Mit dem neuen Ceed will Kia den Klassenprimus VW Golf herausfordern. Ob er das Zeug dazu hat?
Google hat gewonnen. Kia tauft den Cee'd in dritter Generation auf Ceed um. «Die neue Schreibweise verwirrt weniger und lässt sich im Web besser finden», erklärt Kias Direktor für Produktplanung, Pablo Martinez. Manchmal können solche Namensänderungen Kunden kosten. Wohl deshalb heisst VWs Klassenprimus seit 44 Jahren immer Golf. Dennoch: Wegen des SUV-Booms und Konkurrenz im Konzern durch Skoda hat er mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen.
Grösserer Kofferraum
Das könnte Kias Chancen mit dem neuen Ceed verbessern. Erster Tiefschlag gegen den Golf: der Kofferraum. Obwohl der Koreaner mit 4,13 Metern gleich lang bleibt, steigt das Ladevolumen um 15 Liter – genau so viel weniger fasst der Golf. Mit 395 Litern habe der Ceed den zweitgrössten Kofferraum der Kompaktklasse, sagt Martinez. Auf der Rückbank des Ceed sitzen auch grosse Erwachsene bequem auf längeren Strecken. Das Cockpit wirkt übersichtlich und gut verarbeitet. Der Touchscreen ist mit 8 Zoll gleich gross wie im Golf und das Handicap der digitalen Instrumente im VW macht der Ceed nächstes Jahr wett.
Ähnliche Antriebe
Die Antriebspalette ist ähnlich wie beim Golf. Ab Juli gibts drei Benziner mit 100 bis 140 PS und einen 136 PS starken Diesel. Der Normverbrauch (4,0 bis 6,0 l/100 km) ist nach dem neuem WLTP-Messzyklus berechnet, wird aber auf den noch bis Ende August geltenden NEFZ-Wert umgerechnet. Der Diesel und der stärkste Benziner sind optional mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich und treiben den 1,2 Tonnen schweren Ceed souverän an. Das gelungene Fahrwerk hält den Kia auch bei schnellen Lastwechseln stabil. Serienmässig verfügt er über Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistent.
Ebenbürtig
Der neue Ceed scheint auf Augenhöhe mit dem Golf – ab rund 21'000 Franken auch beim Preis. Da sind aber Kias sieben Jahre Garantie inbegriffen. Im Herbst folgt der Kombi und nächstes Jahr ein Mildhybrid, ein sportlicher GT und ein Shooting Brake.
Aufgepasst auf Armon Orlik! Der junge Bündner schwingt momentan beeindruckend. Eine Einschätzung von BLICK-Experte und Schwingerkönig Adrian Käser.
Auch ich habe auf der Tribüne in Herisau gestaunt: Was Armon Orlik im Moment zeigt, ist phänomenal. Diese Ruhe, diese Konzentration, dieses unerschütterliche Selbstvertrauen und diese Schnellkraft und Dynamik gepaart mit Kondition. Da gibt es nur ein Wort: beeindruckend!
Beim Unspunnen hat er gegen Joel Wicki noch verloren. Aber das hat er längst weggesteckt. Er wusste genau, wie weit er gegen Wicki gehen kann und wie gefährlich diese Aufgabe ist. Das hat er sehr schlau gemacht.
Ja, Orlik ist im Moment das Mass der Dinge. Von der Schnellkraft und der Explosivität her sehe ich im Moment nur noch Wicki, der da mithalten kann. Und einer, der auch so schnellkräftig ist, das ist Matthias Sempach. Wenn er topfit ist.
Der Dritte, der mir beim NOS auffiel, ist Roger Rychen. Er hat einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Er schwingt angriffig, greift immer ins Kreuz und macht auch einen explosiven Eindruck. Mit ihm hat die Ostschweiz einen weiteren spektakulären Angriffsschwinger, der noch einiges bewegen kann.
Die letzte Runde in der Gruppe B! Spanien trifft um 20 Uhr auf die bereits ausgeschiedenen Marokkaner. Verfolgen Sie die Partie live im Ticker und Stream auf BLICK.
Im zweiten Gruppenspiel gegen den Iran konnte der Favorit aus Spanien noch nicht vollends überzeugen. Nur schon das Resultat (Spanien gewann 1:0) lässt die Zweifler an der «Furia Roja» sicherlich nicht ganz verstummen.
Dennoch grüsst das Team von Fernando Hierro von der Tabellenspitze – allerdings punktgleich mit den Portugiesen. Beide haben bis jetzt vier Tore erzielt und drei erhalten. Resultiert aus den Spielen der beiden Spitzenreiter heute Abend das gleiche Ergebnis, würde es in Sachen Punkte, Torverhältnis, erzielte Tore und Anzahl Punkte und Tore aus der Direktbegegnung Gleichstand stehen.
Tritt dies ein, würde die Fairplay-Wertung zum Zuge kommen. Und dort liegt der Ball momentan bei den Spanier, nur ein Spieler des Teams sah bis jetzt eine Gelbe Karte. Bei Portugal sind es zwei. Jede Karte könnte heute Abend also Folgen haben. Falls auch die Fairplay-Wertung keinen Sieger hervorbringt, müsste das Los entscheiden.
Sicher in der Gruppe B ist bis jetzt nur, dass die Marokkaner keine Chance mehr auf die Achtelfinals haben. Mit null Punkten liegen die Nordafrikaner abgeschlagen an letzter Stelle. (ome)
Schlagerqueen Helene Fischer tritt morgen Dienstag im Basler St. Jakob-Park auf – und will dort mit viel Action und nackter Haut punkten.
Sie kehrt zurück! Acht Monate nach ihrem Konzert-Marathon im Zürcher Hallenstadion macht Schlager-Superstar Helene Fischer (33) morgen Dienstag erneut in der Schweiz halt. Fischer will den Basler St. Jakob-Park zum Beben bringen – und ihre Stadion-Show verspricht ganz schön heiss zu werden: sieben sehr knappe Kostüme, über 30 Hits, mehrere Explosionen und eine farbenfrohe Bombast-Bühne im Dauer-Konfetti-Regen werden geboten, wie «Oe24» über ihr Auftakt-Konzert in Leipzig (D) schreibt.
Insgesamt 135 Minuten habe Fischer dort alles gegeben, mit einer sündigen Video-Show, dem knappsten Latex-Bikini aller Zeiten und einem wilden Ritt auf einem riesigen Glitzer-Herz (siehe Video), so der Bericht.
Regen zum Auftakt in LeipzigDen Fans scheint die sommerliche Helene zu gefallen. «Hammer, Hammer», schwärmt ein Fan auf Instagram. Und auch die Schweizer Anhänger sind voller Vorfreude: «Ich sag nur Basel, freue mich!», schreibt einer.
