Künfitg sollen Gerichte elektronische Fussfesseln für Stalker und Stalkerinnen anornen können. Nach derjenigen des Nationalrats hat auch die ständerätliche Rechtskommission der Massnahme zugestimmt.
Opfer von häuslicher Gewalt und Stalking sollen besser geschützt werden. Nach dem Ständerat hat auch die Rechtskommission des Nationalrates einer Gesetzesvorlage mit verschiedenen Massnahmen zugestimmt.
Künftig sollen Gerichte für Stalker oder Stalkerinnen elektronische Fussfesseln anordnen können. So kann überprüft werden, ob sich diese an Rayon- und Kontaktverbote halten. Die Nationalratskommission hat sich in der Detailberatung weitgehend dem Ständerat angeschlossen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.
Kosten trägt überwachte PersonSo möchte auch sie im Gesetz verankern, dass die Kosten der elektronischen Überwachung der überwachten Person auferlegt werden können. Die Mehrheit der Kommission möchte dies auch für die Gerichtskosten vorsehen.
Eine Minderheit möchte am Grundsatz der Kostenlosigkeit solcher Verfahren festhalten. Eine andere Minderheit möchte präzisieren, dass die Opfer dadurch nicht übermässig belastet werden dürfen. Opfer und Täter seien im Bereich der häuslichen Gewalt häufig auch wirtschaftlich miteinander verbunden, argumentieren die Verfechter einer solchen Lösung.
Entscheid nicht beim OpferDem Bundesrat gefolgt ist die Kommission - wie der Ständerat - bei den neuen Regeln zur Sistierung und Einstellung von Verfahren wegen häuslicher Gewalt. Zwar soll es weiterhin möglich sein, das Strafverfahren zu sistieren, wenn das Opfer darum ersucht. Der Entscheid soll aber nicht beim Opfer liegen. Die Strafbehörde soll in Würdigung der Gesamtumstände entscheiden.
Damit will der Bundesrat der Tatsache Rechnung tragen, dass viele Täter das Opfer unter Druck setzen, damit dieses die Einstellung des Verfahrens verlangt. Ein Teil der Kommission möchte die Bestimmung aufheben, doch wurde der Antrag mit 15 zu 9 Stimmen abgelehnt. Der Nationalrat wird sich im der kommenden Herbstsession mit der Vorlage befassen.
Ferner hat die Kommission mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass der Bundesrat auf eine besondere Strafnorm gegen Stalking verzichtet hat. Sie beschloss mit 20 zu 3 Stimmen, bei der Verwaltung ein Aussprachepapier zu bestellen. Dieses soll als Entscheidgrundlage für mögliche weitere Schritte dienen. (SDA)
Die Verkaufszahlen von Ford in Europa sind zwar gut. Dennoch poltert Ford-Konzernboss Jim Hackett und droht drastische Massnahmen an. Ford-Schweiz-Chef Donato Bochicchio nimmt Stellung.
Der neue Ford-Boss Jim Hackett ist höchst unzufrieden mit den Geschäften in Europa. Deshalb verordnet er seinem Konzern einen rigorosen Sparkurs. Mit voraussichtlich drastischen Folgen für die Marke in Europa. Einige Modellreihen dürften verschwinden und Ford könnte sich gar ganz aus Europa zurückziehen, schrieb BLICK letzte Woche. Wie dramatisch es tatsächlich um Ford in der Schweiz und in Europa steht, wollten wir nun von Donato Bochicchio, Managing Director von Ford Switzerland, wissen.
Ford-Boss Hackett ist unzufrieden mit seinem Europa-Geschäft. Da muss er die Schweiz aber ausklammern. Sie liegen nach sieben Verkaufsmonaten um 14,1 Prozent im Plus!
Donato Bochicchio: Wir haben ja auch tolle Produkte, die bei den Schweizer Kunden sehr gut ankommen. Ford bietet zurzeit die wohl modernste Fahrzeugpalette zu attraktiven Konditionen – bei Personenwagen und Nutzfahrzeugen. Und wir haben ein exzellentes Händlernetz mit einer grossen Leidenschaft zur Marke.
Was sind die Gründe für Fords Schwächeln in Europa?
Verkäufe und Umsatz sind zwar auf hohem Niveau. Aber die Kosten sind gestiegen. Etwa wegen der Umstellung aufs neue Messverfahren WLTP oder durch die Einführung des neuen Focus. Ein weiterer Grund sind die Währungsschwankungen. Der Brexit lässt das Pfund schwächeln und Grossbritannien ist ein wichtiger Markt für Ford.
Hackett droht, ganze Modellreihen aus dem Angebot zu kippen – auch mit Auswirkungen auf die Schweiz?
Diesbezüglich wurden Jim Hacketts Aussagen falsch interpretiert. Wir werden unseren Kunden auch in Zukunft eine sehr breite Produktpalette anbieten.
Dann stimmt nicht, dass der Edge, Ecosport und C-Max in der Schweiz bald nicht mehr angeboten werden?
Nein! Wieso sollten wir SUVs aus dem Angebot streichen, wenn dieses Segment ein so grosses Wachstum verzeichnet? Wir haben eben den neuen Ecosport erfolgreich lanciert und demnächst steht die Einführung des facegelifteten Edge mit vielen Produktaufwertungen an. Es ist aber unsere Aufgabe, uns laufend Gedanken betreffend Strategie und einem optimalen Produktangebot zu machen.
Wenn Ford sich künftig, wie Hackett durchblicken liess, nur noch auf die in den USA boomenden SUV und Pickups konzentrieren will, dürfte dies in Europa kaum für Aufschwung sorgen?
Das steht ja gar nicht zur Diskussion. Zudem sind SUV und Pickups auch in Europa gross im Trend. Da haben wir mit EcoSport, Kuga, Edge und Ranger ja auch starke Produkte, die bei den Kunden grossen Anklang finden. Aber Ford hat in den letzten Jahren massiv investiert – nicht nur in SUV. Wir lancieren alleine in diesem Jahr 21 neue oder stark erneuerte Fahrzeuge, darunter der sportliche Fiesta ST, der Crossover Fiesta Active, der neue Ford Focus oder der überarbeitete Mustang. Dazu sind wir mit dem Transit auch bei den Nutzfahrzeugen sehr erfolgreich.
Ein Rückzug von Ford aus Europa ist folglich kein Thema?
