAZ VS - Er hatte 50 km/h zu viel auf dem Tacho, als er seine schwangere Frau 2016 ins Spital fuhr. Jetzt muss sich der Vater wegen Raserei vor Gericht verantworten.
Der werdende Papi sah keine andere Möglichkeit: Als er im Mai 2016 nach Hause kam, fand er seine schwangere Frau blutend und mit starken Schmerzen vor. Der damals 24-Jährige half ihr ins Auto, setzte sich hinters Steuer und raste mit 110 km/h ins Spital Sion.
Jetzt steht der Portugiese wegen Raserei vor Gericht. Im Normalfall droht bei diesem Vergehen mindestens ein Jahr hinter Gittern. Doch der Papi hat Glück: Wegen den aussergewöhnlichen Umständen kommt er mit einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen und 500 Franken Busse davon, wie «Le Nouvelliste» berichtet.
50 km/h zu viel auf dem TachoDer Vater fürchtete damals um das Leben seiner seit vier Monaten schwangeren Frau und ihres ungeborenen Kindes. Auf die Ambulanz warten wollte er nicht. So fuhr er auf direktem Weg Richtung Spital. Doch die Strasse war wegen eines Staus blockiert. Der Fahrer geriet in Panik.
Er bog ab, nahm einen Umweg und drückte aufs Gaspedal. Mit rund 50 km/h zu viel auf dem Tacho bretterte er von Veysonnaz VS nach Sion – bis ihn die Polizei anhielt.
Gericht machte AusnahmeIn Anbetracht der Situation liessen die Beamten Nachsicht walten. Der Mann durfte weiterfahren, eine Polizeieskorte begleitete ihn jedoch bis ins Spital. Dort wurde die Schwangere behandelt. Einige Monate später brachte sie ihr Kind zur Welt. Mittlerweile lebt der Fahrer im Ausland.
Seinen Führerschein in der Schweiz musste er nun abgeben, entschied das Gericht. Zudem werden ihm neben der Busse auch die Gerichtskosten von 2700 Franken verrechnet. Sein Anwalt ist mit dem Urteil aber zufrieden: «Das Gericht hat so gezeigt, dass die Justiz in solchen Ausnahmefällen das Urteil mildern kann», sagt er. (hah)
VOLKETSWIL ZH - Die Rechtspartei macht bei ihren Anhängern Stimmung für ihre Selbstbestimmungsinitiative. Die Freiheit und Sicherheit der Schweiz stehe auf dem Spiel. Bundesrat Ueli Maurer lässt sich von einer Schiefertafel inspirieren.
Die Delegierten der SVP Schweiz haben am Samstag in Volketswil ZH das fünfzigjährige Bestehen ihrer Jungpartei gefeiert. Im Zentrum der Delegiertenversammlung standen die Themen Freiheit und Sicherheit. Ein letztes Mal vor den Abstimmungen vom 25. November wurden die Delegierten auf die Selbstbestimmungsinitiative eingeschworen.
«Uns stehen die wichtigsten vier Wochen bevor», sagte Parteipräsident Albert Rösti und rief die Delegierten dazu auf, noch mit allen Mitteln zu kämpfen, um die Leute zu überzeugen. Es gehe um die einfache Frage, wer im Land in Zukunft das Sagen haben solle. «Mit der Selbstbestimmungsinitiative haben wir es in der Hand.»
Verteidigung von Freiheit und SicherheitAls Rednerinnen und Redner traten praktisch alle Exponenten der Partei auf. Der Zürcher Nationalrat Roger Köppel schwörte in seiner Rede die Delegierten denn auch ein letztes Mal eindringlich auf den Abstimmungskampf der Selbstbestimmungsinitiative ein. Der Plan der Gegner sei es, die direkte Demokratie zu begraben, sagte er.
Und auch alt Bundesrat Christoph Blocher ergriff zu diesem Thema das Wort. Funktionäre, Politiker und Richter würden den Bürgern die Gesetzgebung entreissen, sagte er. «Die Freiheit darf nicht dauernd durch Zwänge eingeschränkt werden, die Gesetze müssen die Freiheit schützen und sie uns nicht wegnehmen.»
Blocher kritisierte auch das Bundesgericht. Dieses sei geschaffen worden, um die Freiheit zu schützen. «Doch heute stehen diese Richter im Zweifel immer auf der Seite des Staates.» Die Verteidigung von Freiheit und Sicherheit sei deshalb weiterhin die grosse Aufgabe der SVP.
Bundesrat Maurer will mutige BürgerFreiheit und Sicherheit waren denn auch in Bundesrat Ueli Maurers Rede die Themen. Er hatte sich von einem Spruch inspirieren lassen, den er auf seinem Arbeitsweg mit dem Velo auf einer Schiefertafel entdeckt hatte. «Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit - das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.»
«Diese Worte zeigen genau unsere Geschichte», sagte Maurer vor den Delegierten. Die Schweiz habe schon immer für ihre Freiheit kämpfen müssen. Und immer habe es dafür viel Mut gebraucht. «Mut etwa in Freiheitsschlachten, aber auch Mut, um bei Abstimmungen allfällige Nachteile in Kauf zu nehmen.»
Die Werte der Schweiz seien die Freiheit und die Unabhängigkeit, sagte Maurer. «Für diese Werte einzustehen, braucht es aber Mut.» Er hoffe deshalb, dass es auch künftig immer wieder zahlreiche mutige Menschen gebe in der Bevölkerung, die sich aktiv engagierten.
Unterschriftensammeln gegen verschärftes WaffenrechtAm Rand ihrer Versammlung sammelte die SVP Unterschriften für das Referendum gegen das verschärfte Waffenrecht, welches die Schweiz bis nächsten Mai an EU-Vorgaben anpassen muss. Es gehe nicht an, dass man lieber Geld in die EU stecke, als sich für die eigene Sicherheit einzusetzen, sagte dazu der Berner Nationalrat Adrian Amstutz.
Er kritisierte die Bundesrats- und Parlamentsmehrheit, die nur «aus Angst vor der EU» handle. «Mit dem neuem Waffenrecht werden unbescholtene Schweizer verurteilt und die Unsicherheit weiter gefördert», sagte Amstutz. Er bezeichnete die Anpassungen als «Kontroll- und Bürokratiemonster".
Organisiert wurde die Delegiertenversammlung von der Jungpartei, die ihr 50-jähriges Bestehen feierte. Zu diesem Anlass präsentierte die SVP denn auch am Schluss noch eine so genannte «Charta der Generationen». Die Junge SVP Schweiz verpflichtet sich damit dazu, «den Fortbestand des Erbes der älteren Generation zu garantieren». (SDA)
Istanbul – Der Syrien-Gipfel in Istanbul hat am Samstag Grundelemente eines politischen Prozesses in Syrien vereinbart. So soll ein Verfassungskomitee geschaffen werden und bis Ende des Jahres in Genf seine Arbeit aufnehmen.
