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Diplomacy & Defense Think Tank News

Wer profitiert von der Digitalisierung?

Kann Digitalisierung wirtschaftlichen und sozialen Ausgleich befördern und Teilhabe verbessern? Viele Hoffnungen sind mit der Digitalisierung verbunden. Insbesondere für die Ärmsten der Armen soll sie ein Tor zur Welt sein und so Armut und Hunger bekämpfen. Ganz illusorisch ist das nicht. Die Digitalisierung bietet in der Tat Möglichkeiten dafür, dass sich mehr Menschen einfacher an vielen Prozessen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens beteiligen können. Fraglich ist allerdings, ob diese Potenziale auch tatsächlich genutzt werden.

Wer profitiert von der Digitalisierung?

Kann Digitalisierung wirtschaftlichen und sozialen Ausgleich befördern und Teilhabe verbessern? Viele Hoffnungen sind mit der Digitalisierung verbunden. Insbesondere für die Ärmsten der Armen soll sie ein Tor zur Welt sein und so Armut und Hunger bekämpfen. Ganz illusorisch ist das nicht. Die Digitalisierung bietet in der Tat Möglichkeiten dafür, dass sich mehr Menschen einfacher an vielen Prozessen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens beteiligen können. Fraglich ist allerdings, ob diese Potenziale auch tatsächlich genutzt werden.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Ansätze der Kleinbauernförderung im Globalen Süden: Kontroversen, Erfahrungen, Synthesen

Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung).
Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei „idealisierten“ agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung.
Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar.
Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden:
• Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen.
• Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen.
• Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden.
• Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden.
• Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten.

Cómo mejorar la coordinación en la gobernanza del agua en el sur de España: cooperación, incentivos y persuasión

En este documento se presenta uno de los seis análisis realizados sobre los retos que plantea la coordinación intersectorial. Los análisis forman parte del proyecto de investigación STEER y se han publicado en distintos informes.
La Directiva Marco del Agua (DMA) de la Unión Europea (UE) exige a los Estados miembros que garanticen el buen estado de todas las masas de aguas para el año 2027. Los países mediterráneos, como España, se enfrentan a problemas graves asociados a la cantidad de agua, razón por la cual uno de los retos principales para lograr el buen estado del agua es mantener los caudales ecológicos y reducir la sobreextracción de aguas subterráneas. Las autoridades competentes deben mediar entre los conflictos de interés de los distintos sectores que utilizan el agua, tales como el riego, el abastecimiento urbano y el uso turístico y la conservación del medio ambiente. Pese a las reiteradas peticiones de la comunidad académica y a los compromisos de la clase política de mejorar la coordinación entre los distintos sectores y escalas para abordar este tipo de negociaciones, sigue faltando coordinación. Este documento analiza los retos de coordinación y ejecución entre la demanda y el uso del agua para fines agrarios y demás usos del agua, en aplicación de la DMA en la Demarcación Hidrográfica del Guadalquivir, en el sur de España. Se han identificado los siguientes retos: (I) falta de revisión de las concesiones tras la puesta en marcha del riego por goteo, (ii) debilidades del sistema de control del uso del agua y cierre de pozos ilegales, y (iii) escaso intercambio intersectorial durante los procesos participativos. Estos retos están entrelazados por la dificultad subyacente de imponer decisiones impopulares contra los intereses de actores poderosos del sector agrícola. Para superarlos, se sugieren diversos instrumentos de coordinación basados en incentivos, cooperación voluntaria, persuasión e intercambio de información. En concreto, recomendamos las siguientes medidas:
• Aumentar los recursos humanos y económicos para revisar las concesiones otorgadas, controlar el uso del agua y el cierre de pozos ilegales.
• Facilitar procesos cooperativos para alcanzar un consenso multisectorial que permita establecer cómo y dónde se reducirán los derechos concesionales.
• Ofrecer incentivos a las comunidades de regantes para promover el autocontrol del consumo de aguas subterráneas entre sus miembros.
• Reforzar el intercambio entre las partes interesadas de los distintos sectores mediante procesos participativos, especialmente entre los grupos de interés de los sectores de la agricultura y el medio ambiente, y mejorar la comunicación con la ciudadanía.
• Utilizar medios de información más inclusivos e integrales en el contexto de la planificación hidrológica.
Sin embargo, dado que los retos señalados son sistémicos y afectan a cuestiones distributivas fundamentales, el potencial de los instrumentos de coordinación puede verse limitado. Por tanto, también es necesario que haya una señal clara de la existencia de voluntad política.