Doch die Premiere in Deutschland gelang Helene nicht ganz ohne Abstriche. So gab es während des Auftritts einen kurzen Stromausfall. Und es setzte vorübergehend Regen ein. Hoffentlich hat sich Helene dabei nicht erkältet: Schon Anfang Jahr lag die Sängerin wegen eines hartnäckigen Virus wochenlang flach. Sie musste deswegen mehrere Konzerte ausfallen lassen – sehr zum Unmut der Fans. (wyt)
Technologische Zukunft statt düsteres Mittelalter: Das neue Spiel der «Witcher»-Macher ist zwar immer noch ein Rollenspiel. Ansonsten hat sich aber alles verändert. Geblieben ist die Wahnsinnsqualität. Wir haben «Cyberpunk 2077» während rund 50 Minuten mit den Entwicklern angeschaut.
Wichtigste Informationen zu «Cyberpunk 2077»PlattformenPC, PS4, Xbox OneReleaseunbekannt (Schweiz)PreisunbekanntAlterab 18 Jahren Übersicht: Darum gehts in «Cyberpunk 2077»V, die Protagonistin von «Cyberpunk 2077» lebt in der Stadt Night City in Kalifornien. Eine Regierung gibt es dort zwar noch, die politischen Geschicke werden aber schon längst von riesigen Technologie-Firmen geleitet. Als knallharte Söldnerin ist dies aber nicht schlecht, schliesslich fallen so jede Menge neue Aufträge an. Ihr letzter stammt von Dexter Deshawn, einem Fixer für die Unterwelt der Stadt. Das heisst, wenn es dreckige Arbeit zu erledigen gilt, ist er der Mann fürs Grobe. In seinem Auftrag sollen V und ihr Partner Jackie von der feindlichen Maelstrom-Bande gestohlene Waffentechnik wieder auftreiben.
Trailer zu «Cyberpunk 2077»Gameplay: So spielt sich «Cyberpunk 2077»
Im Vergleich zu «The Witcher» hat sich bei «Cyberpunk 2077» vieles verändert. So setzt das Game bei den Kämpfen vor allem auf Schiessereien statt auf Schwertkämpfe. V wird aus der Ego-Perspektive durch die Umgebung gesteuert. Statt mit Pferden brettert man mit Autos durch die Gegend, die nicht aus weiten Landschaften sondern aus urbanen Häuserschluchten besteht. Und schliesslich ist V kein vorgegebener Charakter mehr. Stattdessen darf man Geschlecht, Charakterwerte und Hintergrundgeschichte selber auswählen.
Auch wenn das Spiel während der Demo öfters wie ein astreiner Shooter wirkte, ist das Game immer noch mit einem tiefen Rollenspiel-System unterlegt. Je nach Einteilung der Punkte in die sechs Charakterwerte Stärke, Konstitution, Intelligenz, Reflexe, Techkenntnisse und Coolness wird sich das Game etwas anders spielen. Zudem wählt man in der Charaktererschaffung zwischen mehreren Hintergrundgeschichten und Gründen, warum sich V in Night City aufhält. Weiter darf man sich bei Victor – einem sogenannten Ripperdoc – neue Körperteile verpassen lassen. So wird dort kurzerhand der Agfapfel mit einem Scanner und die Hand mit einem verbesserten Griff ausgestattet. Letzterer verursacht mit Feuerwaffen mehr Schaden und bietet Zugriff auf alternative Feuermodi.
Und geschossen wird viel in «Cyberpunk 2077». So muss es V mit der sogenannten Maelstrom-Gang aufnehmen, um die entführte Waffentechnik wieder zu besorgen. Dabei lassen sich die Gegner mit zielsuchender Munition eindecken. Oder es kommen Knarren zum Einsatz, die um die Ecke ballern können. Zusätzlich lässt sich auch die Zeit verlangsamen, um zum Beispiel einem Gegner in den Rücken zu fallen. Wenn V hingegen Lebensenergie benötigt, benutzt sie einen Booster, der einem Asthmainhalator gleicht. Auch abseits der Schiessereien ist das Game nichts für zarte Gemüter. So liegt zum Beispiel bei der allerersten Mission die gesuchte Frau bewusstlos in einer Badewanne, bevor ihr V im «Pulp Fiction»-Stil eine Spritze in die Brust haut, damit sie aus dem Koma erwacht.
Die Stadt Night City – die es übrigens während der Demo bei Tag zu sehen gibt – lässt sich zu Fuss oder mit dem Auto erkunden. Dabei sieht die Umgebung absolut grandios aus. Beim ersten Spaziergang ausserhalb von Vs Appartment wimmelt es nur so von Passanten, während die Gebäude mit vielen Neon-Schriftzügen versehen sind. Die Autos sind übrigens nicht nur Transportmittel. So kann sich V aus dem Fenster lehnen und auch in voller Fahrt Gegner ins Visier nehmen, während der fahrbare Untersatz automatisch weiter der Strasse folgt.
Fazit
Am ehesten lässt sich «Cyberpunk 2077» als Science-Fiction-«GTA» mit starkem Fokus auf die Geschichte zusammenfassen. So war V in der Demo mit Autofahren, Ballereien, aber auch mit aufsführlichen Dialogen mit den vielen in Night City wohnenden Menschen beschäftigt. Zusätzlich bestätigten die Entwickler, dass sich viele Missionen auf ganz unterschiedliche Weise, womöglich auch ohne Einsatz von Waffen lösen lassen. Zudem soll es auch in «Cyberpunk 2077» jede Menge Nebenaufgaben geben. Allgemein hinterliess das Gezeigte sowohl atmosphärisch als auch spielerisch einen bärenstarken Eindruck. Allerdings dürfte es wohl noch ein bis zwei Jahre dauern, bis das Game für PC, PS4 und Xbox One erscheint.
ANKARA - Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Wahlen in der Türkei für sich entschieden. SP-Nationalrätin Claudia Friedl und die Grüne Sibel Arslan verfolgten den Urnengang im kurdischen Südosten des Landes. Sie nehmen zwiespältige Eindrücke mit nach Hause.
So ganz sauber sind die Wahlen in der Türkei nicht gelaufen. Zu diesem Schluss kommen die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Recep Tayyip Erdogan (64) und seine Partei AKP hätten einen «deutlichen Vorteil» gehabt, insbesondere durch die «exzessive Berichterstattung» regierungsnaher Medien, finden sie. Auch seien Grundrechte wie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit eingeschränkt gewesen. Die OSZE-Mission kritisierte zudem die vielen Angriffe auf Kandidaten insbesondere der prokurdischen Partei HDP.
