WÄDENSWIL ZH - Am 30. Juni wurde der britische Betrüger Marc Acklom (45) in Wädenswil ZH gefasst. Jetzt wird bekannt, wie ihm die Ermittler auf die Schliche kamen.
Jahrelang war Marc Acklom (45) der meistgesuchte Betrüger Grossbritanniens. Von der Insel aus soll er nach Spanien geflohen sein, dann in die Schweiz. Doch am 30. Juni war seine Meisterflucht Geschichte: Die Kantonspolizei Zürich hat ihn in seinem Luxus-Apartment in Wädenswil ZH verhaftet.
Ein Bericht von «Daily Mail» zeigt nun auf, wie das obenstehende Foto zu ihm führte. Acklom beging einige fatale Fehler. So zeigte er sich zum Beispiel in der Öffentlichkeit - und blieb trotz veränderten Aussehens nicht unentdeckt. Im Mai 2017 fotografierte ein mutmassliches Opfer den Betrüger in einem Genfer Café und leitete die Aufnahme der Polizei weiter.
Als die Polizei die Bilder untersuchte, stellten sie fest: Acklom befand sich in «guter» Gesellschaft – er sass dort mit einem gewissen Carlos Estevez. Dieser war ebenfalls wegen Betrugs auf der Flucht. Danach verlor sich Ackloms Spur anfangs Jahr irgendwo in einem «tristen Ort im Nordosten von Zürich», wie «Sky News» berichtete.
Verhängnisvolle Yogastunden der EhefrauAckloms nächste Station war in Wädenswil am Zürichsee. Laut «Daily Mail» soll seine Frau Maria Rodriguez (47) ihm dort zum Verhängnis geworden sein. Oder eher ihre Vorliebe für Yoga, die auch den Ermittlern bekannt war. Die 47-Jährige konnte nämlich auch in der Schweiz nicht ohne diesen Sport leben.
Letzten August engagierte Rodriguez eine Instruktorin für Einzelunterricht. Der Yoga-Lehrerin habe sie dann erzählt, ihr Mann arbeite in der IT-Branche. Aus Neugierde recherchierte die Yoga-Lehrerin im Internet nach der Firma, fand aber nichts.
20 Anklagepunkte wegen BetrugsDerzeit befindet sich Acklom in Zürich in Untersuchungshaft und wartet auf seine Auslieferung. Seine Opfer in Grossbritannien warten sehnlichst darauf, dass er sich vor Gericht verantwortet. Acklom muss mit mindestens 20 Anklagepunkten wegen Betrugs rechnen. (szm)
Wir müssen reden! Über Doppeladler und Doppelbürger. Über Vorurteile und Vorwürfe. Unterschiedlicher könnten die Gesprächspartner kaum sein: Walter Sonderer, Nati-Fan aus der Ostschweiz, und Adis Tairi, Schweiz-Albaner.
Samstagmorgen, Toggenburgerhof in Kirchberg SG. Walter Sonderer und Adis Tairi sehen sich zum ersten Mal. Im normalen Leben hätten sich ihre Wege wohl kaum gekreuzt. Zu unterschiedlich sind ihre Welten, in denen sie sich bewegen.
Da Walter Sonderer: 65-jährig, Innerrhödler. Zweifacher Grossvater. Pensioniert, ehemaliger Verlagsleiter und Verleger, der gestern Abend noch am Openair Wildhaus mit Stargast Beatrice Egli war.
Und hier Adis Tairi: 29-jährig. Als Albaner in Mazedonien geboren, in der Schweiz aufgewachsen. Besitzt den mazedonischen und den Schweizer Pass. Verheiratet. Arbeitet als Berufsbildner für Pflegeberufe und unterrichtet an einer Schule unterschiedliche Medizinfächer.
Die zwei sind im folgenden Gespräch zwar selten einer Meinung, verstehen sich aber trotzdem auf Anhieb.
Herr Tairi, was dachten Sie, als Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri den Doppeladler machten?
Adis Tairi: Ich war überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe mich gefreut, fand aber gleichzeitig, dass es nicht ganz passend war.
Was war Ihre erste Reaktion, Herr Sonderer?
Sonderer: Ein absolutes No-Go, eine Provokation. Ein Spieler der Schweizer Nationalmannschaft darf so etwas nicht machen.
Tairi: Die entscheidende Frage ist doch die: Weshalb haben sie das gemacht?
Sonderer: Das war eindeutig eine politische Aussage der beiden. Und die hat im Fussball nichts zu suchen. Shaqiri und Xhaka haben unsere Nati benutzt, um für ihre eigenen, nationalistischen Interessen zu kämpfen.
Tairi: Wir müssen genauer hinschauen. Das war keine politische Aktion. Unsere Generation, zu der ich auch Shaqiri und Xhaka zähle, ist mit schlimmen Nachrichten aufgewachsen. Mit Nachrichten, wie es im Balkan, der Heimat unserer Eltern, Krieg gab. Gleichzeitig lebten wir in der Schweiz und haben uns hier integriert.
Sie sprechen die zwei Herzen in der Brust an.
Tairi: Ja, an der EM 2016 war ich beim Spiel zwischen der Schweiz und Albanien. Bis zum Eintritt ins Stadion wusste ich nicht, für wen ich bin. Ich konnte es einfach nicht sagen. Die Emotionen im Spiel haben dann gezeigt, dass ich für Albanien bin. Und Emotionen kann man einfach nicht steuern.
Waren es demnach bei Xhaka und Shaqiri auch einfach nur die Emotionen?
Sonderer: Als Profi-Fussballer muss man die im Griff haben. Und das ist auch die Aufgabe des Trainers. Er hätte vor dem Serbien-Spiel sagen müssen: Jungs, wir spielen für die Nati, die Politik gehört nicht dazu. Was Adis sagt, kann ich aber nachvollziehen: Sie spielen zwar für die Nati, haben aber zwei Herzen in ihrer Brust.
Tairi: Wenn man das versteht, ist schon vieles gut.
Auch Lichtsteiner hat noch den Doppeladler gemacht.
Sonderer: Das war aus Solidarität. Dass er als Captain das mitgemacht hat, finde ich gut.
Tairi: Stell dir vor, die ganze Mannschaft hätte den Doppeladler gemacht. Du hättest wahrscheinlich einen Herzinfarkt gehabt (beide lachen).
Die SVP-Nationalrätin Nathalie Rickli hat anschliessend getwittert: «Die beiden Goals sind nicht für die Schweiz gefallen, sondern für den Kosovo.»
Sonderer: Das war überflüssig...
Tairi: ...und auch noch falsch. Der Doppeladler ist nicht ein Symbol für den Kosovo, sondern ein albanisches.
Sonderer: Mich hat aber vor allem noch etwas anderes gestört.
Was?
Sonderer: Wie danach damit umgegangen wurde. Ich als Schweizerischer Fussballverband hätte Xhaka und Shaqiri wegen des Doppeladlers für ein Spiel gesperrt.