Cómo mejorar la coordinación en la gobernanza del agua en el sur de España: cooperación, incentivos y persuasión

En este documento se presenta uno de los seis análisis realizados sobre los retos que plantea la coordinación intersectorial. Los análisis forman parte del proyecto de investigación STEER y se han publicado en distintos informes.
La Directiva Marco del Agua (DMA) de la Unión Europea (UE) exige a los Estados miembros que garanticen el buen estado de todas las masas de aguas para el año 2027. Los países mediterráneos, como España, se enfrentan a problemas graves asociados a la cantidad de agua, razón por la cual uno de los retos principales para lograr el buen estado del agua es mantener los caudales ecológicos y reducir la sobreextracción de aguas subterráneas. Las autoridades competentes deben mediar entre los conflictos de interés de los distintos sectores que utilizan el agua, tales como el riego, el abastecimiento urbano y el uso turístico y la conservación del medio ambiente. Pese a las reiteradas peticiones de la comunidad académica y a los compromisos de la clase política de mejorar la coordinación entre los distintos sectores y escalas para abordar este tipo de negociaciones, sigue faltando coordinación. Este documento analiza los retos de coordinación y ejecución entre la demanda y el uso del agua para fines agrarios y demás usos del agua, en aplicación de la DMA en la Demarcación Hidrográfica del Guadalquivir, en el sur de España. Se han identificado los siguientes retos: (I) falta de revisión de las concesiones tras la puesta en marcha del riego por goteo, (ii) debilidades del sistema de control del uso del agua y cierre de pozos ilegales, y (iii) escaso intercambio intersectorial durante los procesos participativos. Estos retos están entrelazados por la dificultad subyacente de imponer decisiones impopulares contra los intereses de actores poderosos del sector agrícola. Para superarlos, se sugieren diversos instrumentos de coordinación basados en incentivos, cooperación voluntaria, persuasión e intercambio de información. En concreto, recomendamos las siguientes medidas:
• Aumentar los recursos humanos y económicos para revisar las concesiones otorgadas, controlar el uso del agua y el cierre de pozos ilegales.
• Facilitar procesos cooperativos para alcanzar un consenso multisectorial que permita establecer cómo y dónde se reducirán los derechos concesionales.
• Ofrecer incentivos a las comunidades de regantes para promover el autocontrol del consumo de aguas subterráneas entre sus miembros.
• Reforzar el intercambio entre las partes interesadas de los distintos sectores mediante procesos participativos, especialmente entre los grupos de interés de los sectores de la agricultura y el medio ambiente, y mejorar la comunicación con la ciudadanía.
• Utilizar medios de información más inclusivos e integrales en el contexto de la planificación hidrológica.
Sin embargo, dado que los retos señalados son sistémicos y afectan a cuestiones distributivas fundamentales, el potencial de los instrumentos de coordinación puede verse limitado. Por tanto, también es necesario que haya una señal clara de la existencia de voluntad política.

Cómo mejorar la coordinación en la gobernanza del agua en el sur de España: cooperación, incentivos y persuasión