«Keine Unregelmässigkeiten»Aber: Trotz etlicher Unregelmässigkeiten am Wahltag seien die Regeln «weitgehend eingehalten» worden. Die Wähler hätten «eine echte Wahl gehabt, trotz einem Mangel an gleichen Bedingungen» für die Kandidaten.
Zu diesem Schluss kommt auch Claudia Friedl (57). Die St. Galler SP-Nationalrätin war als Wahlbeobachterin in der Region Kahramanmaras im Südosten der Türkei. «Wir haben vom frühen Morgen bis in die späte Nacht zehn verschiedene Wahllokale und Auszählungen besucht», sagt sie zu BLICK. «Uns sind keine Unregelmässigkeiten aufgefallen.»
«Viele lange Gesichter»In Kahramanmaras heisst der Wahlsieger ebenfalls Erdogan. Und auch dort haben seine Anhänger den Sieg mit einem Autokorso durch die Stadt gefeiert. «Doch es gab auch lange Gesichter, denn viele in der Region sind Kurden», so Friedl. Sie glaubt nicht, dass die Wahlen die Türkei stabilisieren werden. «Die Leute sehnen sich nach wirtschaftlichem Aufschwung und gesellschaftlicher Öffnung.»
Die türkischstämmige Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan (38, BS) verfolgte die Wahlen in der Provinz Van, die ebenfalls mehrheitlich von Kurden besiedelt wird. Obwohl sie selbst nicht beobachtet habe, dass jemand direkt unter Druck gesetzt worden sei, sei die «indirekte Einwirkung der Staatsmacht deutlich spürbar». «Unter diesen Umständen kann man nicht von fairen Wahlen reden», sagt Arslan.
«Das ist bei freien und fairen Wahlen unüblich»Denn die Wahlen seien ja unter den Bedingungen des in der Türkei geltenden Ausnahmezustandes durchgeführt worden. «Es gab eine umfassende und flächendeckende Präsenz der türkischen Sicherheitskräfte. Sogar in den Wahllokalen waren Polizisten anzutreffen, was bei freien und fairen Wahlen unüblich ist», so Arslan.
Diese Machtdemonstration der Staatsführung habe einen «indirekten Einfluss auf die Wähler» gehabt, ist sie überzeugt. Zudem sei die Opposition bereits im Wahlkampf massiv benachteiligt worden. «Viele Medien sind staatsnah und haben zugunsten von Recep Tayyip Erdogan berichtet.»
Die Fifa lässt mit der Schweizer Nationalmannschaft Gnade walten. Für ihren Doppelalder-Jubel kriegen Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner keine Sperre, aber eine Busse aufgebrummt.
Gute Nachrichten für die Schweizer Nati!
Die Fifa verzichtet auf eine Sperre gegen Granit Xhaka (25), Xherdan Shaqiri (26) und Stephan Lichtsteiner (34). Am Samstagabend hat der Weltfussballverband eine Untersuchung gegen das Trio eingeleitet, weil es am Freitagabend beim 2:1-Sieg gegen Serbien die Tore mit einem Doppeladler-Jubel gefeiert hat. Unter Artikel 54 des Disziplinarreglementes der Fifa steht, dass «jemand, der das Publikum während eines Spiels provoziert, für zwei Spiele gesperrt und mindestens mit einer Busse von 5000 Schweizer Franken belegt wird.»
Jetzt ist klar: Die Fifa stuft den Jubel nicht als Provokation ein. Die drei Nati-Stars werden aber gemäss Artikel 57 des Disziplinarreglementes wegen «unsportlichem Verhalten» mit 10'000 Franken (Xhaka, Shaqiri) respektive 5'000 Franken (Lichtsteiner) gebüsst.
Beim Ausgleichstreffer durch Granit Xhaka lässt sich der Mittelfeldstratege mit kosovo-albanischen Wurzeln zur Doppeladler-Geste hinreissen – in Anlehnung an das Wappen Albaniens. Das Brisante daran: Serbien will den Kosovo nicht als eigenständigen Staat akzeptieren, fordert die Provinz nach dem Zerfall Jugoslawiens zurück. «Diese Geste war für die Leute, die mich immer unterstützt haben», sagte Xhaka nach der Partie.
Aus Solidarität machte auch Lichtsteiner den Doppeladler und erklärt danach: «Wir müssen ihnen helfen. Sie sind super Typen, haben super Qualität. Ich habe mit vielen gesprochen, mit Vätern von ihnen. Die mir ihre Sicht erklärt haben, was sie alles durchgemacht haben. Es war ein extremer Druck für sie und darum finde ich es okay, dass man ausgiebig feiert.» Xhaka, Shaqiri & Co. waren im Vorfeld der Partie von serbischer Seite provoziert worden. Beim Abspielen der Schweizer Nationalhymne gab's gellende Pfiffe. Und auch während des Spiels in Kaliningrad wurden die Schweizer Spieler mit Wurzeln im Balkan bei jedem Ball-Kontakt von den serbischen Fans ausgepfiffen.
Später schreibt Xhaka auf Instagram an Kollege Shaqiri: «We did it, bro», wir haben es gemacht, Bruder. Xherdan Shaqiri doppelt nach, packt dieselbe Gebärde aus, um seinen 2:1-Siegtreffer zu zelebrieren. Sein Statement nach Abpfiff: «Es geht hier nicht um Politik, es geht um Fussball.»
Die Neuigkeit ist in zweierlei Hinsicht erfreulich: Einerseits kann sich das Team von Vladimir Petkovic nun voll und ganz auf das dritte Gruppenspiel konzentrieren. Die ganze Polemik könnte nun wieder der Vorfreude und des Anfeuerns weichen. Es wäre zu wünschen. Andererseits kann die Schweizer Nati gegen Costa Rica und einem allfälligen Achtelfinal auf die drei Leistungsträger, die drei unverzichtbaren Schlüsselspieler, zählen. Das Horror-Szenario ist abgewendet. Die Schweizer kommen einigermassen ungeschoren davon.
Claudio Sulser, der Delegierte der Schweizer Nationalteams, sagt: «Wir nehmen die Entscheidungen der Fifa-Disziplinarkommission zur Kenntnis und freuen uns, dass wir uns ab sofort nur noch auf das rein Sportliche konzentrieren können. Wir haben am Mittwoch in Nizhny ein sehr wichtiges Gruppenspiel und wollen alles daransetzen, dass wir die Partie gegen Costa Rica erfolgreich gestalten können.»