Nein! Das Management von Ford hat sich ganz klar zum Standort Europa ausgesprochen. Klar gibt es Verbesserungspotential, das wird jetzt angepackt. Aber Ford bleibt in Europa.
Mazedonien kennt man vor allem aufgrund des Namenstreits mit dem Nachbarn Griechenland. Dabei hat das Balkanland so viel mehr zu bieten – von osmanischem Basar-Flair über Italien-Feeling bis hin zu wilder Natur.
Wenn der Italo-Star und Cantautore Zucchero (62) in einem antiken Amphitheater trällert, Restaurants mit Blick aufs Wasser grandiose Weine ausschenken und duftende Pizzen auftischen, wenn sich durch enge Steingässchen die Hitze drängt und «Ciao»-Rufe hallen, dann ist man nicht etwa an der italienischen Riviera, sondern im deutlich günstigeren Mazedonien: in Ohrid, am gleichnamigen See.
Dass sich hier, drei Busstunden von der Hauptstadt Skopje entfernt (ein Busticket kostet rund 1750 Denare hin und zurück, was etwa 30 Franken entspricht), selbst die Mazedonier ihre Sommerfrische holen, verwundert nicht.
Die Vielseitigkeit von OhridDie Altstadt von Ohrid strotzt vor schönen, steinernen orthodoxen Kirchen. Der Volksmund scherzt, man habe eine für jeden Tag im Jahr. 25 Autominuten weiter liegt der Galicica-Nationalpark, dessen Berge sich bis nach Albanien ziehen. Ein beliebtes Ziel für Mountainbiker sowie Wanderer und zugleich Startpunkt für Paraglider (Tandemflug gibt es für etwa 55 Franken).
An die Hänge am See schmiegen sich kleine Dörfchen, in denen Tavernen die berühmte Ohrid-Forelle servieren und sich helle Kiesstrände ins klare Wasser schieben. Ein Ausflug ins Kloster des heiligen Naum am Südufer lohnt sich – wegen alter Malereien und Quellen, aus denen ein verwunschenes, dschungelhaftes Flussdelta entspringt.
Auf den Spuren des osmanischen ErbesBei einem Besuch Mazedoniens darf natürlich Skopje, die wohl meist unterschätzte Hauptstadt des Balkans, auf keinen Fall fehlen. Auf dem Basar spürt man dank Wasserpfeife und türkischem Tee das osmanische Erbe.
Im Zentrum bestaunen Touristen Mutter Teresas (†87) Geburtshaus und das kolossale Staatsgebäude. Oder aber man gönnt sich in einer Hipster-Bar ein frisches Craft-Beer.
Amsterdam – Ein Angreifer hat am Freitag zwei Menschen am Amsterdamer Hauptbahnhof mit einem Messer verletzt. Die Polizei habe einen Verdächtigen niedergeschossen und verletzt, teilte sie im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Die Verletzten seien zur Behandlung in ein Spital gebracht worden. Zu den Hintergründen des Angriffs war zunächst nichts bekannt. Die Polizei sprach lediglich von einem «Stichwaffenvorfall». Es werde allen Spuren nachgegangen.
Der Mann sei nach der Tat mit einem Messer in der Hand durch den Bahnhof gelaufen und habe zu fliehen versucht, sagte ein Sprecher der Polizei. «Daraufhin haben ihn die Polizisten niedergeschossen.»
Ein Augenzeuge berichtete der niederländischen Nachrichtenagentur ANP: «Es gab grosse Panik.» Die Polizisten hätten dem niedergeschossenen Messerträger auf Englisch befohlen, liegen zu bleiben.
Zwei Perrons seien für den Polizeieinsatz gesperrt worden, hiess es weiter. Der Strassenbahnverkehr von der Haltestelle vor dem Bahnhofsgebäude sei unterbrochen. Das Gebäude liegt im Norden der Amsterdamer Innenstadt. Rund 250'000 Passagiere nutzen den Bahnhof täglich.
Also doch: Nati-Coach Petkovic bietet fürs erste Nations-League-Spiel gegen Island wie von BLICK vermutet auch den bisherigen Captain Lichtsteiner (34) auf. Zudem dürfen zwei Neulinge Nati-Luft schnuppern.
Zwar sind mit YB-Rechtsverteidiger Kevin Mbabu (23) und Basels Stürmer Albian Ajeti (21) zwei Neulinge und mit Meisterheld Djibril Sow (21) ein weiterer Junger, der noch keine Minute für die A-Nati aufgelaufen ist, im 24-Mann-Kader. Aber: Ein grosser Verjüngungs-Prozess sieht anders aus!
Coach Vladimir Petkovic hat für das erst Nations-League-Spiel gegen Island (8. September in St. Gallen) und für den Test gegen England (11. September in Leicester) auch Captain Stephan Lichtsteiner und Innenverteidiger Johan Djourou mit an Bord. Obwohl er eigentlich in den Spielen in diesem Herbst nicht mehr auf die arrivierten Spieler von früher setzen wollte.
Krieger Valon Behrami gab nach Pektovics Anruf erbost medienwirksam mit einem Interview beim Tessiner Fernsehen seinen Rücktritt. Gelson Fernandes hörte mit weniger Wirbel ebenfalls auf. Blerim Dzemaili, auch er fehlt im Aufgebot, ist seit dem Telefonat von Petkovic auf Tauchstation.
Lichtsteiner und Djourou dagegen sind immer noch dabei. Werden Sie auch spielen?
Vorläufig kein Thema ist Josip Drmic, einziger Stürmer, der an der WM getroffen hat. Er ist bei Gladbach unten durch. Und die WM-Fahrer Michael Lang und Nico Elvedi fehlen wegen Verletzungen.
Erstmals seit Juni 2017 wieder dabei sind Timm Klose und Djibril Sow. Und auch Admir Mehmedi, dem es wegen einer Fuss-OP knapp nicht für die WM reichte, kommt zurück.
Weil sie sich in ihren Selfies nicht schön genug finden, lassen sich in den USA immer mehr junge Menschen operieren. Wissenschaftler nennen das Phänomen «Snapchat-Dysmorphie». Auch in der Schweiz nehmen die Fälle zu.
Für die perfekte Selbstinszenierung im Internet ist den Jugendlichen das Selfie das liebste Mittel. Und dank den Filtern, die von verschiedenen Apps und sozialen Medien angeboten werden, können die Fotos im Nachhinein ohne Mühe bearbeitet werden. Pickel und Augenringe verschwinden, der Teint entsteht künstlich, die Haut wird mit einem Wisch glattgebügelt.