Der politische Prozess solle in syrischen Händen liegen und von Syrien geführt werden, heisst es in dem Communiqué, auf das sich die Türkei, Russland, Frankreich und Deutschland einigten. Gefördert werden soll er von den Vereinten Nationen (UN).
Ein solches Gremium sei unstrittig und sollte von allen syrischen Parteien als legitim anerkannt und genutzt werden, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin. Russland gilt als Schutzmacht Syriens.
Putin sagte: «Wir müssen auch einen Dialog mit der Opposition aufbauen.» Er rufe die syrische Regierung immer dazu auf, konstruktive Gespräche zu führen. Russland werde daran mitarbeiten, dass es ein solches Gremium geben werde.
Die erste Sitzung des Komitees soll noch bis Ende Jahr stattfinden. Die vier Länder würden darauf dringen, dass «vor Ende des Jahres» das Komitee zur Ausarbeitung einer neun Verfassung zusammentritt, sagte Erdogan. Dem Uno-Sondergesandte Staffan de Mistura, der ebenfalls an dem Gipfel teilnahm, war es diese Woche bei Gesprächen in Damaskus nicht gelungen, ein solches Komitee aufzustellen.
Dem Komitee sollen Vertreter der syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad, der Opposition sowie neutraler Gruppen angehören. Die syrische Regierung hatte die Verfassung zuletzt aber als souveräne Angelegenheit bezeichnet und erklärt, Fragen dazu würden von den Syrern allein und ohne ausländische Einmischung entschieden.
Die Staats- und Regierungschefs haben die Notwendigkeit einer dauerhaften Waffenruhe in der syrischen Provinz Idlib unterstrichen. Der Gipfel «betone die Bedeutung einer dauerhaften Waffenruhe und unterstreiche die Notwendigkeit, den Kampf gegen den Terror fortzuführen», hiess es in der vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verlesenen Abschlusserklärung.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach von einer «grossen Verpflichtung, dass weitere humanitäre Katastrophen nicht passieren». Bei dem Gipfel hätten sie sich verpflichtet, dass die bisherige Feuerpause zu eine «nachhaltigen dauerhaften Waffenstillstand» werde. Es seien bereits «wichtige Fortschritte» bei der Schaffung einer demilitarisierten Zone um Idlib erreicht worden, sagte Merkel.
Frankreichs Staatspräsident Macron unterstrich den gemeinsamen Willen zu einer politischen Lösung. «Eine dauerhafte Lösung gibt es nur bei einer politischen Lösung, die allen Syrern erlaubt, in ihrem Land zu leben», sagte Macron. Nötig seien dazu freie, transparente Wahlen unter internationaler Aufsicht. Die Vorbereitungen dazu müssten am Verhandlungstisch erarbeitet werden.
Macron rief Russland zudem auf, als Verbündeter des syrischen Machthabers Baschar al-Assad «sehr klaren Druck» auf die Regierung in Damaskus auszuüben, um die Waffenruhe in Idlib zu bewahren. Zugleich betonte Macron, dass der Einsatz von Chemiewaffen inakzeptabel sei, egal von welcher Seite.
Zudem riefen die vier Staaten die Konfliktparteien in Syrien auf, «den raschen, sicheren und ungehinderten Zugang» für humanitäre Hilfsleistungen zu gewährleisten. Auch müssten die Bedingungen geschaffen werden für die sichere und freiwillige Rückkehr der Flüchtlinge. In der Frage der Zukunft Assads gab es keine Einigkeit, doch betonten alle Länder, dass das syrische Volk selbst über seine Regierung entscheiden müsse.
Die Türkei und Russland hatten am 17. September in Sotschi eine Vereinbarung getroffen, um eine Offensive der Truppen Assads auf die letzte syrische Rebellenbastion abzuwenden. Sie sieht vor, dass um die Provinz eine entmilitarisierte Zone geschaffen wird, die von türkischen Soldaten und russischen Militärpolizisten kontrolliert wird. Zuletzt wurde jedoch eine erneute Zunahme der Gewalt verzeichnet.
Auch nach ihrem Tod liessen sich diese Prominente die Extravaganz nicht nehmen.
Wer nicht wie ein Normalsterblicher lebt, möchte auch nicht wie ein Normalsterblicher begraben werden. Dies dachten sich jedenfalls einige Prominente. Ob humorvoll oder verstörend – folgende Stars verliehen ihrer Beerdigung einen speziellen Dreh.
Sie war für ihren Humor bekannt und sorgte sogar an ihrer Beerdigung für Lacher: Carrie Fisher (†60). Die «Star Wars»-Schauspielerin starb 2016 an den Folgen eines Herzinfarkts. Zeitlebens litt sie an einer bipolaren Störung, die sie unter anderem mit dem Anti-Depressivum Prozac behandelte. Darüber riss Fisher in ihrer Autobiografie oder in Interviews immer wieder Witze. Ihre Familie griff diese spezielle Art des Humors auf, begraben wurde der Hollywood-Star in einer Urne in Form einer riesigen Prozac-Pille.
Urne in einer Louis-Vuitton-HundetascheEine ungewöhnliche Trauerfeier hatte auch Zsa Zsa Gabor (†99). Deren Ehemann präsentierte die Urne in einer Louis-Vuitton-Hundetasche. Diese habe ihrem verstorbenen Lieblingshund, dem Shih-Tzu-Hund Macho, gehört.
Morbide wird es, wenn es um die Asche von Tupac Shakur (†25) geht. Wie die Mitglieder seiner Rap-Crew The Outlawz in einem Interview mit Vlad TV bestätigten, drehten sie die Überreste ihres Mentors in einen Joint und rauchten diesen dann an einer Gedenkfeier für die Rap-Legende. Ob das wirklich stimmt, ist nicht klar. Tupacs Mutter reagierte in einem Statement auf das Interview gegenüber «TMZ»: «Ich würde niemals erlauben, dass seine Asche geraucht wird.» Im Song «Black Jesus» rappte Tupac: «Mein letzter Wunsch, raucht meine Asche.» Ob er das ernst meinte, ist unklar.