Tairi: Dann hätte man Lichtsteiner aber auch sperren müssen.
Sonderer: Da gebe ich dir recht. Man hätte die drei sperren müssen. Das wäre der richtige, mutige Entscheid gewesen, weil politische Statements im Fussball nichts zu suchen haben.
Tairi: Nochmals, das war keine politische Aktion. Das entstand aus den Emotionen raus, denn mit dem Doppeladler haben sie doch politisch nichts erreicht.
Warum haben sie dann anschliessend auf Facebook geschrieben «We did it, bro»?
Tairi: Meine Vermutung: Die haben gemerkt, dass es bei den Albanern gut ankam. Die haben das einfach genossen. Selbst der Premierminister von Albanien hatte Freude. Das hat Shaqiri und Xhaka gefallen und sie bestimmt auch ein bisschen Stolz gemacht.
Sonderer: Das wahre Problem kam danach. Im Schweden-Spiel. Auf einmal gab es von Shaqiri und Xhaka keine Emotionen mehr zu sehen. Selbst Trainer Petkovic hat gesagt, dass diese gefehlt hätten.
Ihr Verdacht, Herr Sonderer?
Sonderer: Gegen Serbien haben sie alles gegeben. Als man aber nur noch für die Schweizer Nati hätte kämpfen müssen, hatten sie keine Emotionen mehr. Und wenn man in einem WM-Achtelfinal keine Emotionen hat, ist man fehl am Platz.
Tairi: Gegen Brasilien gab es aber Emotionen. Wie erklärst du dir denn das, Walter?
Sonderer: Brasilien war doch ein ganz anderes Kaliber. Da wollten sie sich profilieren.
2015 sprach Stefan Lichtsteiner von «richtigen Schweizern» und «anderen Schweizern». Wünschen Sie sich, Herr Sonderer, mehr «richtige Schweizer» in der Nati?
Sonderer: Das ist nicht das Hauptproblem. Ich weiss, dass es nie mehr so wie früher sein wird. Die Welt hat sich verändert, die Schweiz ist ein Migrationsland. Diese Durchmischung tut gut.
Aber?
Sonderer: Es kann trotzdem so nicht weitergehen. Ich finde den Vorschlag, den der SFV jetzt gemacht hat, sehr gut.
SFV-Generalsekretär Alex Miescher schlägt vor, dass sich zukünftig Doppelbürger entscheiden müssten. Nur wer den zweiten Pass abgibt und nur noch den Schweizer behält, soll noch für unsere Nati spielen dürfen.
Sonderer: Genau, keine Doppelbürger mehr in unserer Nati! Schliesslich bieten wir den jungen Spielern eine Top-Ausbildung, die ja sackteuer ist.
Tairi: Bei den Deutschen hat Mesut Özil auch keinen türkischen Pass mehr. Trotzdem posiert er mit Erdogan. Du kannst Shaqiri und Co zwar den Pass wegnehmen, in ihrem Herzen aber werden sie weiterhin auch für den Kosovo sein.
Sonderer: Für mich ist Behrami das positive Beispiel. Der gibt in jedem Match vollen Einsatz, auch gegen Schweden.
Tairi: Aber auch er ist ein Doppelbürger. Bei ihm schaut wohl einfach Lara Gut, dass er keinen Doppeladler macht (lacht).
Ein anderes, umstrittenes Thema ist das Singen bei der Hymne. Stört es Sie, dass Shaqiri und Co nicht singen?
Sonderer: Singen müssen sie nicht. Mich stört einfach, dass sie die rechte Hand nicht auf die linke Brust legen. Dort, wo das Schweizer Kreuz aufgedruckt ist. Das würde die Verbundenheit zur Schweiz zeigen.
Tairi: Wäre es dir denn lieber, sie würden das machen, auch wenn sie es nur spielen würden? So würden sie dich doch indirekt anleugnen.
Und wie sehr nerven Sie sich über die Kosovo-Flagge, die auf Shaqiris rechtem Schuh zu sehen ist?Sonderer: Auch hier müsste der Verband sagen: Das geht nicht, das gehört hier nicht drauf.
Tairi: Man muss doch auch ein bisschen Mitleid mit Shaqiri haben. Er spielt für die Schweizer Nati. Er hat die Kosovo-Flagge auf dem Schuh. Und er macht den albanischen Doppeladler. Er hat drei Nationalitäten in sich. Der weiss doch manchmal gar nicht richtig, wo er hingehört.
Herr Tairi, wenn wir über eine kleine Kosovo-Flagge auf dem Schuh diskutieren, denken Sie da manchmal: Was seid Ihr für Bünzlis?
Tairi: Vielleicht habt Ihr einfach zu wenig Sorgen, damit Ihr euch über solche Themen Sorgen machen könnt. Der Schweiz geht es einfach sehr gut. Deshalb regt Ihr euch vielleicht über solche Kleinigkeiten auf.
Sonderer: Ich weiss, was du meinst. Trotzdem müsste der Verband auch bei solchen Kleinigkeiten einschreiten.
Tairi: Ich glaube, viele Diskussionen zwischen uns hängen damit zusammen, dass Ihr uns gar nicht richtig kennt.
Wie meinen Sie das?
Tairi: Wenn Ihr unsere Probleme kennen würdet, hättet Ihr sicher ein bisschen mehr Verständnis. Shaqiri hatte vielleicht Verwandte, die im Krieg gestorben sind. Walter, du müsstest vielleicht mal dort hin gehen. Wie leben diese Leute dort unten? Was denken sie? Um ein Problem zu lösen, hilft Transparenz. Shaqiri und Xhaka kamen nicht in die Schweiz, weil es hier einen schönen Strand hat. Es ging den Familien nicht gut. Sie schätzen es, dass sie in der Schweiz eine Chance erhalten haben. Und geben das jetzt sportlich zurück.
Spüren Sie, Herr Tairi, Rassismus in der Schweiz?
Tairi: So weit würde ich nicht gehen. Als ich früher oft mit Patienten zu tun gehabt habe, galt ich als gut integrierter Albaner, der seine Leistung bringt. Wenn ich aber einmal auf dem Trottoir Velo fuhr, war ich der Drecksausländer. Und wenn ich heute in Mazedonien bin, gelte ich auch als halber Ausländer. Ich fühle mich gelegentlich verloren, wie auf einer einsamen Insel. Ich glaube und hoffe, dass meine Kinder diese Probleme dereinst nicht mehr haben werden.
Nati-Trainer Vladimir Petkovic wäre da doch der perfekte Brückenbauer.
Sonderer: Als er 2014 anfing, kannte ich ihn kaum. Und ja, ich hatte Vorurteile, weil er vom Balkan kommt. Das gebe ich offen zu. Ich war dann positiv überrascht. Wie er die Mannschaft in den Griff bekam, war grossartig. Mittlerweile ist er mir zu balkanlastig. Ich hätte zum Beispiel Blerim Dzemaili im Schweden-Match nicht spielen lassen.
