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Updated: 4 days 1 hour ago

Die etwas andere «Sports Illustrated»-Show: Mit der Beinprothese auf dem Laufsteg

Sun, 07/22/2018 - 19:04

Nicht perfekt und trotzdem schön: «Sports Illustrated» setzt mit ihrer «Miami Swim Week» auf unkonventionelle Models.

Geht es im «Sports Illustrated»-Magazin um Bikini-Mode, sind meist perfekt durchtrainierte Sixpack-Models zu sehen. Seit zwei Jahren versucht die Zeitschrift nun aber, von diesem Image wegzukommen, und zeigt sich offen für andere Arten der Schönheit. 

Ein beeindruckendes Beispiel dafür gab es nun an der «Miami Swim Week». Dort hatte die Snowboarderin Brenna Huckaby (22) ihren grossen Auftritt. Vor acht Jahren verlor die Amerikanerin durch einen bösartigen Knochentumor ihr rechtes Bein. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, steckte sie ihre Energie in den Schneesport und feierte grosse Erfolge. Unter anderem gewann sie bei den diesjährigen Paralympischen Spielen in Südkorea drei Goldmedaillen – und feierte nun ihr Debüt als Laufsteg-Model.

Frauen sollen wissen, dass sie kraftvoll und sexy sind

In einem roten Bikini und ihrer schwarz-weissen Prothese lief Huckaby in Miami selbstbewusst über den Catwalk. «Ich möchte, dass andere Frauen unabhängig von ihrem Körper wissen, dass sie kraftvoll und sexy sind», verriet die Snowboarderin zuvor dem Sport-Magazin. 

Nicht nur Huckaby brach mit der Laufsteg-Norm. Neben einigen Plus-Size-Models mit echten Kurven sorgte vor allem Mara Martin für Aufsehen. Die Amerikanerin wurde vor fünf Monaten Mutter – und stillte nun ihren Sohn kurzerhand auf dem Laufsteg. Geschützt mit Kopfhörern und sicher in den Armen seiner Mama nuckelte der Kleine an ihrer Brust, während sie stolz einen Glitzer-Bikini präsentierte. Für Martin wäre ihre Aktion übrigens keine Schlagzeile wert. Auf Instagram schreibt das Model: «Ich tat einfach nur, was ich jeden Tag tue.» (klm)

Categories: Swiss News

Filmfestival-Präsident Marco Solari: «Wir sind kein fröhliches Anhängsel im Süden»

Sun, 07/22/2018 - 18:50

Marco Solari, Präsident des Filmfestivals Locarno, weibelte für einen Tessiner Bundesrat. Nun erklärt er im Interview, wie Ignazio Cassis als Politiker tickt und warum er sich gegen das schiefe Bild seines Kantons nördlich der Alpen wehrt.

Zum Interview am Mittwochmorgen in Lugano erscheint Marco Solari (73) überpünktlich. Das mag daran liegen, dass der Präsident des Filmfestivals Locarno einiges zu sagen hat. Über Bundesrat Ignazio Cassis etwa. Oder die Beziehung zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz.

Herr Solari, vor einem Jahr forderte das Tessin ultimativ einen Bundesratssitz. Nun ist Ignazio Cassis seit November im Amt. Was hat das dem Kanton gebracht?
Marco Solari:
Die Frage ist falsch gestellt. Ignazio Cassis ist nicht der sechste Tessiner Regierungsrat, der Tessiner Interessen vertreten muss. Er ist Bundesrat für die ganze Schweiz. Sie müssen daher fragen: Was ist die Schweiz? Und was bringt Herr Cassis diesem Land.

Und wie würden Sie diese Fragen beantworten?
Die Schweiz besteht aus Abertausenden von subtilen Gleichgewichten. Die Religionen, Sprachen und Kulturen. Dieses Zusammenleben prägt unsere politische Kultur, unsere Werte. Dazu gehört das Verständnis, dass wir in den verschiedenen Sprachregionen anders leben, anders denken. Ein Bundesrat aus dem Tessin darf nicht einfach auf Italienisch sagen, was man in Zürich oder Genf denkt!

Sondern?
Er muss italienisch denken, reden und träumen. Und die anderen Sprachregionen müssen verstehen, dass ein Tessiner Bundesrat in bestimmten Situationen anders rea-giert als ein Deutschschweizer oder ein Romand.

Ist das bei Bundesrat Cassis der Fall?
Ganz stark. Cassis reagiert, wie man im lateinischen Sprachraum reagiert. Im Norden werden Gedanken und Sprachen logisch aufgebaut. Die Effizienz ist Gott. Im italienischen Raum ist die Effizienz ebenfalls wichtig, aber der Weg zu einer Lösung, der Dialog steht im Vordergrund. Und eben auch die Provokation.

Also hat Bundesrat Cassis mit Blick auf die flankierenden Massnahmen gezielt provoziert?
Exakt. Die roten Linien des Bundesrates sind auszulegen, hat er gesagt. Darin habe ich das Tessin in ihm widererkannt. Er provoziert und wartet, was passiert.

Aber nun prasselt die Kritik auf ihn ein. Und er ist im Bundesrat aufgelaufen.
Das macht gar nichts! So kommt eine Diskussion in Gang. Dieses Auflaufen ist nur eine Etappe. So politisieren wir hier und das bringt Cassis mit nach Bern. Und noch viel mehr. Das Tessin verkörpert die ganze italienische Kultur. Wir sind nicht einfach ein fröhliches folkloristisches Anhängsel im Süden.

Das Tessin ist dabei, einen Mindestlohn einzuführen, eben weil der Druck aus Italien so gross ist. Wie reagiert man hier auf Cassis’ Vorpreschen?
Es ist eine schwierige Gratwanderung. Acht Millionen Menschen leben mit einem starken Lohngefälle in der Nähe der Schweizer Grenze. Es darf in der Politik keine Tabus geben, doch diesen Druck wird es zu bedenken geben.

Wie wirkt sich dieser Druck auf das Zusammenleben zwischen Tessinern und Italienern aus?
Das ist eine recht umfassende Frage! Das Verhältnis zwischen dem Tessin und Italien ...

Versuchen wir es ...
Es geht weit zurück. 300 Jahre lang wurde das Tessin als Kolonie der Eidgenossen ausgebeutet. 1798 befreit Bonaparte das Tessin, das ein eigenständiger Kanton wird. Noch heute erinnert unser rot-blaues Wappen an Napoleon, es sind die Farben der Stadt Paris.

Das Verhältnis zu Italien ...
Ja, ja, einen Moment! Das Tessin wird nach 1798 ein Hort der Freiheit. Gerade für die Italiener. Deren Freiheitskampf gegen Österreich begeistert die Tessiner. Die politischen Flüchtlinge strömen von Italien nach Lugano. Das hat diesen Kanton unglaublich geprägt. Auch weil wiederum jede Tessiner Familie ihre Emigranten hat, die vor dem Hunger aus den Tälern in den Süden oder nach Übersee flüchten. Und jetzt komme ich langsam zu meiner eigentlichen Antwort ...

Bitte.
Das Tessin wird zum Fixpunkt für Generationen von italienischen Oppositionellen. Die Anarchisten, Sozialisten, die bedeutendsten antifaschistischen Intellektuellen kommen alle nach Lugano oder nach Locarno. Wir hatten also immer die Gegner des offiziellen Roms bei uns. Daher die widersprüchliche, intensive, aber eben manchmal auch skeptische Beziehung zum politischen Italien.

Aber was heisst das für den Umgang mit den italienischen Grenzgängern heute?
Sie bringen der Wirtschaft unglaublich viel – zum Preis von Lohneinbussen. Aber man weiss um die wirtschaftliche Bedeutung der Grenzgänger.

Sie wurden vor wenigen Monaten von Italien mit einem hohen Orden, dem Grande Ufficiale des Ordine della Stella d’Italia, ausgezeichnet.
Damit darf man nicht angeben. Man nimmts und legt es zur Seite. Aber es freut mich als grossen Bewunderer der italienischen Kultur.

Wie denken Sie über die aktuelle Regierung, die gerade in der Migrationspolitik die europäischen Werte mit Füssen tritt?
Und wo, wo ist die europäische Solidarität? Das hat nur mit Ängsten und Populismus zu tun. Italien erhofft sich immer die Lösung von oben, die Politik ist extrem personifiziert. Umso wichtiger sind Persönlichkeiten, die für liberale Werte einstehen, die für Menschenwürde kämpfen!

Kann man sich zugleich von diesem Staat auszeichnen lassen, wenn Sie eben diese Werte verteidigen wollen?
Ich wurde vom Präsidenten, der diese Werte teilt, ausgezeichnet, nicht von der Regierung.

Sie haben vom Tessin als Kolonie der Eidgenossen gesprochen, heute strömen dafür die Touristen über die Alpen.
Dass Tessin ist bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein Armenhaus. Ende des 19. Jahrhunderts kommt eine Hoffnung auf: Der Tourismus. Es kommt Geld in die Region, aber zu welchem Preis!

Zu welchem Preis?
Das Tessin war zu arm, zu schwach, um kulturellen Widerstand zu leisten. Stattdessen wurde die Folklore importiert. Die lustigen Tessiner Liedlein, die haben keine Einheimischen komponiert, sondern Deutschschweizer. Die Palmen, die Sie hier sehen, die wurden importiert, um dem Klischee des Südens zu entsprechen. Gegen dieses Bild habe ich mich schon als junger Tourismusdirektor gewehrt. Ein heutiges Instrument dafür ist das Filmfestival in Locarno.

Das Sie präsidieren. Den künstlerischen Direktor Carlo Chatrian zieht es nun bald nach Berlin. Wo stehen Sie bei der Suche nach einem Nachfolger?
Dreissig Persönlichkeiten haben sich bei uns gemeldet und wir werden die beste auswählen.