Aber nicht nur die Schweizer werden zur Kasse gebeten, auch die Serben müssen ins Portemonnaie greifen. Der serbische Verband wurde wegen diskriminierenden Banner und Botschaften seiner Fans sowie das Werfen von Gegenständen auf das Feld mit einer Busse von 54'000 Franken belegt. Zudem müssen der Präsident des serbischen Fussballverbandes, Slavisa Kokeza, und der Trainer, Mladen Krstajic, für ihr unsportliches Verhalten je 5000 Franken berappen. Krstajic hatte den deutschen Schiri Felix Brych mit Kriegsverbrechern verglichen. (mk/sag/ome)
Birmingham – Hunde über Hunde: Ein besonders krasser Fall von Tierhortung hat am Montag in Grossbritannien Schlagzeilen gemacht. Ein Paar in Birmingham soll 82 Chihuahuas in seinem Privathaus angesammelt haben.
Das berichtete die Tierschutzorganisation RSPCA (Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals). Der Fund wurde bereits im vergangenen Jahr gemacht, aber jetzt erst veröffentlicht. Ein Bericht dazu soll am Mittwoch im britischen Fernsehesender Channel 5 ausgestrahlt werden.
Der RSPCA zufolge hatte sich das Paar erst vor vier Jahren zwei Chihuahuas namens Blue und Tinkerbell zugelegt. «Unglücklicherweise liessen sie ihre Hunde nicht sterilisieren», sagte eine Tierschützerin, die an dem Einsatz beteiligt war. Sie vermehrten sich offenbar rasend schnell.
Auf die Spur gekommen war die Polizei den Hundesammlern erst, als Ermittler den Tod der Frau untersuchen wollten. Als sie das Haus betraten, mussten sie die Unterstützung der Tierschützer anfordern.
«Sie versteckten sich alle, bellten uns an und schnappten nach uns», sagte die Tierschützerin. Das Haus habe ausgesehen, wie nach einem Erdbeben, alles sei drunter und drüber gegangen, chaotisch und dreckig. Einige der kleinen Hündchen hätten ein verklebtes Fell und Flöhe gehabt, andere Verbrennungen.
Die Tiere wurden zunächst ins Tierheim gebracht worden, später habe der Mann vier Hunde wieder nach Hause nehmen dürfen. Die anderen seien vermittelt worden.
Alles im grünen Bereich bei Roger Federer? Nicht ganz! Der 20-fache Major-Sieger hadert vor Wimbledon. Seine Gegner lecken Blut.
Roger Federer verlässt seine Garderobe in Halle (9 Titel) und betritt sein Wohnzimmer in Wimbledon (8 Titel). Alles wie sonst zwischen seinen beiden Top-Turnieren. Könnte man meinen. Bloss: Diesmal ist Federers Gang etwas schwerer, das Gefühl nicht gleich gut wie sonst.
Er betont zwar, dass ihn die Dreisatz-Pleite (6:7, 6:3, 2:6) in Halle gegen Borna Coric (21, Kro) nicht aus der Bahn wirft. «Ich würde am Montag in Wimbledon nicht viel besser spielen, hätte ich hier gewonnen. Ich denke, ich bin nahe an 100 Prozent dran.»
Gleichzeitig gibt Roger zu, dass er bei einem 10. Halle-Triumph «freudiger und lebendiger» wäre. So ist es nun nicht. Die Konsequenz in Zahlen: Federer rutscht vom Tennis-Thron, ist «nur» noch die Nummer 2 und würde in Wimbledon nicht seinen 100. Titel feiern («das wäre schon cool»), sondern seinen 99.
Federer will Details pflegen
Schlimm ist das nicht. Der 36-Jährige will mit seinem Team an den «kleinen Sachen, die ich für Wimbledon noch abändern muss», arbeiten. Federer denkt wohl an sein Timing, die Rückhand und an die innere Ruhe und Gelassenheit, die ihm zuletzt fehlten.
Um den historischen neunten Wimbledon-Triumph – und den 21. Grand-Slam-Titel insgesamt – zu feiern, wird tatsächlich eine Steigerung nötig. Denn: Federer muss mit mehr Gegenwehr rechnen als im Vorjahr. Und zwar nicht nur von den jungen Wilden (Coric, Zverev, Kyrgios), sondern vor allem von seinen ewigen Rivalen.
«Rafa kann gewinnen»Rafael Nadal (32, ATP 1) hat nach dem 11. Paris-Sieg die Batterien wieder aufgeladen. «Ich bin bereit für Wimbledon», sagt er nach intensivem Rasen-Training in Mallorca. Die Matchpraxis fehlt zwar, doch das ist laut Onkel Toni Nadal egal: «Rafa kann gewinnen, weil er fit und gesund ist.»
Ob auch Novak Djokovic (31, ATP 17) Wimbledon gewinnen kann? Der Serbe fühlt sich «so gut wie seit einem Jahr nicht mehr», in Queens (Gb) unterlag er erst im Final. Sein Bezwinger: Der 1,96 Meter grosse Service-Riese Marin Cilic (29, ATP 5), seinerseits Wimbledon-Finalist im letzten Jahr. Damals bremsten ihn eine Fussverletzung, die Federers Aufgabe erleichterte. Bleibt Andy Murray (31, ATP 156), der seine chronischen Hüftprobleme endlich im Griff hat und nach 2013 und 2016 das Wimbledon-Triple anstrebt.
Das Fazit? Federers Gegner sind bereit, dessen «Wohnzimmer» zu stürmen. Der Rasen-König wird alles investieren, damit es keiner schafft. Sein erster Auftritt: Nächsten Montag um 14 Uhr Schweizer Zeit.
Der Iran will heute gegen Portugal den WM-Achtelfinal erreichen. Damit das gelingt, greifen die Anhänger auf unfaire Mittel zurück.
In Saransk will die iranische Nationalmannschaft Geschichte schreiben und zum ersten Mal die K.o.-Phase an einer Weltmeisterschaft erreichen. 1978, 1998, 2006, 2014 war bereits nach den Gruppenspielen Endstation.
Ein Sieg heute gegen Portugal würde das Achtelfinal-Ticket garantieren. Je nach dem, wie sich Spanien gegen Marokko anstellt, würde sogar ein Unentschieden reichen. Doch die Iran-Fans überlassen nichts dem Zufall. Superstar Cristiano Ronaldo will man entzaubern.
Mit jedem Mittel. Das scheint zumindest die Devise der heissblütigen Anhänger zu sein. Ronaldo und Co werden in der Nacht auf Montag nämlich von ungebetenen Gästen heimgesucht. Das Ziel der Iran-Fans: Der «Seleção das Quinas Tugas» den Schlaf rauben.
Der fiese Plan scheint aufzugehen. Doch Captain Ronaldo denkt nicht im (Halb-)Schlaf daran, die Faust im Sack zu machen. Er taucht im Fenster auf, signalisiert den lärmenden Iranern, die Tumulte zu beenden, damit er zumindest für den Rest der Nacht ein Auge zutun kann.