En este documento se presenta uno de los seis análisis realizados sobre los retos que plantea la coordinación intersectorial. Los análisis forman parte del proyecto de investigación STEER y se han publicado en distintos informes.
La Directiva Marco del Agua (DMA) de la Unión Europea (UE) exige a los Estados miembros que garanticen el buen estado de todas las masas de aguas para el año 2027. Los países mediterráneos, como España, se enfrentan a problemas graves asociados a la cantidad de agua, razón por la cual uno de los retos principales para lograr el buen estado del agua es mantener los caudales ecológicos y reducir la sobreextracción de aguas subterráneas. Las autoridades competentes deben mediar entre los conflictos de interés de los distintos sectores que utilizan el agua, tales como el riego, el abastecimiento urbano y el uso turístico y la conservación del medio ambiente. Pese a las reiteradas peticiones de la comunidad académica y a los compromisos de la clase política de mejorar la coordinación entre los distintos sectores y escalas para abordar este tipo de negociaciones, sigue faltando coordinación. Este documento analiza los retos de coordinación y ejecución entre la demanda y el uso del agua para fines agrarios y demás usos del agua, en aplicación de la DMA en la Demarcación Hidrográfica del Guadalquivir, en el sur de España. Se han identificado los siguientes retos: (I) falta de revisión de las concesiones tras la puesta en marcha del riego por goteo, (ii) debilidades del sistema de control del uso del agua y cierre de pozos ilegales, y (iii) escaso intercambio intersectorial durante los procesos participativos. Estos retos están entrelazados por la dificultad subyacente de imponer decisiones impopulares contra los intereses de actores poderosos del sector agrícola. Para superarlos, se sugieren diversos instrumentos de coordinación basados en incentivos, cooperación voluntaria, persuasión e intercambio de información. En concreto, recomendamos las siguientes medidas:
• Aumentar los recursos humanos y económicos para revisar las concesiones otorgadas, controlar el uso del agua y el cierre de pozos ilegales.
• Facilitar procesos cooperativos para alcanzar un consenso multisectorial que permita establecer cómo y dónde se reducirán los derechos concesionales.
• Ofrecer incentivos a las comunidades de regantes para promover el autocontrol del consumo de aguas subterráneas entre sus miembros.
• Reforzar el intercambio entre las partes interesadas de los distintos sectores mediante procesos participativos, especialmente entre los grupos de interés de los sectores de la agricultura y el medio ambiente, y mejorar la comunicación con la ciudadanía.
• Utilizar medios de información más inclusivos e integrales en el contexto de la planificación hidrológica.
Sin embargo, dado que los retos señalados son sistémicos y afectan a cuestiones distributivas fundamentales, el potencial de los instrumentos de coordinación puede verse limitado. Por tanto, también es necesario que haya una señal clara de la existencia de voluntad política.

Prioritizing and Sequencing Peacekeeping Mandates in 2020: The Case of MINUSCA

European Peace Institute / News - Mon, 11/09/2020 - 17:21

The UN Security Council is expected to renew the mandate of the United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic (MINUSCA) in November 2020. In 2019, the mission’s mandate and strategic engagement in the Central African Republic (CAR) shifted to supporting the implementation of the Political Agreement for Peace and Reconciliation signed earlier that year. Nearly one year later, the presidential, legislative, and local elections are seen as another pivotal moment in the country’s political process and offer the mission another opportunity to refine its support to the country.

In this context, the International Peace Institute (IPI), the Stimson Center, and Security Council Report organized a workshop on October 8, 2020, to discuss the mandate and political strategy of MINUSCA. This workshop provided a forum for member states, UN stakeholders, and outside experts to share their assessment of the situation in the country. The discussion was intended to help the Security Council make more informed decisions with respect to the strategic orientation, prioritization, and sequencing of the mission’s mandate and actions on the ground.

Participants largely agreed that MINUSCA’s current mandate remains relevant and encompasses the areas necessary to facilitate the mission’s effective engagement on political, security, and peacebuilding issues, including the upcoming elections. Recognizing the fluidity of the country’s political situation, they cautioned against major changes to the mandate. Instead, they encouraged the mission to continue balancing between supporting the electoral process and encouraging full implementation of the peace agreement, on the one hand, and responding to humanitarian needs and protecting civilians, on the other.

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Marcel Fratzscher: „Biden dürfte wirtschaftspolitischen Konfrontationskurs gegenüber Europa und China fortsetzen“

DIW-Präsident Marcel Fratzscher kommentiert den Ausgang der US-Präsidentenwahl:

Die Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten sollte einige globale Probleme der vergangenen Jahre lösen helfen. Er wird außen- und wirtschaftspolitisch sicherlich einige Fehler seines Vorgängers korrigieren, aber nicht alles lässt sich in den kommenden vier Jahren kitten. Auch wenn Biden als Präsident für mehr Berechenbarkeit und Verlässlichkeit stehen wird, den wirtschaftspolitischen Konfrontationskurs gegenüber Europa und China wird er wohl fortführen - wahrscheinlich sogar geschickter als Trump. Europa sollte nun möglichst bald auf Biden zugehen und signalisieren, dass wir bereit sind, global mehr Verantwortung zu übernehmen. Ein neuer Anlauf für ein Handelsabkommen könnte der Türöffner sein."