Drei Millionen für Kanonen-BegräbnisErnst meinte es aber Autor Hunter S. Thompson (†67). Er hielt fest, dass er nach seinem Tod gerne mit einer Kanone in die Luft geschossen werden würde. Diesen Wunsch erfüllte ihm sein bester Freund Johnny Depp (55). Er investierte laut «Rolling Stone» um die drei Millionen Dollar in eine Kanone, aus der er die Asche seines Freundes – vermischt mit 34 Feuerwerksraketen – in den Himmel katapultierte. (klm)
ZÜRICH - Marlon Koch ist erst 18 Jahre alt, doch seine App mischt ganz vorne mit: Mit «Menu» wird das händische Zahlen in der Beiz überflüssig.
Wenn junge Leute hierzulande die Matur bewältigt haben, belohnen sie sich meist mit einer ausgiebigen Fernreise. Belize, Bali, Boracay – Hauptsache exotisch, Hauptsache weit weg. Marlon Koch, 18, hat seit kurzem die Wirtschaftsmatur im Sack. Aber unterwegs ist der Schweizer Jungspund nur geschäftlich. Keine Zeit für Boracay. Marlon muss sein Start-up vorwärtsbringen.
Was der Sohn einer madagassischen Mutter und eines deutschen Vaters mit der App «Menu» am Start hat, ist dazu geeignet, ein jahrzehntelang gelerntes Verhalten im Restaurant komplett umzukrempeln. Mit Marlons App soll das Bezahlen – und damit das mühsame Rufen des Kellners, das Hin- und Her mit Rechnung, Rückgeld und Quittung – obsolet werden. Ähnlich wie beim Tech-Unternehmen Uber, wo Fahrgäste im Taxi die Rechnung automatisch über im Smartphone hinterlegte Payment-Daten begleichen, soll das auch per Menu-App funktionieren.
Das Zahlen übernimmt die AppEin alter Traum vieler Restaurant-Kunden würde so wahr: Einfach und sorglos das Restaurant verlassen, wenn der Bauch voll ist und der Teller leer. Marlons App macht den Zahlungskram. Technisch läuft das so: Sogenannte Beacons, bluetooth-gestützte Funksender, werden im Restaurant postiert.
Pro 50 Quadratmeter Restaurantfläche braucht es ungefähr ein solches teelichtgrosses Beacon-Kästchen. Darüber weiss das Smartphone, in welchem Restaurant und an welchem Tisch sich der Gast befindet. Gäste können über die App Bestellungen tätigen und – weil die App mit allen massgeblichen Gastronomie-Kassensystemen verbunden ist – die Rechnung automatisch bezahlen.
Das Uber der RestaurantsMarlon Koch, mit einer gewissen Ernsthaftigkeit ausgestattet, spricht ein grosses Wort gelassen aus: «Wir wollen das Uber für Restaurants sein.» Wenn Marlon Koch «wir» sagt, meint er sein Unternehmen, das bereits 40 Angestellte zählt. Und seinen Vater Karl Heinz Koch. Der ehemaliger Pharma- und Biotech-Bankanalyst, der aus der Corporate-Welt ausgebrochen ist und nun als CEO von Menu amtet.
Sohn Marlon bekleidet das Amt als Chief Technology Officer. Der Vater, 54, über seinen Sohn: «Die ganze Sache mit der Menu-App war Malons Idee.» Und fügt neidlos an: «Er versteht mehr vom Business als ich, er kann exzellent abstrahieren. Marlon weiss, was Sinn macht. Und was nicht.»
Tische schneller freiSinn soll die App nicht nur für Gäste machen, sondern auch für Gastronomen. Weil die Tische durch die Bezahlung durch Zauberhand schneller frei würden, erhöhe sich Tischumschlag und Umsatz für das Restaurant, doziert Marlon. Investoren schmeckt diese Message.
Bisher sammelten Vater und Sohn Koch sechs Millionen Franken Investorengelder ein, das meiste von Privatpersonen und Family-Offices. Aktuell läuft eine weitere Finanzierungsrunde. Marlon hat ein Ziel: «Wir möchten alle grösseren Gastronomie-Gruppen in den wichtigsten Ländern unter Vertrag nehmen und mit unserer Lösung ausstatten.» Ein weiter Weg.
«Menu» ist nicht ohne KonkurrenzAktuell nehmen 100 Restaurants teil am Menu-Programm; Haupt-Terrain der Zürcher Firma ist die Schweiz. Eng arbeiten die Kochs mit ZFV zusammen, der sechstgrössten Schweizer Gastro-Gruppe. In vier ZFV-Betrieben ist der unsichtbare Zahlmeister in Betrieb, was «einwandfrei funktioniert, auch an der Schnittstelle zum Kassensystem», sagt Tobias Weyland, COO Assistent Gastronomie bei ZFV.
Menu ist nicht ohne Konkurrenz; international pröbeln Start-ups am Zaubermix aus Gäste-Bequemlichkeit und zusätzlichem Umsatz. ZFV-Mann Weyland kennt die Szene: ««Wir haben schon einige Apps ausprobiert. Im Vergleich mit allen anderen Anbietern ist Menu eindeutig am weitesten fortgeschritten.»
«Haltet den Dieb!»Aktuell können für das Payment Kreditkarte und Lunch-Checks hinterlegt werden, per Ende 2018 sollen Twint und Paypal dazu kommen. Fragen bleiben. Die einfachere: Was geschieht mit dem Trinkgeld? Marlon pariert: «Man kann es bar auf den Tisch legen. Oder es per Wischbewegung auf einer vom Restaurant vorgegebenen Skala via App entrichten.»
Das tückischere Thema: Was, wenn ein ahnungsloser Gast den app-bewehrten Nachbarn ohne Bezahlen weggehen sieht und lauthals «haltet den Dieb?» durch die Beiz brüllt? Für einmal fällt Marlons Ernsthaftigkeit ab. Er swipt in den kecken Modus: «Das ist kein Problem. Das ist bestes Marketing für uns.»
Nati-Spieler Remo Freuler gewinnt mit Atalanta klar 3:0 und Cristiano Ronaldo sorgt mit seinen zwei Treffer für den nächsten Dreier von Juventus.
Empoli – Juventus 1:2
Ronaldo sei Dank! Juventus Turin holt sich bei Empoli einen Sieg in extremis. CR7 sorgt mit seinen zwei Treffern am Ende für den Sieg der Bianchoneri. Erst vom Punkt, danach mit einem herrlichen Weitschuss. Der Underdog Empoli schlägt sich tapfer. Die Gastgeber gehen in der 28. Minute durch Caputo in Führung. Es ist einer deren zwei Schüsse aufs Juve-Tor.
Atalanta – Parma 3:0
Die Norditaliener schiessen Parma mit 3:0 aus dem Stadion. Mit dabei: Remo Freuler. Der Nati-Spieler spielt von Beginn weg und wird in der 84. Minute ausgewechselt.