Obs geklappt hat? Ab 20 Uhr werden CR7 und Co in der Mordowien-Arena zeigen, wie erholt die Portugiesen wirklich sind.
Eine Wende in der europäischen Asylpolitik zeichnet sich ab. Doch schon jetzt zeigt sich: Die Positionen der Länder gehen weit auseinander.
Mit einem Sondergipfel haben 16 von 28 EU-Staats- und Regierungschefs am Sonntag in Brüssel versucht, die tiefen Gräben in der Flüchtlingspolitik der EU zu überbrücken.
Konkrete Resultate gab es noch keine, doch es gebe «viel guten Willen», sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen.
Vor allem für Merkel, die innenpolitisch stark unter Druck ist, steht viel auf dem Spiel. Doch auch andernorts spitzt sich die Krise zu: Italien etwa weigert sich, weitere Rettungsschiffe mit Flüchtlingen anlegen zu lassen.
Wer will eigentlich was? BLICK verschafft Klarheit über die Verhandlungspositionen.
DeutschlandAngela Merkel ist unter Zugzwang. Innenminister Horst Seehofer von der Schwesterpartei CSU hat ihr bis am 1. Juli eine Deadline gesetzt: Bis dann sollen Ergebnisse vorliegen. Andernfalls will er gegen Merkels Willen die Positionen der CSU im Alleingang durchsetzen. Dazu gehört, dass bereits in anderen Ländern registrierte Migranten an der deutschen Grenze zurückgewiesen werden.
Das möchte Merkel nicht. Registrierte Flüchtlinge sollen nach wie vor nach Deutschland einreisen dürfen. Ausserdem setzt sie sich für eine europäische Lösung zur Verteilung der Flüchtlinge in der EU ein und möchte nationale Alleingänge verhindern. Das soll mit zwischenstaatlichen Abkommen erreicht werden.
ItalienDer italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte präsentierte einen Zehn-Punkte-Plan, der einen radikalen Wandel in der europäischen Asylpolitik vorsieht. Unter anderem soll das bisherige Dublin-System aufgegeben werden.
Conte will nun die Migration nach Europa weiter drastisch reduzieren, unter anderem über Abkommen mit den Herkunftsländern und Schutzzentren in Transitländern. Wirtschaftsflüchtlinge ohne Anspruch auf Asyl sollten gerecht auf die EU-Staaten verteilt werden.
ÖsterreichDer österreichische Kanzler Sebastian Kurz strebt ebenfalls eine grundlegende Wende in der EU-Asylpolitik an. Das Mandat der EU-Grenzschutzagentur Frontex müsse so geändert werden, «dass ein Grenzschutz-Einsatz von Polizisten und Soldaten künftig möglich ist», fordert Österreich.
Das Ziel sei ein wirksamer Schutz der EU-Aussengrenzen. Kurz setzt sich ebenfalls für den Bau von Asylzentren ausserhalb Europas ein.
FrankreichVon den verbündeten Franzosen erhält Angela Merkel Rückendeckung. Staatschef Emmanuel Macron versprach bereits, in Frankreich registrierte Flüchtlinge aus Deutschland zurückzunehmen. Auch er spricht sich für eine europäische Lösung aus.
Unter anderem soll es Flüchtlingszentren auf europäischem Boden geben. Andere Länder sollen Staaten mit solchen Zentren finanziell unterstützen und solidarisch Migranten aufnehmen.
SpanienDer neue linke Ministerpräsident Pedro Sánchez ist ebenfalls auf Merkels Seite und setzt sich für Asylzentren innerhalb der EU-Grenze ein. Kürzlich hat Spanien das Flüchtlingsschiff Aquarius mit mehr als 600 Flüchtlingen im Hafen von Valencia anlegen lassen, nachdem es in Italien und Malta abgeblitzt war.
Polen, Ungarn, Slowakei und TschechienDie vier sogenannten Visegrad-Staaten, die auf eine harte Linie pochen, boykottieren den EU-Sondergipfel zur Asylpolitik. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte das Treffen als «inakzeptabel» bezeichnet. «Wir werden daran nicht teilnehmen, denn sie wollen einen Vorschlag wieder aufwärmen, den wir bereits abgelehnt haben», sagte er letzte Woche. (rey/SDA)
Die Urus verdrängen am letzten Spieltag der Gruppe A Russland von Platz eins. Die Gastgeber standen jedoch schon vor der Partie ebenfalls als Achtelfinalist fest.
Das Spiel: Russlands Schicksal als Gruppenzweiter ist schon früh besiegelt: Zwei rasche Uru-Tore durch Standards und ein russischer Platzverweis nach 36 Minuten begraben die Hoffnungen der Heim-Fans. In Unterzahl sind die bisher so souveränen Russen dann zu keiner echten Reaktion mehr fähig. Das Tor des zuvor glücklosen Cavani zum 3:0-Sieg ist noch Zugabe für die Urus.
Die Tore:
1:0, 10. Minute: Luis Suarez | Nach einem Foul an der Strafraumgrenze versenkt Suarez den fälligen Freistoss mit einem platzierten Flachschuss in der Torhüterecke.
2:0, 23. Minute: Denis Tscheryschew (Eigentor) | Die Russen klären einen Corner nur bis zu Laxalt. Dessen Linksschuss aus 20 Metern wird von Tscheryschew unhaltbar abgelenkt.
3:0, 90. Minute: Edison Cavani | Wieder schepperts nach einem Eckball: Akinfejew wehrt den ersten Kopfball noch ab, gegen Cavanis Nachschuss ist er allerdings machtlos.
Der Beste: Luis Suarez. Stellt mit seinem frechen Freistoss schon in der 10. Minute die Weichen auf Gruppensieg.
Der Schlechteste: Igor Smolnikov. Der Aussenverteidiger erweist seinem Team mit Gelb-Rot nach einer guten halben Stunde einen Bärendienst.
So gehts weiter: Uruguay spielt am Samstag (20 Uhr) gegen den Zweiten der Gruppe B. Russland trifft am Sonntag (16 Uhr) auf den Sieger der Gruppe B. Ägypten und Saudi-Arabien waren schon vor dem letzten Gruppenspiel ausgeschieden. (cmü)
Die Saudis überraschen im letzten Gruppenspiel mit einem 2:1-Erfolg über Ägypten. Salem sorgt für das Last-Minute-Tor. Für die Geschichte des Spiels sorgt aber Essam El Hadary. Der Ägypten-Keeper ist mit 45 Jahren und 161 Tagen der älteste WM-Spieler aller Zeiten. Und er pariert beim 1:2 auch noch einen Elfmeter.