Wissenschaftliche/r MitarbeiterIn (Postdoc, w/m/div) im SOEP

Die forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) im DIW Berlin sucht zum 1. Januar 2021 eine/n
Wissenschaftliche/n MitarbeiterIn (w/m/div)


Wissenschaftliche Konferenzen brauchen eine Generalüberholung!

Seit Beginn der COVID-Pandemie verlagern sich wissenschaftliche Veranstaltungen vermehrt in den digitalen Raum. Corona zwingt uns, virtuelles Neuland zu betreten. Angesichts der Klimakrise und des großen CO2-Fußabdrucks von Präsenzkonferenzen sollte das auch in Zukunft so bleiben. Die digitale Transformation müssen wir aber auch dazu nutzen, unsere Konferenzformate radikal zu ändern. Denn schon vor Corona waren sie keine guten Vorbilder: Frontalberieselung, PowerPoint-Schlachten und dominante Alleswisser*innen in Diskussionen werden auch im digitalen Raum nicht attraktiver. Darüber hinaus laufen sie ihrer eigentlichen Zielsetzung zuwider, Wissen auszutauschen, neues Wissen zu schaffen und Netzwerke zu bilden. Erfüllen Konferenzen diese Zwecke nicht, dann sind sie vergeudete Zeit. Das gilt für wissenschaftliche Veranstaltungen im physischen ebenso wie im digitalen Raum.

Wie kann man also wissenschaftliche Konferenzen und Treffen so digitalisieren, dass sich daraus ein sinnvolles „building back better“ ergibt? Es gilt, die spezifischen Herausforderungen des digitalen Raums zu meistern und gleichzeitig die Formate anregend, angemessen und inklusiv zu gestalten. Implizite Normen, die in der realen Welt eine reibungslose Kommunikation ermöglichen, müssen im Digitalen explizit erläutert werden: Wer spricht wann? Wie macht man sich bemerkbar? Verbale und nonverbale Rückmeldungen an Vortragende fehlen, wenn Kameras und Mikrophone ausgeschaltet sind. Ob der Input interessant ist, ob das Publikum eine Sichtweise teilt, ist für Sprechende somit schwer erkennbar. Gleichzeitig verführen digitale Formate dazu, nur kurz einzuschalten und nebenher anderes zu tun: Der digitale Raum ist unverbindlich. Um einer digitalen Fatigue entgegenzuwirken, braucht man kurze Einheiten, regelmäßige Pausen, Aktivierungsübungen wie Energizer und mehr Partizipationsmöglichkeiten für Teilnehmer*innen. Eine gute Veranstaltung braucht klare Ziele, für die man ein passendes Format entwickeln sollte. Geht es darum Kontakte zu knüpfen, Wissen auszutauschen, oder gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln? Für das Netzwerken ist es wichtig, dass Teilnehmer*innen sich in einer wertschätzenden Atmosphäre begegnen. In Kaffeepausen Kontakte zu knüpfen ist kein Selbstläufer und gerade für introvertierte Teilnehmer*innen eine Herausforderung. Besser ist es, thematische Gesprächsanlässe zu schaffen. Die Palette der Möglichkeiten ist breit: Speed dating mit vorgegebenen Fragen, eine digitale Pinnwand mit „Ich suche…“- und „Ich biete…“-Angeboten, Thementische, an denen sich Personen austauschen. Oft fällt es Menschen auch leichter, Kontakte aufzubauen, wenn sie etwas gemeinsam tun – beispielsweise gemeinsam ein Problem lösen.

Geht es um Wissensaustausch, zum Beispiel über Forschungsergebnisse, sind Panels, bei denen mehrere Papiere monoton präsentiert werden, ungeeignet. Wie wäre es als Alternative mit Kurzvorträgen, um Forschungsergebnisse in drei bis fünf Minuten zu pitchen? Wer dann mehr erfahren möchte, besucht eine vertiefende Gesprächsrunde. Zusätzlich kann man durch einen Preis für den anschaulichsten Vortrag (oder das beste Poster) Anreize schaffen, Ideen innovativ zu präsentieren.