Was darunter leidet: die Selbstwahrnehmung der jungen Menschen. Das schreiben Forscher des «Boston Medical Center» in einem Fachartikel. Die Verwendung der Filter könne bei Jugendlichen zu einem verzerrten Körperbild führen, das in der Realität nicht erreichbar sei. Die Ärzte nennen das Phänomen «Snapchat-Dysmorphie».
«Snapchat-Dysmorphie»» auf dem VormarschIn den USA leiden offenbar immer mehr Menschen darunter. Im letzten Jahr gaben 55 Prozent der Schönheitschirurgen im Land an, Patienten gehabt zu haben, die sich operieren lassen wollten, damit sie in Selfies besser aussehen. Im Jahr 2015 hatten erst 43 Prozent der Ärzte von solchen Fällen berichtet.
Und das Phänomen scheint sich auch in der Schweiz auszubreiten, wie ein Bericht des «Beobachters» zeigt. Schönheitschirurg Thomas Fischer sagt der Zeitschrift, es kämen immer mehr Patienten zu ihm, die mit ihrem Aussehen in der typischen Selfie-Perspektive unzufrieden sind.
Das liege daran, wie sich die Menschen heute betrachten, meint Fischer. «Das Smartphone hat den Spiegel abgelöst.» Das führe dazu, dass die Leute ihre Gesichter heute aus allen möglichen und unmöglichen Winkeln analysieren.
«Operationen sind der falsche Weg»Auch die Influencerin und Modebloggerin Andrea Monica Hug arbeitet ab und zu mit Filtern, um ihre Fotos zu verschönern. Weiter geht sie aber nicht. «Operationen sind er falsche Weg, um auf Bildern besser auszusehen», sagt sie der Zeitschrift.
Tragisch fände sie, dass Schönheits-OPs heute so leicht zugänglich seien. Ihr selber habe man sogar schon einmal eine kostenlose Brustvergrösserung angeboten. «So etwas finde ich extrem dreist.»
«Es findet sich immer jemand, der es macht»Schönheitschirurg Fischer beobachtet insbesondere eine Zunahme von aufgespritzten Lippen bei jungen Frauen. «Da haben wir ein Riesenproblem.»
Diese Behandlungen würden nämlich oft von Kosmetikerinnen ausgeführt, die gar nicht dazu befugt seien, meint Fischer gegenüber dem «Beobachter». «Das kann extrem gefährlich werden.» Bei falscher Anwendung könnten ganze Gesichtsteile wegfaulen.
Er selber habe noch nie eine Operation nach Selfie-Vorlage gemacht, sagt der Schönheitschirurg zur Zeitschrift. Er mache einen Eingriff nur, wenn eine Deformität nachvollziehbar sei. So verhielten sich aber nicht alle Ärzte. «Es findet sich immer jemand, der es macht.» (krj)
Das Zürcher Traditionshaus Widder geht in neue Hände über. Die UBS hat keine Verwendung für ihren Besitz mehr und hat deshalb verkauft.
Besitzerwechsel am Zürcher Rennweg: Die Grossbank UBS verkauft ihre Luxusherberge Widder. Neuer Besitzer ist die Swiss Life. Diese übernimmt auch gleich vier angrenzende Liegenschaften. Wie viel Geld dabei fliesst, bleibt geheim.
Die UBS begründet den Verkauf damit, dass sie das Widder nicht länger als Standort für Tagungen und Seminaren nutzen will. Solche Events will die Bank in Zukunft im Hauptsitz am Paradeplatz ausrichten, der vor der Neueröffnung steht, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. Seit Anfang Jahr habe man mit verschiedenen Investoren gesprochen und nun eine «ideale Lösung» gefunden, so UBS-Mann Ulrich Körner, der auch Verwaltungsratspräsident der Widder Hotel AG ist.
Neben dem Besitzer wechselt auch der Betreiber des Luxushauses. Diese Aufgabe übernimmt die IHAG Holding AG der Familien Anda und Franz Bührle. Das Management-Team wird beibehalten. Neu wird das Traditionshaus Teil der «The Living Circle»-Kollektion. Diese ist in Zürich bereits mit dem Hotel Storchen vertreten. (jfr)
Hacker attackieren die «Zeig deinen Lohn!»-Aktion der Unia. Tausende Bots enterten die Seite und fluten sie mit sexistischen, frauenverachtenden Posts. Aber auch SVP-Grössen werden verunglimpft.
Und plötzlich zeigt ein angeblicher Zuhälter namens Peter Kröger, Jobbeschrieb «Leiter Freudenhaus», wie viel er mit der Ausbeutung von Sexarbeiterinnen verdient. Oder eine leicht bekleidete junge Dame verrät, wie viel ihre «Bölle» ihr einbringen: Hacker haben die «Zeig deinen Lohn!»-Aktion der Unia attackiert. Seit gut einer Woche ist die Website online, auf der man mit Foto und kurzer Info seine Entlöhnung transparent machen kann.
Laut Unia-Sprecherin Nicole Niedermüller haben seither rund 125'000 Besucher auf www.zeig-deinen-lohn.ch vorbeigeschaut, 800 Menschen stehen mit Foto und Namen hin. Doch jetzt die Ernüchterung: «Gestern registrierten wir innerhalb weniger Minuten zig sexistische, hasserfüllte Einträge.»
Unia musste Websites offline nehmenAngebliche Zuhälter, barbusige junge Frauen, aber auch Fake-Profile des russischen Präsidenten Wladimir Putin (65), TV-Hellseher Mike Shiva (54) oder der Schweizer Witz-Legende Guschti Brösmeli (79) überfluteten die Website. «Wir waren schockiert und sind mit dem Löschen nicht mehr nachgekommen», berichtet Niedermüller.
Das Problem: Die Gewerkschaft hat die Website «so niederschwellig wie möglich» konzipiert. Jeder soll möglichst unkompliziert mitmachen können. Aber genau damit machten es die Unia-Programmierer den Hackern einfach.
Wer steckt dahinter? «Derzeit tappen wir noch völlig im Dunkeln. Unsere Programmierer versuchen herauszufinden, woher die Bot-Attacken stammen. Aber es ist sehr anspruchsvoll, zu den tatsächlichen Tätern vorzudringen.» Auch heute Morgen wurde die Website abermals von Bots angegriffen.