Glauben Sie, Dzemaili hat nur gespielt, weil er vom Balkan kommt?
Sonderer: Ich kann es zumindest nicht ausschliessen.
Tairi: Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Petkovic hatte ja nicht eine unendlich grosse Spielerauswahl.
Sonderer: Ich hätte im Schweden-Match zum Beispiel Gavranovic gebracht. Auch wenn er vom Balkan kommt und seine Name mit ic endet.
Tairi: Walter, das gefällt mir an dir. Mir ist es lieber, wenn du offen sagst, dass du zu Beginn Vorbehalte hattest, weil er vom Balkan kommt. Du stehst offen dazu, dass das für dich ein Problem ist.
Wie sehen Sie die Zukunft der Schweizer Nati?
Sonderer: Wenn ich ehrlich bin, habe ich schon ein bisschen Angst davor, dass es bald nur noch drei, vier echte Schweizer in der Nati gibt.
Im WM-Kader 2018 hatten 15 von 23 Migrationshintergrund.
Sonderer: Mit dieser Entwicklung habe ich schon ein Problem. Doch das ist halt ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.
Tairi: Lasst uns doch die Nati mal wie eine Firma anschauen. Der Fokus läge dann nicht darauf, woher ein Mitarbeiter kommt, sondern was er kann. Und die, die gut sind, dürfen sich ein bisschen mehr erlauben. So ist das einfach auch bei Shaqiri und Xhaka. Deshalb sollte man bei ihrem Doppeladler eine Auge zudrücken.
Das Thema «richtige» und «andere Schweizer» ist ein heikles. Ist in Ihren Augen Walter Sonderer ein Rassist?
Tairi: Nein, er vertritt einfach seine Meinung. Ich muss ihn einfach mal einladen für ein Wochenende in Albanien.
Was würde das ändern?
Tairi: Du kannst das Leben dort nicht beschreiben, du musst es fühlen und spüren. Eines verspreche ich dir: Du wirst es nicht bereuen und möchtest danach immer wieder dorthin. Wenn du das erlebst, verstehst du, warum man einen Doppeladler macht.
Sonderer: Ich überlege mir, dein Angebot anzunehmen, versprochen!
BERN - In Bern wird seit dem frühen Samstagabend ein Mann vermisst, der zum Schwimmen in der Aare war. Trotz grosser Suchaktion bis zum Einbruch der Dunkelheit konnte ihn die Polizei bislang nicht finden. Am Sonntag wird die Suche fortgesetzt.
Ein Mann stieg am Samstagabend beim Schönausteg in Bern in die Aare, um zu schwimmen. Doch bald geriet er in Schwierigkeiten und konnte sich nicht mehr selbständig ans Ufer begeben. Drittpersonen, die ihn beobachteten, verloren den Schwimmer kurz vor 17 Uhr aus den Augen.
Umgehend leiteten die Einsatzkräfte eine Suchaktion ein. «Im Rahmen dieser wurde sowohl vom Land als auch vom Wasser aus intensiv nach dem vermissten Schwimmer gesucht. Nichtsdestotrotz konnte dieser bisher nicht gefunden werden», schreibt die Kantonspolizei Bern in einer Medienmitteilung. Aufgrund der Dunkelheit habe die Suche in den späten Abendstunden unterbrochen werden müssen. Im Verlaufe des Sonntags wird sie weitergeführt.
Care Team auch im EinsatzAn der Suchaktion waren neben zahlreichen Patrouillen und der Seepolizei der Kantonspolizei Bern auch mehrere Einsatzkräfte der Sanitätspolizei beteiligt. Zur Betreuung betroffener Personen stand zudem das Care Team des Kantons Bern im Einsatz.
Die Formel-1-Besitzer planen ein neue Punktvergabe. Und: Das grosse Jubiläum vom 1000. Grand Prix findet in China statt.
Wir müssen reden! Über Doppeladler und Doppelbürger. Über Vorurteile und Vorwürfe. Wir haben bei Fans und Experten den Nati-Puls gefühlt.
Beni Thurnheer (68, Reporter-Legende)
«Den Spielern wird vorgeworfen, dass ihnen gegen Schweden das Feuer gefehlt habe. Nur: Seit hundert Jahren sieht jedes Team emotionslos aus, welches gegen Schweden spielen muss. Die Schweden haben uns bestens analysiert und unsere Ausnahmekönner Shaqiri und Xhaka aus dem Spiel genommen. Xhaka hinderten sie am Passen, Shaq konnte nie nach innen ziehen. Das Absurde war, dass wir uns vor dem Spiel gegen Schweden als Favoriten gesehen haben. Schweden war Erster in der Deutschland-Gruppe.
Wenn wir verlieren, sind alle enttäuscht. Obwohl eigentlich nur das Normale eingetroffen ist. Wir Schweizer haben schon bei der Schlacht am Morgarten gezeigt, was unsere Stärke ist. Wir sind Aussenseiter und müssen aus dem Hinterhalt zuschlagen, wollen wir gewinnen.Dieses demonstrative Selbstbewusstsein, welches die Nati vor dem Spiel ausgelebt hat, ist typisch deutsch oder französisch. Aber die Schweizer DNA ist eine andere. Auch ein Xhaka, ein Shaqiri oder Rodriguez sind total eingeschweizert. Und was das Image der Nati angeht: Schon nach dem nächsten Sieg ist es wieder aufpoliert. Im Fussball geht’s schnell.»
Ana Maria Crnogorcevic (27, Nati-Spielerin):
«Es schien so, als ob der Mannschaft gegen Schweden der letzte Biss und einen Tick Tempo gefehlt haben. Ich konnte den Spielplan nicht erkennen, mit dem man den Gegner hätte bezwingen wollen. Vielleicht hat auch die letzte Frische gefehlt. Das Ausscheiden mit fehlendem Engagement oder gar dem Doppelbürger-Thema zu erklären, greift aber viel zu kurz. Ich drücke an dieser WM auch noch Kroatien, dem Land meiner Eltern, die Daumen.
Trotzdem gebe ich in der Nati für die Schweiz immer Vollgas.In solchen Momenten wie nach dem Schweden-Spiel melden sich viele Besserwisser zu Wort. Alle Spieler sind seit Jahren für die Schweiz im Einsatz, sie alle haben schon unzählige starke Partien gezeigt. Jeder hat alles gegeben. Die Spieler gurkt das Out selber am meisten an. Ich bin sicher, dass es in der Mannschaft einige schlaflose Nächte gab. In der WM-Quali wurde die gleiche Mannschaft noch gelobt. Heute top, morgen flop. Schon beim nächsten Spiel kann es wieder top sein. Von fehlender Identifikation habe ich nichts gespürt.»