Torino – Fiorentina 20.30 Uhr
Am SonntagSassuolo – Bologna 12.30 Uhr
Cagliari – Chievo Verona 15 Uhr
Genoa – Udinese 15 Uhr
SPAL – Frosinone 15 Uhr
Milan – Sampdoria 18 Uhr
Napoli – Roma 20.30 Uhr
Am MontagLazio – Inter 20.30 Uhr
Er war der Absender von mindestens 14 Rohrbomben an Kritiker von US-Präsident Donald Trump. Am Freitag hat die Polizei Cesar Sayoc verhaftet. Wer ist dieser treue Anhänger der Republikaner?
Kaum fünf Tage hatte die Fahndung nach dem Bastler und Absender von mindestens 14 Rohrbomben gedauert. Dann waren die Beamten einer FBI-Sondereinheit und des Heimatschutz-Ministeriums zum Zugriff bereit. Rund um den Parkplatz in der Kleinstadt Plantation im US-Bundesstaat Florida waren Scharfschützen in Stellung gegangen.
Als Cesar Sayoc am Freitag Abend Schweizer Zeit endlich aus einem Auto stieg, ging alles blitzschnell, und vor allem ohne Blutvergiessen: Der 56-jährige Mann wurde überwältigt, zu Boden gerissen und gefesselt.
Fingerabdruck und DNA-SpurenDer «einheimische Terrorist», sagte Justizminister und Generalstaatsanwalt Jeff Sessions wenig später vor der Presse, sei anhand eines Fingerabdrucks und mehrerer DNA-Spuren identifiziert worden.
Spätestens seit diesem Satz hat US-Präsident Donald Trump ein Problem!
In den Tagen zuvor hatte der Mann im Weissen Haus die jüngste unter seinen Anhängern kursierende Verschwörungstheorie bereitwillig aufgegriffen: Verantwortlich für die Paketbomben waren danach Aktivisten der Demokratischen Partei, die mit Angst, Schrecken und Verleumdung den erfolgreichen Wahlkampf der Republikaner sabotieren wollten.
Doch seit dem Einsatz in Plantation steht fest: Cesar Sayoc, der unter anderem wegen einer Attentatsdrohung auf ein Kraftwerk in Florida vorbestrafte ehemalige Pizzabote und Mitarbeiter eines Striplokals ist ein sogenannter «Superfan» des Präsidenten.
Immer wieder bei Trump-Anlässen dabeiAuf dem Smartphone und dem Computer des Verdächtigen sichergestellte Videoaufnahmen zeigen Sayoc seit Oktober 2016 immer wieder bei Veranstaltungen von Trump. Sogar bei dessen Vereidigung am 20. Januar 2017 in Washington tauchte er auf. Immer wieder bejubelte er die verbalen Angriffe Trumps auf seine politischen Gegner und die als Fake News verleumdeten Medien.
Dass Sayoc seinen Van mit Fotos und markigen Sprüchen seines Idols schmückte, gehört in den USA unter Seinesgleichen längst zum guten Ton.
Aber verbale Kraftmeierei war dem Sohn eines Filippino und einer Mutter italienischer Abstammung nicht genug. Die Gesichter von Trumps Vorgänger Barrack Obama und Ex-Aussenministerin Hillary Clinton «verzierte» er mit einem Fadenkreuz. Und dem Satz: «Null Toleranz. Töte Deine Feinde und die, die dich ausrauben und wirf sie den Alligatoren in den Everglades zum Frass vor.»
War es ein Einzeltäter?Auch die übrigen Empfänger seiner Rohrbomben lesen sich wie das «Who is who» der trump’schen «Feinde des amerikanischen Volkes». Dem Milliardär und Philanthropen George Soros schickte Sayoz ebenso ein explosives Paket wie Obamas Vizepräsident Joseph Biden, den ehemaligen Geheimdienstchefs James Clapper und John Brennan, mehreren Abgeordneten und Senatoren, dem TV-Sender CNN und Hollywoodstar Robert De Niro.
Die Ermittler vermuten, dass sich Sayoc zwei Wochen vor dem gefährdeten Erfolg der Republikaner bei den Zwischenwahlen zum Handeln entschloss. Die Ermittlungen gegen Cesar Sayoc stehen erst am Anfang. Noch ist unklar, ob der verhaftete Terrorist ein Einzeltäter war. Nach möglichen weiteren Paketbomben wird gesucht.
Nur einer hat – mal wieder – ein reines Gewissen. Schuld am vergifteten innenpolitischen Klima, sagte Donald Trump nur Stunden nach Sayocs Verhaftung, hätten allein die Demokraten – und die Fake-News-Medien.
In Mexiko gehts so langsam ans Eingemachte. Bühne frei fürs Qualifying! Wer bringt sich in die Poleposition fürs Rennen am Sonntag (20.10 Uhr MEZ)? Verfolgen Sie das Qualifying jetzt im Livestream!
Gemunkelt wurde es schon länger, jetzt kommt das Geständnis: Model Manuela Frey und Sänger Bastian Baker sind ein Liebespaar.
Grosse Überraschung bei der Pink-Ribbon-Gala am Samstag abend im Zürcher Hotel Park Hyatt. Popstar Bastian Baker (27) und Topmodel Manuela Frey (22) posierten erstmals gemeinsam für die Fotografen.
Der Lausanner Sänger, der gerade eine Pause macht auf seiner Welttournee mit Superstar Shania Twain (53), lächelte ganz verliebt. Ebenso fröhlich war die schöne Aargauerin, die für den karitativen Anlass, der sich für die Prävention gegen Brustkrebs einsetzt, eigens aus New York eingeflogen kam. «Ja, wir sind ein Paar», gestanden die beiden nun erstmals auf Anfrage von SonntagsBLICK.
«Das Leben ist schön»Schon Anfang Jahr kursieren Gerüchte, dass Baker und Frey mehr als nur Freundschaft verbindet. Sie besuchte in den USA mehrere Konzerte des sympathischen Hit-Lieferanten. Er wiederum engagierte sie für sein Musikvideo zum Song «Stay». Darin zeigten sich beide ganz innig umschlungen mit nacktem Oberkörper.
Die Beziehung liessen sie in all den Monaten aber stets unkommentiert. Über sein Privatleben wolle er nicht sprechen, sagte Baker auch kürzlich in einem Interview mit BLICK, nur so viel: Er sei in Kontakt mit Manuela, «und das Leben ist schön».
Sie sehen sich dank SkypeViel Zeit für Romantik bleibt dem neuen Traumpaar der Schweiz nun allerdings nicht: Frey fliegt demnächst wieder zurück nach New York. Baker andererseits promotet in den folgenden Wochen sein soeben erschienenes viertes Album.