Lohn- und Gleichstellungstabu schürt digitalen FrauenhassDie Unia wollte mit «Zeig deinen Lohn!» das Schweizer Tabu, über die eigene Entlöhnung zu sprechen, brechen. «Aber anscheinend lösen wir damit auch den Hass auf Gleichstellungsthemen und den salonfähigen digitalen Frauenhass aus», so Niedermüller.
Für die Unia sind die falschen Posts doppelt unangenehm: Sie ziehen das Anliegen der Gewerkschaft, transparent über den Lohn zu sprechen, ins Lächerliche. Zudem portieren die Trolls mit den sexistischen Inhalten genau das herabwürdige Geschlechterbild, das Unia-Feministinnen bekämpfen. «Man versucht, der Gleichstellung mit Netz-Hass zu schaden», sagt Niedermüller.
Aber nicht nur die Linke wird attackiert. Trolls haben es auch auf die rechte Seite des Politspektrums abgesehen: Unter den sexistischen Fake-Posts findet sich unter anderem auch SVP-Nationalrat Erich Hess (37). Der Politiker, der in drei Parlamenten gleichzeitig einsitzt, wird darin als Abzocker dargestellt.
Trotz Sexismus-Attacke werten die Initianten die Aktion aber als Erfolg: «Insgesamt sind wir sehr erfreut. Schliesslich sprechen dadurch Tausende Köche, Handwerker, Flugassistenten und viele Arbeitnehmer mehr über ihren Lohn.»
Nach dem Grossbrand beim Zürcher Hauptbahnhof sind die Bauingenieure und Statiker zum Schluss gekommen, dass das Betreten der betroffenen Liegenschaften nach wie vor nicht verantwortbar ist.
Im Innern der durch einen Grossbrand beschädigten Gebäude beim Bahnhofplatz in Zürich ist die Lage immer noch kritisch und gefährlich. Spezialisten konnten ihre Arbeit deshalb noch nicht aufnehmen. Erkenntnisse zur Brandursache liegen folglich noch nicht vor.
Nach ersten oberflächlichen Sichtungen sind Bauingenieure und Statiker zum Schluss gekommen, dass das Betreten der betroffenen Liegenschaften sowie dem dazugehörenden Innenhof aus Sicherheitsgründen nach wie vor «nicht verantwortbar ist».
Dies teilten Staatsanwaltschaft, Kantonspolizei und Stadtpolizei Zürich am Freitag mit. Folglich können die Abklärungen zur Brandursache vor Ort erst fortgesetzt werden, wenn der durch das Feuer stark beschädigte Baukran im Innenhof demontiert und durch einen anderen ersetzt worden ist.
Ermittlungen laufen auf HochtourenWegen dieser Situation können Staatsanwaltschaft, Stadt- und Kantonspolizei Zürich sowie die Eigentümer bis auf weiteres keine weiteren Auskünfte zum Brandereignis machen. Die Ermittlungsarbeiten von Detektiven der Stadtpolizei Zürich und der Brandermittler laufen im Hintergrund aber auf Hochtouren. Mit neuen Erkenntnissen kann frühestens «in einigen Wochen oder Monaten gerechnet werden».
In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes war am frühen Samstagmorgen ein leer stehender Gebäudekomplex in Flammen aufgegangen. Bei dem Grossbrand entstand ein gewaltiger Sachschaden. Die Aussenhülle des Gebäudes konnte von Innen her schon in der Anfangsphase so gesichert werden, dass im öffentlichen Bereich bereits am Folgetag keine Gefahr mehr durch herabstürzende Trümmer bestand. (SDA)
MATRILIS GR - Zwei Buben (2 und 3) sind am Donnerstag mit einem Auto den Abhang hinunter gerollt. Der Wagen überschlug sich. Die Kinder mussten verletzt ins Spital.
Eine 31-Jährige Mutter war am Donnerstag mit dem Auto von Martilis GR unterwegs. An Bord waren ihre beiden Söhne, zwei- und dreijährig. Sie stellte das Auto an einer Nebenstasse bei Balabof ab, stieg aus. Gemeinsam mit ihrem Mann und einem anderen Familienmitglied ging sie dort Arbeiten nach.
Als die Mutter nicht aufpasste, stiegen die beiden Buben wieder ins Auto. Dann passiert es: Der Wagen kommt ins Rollen, fährt mit den hilflosen Kindern 200 Meter den Abhang hinunter. Bei angrenzenden Wald kollidierten sie mit mehreren Bäumen.
Kinder konnten sich aus Auto befreienDas Auto überschlug sich, krachte einen zehn meter hohen Felsen hinunter und kam schliesslich zum Stillstand. Der Wagen erlitt beim Crash Totalschaden.
Die Mutter konnte ihren Dreijährigen am Waldrand, den Zweijährigen neben dem Auto auffinden. Die Kinder hatten Glück im Unglück: Sie haben nur leichte Verletzungen erlitten.
Die Rega und der Rettungswagen brachte die Buben ins Spital. Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten waren insgesamt 25 Personen im Einsatz. (hah)
MASTRILS - GR - Grosses Glück für zwei Knaben im nordbündnerischen Mastrils: Sie sassen in einem unkontrolliert abwärts rollenden Auto, das sich überschlug, und kamen mit leichten Verletzungen davon.
Die 31-jährige Mutter hatte den Wagen am Donnerstag in Begleitung ihrer Knaben im Alter von zwei und drei Jahren oberhalb Mastrils in einer Nebenstrasse abgestellt. Dort gingen sie, ihr Mann und ein weiteres Familienmitglied Arbeiten nach.
Die Knaben begaben sie in einem unbeaufsichtigten Moment in das Auto, wie die Kantonspolizei Graubünden am Freitag berichtete. Der Wagen rollte 200 Meter eine abfallende Wiese hinunter und prallte im angrenzenden Wald gegen mehrere Bäume. Dann überschlug sich das Auto, bevor es unterhalb eines über zehn Meter hohen Felsens total beschädigt seitlich liegen blieb.
Den Dreijährigen konnte die Mutter am Waldrand und den Zweijährigen neben dem Auto leicht verletzt auffinden. Einer der Knaben wurde von der Rega und der andere mit einer Ambulanz ins Kantonsspital Graubünden nach Chur eingeliefert. Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten stand die Feuerwehr Landquart mit 25 Personen im Einsatz.