Das Spiel: Es ist die erste WM-Begegnung mit Freundschaftsspiel-Charakter. Im Duell zwischen den bereits ausgeschiedenen Teams Saudi-Arabien und Ägypten gehts um nichts mehr. Und das ist auch deutlich zu spüren. Der Partie fehlt es an Brisanz, an Spannung. Wie im Training kombinieren sich die Ägypter teilweise durch. Gleiches passiert in der zweiten Halbzeit auf der anderen Seite. Doch Platz für Randgeschichten bleibt in dieser Affiche dennoch. Keeper Essam El Hadary verewigt sich in den Geschichtsbüchern! Mit 45 Jahren 5 Monaten und 10 Tagen ist er jetzt der älteste Spieler an einer Weltmeisterschaft, er löst den kolumbianischen Torhüter Faryd Mondragon ab, der den Rekord 2014 aufstellte. Und dann hält El Hadary an diesem historischen Tag auch noch einen Penalty!
Die Tore:
22. Minute, 0:1 | Mohamed Salah. Der ägyptische Superstar lässt seine Fans noch einmal jubeln. Herrlich, wie er den Ball annimmt und danach über Goalie Al-Mosailem lupft.
45.+ 6 Minuten, 1:1 | Salman. Angreifer Fahad Al Muwallad fällt im Strafraum. Referee Roldan entscheidet auf Penalty – es ist eine umstrittene Entscheidung! Doch Salman ists egal. Er markiert vom Elfmeterpunkt aus den Ausgleich.
95. Minute, 2:1 | Salem. Kurz vor Schluss schiesst Salem mit seinem Volley die Saudis tatsächlich noch zum Sieg.
Der Beste: Essam El Hadary. Der WM-Oldie macht sich definitiv zum Helden. Vor der Pause lenkt er den Hands-Penalty von Fahad Al Muwallad an die Latte.
Der Schlechteste: Fahad Al Muwallad. Der Stürmer verschiesst in der 41. Minute seinen Elfer – und verpasst damit das erste WM-Tor von Saudi-Arabien seit 2006. Glück für ihn, dass Salman wenig später den zweiten Penalty für die Saudis verwandelt und die Tor-Durststrecke des Landes doch noch beendet.
Das gab zu reden I: Jetzt macht auch ein Saudi den Doppel-Adler! Torschütze Salem macht die Geste nach seinem späten 2:1-Treffer.
Das gab zu reden II: Ist es die letzte Nati-Partie von Mohamed Salah? Vor dem Spiel kursieren Gerüchte um einen Rücktritt des Liverpool-Stars. Er hätte sich vom Tschetschenen-Präsidenten Ramsan Kadyrow blossgestellt gefühlt, nachdem sich dieser mit Salah hatte ablichten lassen und ihn gar zum Ehrenbürger von Tschetschenien erklärte. Allerdings: Der ägyptische Verband hat die Rücktrittsgedanken des früheren Baslers mittlerweile dementiert.
So stehts in Gruppe A: Die Saudis und die Ägypter treten die Heimreise an. Uruguay macht sich nach dem 3:0 über Russland zum Gruppensieger. Der Gastgeber geht als Gruppenzweiter in die Achtelfinals. (mpe)
Kurz nachdem Roseanne Bar mit einem rassistischen Tweet ihre Karriere beerdigte, gab sie sich in einem Podcast reumütig, bat weder um Vergebung noch Verzeihung. Das Interview wurde allerdings erst jetzt veröffentlicht, es hätte der Schauspielerin möglicherweise einige ihrer Probleme erspart.
Ende Mai hat die «Roesanne»-Darstellerin Roesanne Barr Valerie Jarrett, eine der engsten Beraterinnen von US-Präsident Barack Obama, mit einem Affen verglichen. «Hätte die Muslimbruderschaft und der Planet der Affen ein Baby, würde es aussehen wie Valerie Jarrett», schrieb sie in einem Tweet, den sie kurz danach löschte. Dabei bezog sie sich nicht nur auf die nirgends belegte Verschwörungstheorie, nachdem Jarrett Muslimin sei. Barr diskriminierte damit die Afroamerikanerin, wie unter Rassisten typisch, auch als Affe.
Als Folge wurde ihre Sendung «Roseanne» eingestellt, die erst zwei Monate zuvor nach 20-jähriger TV-Abstinenz ihr Comeback gefeiert hatte und extrem erfolgreich war. Die 65-Jährige Barr wurde weltweit als Rassistin betitelt, ihre Entschuldigung, den Tweet unter Einfluss von Pillen gemacht zu haben, kam nicht gut an und mit ihren Co-Darstellern überwarf sie sich. Seither hat man von Barr nichts mehr gehört, sie ist abgetaucht.
Freund hielt Interview «aus Respekt» zurückAllerdings hat sie bereits am 31. Mai, zwei Tage nach dem Vorfall, Stellung bezogen. In einem Interview mit dem Rabbi Shmuley Boteach, einem langjährigen Freund der Schauspielerin. Der Rabbi hielt das Gespräch bis Sonntag unter Verschluss, «aus Respekt vor Roseanne». Dabei hätte die sofortige Veröffentlichung möglicherweise einiges vom Hass, welcher Barr entgegenschlägt, abfedern können.
Im per Telefon geführten Gespräch ist eine emotional am Boden zerstörte Barr zu hören, die sich unaufhörlich entschuldigt, ohne um Vergebung zu bitten. «Ich meinte nicht, was die Leute meinen, das ich meinte. Aber ich muss mich damit abfinden, dass es die Menschen verletzt hat. Ich entschuldige mich bei allen, die sich verletzt oder angegriffen gefühlt haben. Ich habe das natürlich nicht so gemeint, aber meine eigene Ignoranz war schuld und es gibt keine Entschuldigung für diese Ignoranz.» Weiter sagte sie, dass es ihr vor allem für ihre Liebsten leid tue, auch in ihrer Familie gebe es «Schwarze». «Ich habe schwarze Kinder in meiner Familie. Nachdem ich 30 Jahre lang meine Gesundheit und meine Familie aufs Spiel gesetzt habe, um für Unrecht einzustehen, würde ich doch nie wollen, dass sie sowas von mir denken.» Sie sei vieles, schluchzte Barr. «Ein Grossmaul und all das. Aber ich bin nicht dumm und ich hätte niemals wissentlich eine schwarze Person einen Affen genannt. Das würde ich nie tun! Und das habe ich nicht getan!»
Sendung gerettet, aber ohne BarrBarr findet sich damit ab, dass ihre Erklärung, Tabletten genommen zu haben, nicht überall gut ankam: «Das war eine Erklärung, weshalb ich den Tweet schrieb. Aber auf keinen Fall eine Entschuldigung.» Sie habe sich damit abgefunden, die Konsequenzen zu akzeptieren. «Aber die (sie meint die Welt, Anmerkung der Redaktion) stoppen nie, sie akzeptieren keine Entschuldigung und keine Erklärung. Ich bin zum Hass-Magnet geworden. Als Jüdin ist das für mich schrecklich, so schrecklich.»