Gilbert Gress (76, Ex-Nati-Trainer)
«Bis zum Schweden-Spiel haben das die Schweizer ja toll gemacht. Und weil alle soviel erwartet haben, sind nun alle so enttäuscht. Aber einen Vorwurf kann man den Spielern nicht machen. Sie haben gewollt. Und was die Identifikation betrifft: Meine Frau und ich fühlen uns mehr als Schweizer, denn als Franzosen. Obwohl wir auch in Strasbourg wohnen. Doppelbürger sind doch heute ganz normal. Und sie machen uns besser.
Als ich noch Nati-Trainer war, wollten wir den Deutschen Oliver Neuville einbürgern. Leider hats damals nicht geklappt. Shaqiri, Behrami & Co. geben alles für die Schweiz – keine Frage. Sie betonen auch immer wieder, wie dankbar sie der Schweiz sind. Und der Doppeladler? Ganz ehrlich, ich wusste gar nicht, was er bedeutet. Lachen Sie nur! Ich war Fussballer und Trainer und kein Politiker.»
Ueli Mäder (67, Soziologe)
«Ich kann nachvollziehen, dass manche Schweizer Mühe damit haben, wenn ein Nationalspieler den Doppeladler macht, als Zeichen seiner albanischen Identität. Die älteren Generationen, dazu zähle ich auch, sind Kinder der industriellen Moderne. Wir sind uns eindeutige Verhältnisse gewöhnt. Ja oder nein, schwarz oder weiss, 100 Prozent Schweizer oder 100 Prozent Albaner. Diese Kategorien gelten heute nicht mehr. Die Welt und die Schweiz sind vielseitiger geworden, das wird sich auch nicht mehr ändern, damit müssen wir leben.
Diese Pluralität hat auch ihre Vorteile: Die Identität definiert sich darüber, dass man Widersprüche und Ambivalenzen zulassen kann. Das zeigt sich in dieser Nationalmannschaft. Deshalb kann der Fussball hier ein Lernfeld sein. Denn dass man sich an diese neuen Verhältnisse gewöhnen muss, das kann ich verstehen. In einer Sache war die Nationalmannschaft übrigens klassisch Schweizerisch: Ich hätte mir auch gewünscht, die Nati hätte gegen Schweden offensiver gespielt, kreativer und mutiger. Aber wir als Schweizer sind ja auch eher zurückhaltend. Wir sagen lieber weniger, sind leise, gehen wenig Risiko ein. Die Kritik am sportlichen Auftritt im Achtelfinal war so gesehen eine Kritik an die Adresse des eigenen Schattens.»
Andy Egli (60, Ex-Nati-Spieler)
«Ich bin ein Fan unserer Nati, und zwar zu hundert Prozent. Dass die Mannschaft aufgrund der Migration anders zusammengesetzt ist als zu unserer Zeit, ist ja normal. Und ich sage: Der Schweizer Fussball hat sich dank den Menschen mit Migrationshintergrund, die sich auch in Schweizer Vereinen installiert und profiliert haben, weiterentwickelt.
Als wir uns 1994 für die WM qualifizierten, war das ein Exploit. Inzwischen sind Endrunden-Teilnahmen der Regelfall – und diesen Fortschritt haben wir zu grossem Teil den Secondos zu verdanken.»
Aran (22, Coiffeuse)
«Ich hab die Spiele verfolgt und hab der Nati auch die Daumen gedrückt. Letztlich hätten aber sowohl Schweden wie auch die Schweiz den Viertelfinal nicht unbedingt verdient gehabt.»
Valmir (33, Geschäftsführer eines Bau-Unternehmens)
«Ich habe die Nati nicht mitverfolgt. Ich bin immer unterwegs und habe gar keine Zeit, zu schauen. Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich ihnen vielleicht die Daumen gedrückt.»
Sonja (56, Mode-Beraterin)
«Leider konnte ich nicht schauen, ich musste arbeiten. Aber mental hab ich die Nati unterstützt. Am Schluss war der Druck bei der Nati wohl etwas zu gross.»
Morena (12, Schülerin)
«Im Schweizer-Shirt hab ich der Nati während jedem Spiel die Daumen gedrückt. Sie haben gut gespielt. Es wäre schön gewesen, wenn sie weitergekommen wären.»
Bajram (45, Busfahrer in Winterthur)
«Natürlich war ich enttäuscht über das WM-Aus gegen die Schweden, aber ich werde weiterhin ein grosser Fan der Nati sein und glaube, dass die Mannschaft daraus lernt und in zwei Jahren an der EM weit kommen wird. Und Granit Xhaka kommt stärker zurück als je zuvor.»
Celine (18, Detailhandelsangestellte)
«Ich habe das Spiel gegen Schweden nicht gesehen, musste arbeiten. Ich bin auch kein grosser Fussball-Fan. Dennoch habe ich's schade gefunden, dass die Schweiz ausgeschieden ist. Mir ist das Team sympathisch. Und ich habe den Riesen-Aufstand, den's nach den Doppeladler-Gesten gab, nicht ganz verstanden. Ich verstehe, dass das vielleicht als leichte Provokation wahrgenommen wird – aber bösartig war das nicht.»
Ab 8.30 Uhr wirbelt in der Innerschweiz das Sägemehl umher. Das Rigi-Schwinget steht auf dem Programm. Mit BLICK verpassen Sie kein Highlight.
Kiffen wird legal – und die Investoren stürzen sich auf die Aktien. Ein historisch einzigartiges Phänomen.
Vielleicht hat der Schweizer Bundesrat mit einem Auge auf die Börse geschielt. Am letzten Mittwoch verkündete die Schweizer Regierung: «Wissenschaftliche Studien über alternative Regelungsmodelle für den Freizeitkonsum von Cannabis zu ermöglichen.» Die Zeichen stehen also auf Legalisierung. Vor allem auf dem amerikanischen Kontinent. In Kanada wird Cannabis im Oktober legal. In Uruguay ist es das schon. Genau gleich wie in neun amerikanischen Bundesstaaten. 25 weitere US-Staaten erlauben das Kiffen zu medizinischen Zwecken.
Und an der Börse? Dort zeigt alles nach oben, was irgendwie nach Gras riecht. Die grössten Firmen kommen aus Kanada, heissen Aurora Cannabis, Canopy Growth oder Medreleaf Stock. Sie haben ihren Wert im vergangenen Jahr verdoppelt bis verdreifacht. Das Finanzunternehmen Swissquote hat gar eigens ein Cannabis-Zertifikat zusammengestellt – und bewirbt das Finanzprodukt prominent in der konservativen NZZ.
«Investitionen in Cannabis-Firmen machen Sinn»«Wenn wir mal die moralischen Fragen auf der Seite lassen, dann machen Investitionen in Cannabis-Firmen grossen Sinn», sagt Peter Rosenstreich (45), Chef für Marktstrategien bei Swissquote. Die Situation ist einmalig: Der (Schwarz-)Markt wird auf 25 bis 50 Milliarden Dollar geschätzt – ein riesiger Wirtschaftszweig, der bisher im Schatten operierte. Nun wird dieser in relativ kurzer Zeit legalisiert.