Wegen einer Übung des PC-7-Teams konnten reguläre Flüge am Flughafen Zürich weder starten noch landen.
Am Samstag feiert der Flughafen Zürich das 70-jährige Jubiläum. Zu diesem Anlass wird es eine Flugshow geben.
Am Freitag trainierte das PC-7-Team die Manöver in Zürich. Wegen der 20-minütigen Übung kam es zu kleinen Beeinträchtigungen im regulären Flugverkehr am Flughafen Zürich, wie Sprecherin Jasmin Bodmer zu BLICK sagt. Während dieser Zeit konnten keine Flugzeuge starten oder landen. Anschliessend kam es für einzelne Flüge zu Verspätungen. Wie viele Flüge betroffen waren ist unklar. Das Zeitfenster sei aber bewusst auf 14 Uhr gelegt worden, da dann «die reguläre Flugbewegung relativ klein» sei, sagt Bodmer.
Bereits am Donnerstag übte die Patrouille Suisse für den grossen Event. Bis zu 40 Minuten Verspätung gab es anschliessend für den regulären Flugverkehr.
Sollte das Wetter am Samstag mitspielen, wird die Flugshow wie geplant stattfinden. Auch dann wird der reguläre Flugverkehr beeinträchtigt sein und es wird möglicherweise zu Verspätungen für einzelne Flüge kommen. (man)
Nach der aussergewöhnlichen Szene mit Schiedsrichter Mohamed Lahyani greift Nick Kyrgios auf Twitter Donna Vekic an. Kyrgios und Stan Wawrinkas Freundin? Da war doch schon mal was.
Nick Kyrgios sorgt an den US Open wieder einmal für die Schlagzeilen. Nicht mit seinen sportlichen Auftritten, vielmehr mit seinen Eskapaden. Am Donnerstag wurde der Australier sogar von Stuhl-Schiedsrichter Mohamed Lahyani gecoacht.
Die aussergewöhnliche Szene sorgt nicht nur bei Roger Federer für Kopfschütteln. Der Aufreger ist das grosse Thema in der gesamten Tennis-Szene. Auch Stan Wawrinkas Freundin Donna Vekic äussert sich auf Twitter dazu. «Wusste gar nicht, dass es Schiedsrichtern erlaubt ist, Motivations-Reden zu halten», schrieb die Kroatin auf Twitter zu einem Video der Szene.
Das kommt bei Kyrgios gar nicht gut an. Gleich zwei Tweets feuert er in Richtung Vekic ab. «Sei nicht sauer, nur weil du bei den US Open ausgeschieden bist», schreibt er im ersten.
Dann legt Kyrgios nach: «Haha. Ironischerweise kommt das von jemandem, der jede Woche On-Court-Coaching erhält und bei den US Open draussen ist.» Zur Erklärung: Während Frauen auf dem Platz ihren Trainer zu Rate ziehen dürfen, ist das bei den Männern verboten.
Kyrgios entschuldigt sich
Immerhin zeigt sich Kyrgios reuig. Schnell entfernt er beide Tweets wieder, entschuldigt sich dann später. «Ich hätte nicht so schnell nach dem Spiel twittern sollen. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, aber ich kann euch versichern, dass es kein Coaching war.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Kyrgios mit Donna Vekic für Schlagzeilen sorgt. Vor drei Jahren sorgte er in Montreal für einen Eklat. Im Spiel gegen Wawrinka attackierte er den Schweizer verbal: «Kokkinakis hat deine Freundin gef..... Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen.» (sme)
Tag 2 nach dem Grounding der Berner Airline Skywork. Während die Fans trauern, scheint sich das Management keinen Deut mehr um ihre Fluggesellschaft zu scheren. Die Facebook-Seite wurde kurzerhand gelöscht. Informationen? Fehlanzeige!
Die Schweizer Airline Skywork legt einen französischen Abgang hin. Am Mittwochabend lässt das Management per Medienmitteilung die Bombe platzen: Grounding! Die Chefs und das Bundesamt für Zivilluftfahrt wussten bereits seit Montag vom bevorstehenden Ende. Trotzdem liessen sie ihre Kunden fleissig weiter für Tickets bezahlen.
Am Donnerstagmorgen traf BLICK dutzende Passagiere am Flughafen Bern-Belp an. Sie haben erst dort erfahren, dass sie nicht abfliegen werden. Eine Mitteilung der Pleite-Airline per E-Mail oder SMS? Fehlanzeige! Beim Skywork-Schalter war lediglich ein Zettel anzutreffen, mit der Mitteilung, dass der Betrieb eingestellt wurde (BLICK berichtete).
Skywork-Inserat: «Auf Sie haben wir gewartet»Bei Skywork scheint sich niemand mehr um die Kunden oder das Auftreten zu scheren. Auf ihrer Website buhlen die Berner auch noch am Freitagmorgen um neue Mitarbeiter. Insgesamt elf Stelleninserate sind noch online! Über den Ausschreibungen steht mit grossen Buchstaben geschrieben «Auf Sie haben wir gewartet». Ein Hohn für die 120 Mitarbeitenden, die am Mittwoch auf einen Schlag arbeitslos geworden sind.
Auf den Stellenanzeigen ist auch zu entnehmen, was Skywork alles zu bieten hatte: «Wir offerieren Ihnen einen aufregenden Beruf in einer international tätigen Schweizer», heisst es zum Beispiel. Oder: Die Atmosphäre sei «freundschaftlich», der Arbeitsplatz «attraktiv».
Facebook-Seite gelöscht, auf Twitter und Instagram null InformationenAuch auf den sozialen Medien enttäuscht die Schweizer Airline. Informationen zum Grounding sucht man vergebens. Die Facebook-Seite mit über 6000 «Likes» wurde kurzerhand deaktiviert. Auf Twitter prangt zuoberst ein Beitrag über die sechste Saab-Maschine, die Mitte Juni in Bern-Belp angekommen ist und seither im Besitz von Skywork war. Man sei damit «gerüstet für den Sommer», kriegen die Twitter-Nutzer zu lesen.
Und auf Instagram stammt die letzte Aktivität vom Mittwochmorgen. Das Social-Media-Team von Skywork postete ein Bild einer Saab-Maschine und schrieb, man sei in «gespannter Erwartung». Gemeint war die Rückkehr der YB-Helden, die in der Nacht zuvor den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase geschafft haben. Auch hier: Keine Informationen, nicht einmal ein Wort über das Grounding.