Der Sender ABC, bei dem «Roseanne» lief, hat sich mit Barr darauf geeinigt, die Sendung ohne sie weiterzuführen und sie finanziell nicht mehr daran zu beteiligen. Zum Inhalt erklärte ABC, dass die Familie Connor nach einem unvorhergesehenen Ereignis die täglichen Probleme des Lebens meistern müsse, «wie sie es zuvor noch nie erlebt hat». Die anderen Schauspieler wie John Goodman oder Sara Gilbert seien wieder an Bord.
Roseanna sagte, sich auf diese Abmachung eingelassen zu haben, «um die Arbeitsplätze der 200 Team-Mitglieder zu retten». Im Podcast sagte Barr: «Ich habe alles verloren. Und ich bereute es schon, bevor ich alles verloren hatte.»
ZÜRICH - Die EU streitet einmal mehr um die Verteilung von Asylsuchenden, eine Lösung ist nicht in Sicht. Die Folgen könnten auch die Schweiz treffen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga zeigt sich besorgt.
Justizministerin Simonetta Sommaruga (58) war am Montag nach Zürich gekommen, um den Grundstein für das erste neue Bundesasylzentrum zu legen. In solchen Zentren will der Bund 60 Prozent der Asylgesuche innerhalb von 140 Tagen rasch rechtskräftig erledigen.
Ein Freudentag, denn für den Bau auf dem Duttweiler-Areal hatten sich 70 Prozent der Stadtzürcher Stimmbevölkerung und sogar 75 Prozent der Bewohner der Standortkreise 4 und 5 ausgesprochen.
Zudem gehen die Asylgesuche in der Schweiz kontinuierlich zurück. Auch in Europa sind die Asylzahlen lange nicht mehr so hoch wie 2015 und 2016.
Asylstreit trotz leerer FlüchtlingszentrenDennoch bleibt Migration ein Reizthema. Derzeit tobt innerhalb der EU ein Streit über den Umgang mit und die Verteilung von Flüchtlingen. Stein des Anstosses sind die sogenannten Dublin-Regeln. Sie besagen, dass derjenige Staat, in dem ein Asylsuchender zum ersten Mal europäischen Boden betritt, auch für dessen Asylgesuch zuständig ist.
Das hat für die meisten EU-Staaten Vorteile. Für Mittelmeerstaaten wie Italien aber überwiegen die Nachteile: Weil viele Migranten übers Mittelmeer nach Italien gelangen, muss unser südliches Nachbarland überdurchschnittlich viele Asylgesuche stemmen.
Zu den Profiteuren des Dublin-Systems gehört auch die Schweiz. Sie kann als Dublin-Mitglied eine Vielzahl der Asylsuchenden nach Italien zurückschieben.
Lösung wird ohne die Schweiz besprochenLänder wie Italien, neu aber auch Österreich und der Freistaat Bayern wollen nun eine andere Lösung. Angestossen hat die Diskussionen der deutsche Innenminister Seehofer – nicht ganz zufällig, denn in seiner Heimat Bayern finden im Herbst Wahlen statt. Und seiner Partei CSU bangt davor, dass sich ihre Wähler in Richtung AfD verabschieden. Daher fährt Seehofer nun eine harte Linie und fordert, dass Deutschland Asylsuchende nicht mehr einreisen lässt, wenn diese schon in einem anderen europäischen Land registriert sind.
Am Donnerstag und Freitag treffen sich die EU-Staatschefs, um Lösungen zu finden. Als Nicht-EU-Staat wird die Schweiz nicht dabei sein. Dabei hat jede Neuregelung auch Auswirkungen auf unser Land. Denn was passiert, wenn Deutschland die Grenze tatsächlich dichtmacht? Und was – das wäre für die Schweiz viel einschneidender –, wenn die neue populistische Regierung Italiens sich weigert, Flüchtlinge zurückzunehmen, die unter das Dublin-System fallen?
Offiziell sagt Sommaruga dazu wenig Konkretes. Ausser: «Ich bin sehr besorgt über die Entwicklungen in Europa.» Und dass sie in Kontakt mit Dimitris Avramopoulos stehe, dem EU-Kommissar für Migration. Sie sorge sich vor allem darum, was der Streit in der EU für die Flüchtlinge bedeute.
Schweiz unterstützt ItalienGerade Italien leidet unter den Dublin-Regeln – hat die momentane Asylsituation aber so gut im Griff wie seit Jahren nicht mehr. Dennoch fordert es schon länger eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge. Wovon andere Länder wie Ungarn, Polen, Tschechien und Slowakei aber nichts wissen wollen.
Die Schweiz unterstützt die Forderung Italiens nach einem Verteilschlüssel seit Jahren (BLICK berichtete). Schon in zwei Wochen wird sich Sommaruga mit den Justiz- und Asylministern der EU-Staaten treffen. Das Thema Flüchtlinge dürfte da einmal mehr zuoberst auf der Agenda stehen.
Eine Gruppe serbischer Fans zündet nach dem Fussballspiel zwischen Serbien und der Schweiz am Freitag eine Kosovo-Flagge an. Als ein 36-Jähriger die Flagge wegreisst, prügeln sie auf ihn ein. Das Opfer musste mit Kopfverletzungen ins Spital.
Nach der Partie am Freitag gegen Serbien ging es in der ganzen Schweiz hitzig zu und her. Auch an der Hardstrasse in Zürich spielten sich wüste Szenen ab. Auf einem Video ist zu sehen, wie mehrere mit serbischen Fanartikeln ausgerüstete Personen kurz nach 22.30 Uhr eine Kosovo-Flagge anzünden.
Daraufhin rennt ein Mann in die Gruppe, schnappt sich die brennende Flagge und rennt weg. Laut Augenzeugen haben die Serbien-Fans dem Kosovaren die Flagge zuvor weggenommen.
Die Serbien-Fans rennen dem Kosovaren nach und prügeln auf das Opfer ein. Laut Augenzeugen schreien sie «Tötet ihn, tötet ihn». Die Männer flüchten erst, als mehrere Passanten dem Kosovaren zur Hilfe eilen.
Mit Kopfverletzungen ins SpitalDas 36-jährige Opfer musste daraufhin mit unbekannten Kopfverletzungen sowie Prellungen ins Spital. Mittlerweile konnte er das Krankenhaus aber wieder verlassen, wie die Stadtpolizei Zürich gegenüber BLICK bestätigt.
«Wir waren alle schockiert», sagt ein BLICK-Leser, der mit Freunden in einer Bar in der Nähe war.