Möchte man ein Forum für die Entwicklung von (Forschungs-)Projekten bieten, sollten Organisator*innen explizit dazu einladen, Ideen zu einem frühen Stadium vorzustellen. Organisator*innen können den Rahmen für einen inspirierenden Austausch schaffen. Das können Feedback-Regeln sein oder konkrete Fragen für das Publikum (welche Aspekte fanden Sie besonders hilfreich, wo sehen Sie das größte Potenzial, was hat Sie nicht überzeugt?). Ist das Ziel, Lösungen für konkrete Probleme zu entwickeln, sind praxisorientierte Workshops oder interaktive Formate wie zum Beispiel World Cafés gefragt.

Mangelnde Diversität und die Dominanz privilegierter Gruppen ist nicht nur aus Sicht derjenigen problematisch, die nicht zu Wort kommen. Mangelnde Inklusion verstärkt bestehende Wissens- und Machtasymmetrien. Für nachhaltigkeits-orientierte Wissenschaften, für die unterschiedliche normative und inhaltliche Perspektiven von zentraler Bedeutung sind, ist das ein Verlust.

Was aber ermutigt junge, weibliche, aus dem globalen Süden stammende oder introvertierte Personen, sich aktiv einzubringen? Eine Reflexionspause vor Diskussionen hilft, die Gedanken zu sortieren. Das verhindert, dass diejenigen sofort das Wort ergreifen, die – etwa aufgrund ihrer Seniorität – besonders schnell einen Kommentar formulieren können. Einer Studie zufolge ist es von Bedeutung, wem zuerst das Wort erteilt wird: Ist dies eine Frau, so ist die anschließende Beteiligung weitaus diverser. Zusätzlich bietet das Digitale hier auch Chancen. Digitale Tools wie Chats, Apps zur Sammlung von Fragen oder digitale Pinnwände erleichtern es Personen, die sich nicht gerne verbal äußern, sich einzubringen. Will man komplett neue Wege gehen, sind Barcamps, bei denen Teilnehmer*innen spontan Sitzungen einbringen, geeignet – auch um Hierarchien zu nivellieren.

Wissenschaftliche Konferenzen brauchen eine Generalüberholung. Für die Gestaltung attraktiver Austauschformate müssen wir ausgetretene Pfade verlassen und kreativ werden. Vielleicht ist hier die durch Corona bedingte Digitalisierung sogar nützlich, weil sie Raum für Innovation schafft. Nutzen wir die Gelegenheit, Konferenzen zu revolutionieren!

Wissenschaftliche Konferenzen brauchen eine Generalüberholung!

Seit Beginn der COVID-Pandemie verlagern sich wissenschaftliche Veranstaltungen vermehrt in den digitalen Raum. Corona zwingt uns, virtuelles Neuland zu betreten. Angesichts der Klimakrise und des großen CO2-Fußabdrucks von Präsenzkonferenzen sollte das auch in Zukunft so bleiben. Die digitale Transformation müssen wir aber auch dazu nutzen, unsere Konferenzformate radikal zu ändern. Denn schon vor Corona waren sie keine guten Vorbilder: Frontalberieselung, PowerPoint-Schlachten und dominante Alleswisser*innen in Diskussionen werden auch im digitalen Raum nicht attraktiver. Darüber hinaus laufen sie ihrer eigentlichen Zielsetzung zuwider, Wissen auszutauschen, neues Wissen zu schaffen und Netzwerke zu bilden. Erfüllen Konferenzen diese Zwecke nicht, dann sind sie vergeudete Zeit. Das gilt für wissenschaftliche Veranstaltungen im physischen ebenso wie im digitalen Raum.