Ende November bricht er dann für die Fortsetzung seiner Welttournee mit Shania Twain nach Australien auf. «Dank Skype und Facetime können wir uns aber auch dann jederzeit sehen, wenn sich der andere am anderen Ende der Welt aufhält», sagt Manuela Frey glücklich.
Was der Swiss Market Index (SMI) für die Schweiz, ist der FTSE-100 für Grossbritannien
Eigentlich ist das «Echo der Zeit» meine Lieblingssendung. Sie gilt als das Flaggschiff des Schweizer Radios, dessen Leute ihren Arbeitsplatz von Bern nach Zürich-Oerlikon zügeln müssen. Leider berichtet das «Echo» dauernd über die neusten Verhandlungen in Sachen Brexit. Ich kann es nicht mehr hören.
Der Grundtenor lautet: Für England ist der Brexit eine Riesenkatastrophe. Zwar nicht gesellschaftspolitisch, das interessiert eh niemanden, sondern wirtschaftspolitisch. Ist der Brexit wirklich eine Katastrophe?
Wenn das so wäre, müssten die Gewinne der Unternehmen zusammenbrechen. Und wenn die Gewinne ausbleiben, sinken die Aktienkurse. So weit, so klar.
Was der Swiss Market Index (SMI) für die Schweiz, ist der FTSE-100 für Grossbritannien: das wichtigste Börsenbarometer des Landes. Das Kürzel steht für Financial Times Stock Exchange Index; Insider sprechen vom Footsie.
Wenn wir wissen wollen, wie es um die englische Wirtschaft steht, betrachten wir die Kursentwicklung des Footsie. Am 23. Juni 2016, also vor der historischen Brexit-Abstimmung, lag der FTSE-100 bei 6368 Punkten; heute notiert er 9,5 Prozent höher.
Jetzt wollen wir schauen, wie die Aktien der Euro-Länder in dieser Zeitperiode abschnitten. Dazu nehmen wir den wichtigsten Leitindex für die 19 Staaten mit der Einheitswährung. Es ist dies der EuroStoxx50-Index. In der gleichen Zeitspanne, also seit Juni 2016, stieg er bloss um 3,3 Prozent, deutlich weniger stark als der FTSE-100. Und der SMI, dies nur zum Vergleich, stieg in diesen vier Jahren um 8 Prozent.
Auf einen kurzen Nenner gebracht: Gemessen am wichtigsten Bösenindex ist die englische Wirtschaft besser unterwegs als die europäische. Von einer Katastrophe keine Spur. Im Gegenteil: Die Experten und Prognostiker haben wieder mal tüchtig daneben gelangt.
Natürlich ist die Realität oft komplizierter. Gemäss Christoph Schenk, Anlagechef bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), sind an der Londoner Börse diverse Ölmultis und andere Energiegiganten kotiert, die ihre Gewinne in Dollar erzielen, aber in englischen Pfund abrechnen. Und weil das Pfund seit dem Brexit gegenüber dem Dollar um über 10 Prozent abwertete, stieg der Gewinn pro Aktie, was wiederum den Aktienkurs beflügelt.
Im Euroraum seien dagegen Telekom- und Immobilienaktien stark vertreten, die nicht die gleiche Kursdynamik aufwiesen wie die Energiefirmen. Immerhin räumt Schenk ein, dass die britische Wirtschaft insgesamt vom schwächeren Pfund profitiert.
Was lernen wir daraus? Würde bei einer Kündigung der bilateralen Verträge der Franken auch schwächer? Unsere Exportwirtschaft, die notorisch den starken Franken beklagt, müsste jubilieren. Das würde sie vermutlich nicht tun, sondern weiter jammern, wie sie das besser kann. Diesmal nur aus einem anderen Grund.
Nachdem Cathy Lugner bekannt gab, sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzuziehen, kommt nun aus, dass sich die 28-Jährige sogar einer Operation unterziehen muss.
Es war ein Schock für ihre Fans, als Cathy Lugner (28) vergangene Woche ankündigte, sich wegen gesundheitlicher Probleme vorerst aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Um welche Krankheit es sich handelt, gab das Ex-Playmate allerdings nicht bekannt.
Gynäkologe ordnete operativen Eingriff anJetzt teilt ihr Rechtsanwalt Stephan Mathé per Presseschreiben Genaueres zum Gesundheitszustand seiner Mandantin mit. Er legt ein ärztliches Attest bei, in dem bestätigt wird, dass sich Lugner derzeit in gynäkologischer Betreuung befinde – und dass eine Operation notwendig werde. Nähere Angaben würden nicht gemacht, betonte Mathé.
Anwalt verurteilt Richard Lugners «Gag»-AussageDer Anwalt sprach zudem die Aussagen von Cathys Ex-Mann Richard Lugner (89) an, die dieser gegenüber «Oe24» gemacht hatte – und darin die Aufrichtigkeit der Aussagen seiner Frau anzweifelte: «Mörtel» Lugner sprach im Zusammenhang mit Cathys Erkrankung sogar von einem «Gag».
Dieser Vorwurf Richard Lugners sei «nachweislich falsch, unhaltbar und auf das Schärfste zurückzuweisen», betont Mathé. Cathy sei bestürzt darüber, dass ihr Ex-Ehemann Richard Lugner die Erkrankung unserer Mandantin öffentlich als «Gag» bezeichnet habe, «obwohl Herr Lugner seit geraumer Zeit keinen näheren Kontakt mehr zu unserer Mandantin hat und daher über keinerlei Kenntnisse in Bezug auf ihren Gesundheitszustand verfügt». (wyt)
SOLOTHURN - Die Solothurnerin Marita Weber (†85) musste 1954 für ihre Liebe kämpfen – weil sie schwarz war und ihr Mann weiss. Das Paar gab nicht auf. Und bekam schliesslich die Erlaubnis, zusammen in der Schweiz zu leben. Diese Woche ist Marita gestorben.
Liebe kennt keine Grenzen. Eigentlich. Denn was heute ganz normal ist, war früher ein grosses Problem: die Ehe zwischen Schweizern und Ausländern.
Diesen Umstand verdanken wir Menschen, die einst für dieses Recht eintraten. Menschen, wie die Solothurnerin Marita Weber-Salim (†85). Die Frau aus Tansania kämpfte in den 50er-Jahren für ihre Liebe zum Zürcher Anton Weber. Zu einer Zeit, in der man in Zürich Schwarze noch im Zirkus bestaunen konnte. Die Liebschaft sorgte international für Furore. Am Schluss musste gar die Uno entscheiden. Diese Woche ist die Pionierin der Liebe im Alter von 85 Jahren friedlich in Solothurn eingeschlafen. BLICK erzählt ihre Liebesgeschichte aus einer anderen Zeit.