Sozial- und Wirtschaftshistoriker Martin Tanner kennt nur drei vergleichbare Ereignisse: «Erstens die von den Briten im Zweiten Opiumkrieg erzwungene Legalisierung des Opiums in China.» Auch da ging es ums Geldverdienen. Die Briten stellten Opium in Indien her. Und wollten dies in China verkaufen. Den Vertrag von 1858 sahen die Chinesen als Akt des Imperialismus. Zweitens: Die Aufhebung der Alkohol-Prohibition in den USA 1933. Und drittens: «Die aktuelle Legalisierungswelle, die ja nicht nur Hanf, sondern in der Schweiz auch etwa Absinth umfasst.» Die mythische Wermutsspirituose war in der Schweiz zwischen 1908 und 2005 ebenfalls verboten.
Es winken hohe SteuereinnahmenDass die Zeichen auf Legalisierung stehen, daran zweifeln weder Rosenstreich noch Tanner. Ein wichtiger Treiber auch für die Politik: das Geld! «Es winken hohe Steuereinnahmen!», sagt Rosenstreich. Folglich werde das Interesse an Investitionen nicht nachlassen.
Cannabis sei für viele Menschen ein fassbares Produkt, so Rosenstreich. Anders als bei vielen komplexen Finanzprodukten kann man sich etwas dabei vorstellen. Der Boom ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass Experten bei Cannabis-Investments bereits von einer Blase warnen. Dann könnten die Gewinne in Rauch aufgehen.
BASEL - In Basel haben zwei Männer im Schützenmattpark übernachtet. Dann wurden sie plötzlich attackiert und dabei verletzt. Entdeckt hat sie ein Taxifahrer – er informierte sofort die Polizei.
Zwei Männer im Alter von 29 und 41 Jahren sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Basel angegriffen und verletzt worden.
Entdeckt wurden die beiden blutüberströmten Männer beim Schützenmattpark von einem Taxifahrer. Dieser rief sofort die Polizei an. Die beiden Männer wurden in die Notfallstation eines Spitals eingewiesen.
Die Basler Staatsanwaltschaft schreibt, dass die beiden Männer im Schützenmattpark übernachtet haben, als sie aus noch ungeklärten Gründen mit gefährlichen Gegenständen attackiert wurden.
Eine erste Fahndung nach Tätern blieb erfolglos. (fr)
Tokio – Der Westen Japans ist nach Unwettern mit aussergewöhnlich viel Regen im Ausnahmezustand. Mindestens 65 Personen kamen ums Leben.
45 Personen werden noch immer vermisst, wie der Nachrichtensender NHK am Sonntag berichtete. Vier Verletzte befänden sich in kritischem Zustand. Fotos zeigten schlimme Folgen des seit Donnerstag andauernden Regens: überflutete Strassen, verschlammte Häuser, Erdrutsche.
Laut Regierungssprecher Yoshihide Suga suchen insgesamt 54'000 Helfer - darunter Soldaten und Polizisten - nach eingeschlossenen, verletzten oder toten Menschen. Premierminister Shinzo Abe rief dazu auf, bei der Suche nichts unversucht zu lassen. «Es ist ein Kampf gegen die Zeit», sagte Abe am Sonntagmorgen Ortszeit.
Besonders betroffen von den starken Regenfällen war die Region um die Millionenstadt Hiroshima. Allein dort wurden 27 Tote und 21 Vermisste gemeldet. Auf der südwestlichen Hauptinsel Shikoku starben 19 Menschen.
Berichten zufolge verliessen wegen der Wassermassen Hunderttausende ihre Häuser. Andere mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten und harrten dort aus, bis die Rettungsteams sie erreichten.
Insgesamt waren rund 3,6 Millionen Menschen in 18 Präfekturen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen, darunter alleine 1,8 Millionen in Hiroshima. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, wurden Hunderte Häuser beschädigt.
Die Wetterbehörde warnte vor weiteren Erdrutschen und Hochwasser. Vor allem in den Präfekturen Kyoto und Gifu gebe es «noch nie da gewesene Niederschläge».
Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, auch am Sonntag erwarteten die Meteorologen heftige Niederschläge. In der vom Regen betroffenen Region im Westen Japans befinden sich die Grossstädte Fukuoka, Nagasaki und Hiroshima.
Chicago – Tausende Demonstrierende haben in Chicago aus Protest gegen die in der drittgrössten Stadt der USA grassierende Waffengewalt eine Autobahn besetzt. Sie blockierten am Samstag für etwa eine Stunde eine Fahrbahn der Dan-Ryan-Autobahn.
Sie forderten die Politik zum Handeln auf. Die Autobahn verläuft durch den mehrheitlich von Afroamerikanern bewohnten Süden Chicagos, in dem Waffengewalt zum Alltag gehört.
Die Bevölkerung sei «aufgestanden» und habe die «Aufmerksamkeit» der Politiker gewonnen, sagte der Priester Michael Pfleger, der die örtlichen Proteste gegen Waffengewalt seit Jahrzehnten anführt, dem Sender WLS-TV. Die Menschen seien «müde» wegen der «verdammten Gewalt in Chicago», sagte Pfleger. Die Protestaktion war mit den Behörden der Stadt im Vorfeld abgesprochen worden.
Allein in diesem Jahr wurden in Chicago nach Polizeiangaben bislang 254 tödliche Schusswaffenangriffe und 1114 Schiessereien verzeichnet. Obwohl die Zahl der Morde im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesunken ist, steht Chicago damit immer noch an der Spitze aller Städte in den USA. Landesweit kommen jährlich etwa 30'000 Menschen durch Schusswaffen ums Leben.
Helene Fischer ist es gewohnt, vor ausverkauftem Haus zu spielen. Doch bei ihrer aktuellen Stadion-Tournee bleiben viele Plätze leer.
Sie ist die Königin am Schlagerhimmel und gewohnt, in ausverkauften Hallen zu spielen. Doch momentan sieht es nicht gut aus für Helene Fischer (33). Die Tickets für ihre Stadion-Tournee «Herzbeben» verkaufen sich schlechter als sonst. Für ihre anstehenden Konzerte in Deutschland sind noch etliche Karten erhältlich.
Ticket- und CD-Verkäufe laufen schleppendDabei sind die Preise noch erschwinglich. Fans müssten rund 50 Franken für einen Sitzplatz berappen. Vergangenes Jahr gab Helene Fischer mehr als 60 Konzerte in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Ist das der Grund für den schleppenden Ticket-Verkauf? Zwischen ihrem Abschlusskonzert der letzten Tour und dem ersten Konzert ihrer aktuellen Tour liegen nur dreieinhalb Monate. Wollen die Fischer-Fans ihr Idol einfach nicht so häufig kurz hintereinander sehen? Schliesslich ist ein Konzertbesuch für die meisten immer noch etwas Besonderes.