Wie kann man also wissenschaftliche Konferenzen und Treffen so digitalisieren, dass sich daraus ein sinnvolles „building back better“ ergibt? Es gilt, die spezifischen Herausforderungen des digitalen Raums zu meistern und gleichzeitig die Formate anregend, angemessen und inklusiv zu gestalten. Implizite Normen, die in der realen Welt eine reibungslose Kommunikation ermöglichen, müssen im Digitalen explizit erläutert werden: Wer spricht wann? Wie macht man sich bemerkbar? Verbale und nonverbale Rückmeldungen an Vortragende fehlen, wenn Kameras und Mikrophone ausgeschaltet sind. Ob der Input interessant ist, ob das Publikum eine Sichtweise teilt, ist für Sprechende somit schwer erkennbar. Gleichzeitig verführen digitale Formate dazu, nur kurz einzuschalten und nebenher anderes zu tun: Der digitale Raum ist unverbindlich. Um einer digitalen Fatigue entgegenzuwirken, braucht man kurze Einheiten, regelmäßige Pausen, Aktivierungsübungen wie Energizer und mehr Partizipationsmöglichkeiten für Teilnehmer*innen. Eine gute Veranstaltung braucht klare Ziele, für die man ein passendes Format entwickeln sollte. Geht es darum Kontakte zu knüpfen, Wissen auszutauschen, oder gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln? Für das Netzwerken ist es wichtig, dass Teilnehmer*innen sich in einer wertschätzenden Atmosphäre begegnen. In Kaffeepausen Kontakte zu knüpfen ist kein Selbstläufer und gerade für introvertierte Teilnehmer*innen eine Herausforderung. Besser ist es, thematische Gesprächsanlässe zu schaffen. Die Palette der Möglichkeiten ist breit: Speed dating mit vorgegebenen Fragen, eine digitale Pinnwand mit „Ich suche…“- und „Ich biete…“-Angeboten, Thementische, an denen sich Personen austauschen. Oft fällt es Menschen auch leichter, Kontakte aufzubauen, wenn sie etwas gemeinsam tun – beispielsweise gemeinsam ein Problem lösen.

Geht es um Wissensaustausch, zum Beispiel über Forschungsergebnisse, sind Panels, bei denen mehrere Papiere monoton präsentiert werden, ungeeignet. Wie wäre es als Alternative mit Kurzvorträgen, um Forschungsergebnisse in drei bis fünf Minuten zu pitchen? Wer dann mehr erfahren möchte, besucht eine vertiefende Gesprächsrunde. Zusätzlich kann man durch einen Preis für den anschaulichsten Vortrag (oder das beste Poster) Anreize schaffen, Ideen innovativ zu präsentieren.

Möchte man ein Forum für die Entwicklung von (Forschungs-)Projekten bieten, sollten Organisator*innen explizit dazu einladen, Ideen zu einem frühen Stadium vorzustellen. Organisator*innen können den Rahmen für einen inspirierenden Austausch schaffen. Das können Feedback-Regeln sein oder konkrete Fragen für das Publikum (welche Aspekte fanden Sie besonders hilfreich, wo sehen Sie das größte Potenzial, was hat Sie nicht überzeugt?). Ist das Ziel, Lösungen für konkrete Probleme zu entwickeln, sind praxisorientierte Workshops oder interaktive Formate wie zum Beispiel World Cafés gefragt.

Mangelnde Diversität und die Dominanz privilegierter Gruppen ist nicht nur aus Sicht derjenigen problematisch, die nicht zu Wort kommen. Mangelnde Inklusion verstärkt bestehende Wissens- und Machtasymmetrien. Für nachhaltigkeits-orientierte Wissenschaften, für die unterschiedliche normative und inhaltliche Perspektiven von zentraler Bedeutung sind, ist das ein Verlust.

Was aber ermutigt junge, weibliche, aus dem globalen Süden stammende oder introvertierte Personen, sich aktiv einzubringen? Eine Reflexionspause vor Diskussionen hilft, die Gedanken zu sortieren. Das verhindert, dass diejenigen sofort das Wort ergreifen, die – etwa aufgrund ihrer Seniorität – besonders schnell einen Kommentar formulieren können. Einer Studie zufolge ist es von Bedeutung, wem zuerst das Wort erteilt wird: Ist dies eine Frau, so ist die anschließende Beteiligung weitaus diverser. Zusätzlich bietet das Digitale hier auch Chancen. Digitale Tools wie Chats, Apps zur Sammlung von Fragen oder digitale Pinnwände erleichtern es Personen, die sich nicht gerne verbal äußern, sich einzubringen. Will man komplett neue Wege gehen, sind Barcamps, bei denen Teilnehmer*innen spontan Sitzungen einbringen, geeignet – auch um Hierarchien zu nivellieren.

Wissenschaftliche Konferenzen brauchen eine Generalüberholung. Für die Gestaltung attraktiver Austauschformate müssen wir ausgetretene Pfade verlassen und kreativ werden. Vielleicht ist hier die durch Corona bedingte Digitalisierung sogar nützlich, weil sie Raum für Innovation schafft. Nutzen wir die Gelegenheit, Konferenzen zu revolutionieren!

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