Marita war schon in Tansania vergebenAlles beginnt im Jahr 1951 als Anton Weber im damaligen Tanganjika (dem heutigen Tansania) weilte, um Landmaschinen zu verkaufen. Im Jahr 1954 schrieb der «Spiegel» dazu trocken: «Als sich Weber in der Nähe von Iringa im Gebiet des Wahehe-Stammes ein Farmhaus gebaut hatte, nahm er ein 19-jähriges Negermädchen in seine Dienste, und der Lauf der Dinge wollte es, dass die schwarze Marita im Hause des weissen Junggesellen Anton ein Kind zur Welt brachte.» Das deutsche Magazin schreibt weiter: Der «gutmütige Schweizer» habe seinen «schwarzen Seitensprung legalisieren» und Marita in die Schweiz bringen wollen. Damit begannen die Probleme. Weber hatte einen Nebenbuhler.
«Zähnefletschend erschien bei ihm ein alter Neger und erhob bei dem Eingeborenen-Tribunal Klage wegen Ehebruchs», heisst es im Artikel weiter. Marita sei seine Zweitfrau – und er habe auf den stammesüblichen Brautpreis schon eine Anzahlung geleistet. Der Mann schwor, das Baby der beiden zu töten – und seine Zweitfrau zurück in den Busch zu holen.
Ein Dorn im Auge der KolonialbehördenWeil auch die britischen Kolonialbehörden die «Misch-Ehe» verboten, flüchteten Marita, Anton und das Baby nach Daressalam – denn Ausreisen durfte Marita nicht.
Weber reiste zurück in die Schweiz. Ohne Frau und Kind. Er schrieb Hilferufe an das britische Kolonialamt in London, die Schweizer Regierung, sogar an die Gattin des ehemaligen US-Präsidenten Roosevelt. Mit Erfolg.
Im März 1954 zitiert die «NZZ» aus einem Bericht an die Vereinten Nationen: «Das Mädchen ist erst 19 Jahre alt und unverdorben und beherrscht lediglich ihre Stammessprache. Aus diesen Gründen muss gesagt werden, dass sie sich nur schwer an das Leben in der Schweiz gewöhnen wird.» Trotzdem erlaubte die lokale Regierung die Ausreise. Allerdings: Weber war in Tansania nicht mehr willkommen. Da der Schweizer bewiesen habe, «dass er die öffentliche Ordnung des Treuhand-Gebietes stört». Für den «Spiegel» war klar: Weber und seine Frau haben «unzeitgemässen Grundsätzen britischer Kolonialpolitik einen persönlichen Sieg abgetrotzt». Das Verbot der «Misch-Ehe» überdauerte noch Jahrzehnte.
Eine der ersten schwarz-weissen Ehen der SchweizMarita lebte sich in der Schweiz gut ein – und gebar ihrem Ehemann noch einen weiteren Sohn und eine Tochter. Traurig steht nun Kary Weber (56), der jüngste Sohn des Paars, vor dem offenen Sarg seiner Mutter in Solothurn.
«Sie war für mich eine Heldin der Liebe», sagt er. «Alle Leute mochten sie. Am Schluss war sie eine richtige ‹Bünzlischweizerin›», sagt Kary. Der Mitarbeiter einer Kirchgemeinde will, dass die Pionierleistung seiner Eltern anerkannt wird. «Marita war unter den allerersten schwarzen Frauen, die legal im Britischen Commonwealth eine Misch-Ehe eingingen.»
Und eine der frühen offiziellen schwarz-weissen Ehen in der Schweiz. Einfach war das nie: «Wir waren früher oft mit Rassismus konfrontiert. Aber meine Eltern haben sich davon nicht beeindrucken lassen.» Anton Weber verstarb bereits 1976 – jetzt ist ihm seine Marita gefolgt.
Im 200. Halbfinal zeigt Roger Federer einen würdigen Jubiläums-Match. Wer hätte gedacht, dass er den besten Hartplatz-Spieler der Saison, Daniil Medwedew (ATP 20), 6:1, 6:4 wegputzt? Und im 14. Baselfinal auf Marius Copil (ATP 93) trifft.
Nach dieser Woche in Basel wollte man ihn schon beinahe «Marathon-Federer» nennen. Doch heute hat er keine Lust mehr auf Ehrenrunden. Zwar startet er wieder mit einem Breakball gegen sich und zwei Doppelfehlern in den ersten beiden Service-Games. Aber das ist Weckruf genug – danach leistet sich Roger nicht mehr viele Patzer (ausser 5 Doppelfehlern und einem Break).
Er weiss, was er vom 15 Jahre jüngeren Daniil Medwedew zu erwarten hat. Mit 37 Siegen auf Hartplätzen führt der Russe die diesjährige Liste alleine an. Am letzten Turnier in Shanghai zeigte er Federer warum – der Schweizer musste gegen die Weltnummer 20 über drei Sätze.
Doch hier in der Heimat entzaubert King Roger die Stärken seines Gegners, der gestern Abend erst nach seinem Sieg gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas um 0:35 Uhr den Centre Court verliess und wohl etwas ausgelaugt ist. War es den 9000 Fans in der St. Jakobshalle an den Tagen zuvor fast ein wenig zu spannend, hätten sie heute gerne noch mehr gesehen.
Fast hätte das Match nur 47 Minuten gedauert – da nämlich hat der Publikumsliebling seinen ersten Matchball. Doch schliesslich nutzt er erst seinen Vierten: Federers 200. Halbfinal endet mit einem 6:1, 6:4-Blitzsieg nach 64 Minuten. Es ist sein 70. Sieg in Basel.
Final gegen ÜberraschungsmannFederer zu seiner Leistung beim Platzinterview mit Heinz Günthardt:«Ich konnte seinen Aufschlag gut lesen. Und ausser ganz zum Schluss war ich heute auch konstant.» Zusammenfassend meint er bei der Pressekonfrenz: «Der Halbfinal war vom Gefühl her mein bester Match.»
In seinem 14. Final der Swiss Indoors (15 Uhr) bekommt es der Baselbieter nicht wie allseits erwartet mit dem 21-jährigen Alexander Zverev (ATP 5), sondern mit dem sieben Jahre älteren Marius Copil (ATP 93) zu tun. Der Rumäne gewann noch nie ein ATP-Turnier, erreichte erst zum zweiten Mal einen ATP-Final. Federer zu seinem Los: «Ich hoffe, Copil hat heute extrem viel Energie liegen gelassen, denn er wird es mir bestimmt schwer machen.»