Die Instagram-Nutzer nehmen unter dem letzten Bild von Skywork Abschied von «ihrer» Airline. «So trurig» oder «RIP SkyWork. Blibet für immer ih mine Erinnerige» schreiben die Fans. Schade ist auch, dass sie von ihrer Lieblingsairline im Regen stehen gelassen werden. Genauso wie die gestrandeten Passagiere am Flughafen Bern-Belp.
Nach rund fünfjähriger Bauzeit ist der neu gestaltete Bahnhof St. Gallen am Freitag eingeweiht worden. Für die aufgefrischte «Visitenkarte» der Stadt gab es allseits Lob. Verbesserungspotenzial sehen die Behörden noch bei der S-Bahn St. Gallen.
Stadtpräsident Thomas Scheitlin begrüsste zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft zur festlichen Eröffnung des Bahnhofs, der täglich von 80'000 Personen und 1700 Bussen frequentiert wird. Bis im Jahr 2030 sollen es täglich 110'000 Reisende sein.
Der Bahnhof, laut Scheitlin die «wichtigste ÖV-Drehscheibe in der Ostschweiz», wurde modernisiert, die Unterführungen vergrössert und die Haltestellen von Bussen und Postautos auf dem Bahnhofplatz neu angeordnet. Markant ist die neue Ankunftshalle in der Form eines weissen Glaskubus.
60 Millionen Franken InvestitionFür SBB-Chef Andreas Meyer ist der St. Galler Bahnhof beispielhaft für den neuen Umgang der SBB mit ihren Immobilien. So wurden die Ladenflächen in der Unterführung beim Rathaus deutlich vergrössert. Als «exemplarisch» bezeichnete Meyer auch die gelungene Kooperation zwischen SBB, Stadt und Kanton. Knapp 60 Millionen Franken haben die SBB investiert, weitere 22 Millionen die Stadt.
Neu gestaltet wurde der Kornhausplatz vor dem Bahnhof. Dort steht jetzt wieder der Lämmler-Brunnen, eine hoch aufragende Bronzeplastik in Form eines faltenwerfenden Tuchs. Der Stadtrat wollte das Werk des St. Galler Künstlers Köbi Lämmler (1934-1989) entfernen, krebste aber nach kontroversen Reaktionen wieder zurück.
Schnelle Verbindung nach MünchenIm Rahmen der Feierlichkeiten wurde der erste neue Fernverkehrs-Doppelstockzug der SBB auf den Namen «St. Gallen» getauft. Er wird laut Andreas Meyer ab dem Fahrplanwechsel im Dezember zwischen St. Gallen und Genf eingesetzt. Die SBB beschaffen 62 solche Doppelstöcker für rund 1,9 Milliarden Franken.
Die städtische Baudirektorin Maria Pappa wünscht sich als nächstes eine Verbesserung der S-Bahn und eine schnellere Verbindung nach München. Laut dem kantonalen Volkswirtschaftsdirektor Bruno Damann dürfte dies aber nicht so schnell gehen: Das Fahrgastaufkommen sei noch zu klein für eine S-Bahn im Viertelstundentakt. (SDA)
CHEMNITZ (D) - Der Iraker Yousif A. (22) sitzt in Untersuchungshaft. Er soll am vergangenen Sonntag den Deutsch-Kubaner Daniel H. (†35) erstochen haben. Jetzt stellt sich heraus: Yousif A. dürfte gar nicht mehr in Deutschland sein.
Seine Tat löste die Hetz-Demos der Rechten in Chemnitz (D) aus. Der Iraker Yousif A.* (22) soll Daniel H.* (†35) am Stadtfest brutal niedergestochen haben. Er wurde am Sonntag festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft (BLICK berichtete). Jetzt kommt ans Licht: Der Verdächtige hätte gar nicht mehr in Deutschland sein dürfen.
Yousif A. hatte nämlich vor der Einreise in Deutschland bereits in Bulgarien einen Asylantrag gestellt. Das Gericht entschied deshalb im Mai 2016: Der Iraker soll innerhalb von einem halben Jahr nach Bulgarien rückgeführt werden.
Er blieb einfach im LandDoch die Frist verstrich, ohne dass Yousif A. Deutschland verliess. Grundsätzlich ist jenes EU-Land für einen Asylantrag zuständig, in dem der Asylsuchende zuerst registriert wurde. Diese Regelung gilt auch in der Schweiz. Wird dieser innerhalb der Frist nicht zurückgeführt, ist das Land zuständig, das die Überstellung ursprünglich angeordnet hat. Im Fall von Yousif A. also Deutschland.
Kein Einzelfall: In Deutschland wurden 2016 nur knapp vier Prozent der Rückführungen auch wirklich vollzogen, wie die «Welt» berichtet.
Kommt hinzu, dass Yousif A. den deutschen Behörden wegen mehrerer Straftaten bereits bekannt ist. Unter anderem wurde er zu einer Geldstrafe wegen Betrugs, Drogenbesitzes und Sachbeschädigung verurteilt. Im Juli 2017 musste er acht Monate in den Knast. Er hatte im Asylheim mehreren Leuten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht.
Immer ein Messer «zur Verteidigung» dabeiLaut einer Bekannten hatte Yousif A. auch immer ein Messer dabei. «Er sagte, das sei zu seiner Verteidigung», sagt sie der «Bild». Zudem habe er viel Cannabis geraucht und Alkohol getrunken.
Zu Hause im Irak war Yousuf A. Coiffeur. In einem Salon in Chemnitz soll er dann Alaa S. (23) kennengelernt haben. Der 23-jährige Syrer sitzt derzeit ebenfalls in U-Haft – er soll Yousif A. bei der tödlichen Messerattacke unterstützt haben. Laut Behörden belastete Alaa S. seinen Freund schwer.
Die tödliche Tat an Daniel H. missbrauchen Neonazis seither, um in Chemnitz aufzumarschieren und Ausländer zu jagen. Die Situation bleibt angespannt: Auch fast eine Woche später ist die Stimmung noch immer aufgewühlt. (hah)
* Namen der Redaktion bekannt
BERN - Diesmal macht die SVP Nägel mit Köpfen. Zusammen mit der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (Auns) hat sie am Freitag die Unterschriften der Initiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit eingereicht.