Der Kosovare hat eine Anzeige erstattet und die Polizei hat Ermittlungen gegen mehrere Unbekannte aufgenommen. (man)
Machen Sie jetzt mit und gewinnen Sie eine tolle Reise ans Wimbledon-Final nach London für Sie und Ihre Begleitung.
Ab Montag steht in Wimbledon das grosse Tennis-Highlight des Jahres an. Durchaus auch mit guten Schweizer Aussichten. Roger Federer will seinen Titel verteidigen und ist trotz der Finalniederlage von Halle bereit. Und Stan Wawrinka zeigt aufsteigende Tendenz, ist wieder fit und will nach seinem Comeback für Furore sorgen.
Gibts sogar einen Final mit Schweizer Teilnahme? Ganz egal, wer es ins Endspiel schafft, Sie können dabei sein! BLICK verlost in Zusammenarbeit mit evian zwei exklusive Reisen für je zwei Personen an den Wimbledon-Final in London.
Die Preise bieten ein unvergessliches Wochenende. Je zwei Flüge nach London. Je zwei Übernachtungen im Hotel. Den Taxi-Transfer vom Flughafen (hin und zurück). Und natürlich je zwei Tickets für den Männerfinal in Wimbledon auf dem Centre Court am Sonntag, 15. Juli – inklusive Zugang zur «evian Suite». Der Wert beträgt total über 9'000 Franken!
Mitmachen ist einfach. Beantworten Sie folgende Frage: Auf welcher Unterlage wird in Wimbledon gespielt?
A) Rasen
B) Sand
Senden Sie ein SMS mit BLSPORT1 A oder BLSPORT1 B für die richtige Antwort an die Nummer 797 (1.50 Fr./SMS). Chancengleiche Teilnahme via Mobile Internet (WAP) ohne Zusatzkosten: http://win.wap.my797.ch.
Teilnahmeschluss ist am 28. Juni 2018. Die Gewinner werden anschliessend benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklären Sie sich mit den AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden. Diese Verlosung wird im BLICK und auf Blick.ch ausgeschrieben.
Die Verlosung findet im Rahmen der aktuellen evian «Live young» Kampagne im Oversize-Look statt.
Bei einer seitlich-frontalen Kollision in einem Waldgebiet zwischen Subingen SO und Inkwil SO wurde am Montagvormittag eine Autofahrerin verletzt.
Eine 77-Jährige fuhr mit ihrem Hyundai Atos Prime am Montagmorgen von einem Waldweg auf die Inkwilerstrasse in Subingen SO. Dabei übersah die Frau ein vortrittsberechtigtes Auto.
Dieses krachte dann frontal in die linke Seite des blauen Hyundai. Der drehte sich dann um die eigene Achse, bevor er zum Stillstand kam.
Die Frau wurde verletzt und musste ins Spital, schreibt die Kantonspolizei Solothurn in einer Mitteilung. Der Lenker im anderen Auto blieb unverletzt. Beide Fahrzeuge wurden total beschädigt. (man)
Nach sechs Schweizer Meister-Titeln in Folge wird Mountainbike-Star Nino Schurter (32) am Sonntag in Andermatt UR entthront. Ein Kettenriss wirft ihn zurück. Trotzdem zeigt er Moral und eine Aufholjagd bis auf Platz vier.
Bei Mountainbike-Star Nino Schurter (32) steckt diesen Monat bei Rennen auf Schweizer Boden der Wurm drin. Anfang Juni wirft ihn beim Swiss Cup in Gränichen AG ein Plattfuss aus dem Rennen. Trotz toller Aufholjagd reichts nur noch für Rang 6.
Und am Sonntag reisst Schurter bei der Schweizer Meisterschaft in Andermatt UR in Führung liegend in der 2. Runde die Kette in einem Aufstieg. Welch ein Pech! Der siebte Meistertitel in Serie rückt in weite Ferne.
Doch Schurter zeigt Moral und gibt sich nicht geschlagen. Zu Fuss rennt er mit dem Bike bis zur technischen Zone, wo die Kette blitzschnell ersetzt wird. Auf den restlichen fünf Runden überholt er von Rang 16 aus mit über einer Minute Rückstand Rivale um Rivale. Am Ende wirds noch Rang vier mit nur noch 17 Sekunden Abstand zu Gold-Gewinner Mathias Flückiger.
«Ich bin mit meiner Leistung zufrieden»Schurter hat den Humor trotz des erneuten Pechs nicht verloren. «Natürlich ist es schlecht, den Titel auf diese Weise zu verlieren. Aber ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Nun muss ich wohl den anderen Wettkampf in der Schweiz gewinnen», witzelt Nino.
Damit meint er den Saison-Höhepunkt mit der Heim-WM in Lenzerheide GR im September. Dort möchte Schurter den siebten WM-Titel erobern.
Schon vorher gehts im Weltcup weiter. Als nächstes steht das Rennen in Val Di Sole am 8. Juli an. Diese Saison hat Schurter im Weltcup bei drei Starts zwei Siege und einen zweiten Rang erzielt. (rib)
Milwaukee – Harley-Davidson wird wegen der EU-Vergeltungszölle auf amerikanische Waren einen Teil seiner Produktion aus den USA verlagern. Dadurch soll eine Preiserhöhung für Kunden in Europa vermieden werden, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Die Anhebung der EU-Zölle von bisher 6 auf 31 Prozent mache ein Motorrad von Harley-Davidson in Europa im Schnitt um 2200 Dollar teurer. Bis die Verlagerung der Produktion binnen 9 bis 18 Monaten über die Bühne geht, werde Harley-Davidson diese Kosten selbst tragen, hiess es. Das bedeute allein für den Rest dieses Jahres eine Belastung von voraussichtlich 30 bis 45 Millionen Dollar.
Die EU reagierte mit den am vergangenen Freitag in Kraft getretenen Vergeltungszöllen für US-Produkte wie Whiskey, Jeans, Reis, Mais oder Motorräder auf zuvor von US-Präsident Donald Trump verhängte Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren aus Europa. Harley-Davidson ist das erste US-Unternehmen, das eine detaillierte Einschätzung zu den Auswirkungen dieses Handelskonflikts abgab.
Würde man die höheren Kosten mit einer Preiserhöhung an Käufer weitergeben, hätte das einen «sofortigen und langanhaltenden» Schaden für das Geschäft in der Region zur Folge, erklärte Harley-Davidson den Schritt. Europa sei mit knapp 40 000 verkauften Harley-Motorrädern im vergangenen Jahr der zweitwichtigste Markt für die Firma nach den USA. Harley-Davidson hat Werke ausserhalb der USA in Brasilien, Indien und Thailand. Diese Fabriken sollen nun ausgebaut werden.