Hätten Sie gerne mit ihm weitergemacht?
Ja, aber ich freue mich für ihn. Natürlich bin ich auch wehmütig, dass mein «Ziehsohn» nun weiterzieht.

Wie lange gedenken Sie, das Festival noch zu präsidieren?
Solange ich gesund bin und neugierig bleibe, mache ich weiter. So lange ich die Finanzierung sichern kann und den politischen Support spüre, ist es gut. Mein Ziel ist das 75. Jubiläum des Festivals 2022. Danach werden wir weitersehen.

Categories: Swiss News

Mats Nilsson ist das kreative Hirn bei Ikea: «Wer teure Möbel machen will, arbeitet nicht bei uns»

Sun, 07/22/2018 - 18:38

Als Creative Leader bei Ikea unterstützt Mats Nilsson (56) die Produktentwickler und Designer. Er beschäftigt sich den ganzen Tag mit Formen, Farben, Trends und Materialien. BLICK verrät er, woher er seine Inspiration nimmt.

Sie arbeiten seit 36 Jahren bei Ikea. Ist Ihnen nie langweilig geworden?
Mats Nilsson: Nein, niemals. Ikea ist ein fantastisches Unternehmen, das einem viel Abwechslung bietet. Ich habe während meiner Zeit bei Ikea neue Kulturen kennengelernt und in Saudi-Arabien, Italien sowie Amerika gearbeitet. Ich habe auch nicht immer denselben Job gemacht: Mal habe ich Produktpräsentationen gemacht, dann war ich in der Marketing-Abteilung, danach hatte ich mit Produktentwicklung zu tun. Jetzt arbeite ich als Creative Leader. 

Die Ikea-Möbel werden zwei, drei Jahre im Voraus entworfen. Trotzdem liegen sie stets voll im Trend und bieten das, was die Menschen gerade wollen. Wie funktioniert das?
Das ist eine gute Frage. Trends sind sehr komplex und kommen immer wieder auf. Dinge, die vor zehn Jahren noch völlig out waren, sind plötzlich wieder angesagt. Wir gehen neugierig durch die Welt und lassen Mode, Kunst, Filme und Hotels auf uns wirken. Bei Ikea müssen die aktuellen Farben aber auch zu denen von früheren Kollektionen passen. Wir verwenden oft Rot, Gelb, Blau und Grün. Momentan geben wir den Kollektionen für 2021 den letzten Schliff, während Trendforscher sich erst mit 2020 beschäftigen. 

Woher holen Sie sich Inspiration?
Häufig von Pinterest oder Instagram-Bildern. Aber auch auf Reisen nach Asien oder in europäische Städte wie London, Berlin und Paris sehe ich immer wieder Inspirierendes.

Gibt es auch Farben oder Materialien, die Sie nicht mögen?
Ich mag alle Farben. Es gibt nämlich keine hässlichen Farben, nur hässliche Farbkombinationen. Bei den Materialien ist es so, dass wir es vermeiden, Nicht-Recycelbares wie Schaumstoff zu verwenden. Ikea legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit.

Sie entwerfen schöne und praktische Stücke, die aber sehr günstig sein müssen. Ist es nicht mühsam, finanziell eingeschränkt zu sein?
Doch, aber wer teure Möbelstücke herstellen will, soll nicht bei Ikea arbeiten, sondern bei einem kleinen Elite-Unternehmen. Bei Ikea stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich persönlich finde es auch nicht nötig, Unsummen für Möbel auszugeben.

Categories: Swiss News

Schwarzer Tag für Thun-Verteidiger: FCZ gewinnt dank doppeltem Gelmi-Bock

Sun, 07/22/2018 - 18:04

Der FCZ muss sich zum Saisonauftakt gegen Thun nicht zerreissen. Am Ende stehts trotzdem 2:1. Weil Thun-Verteidiger Roy Gelmi zwei Mal nicht gut aussieht. Und weil die Zürcher vor dem Tor eiskalt agieren.

Das Spiel:
Trotz Sommerferien ist der Letzigrund nicht schlecht besucht (9310 Zuschauer). Die Akteure auf dem Platz allerdings scheinen sich zunächst noch im Urlaub zu wähnen. Transfer-Sieger FCZ – ohne den am Samstag verpflichteten Benjamin Kololli – hat mehr Ballbesitz, zeigt spielerisch starke Ansätze. Doch in der Offensive zeigen sich die Stadtzürcher harmlos. So harmlos, dass sie für die Führung gütige Mithilfe von Gegner Gelmi benötigen. Kurz nach der Pause kippt dann der Spielverlauf, die Thuner Spielmann (52.) und Sorgic (56.) lassen beste Chancen liegen. Der Ausgleich liegt in der Luft. Bis Torero Adrian Winter dem Spiel scheinbar den Todesstoss verpasst (62.). Nur scheinbar, weil Goalie Brecher den Gegner mit einem Riesenfehler wieder zurückbringt (87.) – und Thun-Sorgic wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff beinahe noch ausgleicht.

Die Tore:
1:0, 16. Minute | Marco Schönbächler. FCZ-Aliu will den Ball in die Tiefe spielen, sein Pass aber bleibt bei Gelmi hängen. Und was macht der Thun-Verteidiger? Will er den Ball zu Goalie Faivre zurückspielen, will er ihn einfach stoppen? Auf jeden Fall gehts nach hinten los. Schönbächler antizipiert richtig und chippt den Ball elegant ins Tor.

2:0, 62. Minute | Adrian Winter. Aus dem Nichts erhöhen die Zürcher. Gelmi klärt ungenügend per Kopf. Joker Winter wird von Domgjoni lanciert und bezwingt Faivre kaltschnäuzig.

2:1, 87. Minute | Dejan Sorgic. Was macht denn FCZ-Goalie Brecher da?! Ein Missverständis mit Verteidiger Kryeziu und schon kann der Thun-Stürmer den Ball ins leere Tor einschieben.

Der Beste: FCZ-Captain Palsson. Der Isländer ist wach. Hedigers Kopfball wehrt er knapp vor der Linie.

Der Schlechteste: Roy Gelmi. Er sieht Schönbächler nicht und spielt den Ball viel zu kurz zu Goalie Faivre zurück. Ein Riesenbock: 1:0 für den FCZ.

Die Stimmen:

Das gab zu reden: Ist da Ronaldo auf dem Platz? In der 89. Minute positioniert sich Joker Raphael Dwamena vor einem Freistoss wie CR7 und schiesst... in Richtung Eckfahne.

Noten:
Zürich: Brecher 3; Rüegg 4, M. Kryeziu 3, Palsson 5, Pa Modou 5; H. Kryeziu 4; Khelifi 4, Domgjoni 5, Aliu 4, Schönbächler 4; Frey 4.

Thun: Faivre 4; Glarner 4, Gelmi 2, Sutter 4, Facchinetti 4; Hediger 5, Stillhart 3, Karlen 5; Tosetti 3, Sorgic 4, Spielmann 4.

**********

Zürich – Thun 2:1 (1:0)

Letzigrund – 9310 Fans – SR: Schnyder

Tore: 16. Schönbächler 1:0. 62. Winter (Domgjoni) 2:0. 87. Sorgic 2:1.

Bemerkungen: Zürich ohne: Bangura, Kempter, Maouche, Omeragic, Sarr (alle verletzt). Baumann, Haile-Selassie, Kololli, Krasniqi, Marchesano, Odey, Rexhepi, Rodriguez, Sauter, Sohm (alle n.i.A.) Thun: Costanzo, Ferreira, Joss (alle verletzt). Bigler, Dzonlagic, Hunziker, Righetti, Ruberto (alle n.i.A.)

Aufstellungen:
Zürich: Brecher; Rüegg, M. Kryeziu, Palsson, Pa Modou; H. Kryeziu; Khelifi, Domgjoni, Aliu, Schönbächler; Frey.

Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Facchinetti; Hediger, Stillhart, Karlen; Tosetti, Sorgic, Spielmann.

Gelbe Karten: 48. Frey (Foul). 50. Karlen (Foul). 71. Stillhart (Foul). 84. Rüegg (Foul). 90. Hediger (Foul).

Einwechslungen:
Zürich: Winter (46. für Aliu) Nef (65. für Khelifi). Schönbächler (86. für Dwamena)

Thun: Fatkic (68. Für Gelmi). Salanovic (82. für Tosetti). Kablan (86. für Facchinetti)

Categories: Swiss News

Hetze auf Social Media fordert Todesopfer: Das Hass-Imperium von Mark Zuckerberg

Sun, 07/22/2018 - 18:00

Facebook-Chef Mark Zuckerberg verliert die Kontrolle über die Inhalte. Doch statt den Hass zu stoppen, bekräftigt er das Recht auf Holocaustleugnung.

Digitale Kommunikation unter Kommilitonen: Das war die aus nächtlicher Bierseligkeit geborene Idee des Harvard-Studenten Mark Zuckerberg und seiner Freunde.

Die Euphorie nach der Facebook-Gründung im Februar 2004 überzeugte die Risiko-Kapitalgeber. 14 Jahre später gibt es weltweit mehr als zwei Milliarden Facebook-Nutzer. Über die Konzern-Tochter WhatsApp verschicken sie täglich etwa 60 Milliarden Nachrichten.

Doch aus Zuckerbergs sorglosem Anfangsmotto «Move fast, break things» (Schnell vorwärts und zerstören) ist längst ein globaler Albtraum geworden. Dem 33-Jährigen aus dem Bundesstaat New York geht es wie Goethes Zauberlehrling: «Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los!»