Doch nicht nur die Karten-Verkäufe laufen schleppend. Auch die CD-Verkäufe gingen zurück. «Farbenspiel» ging mehr als 2,4 Millionen Mal über die Theke. Ihre aktuelle CD nur eine Million Mal.
Haben die Fans genug von Fischer?Helene Fischer ist praktisch dauerpräsent. Sie ergatterte TV-Rollen beim «Traumschiff» und im «Tatort», verkauft Parfüm und unterschrieb für unzählige Werbedeals. Das scheint für ihre Anhänger langsam zu viel zu sein. Auf Facebook fasste es ein Fan zusammen: «Frau Fischer hat ein Gespür dafür, wie man Kohle machen kann. Sorry, ich mochte sie und ihre Musik mal sehr, aber dieser Kommerz, den sie betreibt, ist nur noch ätzend.»
Einst sagte die Sängerin über ihre Karriere: «Ich versuche alles aufzusaugen, weil ich nicht weiss, wie lange es so bleiben wird.» Vielleicht muss sich Helene Fischer wieder rar machen, um für ihre Fans wieder etwas Besonderes zu sein – damit sie die Schlagerkönigin bleibt. (paf)
Autorin Silvia Tschui musste an den unspannendsten Stellen dieses «Tatorts» kichern.
Ich hätte an dieser Stelle ja so gern darüber geschrieben, dass Til Schweiger gar nicht so doof ist, wie alle Kritiker immer sagen. Denn der Mann reagiert zwar ultraempfindlich dünnhäutig und peinlich beleidigt auf jede noch so schwache oder auch nur eingebildete Kritik an seinem Schaffen – er hat aber das Herz auf dem rechten Fleck: So viel Wohltätigkeitszeugs, wie der spendet, schafft garantiert kein anderer deutschsprachiger Schauspieler.
Und so hätte ich den «Tatort», der die Sommerpause unterbricht, wirklich gern gut gefunden. Hätte, wäre, könnte – es ist leider nichts draus geworden. «Tschiller: Off Duty», das letztjährige Kino-«Tatort»-Kassengift, würde so gern ein James-Bond-Film sein, dass man sich leider fremdschämt.
Das liegt nun nicht unbedingt an Schweiger, sondern am Plot. Tschillers Tochter Lenny möchte den Mord an ihrer Mutter rächen und reist ihrem Killer nach Istanbul nach. Dort kidnappt sie ein böser Geheimdienst-Mitarbeiter, um ausgerechnet mit ihr die russische Politszene aufzumischen. Alles klar? Nein? Egal, den Plotschreibern wohl auch nicht.
In der Folge reist Tschiller der Tochter nach, um sie zu retten, und lässt dabei kaum ein Klischee aus. Sogar eine Nahtoderfahrung ist dabei: «Geh nicht ins Licht!» ist dabei die völlig unironische Dialogzeile, die man auch nicht schon in zig Filmen gehört hätte. Aus zig Actionfilmen zusammengeschnitten wirkt das Ganze denn auch.
Immerhin: Ein paar coole Stunts und Okayszenen sind dabei. Bleibt zum Film zu sagen: Til Schweiger ist ein netter Mann, der viel Charity macht.
Tatort: «Tschiller: Off Duty», 20.05 Uhr, SRF 1:Zwei von fünf Sternen
Im Tauziehen um Rechtsverteidiger Silvan Widmer (25) gehts für den FCB um viel Geld. Klappt der Deal?
Laut SonntagsBlick-Infos sind die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten, es geht – wie so oft – nur noch ums Geld. Um viel Geld.
Bei Udinese hat der langjährige FCA-Junior noch einen Vertrag bis 2020, italienische Medien schreiben von einer Ablösesumme von 6 Millionen Euro. Auch lohnmässig ist der 25-Jährige nicht günstig, klappt der Deal, wird Widmer zusammen mit Valentin Stocker (29), Fabian Frei (29) und Zdravko Kuzmanovic (30) einer der Top-Verdiener im Kader sein.
Und er dürfte jene Million bekommen, die Michael Lang vor ein paar Wochen abgelehnt hat. Der FCB hätte mit dem WM-Teilnehmer verlängert, bot ihm einen langfristigen, lukrativen Vertrag. Doch der Rechtsverteidiger entschied sich für die Bundesliga, für Gladbach. Rund 3 Millionen wird der FCB für den Nationalspieler kassieren – und möchte diese Summe in den Widmer-Deal stecken.
Zeichen an die KonkurrenzIronie der Geschichte: Seit Jahren steht Lang seinem Konkurrenten in der Nationalmannschaft vor der Sonne, nun könnte Widmer dessen Nachfolger in Basel werden. Weil er weiss, dass die Chancen, in die Nati zu kommen, beim FCB grösser sind als in Udinese?
Klappt der Widmer-Transfer, dann wäre es auch ein Zeichen an die Konkurrenz aus Bern und Zürich. Wer es schafft, einen langjährigen Serie-A-Verteidiger im besten Alter in die Super League zu lotsen, ist noch immer die Top-Adresse im Schweizer Fussball.
Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern, noch gehts um viel Geld. Zum Vergleich: Mit 4,7 Millionen Euro war Cesar Carignano bisher der kostspieligste Einkauf der Basler Klub-Geschichte, Widmer würde diesen Betrag noch toppen.
FRAUENFELD TG - In Frauenfeld ist eine Frau (55) von einem Mann angegriffen und ausgeraubt worden. Der Täter befindet sich auf der Flucht.
Schock für eine 55-Jährige Frau in Frauenfeld TG! In der Schmidgasse wurde sie am Samstagabend von einem dunkelhäutigen Mann von hinten brutal angegriffen.
Der Mann – laut Kantonspolizei Thurgau soll er zwischen 18 und 25 Jahre alt sein – prügelt völlig überraschend auf die Frau ein, schlägt mehrmals mit den Fäusten gegen ihren Kopf. Sie fällt zu Boden, bleibt dort liegen.
Räuber auf der FluchtDer junge Mann entreisst ihr schliesslich ihren Rucksack und flüchtet. Die Frau wird mit leichten Verletzungen mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden.
Der Räuber befindet sich noch auf der Flucht. (fr)
In Büron LU brennt das Dach einer Schreinerei. Die Feuerwehr ist mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Löscharbeiten sind kompliziert.
In einer Schreinerei in Büron LU ist am Sonntagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Rund hundert Feuerwehrleute aus der Region Sursee-Willisau standen im Einsatz. Verletzt wurde niemand.
Marianne Wernli, Oberleutnant der Feuerwehr Büron-Schlierbach, sagte auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA, der Brand sei kurz vor sechs Uhr gemeldet worden. Betroffen sei das Dach der Schreinerei. Am Gebäude angebaut sei auch eine Wohnung.