Die beiden Organisationen haben weniger als acht Monate benötigt, um rund 119'000 beglaubigte Unterschriften zu sammeln. Anders als die Masseneinwanderungsinitiative lässt die «Volksinitiative für eine massvolle Zuwanderung» (Begrenzungsinitiative) keinen Spielraum für Interpretationen.
Nach Annahme der Initiative hat der Bundesrat ein Jahr Zeit, um mit der EU die Beendigung der Personenfreizügigkeit auszuhandeln. Gelingt das nicht, muss er das Abkommen kündigen. Neue Verträge, die Ausländerinnen und Ausländern Personenfreizügigkeit gewähren, sind verboten.
Nach Beendigung der Personenfreizügigkeit soll für die Zuwanderung aus der EU das gleiche Regime gelten wie gegenüber Drittstaaten, wie SVP-Präsident Albert Rösti vor den Bundeshausmedien sagte. Er verwies auch auf den Zuwanderungsartikel in der Verfassung, der einen Inländervorrang sowie Höchstzahlen und Kontingente vorschreibt.
Das Parlament hat jedoch nur eine Stellenmeldepflicht beschlossen. Die Begrenzungsinitiative ist die Reaktion der SVP und der Auns auf diese mangelhafte Umsetzung. Auns-Präsident Lukas Reimann (SVP/SG) sprach von einem «demokratischen Befreiungsakt und einem Warnschuss an Politiker, welche die Interessen der Schweizer Bevölkerung nicht kennen oder nicht kennen wollen».
Nach Ansicht von Rösti muss die Personenfreizügigkeit aus wirtschaftlichen Gründen beendet werden. Er verwies auf das Bruttoinlandprodukt, das seit Jahren pro Kopf kaum wächst. Er erinnerte an die hohe Erwerbslosigkeit, von der vor allem Ausländer betroffen sind. Er kritisierte die Belastung der Sozialwerke und den Druck auf die Löhne.
Hauptgrund dieser Entwicklung ist laut Rösti der freie Personenverkehr mit der EU. Er sieht darin nichts als ökonomische Logik: Aufgrund des höheren Lohnniveaus in der Schweiz bestehe ein Sog nach Arbeitskräften, bis sich die Löhne angeglichen hätten, sagte der Berner Nationalrat.
Zu den Verlierern dieser Entwicklung gehörten Ausländerinnen und Ausländer, die bereits in der Schweiz arbeiteten, erklärte SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger (BL) . Sie würden von billigeren ausländischen Arbeitskräften verdrängt. Verlierer seien auch die Schweizer Steuerzahler, die Hochschulabsolventen und die älteren Schweizerinnen und Schweizer, die vom Arbeitsmarkt gedrängt würden.
Für die SVP und die Auns sind diese Auswirkungen der Personenfreizügigkeit so dramatisch, dass sie auch ein Ende der Bilateralen I in Kauf nehmen. Kündigt die Schweiz die Personenfreizügigkeit, fallen wegen der Guillotine-Klausel die Abkommen über technische Handelshemmnisse, das öffentliche Beschaffungswesen, Landwirtschaft, Forschung sowie Luft- und Landverkehr automatisch dahin.
Der Bundesrat habe ein Jahr Zeit, mit der EU eine Lösung für die nicht betroffenen Bereiche zu finden, sagte Rösti. «Wenn ein Jahr nicht reicht, gilt es, die Guillotine in Kauf zu nehmen.»
Laut SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) hat die EU ohnehin kein Interesse an der Kündigung dieser Verträge. «Ich gehe nicht davon aus, dass sich etwas ändert im wirtschaftlichen Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU», sagte er.
Die Kündigung des Freizügigkeitsabkommens stand bereits im Zusammenhang mit der Masseneinwanderungsinitiative zur Diskussion. Sowohl der Bundesrat als auch die Initianten machten dazu vor und nach der Abstimmung widersprüchliche Aussagen.
Der Bundesrat hatte schon damals eine Verhandlungslösung mit der EU gesucht, in Brüssel aber auf Granit gebissen. Für die EU ist die Personenfreizügigkeit der Preis für den Zugang zum EU-Binnenmarkt.
Ein Unbekannter hat am Hauptbahnhof in Amsterdam auf andere Menschen eingestochen. Vier wurden Personen wurden verletzt.
Polizisten haben am Freitag im Hauptbahnhof von Amsterdam einen Mann niedergeschossen, der auf andere Menschen eingestochen haben soll. Insgesamt habe es drei Verletzte gegeben, darunter den Verdächtigen, teilt die Polizei mit.
Ein Teil des Bahnhofs wurde abgesperrt. Die Einzelheiten des Zwischenfalls sind noch unklar. (SDA)
90 Minuten vor dem Trainingsauftakt in Monza brach die Hölle aus: Es schüttete. Sofort stand der 7004 Meter lange Tempokurs unter Wasser. Das GP3-Training wurde abgesagt. Deshalb war die Formel 1 als «Putz-Truppe» unterwegs. Schnellster: Pérez im Racing Point Force India-Mercedes.
Die erste gute Nachricht kam von Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Unserem Aufsichtsrat Niki Lauda geht es im Wiener Spital wieder besser. Jetzt ist eben Geduld angesagt!»
Mit dem fünften Monza-Sieg der Silberpfeile in Serie könnten Lewis Hamilton oder Valtteri Bottas am Sonntag ab 15.10 Uhr (TV live) dem dreifachen Weltmeister Lauda die beste Medizin verabreichen.
Hülkenberg und Ricciardo hintenBereits vor dem ersten Training steht fest, dass Ricciardo (Red Bull-Renault) und Hülkenberg (Renault) wegen ihren Motorenwechseln ganz hinten starten müssen. Bei Hülkenberg würden ja noch die zehn Strafplätze für die Auslösung des Horror-Crashes in Spa dazukommen.
Stroll 2017 in der zweiten Reihe …Vor einem Jahr wurden hier gleich zehn Autos strafversetzt, so dass zum Beispiel Lance Stroll (19) im Williams-Mercedes als jüngster Fahrer der Geschichte in die erste Startreihe rutschte – neben Pole-Mann Hamilton.
Mit den Plätzen 7 und 8 erzielte das Williams-Duo Stroll und Massa beim GP Italien 2018 das letzte gemeinsame gute Resultat für den jetzigen WM-Letzten bei den Teams.