Denn zunehmend wird Facebook für politische Propaganda, rassistische Hetze und für direkte Gewaltaufrufe missbraucht.

Zuckerberg übernimmt keine Verantwortung 

Zuckerberg und seine Mitarbeiter leugnen jede publizistische Verantwortung. Sie sehen Facebook als reinen Dienstleister. Tatsächlich haben sie keine Ahnung, wie sie den zunehmend demokratiefeindlichen Brandstiftern Einhalt gebieten und gleichzeitig Meinungs- und Redefreiheit bewahren können.
Russische Trolle und Geheimdienste nehmen via Facebook Einfluss auf die amerikanischen Präsidentschaftswahlen.

Über das Unternehmen Cambridge Analytica besorgten sich rechtsradikale Financiers wie der US-Milliardär Robert Mercer und der Populist Steve Bannon die persönlichen Daten von Millionen von Facebook-Nutzern.

Amerikanische Hassseiten wie «Infowars» verbreiten ungestört ihre antisemitische Propaganda.
Und jetzt wird Facebook auch noch für Lynchmorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Indien, Sri Lanka und Myanmar verantwortlich gemacht.

Facebook hätte gewarnt sein müssen

Am 25. Februar 2018 schrieb der singhalesische Buddhist Ajith Kumarasiri auf Facebook, in muslimischen Restaurants im sri-lankischen Ort Ampara würden Sterilisationspillen vorsätzlich ins Essen buddhistischer Kunden gemischt.

Nur wenige Tage später hatten wütende Singhalesen die ersten Muslime getötet und ihre Restaurants niedergebrannt. Es dauerte Monate, bis Facebook India überhaupt bereit war, auf die Hilferufe der sri-lankischen Behörden zu reagieren.

Dabei hätte Facebook gewarnt sein müssen! Anderthalb Jahre zuvor hatten buddhistische Extremisten in Myanmar den Hass gegen die muslimische Minderheit der Rohingya über Facebook angefeuert. Eine Million Menschen flohen nach Bangladesch.

Die Gefahr der «Mobokratie»

In Indien gibt es 200 Millionen Facebook-User – mehr als in jedem anderen Land und für viele die einzige Informationsquelle. Über die Social-Media-Plattform organisieren empörte Bürger Lynchorgien gegen angebliche Kinderschänder und muslimische Rinderschlächter. Mit Toten, Verletzten und neuen Hassern auf beiden Seiten. Indiens oberster Richter Dipak Misra warnte erst dieser Tage vor der Gefahr einer «Mobokratie».

Auch westliche Demokratien sind gegen das schleichende Gift der Sozialen Medien nicht immun. Rigoros wird auf Facebook jede nackte weibliche Brust zensiert. Rechtspopulistische und rechtsextreme Inhalte haben es leichter: Viele frei erfundene Fake News und rassistische und hetzerische Gedanken werden ungestraft in geschlossenen Chaträumen unter Gleichgesinnten ausgetauscht: Wo kein Kläger, weiss die Jurisprudenz, da kein Richter.

Passiert ist bislang nichts

Wohin das führt, zeigen die Online-Kommentarspalten führender deutscher Zeitungen. Dort ist innert eines Jahrzehnts der Anteil antisemitischer Hassreaktionen von unter acht auf über 30 Prozent explodiert.
Mark Zuckerberg wurde in den vergangenen Monaten vor den US-Senat und das Europaparlament zitiert. Jedes Mal gab sich der Multimilliardär zerknirscht und gelobte Besserung im Kampf gegen Fake News und Hassmeldungen.

Doch passiert ist bislang wenig. Denn längst hat Zuckerberg die Kontrolle über seine Algorithmen verloren. Und einiges will er sowieso nicht ändern.

Antisemitische Hetze und sogar das Leugnen des Holocausts sollen auch weiterhin auf Facebook erlaubt sein, sagte er erst dieser Tage im Interview. Man müsse sich einfach damit abfinden, dass «es viele Menschen gibt, die Fakten und Ereignisse falsch sehen».

Categories: Swiss News

Enthüllungen um den US-Präsidenten: Packt Cohen aus, wird es eng für Trump

Sun, 07/22/2018 - 17:59

Im Weissen Haus geht die Angst um: Sollte Michael Cohen auspacken, wird es eng für Donald Trump.

Diese Woche bei der jährlichen Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Ein Assistent schiebt Dan Coats einen Zettel zu: Donald Trump hat Wladimir Putin für den Herbst nach Washington eingeladen. Davon, sagt der oberste Geheimdienst-Chef der USA fassungslos, «habe ich nichts gewusst».

Eigentlich müsste der Präsident in diesen Tagen besonders eng mit seinen Sicherheitsberatern arbeiten.

Denn noch steht Trump wegen seines Gebarens beim Gipfeltreffens mit Wladimir Putin in der öffentlichen Kritik. Das halbe Land wutschäumt über seinen Auftritt während der Pressekonferenz in Helsinki. Selbst die Republikaner zürnen dem Polit-Amateur im Weissen Haus: So unterwürfig ist noch kein US-Präsident einem Kremlchef begegnet.

Ist die amerikanische Aussenpolitik in Zeiten von Donald Trump einfach nur schlecht koordiniert? Wird der Präsident aus Moskau ferngesteuert? Was haben die Russen gegen Trump in der Hand? Nicht nur diese Fragen treiben Amerika in diesen Tagen um.

Er spielt mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen

Erst dieser Tage versuchten seine Minister, der amerikanischen Auto-Industrie die Strafzollpläne des Präsidenten schmackhaft zu machen. Unter mehreren Hundert Diskussionsbeiträgen, schreibt die New York Times, habe es weniger als fünf positive Reaktionen gegeben. Langsam begreifen die «America first»-Enthusiasten, dass der Präsident mit mehreren hunderttausend amerikanischen Arbeitsplätzen spielt.

Zugleich aber schwindet die Hoffnung, Trump doch noch von seinem Kollisionskurs abbringen zu können. Und es kommt noch schlimmer!

Im Frühling 2018 durchsuchte das FBI die Büros und Privatwohnungen von Michael Cohen. Der war lange Jahre der Anwalt von Donald Trump. Bei der Auswertung der sichergestellten Unterlagen stiessen die Ermittler auf brisantes Material: Cohen hatte heimlich ein Gespräch mit Trump aufgezeichnet. Es ging um Schweigegeld für das ehemalige Playboy-Model Karen MacDougal.

Trotz Sprachaufzeichnung leugnet Trump alles

MacDougal behauptet seit langem, eine aussereheliche Beziehung mit Trump gehabt zu haben. Das leugnet der Präsident ebenso wie sein Verhältnis mit dem Pornogirl Stormy Daniels. Auch sie hat Cohen für ihr Schweigen bezahlt. Auch davon will Trump nichts gewusst haben.

Jetzt liegt nicht nur die Sprachaufzeichnung von Cohen, die den Präsidenten mal wieder als notorischen Lügner überführt, im Panzerschrank von Sonderermittler Robert Mueller.

Sein Team wertet auch die bei dem Anwalt entdeckten Unterlagen eines Kontos aus, auf das unter anderem auch der Pharmakonzern Novartis einzahlte. Wollte Cohen eigene Gelder am Fiskus vorbeischleusen? Verwaltete er eine «Schwarze Kasse» des amerikanischen Präsidenten? Im Weissen Haus geht die Angst um: Sollte Michael Cohen auspacken, wird es eng für Donald Trump.

Categories: Swiss News

Lugano schlägt Sion: Befreiungsschlag aus über 82 Metern landet im Tor!

Sun, 07/22/2018 - 17:57

Was für ein Saison-Auftakt für Lugano! Die Tessiner gewinnen gegen Sion mit 2:1 – auch weil der Sittener Torhüter einen Riesen-Flop fabriziert.

Das Spiel:
Die neue Saison beginnt für Sion gleich mit einem Paukenschlag: Sion-Hüter Maisonnial (20) verschätzt sich nach einem Befreiungsschlag von Luganos Mihajlovic (aus über 82 Metern!) – schon stehts 1:0. Nach nur vier Minuten. Was für ein Flop des jungen Franzosen! Hängende Köpfe beim Heimteam? Denkste! Die Sittener lassen sich nach dem Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen, bestimmen das Spiel – und verpassen nach einem klasse Hacke-Schuss von Carlitos (37.) nur knapp den Ausgleich. Alles nur eine Frage der Zeit, bis das 1:1 fällt. Denken jedenfalls die Walliser Zuschauer. Aber nix da. Statt dem Ausgleich kassiert das Team von Trainer Jacobacci kurz vor der Pause das 0:2. Kasami und Co werden eiskalt geduscht. Eine Reaktion nach der Pause? Kommt zwar in Person von Anto Grgic. Der Spielmacher verwandelt in der 73. Minute einen Handspenalty – und bringt die Hoffnung im Tourbillon noch einmal zurück. Aber am Schluss können die Tessiner das 2:1 über die Zeit retten. Lugano entführt zum Auftakt im Wallis drei Punkte, Sion hat das Nachsehen. Das hat man sich im Wallis sicherlich anders vorgestellt.

Die Tore:
0:1, 4. Minute | Was bitte ist denn das? Luganos Dragan Mihajlovic kommt in der eigenen Hälfte an den Ball und drischt aus über 82 Metern einfach mal drauf. Eigentlich will der Tessiner Verteidiger den Ball nur klären. Doch Sion-Hüter Maisonnial verschätzt sich, das Leder fliegt über den Goalie und kullert ins Tor. Eine Bude aus der eigenen Hälfte. Verrückt!