Komplizierte Lösch-ArbeitenUm den Flammen Herr zu werden, machten die Einsatzkräfte Öffnungen ins Dach. Gleichzeitig mussten die Feuerwehrleute vor dem Rauch, der Hitze und einem Absturz gesichert werden. Die Arbeiten schritten gut voran, sagte Wernli.
Im Einsatz standen die Feuerwehr Büron-Schlierbach, die Regiowehr Triengen, die Betriebsfeuerwehr der Trisa, die Feuerwehr der Region Sursee und die Feuerwehr Willisau-Gettnau. (SDA)
Istanbul – Zwei Wochen nach den Wahlen sind in der Türkei mehr als 18'600 Staatsbedienstete per Notstandsdekret entlassen worden. Darunter sind tausende Polizisten, Armeeangehörige, aber auch Lehrer und Universitätsmitarbeiter.
Insgesamt werden durch den Gesetzestext 18'632 Staatsbedienstete entlassen. Grund für die Massnahme seien mutmassliche Verbindungen zu Terrororganisationen oder Aktivitäten gegen die Staatssicherheit.
Unter den Entlassenen sind auch rund 1000 Angestellte des Justizministeriums und 650 Angestellte des Bildungsministeriums. Überdies wurde in dem Dekret die Schliessung von zwölf Verbänden, drei Zeitungen und einem Fernsehsender angeordnet. Dagegen wurden 148 durch frühere Dekrete entlassene Beamte wieder in den Staatsdienst aufgenommen.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu handelte es sich um das letzte Dekret vor Aufhebung des Ausnahmezustands. Noch-Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Donnerstag angedeutet, das der Ausnahmezustand am Montag, nach der Vereidigung des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, aufgehoben werden könnte. Regulär würde der Notstand am 19. Juli auslaufen.
Erdogan hatte den Ausnahmezustand nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 erlassen, für den er die Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen verantwortlich macht. Per Dekret liess Erdogan mehr als 100'000 Staatsbedienstete wegen angeblicher Gülen-Verbindungen entlassen. Zudem wurden mehr als 70'000 Menschen inhaftiert.
Erdogan hatte am 24. Juni die Präsidentenwahlen gewonnen. Mit den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen wurde auch der Übergang in ein Präsidialsystem abgeschlossen, das Erdogan mehr Macht verleiht. Unter anderem kann er Dekrete erlassen, die Gesetzeskraft haben.
BERN - Der SFV lässt Jungtalente mit Migrationshintergrund ein Papier unterzeichnen. Damit versprechen sie, die Ausbildungskosten zurückzuzahlen, sollten sie sich für eine andere Nationalmannschaft entscheiden. Doch die Klausel ist juristisch fragwürdig.
25'000 Franken pro Jahr – soviel kostet die Ausbildung eines jungen Fussballters in der Schweiz, wenn das Nachwuchstalent im Förderprogramm Footuro in Auswahlteams speziell gefördert wird. Den acht besten jedes Jahrgangs legt der Schweizerische Fussballverband (SFV) jeweils ein Papier vor, das sie unterzeichnen müssen, sofern sie Doppelbürger sind. Damit sollen sie sich frühzeitig der Schweiz verpflichten und versprechen, später die Ausbildungskosten zurückzuzahlen, sollten sie irgendwann für eine andere Nation entscheiden. Dies berichtet die «Sonntagszeitung».
Denn seit 2003 können Jungtalente mit Migrationshintergrund, die von der U15 bis in die U21 noch für die Schweiz spielten, vor dem Übertritt ins A-Team entscheiden, ob sie nicht doch lieber für eine andere Nationalmanschaft auf dem Rasen stehen würden. Das Geld, das der SFV in die Spieler gesteckt hatte, wäre dann eine sinnlose Investition gewesen.
Vor Gericht kaum durchsetzbarNicht erst seit der Doppelbürger-Diskussion ist dies ein grosses Thema beim Fussballverband. Mit Mladen Petric (Kroatien), Ivan Rakitic (Kroatien), Zdravko Kuzmanovic (Serbien), Kerim Frei (Türkei) und Izet Hajrovic (Bosnien-Herzegowina) hatten sich in den lezten Jahren fünf Doppelbürger mit Schweizer Fussball-Ausbildung für eine andere Nationalmannschaft entschieden. Deshalb hatte der SFV die Strafklausel eingeführt.
Doch diese ist juristisch fragwürdig, vor Gericht liesse sie sich kaum durchsetzen. Das Schweizer Obligationenrecht lässt solche Verträge gar nicht zu. Zudem sind Nationalspieler nicht durch einen Arbeitsvertrag mit dem Verband oder den Nationalteams verbunden. SFV-Direktor Hansruedi Hasler sagt deshalb zur Sonntagzeitung, das Papier sei eher ein «Gentleman's Agreement». Es sei zu verstehen als eine moralische Verpflichtung.
Seit Existenz der Strafklausel hat nie ein Talent die Unterschrift verweigert. Auch musste der Schweizer Fussballverband noch nie Geld einfordern.
Die Säuberungen gehen weiter: Jetzt hat der frisch in seinem Amt bestätigte Türkische Präsident Recep Tayyip Erdoga wieder Zeitungen schliessen lassen, Vereine verboten und 18 000 Staatsangestellte entlassen.
Zwei Wochen nach den Wahlen sind in der Türkei mehr als 18 000 Staatsbedienstete per Notstandsdekret entlassen worden. Darunter sind tausende Polizisten, Armeeangehörige, aber auch Lehrer und Universitätsmitarbeiter, wie aus dem am Sonntagmorgen im Amtsblatt veröffentlichten Dekret hervorgeht. Grund für die Massnahme seien mutmassliche Verbindungen zu Terrororganisationen oder Aktivitäten gegen die Staatssicherheit.
Vereine und Medien geschlossenPer Dekret wurden zudem zwölf Vereine, drei Zeitungen und ein Fernsehkanal geschlossen. Unter den Zeitungen, die ihre Veröffentlichung einstellen müssen, ist die pro-kurdische Zeitung «Özgürlükcü Demokrasi».
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu handelte es sich um das letzte Dekret vor Aufhebung des Ausnahmezustands. Noch-Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Donnerstag angedeutet, das der Ausnahmezustand am Montag, nach der Vereidigung des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, aufgehoben werden könnte. Regulär würde der Notstand am 19. Juli auslaufen.
Mehr als 70 000 Menschen inhaftiertErdogan hatte den Ausnahmezustand nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 erlassen, für den er die Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen verantwortlich macht. Per Dekret liess Erdogan mehr als 100 000 Staatsbedienstete wegen angeblicher Gülen-Verbindungen entlassen. Zudem wurden mehr als 70 000 Menschen inhaftiert.