Selbstverständlich ist es nicht, dass Federer seinen 99. Titel gewinnt. Qualifikant Copil, der geniesst hier eine Traumwoche, hat im Roger-Reich schon Dusan Lajovic, Marin Cilic, Taylor Fritz und beide Zverev-Brüder geschlagen.
Am Freitag tauchen die Westschweizer auswärts beim SCB. Sechs Gegentore, vier Mal schlagen die Hauptstädter im Powerplay zu. Kann die Mannschaft von Headcoach Mark French im eignen Stadion reagieren?
Ganze sechs Tore kassieren die Fribourger am Freitag in Bern. Können sie sich heute zuhause für die Klatsche revanchieren? Die Berner haben Fribourg bereits im Cup mit sechs Toren vom Platz gefegt.
Die Gastgeber aus der Westschweiz sind im Moment konstant. Zwar ist die Konstanz nicht besonders positiv. Denn seit sechs Partien ist es für Coach French dasselbe. Nach einem Sieg folgt im nächsten eine Niederlage und umgekehrt. Mit einem Sieg würde die Serie also weiter gehen.
Die Tabelle Spiele Torverhältnis Punkte 1. Biel 14 50:28 30 2. Bern 12 38:18 26 3. Zug 12 35:26 24 4. SCL Tigers 12 33:24 21 5. ZSC Lions 12 25:25 21 6. Ambri 12 32:32 20 7. Servette 13 28:31 20 8. Fribourg 14 31:37 20 9. Lausanne 14 31:36 16 10. Lugano 12 33:31 15 11. Davos 12 22:46 9 12. Lakers 13 14:38 6
Shaqiri macht sein erstes Pflichtspieltor für Liverpool. Huddersfield mit Nati-Spieler Hadergjonaj ist weiterhin im freien Fall.
Liverpool – Cardiff 4:1
Endlich! Das erste Pflichtspieltor von Xherdan Shaqiri ist Tatsache. Der Schweizer wird in der 61. Minute eingewechselt und trifft nach Vorarbeit von Mohamed Salah zum 3:1. Nach einer tollen Ballannahme vernascht der Schweizer gleich zwei Gegenspieler und schiebt unten links ein. Salah und ein doppelter Mané vervollständigen zum 4:1-Sieg. Für Liverpool ist der Dreier gegen Cardiff gleichzeitig die Tabellenführung. Zumindest bis am Montag, wenn das bis heute punktgleiche ManCity es mit Tottenham zu tun bekommt.
Watford – Huddersfield 3:0
Für Huddersfield und den Schweizer Florent Hadergjonaj gehts weiterhin bergab. Die Terriers verlieren auch gegen Watford und warten weiterhin auf den ersten Vollerfolg. Hadergjonaj sieht die 0:3-Pleite von der Bank aus.
Southampton – Newcastle 0:0
Newcastle erkämpft sich in Südengland einen wichtigen Punkt. Fabian Schär sitzt über 90 Minuten auf der Bank.
Brighton – Wolverhampton 1:0
Fulham – Bournemouth 0:3
Leicester – West Ham 1:1
Am Sonntag
Burnley – Chelsea 14.30 Uhr
Crystal Palace – Arsenal 14.30 Uhr
Manchester United – Everton 17 Uhr
Am MontagTottenham – Manchester City 21 Uhr
Vor sieben Jahren spielte er vor 80 Leuten, heute sind es bis zu 100'000. Bastian Baker über die Welttournee mit Shania Twain, wilde Fans und Liebesgerüchte um Manuela Frey.
Von Kanada über die USA, Brasilien, Europa, Australien und Neuseeland: Bastian Baker (27) tourte die letzten Monate im Vorprogramm von Shania Twain (53) rund um die Welt. Für einen kurzen Abstecher kehrte er nun aber in die Schweiz zurück. Für das Treffen mit BLICK wählte der Lausanner einen für ihn historischen Ort: die Hafenkneipe im Zürcher Kreis 4. Hier hatte der Musiker vor sieben Jahren sein erstes bezahltes Konzert in der Deutschschweiz gegeben.
BLICK: Wissen Sie noch, wie viele Leute da waren und wie hoch Ihre Gage war?
Bastian Baker: Es war mit etwa 80 Leuten ausverkauft. Für mich war es ein riesiges Erlebnis. Mein Song «Lucky» lief gerade am Radio und wir hatten noch keine Ahnung, was daraus wird. Wie hoch meine Gage war, weiss ich nicht mehr. Aber, dass ich sie an der Bar in Bier investiert habe.
Seither ist viel passiert. Sie touren seit Mai mit Weltstar Shania Twain durch vier Kontinente. Was war Ihr grösstes Konzert?
Das war in der brasilianischen Stadt Barretos vor 100'000 Fans. Es war verrückt! Ich war noch backstage, habe mich dort auf meinen halbstündigen Auftritt konzentriert. Mir dann selbst Mut zugesprochen. Dann ging ich alleine mit meiner Gitarre auf die Bühne. Ich war extrem aufgeregt.
Was ist es für ein Gefühl, vor 100'000 Leuten zu spielen?
Es ist schwer zu beschreiben, weil es so sehr im Moment passiert. Du spürst einfach eine riesige Welle an Energie, die auf dich zukommt. Oft schliesse ich kurz die Augen und geniesse es einfach nur. Wenn dann noch alle ihr Handy-Licht anmachen, ist es pure Magie.
Viele Künstler verspüren nach solchen Momenten die Einsamkeit im Hotelzimmer. Kennen Sie das?
Oh ja, sehr gut. Mit Shania ist es aber so, dass wir nach einem Konzert mit ihrem Mann, zum Teil auch mit der Crew, noch stundenlang zusammensitzen, über den Abend, das Land, Gott und die Welt diskutieren. Oft schlafe ich nur zwei, drei Stunden. Aber das ist okay.
Shania Twain holt Sie immer wieder auf die Bühne für ein Duett.
Ja, sie stellt mich jeweils als ihren Lieblingssänger und Kollegen vor. Ich weiss nicht, wieso sie das alles für mich macht, aber ich bin ihr extrem dankbar.
Wo erlebten Sie das wildeste Publikum?
In Amerika sind sie schon sehr wild. Ich mache zwischen den Liedern gerne kleine Pausen, um mit dem Publikum auf Tuchfühlung zu gehen. In Amerika spüren sie sich dann teilweise gar nicht mehr und kreischen Sätze wie: «Du bist so heiss, ich will dich heiraten.» Oder sie fordern: «Zieh dir das Shirt aus!»
Werfen Ihnen Fans auch Dinge auf die Bühne?
Nein, das passiert heute eher digital, also via Instagram-Nachricht. Da bekomme ich auch regelmässig unmoralische Angebote. Von Frauen und Männern.