0:2, 38. Minute | Sion drückt, Lugano macht die Tore! Nach einem satten Distanzschuss von Crnigoj fällt das Leder via Pfosten vor die Füsse von Daprela. Und der Verteidiger, abgebrüht wie ein Knipser, spielt Maisonnial aus und macht das 2:0.

1:2, 73. Minute | Golemic berührt das Leder im Strafraum mit der Hand – Sions Grgic lässt sich nicht zwei Mal bitten und verwandelt den Penalty eiskalt in der unteren Ecke.

 

Der Beste:
Daprela war der Turm in der starken Tessiner Abwehr. Sorgte mit einer starken Einzelleistung mit dem 0:2 für die Vorentscheidung.

Der Schlechteste:
Der junge Torhüter der Walliser hat sich seinen Einstand im Tourbillon wohl anders vorgestellt. Bereits in der 4. Minute ermöglicht Maisonnial mit einem Riesenflop den Gästen die 1:0 Führung.

Die Noten:
Sion:
Maisonnial 2; Maceiras 3, Raphael 3, Neitzke 3, Lenjani 3; Kasami 4, Grgic 4, Adryan 4, Toma 3, Carlitos 3; Djitté 4

Lugano: Baumann 5; Piccinocchi 4, Daprela 5, Masciangelo 4, Golemic 5; Vécsei 4, Sabbatini 4, Crnigoj 4; Gerndt 4, Mihajlovic 5, Carlinhos 5

Das gab zu reden:
Eine Szene in der 20. Minute: Kasami geht nach einem Zweikampf mit Crnigoj im Strafraum der Tessiner zu Boden – die Pfeife des Unparteiischen bleibt jedoch stumm. Eine sehr strittige Entscheidung.

So gehts weiter:
Der FC Lugano trifft nächsten Sonntag um 16 Uhr auf die Young Boys, Sion reist am gleichen Tag nach St. Gallen.

*********************

Sion – Lugano: 1:2 (0:2)

Tourbillon, 8300 Fans, SR: Klossner

Tore: 4. Mihajlovic 0:1, 38. Daprela 0:2, 73. Grgic 1:2 ( Penalty)

Bemerkungen:

Sion: ohne Mitrjushkin, Zock, Kukeli, Angha, Kouassi, Mveng und Fortune (alle verletzt)

37. Lattenschuss Carlitos, 38. Pfostenschuss Golemic

Aufstellung

Sion: Maisonnial; Maceiras, Raphael, Neitzke, Lenjani; Kasami, Grgic, Adryan, Toma, Carlitos; Djitté

Lugano: Baumann; Piccinocchi, Daprela, Masciangelo, Golemic; Vécsei, Sabbatini, Crnigoj; Gerndt, Mihajlovic, Carlinhos

Einwechslungen:

Sion: Ndoye (19. für Adryan), Baltazar (58. für Raphael), Uldrikis (64. für Carlitos)

Lugano: Ceesay ( 63. für Gerndt), Abedini ( 76. für Crnigoj), Yao (90. für Mihajlovic)

Gelbe Karten: 13. Carlinhos, 24. Golemic (alle Foul), 69. Sabbatini (Unsportlichkeit), 81. Abedini, 81. Neitzke, 89. Mihajlovic (alle Foul)

Categories: Swiss News

Meister YB zum Saisonstart im Glück: Hier wird GC ein Penalty verwehrt!

Sun, 07/22/2018 - 17:55

Schweizer Meister YB startet mit einem selten gefährdeten 2:0-Sieg gegen GC in die neue Saison. Die Hoppers spielen dabei 35 Minuten in Unterzahl.

Das Spiel:
Der Meister braucht einige Momente, bis er im Spiel ankommt. GC hält gut mit, kommt durch Bahoui und Djuricin zu den besten Chancen der ersten Hälfte. Kurz nach dem Seitenwechsel wird GC ein klarer Penalty verwehrt. Und es kommt noch dicker: Doumbia fliegt mit der zweiten Gelben vom Platz. Nach Sulejmanis Tor ist das Ding gegessen, GC bringt nichts mehr zustande. Rhyner muss nach einem unglücklichen Ellbogenschlag von Sanogo in der ersten Halbzeit raus. Nach dem Spiel ist klar: Er hat eine Gehirnerschütterung erlitten.

Die Tore:
1:0, 69. Minute:
Ein Zuckerpässchen von Sanogo aus dem Fussgelenk, hoch in den Strafraum auf Miralem Sulejmani. Der Serbe versenkt schön.

2:0, 86. Minute: Joker Nicolas Moumi Ngamaleu hat über die linke Seite viel Platz, läuft ein, zwei Meter und schiebt easy an Lindner vorbei ein. Die Entscheidung.

Der Beste: Heinz Lindner. Der GC-Goalie verhindert im Alleingang eine höhere Niederlage. Hält mehrfach ganz stark.

Der Schlechteste: Souleyman Doumbia. Er ist gelb-belastet, foult brutal Mbabu und sieht Rot. Der Anfang vom GC-Ende.

 

Die Noten:
YB: Von Ballmoos 4; Mbabu 5, Wüthrich 3, von Bergen 4, Benito 4; Fassnacht 3, Sanogo 5, Sow 4, Sulejmani 5; Assalé 3, Hoarau 3.

GC: Lindner 5; Lika 4, Cvetkovic 4, Rhyner – (Zesiger 3), Doumbia 2; Bajrami 4; Jeffren 3, Sigurjonsson 3, Holzhauser 4, Bahoui 4; Djuricin 3.

Das gab zu reden I: YB läuft zwar mit einer Startelf ohne Neuzugang auf. Aber neben dem Platz hat die Abwanderung von Meisterspielern begonnen. Wie von BLICK angekündigt fehlt Innenverteidiger Kasim Nuhu im YB-Aufgebot, sein Wechsel zu Bundesligist Hoffenheim steht kurz bevor.

Das gab zu reden II: Ein Laufduell zwischen GC-Holzhauser und YB-Verteidiger Gregory Wüthrich endet mit einem klaren Foul des Berners auf der Sechzehnerlinie, Wüthrich spielt den Ball nicht, trifft nur das Schienbein des Ösis. Aber den fälligen Penalty gibts nicht. 

So gehts weiter: Für GC steht kommenden Samstag (19 Uhr) bereits das erste Derby der Saison an. YB gastiert tags darauf in Lugano (16 Uhr).

*************************

YB – GC 2:0 (0:0)
Stade de Suisse, 21'369 Fans, SR: Bieri (3)

Tore: 69. Sulejmani (Sanogo) 1:0. 86. Moumi Ngamaleu (Mbabu) 2:0.

Aufstellungen:
YB:
Von Ballmoos; Mbabu, Wüthrich, von Bergen, Benito; Fassnacht, Sanogo, Sow, Sulejmani; Assalé, Hoarau.
GC: Lindner; Lika, Cvetkovic, Rhyner, Doumbia; Bajrami; Jeffren, Sigurjonsson, Holzhauser, Bahoui; Djuricin.

Einwechslungen:
YB:
Moumi Ngamaleu (79. für Sulejmani). Lauper (81. für Assalé). Nsame (88. für Hoarau).
GC: Zesiger (3; 27. für Rhyner). Pickel (59. für Jeffren). Munsy (85. für Bajrami).

Bemerkungen: YB ohne Lotomba (verletzt), Garcia, Nuhu, Aebischer, Texeira (alle nicht im Aufgebot). GC ohne Basic, Andersen, Lavanchy, Arigoni (alle verletzt), Tarashaj (nicht qualifiziert). 11. Bahoui Lattenstreifschuss.

Gelb: 14. Sow. 36. Mbabu. 43. Doumbia. 72. Holzhauser (alle Foul).

Gelb-Rot: 54. Doumbia (Foul).

Categories: Swiss News

Blamage in London: Männer-Staffel ohne Stab und ohne Chance

Sun, 07/22/2018 - 17:51

Am 2. Tag des Diamond-League-Meetings in London laufen die Schweizer 4x100-m-Männer 39,70 Sekunden. Blamabel! Dass beim letzten Wechsel der Stab verloren geht, bemerken nicht einmal die Organisatoren ...

Der Unterschied könnte grösser nicht sein. Wenn die Schweizer Frauen-Staffel international auftritt, dann sprinten Kambundji und Co. um den Sieg mit. Wie zuletzt am 5. Juli bei Athletissima Lausanne, wo es mit 42,29 Sekunden einen neuen Schweizerrekord zu feiern gab.

Wenn dagegen unsere Männer den Stab um die Bahn tragen, dann sind sie gut zwei Wochen vor der EM in Berlin chancenlos. Sicher, Alex Wilson ist wegen leichter Oberschenkelprobleme in London nicht dabei. Aber Pascal Mancini, Silvan Wicki, Florian Clivaz und Suganthan Somasundaram müssten auch ohne Wilson unter 39 Sekunden laufen. Im Londoner Olympiastadion sind am Sonntag nicht bloss die Wechsel schlecht, auch die Sprinter kommen nicht auf Touren. Was mit guten Wechseln möglich ist, zelebrieren die Briten, die mit 37,61 Sekunden eine Jahres-Weltbestmarke setzen. Erst im Nachhinein kommt aus, dass beim letzten Wechsel von Clivaz zu Somasundaram sogar der Stab verloren geht. Doch die Organisatoren merken es nicht – die Schweiz steht ohne Disqualifikation in der offiziellen Rangliste … Aber eine Entschuldigung für die unbefriedigende Leistung ist das nicht. «Wir müssen auch in dieser Besetzung 38,80 Sekunden laufen», sagt der neue Staffel-Coach Andreas Kundert.