Erdogan hatte am 24. Juni die Präsidentenwahlen gewonnen. Mit den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen wurde auch der Übergang in ein Präsidialsystem abgeschlossen, das Erdogan mehr Macht verleiht. Unter anderem kann er Dekrete erlassen, die Gesetzeskraft haben. (SDA)
Der deutsche Geheimdienst hat halb Österreich ausspioniert. Nach aussen hin gibt man sich in Wien empört. Die Sache ist aber sehr viel komplizierter.
Mit der Freundschaft in Europa ist es so eine Sache. Sie wird oft beschworen, mittlerweile aber knirscht es mächtig im Gebälk. Wie eine Säure frisst sich der Nationalismus durchs Haus Europa – immer mehr Politingenieure warnen immer lauter vor einem Zusammenbruch der Europäischen Union.
Mit der Freundschaft in Europa war es allerdings schon lange so eine Sache, nicht erst, seit die Nationalisten derart populär geworden sind.
Davon zeugt die Spionageaffäre in Österreich. Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND hat bei unserem gemeinsamen Nachbarn über Jahre hinweg Ministerien, Moscheen, Unternehmen ausspioniert: Wie SonntagsBlick-Reporter Fabian Eberhard herausgefunden hat, gehören dazu ebenfalls Niederlassungen von Schweizer Konzernen.
Im analogen Zeitalter wurde einzelnen Verdächtigen noch gezielt nachgestellt. In der digitalen Ära hingegen saugen die Nachrichtendienste sämtliche greifbaren Informationen ab – aus dem Meer der Daten hoffen sie dann, verdächtige Muster herauszufischen.
Die Österreicher fühlen sich von einem Freund hintergangen. Wirklich überraschen freilich können die neusten Enthüllungen nicht. Der internationale Online-Datenklau der amerikanischen National Security Agency NSA sorgte schon 2013 weltweit für Empörung. Doch die Daseinsberechtigung von Spionen ist und bleibt nun einmal das Spionieren.
Wirklich verboten ist und bleibt in der Welt der Geheimen nur eines: erwischt zu werden.
Die Schweiz macht da keine Ausnahme. Der Einsatz des gescheiterten Agenten Daniel Moser wurde für unseren Nachrichtendienst einzig darum zum Problem, weil er eben bekannt geworden war.
Wie sagte der stellvertretende Chef des Schweizer Nachrichtendienstes, Paul Zinniker, vor Jahren in einem Interview? «Wir haben natürlich Leute, die im Ausland Informationen beschaffen.» Und ja: Man breche im Ausland das Gesetz. «Wir haben jedoch ethische Richtlinien, wie weit wir gehen dürfen. So ist es uns untersagt, mittels Erpressung oder Einschüchterung an Informationen zu gelangen.»
Noch verstörender: Im Inland setzt die Politik den eigenen Spionen Grenzen. Also kooperieren die Dienste mit ihren sogenannten Partnerdiensten im Ausland. Der Nachrichtendienst des Bundes NDB etwa bezieht viel von seinem Wissen darüber, was in der Schweiz angeblich läuft, aus den USA, nicht wenig auch aus Deutschland.
Dies wiederum bedeutet: Weil sie davon profitieren, drücken unsere Behörden beim Wirken fremder Mächte auf Schweizer Boden komplizenhaft beide Augen zu.
Mit der Freundschaft in der Welt funktioniert es demnach doch ganz flott. Nur leider nicht so, wie man es sich als Befürworter einer liberalen Demokratie vorstellt.
Nach historischen Fotos und einer vagen Zusage von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un an Donald Trump, das Atomprogramm aufzugeben, kommt nun der zähe politische Alltag zurück. Bis jetzt waren all die Versprechungen aus Nordkrorea beim Gipfeltreffen im Juni nichts als warme Worte. Nach einem Arbeitsbesuch von US-Aussenminister Mike Pompeo wird der Ton nun wieder rauher.
Die Annäherung zwischen den USA und Nordkorea hat einen Dämpfer erhalten: Das nordkoreanische Aussenministerium warf den USA nach einem Besuch von Aussenminister Mike Pompeo «gangstermässige» und «gierige» Forderungen vor.
Pompeo reiste am Sonntag nach Japan weiter. Dort bekräftigte er, die Sanktionen gegen Nordkorea blieben bis zur «endgültigen» Denuklearisierung in Kraft.
Pompeo habe «einseitige und gangstermässige» Forderungen in der Atomfrage gestellt, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Aussenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
«Guten Willen und Geduld missverstanden»Zugleich habe er keine konstruktiven Schritte seitens der USA angeboten. »Es sieht so aus, als hätten die USA unseren guten Willen und unsere Geduld missverstanden», sagte der Sprecher. Die Hoffnung auf einen konstruktiven Vorschlag der USA sei «naiv» gewesen.
Pompeo wies während seines Besuchs in Tokio die Darstellung Pjöngjangs zurück. Bei den Gesprächen seien Fortschritte erzielt worden. Die Verhandlungen würden in «gutem Glauben» fortgesetzt. «Wenn diese Forderungen gangstermässig waren, dann ist die Welt ein Gangster, denn es gab eine einstimmige Entscheidung im UN-Sicherheitsrat dazu, was erreicht werden muss», sagte Pompeo am Sonntag.
Sicherheitsgarantien in Aussicht gestelltDie USA seien «ermutigt von den Fortschritten» der Gespräche in Pjöngjang, Fortschritte allein rechtfertigten aber nicht die Lockerung der bestehenden Sanktionen. Diese blieben bis zur endgültigen Denuklearisierung Nordkoreas in Kraft.
Zugleich stellte Pompeo einige Sicherheitsgarantien während dieses Prozesses in Aussicht. Die Definition von Denuklearisierung sei weit, und Nordkorea verstehe das und habe dies auch nicht angefochten.
Pompeo war nach zwei Tagen intensiver Gespräche in Pjöngjang nach Tokio weitergereist. Im Kurzbotschaftendienst Twitter sprach er von einem «konstruktiven Treffen» mit seinem japanischen Amtskollegen. Dabei sei die «Aufrechterhaltung des maximalen Drucks» auf Pjöngjang diskutiert worden. Anschliessend kam Pompeo mit Japans Regierungschef Shinzo Abe zusammen. Dieser bekräftigte, die Lösung des Atomkonflikts mit Nordkorea sei entscheidend für die Stabilität in der Region, aber auch weltweit.
Ist Nordkorea-Kritik reine Taktik?Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im Juni bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump die vollständige Denuklearisierung seines Landes zugesagt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmassnahmen wurden jedoch nicht genannt, weshalb die Vereinbarung als zu vage kritisiert wird.
Experten sehen in der Kritik Pjöngjangs an Pompeo Taktik. Nordkorea wolle einen Keil zwischen Trump und seine ranghöchsten Beamten treiben und versuche so, in weiteren Gesprächsrunden die Oberhand zu. (SDA)