Zum Beispiel?
Eine Dame fragte mal, ob ich es mit ihr und vier anderen Frauen machen möchte.
Wie haben Sie reagiert?
Ah, es war super (lacht). Im Ernst: Darauf gehe ich natürlich nicht ein.
Wie steht es eigentlich um Ihr Beziehungsleben? Seit Anfang Jahr wird gemunkelt, dass Sie mit Topmodel Manuela Frey liiert sind. Stimmt das nun?
Ich möchte nicht über mein Privatleben sprechen. Nur so viel: Ich bin mit ihr in Kontakt, und das Leben ist schön.
Sie weilen zurzeit in der Schweiz. Ende November geht die Tournee mit Shania Twain weiter. Was machen Sie bis dann?
Ich geniesse meine Familie und gebe viele Interviews. Am 16. November spiele ich zudem an der Energy Star Night in Zürich, darauf freue ich mich sehr. Da habe ich auch die Möglichkeit für einen etwas spezielleren Auftritt. Letztes Mal kam ich von der Decke runter, vielleicht fliege ich nun durch die Halle. So cool es auch ist, als Opening-Act von einem Superstar wie Shania Twain aufzutreten, freue ich mich doch auch wieder auf meine eigene Tournee. Die ist für Herbst 2019 geplant und führt erneut durch ganz Europa und Nordamerika.
Die neue, vierte CD von Bastian Baker ist seit gestern im Handel.
In einer Synagoge in Pittsburgh ist es am Samstag zu Schüssen gekommen. Offenbar gibt es mehrere Tote. Der Schütze wurde festgenommen, er soll die Synagoge mit den Worten «Alle Juden müssen sterben» betreten haben.
Ein Mann hat am Samstagmorgen in Pittsburgh (USA) in der Tree of Life Synagoge an der Wilkins Avenue das Feuer eröffnet! Der Vorfall begann kurz vor 10 Uhr (Ortszeit).
Elf Menschen wurden getötet, berichtet «Washington Post» mit dem Verweis auf die Vorstandsassistentin des Stadtrats, Lynette Lederman. Die Polizei sprach von «zahlreichen Opfern». Sicher sei, dass sechs Menschen verletzt wurden, vier davon Polizisten.
Der mutmassliche Schütze wurde mittlerweile festgenommen, sagte ein Polizist gegenüber den Medien. Es soll sich um Robert Bowers (46) handeln. Über das Motiv des Täters war zunächst nichts bekannt, vieles deutet auf ein Hassverbrechen hin. Bowers sei in sozialen Netzwerken durch rechtsgerichtete Kommentare aufgefallen.
Nach offiziellen Angaben wird der Mann im Krankenhaus behandelt. Möglicherweise wurde er von Polizisten angeschossen.
«Alle Juden müssen sterben»Die Schüsse fielen im dritten Stock des Gotteshauses. Ob es auch zu Schusswechseln ausserhalb des Gebäudes kam, ist noch unklar. Ein lokaler Fernsehsender berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, der Schütze sei mit einer Kalaschnikow und zwei Pistolen bewaffnet in die Synagoge gegangen sein und habe «Alle Juden müssen sterben» gerufen.
Kurz vor der Schiesserei soll er laut «CNN»in den sozialen Netzwerken geschrieben haben: «Ich kann nicht still da sitzen und zuschauen, wie meine Leute geschlachtet werden. Ich gehe jetzt rein.» Auf dem Profil befinden sich zahlreiche antisemitische Posts. Die Polizei überprüft derweil den Account.
«Antisemitisches Verbrechen»Präsident Donald Trump äusserte sich am Sonntagmittag zu der Schiesserei: «Es ist eine schreckliche, schreckliche Sache, was mit Hass in unserem Land und auf der ganzen Welt vor sich geht. Es ist eine gewalttätige Welt», so Trump. «Es sieht definitiv wie ein antisemitisches Verbrechen aus.» Er bemängelt die Sicherheitsmassnahmen der Synagoge: «Der Verrückte konnte einfach reinlaufen, sie hatten keinerlei Schutz. Das ist schade. Die Bilanz wäre deutlich besser, wenn Sicherheitsleute in der Synagoge postiert gewesen wären», sagt er weiter.
Das US-Justizministerium fordert derweil die Todesstrafe für den Schützen. Der 46-jährige solle wegen antisemitisch motivierter Verbrechen angeklagt werden, hiess es in einer Mitteilung.
«Innere Angelegenheit Israels»Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte die Schüsse scharf. «Mein Herz ist gebrochen und ich bin angewidert von der mörderischen Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh», sagte Netanjahu in einem Video-Statement.
«Das gesamte israelische Volk trauert mit den Familien der Toten.» Er sicherte den Betroffenen und Hinterbliebenen Unterstützung zu. «Wir stehen zusammen mit dem Amerikanischen Volk im Angesicht dieser furchtbaren antisemitischen Brutalität», sagte er.
Der israelische Generalkonsul in New York, Dani Dayan, hatte zuvor erklärt, das Geschehen werde als innere Angelegenheit Israels betrachtet, auch wenn es Tausende Kilometer von Israel entfernt passiert sei.
Der Jüdische Weltkongress (WJC) zeigte sich schockiert. Bei dem Vorfall handle es sich um einen «abscheulichen Terrorakt», sagte WJC-Präsident Ronald Lauder laut Mitteilung am Samstag in New York. «Das war ein Angriff nicht nur auf die jüdische Gemeinde, sondern auf ganz Amerika.»
«So etwas sollte nicht passieren»Die Tree of Life Synagoge gilt als ein konservatives jüdisches Gotteshaus, das jedoch offen für Neuerungen sei, wie der Präsident der jüdischen Gemeinde im Grossraum Pittsburgh, Jeff Finkelstein, am Ort des Geschehens sagte. Normalerweise finden sich dort am Samstagmorgen rund 50 bis 60 Gläubige ein. Finkelstein zeigte sich erschüttert: «So etwas sollte nicht passieren, nicht in einer Synagoge, nicht in unserem Viertel», sagte er gegenüber Journalisten.
Fernsehbilder zeigen, wie im Pittsburgher Viertel Squirrel Hill, einer Gegend, wo auch viele Menschen jüdischen Glaubens wohnen, ein grosses Polizeiaufgebot auffuhr. Menschen werden von Feuerwehrleuten und Polizeibeamten in Sicherheit gebracht. Die Behörden baten die Menschen via Twitter, die Umgebung zu meiden. Auch US-Präsident Donald Trump forderte die Bewohner auf, Schutz zu suchen. «Gott möge euch beschützen», schrieb er auf Twitter.
(hah/man/SDA)