Andererseits sieht man in London aber auch, was der Frauen-Schweizerrekord von Lausanne international wert ist. Die Engländerinnen gewinnen in London mit 42,36 Sekunden, sind also langsamer als Del Ponte, Atcho, Kambundji und Kora in Lausanne waren. Mit Dina Asher-Smith haben die Britinnen für Berlin aber noch einen Trumpf im Ärmel, der jetzt in London noch nicht gespielt wurde. 

Diamond League in London, 2. Tag

Männer

200 m (RW 0,1): 1. Bloomfield (Jam) 19,81. 2. Edward (Pan) 20,01. 3. Quinonez (Equ) 20,13.

800 m: 1. E. Korir (Ken) 1:42,05. 2. Murphy (USA) 1:43,12. 3. Kinyamal (Ken) 1:43,12. 4. Amos (Bot) 1:43,29.

1500 m: 1. Centrowitz (USA) 3:35,22. 2. Gregson (Aus) 3:35,35. 3. Soget (Ken) 3:35,56.

110 m H. (RW 0,2): 1. Levy (Jam) 13,13. 2. Allen (USA) 13,30. 3. Crittenden (USA) 13,33.

Weit: 1. Manyonga (SA) 8,58. 2. Samaai (SA) 8,42. 3. Lawson (USA) 8,25.

4x100 m: 1. Grossbritannien (Ujah, Hughes, Gemili, Mitchell-Blake) 37,61. 2. Japan 38,09. 3. Holland 38,21. 7. Schweiz (Mancini, S. Wicki, Clivaz, Somasundaram) 39,70.

Frauen

200 m (RW 0,9): 1. Prandini (USA) 22,16. 2. Thomas (USA) 22,19. 3. Jackson (Jam) 22,22. 4. Asher-Smith (Gb) 22,25.

400 m: 1. McPherson (Jam) 50,31. 2. Le-Roy (Jam) 50,85. 3. Okolo (USA) 50,93.

800 m: 1. Brown (USA) 1:58,57. 2. Goule (Jam) 1:58,67. 3. Sharp (Gb) 1:59,34.

Meile: 1. Hassan (Ho) 4:14,71. 2. Tsegay (Äth) 4:16,14. 3. Obiri (Ken) 4:16,15.

100 m H. (RW 0,6): 1. K. Harrison (USA) 12,36. 2. McNeal (USA) 12,47. 3. Nelvis (USA) 12,51.

Hoch: 1. Lasitskjene (Russ) 2,04. 2. Vallortigara (It) 2,02. 3. Cunningham (USA) 1,91.

Diskus: 1. Perkovic (Kro) 67,24. 2. Perez (Kuba) 64,63. 3. Caballero (Kuba) 63,91.

4x100 m: 1. Grossbritannien (Philip, Lansiquot, Williams, Neita) 42,36. 2. China 42,59. 3. Holland 42,71.

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Hoher Sachschaden wegen Schmierereien: Vandalen besprayen Schulareal in Brittnau AG

Sun, 07/22/2018 - 17:39

BRITTNAU AG - In Brittnau haben Sprayer gewütet: Am Sonntagmorgen wurden gleich an vier Orten Schmierereien entdeckt. Die Polizei rechnet mit einem hohen Sachschaden.

In Brittnau AG sind am Sonntag am mehreren Orten Schmierereien entdeckt worden. Mit roter und silberner Farbe sprayten Unbekannte Ausdrücke wie «1312» (steht für «ACAB» und bedeutet «all cops are bastards») an die Wände und Fenster eines Schulareals.

Auch ein parkiertes Auto und ein Garagentor in der Nähe haben die Vandalen verunstaltet, sowie die Fenster eines angrenzenden Gewerbe-Neubaus. Der Schaden, den sie dabei anrichteten, ist laut Kantonspolizei Aargau «erheblich», liesse sich aber derzeit noch nicht beziffern.

Am Sonntagmorgen entdeckte eine Anwohnerin die Sprayereien und alarmierte die Polizei. Diese sucht nun Zeugen: Wer Angaben zur Fahrt eines hellgrauen BMW mit Thurgauer Kontrollschild machen könne, solle sich melden. (hah)

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Mini-Royal feiert seinen 5. Geburtstag: So gross ist Prinz George bereits

Sun, 07/22/2018 - 17:38

Wie die Zeit vergeht! Gerade eben, so scheint es, präsentierten uns Prinz William und Kate ihren Erstgeborenen vor dem Spital in London. Nun ist aus Prinz George schon ein ganz Grosser geworden.

Happy Birthday, Prinz George! Der älteste Sohn von Prinz William (36) und Herzogin Kate (36) feiert heute seinen fünften Geburtstag. Als Geschenk für alle Fans der Nummer drei der britischen Thronfolge hat der Kensington Palace ein neues Foto des Buben veröffentlicht – entstanden nach der Taufe seines Brüderchens Prinz Louis Anfang Monat auf dem Gelände des Clarence House.

Fans sind entzückt

Darauf trägt George ein weisses Kurzarmhemd und blaue Shorts des Labels Amaia, strahlt dabei übers ganze Gesicht. «Der Herzog und die Herzogin von Cambridge freuen sich sehr, ein neues Foto von Prinz George zu seinem fünften Geburtstag zu teilen – danke an alle für die schönen Botschaften», schreibt der Palast dazu. Und die Fans sind entzückt! Sie gratulieren dem 5-Jährigen zu Dutzenden zu seinem Ehrentag. «So herzig», schreiben sie zum Instagram-Schnappschuss. Oder: «Er sieht aus wie sein Vater.»

Geburtstagsfest in der Karibik

Wie der kleine Prinz seinen grossen Tag feiert, ist nicht bekannt. Laut «The Sun» soll die ganze Familie in die Karibik geflogen sein, um Ferien auf der Privatinsel Mustique zu verbringen. Zum Feiern seien auch Kates Eltern, Carole (63) und Michael Middleton (69), sowie Schwester Pippa (34) und deren Gatte James Matthews (42) ins Urlaubsparadies geflogen. (wyt) 

Wie die Zeit vergeht, sehen Sie oben in unserer Galerie – Prinz George im Laufe der Jahre!

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Flugbegleiter beleidigte Businessclass-Passagier: Swiss verliert vor Belgrader Gericht

Sun, 07/22/2018 - 17:35

BELGRAD (SERBIEN) - Ein Fall von Beleidigung zwischen einem Fluggast aus Serbien und der Swiss war eskaliert. Ein Belgrader Gericht musste sich mit der Diskriminierungsklage befassen. Für die Fluggesellschaft endet das Ganze mit einem Imageschaden.

Die Swiss stand in Belgrad vor Gericht und verlor. Sieger im Streit ist dagegen Marko Lens. Der serbische Schönheitschirurg mit Wohnsitz in London hatte die Fluggesellschaft wegen Diskriminierung verklagt und jetzt Recht bekommen. Darüber berichtet die «Sonntagszeitung.»

Seit dem Vorfall auf Lens' Businessclass-Flug sind schon sieben Jahre vergangen. Damals kam es zu einem Streit zwischen Lens und einem Flugbegleiter. Der Swiss-Angestellte habe ihn als «serbisches Schwein» bezeichnet, nachdem er sich über den Service beschwert hat, so Lens.

5000 Franken und ein Imageschaden

Zwei Jahre später ging der Streit in die nächste Runde. Jetzt sei es die Verantwortliche der Fluggesellschaft in Belgrad gewesen, die Lens mit Blick auf den früheren Vorfall beleidigt habe. Laut Lens sagte sie: «Sie sehen nicht aus wie ein Schwein, aber Sie sind definitiv ein Serbe.» Was folgte, waren weitere Beleidigungen, ein Flugverbot und schliesslich die Klage. 

Nun gab das Belgrader Gericht dem Kläger recht. Umgerechnet rund 5000 Franken muss die Swiss Lens zahlen. Zusätzlich muss das ganze Urteil in der führenden serbischen Zeitung abgedruckt werden, verfügte das Gericht. Auch andere Zeitungen räumen der Geschichte viel Platz ein. Ein Imageschaden für die Swiss ist damit sicher.

Trotzdem ist Lens nicht ganz zufrieden. Die Fluggesellschaft entschuldigte sich nie, zeigt er sich enttäuscht. Er selbst habe keine Fehler gemacht.

Weitere Schritte?

Möglicherweise ist der Fall noch nicht ausgestanden. Laut «Sonntagszeitung» respektiere die Swiss den Entscheid, auch wenn sie sich damit nicht in ihrer Rechtsauffassung bestätigt sehe. «Wir werden das Urteil nun im Detail prüfen und über die nächsten Schritte entscheiden», so eine Sprecherin.

Und die Fluggesellschaft ergänzt: «Sie können sich aber sicher sein, dass Swiss sich nur in schwerwiegenden Fällen vorbehält, zu veranlassen, dass eine Person für eine gewisse Zeit nicht mehr die Möglichkeit hat, Flüge mit uns zu buchen.» (jfr)

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Letzter Deutschland GP endet im Chaos: Hamilton behält Sieg trotz unerlaubtem Boxen-Manöver

Sun, 07/22/2018 - 17:20

Lewis Hamilton gewinnt das Chaos-Rennen in Hockenheim. Der Brite behält seinen Sieg trotz eines unerlaubten Boxen-Manövers.

Ferrari-Stallorder, Vettel-Crash und ein neuer WM-Leader: Hockenheim verabschiedet sich mit einem irren GP von der Formel-1-Bühne!

Dabei sieht es bis zu den ersten Boxenstopps nach einem ruhigen Start-Ziel-Sieg von Sebastian Vettel aus. Als der Lokalmatador nach seinem Reifenwechsel plötzlich hinter Teamkollege Kimi Räikkönen auf die Strecke zurückkehrt, kommts nach wenigen Runden tatsächlich zur Ferrari-Stallorder – Kimi muss Vettel vorbeilassen. Der Finne funkt zurück an die Box: «Was soll ich denn noch für euch tun?»