Vettel: 4 Runden, Platz 17Der Tanz auf dem Wasser liess die Formel 1 mit weit über zehn Sekunden höheren Rundenzeit als auf trockener Strecke nicht viel Spielraum. 40 Minuten vor dem Ende verschwand Vettel im Motorhome. Technischer Defekt nach nur 4 Runden und Platz 17 …
Das zweite Training ab 15 Uhr soll dann wieder auf normaler Piste mit Slicks stattfinden. Vor über 40 000 Fans, die sich trotz des schlechten Wetters irgendwo im königlichen Park aufhalten.
Doppeleinsatz von Lando NorrisBei McLaren-Renault kam Formel-2-Star Lando Norris (18) für den Ende Saison bereits freigestellten Stoffel Vandoorne (26) zum Einsatz. Der Belgier wird es 2019 schwer haben, wieder ein Cockpit zu finden. Sein Talent ist aufgebraucht. Eine halbe Stunde nach seinem 90-Minuten-Auftritt sitzt der Brite dann wieder im Formel-2-Auto …
Sollte Norris 2019 nicht den zweiten McLaren-Sitz neben Sainz bekommen (Favorit ist Ocon), dann dürfte er bei Toro Rosso-Honda landen. Dort, wo Brendon Hartley im ersten Training nur von Pérez, Publikumsliebling Räikkönen und Ocon geschlagen wurde.
Sauber wartet noch …Das Sauber-Duo packt die neue Ferrari-Power wohl erst am Nachmittag raus: 12. Leclerc, 16. Ericsson. Hier müssen die Hinwiler einfach vorne mitfahren.
Die Resultate des ersten TrainingsWM-Kalender – So gehts weiter:
16. September: GP Singapur
30. September: GP Russland
7. Oktober: GP Japan
21. Oktober: GP USA
28. Oktober: GP Mexiko
11. November: GP Brasilien
25. November: GP von Abu Dhabi
2009 erschlug der Aargauer Kris. V. (25) die damals 17-jährige Boi Ngoc Nguyen in Sessa TI mit einem Holzscheit. Weil sie ihn nervte! Jetzt hat das Bezirksgericht Baden die fürsorgerische Unterbringung des Killers aufgehoben. Er ist wieder frei.
Kris V.* (25) brachte 2009 als Minderjähriger in Sessa TI die 17-jährige Vietnamesin Boi um. Er erschlug das Mädchen mit einem Holzscheit. Und das nur, weil sie ihn nervte und zu viel geredet habe! Erst 10 Monate später wurde das Verbrechen aufgeklärt. Ein Wanderer fand die Knochen von Boi im Juni 2010 im Wald.
Das Jugendgericht Baden verurteilte Kris V. 2013 zur Höchststrafe im Jugendrecht: Freiheitsentzug von vier Jahren und anschliessende geschlossene Unterbringung.
Jetzt ist der Aargauer wieder auf freiem Fuss! Das Bezirksgericht Baden hat die fürsorgerische Unterbringung von Kris V. aufgehoben.
«Nur noch geringes Gefährdungsrisiko»Das Familiengericht des Bezirksgerichts begründet seinen Entscheid mit den «von Kris V. erzielten Therapiefortschritten und dem ihm jetzt attestierten nur noch geringen Gefährdungsrisiko gegenüber Dritten», wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
Die Voraussetzungen für eine fürsorgerische Unterbringung seien damit nicht mehr gegeben. Er wurde bereits aus der Justizvollzugsanstalt entlassen, wie Nicole Payllier, Leiterin Kommunikation der Gerichte Kanton Aargau, gegenüber BLICK sagt.
Dies allerdings unter strengen Auflagen: Die engen Nachbetreuung beinhaltet eine psychotherapeutische Behandlung, die Kris V. fortführen muss. Zudem wird er durch einen Beistand eng begleitet. Wie viele Gutachter zum Schluss kommen mussten, dass nur noch ein «geringes» Risiko von Kris V. ausgeht, kann Payllier nicht preisgeben, denn von Gesetzes wegen ist der Fall als familienrechtliches Verfahrens nicht öffentlich.
Mutter verhalf ihm vor zwei Jahren zur FluchtDie Fachleute sprachen vor zwei Jahren allerdings noch ganz anders vom Täter. Im Jahr 2016 musste sich das Verwaltungsgericht mit dem Fall beschäftigen. Dieses kam gestützt auf ein psychiatrisches Gutachten zum Schluss, dass die Voraussetzungen für die fürsorgerische Unterbringung noch gegeben waren. Der Gutachter attestierte Kris V. damals eine schwere psychische Störung, die mittels intensiver, langfristiger Psychotherapie zu behandeln sei.
Ende Mai 2016 brach Kris V. aus der psychiatrischen Klinik in Königsfelden AG aus – eine Woche später wurde er in Deutschland verhaftet. Seine Mutter hatte ihm einen Seitenschneider und ein Nylonseil auf dem Gelände der Klinik deponiert – und ihn dann mit dem Auto an die Schweizer Grenze gefahren. Die Mutter wurde später wegen Fluchthilfe verurteilt.
Politiker fordert: Ab 15-jährig soll Erwachsenenstrafrecht geltenSVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (64) schockt die Nachricht von Kris V.'s Freilassung. «Das ist skandalös, eine Katastrophe! Solche Leute dürften eigentlich nie mehr freikommen», schimpft er. «Der hat mit 16 Jahren ein Menschenleben ausgelöscht – und in diesem Alter weiss man schon, was man tut.»
Er fordert: «Ab 15 Jahren sollte bei Delikten dieser Schwere das Erwachsenenstrafrecht angewendet werden dürfen.» Und im Jugendstrafrecht solle man seiner Meinung nach die höchstmöglich Freiheitsstrafe verlängern. Zudem müsse auch bei Jugendlichen eine Verwahrung ausgesprochen werden können, so Giezendanner.
Er verstehe nicht, wie der junge Mann vor zwei Jahren noch als Rückfallgefährdet gelten konnte und heute nicht mehr. «Das kann ich logisch nicht nachvollziehen», sagt der SVP-Nationalrat. Er findet, dass die Fachleute, die Kris V. eine geringe Gefährlichkeit attestierten, mindestens moralisch verantwortlich sind, sollte er nochmals zuschlagen. Giezendanner: «Juristisch kann man sie ja nicht zur Verantwortung ziehen – aber auch das sollte man ändern.» (noo/ct)
* Name bekannt