 

Nach zwei Dritteln der Renndauer kommt dann plötzlich Regen und mit ihm das grosse Chaos. Weil die Strecke nur in einzelnen Kurven nass ist, bleibt Vettel mit Trockenreifen draussen. Ein Poker, der in Runde 52 in in die Hosen geht: Vettel rutscht in der Sachskurve von der Strecke und setzt seinen Ferrari in die Reifenstapel. Der sicher geglaubte Sieg ist futsch!

Er wäre sein erster beim einem Heimrennen gewesen. Dementsprechend gefrustet ist der Wahl-Thurgauer: Vettel schlägt auf sein Lenkrad ein und funkt an die Box: «Ich habe es versaut! Ich habe es versaut! Entschuldigung, Jungs.» Dann stapft er durchs Kiesbett davon.

Hamilton behält Sieg

Die Führung erbt ausgerechnet der grosse WM-Rivale Lewis Hamilton. Der Brite rollt nach seinem verpatzten Qualifying (Startplatz 14) das Feld von hinten auf und kommt dank des Regens und Vettels Fehler tatsächlich zum seinem 66. GP-Sieg. Der Brite übernimmt mit neu 17 Punkten Vorsprung auf Vettel auch wieder die WM-Führung.

Wenige Stunden nach dem Triumph kommt Wirbel auf: Hamilton muss bei der Rennleitung vorsprechen. Es geht um eine Szene in der 52. Runde: Hamilton will während der Safety-Car-Phase an die Box, spurt bereits ein. Aber im allerletzten Moment kehrt er über den Rasen der Streckenabgrenzung auf die Rennpiste zurück. Eine Aktion, die gemäss Formel-1-Regeln verboten ist. Doch der Weltmeister hat Glück, kassiert nur eine Verwarnung.

Die Stewards begründen ihre Entscheidung gegen eine Strafe so: Hamilton habe seinen Fehler zugegeben, zudem sei er während einer Safety-Car-Phase passiert und es sei keine Gefahr für einen anderen Piloten von der Aktion ausgegangen.

 

Damit behält Teamkollege Valtteri Bottas Platz zwei. Sein zahmer Angriffsversuch nach der Safety-Car-Phase gegen Hamilton wird via Boxenfunk sofort zurückgepfiffen. «Wir müssen hier in Deutschland keinen Doppelsieg gefährden», zeigt er mehr Verständnis für die Stallorder als Landsmann Räikkönen.

Dieser hat sich nach dem Rennen und Platz drei allerdings auch wieder beruhigt: «Als man mir etwas von anderer Taktik und so am Funk erzählte, wollte ich nur wissen, was sie von mir wollten. Denn ich war ja flott unterwegs.»

Jubel gibts auch bei Sauber: Marcus Ericsson wird vom Regen als Neunter in die Punkte-Ränge gespült. Bei Charles Leclerc geht die Strategie mit dem frühen Wechsel auf Regengummi nicht auf. Der Monegasse muss noch einmal zurück auf die Slicks wechseln und wird am Ende 15.

Das sagen die Sauber-Piloten

Marcus Ericsson: «Es ist toll wieder in den Punkten zu sein. Es war ein schwieriges Rennen, insbesondere was das Reifenmanagement betrifft. Wir hatten einen langen ersten Lauf auf weichen Reifen. Nachdem es angefangen hat zu regnen, haben das Team und ich sehr viel kommuniziert, und uns dazu entschieden die Ruhe zu bewahren und vorerst draussen zu bleiben. Es war eine grosse Herausforderung, keine Fehler zu machen, da die Strecke sehr rutschig und fordernd war. Ich schaffte es aber, die hektische Situation zu managen. Am Ende des Rennens haben viele Teams Reifenwechsel vorgenommen. Es gab einige gute Kämpfe um die Punkte, und es hat Spass gemacht dieses Rennen zu fahren. Es ist super, auf Platz 9 ins Ziel zu kommen – das gilt für das ganze Team. Wir reisen positiv gestimmt in die nächste Runde nach Budapest.»

Charles Leclerc: «Es war ein enttäuschendes Rennen. Nach einem guten Start konnte ich meine Position im vorderen Mittelfeld verteidigen. Unsere Performance war gut, und ich habe mich im Auto wohl gefühlt. Als es anfing zu regnen hat das Team mich an die Box gerufen, um auf intermediate Reifen zu wechseln. Die Strecke war allerdings nur in manchen Kurven nass, weshalb die Reifen schon nach nur ein paar Runden zerstört waren. Danach war das Rennen ein einziger Kampf. Ich habe einige Positionen verloren und habe mir schwergetan, die Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bringen. Es ist schade, das Rennen so zu beenden, allerdings haben wir dieses Wochenende weitere Fortschritte gemacht. Ich konzentriere mich nun auf das kommende Rennen in Ungarn, und freue mich darauf, wieder im Auto zu sein.»

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Überholmanöver auf Pannenstreifen: BMW-Kosovare (23) rast über die A1

Sun, 07/22/2018 - 16:38

ILLNAU-EFFRETIKON ZH - Ein Kosovare (23) ist am Sonntagmittag mit einem BMW 330 auf der Autobahn A1 gerast. Zwischen Kantonsgebiet Thurgau und der Ausfahrt Effretikon überholte er auf dem Pannenstreifen.

Sonntag, kurz nach 12 Uhr: Auf der Autobahn A1 Richtung Zürich ist ein Kosovare (23) in einem hellgrauen BMW 330 mit St. Galler Kennzeichen* unterwegs. Er gibt ordentlich Gas, überholt andere Autos links und rechts. Damit nicht genug: Auf der Höhe Raststätte Kemptthal überholt der 23-Jährige auf dem Pannenstreifen.

Das riskante Manöver misslingt. Der BMW touchiert einen Wagen auf der rechten Spur. Der BMW wird dabei beschädigt. Doch der Kosovare gibt weiter Gas. Erst bei der Ausfahrt Effretikon wird die Irrfahrt gestoppt. Der BMW kann nicht mehr weiterfahren.

 

Mindestens 80 km/h zu schnell

Hier greift die Kantonspolizei Zürich ein, verhaftet den Raser. Die Staatsanwaltschaft ordnete bei ihm eine Blut- und Urinprobe an. Verletzt wurde bei dieser Kollision niemand. Wie schnell der 23-Jährige unterwegs war, kann die Polizei nicht sagen. «Dies ist Bestandteil der Ermittlungen», heisst es auf Anfrage von BLICK.

Nur so viel: Der Kosovare wird als Raser bezeichnet. Heisst: Der 23-Jährige muss bei erlaubten 120 km/h mindestens 80 km/h zu viel auf dem Tacho gehabt haben. (jmh)

*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version wurde von einem Thurgauer Kennzeichen geschrieben. Dabei handelte es sich um einen Fehler. Die Kantonspolizei Zürich hat den Irrturm in einer zweiten Medienmitteilung korrigiert.

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Tia Coleman verlor 9 Familienmitglieder: «Ich weiss nicht, wie ich es schaffen soll»

Sun, 07/22/2018 - 16:29

Eine Überlebende des tödlichen Bootsunglücks im US-Bundesstaat Missouri hat mit bewegenden Worten geschildert, wie sie durch die Tragödie zur Witwe wurde und neun Familienmitglieder verlor – darunter drei ihrer Kinder.

Am Donnerstag kenterte im US-Bundesstaat Missouri ein Touristenboot auf dem Table Rock Lake. Dabei starben 17 Menschen (BLICK berichtete). Besonders davon betroffen war Tia Coleman. Sie verlor beim Untergang des Ausflugsboots auf einem See am Donnerstag nicht nur ihren Ehemann - sondern auch drei Kinder im Alter von einem, sieben und neun Jahren sowie einen Onkel, einen Neffen, beide Schwiegereltern und ihre Schwägerin.

Unter Tränen gab Coleman auf einer Pressekonferenz am Samstagabend (Ortszeit) Einblicke in ihre Gefühlswelt: «Ich weiss schon jetzt, wie absolut schwierig es sein wird, nach Hause zurückzukommen, und ich weiss nicht, wie ich es schaffen soll. Seit ich ein Zuhause habe, war es immer voll mit Leben, voll mit kleinen Füssen, Lachen und meinem Mann.« Nun bleibe ihr nur noch die Erinnerung daran, mit «welch wunderbaren Menschen» sie ihr Leben geteilt habe.

Kapitän riet von Rettungswesten ab

Coleman gehörte zu den 31 Insassen des Bootes, das bei einem plötzlich aufkommenden Unwetter auf dem Table Rock Lake kenterte - einem sehr beliebten Ausflugsziel südlich der Stadt Springfield. An Bord befanden sich auch Schwimmwesten, doch angeblich hielt es der Bootskapitän für unnötig, die potenziellen Lebensretter anzulegen.

 

«Über Ihnen sind die Rettungswesten: Es gibt drei Grössen», soll er bei der Abfahrt gesagt haben, so schildert es jedenfalls Coleman. Und weiter: «Ich werde Ihnen zeigen, wo sie sind, aber Sie werden sie nicht brauchen, also machen Sie sich keine Sorgen.» Nach diesen beschwichtigenden Worten des Kapitäns habe ihre Familie dann auf die Westen verzichtet.

Die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB will nun prüfen, ob im Zusammenhang mit den Schwimmwesten, dem Verhalten der Bootscrew und dem Wetter nachweisbare Fehler begangen wurden. (SDA)

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Gopfried Stutz mit Claude Chatelain: Die Renten gehören ins Gesetz – nicht in die Verfassung

Sun, 07/22/2018 - 16:09

Wenn Bundesbern nicht fähig ist, sich auf  eine mehrheitsfähige Lösung zu einigen, entstehen kuriose Volksinitiativen.

«Etwas für dich», rief meine Partnerin, als sie die «Tagesschau» sah. Ich war im Zimmer nebenan und erfreute mich an Alex Capus’ Roman «Das Leben ist gut» (die Tagesschau sehe ich eher selten. Mit der Radiosendung «Echo der Zeit» bin ich bestens bedient).

Die «Tagesschau» berichtete über ein Netzwerk älterer Zeitgenossen, das mit einer Volksinitiative einheitliche Pensionskassenbeiträge für Jung und Alt erzwingen will.

Was alles soll noch in unsere Verfassung verpackt werden, was in ein Gesetz gehört? Spontan frage ich mich, ob ich auch mal eine Initiative lancieren soll. Ich könnte zum Beispiel die Abschaffung der Kinderrenten für Auslandschweizer verlangen. Damit würde ich reiferen Herren meines Alters den Spass verderben, in Thailand eine kinderreiche Alleinerziehende zu ehelichen, um für jedes einzelne Kind eine Rente zu beziehen.

Ob dann der Verfassungsartikel nach gewonnener Abstimmungsschlacht auch umgesetzt würde, ist natürlich eine andere Frage. Die Masseneinwanderungs-Initiative ist ja auch nicht umgesetzt worden.

Wie man das mit der Unterschriftensammlung angattigt, weiss ich nicht. Ich würde die Schriftstellerin Sibylle Berg fragen. Sie schaffte es im Nu, genügend Unterschriften für das Referendum gegen das Observationsgesetz zu sammeln. Wenn das eine Schriftstellerin mit deutschem Migrationshintergrund kann, sollte ich als Bio-Schweizer dazu auch in der Lage sein.

Dabei haben die Initianten, die in der «Tagesschau» zu Wort kamen, nicht ganz Unrecht. Hat ein Arbeitnehmer das 55. Altersjahr überschritten, erhöhen sich die Pensionskassenbeiträge. Somit kommt ein über 55-jähriger Angestellter bei gleichem Lohn und gleicher Qualifikation den Arbeitgeber teurer zu stehen als ein 50-Jähriger. Die Älteren sind auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt.

Doch so wie sich das die Initianten vorstellen, ist es nicht finanzierbar. Man müsste die geltenden Sparbeiträge der Jüngeren erhöhen und die der Älteren kürzen. Die Übergangsgeneration müsste massive Renteneinbussen in Kauf nehmen. Ein No Go.

Eine finanziell tragbare Lösung schlug Bundesrat Alain Berset vor vier Jahren in seinem Reformpaket Altersvorsorge 2020 vor. Danach wären die Pensionskassenbeiträge ab Alter 45 nicht mehr angestiegen. Das Problem wäre damit, wenn nicht gelöst, so doch markant gelindert worden. Leider zerzausten die Bundesparlamentarier den bundesrätlichen Reformvorschlag, um ein nicht mehrheitsfähiges Paket zu schnüren. Es wurde im September letzten Jahres an der Urne versenkt.

Ich bin gegen die Initiative; aber für den Vorschlag Berset. Zudem gehören Pensionskassenbeiträge ins Gesetz, nicht in die Verfassung. Doch wenn die Bundesparlamentarier nicht fähig  sind, sich auf  eine mehrheitsfähige Lösung zu einigen, entstehen halt Volksinitiativen wie diese. Unglaublich.

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BMW M1: Donnerkeil!

Sun, 07/22/2018 - 16:03

Der BMW M1 feiert seinen 40. Geburtstag. 1978 steht er für den Mut des bayrischen Autobauers – und fährt Erfolge ein.

Gerade mal 20 Jahre war es her, dass BMW beinahe in den Konkurs gefahren wäre. Aber 1978, also vor 40 Jahren, brummt der Laden wieder – und zwar derart, dass der Münchner Autobauer sich zur Pflicht mal wieder die Kür trauen: Die 1972 gegründete Spielwarenabteilung M GmbH lanciert den Supersportwagen M1. Giorgetto Giugiaro zeichnet den Keil, Lamborghini entwickelt (und geht dabei beinahe pleite), der Gitterrohrrahmen wird aus Italien zugekauft.

Rennerfolge

Den 3,5-Liter-Reihensechszylinder schraubt BMW höchstselbst in die extraleichte Karosserie aus Glasfaser-Plastik. Die Strassenversion leistet 277 PS und rennt bis zu 265 km/h; die Rennversionen für die eigens gegründete Procar-Serie kommen dank Turbo auf 495 bis 950 PS. Nelson Piquet, Hans-Joachim Stuck, Niki Lauda gewinnen auf M1, Pop-Artler Andy Warhol pinselt ihn zum BMW Art Car auf, der König von Jordanien gönnt sich einen.

Ungeschlagener Rekordhalter

Bis 1981 werden 453 Stück gebaut. Ein Jahr später stellt ein Erdgas-M1 gar den Temporekord für CNG-Autos auf: 303 km/h. Und der Rekord ist bis heute gültig!

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Für spontanes Grillen mit wenig Vorbereitungszeit: 3 einfache Marinaden für Fleisch, Fisch und Gemüse

Sun, 07/22/2018 - 16:02

Diese drei Marinaden sind perfekt für spontanes Grillen: Nicht jeder hat Zeit und Lust Fleisch, Fisch oder Gemüse am Vortag vorzubereiten und auch geschmacklich kann kurz mariniertes Grillgut durchaus mithalten.

Ob zu Hause oder in den Ferien - die heissen Tage im Garten, auf dem Balkon oder in der Natur ausklingen zu lassen ist einfach herrlich. Dabei darf der Grill natürlich nicht fehlen. Und doch muss nicht immer alles durchgeplant sein. Ein bisschen Spontanität hat noch keinem geschadet. Ausserdem legt nicht jeder sein Stück Fleisch bereits am Vortag in eine Marinade ein.

Normalerweise sollten Marinaden, mit welchen das Grillgut lange vor dem Grillen behandelt werden, kein Salz enthalten, da sonst dem Grillgut das Wasser entzogen wird. Bestreicht man das Grillgut erst kurz vor dem Grillen, darf die Marinade aber Salz enthalten. Dass auch eine kurze Salbung Fleisch, Fisch und Gemüse unwiderstehlich machen kann, beweisen diese drei Marinaden.

1. Honigmarinade

Der Klassiker unter den Marinaden ist bekannt dafür, dem Fleisch eine ganz besondere Note zu verleihen. Das ausgewogene Spiel zwischen Süsse, Säure und Schärfe durch Honig, Zitrone und Chili verleiht dem Fleisch einen unvergesslichen Geschmack. Die Marinade passt besonders zu Geflügel und Schweinefleisch, sie kann aber auch in Kombantion mit Rindfleisch oder Gemüse hervorragend schmecken.

ZutatenFür 1 kg Fleisch 200gHonig1 ZeheKnoblauch (gepresst oder fein gehackt)1 Priseschwarzer Pfeffer1 TLSalz100 mlZitronensaft6 ELOlivenöl1-2 SpritzerChilisauce (z.B. Tabasco)

 

Zubereitung
  1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und vermengen. Je nach Belieben kann natürlich auch mehr Chilisauce hinzugefügt werden.
  2. Grillgut von allen Seiten gut mit Marinade bestreichen und 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Bleibt etwas von der Marinade übrig, kann man mit dem Rest das Fleisch während des Grillvorgangs bestreichen.
2. Senfmarinade

Senfmarinade ist wahrscheinlich die in der Schweiz bekannteste und beliebteste Marinade. Es gibt sie in allen Varianten und Ausführungen. Besonders gut schmeckt die Kombination aus Senf und Kräutern. Die Marinade ist ein Allrounder und lässt sich sowohl mit Rind, Schwein, Geflügel und Lamm als auch mit Fisch und Gemüse kombinieren. Verwendet man die Marinade mit Fisch, können zusätzlich zu den aufgeführten Kräutern auch noch 2 Zweige fein gehackter Dill hinzugegeben werden.

ZutatenFür 1 kg Fleisch 3 TLmilder, mittelscharfer oder scharfer Senf200 mlOlivenöl2 ZweigeRosmarin4 ZweigeThymian1 TLZitronenabrieb (Bio-Zitrone)1 TLbrauner Zucker1 Priseschwarzer Pfeffer1 TLSalz

 

Zubereitung
  1. Kräuter von Stielen abzupfen, fein Hacken und in einer Schüssel mit den anderen Zutaten vermengen.
  2. Grillgut von allen Seiten mit Marinade bestreichen und 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Mit der übrigen Marinade das Grillgut während des Grillvorgangs bestreichen.
3. Sojasaucen-Marinade

Wer seinem Grillgut einen asiatischen Touch verleihen möchte, für den ist dieses Rezept genau das Richtige. Während sich Sojasauce aufgrund ihres Salzgehalts nicht für das Marinieren über mehrere Stunden eignet, verleiht sie Fleisch, Fisch und Gemüse innert kürzester Zeit einen ganz besonderen Geschmack. Die Kombination mit Ingwer schmeckt wie eine kulinarische Reise in den fernen Osten.

ZutatenFür 1 kg Fleisch 100 mlSojasauce1 TLbraunen Zucker6 ELOlivenöl1 ZeheKnoblauch (gepresst oder fein gehackt)1-2 TLIngwer (gerieben oder fein gehackt)2 TLKetchup1 SträuchleinKoriander2 ELSesamZubereitung
  1. Zutaten in einer Schüssel vermengen. Gerieben kann der Ingwer seinen Geschmack noch stärker entfalten, allerdings wird die Marinade dementsprechend schärfer.
  2. Grillgut von allen Seiten bestreichen und 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Mit übriger Marinade das Grillgut während des Grillvorgangs bestreichen.
  4. Fleisch nach dem Grillen mit Sesam bestreuen und mit Koriander ganieren.

 

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Für spontanes Grillen mit wenig Vorbereitungszeit: 3 einfache Marinaden für Fleisch, Fisch und Gemüse

Sun, 07/22/2018 - 16:02

Diese drei Marinaden sind perfekt für spontanes Grillen: Nicht jeder hat Zeit und Lust Fleisch, Fisch oder Gemüse am Vortag vorzubereiten und auch geschmacklich kann kurz mariniertes Grillgut durchaus mithalten.

Ob zu Hause oder in den Ferien - die heissen Tage im Garten, auf dem Balkon oder in der Natur ausklingen zu lassen ist einfach herrlich. Dabei darf der Grill natürlich nicht fehlen. Und doch muss nicht immer alles durchgeplant sein. Ein bisschen Spontanität hat noch keinem geschadet. Ausserdem legt nicht jeder sein Stück Fleisch bereits am Vortag in eine Marinade ein.

Normalerweise sollten Marinaden, mit welchen das Grillgut lange vor dem Grillen behandelt werden, kein Salz enthalten, da sonst dem Grillgut das Wasser entzogen wird. Bestreicht man das Grillgut erst kurz vor dem Grillen, darf die Marinade aber Salz enthalten. Dass auch eine kurze Salbung Fleisch, Fisch und Gemüse unwiderstehlich machen kann, beweisen diese drei Marinaden.

1. Honigmarinade

Der Klassiker unter den Marinaden ist bekannt dafür, dem Fleisch eine ganz besondere Note zu verleihen. Das ausgewogene Spiel zwischen Süsse, Säure und Schärfe durch Honig, Zitrone und Chili verleiht dem Fleisch einen unvergesslichen Geschmack. Die Marinade passt besonders zu Geflügel und Schweinefleisch, sie kann aber auch in Kombantion mit Rindfleisch oder Gemüse hervorragend schmecken.

ZutatenFür 1 kg Fleisch 200gHonig1 ZeheKnoblauch (gepresst oder fein gehackt)1 Priseschwarzer Pfeffer1 TLSalz100 mlZitronensaft6 ELOlivenöl1-2 SpritzerChilisauce (z.B. Tabasco)

 

Zubereitung
  1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und vermengen. Je nach Belieben kann natürlich auch mehr Chilisauce hinzugefügt werden.
  2. Grillgut von allen Seiten gut mit Marinade bestreichen und 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Bleibt etwas von der Marinade übrig, kann man mit dem Rest das Fleisch während des Grillvorgangs bestreichen.
2. Senfmarinade

Senfmarinade ist wahrscheinlich die in der Schweiz bekannteste und beliebteste Marinade. Es gibt sie in allen Varianten und Ausführungen. Besonders gut schmeckt die Kombination aus Senf und Kräutern. Die Marinade ist ein Allrounder und lässt sich sowohl mit Rind, Schwein, Geflügel und Lamm als auch mit Fisch und Gemüse kombinieren. Verwendet man die Marinade mit Fisch, können zusätzlich zu den aufgeführten Kräutern auch noch 2 Zweige fein gehackter Dill hinzugegeben werden.

ZutatenFür 1 kg Fleisch 3 TLmilder, mittelscharfer oder scharfer Senf200 mlOlivenöl2 ZweigeRosmarin4 ZweigeThymian1 TLZitronenabrieb (Bio-Zitrone)1 TLbrauner Zucker1 Priseschwarzer Pfeffer1 TLSalz

 

Zubereitung
  1. Kräuter von Stielen abzupfen, fein Hacken und in einer Schüssel mit den anderen Zutaten vermengen.
  2. Grillgut von allen Seiten mit Marinade bestreichen und 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Mit der übrigen Marinade das Grillgut während des Grillvorgangs bestreichen.
3. Sojasaucen-Marinade

Wer seinem Grillgut einen asiatischen Touch verleihen möchte, für den ist dieses Rezept genau das Richtige. Während sich Sojasauce aufgrund ihres Salzgehalts nicht für das Marinieren über mehrere Stunden eignet, verleiht sie Fleisch, Fisch und Gemüse innert kürzester Zeit einen ganz besonderen Geschmack. Die Kombination mit Ingwer schmeckt wie eine kulinarische Reise in den fernen Osten.

ZutatenFür 1 kg Fleisch 100 mlSojasauce1 TLbraunen Zucker6 ELOlivenöl1 ZeheKnoblauch (gepresst oder fein gehackt)1-2 TLIngwer (gerieben oder fein gehackt)2 TLKetchup1 SträuchleinKoriander2 ELSesamZubereitung
  1. Zutaten in einer Schüssel vermengen. Gerieben kann der Ingwer seinen Geschmack noch stärker entfalten, allerdings wird die Marinade dementsprechend schärfer.
  2. Grillgut von allen Seiten bestreichen und 10 Minuten ziehen lassen.
  3. Mit übriger Marinade das Grillgut während des Grillvorgangs bestreichen.
  4. Fleisch nach dem Grillen mit Sesam bestreuen und mit Koriander ganieren.

 

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Kuba: Garantie für Privateigentum und Homo-Ehe

Sun, 07/22/2018 - 15:23

Havanna – Mit einer Verfassungsreform will sich Kuba der Marktwirtschaft öffnen und die Rechte der Bürger stärken. Das Parlament in Havanna begann Beratungen über eine neue Verfassung, die Privatbesitz legalisieren und den Weg für die gleichgeschlechtliche Ehe frei machen soll.

Das Ziel der Schaffung einer «kommunistischen Gesellschaft» wird in der neuen Verfassung gestrichen, über die spätestens Montag abgestimmt werden soll.

Der Sekretär des Staatsrats, Homero Acosta, sagte, das «kubanische sozialistische Modell» bleibe im Prinzip erhalten mit der führenden Rolle der Kommunistischen Partei und der Staatswirtschaft, doch bedürfe es der Veränderungen. Die Gesellschaft und die Wirtschaft hätten sich gewandelt, und dies müsse sich auch in der Verfassung widerspiegel, sagte Acosta im Parlament an der Seite von Präsident Miguel Díaz-Canel.

Dieser hatte die Verfassung mit seinem Vorgänger Raúl Castro ausgearbeitet, der als Erster Sekretär der Kommunistischen Partei weiter grosse Macht besitzt. Castro hatte als Nachfolger seines über Jahrzehnte regierenden Bruders Fidel Castro das Land seit 2008 schrittweise für die Marktwirtschaft geöffnet und Privatbesitz sowie ausländische Investitionen zugelassen. Mit der Verfassung soll diese Öffnung nun weitergeführt werden.

Derzeit arbeiten im karibischen Inselstaat rund 591'000 Menschen im Privatsektor, der für 13 Prozent der Wirtschaftsleistung aufkommt. Acosta sagte, die Rolle des Marktes könne «nicht ignoriert werden», und der Privatbesitz sei heute eine Realität des «wirtschaftlichen und sozialen Modells» Kubas.

Kleine und mittlere Unternehmen sollten rechtlich anerkannt werden, doch müsse die «Fähigkeit des Staates zur Leitung und Kontrolle» der Wirtschaft bewahrt werden, mahnte er.

Die bisherige Verfassung stammt von 1976 und nennt in Artikel 5 die Schaffung einer «kommunistischen Gesellschaft» als Ziel. Diese Formulierung wird nun gestrichen. Mit der Anerkennung des Privateigentums bedeute die neue Verfassung eine «interne ideologische Öffnung», sagte der kubanische Politikanalyst Arturo López-Levy. Künftig werde die kubanische Wirtschaft eine «Mischwirtschaft» sein.

Die Reform sieht auch vor, dass die Macht künftig zwischen Staatspräsident und Regierungschef aufgeteilt wird. Dafür wird das Amt eines Ministerpräsidenten wiedereingeführt, das 1976 gestrichen worden war. Die Amtszeit des Präsidenten wird zudem auf zwei fünfjährige Amtszeiten begrenzt, Kandidaten dürfen nicht älter als 60 Jahre sein. Sowohl Fidel als auch Raúl Castro waren beide älter als 80, als sie die Macht abgaben.

Mit der neuen Verfassung wird ausserdem der Weg für die gleichgeschlechtliche Ehe frei gemacht und die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben vorangetrieben.

In Artikel 68 des Verfassungsentwurfs wird die Ehe als «freiwillig geschlossener Bund zwischen zwei Personen» definiert. Das Geschlecht der Beteiligten werde nicht festgelegt, sagte Costa. Bisher wurde die Ehe als «freiwilliger Bund zwischen einem Mann und einer Frau» definiert.

Der Journalist Francisco Rodríguez nannte den Entwurf «eine offene Tür» für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Dass der Text auch das «Prinzip der Nicht-Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung» beinhalte, erlaube es, die Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender (LGBT) in der Rechtsordnung festzuschreiben.

Sexuelle Minderheiten wurden in Kuba lange Zeit stigmatisiert. Homosexuelle wurden oftmals in so genannte Umerziehungslager gesteckt und systematisch vom Staatsdienst ferngehalten. Raúl Castros Tochter Mariela Castro setzt sich seit langem als Abgeordnete für die Rechte der LGBT ein.

Das Parlament soll nun bis Montag über die 224 Artikel der neuen Verfassung abstimmen. Danach soll der Text den Bürgern in einem Referendum zur Abstimmung vorgelegt werden. Die Kommunistische Partei hat die Reform bereits abgesegnet.

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